Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Sagen wir mal so: Ein Staat, in dem Sächsisch, Bayerisch und Schwäbisch in ihrer ganzen Zungen verknotenden Komplexität friedlich nebeneinander existieren, muss doch ein Vielvölkerstaat sein.

 

Was soll das sein und was macht diese einheitliche Öffentlichkeit aus? Eigentlich ist es aktuell doch nur noch die Sprache, die, wenn man die zig verschiedenen Dialekte ignoriert, eine Einheit vermuten lässt.

 

Nunja, sie reden über die gleichen Dinge. Konsumieren die gleichen Medien. In Frankreich können ganz andere Fragen diskutiert werden als hier.

 

Meine persönliche Definition deckt sich eigentlich mit dem, was Berlin vom Prinzip her ausmacht: Diversität. Viele verschiedene Teile bilden eine Einheit. Und das "Deutsche", was auch immer das konkret ausmacht, ist ein Bestandteil dieses Konstrukts.

Definitiv nicht. Medienkonsum ist nicht einheitlich. Das geht ja allein schon beim Musikgeschmack los.

 

Damit meine ich eher die Presse. Diskurse finden bei uns in den Grenzen Deutschlands statt.

 

Gerade das Thema Klimawandel beweist das Gegenteil. Der Diskurs findet international statt.

 

Diskutiert man jetzt echt darüber, dass man mit einem deutschsprachigen Mensch mehr gemeinsam hat, als mit einem Inder?

 

Nö, war auch nicht das Thema.

Siehe #10952

 

Doch, irgendwie schon. Er hat lediglich ,,Franzose" durch "Inder" ersetzt.

 

Wenn es darum geht, wie sehr man sich kulturell oder von der Zielsetzung nahesteht, verschwinden die Grenzen schnell, bzw. es entstehen innerhalb des Kulturkreises neue Grenzen.

Ich bin Anfang 30, habe studiert, wohne in einer Großstadt und bin damit im Grunde der klassische Yuppie. Damit habe ich halt mehr gemeinsam mit anderen Leuten die eine ähnliche Sozialisation haben. Wir haben Bekannte in Dänemark.. Anfang 30, Akademiker, wohnen in der Großstadt und zu denen ist die kulturelle nähe dann doch größer als zum 50 jährigen Handwerker auf dem Dorf. Meine Freundin.

WIe nahe steht man kulturell den dem randalierenden Nazis die regelmäßig durchs Land ziehen? Da ist man doch relativ weit weg. Im Grunde ist eine Nation einfach Schicksalsgemeinschaft zu der man gehört, weil man in diese geboren wurde, und deshalb tritt man für diese ein.

Wie eine Familie halt, da gibt es auch den Alki-Onkel der bei der Familienfeier rechtsnationalen Unsinn verbreitet, das ist ein Depp, das ist aber dein Depp, weil er zur Familie gehört.

Und ich verstehe auch, dass wir eine Art der Abgrenzung brauchen. In Afrika sind 1,2 Milliarden Menschen die gerne einen Lebensstandard hätten wie wir. Und wer kann es Ihnen verübeln? Jetzt können wir aber nur eine begrenzte Anzahl hereinlassen, weil wir unseren Wohlstand nur so beibehalten können.

Und das das Zugehörigkeitsgefühl oder das Nationalgefühl angeht, kann ich mich besser als Europäer identifizieren als ich es als Deutscher kann.

Was ist den die deutsche Leitultur? Das gemeinsame Ziel? In welche Richtung arbeiten wir gemeinsam? Zeit meines Lebens habe ich darauf keine Antwort gefunden. Am ehesten noch die in unserem Grundgesetz verankerten Werte.

Seit Jahrzehnten haben wir aber eine Regierung die Limbo mit dem Grundgesetz spielt, wenn ich in unserem Land etwas undeutsch finde, dann das ständige Misstrauen der Regierung den Bürgern gegenüber und die ständigen Attacken auf das Grundgesetz.

 

Mühsam erarbeitete Sachen wie "Man führt keine Fehden oder nimmt anderweitig das Recht selbst in die Hand, sondern beschreitet den Rechtsweg.", "Man schlägt sich nicht gegenseitig wegen Religion tot.", die Anfänge der Menschenrechte, die Anfänge der Sozialversicherungen, die Erkenntnis, dass allgemeine Bildung gut und notwendig ist, u.s.w.

Also viele Sachen, die man heute als total selbstverständlich und gegeben annimmt, wenn man nichts anderes kennt und sich nicht mit der Geschichte befasst ...

Das Grundgesetz und seine Werte stehen nicht in der Luft. Sie haben eine lange kulturelle Vorgeschichte.

 

Komisch, die NSU scheint vieles davon "vergessen" zu haben, wie auch die Brandstifter von Mölln. Und diverse andere aus der gleichen Ecke.

 

Viele der Errungenschaften der deutschen Leitkultur wollen die Rechtsausleger je lieber heute als morgen abschaffen. Sozialversicherungen und Schulpflicht wurden zur Stärkung von Wirtschaft und Militär eingeführt nicht weil unsere "deutsche" Kultur so überlegen war.

 

Und?

Ich sagte ja: Mühsam erarbeitete Sachen. Die von zu vielen Leuten heute als Selbstverständlichkeiten betrachtet werden, um die man sich nicht weiter kümmern muss. Eine fatale Einstellung.

Klar, man kann alle Errungenschaften der Vergangenheit kleinreden. Wenn das alles so offensichtlich ist, warum haben es dann andere Länder nicht deutlich früher gemacht? Pythagoras war auch 'ne totale Null in Mathe, das lernt man heute alles in der Schule trolololol.

 

Liest sich wie Sachen, bei denen ich wahrscheinlich mit den meisten Europäern auf einen Nenner komme.

 

Nei der Parade in Paris war ja der "Fliegende Mann" das Highlight.

Weiß jetzt nicht wie der militärische Nutzwert ist, aber offenbar ist er relevant, sonst würde man das nicht so zeigen. Weiß jemand genaueres?

Ansonsten eine schöne Leistungsschau, an der ja mit der Deutsch-Französischen Brigade au h deutsche Soldaten beteiligt waren.

Ebenso Flugzeuge und Hubschrauber aus Deutschland, England und Spanien. Zudem auch Roboter und Drohnen.

Macron wollte die Parade als eine europäische verstanden wissen. Ein gutes Zeichen hin zu einer engeren europäischen Verteidigung. Dass Frankreich da eine Führungsrolle einnehmen wird scheint klar.

 

Für Drohnen vielleicht interessant, aber einen Nutzen für Personen, selbst stark verbessert, sehe ich nicht.

 

Der Hersteller möchte das weiterentwickeln bis 200 km/h, 30 Minuten Flugdauer und 3000m Höhe drin sind. Wäre vielleicht für die schnelle Verlegung von einzelnen Spezialkommandos interessant, aber das ist jetzt eine Laienvermutung.

 

Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten bei Einsätzen in urbanen Umgebungen, z.B.

 

Jupp, zur Verlegung innerhalb einer Stadt bspw. über die Verteidigungslinie hinweg. So eine Stadt wird ja normalerweise nicht flächig kontrolliert. Schön klein, tiefliegend, schnell, eine Verschwendung für teure Raketen. Lediglich die Lautstärke wäre Mist, aber das könnte psychologisch Eindruck hinterlassen. Aber auch bei unwegsamen Gelände. Davon passen sicher ein paar in einen LKW. Dazu wäre dann die Alternative ein Hubschrauber oder ähnliches, was wesentlich unflexibler ist.
Kommt nur noch auf den Preis pro Einheit an.

 

Hm ok, sogesehen. Man kommt auch überfallartig an jedes noch so hohe Fenster ran.

 

Wer clever ist, hat jetzt schon angefangen Mikro-AA-Geschütze zu entwickeln mit ultraschneller Zielerfassung via Schallerkennung+Bild. Hohe Feuerrate bei wenig Durchschlagskraft.
Die pappt man dann auf Dächer in der Stadt.
Der Gepard könnte wieder Sinn ergeben.

 

https://www.youtube.com/watch?v=MiaTyUcu5VM

 

Sind nur leider keine mehr da.

 

Und das Ding hat Kanonen mit einem Kaliber von 35mm. Vollkommen überbewaffnet für einen Einsatzzweck, der eher nach der guten alten Entenflinte ruft.

 

Doch sind sie. Die wurden noch nicht komplett verschrottet, sondern gammeln irgendwo rum.

Kommt drauf an was man verschießt. HE mit Zeitcodierung wäre eine Möglichkeit oder man rüstet auf ein kleineres Kaliber um. Die Basis ist zumindest schon mal da.

 

Mal angenommen, der Verfassungsschutz sei anders aufgestellt und damit eine sinnvolle Institut, um tatsächlich die Verfassung zu schützen: Wäre es da nicht sinnvoll, deren ehemalige Präsidenten - vor allem wenn sie unrühmlich aus dem Amt geschmissen werden - nach dem Ausscheiden unter Beobachtung zu stellen? Schließlich verfügt die Person über ziemlich sensible Informationen.

 

Was hat das mit kleinreden zu tun? Und wer redet von offensichtlich? Du versuchst hier wieder Strohmänner aufzumachen. Schulpflicht kam, weil man so Kinderarbeit einschränken konnte. Die Kinderarbeit wurde eingeschränkt weil der Armee die passenden Rekruten ausgingen, nicht weil man die Kinder verheizt hat.

Die Sozialversicherung kam, weil Bismarck Angst vor der SPD hatte. Nicht weil er ein Humanist war.

Aber mit den Menschenrechten hast du Recht. Die kamen wegen Deutschland. Nach einer kleinen Episode die der Welt zeigten, wie wichtig es ist Menschen nicht zu entmenschlichen.

 

Rechtsstaatlichkeit ist kein deutsches Alleinstellungsmerkmal.

 

Das könntest du, wenn du weiter denkst, auf alle, die mit sensiblen Daten gearbeitet haben, übertragen...

 

Könnte man, mache ich aber explizit nicht.

 

Ja. Aber das wäre eine einkalkulierte Folge, die passieren kann. Stell dir vor, man macht es. Dann kommen Stimmen auf, die das z. B. auf Politiker, Militärs, oder auch Anwälte übertragen möchten. Schließlich gibt es ja bereits den Präzedenzfall.
Daher wäre das ein ganz gefährlicher Schritt.

 

Alter...

Stand jetzt würde ich sagen jeder der hier Anwesenden hat mehr Qualifikationen zum Verfassungsschutzpräsidenten als Maasen.

https://twitter.com/HGMaassen/status/1150344333104701440?s=09

 

Zeigt aber auch gut auf, wie gefährlich diese Institution bzw. das Amt eigentlich ist. Die bessere Alternative wäre sicherlich, den Laden komplett zu zerschlagen.

 

Weil der Laden nicht mehr zu retten ist und neu aufbauen? Das wäre eine Möglichkeit. Komplett darauf verzichten? Nein.

Aber das ändert wie gesagt an meiner Thematik nichts. Egal, ob Neugründung oder nicht.

 

Man muss nur mal darauf gucken, wer darauf reagiert und wie. Allein die Kommentare

 

Wie ich schon sagte: Diese Sachen werden heute oftmals als selbstverständlich und gegeben betrachtet, besonders wenn man nicht weiß, wie es ohne sie aussah und wie lange und mühsam der Prozess war, sie zu etablieren.

Dass das mit dem Landfrieden doch irgendwie ein bedeutsamer Punkt in der Rechtsgeschichte ist, sieht man heute noch im StGB, unter dem Punkt "Landfriedensbruch". Wenn ein Mob gewaltsam das Recht in seine eigenen Hände nehmen will, dann verstösst schon dieser Akt gegen die Institution des Landfriedens.

 

Ist ja alles schön ung gut, dass lässt dennoch die Frage offen, wo es hingeht. Wenn unsere "Leitkultur" der Kampf und das Einstehen für Menschenrechte ist, ein Ziel, welches wir mit anderen Nationen teilen, stellt sich immer noch die Frage wie es mit unserem Nationalstaat weitergeht und was die Antwort auf konkurrierende Modelle wie das Chinesische ist.

 

Das kommt halt stark drauf an, wie der Neuaufbau aussieht, über welche Kompetenzen er verfügt und wie transparent am Ende dessen Arbeit ist.

Und wer wäre eigentlich mit dem Neuaufbau betreut?

Das ist korrekt. Der Neuaufbau müsste so ausgestaltet werden, dass mein Vorschlag obsolet wäre.