Artikel: Urheberrechtsreform angenommen

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zu Gamestar-Artikeln" wurde erstellt von Mary Marx, 27. März 2019.

  1. Mary Marx Lead Community Management Mitarbeiter

    Mary Marx
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    Liebe Community,

    aufgrund des sehr hohen Kommentaraufkommens und dem Ton einiger Kommentatoren, haben wir uns dazu entschlossen, die Diskussion nachträglich ins Forum zu legen. Bitte habt Verständnis für diese Entscheidung. Danke.

    Hier findet ihr die Diskussion zur News "Urheberrechtsreform angenommen - Unverändert inklusive Artikel 11 & 13"

    Den Artikel findet ihr hier.

    Bitte beachtet in diesem Zuge unsere Kommentar - und Forenregeln.
     
  2. Unregistriert

    Unregistriert
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    538
    So wichtig war das Thema dann doch nicht. Es ging hier weder um "freie Meinungsäußerung" noch irgendeinen anderen fundamentalen Wert unser freiheitlichen, demokratischen Grundordnung. Daher Bälle flach halten.

    Und nein, hier wurde nicht zugunsten irgendwelcher Lobbyisten entschieden denn große Unternehmen saßen auf beiden Seiten des Tisches. Und mit Verlaub, Google und Facebook sind dann noch ein Portiönchen größer als unsere kränkelnden und uninspirierten Verlagshäuser.
    Daher war auch der ganze Vorwurf der angeblichen Lobby-Politiker (und ebenso der Lobby-Demonstranten) so peinlich, dass manch einer sich zu Recht aus der Diskussion herausgehalten hat.

    Mal sehen wie lange es dauert bis die nächste Sau durchs digitale Lager gejagt wird. Profitiert haben von der ganzen Aufruhr jedenfalls eine Menge Leute auf Youtube sowie bisher unbekannte und aufmerksamkeitshaschende Nachwuchspolitiker, so viel ist sicher. Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir unseren ersten digitalen Nigel Farage im EU Parlament sitzen haben. Und diese/r wird wie sein britisches Pendant vorrangig daran interessiert sein, dass seine/ihre Reden auf Youtube landen als vielmehr wirklich etwas politisch zu erreichen und Kompromisslösungen zu erarbeiten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. März 2019
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  3. Mycrosys

    Mycrosys
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    Da ich es schon in den Kommentaren gefordert habe, hier eine Liste der deutschen Vertreter im Parlament und wie sie gestimmt haben.

    pbs.twimg.com/media/D2lvR35XcAArVsz.jpg:large (haut ein https:// davor, da ich das ganze nicht als link posten darf)

    Bezieht diese Infos bitte mit ein, wenn ihr das nächste mal wählen geht - und geht bitte wählen.
     
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  4. Chaz0r

    Chaz0r
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    Da wäre ich mir nicht so sicher. Klar, die großen Tech-Konzerne sind eine ganze Nummer größer und es ist unabhängig von Artikel 13 durchaus sinnvoll, dass die von ihrem Pott etwas abgeben an die Urheberrechtsinhaber. Aber dass eine Richtlinie, die zumindest in der Internetgemeinde auf massiven Widerstand stößt, trotz alleine 100.000 Demonstranten in Deutschland und 5 Millionen Unterschriften einer Petition einfach so durchgeboxt wird, zeigt entweder eine massive Unfähigkeit in der Politik - zumindest eine Diskussion hätte ruhig mal stattfinden können - oder eben doch eine Entscheidung zu Gunsten entsprechender Lobbyisten.
    Ich habe noch keinen erlebt, der grundsätzlich etwas gegen die Idee von Artikel 13 hat. Es geht nur darum wie diese Idee umgesetzt werden soll. Mit etwas Zeit hätte man sicher auch eine gute Lösung finden können. Aber dass eben so an der Internetgemeinde vorbei entschieden wird, muss entweder Lobbyarbeit oder massive Unfähigkeit sein.
     
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  5. Bronzeteller

    Bronzeteller
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    Wird die GameStar Redaktion das Thema besser abdecken? Es scheint ja da viel Aufklärungsbedarf zu geben und die Geschichte ist aus euren "Top News" schon wieder verschwunden. Vielleicht verstehe ich das System dahinter ja nur nicht, vielleicht ist es ja so, dass diese News nur maximal einen Tag lang Top News sein können. In dem Fall verstehe ich es zwar trotzdem nicht so ganz, denn das Thema ist ja durchaus sehr relevant und passt auch zu eurer Zielgruppe, wie ich finde, will aber nicht zu große Kritik üben. Es wäre ja möglich, dass die Redaktion gerade etwas in diese Richtung vorbereitet und einfach mehr Zeit braucht. Das wäre auch völlig ok, ein Hinweis darauf wäre aber sehr nett.
    Ansonsten frage ich mich, ob Zack Snyders Vision für Jusitce League wirklich den Platz für diese wichtige Entwicklung einnehmen muss.
     
  6. Balthamel Kam, sah, siegte.

    Balthamel
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    Die Top News richten sich alleine nach den Klickzahlen. Wenn die User den Artikel über Zack Snyders Version zu Justice League mehr anklicken als den zur Abstimmung zum Pragraoh 13 dann ist das nun einmal so.
     
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  7. Bronzeteller

    Bronzeteller
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    Danke für die Info! Sie macht mich ziemlich traurig, ehrlich gesagt und hebt nicht gerade mein Bild für GameStar noch für deren Onlinebesucher. Allerdings kann ich es zumindest in gewisser Hinsicht auf Seiten von GameStar verstehen.
     
  8. stonefire

    stonefire
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    Bis hier okay
    Zuerst zum letzten Satz, die ganze Sache war nicht peinlich wegen dem Lobbying auf beiden Seiten, sondern wie damit umgegangen wurde. Während von einigen Abgeordneten wohl pauschal die Behauptung in den Raum gestellt wurde, wer Sie mit einer Google-E-Mail-Adresse angeschrieben habe, sei für Sie ein "Bot" von Google. (Ich wünscht dem wäre so, dann könnte ich auf den Mail-Servern, die ich administriere, Google-E-Mail-Adressen zurecht alle blocken, welch einfaches herliches Weltbild....). Die Leute waren keine Bots, ein nennenswerter Teil von diesen hat "nur" die Konsequenzen von Artikel 13 besser verstanden, als z.B. der Abgeordnete Axel Voss, Sprecher des Rechtsausschusses. Er sagte zu recht, dass im Artikel 13 keine Rede mehr von sogenannten Uploadfilter drin steht, allerdings ist er m.E. bis heute schuldig geblieben, wie das den sonst technisch umgesetzt werden kann. Daher gehe ich davon aus, dass die Bundesregierung, wenn die sich auch nur noch ein bisschen an ihren Koalitionsvertrag halten mag, nicht in der Lage ist in dieser Legislaturperiode einen Gesetzentwurf zu beschließen, der die Verordnung in deutsches Recht umsetzt.
    Deinem ersten Satz muss ich wehiment widersprechen, da z.B. Artikel 12 komplett im Sinne der großen Verlage ist (siehe Artikel "EU-Leistungsschutzrecht: Axel Voss geht der Kommissionsvorschlag nicht weit genug" auf netzpolitik.org)
    Bzgl. einer Verständnishilfe Artikel 11&13 verweise ich auf den Arikel "Was morgen auf dem Spiel steht: Artikel 11 & 13 entschlüsselt" auf juliareda.eu von letztem Jahr
    Bzgl. einer Verständnishilfe Artikel 12 möchte ich auf den Artikel "EU-Urheberrechtsreform: Streicht Artikel 12!" auf freischreiber.de verweisen.
    (Ich hoffe ein Verweis in der Form ist den Foren-Adminisitratoren genehm, weil wenn ich jetzt die Artikel zusammenfasse sprenge ich jeden Rahmen.)

    Die nächste "Sau" ist wohl die drollige Idee von Günter Krings, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, das Darknet in der EU zu verbieten, was natürlich für Wistleblower ein handfestes Problem ist. So soll sich der Mensch laut Heise auf dem europäischen Polizeikongress geäußert haben. "Whistleblower" scheinen m.E. insbesondere Abseitz einer Minderheit bei der deutschen Union immer noch mit Nestbeschmutzer und Verräter gleichgesetzt zu werden.


    Tja, die Lobby-Arbeit der Verlage und Verwerter war sehr erfolgreich (Leistungsschutzrecht). Daraus irgendwie eine "Bestechlikeit im Amt" abzuleiten, ist aber ziemlich daneben und solltest du gefälligst bitte belegen können, bevor du eine derartige Behauptung aufstellst.

    Tja, Fachleute sind auch nur Menschen :-/. Genauso, wie du dich auf deinen Arzt verlässt, verlässt sich dieser u.a. auf das Ärzteinformationsblatt, wenn es um die Wirkweise von neuen Medikamenten und Behandlungsmethoden geht; u.U. fragt er noch bei dem Apotheker seines Vertrauens nach, ob er zu ähnlichen Betrachtungen kommt.
    Wir sind nun einmal eine arbeitsteilige Gesellschaft, es gibt Abgeordnete, die haben mehr Ahnung von Umweltthemen, andere von Rechtsthemen, andere von Handelsthemen, usw. Jetzt einzelnen Abgeordneten, die sich auf das verlassen, was andere Fraktionskollegen Ihnen empfehlen, pauschal irgendwas vorzuwerfen ist falsch. Genauso könntest du in Kommunen Stammwähler von SPD und CDU vorwerfen, immer gleich zu wählen.

    Artikel 11 - 13 sind so wie sie da sind, m.E. absoluter Käse.
    News-Agregatoren wie google news, werden, wenn sie Klever sind, Abschalten oder nur noch Seiten anzeigen, die eine Verlinkung unter CC-Lizenz von sich aus erlauben betreiben, oder sie werden Seiten von Verlagen blockieren. Im extremsten Fall, fällt einfach Google Deutschland flach. bis auf wikipedia werden nur noch nicht-deutsche und nicht-spanische Seiten verlinkt. Für mich bedeutet es einfach, wenn ich einen Bestimmten Artikel suche den ich in den Printmedien irgendwann mal gelesen habe, darf ich bloß nicht vergessen, welche Zeitung es war, da ich nur auf deren Seite suchen kann. Das läuft Endeffekt daruf, dass meine seriöse "Filterblase" auf ÖRR, SZ, FAZ, sowie Heise und golem zusammen schrumpft.
    Artikel 12 fördert sogenannte "Buy-Out-Verträge" und Artikel 13 stärkt ausschließlich Google und Facebook die durch Content-ID-Filter etwas halbwegs nutzbares haben, was halt nur noch Sachen erlaubt die bekannt sind, oder wo der Uploader mit Klarnamen und Anschrift versichert, mit POSTIDENT verifiziert , dass er selbst der auschließliche Urheber ist.
    Andere Plattformen auf die Datenhochgeladen werden können, werden sich entweder teuer oder durch Nutzerdaten und Einwilligung ihrer Besitzer, die bestehenden "Content-ID"-Filter in ihr System einpflegen, um nicht gleich dicht machen zu müssen. Kurz - die Firmen die bereits Lizenzen mit Urheber oder Verwerter haben und verschiedenen Content-ID-Filter entwickelt haben, für die beginnt jetzt unter Umständen ein goldenes Zeitalter, bis u.U. der EuGh die Verordnung doch noch einmal einkassiert, u.U. wegen Ungleichbehandlung/ Wettbewerbsverzerrung. Des Weiteren selbst wenn die Deutsche Regierung die Arschbacken zusammenkneift und doch noch eine Digitalsteuer auf dem Weg bringt, wird es für IT-StartUps die auch nur einbisschen mit Content arbeiten wollen, richtig ungemüdlich. Soviel zu IT-Kompetenz in Europa.

    Es wurde leider mal wieder eine Chance verpasst, ein Fair-Use im Urheberrecht zu verankern, was ich ziemlich bitter finde. Was im Übrigen die Wikimediafoundation zu dem ganzen meint, kann man nachlesen "European Parliament limits internet freedom in controversial copyright vote" auf wikimediafoundation.org
     
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  9. Lyasa

    Lyasa
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    Da ich selbst ja in den Kommentaren dafür war den Piraten bei der kommenden EU Wahl eine Chance zu geben ...
    So wie es aussieht haben es die Piraten geschafft sich zu EU Wahl zumindest auf der Ebene, trotz hoch, unwählbar zu machen...
    Julia Reda ist aus der Partei ausgetreten und rät davon ab die Piraten für die EU Wahl zu wählen:
    Da dank Forum nicht einmal das einfügen des entsprechenden Youtube Videos von Julia Reda funktioniert muss das wohl jeder selber suchen.
     
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  10. Tsabotavoc

    Tsabotavoc
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    Ich habe etwas aus der Sache gelernt. Ich habe jahrelang alles falsch gemacht was man beim Wählen nur falsch machen kann. Ich habe - wie die meisten - Programme gewählt. Dabei hätte ich Demokratie wählen müssen.

    Für mich war die SPD eine der Überraschungen schlechthin. Anfangs für Artikel 13 - später dagegen gestimmt. Warum haben die das gemacht? Weil sie umgefallen sind? Nein. Weil sie mitgekriegt haben das der Großteil der Menschen die von diesem Gesetz betroffen sind es missbilligen. Das es echte Gründe gibt warum man das eben nicht so macht. Sie haben nach bester demokratischer Manier gehandelt und den Willen des Volkes respektiert. Es ist leicht von Anfang an dagegen zu sein und das durchzuziehen. Seine Meinung aber zu ändern und zu sehen das man falsch lag - das ist ein Sieg über sich selbst.

    Ich bin Österreicher. Für mich ist die Konsequenz daraus das ich politisch aktiv werden muss - noch mehr als bisher. Habe ich Anderes zu tun? Oh Gott ja! Aber in 40 Jahren wenn wir in einer Diktatur leben will ich zumindest sagen: Ich habe alles versucht.

    In Österreich haben wir nicht viele Parteien bei denen ich sagen würde: "Die haben eine funktionierende Einstellung zur Demokratie"

    Ich werde mich daher ab jetzt noch aktiver bei den Grünen engagieren (das ist eine Art Mix aus Linke und Piratenpartei bei uns)
    Nicht weil ich alles von den Grünen toll finde. Aber weil man auf diese Partei auf demokratische Art und Weise einwirken kann wohingegegen eine FPÖ und eine ÖVP in einer Demokratie nichts Anderes sehen als einen eleganten Weg um an die Macht zu kommen. Ab da ist der Wähler denen einen Dreck wert was vorher versprochen wurde ist drei Wochen danach bereits vergessen.

    ÖVP und FPÖ schrien ja Beide nach Entlastungen für Arbeitnehmerinnen und -nehmer. Sie dürsteten geradezu nach direkter Demokratie, allen voran die FPÖ. Was habt ihr von Ihnen gekriegt? Eine patzige Antwort bei den letzten Volksbegehren und den 12-Stunden Arbeitstag. Ein Hoch auf diese Regierung. An der werden wir noch lang zu knabbern haben wenn sie erst mal weg ist,
     
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  11. Tsabotavoc

    Tsabotavoc
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    Was Google betrifft würde ich ziemlich hardcore ehrlich gesagt vorgehen. Es gibt weiterhin Google News... Allerdings werden hier noch Nachrichten von zertifizierten Google Partnern gelistet. Google Partner wirst du ganz einfach: 85% aller Werbeeinnahmen die durch Klicks auf den Link erhältst werden an Google überwiesen.

    Ich finde es nicht gut das Google solche Macht hat aber wenn sie wollen könnten sie der kompletten deutschen Medienlandschaft in weniger als einem Jahr das Genick brechen. Und ein Teil von mir würde das sehr begrüßen.
     
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  12. Tsabotavoc

    Tsabotavoc
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    Was vor allem Bertelsmann, Springer und Co. nicht klar ist, ist dass das Ganze irre backfired. Wir haben es hier mit riesen Konzernen zu tun die einen maßgeblichen Teil ihres Umsatzes mit dem Internet machen und teils eigene Uploadplattformen betreiben. Der Umsatz von Bertelsmann stammt zu wenigstens einem Fünftel aus Unternehmen und Tochtergesellschaften die sich mit dem Verkauf, dem Betrieb, und dem Service von Uploadplattformen sowie DRM-Lösungen beschäftigen.

    Diese Lösungen, liebe Bertelsmann SE, werden den gesetzlichen Anforderungen von Artikel 13 nicht standhalten können. Alphabet hat die passenden Technologien und in zwei Jahren wird diese Technologie sicherlich weit genug fortgeschritten sein um an europäische Kunden verkauft zu werden. Wenn ihr Glück habt werden das dann eure Tochterunternehmen sein die das für Google als Lasttiere verkaufen. Wenn Google pissed ist weil sie nun nochmal ne halbe Milliarde Euro rauswerfen dürfen für euren Hirnfick kann man diese Lösung direkt bei Google selbst kaufen.

    Dann dürft ihr euch festhalten weil dann habt ihr 30.000 Arbeitslose oder mehr erzeugt. Oder lebt ihr wirklich in dieser Illusionswelt das ihr das Knowhow das Google seit 2007 auf dem Gebiet erworben hat - durch viel Geld und Lehrgeld - in euren Buden irgendwie aufholen könnt?

    Also in zwei Jahren heißt es Hosen runterlassen und auspacken. Und ich will sie nicht entmutigen Herr Rabe aber was immer sie da aus der Hose zaubern wird zu klein sein. Was macht ihr dann wenn ihr merkt das eure IT-Klitschen den Bach runtergehen und ihr eure eigenen Plattformen nicht rechtskonform gestalten könnt? Geht ihr dann zu Google betteln? Oder bettelt ihr die CDU an das die ein europäisches Internet nur ganz für euch macht?

    Ein Tag auf den ich mich freue
     
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  13. Tsabotavoc

    Tsabotavoc
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    Stimmt teilweise. Es wurde entschieden das ein vernünftiges Urheberrecht weniger wichtig ist als eine Gasleitung an der eine Handvoll Leute reich werden. Also so gesehen stimmts. Unabhängig davon kann Google das ganze ziemlich am Arsch vorbeigehen.

    - Der europäische Markt ist nicht so wichtig. Asien und Amerika sind hier wesentlich wichtiger als sich das die Deutschen gerne eingestehen möchten. In den USA hat Youtube z.B längst den Fernsehsendern den Rang abgelaufen. Quer durch alle Altersschichten! Frag hier deine Oma was Youtube ist und du erntest ein Stirnrunzeln.

    - Google und Co. HABEN die Technologie die man braucht um die neuen Richtlinien zu erfüllen. Man muss eben nur noch schärfer werden. Noch mehr blocken. Und da es zu den Riesen keine ernsthafte Konkurrenz gibt und diese noch wesentlich schlechtere Technologien haben wird man eben fressen müssen was einem vorgesetzt wird. Zusätzlich eröffnet sich Google ein großartiger Markt indem sie ihre Filtertechnologien gegen Lizenz vergeben können und damit Konzernen wir Bertelsmann und Axel Springer SE noch weiter den Hahn zudrehen können als bisher schon. Die EU selbst hat Google alles in die Hand geliefert um Europa zu monopolisieren. Ein Meisterschachzug!

    Also mich wundert es ja das Google überhaupt Geld ausgegeben hat indem sie Datenrechtsexperten nach Brüssel kutschiert haben (Das war alles an Lobbying was Google in der Sache unternahm) weil ich hätte an deren Stelle nichtmal das getan. Ja bin ich wahnsinnig? In zwei Jahren habe ich die Lizenz zum Gelddrucken für Europa! Und mit diesen Filtern die ich dann verkaufe bekomme ich zeitgleich auch allen Traffic statt wie bisher 90% habe ich auf einmal ALLES! Und ich kriege auch noch Geld dafür! Also wenn ich Chef von Google wäre - ich wäre jetzt wahrscheinlich noch nicht ausgenüchtert von der Party die ich geschmissen hätte.
     
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  14. Monochrome

    Monochrome
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    ^ Vielleicht auch nicht ganz so verkehrt, wenn man sich da mal so einige Kommentare anschaut.
    (Teilweise auch mal wieder Pro-AfD-Gelaber *würg*)
     
  15. Tortenschachtel

    Tortenschachtel
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    Aber es wirkt gut nach außen, das kann auf lange Sicht auch was wert sein.
     
  16. Zephys

    Zephys
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    Jetzt vielleicht nicht. Aber es öffnet Tür und Tor. Wer garantiert, dass die nächste Riege Politiker das Mittel der Uploadfilter nicht gegen freie Meinungsäußerung einsetzt?

    Bitte denk nochmal ein bisschen über das Problem nach. Vielleicht als Anhaltspunkt das Stichwort "Rosa Listen".
     
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  17. Yeager

    Yeager
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    Berlin
    Doch, letzten Endes schon.

    Mir ist völlig unklar, wie genau die Uploadfilter funktionieren sollen. Bei größeren Datenpaketen, wie z.B. ganzen Filmen, ist das eine Sache, aber was ist z.B. mit kurzen Auszügen aus schriftlichen Werken? Wo liegen die Grenzen? Das seitenweise Abtippen oder CopyPasten von Buchseiten ist auch hier wieder eine Sache - aber was ist mit einzelnen Sätzen und kleinen Passagen? Ohne es zu wissen kann man dabei etwas tippen, das so schon irgendwo existiert und rechtlich geschützt ist.

    Schon seit Jahren tut man sich bei etwas Vergleichbaren sehr schwer, nämlich dem Eindämmen von rechtsextremen, gesetzeswidrigen, "post-faktischen" und Hate-Speech Inhalten. Und nun soll das, was bei alledem nur schwer funktionierte, bei urheberrechtlichen Dingen plötzlich einwandfrei funktionieren? Und das muss es ja, einwandfrei funktionieren also, denn andernfalls gibt es Klagen, bei denen es sich um Geld dreht, ganz anders also als bei obigen Punkten, wodurch die Motivation auch eine höhere wird dagegen vorzugehen. Doch selbst wenn dies gelingen würde, bliebe ein Problem immer noch erhalten:
    Der Kontext!

    Was ist zum Beispiel mit Satire?
    Wie soll eine Software die erkennen? Selbst die allerbesten KIs sind dazu nicht imstande, selbst einigen Menschen fällt das schwer. Wer oder was entscheidet dann darüber, ob etwas stehen bleiben darf oder nicht? Letztlich doch nur Willkür. Und wenn sowieso schon der Eindruck der Willkür entsteht und man sich an diesen gewöhnt, fällt einem irgendwann nicht mehr auf, dass diese vielleicht gar nicht mehr so zufällig ist, wie sie vielleicht anfangs noch war. Schon jetzt ist es unklar, warum manche Kommentare bei Spiegel Online zum Beispiel nicht durch den Filter kommen, andere aber schon. Ich rede hier nicht von eklatanten, offensichtlichen Fällen. Zynische, ironische, sarkastische Inhalte werden manchmal nicht durch gelassen, sogar dann nicht, wenn als solche gekennzeichnet und bei Verzicht von Beleidigigungen, Anstössigkeiten und erst Recht illegalen Inhalten. Das erzeugt jetzt schon Intransparenz und ein schlechtes Gefühl der willkürlichen Abhängigkeit vom Gusto des Zensors, der gerade Dienst tut. Das ist aber eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was aufgrund dieses Gesetzes kommen könnte.

    Aber selbst wenn dieses Big Brother - Szenario nicht zutrifft:
    Die Plattformen werden versuchen sich um jeden Preis zu schützen, so dass sie eher zu viel, als zu wenig filtern werden. Aber nicht nur. Sie werden auch versuchen ihren Schutz grundsätzlich zu etablieren. Zum Beispiel in der Form, dass sie einen solchen Sperr-Post vielleicht noch zulassen und filtern, aber spätestens beim zweiten den Account sperren. Da Otto Normalo aber kein Jurist ist, wird er nicht wissen, was genau erlaubt ist und was nicht und lieber ganz die Finger davon lassen. Das ist auch eine Art und Weise freie Meinungsäußerung zu unterdrücken, wenn auch indirekt. Das ginge dann Richtung China, wenn auch so nicht beabsichtigt und nicht so scharf sanktioniert.

    Mir ist auch völlig unklar, wie das mit Lets Plays laufen soll.
    Einerseits zeigen sie ja nicht nur urheberrechtlich geschützte Inhalte, sie spoilern sogar noch. Trotzdem stellte es bisher kein Problem dar, denn es ist eine Sache ein LP zu sehen und was anderes es selbst zu zocken. Ausserdem profitierten die Firmen von LPern als Gratis-Werber. Das heißt, sie haben eine Ausnahme gemacht, was den Urheberschutz angeht, andernfalls gäbe es kein einziges LP, weil alle verklagt worden wären. Nun liegt die Haftung aber bei der Plattform. Will diese wirklich riskieren, dass es im Einzelfall zu Zwist zwischen den Parteien bekommt und sie als quasi Dritter dafür belangt wird? Auch hier kann es zu erheblichen Veränderungen und Problemen kommen. Sage ich zumindest ins Blaue hinein, denn auch ich bin kein Jurist und nicht firm darin.

    Was ist mit Leaks und Whistleblowers?
    Diese verstossen ganz offensichtlich gegen Urheber- und noch eine ganze Ecke weiterer Rechte. Wenn das kein tiefer Eingriff in die Demokratie ist, dann weiss ich es auch nicht.

    Was ist mit Vermarktung durch Schnippsel und Multiplikation?
    Ein Großteil der YT-Nutzer liefert doch ständig kostenlose Werbearbeit, indem sie Schnippsel von einer Serie, Film, TV-Sendung was auch immer in irgendeinen Kontext stellen, zum Beispiel "Top 5 of ...". Dadurch entsteht doch manchmal überhaupt erst das Interesse mal den vollen Content zu konsumieren. Fiele alles weg, wenn ich das richtig verstehe - und inwiefern soll das Urheber dann "schützen"? Das ist ein sonderbarer Schutz, wenn man morgen weniger verdient, als gestern und auch noch happy darüber ist.

    Ich unterstelle, dass ein Grossteil der Menschen kein Problem damit hat, dass die Rechte von Urhebern gewahrt werden. Ich unterstelle desweiteren, dass ein Grossteil der Menschen keinem Konzern in den Hintern kriechen will, egal ob er Google oder Axel Springer heisst. Ich unterstelle aber ebenfalls, dass das Ganze weder den tatsächlichen Urhebern wirklich dient, noch dem Internetnutzer - sondern in allen Fällen Konzernen größerer Art, da kleinere Plattformen aufgrund der Gefahr oder der notwendigen Manpower / Technik völlig aussen vor wären. Der größte Witz am Ganzen ist aber, dass ausgerechnet die, vor denen man sich am meisten fürchtet, mittels Technik am meisten davon profitieren würden. Allen voran Google.
     
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  18. Tsabotavoc

    Tsabotavoc
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    Naja effektiv will Frankreich das was du befürchtest ja schon für jetzt. Sie nennen es Terrorfilter.

    Weil sich Macron einscheisst vor seinem eigenen Volk das ihn langsam aber sicher lynchen will. Und das hat sich die Politik selber zuzuschreiben. Die Gelbwesten sind vorwiegend Leute auf dem Land. Orten an denen es keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr gibt. Oft nicht einmal ein Bus. Orte an denen Leute zig Kilometer zur Arbeit fahren müssen. Es gibt keine Krankenhäuser, nichtmal einen Arzt! Und die sagen zurecht: Gesetze in Frankreich werden immer mehr für eine Minderheit gemacht und nicht für uns.

    Ein Terrorfilter ist idiotisch weil er nix bringt. Denn nur weil ich sage: "Passt auf! Wenn ihr unzufrieden seid werdet ihr verhaftet!" werden die Leute ja nicht glücklicher. Sie sind immer noch sauer. Und wenn dieser Unmut sich dann endgültig Luft bahnt weil selbst Gefängnis keine Abschreckung mehr ist werden die zu ganz anderen Methoden greifen als einem bissigen Post.
     
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