Reden wir über's Geld.

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Terranigma, 18. Mai 2019.

?

Wie viel?

  1. 0€ - 300€

    20 Stimme(n)
    9,7%
  2. 300€ - 800€

    29 Stimme(n)
    14,0%
  3. 800€ - 1400€

    62 Stimme(n)
    30,0%
  4. 1400€ - 2000€

    45 Stimme(n)
    21,7%
  5. 2000€ - 3000€

    27 Stimme(n)
    13,0%
  6. mehr als 3000€

    24 Stimme(n)
    11,6%
  1. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
    Registriert seit:
    7. Mai 2005
    Beiträge:
    67.134
    Ort:
    Essen
    Mein RIG:
    CPU:
    Ryzen R7 5800X3D
    Grafikkarte:
    XFX Speedster MERC 310 Radeon RX 7900 XT Black Edition
    Motherboard:
    Asus B 550 Strix F Wifi
    RAM:
    2x 32 GB Kingston FURY DIMM DDR4 3600
    Laufwerke:
    Viele SSD
    Soundkarte:
    Soundblaster Z
    Gehäuse:
    Raijintek Zofos Evo Silent
    Maus und Tastatur:
    Tastatur leuchtet
    Betriebssystem:
    Windows XI
    Monitor:
    Coolermaster TEMPEST GP27Q
    Bei uns darf man nicht darüber reden.
     
  2. Shintaro - Steilenmein

    Shintaro - Steilenmein
    Registriert seit:
    17. September 2017
    Beiträge:
    9.196
    Mein RIG:
    CPU:
    Ich
    Grafikkarte:
    hab
    Motherboard:
    den
    RAM:
    Timber
    Laufwerke:
    .
    Soundkarte:
    Wulf
    Gehäuse:
    ganz
    Maus und Tastatur:
    doll
    Betriebssystem:
    lieb
    Monitor:
    tazächlich
    Dann müssen Unternehmen halt ausbilden oder Fachkräfte im Ausland suchen. Gerade im IT Bereich gibt es geniale Leute für wenig Geld aus dem Ausland. Und die kommen gerne nach Deutschland.

    Und auch einen Buchhalter auszubilden ist jetzt kein Hexenwerk.
     
  3. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Ausbilden dauert erst mal und so lange gibts halt "Mangel". Leute aus dem Ausland zu holen ist ja genau einer der Maßnahmen, die man dagegen machen kann, aber die dann kritisiert werden.
     
  4. Rhaegar

    Rhaegar
    Registriert seit:
    28. April 2003
    Beiträge:
    7.836
    Ort:
    Bonn
    Das ist nur in Ausnahmefällen möglich. Als normaler Mitarbeiter darfst du problemlos über dein Gehalt sprechen.
     
    SolemnStatement, Lurtz, Blup und 2 anderen gefällt das.
  5. Vilden

    Vilden
    Registriert seit:
    19. August 2010
    Beiträge:
    3.683
    Mein RIG:
    CPU:
    Intel i5-6600k + Noctuah NH-U14S
    Grafikkarte:
    AORUS GeForce GTX 1080 Ti Xtreme Edition 11G
    Motherboard:
    Gigabyte Z170X-UD3
    RAM:
    2x 8GB G.Skill Aegis K2 DDR4
    Gehäuse:
    Fractal Design R5
    Maus und Tastatur:
    Logitech G910 + Roccat Kone Pure
    Betriebssystem:
    Windows 10
    Monitor:
    Acer XB280HK 4K
    Ihr habt leider meinen Punkt überhaupt nicht verstanden. Ich bin auch unsicher, ob ich das jetzt erklären sollte, weil ich nicht weiß, wie viel betriebswirtschaftliches Know-how vorhanden ist. Wenn ihr wollt, kann ich euch aber ein paar Einblicke über das Thema Gehaltsgefüge geben.
     
  6. DuskX Absolut unkreativer Benutzertitel, weil keine Lust mich anzustrengen.

    DuskX
    Registriert seit:
    21. Dezember 2004
    Beiträge:
    12.130
    Das, aber sowas von. Wer zu wenig kriegt will aus Scham nicht drüber reden, wer zu viel kriegt, will auch aus Scham (bzw. Angst vor Neid) nicht drüber reden. Aber es ist halt wichtig um als Arbeitnehmer eine Vergleichbarheit zu haben. Die Informationsdefizite die hier exitieren helfen dem Arbeitgeber. Es wird ja niemanden etwas weggenommen, nur weil man mehr als andere verdient, dafür ist es aber hilfrreich zu wissen, wer mit ähnlicher Arbeit gleich verdient, bzw. wie das grundsätzliche Gehaltsgefüge ist und wo man steht, um bei eventueller Unterbezahlung Selbstbewusst auftreten zu können.

    Deshalb auch nochmal der Hinweis auf glassdoor.com und die dortige Recherchemöglicht für Gehälter. Ich bin immer wieder überrascht, wie falsch gerade viele Berufsanfänger ihren Marktwert einschätzen.

    Eine durchaus wunderbare Situation muss ich sagen. :yes:
    Als ich angefangen habe zu arbeiten, standen auf dem Arbeitsmarkt nur die Arbeitnehmer in wirklichem Wettbewerb zueinander. Jetzt sind es auch die Unternehmen.

    Für mich ist das eine Situation die nur Vorteile mit sich bringt, bessere Bezahlung, mehr Freiheiten, weniger Existenzangst. Finde das großartig.
     
    Captain Tightpants, Bordo und Der_Vampyr gefällt das.
  7. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
    Registriert seit:
    7. Mai 2005
    Beiträge:
    67.134
    Ort:
    Essen
    Mein RIG:
    CPU:
    Ryzen R7 5800X3D
    Grafikkarte:
    XFX Speedster MERC 310 Radeon RX 7900 XT Black Edition
    Motherboard:
    Asus B 550 Strix F Wifi
    RAM:
    2x 32 GB Kingston FURY DIMM DDR4 3600
    Laufwerke:
    Viele SSD
    Soundkarte:
    Soundblaster Z
    Gehäuse:
    Raijintek Zofos Evo Silent
    Maus und Tastatur:
    Tastatur leuchtet
    Betriebssystem:
    Windows XI
    Monitor:
    Coolermaster TEMPEST GP27Q

    Keine Sorge, lass ich nicht. Wobei alles ab 2 Stufen höher nicht mehr sagt, was man bekommt.

    Apropos wie ist das eigentlich in euren Jobs? Bedeuten Fortbildungen bei euch auch automatisch mehr Gehalt? Ich kann und mach jetzt weitaus mehr, als ich zu Anfangs konnte. Gibt es mehr Geld? natürlich nicht.
     
  8. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Nein, natürlich nicht. Es muss schon auch für die Stelle verwendbar sein. Wenn jemand, mal einfaches Beispiel, Kisten von A nach B schleppt, dann nutzt ihm eine Fortbildung zum Logistikfachwirt erst mal nichts. Also gibts auch nicht mehr Gehalt. Er kann sich aber auf eine freiwerdende Disponentenstelle bewerben und hätte mit der Fortbildung auch gute Chancen. Dann gibts mehr Geld.

    Bei uns ist es so, dass jede Stelle ein Anforderungsprofil hat und wer das nicht erfüllt, bekommt sie gar nicht erst. Wer drauf sitzt und sich noch mehr fortbildet, dem nutzt das für diese Stelle in aller Regel dann auch nichts.

    Wir bezahlen die Weiterbildungen auch nur, wenn wir für den MA Chancen sehen, dann auch auf eine höher bezahlte Stelle zu kommen. Sonst muss er das halt selbst bezahlen.
     
  9. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
    Registriert seit:
    10. Oktober 2012
    Beiträge:
    6.788
    Das ist sowieso eine völlig verquere Logik. Oft muss man für eine faire Gehaltserhöhung das Unternehmen wechseln, weil das bestehende die eigene Arbeitsleistung UND das angesammelte Know-How nicht richtig zu schätzen weiß.

    Jene unfähigen Unternehmen, die schon jetzt über den Fachkräftemangel klagen, werden mit dem kommenden demografischen Wandel noch ordentlich zu kämpfen haben. Viel Spaß im 21. Jhndt, da muss man in D zum Glück mehr bieten als das Mindestprogramm.
     
    SolemnStatement gefällt das.
  10. NisRanders

    NisRanders
    Registriert seit:
    25. Januar 2018
    Beiträge:
    6.836
  11. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
    Registriert seit:
    10. Oktober 2012
    Beiträge:
    6.788
    In Ausbeutungsberufen wie
    der Pflege mag sowas funktionieren, aber deutsche Buchhaltung oder IT sind nochmal andere Kaliber, das lässt sich beides nicht ohne Aufwand importieren (und viele fähige Programmierer haben z.B. auch in anderen Länder eine Perspektive).
     
  12. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Wenn Unternehmen über Fachkräftemangel klagen, dann meinen sie, dass sie weniger Auswahl haben, mehr abwerben müssen und letztendlich dadurch mehr Lohnkosten haben. Es bedeutet nicht, dass sie am Ende niemanden finden. Das betrifft dann nur die Unternehmen, die nicht bei den Konditionen mithalten können. Betroffen vom Fachkräftemangel sind aber alle.
     
  13. Rhaegar

    Rhaegar
    Registriert seit:
    28. April 2003
    Beiträge:
    7.836
    Ort:
    Bonn
    Wo ist denn die Abgrenzung zu einem generellen Mangel an Arbeitskräften? Bei einer entsprechend niedrigen Arbeitslosenquote dürfte das ja irgendwann alle Bereiche betreffen.
     
  14. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Naja, ein "genereller Mangel an Arbeitskräften" betrifft halt alle und nicht nur Fachkräfte.

    Es war halt lange Jahre so, dass sich auf eine Stelle immer sehr viele Leute beworben haben. Viele davon arbeitslos und suchend. Jetzt ist es bei uns in der Gegend eher so, dass sich niemand bis wenig bewerben, denn die haben alle was. Selbst wer latent wechselwillig ist, schaut vielleicht mal auf ne Jobseite, scrollt durch, sagt "interessant" und lässt es dann wieder.

    Wer grade Fachkräfte sucht, muss aktiv auf die Leute zugehen, das machen dann die Headhunter. Wir stellen grade ab einer gewissen Gehaltsgruppe fast nur noch so ein.
     
  15. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
    Registriert seit:
    10. Oktober 2012
    Beiträge:
    6.788
    Also ein ganz normales Allokationsproblem, das in einem Markt immer vorkommt und Alltag ist. Auf die gleiche Weise kannst du auch über zu wenig Kunden klagen (anstatt die Schuld bei teuren Preisen oder Verfehlungen beim Unternehmen selbst zu suchen).

    Die Zahl an gut ausgebildeten Arbeitnehmern ist derzeit begrenzt - eine innovatives Unternehmen findet jedoch immer genug Leute und der Bodensatz geht halt leer aus. Offenbar stimmt für die meisten jungen Leute der Anreiz überhaupt nicht, was ich aufgrund der bezahlten Löhne und Arbeitsbedingungen in vielen Fachkräfteberufen nur allzu gut verstehen kann.

    Etwas Offtopic: Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Ein Großteil der Unternehmer hatte sicher auch kein Problem mit der Kürzung von Sozialleistungen. Ich will gar nicht wissen, wie viel Potenzial in HartzIV-Familien liegen geblieben ist.
     
    Oi!Olli und SolemnStatement gefällt das.
  16. Jupp. Werde aus genau diesem Grund Ende des Monats (Ende meiner Probezeit *hüstel*) mit meinem Chef reden. Wir sind hier alle als Junior Techniker eingestellt, obwohl ich unter anderem eine Ausbildung zum FiSi habe. So drückt man halt die Preise.
    Ein Kollege hat sich das nicht bieten lassen und ist immerhin auf 2.700 brutto / Monat. Ich bin bei 2.400.
     
  17. Lurtz lost

    Lurtz
    Registriert seit:
    22. Juli 2005
    Beiträge:
    99.820
    Das sollten sie noch viel öfter und offener!

    Bitte erleuchte uns so wie zu den Arbeitsunwilligen :KO:
     
  18. Vilden

    Vilden
    Registriert seit:
    19. August 2010
    Beiträge:
    3.683
    Mein RIG:
    CPU:
    Intel i5-6600k + Noctuah NH-U14S
    Grafikkarte:
    AORUS GeForce GTX 1080 Ti Xtreme Edition 11G
    Motherboard:
    Gigabyte Z170X-UD3
    RAM:
    2x 8GB G.Skill Aegis K2 DDR4
    Gehäuse:
    Fractal Design R5
    Maus und Tastatur:
    Logitech G910 + Roccat Kone Pure
    Betriebssystem:
    Windows 10
    Monitor:
    Acer XB280HK 4K
    Da dein Kommentar nur dazu da war um mich zu ärgern, werde ich darauf nicht antworten. Keine Ahnung wo ich was zu "Arbeitsunwilligen" geschrieben habe. Falls du aufgrund irgendwelcher alten Kommentare meinerseits jetzt meinen musst, so einen Blödsinn zu schreiben, um sinnlos zu provozieren, ist das dein Ding. Aber das scheint dann deine Diskussionskultur zu sein.
     
    Lurtz gefällt das.
  19. Jan Shepard

    Jan Shepard
    Registriert seit:
    22. März 2012
    Beiträge:
    8.294
    Auch bei der Pflege befindet sich Deutschland im Wettbewerb mit anderen Ländern. Und wenn man sich in Frankreich nur um 5 Alte und nicht um 12 Alte kümmern muss, spricht sich das schnell rum.

    Das Problem kenn ich nur umgekehrt. Bei meinen letzten Unternehmen waren die Festangestellten alle schon seit Jahrzehnten da (teilweise verbeamtet da Öffentlicher Dienst) und die Neuen kamen alle über Zeitarbeit. Da ist das Gehaltsgefälle schon deutlich.
     
  20. Jdizzle

    Jdizzle
    Registriert seit:
    8. März 2012
    Beiträge:
    5.686
    erzähl
     
  21. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Ich nehme an, er will darauf hinaus, dass ein Gehaltsgefüge in einem Unternehmen idealerweise einer inneren Logik folgt. Mit gerechtfertigten Abständen zwischen den Gehältern. Da muss man schon bissel drauf aufpassen, aber gut, wenn man jemand braucht, dann braucht man jemand. Da finden sich dann Wege.
     
  22. Jdizzle

    Jdizzle
    Registriert seit:
    8. März 2012
    Beiträge:
    5.686
    Naja wie du schon sagst, das zählt nicht so wirklich :D
     
  23. SolemnStatement

    SolemnStatement
    Registriert seit:
    8. Mai 2012
    Beiträge:
    11.047
    Zumal dieses Gehaltsgefüge-Argument in 90% der Fälle eine billige Ausrede ist. Wenn überhaupt, dann gibt es das in strikt tarifliche geregelten betrieben. Und da stellen sich die Fragen erst gar nicht, weil die Spielräume begrenzt sind.

    Da, wo sich diese Fragen stellen, weil frei verhandelt wird, gibt es folgerichtig keine Tarife und am Ende so gut wie nie das propagierte Gehaltsgefüge. dort, wo frei verhandelt wird, gibt es für vergleichbare Arbeit so gut wie immer drastische Unterschiede. Ich schmeiße mal locker 50% Unterschied für vergleichbare Arbeit in den Raum.

    Warum? Weil der eine zu rechten Zeit am rechten Ort war und der nächste nicht. Weil der eine via Vitamin B zum Chef kam und der nächste nicht. Faktor Nase, gute Laune des Chefs oder oder oder. Da gibt es tausend Gründe. Und von dem unterschied zwischen Altverträgen von vor 20 Jahren und denen von heute fangen wir gar nicht erst an. Da haben die 50% schon fast System.

    Das ominöse Gehaltsgefüge ist somit dieselbe Liga wie der Fachkräftemangel. Nicht komplett oder grundsätzlich falsch, aber völlig überzeichnet und ausgeschlachtet, um die eigenen Interessen durchzusetzen und die der anderen klein zu reden.
     
    cevap_i_luk und Lurtz gefällt das.
  24. Rhaegar

    Rhaegar
    Registriert seit:
    28. April 2003
    Beiträge:
    7.836
    Ort:
    Bonn
    Ganz so einfach ist das nicht. Ich kann ja nur aus meiner Firma berichten, aber bei uns wird schon sehr stark bei jeder Neueinstellung und jeder individuellen Gehaltsverhandlung geschaut, dass Gehälter für vergleichbare Tätigkeiten auch in einem vergleichbaren Rahmen bleiben. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir da ein Einzelfall sind.
     
  25. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Wir zahlen ja nach Tarifnujd schauen mach Möglichkeit immer, dass wir auf einer Tarifstufe landen, auch wenn wir frei verhandeln. Ab einer gewissen Gehaltshöhe wird es dann doch frei verhandelt, aber ansonsten bekommen wir das eigentlich immer ganz gut hin unser Gefüge zu wahren. Auch, weil wir festgelegte übertarifliche Sätze zahlen, die auch Regeln folgen, aber zB zeitlich vorgezogen werden können.
     
  26. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
    Registriert seit:
    10. Oktober 2012
    Beiträge:
    6.788
    Na klar will kein Unternehmen die Löhne der gesamten IT um 6% jährlich anheben, obwohl das in so einem Markt gerechtfertigt wäre. Oder, abgesehen von der Chefetage, ein zu großes öffentliches Gefüge zwischen den einzelnen Berufen innerhalb des Unternehmens zulassen. Das ist aus deren Sicht absolut verständlich.

    Dann sollten die Arbeitgeber jedoch nicht rumheulen und in Presseaussendungen & gekauften Artikeln über einen hausgemachten Fachkräftemangel klagen, wenn trotz Rekordgewinnen die Löhne der Arbeitnehmer rumkrebsen (wie das in Deutschland in den letzen 20 Jahren der Fall war und jetzt hoffentlich endlich zu einem Ende kommt).

    Die Bezahlung von Fachkräften hört oft da auf, wo Universitätsabgänger anfangen - und das trotz des Umstands, dass viele Berufe den Körper derart belasten, dass ein Arbeiten bis 65 (wieder im Gegensatz zu vielen Studierten) fast unmöglich wird. Bei solchen Zuständen ist es nicht überraschend, dass immer weniger Leute so eine "Karriere" anstreben.
     
    Muffin-Man und SolemnStatement gefällt das.
  27. Divid Call me Dr. -Ing. stuntman Mike

    Divid
    Registriert seit:
    7. November 2004
    Beiträge:
    41.055
    Ort:
    vorne
    Also ich weiß nicht genau wie die Verhältnisse in der IT-Branche sind, aber wir haben in unserer Branche enorme Probleme qualifiziertes Personal zu finden.

    Ich suche jetzt seit geschlagenen 11 Monaten Elektro-Ingenieure für verschiedene Tätigkeitsfelder (Hardware, SW, System-Integration, Testing) und wir finden niemanden. Nur zur Sicherheit: Automobil-Zulieferbranche (Tier1), mehr als 100.000 Mitarbeiter, Tätigkeitsfeld E-Mobilität (also auch entsprechend sexy ...)
    Klar gibt es hier und da Bewerber, in der Regel Absolventen, was jedoch kein Problem wäre. Wir würden derzeit jeden nehmen, der elektrotechnisch auf 3 Zählen kann. Leider stellt sich die Gehaltsfrage nicht. Andererseits nehmen wir niemanden mehr, der nicht fachlich und überfachlich gewisse Mindestanforderungen erfüllt. Das ist leider auf Grund der faktischen Unkündbarkeit notwendig.
    Meine Erfahrung bzw. Schlussfolgerungen aus dem letzten Jahr bzgl den Bewerbern aus den jeweiligen Gesprächen:
    - wechselwillige fähige Leute gibt es nicht (auch kein Erfolg über einschlägige Headhunter)
    - fähige "arbeitslose" Leute gibt es nicht, auch nicht über ANÜ
    - die verfügbaren Absolventen sind fachlich aber mal richtig Banane (keiner der 9 Bewerber konnte mir Maschinenbauer die prinzipielle Wirkungsweise eine Wechselrichters/Inverters erklären, weitergehende fachliche Fragen sind dann gleich ausgeblieben)
    - es wird gelogen, dass sich die Balken biegen - ggfs. hat das mit obenstehendem fachlichen Defizit zu tun?
    Wir haben in unserem Recruiting daher einiges umgestellt. Wir haben ohne Ende Praktis/Werksstudenten, scheinbar die einzige Möglichkeit frühzeitig geeignete Mitarbeiter zu finden. Die Stellen für Duale-Studiengänge wurden vervielfacht.
    Und bzgl. Geld: Kein Bewerber hat je danach gefragt, genauso wie wir aktuell jedem geeigneten Kandidaten nahezu jede Forderung erfüllen würden. Wir bezahlen eh schon ca. 15% über IG-Metall Tarif und eine Eingruppierung höher als eigentlich richtig geht auch immer. Ich habe sogar einen Mitarbeiter in meinem Team, der mehr verdient als ich selbst.
    Aus vielen Diskussion mit unseren anderen Sparten/Standorten weiß ich, dass es denen ähnlich geht.

    Also ja, aus meiner persönlichen Sicht haben wir sehr wohl einen Fachkräftemangel, den ich nicht per Geld ausgleichen kann.
     
  28. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
    Registriert seit:
    10. Oktober 2012
    Beiträge:
    6.788
    @Divid

    Als Außenstehender ohne viel Ahnung von deiner Branche stelle ich mal folgende provokante Fragen in den Raum:
    • Warum sollte ich als junger Mensch mit Perspektiven ausgerechnet Elektrotechnik studieren, wenn der Studiengang sehr schwierig ist? In der IT gibt's ähnliche Gehälter, ein leichteres Studium, viel Zukunftssicherheit & die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. 15% mehr Gehalt ist im Vergleich dazu nix.
    • Warum sollte ich als Frau (also 50% der potenziellen Bewerber) so ein Arbeitsumfeld wählen? Mich würde das aufgrund der Männerdominanz & der damit verbundenen gläsernen Decke abschrecken.
    • Wie zukunftssicher ist die deutsche Automobilbranche wirklich? Das Geschäftsmodell wird sich in den nächsten Jahren ordentlich verändern und die Konkurrenz aus China/Japan/USA scheint im Bereich Elektroautos schon deutlich weiter zu sein (okay, dieser Punkt ist für Schüler/Absolventen wahrscheinlich weniger relevant).
    Ich halte die Bezahlung in den meisten angeblichen Mangelberufen zwar für den Hauptgrund, aber speziell in besserbezahlten Branchen wie deiner spielen andere Faktoren imho eine größere Rolle. Ich glaube gerne, dass es hier zu wenig Bewerber gibt - und halte das zum Teil über Jahrzehnte für selbstgemacht:

    Ich verbinde als Ende 20er mit deiner Branche z.B. eine Hierarchie wie im 20. Jhdt. mit starker Seniorität, männlichen Chefs, starren Strukturen. Dazu noch Autos, die mich persönlich überhaupt nicht interessieren (viele Unikollegen denken ähnlich und gehen lieber ins Management mit besseren Aufstiegschancen oder in die IT, welche im Gegensatz zu E-Autos wirklich sexy ist). Für mich müsste sich da nicht nur gehaltstechnisch sehr viel ändern, damit ich so einen Job in Betracht ziehe. Und dank Bildung & dem demografischen Wandel habe ich mehr Auswahl. Da wurde bei den Mint-Fächern in Sachen Gehalt, Image- & Nachwuchspflege schon sehr viel verschlafen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Juni 2019
  29. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
    Registriert seit:
    24. September 2004
    Beiträge:
    50.924
    Ort:
    pseudo-intälligentz gesegnet
    "das E-Auto" stinkt mit Sicherheit nicht gegen "die IT" ab, wenn es um Sexappeal geht
     
  30. Lurtz lost

    Lurtz
    Registriert seit:
    22. Juli 2005
    Beiträge:
    99.820
    Beispiele? :ugly:
     
  31. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
    Registriert seit:
    10. Oktober 2012
    Beiträge:
    6.788
    Ist auch kein fairer objektiver Vergleich - zumindest bei mir im Studium vor 5 Jahren war das E-Auto noch in weiter Ferne, das ist heute mit Tesla vielleicht anders.

    Ich würde aber selbst heute die IT vorziehen. Da gibts von Webdesign über Datenbanken bis hin zu Data Science so viele interessante zukunftsträchtige Bereiche.
     
  32. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
    Registriert seit:
    24. September 2004
    Beiträge:
    50.924
    Ort:
    pseudo-intälligentz gesegnet
    Und es gibt genauso viele öde und rückwärtsgewandte Themen. Ich denke nicht das sich beide hier viel nehmen was Neuentwicklungen und Technologien angeht um sagen zu können das die IT pauschal sexyer daherkommt. Das sich die Gewichtung durch das eigene Interesse verschiebt kommt dann ja noch hinzu.
     
  33. 1Mensch gesperrter Benutzer

    1Mensch
    Registriert seit:
    5. Dezember 2018
    Beiträge:
    441
    Ort:
    Rabbit hole
    Wie/ Wo kann man sich denn zu ETFs beraten lassen?
    In 2 Monaten ist der Immobilienkredit abbezahlt, mit dem dann verfügbaren Geld würd ich gerne was sinnvolleres als "Nutten und Koks" anfangen und mein Rentensparplan-Dings von der Spaßkasse ist eigtl gut genug bedient :ugly:.
     
  34. Captain Tightpants "Gefällt mir"-Bot

    Captain Tightpants
    Registriert seit:
    27. Oktober 2009
    Beiträge:
    28.702
    Warum kaufst du dir nicht eine Systemimmobilie als Altersvorsorge?
     
  35. Diamond1991

    Diamond1991
    Registriert seit:
    3. Januar 2006
    Beiträge:
    11.965
    Was ist das denn?
     
  36. Captain Tightpants "Gefällt mir"-Bot

    Captain Tightpants
    Registriert seit:
    27. Oktober 2009
    Beiträge:
    28.702
    Das ist eine ganz normale Immobilie nur mit dem Unterschied, daß du hier einen "Dienstleister" hast der ich um die Vermietung und den ganzen Kram kümmert, du also keine Arbeit damit hast.
     
  37. 1Mensch gesperrter Benutzer

    1Mensch
    Registriert seit:
    5. Dezember 2018
    Beiträge:
    441
    Ort:
    Rabbit hole
    Habe ich ja ^^, Großgrundbesitzer wollte ich nicht werden... naja, ein Freund baut demnächst und hat mir angeboten da ne Wohneinheit zu übernehmen, mal schauen.

    ETFs scheint halt eine gute Möglichkeit zu sein überschüssiges Geld zu parken und iwie macht es jeder :ugly:

    Oder ich mach einfach mal teurer Urlaub :wahn:
     
    Captain Tightpants gefällt das.
  38. Diamond1991

    Diamond1991
    Registriert seit:
    3. Januar 2006
    Beiträge:
    11.965
    Ah okay. Aber ist da die Rendite überhaupt noch interessant?
     
  39. Captain Tightpants "Gefällt mir"-Bot

    Captain Tightpants
    Registriert seit:
    27. Oktober 2009
    Beiträge:
    28.702
    Aktuell eher weniger, aber wenn ich in Rente bin ist die Wohnung abbezahlt.
     
  40. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    98.396
    Das Risiko trägt man dennoch und bei Wohnimmobilien wird das ja noch zunehmen, weil Vermieter ja eh blaue sind und so.
    Für mich wären nur noch gewerbliche Immobilien interessant.
     
Top