U.S.-Politikthread - Biden jetzt Trump(f)?

Ach so... Mist aber auch, die scheint nämlich was auf dem Kasten und auch Ideen zu haben.

 

Gut, wenn man es so betrachtet, könnte man fast sagen, sie hätten weitere 4 Jahre Trump verdient

Aber mir ist klar, wie du es meinst... Bei uns hat es ja auch 16 Jahre Kohl gebraucht, bis die SPD mal wieder an die Regierung kam...

 

Im Gegensatz zu Trump hat Kohl aber tatsächlich Historisches geleistet (Nein, ich bin ganz und gar kein Kohlfan, aber die Wende war schon ein großes Ding). In seine zweite Amtszeit musste der sich übrigens reinzittern, Rot-Grün hatte da sogar eine Mehrheit.

 

Diese Leistung der Wiedervereinigung habe ich nie bestritten und werde das auch nie tun. Das mit der zweiten Amtszeit wusste ich tatsächlich nicht, bin aber im Dezember 1986 auch erst drei geworden...

 

Hier wird meine Meinung zu Beto ganz gut wiedergegeben:
https://www.pastemagazine.com/articles/2019/03/beto-orourke-is-the-candidate-for-vapid-morons.html

 

Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, dass man eine Wiederwahl von Kohl noch deutlich besser entschuldigen kann als die von Trump. Da gab es tatsächlich Lorbeeren zum drauf ausruhen.

 

Also ein Trump von der anderen Seite?
Denn einige ihrer Aussagen hätten genausogut von Trump kommen können wie z.B. das die Arbeitslosigkeit so niedrig ist weil viele Leute 2 Jobs haben, als ob die dann doppelt in der Arbeitslosenstatistik gewertet würden.

 

Das wird spannend. Wenn er sich durchsetzt, was wird dann die Linke bei der finalen Wahl tun? Zuhause bleiben? Nicht das ich ihn unterstütze, aber einmal Trump reicht dann auch wieder.

 

Zumal in einer Demokratie immer Kompromisse gemacht werden müssen...wenn es einen wie O'Rourke braucht, um die Wechselwähler zu gewinnen, dann ist das immer noch besser, als den Rechten das Feld zu überlassen. Extrem kontraproduktiv ist es nur, wenn Leute wie Sanders durch interne Mauscheleien gar keine Chance erhalten.

 

Es beweist jedenfalls, dass einige Leute dort noch selbst denken können und wollen und dass bestimmte Teile des demokratischen Systems (Demonstrationsrecht, Versammlungsfreiheit) nach wie vor funktionieren. Was auch der Grund ist, warum ich die Hoffnung für Amerika nicht ganz aufgebe.

 

Und? So wie du es sagst, hieße das doch lediglich, dass entsprechende Projekte direkt nach Amtsantritt umgesetzt werden müssten.

 

Was hat denn Kohl wirklich für die Wende geleistet?

Den Kopf hingehalten haben damals die Bürger in der DDR und die haben auch von der damaligen Entspannungspolitk Gorbatschows profitiert.

 

Naja er hat es geschafft, zwischen Gorbatschow und den extrem skeptisches Westmächten zu vermitteln und dabei für Deutschland quasi die Wunschlösung rausgeholt. Das war alles andere als ein Selbstläufer, ich bezweifel z.B. ob ein Kanzler Strauß sich dafür überhaupt so eingesetzt hätte. Auch die Leistungen bei der europäischen Integration kann man Kohl kaum absprechen.

Dass die Gesamtbilanz bei Kohl für mich trotzdem ziemlich negativ ausfällt, liegt an vielen anderen Dingen und den Versäumnissen in der Folge. Auf einem Level mit Trump war er jedoch nicht, nicht mal annähernd, darum ging es mir.

 

Ich stelle einfach mal ketzerisch die Behauptung in den Raum, das im Anbetracht der Situation der Sowjetunion, es die Wiedervereinigung so oder so gegeben hätte und Kohl nur Einfluss auf die „Details“ hatte.

 

Du vergisst den Faktor "Frankreich". Es war nicht nur die UdSSR, welche da den Segen geben musste, sondern auch Frankreich. Und bis zu Kohl war das Verhältnis zu Frankreich ein sehr angespanntes.

 

Da ist schon was Wahres dran, Kohl hatte "Glück", dass sich die Dinge so gefügt haben. Trotzdem hat er in dieser Situation richtig gehandelt und konnte auch Frankreich und GB mit amerikanischer Hilfe letztlich dazu bewegen, ihren Segen zu geben. Er ist sicher nicht der "Vater der Wende" zu dem er oft gemacht wird, aber er hat im entscheidenden Moment auch erstmal nichts falsch gemacht, was im Vergleich zu Trump schon eine Auszeichnung ist. Trump macht so ziemlich alles falsch, was er anpackt.

@Firderis

Nicht unbedingt, die Beziehungen zu Frankreich sind schon unter Adenauer merklich aufgetaut. Kohl hat es dann halt vertieft. Aber auch Helmut Schmidt hat sich ziemlich gut mit den Franzosen verstanden.

 

Das Problem war in erster Linie Großbritannien, nicht Frankreich. Vor allem Thatcher hat sich gegen sehr gegen die Wiedervereinigung gesträubt.

 

Sie ist ihn in den Schoss gefallen. Viel falsch hätte er nicht machen können.

Das Problem war eher die 8 Jahre danach die ihn die Leute für die Wende gewählt haben und der Lethargische Regierungsstil der schließlich die SPD zur Agenda 2010 gezwungen hat.

 

Naja, dass sie ihn nach der Wende für selbige gewählt haben, ist ja völlig verständlich. Selbst ich als SPD-Mitglied muss deiner Aussage übrigens voll zustimmen.

Aber vielleicht sollten wir dieses Thema doch eher in den deutschen Politikthread verlagern?

 

Ich bin ja alles andere als ein Kohl Fan, aber überhaupt darüber nachzudenken ihn mit Trump zu vergleichen halte ich für unverschämt.

 

Ich finds schon irgendwie witzig das Trump zu dumm ist um zu verstehen was collusion bedeutet.

 

Verschwörung? Nein, das wäre mWn conspiracy

 

Wieder eine Komödie oder Krimi mehr:

https://www.youtube.com/watch?v=KD4_wLu_gh4

Trump und Bon Jovi (ja, der...) haben sich anscheinend um ein American Football-Team gestritten. Und Trump versuchte es, wie so oft, mit schmutzigen Tricks. Ist faszinierende Unterhaltung.

 

Da es ja auch schon "Dramedy" gibt, schlage ich hier als neue bahnbrechende Kategorie "Crimedy" vor.

 

Eben drum

 

Und wieder hat sie einen guten Punkt gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=M7H-fMuKqag

 

Ich will jetzt keinen eigenen Thread dafür aufmachen, aber im Fall Boeing hat Trump mE mit dem Grounding für die MAX Modelle die völlig richtige (und einzig mögliche) Entscheidung getroffen. Da bahnt sich ein gigantischer Haftungsfall für Boeing an.

Beim Absturz des Lion-Air-Fluges JT 610 im Oktober 2018 sollen die Piloten verzweifelt in einem Handbuch geblättert haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Flugzeug war am 29. Oktober nur elf Minuten nach dem Start in Indonesiens Hauptstadt Jakarta ins Meer gestürzt. Die Maschine zerschellte auf dem Wasser. Alle 189 Insassen kamen ums Leben. Laut dem Bericht von Reuters hätten die Piloten mithilfe des Handbuchs nach einer Lösung gesucht, um die Nase der Maschine wieder nach oben zu ziehen.

Sie konnten aber vermutlich gar keine Lösung im Handbuch finden, denn:

Unter anderem betrifft die dringliche Lufttüchtigkeitsanweisung das Verhalten des Maneuvering Characteristics Augmentation Systems (MCAS), welches bei den MAX-Modellen der Boeing 737 kritische Flugsituationen erkennen und korrigieren soll. Dieses bezieht seine Daten unter anderem vom Anstellwinkel-Sensor und greift automatisch über die Trimmung massiv in die Steuerung des Flugzeugs ein, indem es die Höhenflosse so verstellt, dass das Flugzeug die Nase nach unten nimmt. Das System beendet diese Trimmung aber nur, wenn einer der Piloten manuell über Schalter am Steuerhorn in die andere Richtung trimmt, beginnt aber nach 5 Sekunden immer wieder mit Trimmversuchen; dieser Eingriff kann dauerhaft nur beendet werden, wenn die elektrische Trimmung ganz abgeschaltet wird. Trotzdem hatte Boeing die Existenz des MCAS-Systems – und dessen mögliche Fehlfunktionen – bewusst verschwiegen, um die Umschulung der NG-Piloten auf die MAX-Modelle zu vereinfachen. Nach Angaben von Piloten wurde das MCAS nicht einmal in den Handbüchern erwähnt

Wenn sich das bewahrheitet hat Boeing mE hochkriminell gehandelt. Nach meinem Verständnis heißt das nämlich: Wenn der eine Sensor, auf den das MCAS zurück greift falsche Daten liefert, dann lenkt das Flugzeug automatisch alle 5 Sekunden nach unten. Die Piloten müssten jetzt eigentlich sofort die elektrische Trimmung abstellen. Die Zeit dafür wäre theoretisch auch vorhanden. Aber im Handbuch ist das ganze System nicht mal erwähnt.

Zivilrechtlich dürften für den Konzern Milliarden auf dem Spiel stehen.

 

Das hatte ich auch gerade gelesen und falls sich das bewahrheiten sollte, dann wäre das ein riesiger Skandal, der für Boeing katastrophale Folgen haben könnte. Ich bin da auch bei der Bewertung von Boeings Verhalten völlig bei dir.

 

Selbst Trump ist nicht so doof und lässt nicht Flugfähige Flugzeuge fliegen und riskiert damit Menschenleben nur weil das eine amerikanische Firma ist.

 

Ich bin gespannt wie er damit weiter umgeht. Boeing ist ja das, was man hier systemrelevant nennen würde.

Aber man muss sich das mal vorstellen: Die Piloten hatten über 10 Min Zeit und hätten lediglich einen Schalter im Copit umlegen müssen. Ok, und die Maschine ohne elektrische Trimmung (die sicher nicht ohne Grund eingebaut wurde) landen müssen.

 

Boing verschlagen. Teile an Russland verkaufen. ???. Profit.

 

Da ich nun mehrfach hier Boing gelesen habe kann ich dem Klugscheiß-Drang nicht widerstehen: Die Firma heißt Boeing.

 

Da passt dies dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=pal217dIhFc

 

Das ist in der Tat hart. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen in den Bau wandern und nicht Aufsichtsrat oder sonstwas in einem anderen Unternehmen werden.
Wäre in der Welt der Superreichen und Topmanager ja auch nix neues.

 

Keine Ahnung wo Du das gelesen hast ...

 

Erinnert mich doch sehr an den spanischen Manager, der bei Opel Scheiße gebaut hat und ein, zwei Schräubchen weggelassen hat. Gab ne Einsparung von mehreren hunderttausenden Euro, aber eben auch dicke Rückrufaktionen.

 

Ups, kann auch sein, dass ichs verwechselt habe. Ich weiß nur noch, dass er ein zwei Schräubchen eingespart hat und am Ende gabs ein Fiasko.

 

Jose Ignacio Lopez. Dasselbe hat er bei VW gemacht, der Qualitätsunterschied zwischen Golf 2 und Golf 3 war eklatant.