Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Du meinst der Kollege der dafür sorgt das du die Line blockierst und sich nicht an die Anweisungen hält? Keine Sorge, der bleibt nicht lange. Auch der übereifrige Kollege, der über seinen Auftrag hinaus ging bleibt nicht lange. Entweder weil er keinen Bock hat Second Level zu machen oder First Level bezahlt zu bekommen, oder seine Vorgesetzten schieben ihn ab weil sie nur First Level bezahlt bekommen er aber Second Level macht. Oder gar gar nicht bezahlt werden weil das nicht ihre Aufgabe ist.

Die meisten Callcenter sind da strikt. Die einen können ihren Katalog besser verpacken aber so oder so arbeitet man fast immer eine Liste ab.

Ob derjenige sich mit dem unternehmen identifiziert kannst du auch gar nicht wissen. Meistens eher nicht, die meisten großen Unternehmen haben ihre Callcenter schon vor Ewigkeiten ausgelagert.

 

Denk positiv. Du musst nicht schwer heben, wirst nicht dreckig und es stinkt nicht.

 

Wie gesagt ich mach den Job eigentlich ganz gerne. Es ist nur die Mentalität die dahinter steckt, die mir gar nicht gefällt. Und es ist auch nur eine Frage der Zeit, bis das auch auf die oberen Etagen merken werden. Oder meint wirklich jemand es würde sich eine Firma mittelfristig entgehen lassen die Produktivität weiter zu "optimieren". Noch läuft ja hier vieles analog, aber sobald das erstmal alles umgestellt ist wird darauf geachtet wie lange ein Sachbearbeiter bei einer Akte braucht und mal eben zum Archiv und zwischendurch einen Plausch halten ist nicht mehr. Oder kurz Kaffee holen ohne Abmeldung.

 

Ne, hab ich alles nicht. Ich hatte in meinem letzten Beruf und habe in meinem jetzigen Beruf dafür mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Aber genau das ist ja das, was ich ansprechen wollte: Rumheulen wegen der zahlreichen Wehwehchen, die man im eigenen Job hat, und eine völlig fehlende Einsicht darüber, dass andere Jobs andere Wehwehchen mit sich bringen. Sowas liebe ich ja.

 

Ähm darum ging es dir im Ursprungsbeitrag ja gar nicht. Ich zitiere dich gerne noch mal. (Ich weiß auch nicht wie du darauf kommst, weil ich mich hier auch mehrmals zu Sachen gemeldet habe, die mich 0 betreffen da es diese Sachen bei uns nicht gibt=

Dabei hab ich sogar mehrfach gesagt das ich die Arbeit an sich sogar mag.

Ok, ich habe Blup angefahren nachdem er diverse Beiträge gelikt hat und seine Probleme die er hat sind nicht wirklich groß.

 

Ich kenne es so, dass dieses Vorgehen überholt ist. Erstlösungsquoten zählen mittlerweile mehr als kurze Callzeiten, je nach Callcenter. Bei meinem letzten DSL-Problem hab ich geschlagene 15min mit dem Kundenservice telefoniert, konnte es selbst erstmal nicht glauben

 

Dass es eine Diskussion darüber gibt ob ein Bewerber wissen sollte was das Unternehmen macht finde ich ein wenig befremdlich. spontan hätte ich gesagt, dass es da nur eine Antwort geben kann

 

Es war relativ vage umschrieben aber genau darauf hab ich reagiert. Und wenn ich halt darüber mecker, dass die Firmen Loyalität erwarten während sie alles dafür tun, dass man keine Loyalität gibt und auf eine Erwiderung ein Like gegeben wird, denke ich mir meinen Teil.

 

Ich glaube du arbeitest in der falschen Firma.

Natürlich sollten man seinen Arbeitgeber nicht nur durch die rosarote Brille sehen, dass tut er im Umkehrschluß ja auch nicht. Aber wenn ich mir vorstelle das mir egal wäre was mein Arbeitgeber tut dann könnte ich mich morgens nicht motivieren aus dem Bett zu steigen.

Ich verbringe einen signifikanten Anteil meiner Wachzeit auf der Arbeit und da ist mir nicht nur das Gehalt wichtig. Ich will auch das sich zumindest Teile meiner Werte in der Firmenkultur widerspiegeln. Ich könnte zum Beispiel niemals für einen Rüstungskonzern arbeiten. Bei meinem AG passt das alles soweit, aber auch hier gibt es natürlich Bereiche die mir nicht zu 100% gefallen.

Mir persönlich ist es ein Rätsel wie man jeden Tag 8,5 Stunden an einem Ort zubringen kann auf den man keine Lust hat. Das stelle ich mir sehr stressig und auch belastend vor. Und mir scheint auch nicht jeden Tag die Sonne aus dem Hintern auf der Arbeit, aber ich kann doch auch nach 18 Jahren sagen das ich noch nie einen vollkommen negativen Tag hatte. Manchmal ist es halt nicht die Arbeit, dann sind es wenigstens die Kollegen und die Kultur wie bei uns mit Menschen umgegangen wird.

 

Die Realität ist leider, dass die überwiegende Mehrheit nur noch Dienst nach Vorschrift macht und nur eine Minderheit sich wirklich wohl auf der Arbeit fühlt. Und ich kann das gut nachvollziehen. Viele Unternehmen machen langweiliges Zeug. Wie viel Herzblut kann man den in die Produktion von Mehrfachsteckdosen stecken, wenn man nicht der Inhaber ist und wie spannend ist es Falschparker aufzuschreiben? Viele Jobs macht man halt vor allem für das Gehalt. Hinzu kommt oft schlechte Führung oder fehlende Wertschätzung durch das Unternehmen.

Es gibt einen Unterschied zwischen Arbeit und Karriere.

 

Hier z.b. müssen sich Manager für Kühlschränke und Küchen begeistern
https://www.youtube.com/watch?v=5EVf9a-nji4

 

Arbeite mal in der Holzbranche. Die Liebe zu Möbeln und Maschinen ist dort ziemlich weit verbreitet.
Modern Family hat nicht übertrieben.

 

Ja, das stimmt. In vielen Bereichen ist Arbeit genau das, was sie rein rechtlich betrachtet eben ist: Ein vertraglich geregelter Austausch von Arbeitsleistung und Lebenszeit gegen Bezahlung. Dazu kommt noch, dass es immer mehr Arbeitsplätze gibt, bei denen keine konkrete Wertschöpfung oder ein greifbares Ergebnis entstehen. Das betrifft mich als Jurist z.B. auch.

Ich persönlich bin außerdem mit meinem aktuellen Job z.B. sehr zufrieden. Wenn es finanziell möglich wäre, würde ich den Job trotzdem jederzeit kündigen, weil es mehr als genug andere Dinge gibt, die mir wichtiger sind bzw. mir mehr Spaß machen.

 

Meiner Meinung nach ist das die gesündeste Kombination auf lange Sicht.

 

Es ist halt für mich nicht von Belang was mein Arbeitgeber tut. Und wie gesagt Loyalität ist halt ein geben und nehmen. Ich weiß das ich einfach austauschbar bin.

Das wissen auch die meisten Arbeitskollegen. Klar machen wir unseren Job, wir machen ihn auch gut, aber Verbundenheit zur Firma gibt es nicht wirklich. Wieso auch?

 

Ich denke auch, dass es von Mitarbeitern eines Callcenters zu viel verlangt wäre, eine über die Pflichten des Arbeitsverhältnisses hinausgehennde Identifikation mit dem Unternehmen zu zeigen. Wenn man die Hierarchie hochstolpert, ist das schon eher relevant.

Eventuell hilft es beim Aufstieg, bissel mehr als den eigenen Teller im Blick zu haben. Wersen die Teamleiter aus den Mitarbeitern rekrutiert?

 

Geschichten aus der Anstalt. Der Bruder der Chefin hat Freitag durchsickern lassen, dass der Programmierer in Probezeit entlassen wird (ist seit über einer Woche mit Rückenleiden krank). Heute Morgen wurde sehr deutlich, dass der aus dem Urlaub kommende Teamleiter keine Ahnung davon hat Dabei betont er immer seine Autonomie bei Personalfragen Vor allem haben wir halt schlichtweg keinen einzigen Programmierer neben ihm, aber whatever. Entwickler in einer Software-Firma sind auch völlig überbewertet

 

Wird der entlassen weil er nicht gut war oder krank ist?

 

Letzeres. Wenn du hier nicht mindestens deine 160 Stunden monatlich schaffst hast du bei uns nichts verloren. Haben im Kernteam natürlich auch keinen Mitarbeiter über 40, wer braucht schon Alterskrankheiten

 

Da fällt mir nichts mehr ein.

 

Heißt, einmal richtig krank und schon wackelt dein Stuhl? Wtf...

 

Naja, das wäre ja auch ein Viertel der Arbeitszeit. Wer regelmäßig(!) nur 75% da ist, dürfte überall Probleme bekommen.

Im konkreten Fall ist jemand in seiner Probezeit krank wegen Rücken. Das wird ja nicht besser und da würde ich mir das auch überlegen, solange der Kündigungsschutz noch nicht greift. Der wird ja immer wieder Rücken haben. Blöd von ihm das zu erzählen. Hätte über den Grund schweigen oder lügen sollen.

 

Naja bei den Kernleuten mit unbefristeten Verträgen rein rechtlich wahrscheinlich weniger. Aber auch die kriegen schnell Gespräche.
Kollege hatte ja auch schon ein Gespräch nach fünf Krankheitstagen oder so, teils auch aufgrund kleiner Kinder... Und im Kernteam haben bei uns alle deutlich unter 10 Krankheitstagen im Jahr. Mit ein Grund wieso er sich dann was neues gesucht hat.

Ich sage ja immer, der angebliche Fachkräftemangel ist für manche Firmen noch nicht annähernd schlimm genug

War zu blöd zu rechnen, meinte halt Vollzeit 40 Stunden pro Woche

Ja, aber ich bezweifle dass ihm das geholfen hätte ^^ Zumal hier schon immer gerne nachgefragt wird, warum man denn krank ist. Auch wenn man keine Auskunft geben muss, sowas baut halt zusätzlich ein Druckgefühl auf.

 

Ob das regelmäßig ist, wird sich zumindest alleine in der Probezeit noch nicht endgültig zeigen. Krankheitstage sind halt ein schwieriges Thema. Hatte über einen Zeitraum von sechs Jahren insgesamt 5 Krankheitstage und dann in zwei Jahren hintereinander aufgrund eines Unfalls und einer Erkrankung zusammen plötzlich 42. Da ist man halt nicht vor geschützt.

 

Wer während der Probezeit ausfällt wegen "Rücken" weckt halt die Befürchtung, dass man sich jemand Dauer-Kranken rein holt. "Rücken" wird ja mit zunehmenden Alter nicht besser, aber später ist es schwer jemand der oft krank ist ohne Probleme zu entlassen. Wenn man den nicht zwingend haben will, sondern die Bewerber auf den Plätzen 2 und 3 vielleicht auch noch verfügbar sind...

 

An alle Projektleiter: Habt ihr irgendeine (wissenschaftliche) Methode, wie man am Ende eines Projekts eine Evaluierung durchführt? Handelt sich um den Abschluss einer Studie zwischen Unternehmen und einem Forschungsinstitut. Die Methode sollte dem Feedback-Workshop einen Rahmen geben und lessons learned festhalten für die nächsten Mitarbeiter.

 

Bäh, mach dir keine Mühe, jeder redet von lessons learned, aber habt ihr beim Projektstart tatsächlich lessons-learned Dokumente vorhergegangener Projekte herangezogen?

 

Dokumente? Das ist bei uns ein Gespräch im Team + Darstellung auf PostITs. Und ja, da wird dann schon gemeinsam dran gearbeitet

 

Geht mir ähnlich. Mein Chef hat mich gefragt, könnte ich wenigstens ein bisschen glänzen

 

Ja, aber was bringt es wenn man NACH dem Projekt redet, VOR dem Projekt aber die letzten Ergebnisse nicht heranzieht?

 

Kannst du Inhalt und Rahmen der Studie n bissl spezifizieren?

Lessons learned, wiederum.... Die sind doch üblicherweise nicht das Ergebnis einer Projektevaluierung, sondern haben eher qualitativen Charakter: "Während des Projekts ist XY schlecht gelaufen. Mit Z wäre das besser gelaufen"

 

Ich bekomme Akkordlohn, aber weil unser Arbitsvorbereiter voll ausgelastet ist, habe ich bei den meisten Werkstücken die ich fertige selbst aufgeschriebene bzw. geschätzte Zeiten.

Ich bekomme keine vermögenswirksamen Leistungen sondern Zuschüsse zur Altersvorsorge. Bis Oktober 26,59 € und ab Oktober dann insgesamt 100 €.

 

Akkord ist auch ein dämliches System. Zum Einen sind die Anforderungen an die REFA Leute extrem hoch, da wirklich jeder Handgriff standardisiert und verzeitet werden muss und zum anderen hast du ständig Diskussionen wenn es um nicht standardisierte Arbeiten geht. Die kannst du ja nicht "normal" bezahlen, weil du damit ja den Leistungsgrad eines MAs verringern würdest.
Und außerdem werden die Zeiten dann immer stärker politisiert.

 

Seid ihr auch wenigstens brav loyal zu der Firma. Schließlich gibt sie euch Arbeit.

 

Brav und loyal ist bei dieser schier endlosen Güte ein Fevel! Alles unterhalb von Lobhudeleien und Flagellantentum (*) würde ich als Chef nicht akzeptieren, wenn ich mich so ins Zeug legen würde. Arbeitnehmer sind heute auch zu nix mehr zu gebrauchen!

(*) https://de.wikipedia.org/wiki/Flagellanten

 

3 w15 und dann den Mittelwert

 

Nur weil du totale Abneigung gegen scheinbar jeden Arbeitgeber verspürst, musst du das Thema Loyalität zum Arbeitgeber nicht dauernd ins Lächerliche ziehen.

 

Was ist eigentlich dein Problem damit, wenn andere mit ihrer Arbeit und dem Arbeitgeber glücklich sind?

 

Du hast gelesen worauf ich mich bezogen habe? Wieso sollte man darüber glücklich sein? Der eine kriegt mecker wenn er zu oft krank ist der Andere fliegt.

Das bildest du dir ein. Lies noch mal meinen Beitrag. Und was heißt hier dauernd? Ich bin so loyal wie die Leute zu mir sind.