Sammelthread Anschläge/Amoklauf: Anschlag in Moskau!

Ich habe den besagten Welt-Artikel eben gelesen. Respekt an Döpfner: er benötigt nur vier Sätze, um von den Morden eines deutschen Rechtsextremisten zu einem Angriff durch einen Syrer zu kommen, und sich im Folgenden an der Political Correctness abzuarbeiten. Damit hat das Niveaulimbo einen neuen Tiefstwert erreicht.

 

Das ist halt die Trumptaktik: Wenn alles gegen die eigene Position spricht, stell die Argumentation einfach auf den Kopf.

Dann verursachen dann schon mal PC und Flüchtlingskriminalität solche Taten, darüber wird dann gestritten und niemand muss mehr über das eigentliche Ereignis nachdenken. Derailment vom Feinsten.

 

und ein Fussballer des HSV läuft angeblich mit falscher Identität rum. Was einem halt so einfällt zu dem Terroranschlag von Halle.

 

Hatte den Artikel gestern schon gelesen. Am Anfang dachte ich noch, er hätte einige valide Punkte, aber dann war es nur noch ein zusammenhangsloser Rant, der keiner Logik folgt.

 

Und direkt Lob von der AfD beziehungsweise ihrer Stiftung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Desiderius-Erasmus-Stiftung

Witzig übrigens wenn man sich dann mal diesen Punkt ansieht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erasmus_von_Rotterdam#Antijudaismus_bei_Erasmus

 

Zum Thema Gaming hat der Spiegel ungewöhnlich direkt gegen die Konkurrenz ausgeteilt und eine recht gute Analyse geschrieben: https://spiegel.de/netzwelt/games/h...pielen-verbindet-und-was-nicht-a-1291020.html

 

Kannste dir nicht ausdenken: der Pressesprecher der AfD Sachsen hat so grundverzweifelt nach einem Link zwischen Halle und dem Islam gesucht, dass er den Screenshot seiner Google-Suche dazu als Beleg auf Facebook geteilt hat.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/halle-fake/

 

Recherche auf Bild-Niveau, guter Mann.

 

Noch besser: Das ZDF manipuliert das Video in einen twitch-Feed, damit es ins Narrativ passt:
https://www.reddit.com/r/GlobalOffe...an_public_broadcaster_zdf_showing_a_video_of/

Die "Rechtfertigung" ist besonders trump-esque. Man kann ja nicht ahnen, dass dann der Endruck entstünde, dass das wirklich dort lief.

 

Das find ich sehr gut:

Wobei ich den dritten Punkt jetzt nicht ganz verstehe.

 

Naja im Grunde war er und der Typ in Christchurch eben Einzeltäter.
Viele der islamistischen Terroristen standen in Kontakt mit Terrorgruppe bzw. Waren selbst Teil von IS oder AL Qaida etc.
Wenn ein Islamidt jedoch völlig unbeeinflusst dieser Gruppen handelt und nie in Kontakt mit einer solchen Gruppierung war, dann ist er natürlich auch ein Einzeltäter. Sind ja dann in den Fällen trotzdem Terroristen da es politisch motiviert ist, in NZ, Halle oder eben islamistisch geprägter Anschlag.

Aber eines das stimmt schon, solche Boards können den gestörten Tätern durchaus Motivation geben.
Das ist halt nun der Ersatz zum Stammtisch geworden. Dort werden Posts geteilt die die eigene Ansicht verstärken, die "anderen" entmenschlichen und viel Propaganda und rassistische Witze.

 

Ähnlich wie bei Autos, u.ä. können auch Entwickler nicht ungefragt authentische Waffen in Videospiele abbilden, sondern müssen dies in Absprache mit den Waffenhersteller tun. Ebenso ist die Abbildung von authentischen Waffen - wie die Abbildung von jeglichen echten Markenprodukten - Product Placement, wodurch die Waffenhersteller ja ebenso profitieren. Ist positive PR. Die Verwendung der Lizensen lässt man sich entweder bezahlen - kurz: mit dem Kauf von CoD finanziert man auch Heckler&Koch - oder der PR-Effekt ist groß genug, dass die Entwickler die Lizenz kostenfrei erhalten.

In der Filmindustrie wird es wohl ähnlich sein.

 

Wenn das wirklich eine Luty war, wirds interessant.

Kann man in Deutschland 9 Para frei erwerben? In Österreich geht das nur mit einem waffenrechtlichen Dokument. Schrotpatronen sind hingegen frei ab 18.

Das stimmt nicht ganz. Ändere den Namen ab, vielleicht 1-2 kleine Details und du bist fein raus.

 

Was meinst du?

 

Beides ist erlaubnispflichtig. Alleinstehende Hülsen, Geschosse und Zünder sind frei ab 18, Pulver gibt es nur gegen den entsprechenden Schein nach Sprengstoffgesetz. Wenn ich die Auszüge aus seinem "Manifest" richtig verstanden habe hat das Würstchen sich auch das Pulver selbst zusammengepfuscht.

 

Waffen in Spielen und das Lizenzthema. Da reichen schon kleine Änderungen und das Weglassen des Originalnamens, zumindest scheint das in einigen Games ausgereicht zu haben.

Für mich ein prominentes Beispiel sind die 9mm in Killing Floor 2. Das sind Beretta-Pistolen mit ein paar Merkmalen, die man so in der Form an EINEM Modell nicht findet. Man erkennt aber auf Anhieb, was es sein soll. Wer die Teile nicht grade auswendig kennt, wirds überhaupt nicht bemerken und das für eine unglaublich realistische Darstellung der echten Waffe halten.

Auszug aus der IMFDB (will jetzt keinen direkten Link posten, der sich primär mit Waffen befasst bei dem Thema):

The "9mm Pistol" is the starting pistol for all classes. It seems to be a odd combination of a Beretta 92FS frame (noted by the hooked trigger guard) with a 92A1/90Two Picatinny rail and a Beretta 92G Elite 1A slide (without the markings), with the gun as whole having an Inox finish. Given Tripwire's extensive experience with realistic weapons depiction from other proprietary titles (such as Red Orchestra), this was probably done to avoid possible legal issues.

Drum hat das Zeug also von vorne bis hinten nicht funktioniert....

 

Die hatten doch auch Störungen...

 

So scheint es, aber es ist nur so, weil die entsprechenden Hersteller das üblicherweise nicht weiter verfolgen.

 

Alles kann ne Störung haben

Keine Ahnung, warum die so oft nicht funktioniert hat. Zumindest das Zündhütchen hätte ja nen Knall machen müssen. Außer gut, wer weiß was der da zusammengepfuscht hat...

 

https://www.eurogamer.net/articles/2013-02-01-shooters-how-video-games-fund-arms-manufacturers

 

Der Mann ist die Verkörperung des Zauberlehrlings. Er kann nicht und nicht aufhören, noch göberen Unsinn herbeizuschöpfen und macht noch weiter, wenn ihm das alles schon bis an den Hals steht. Fast wie ein anderer US-Politiker derzeit...

 

Warum bekommt der Typ soviel Aufmerksamkeit?

Nach seiner Entlassung sollte man meinen, dass er sämtliche Relevanz verloren hätte....komische Welt.

 

Schon etwas lächerlich wie sich Gamer jetzt gegen jegliche Verbindung zu der Tat wehren, obwohl der Täter sie ganz offensichtlich herstellen wollte.

https://twitter.com/Tino_Hahn/status/1182563022721748992?s=19

 

Da zahlt man doch gerne Rundfunkgebühren für Fakenews.

 

Also fassen wir mal zusammen was die Deutschen Online Medien bis jetzt aus dem Fall gemacht haben:

Gamer Community ist böse
3D-Drucker sind Böse
Otakus sind Böse

Also so nen Rundumschlag gab es schon lange nicht mehr. Irgend wie das eigentliche Problem das es immer noch tief verankerten alltäglichen Antisemitismus gibt durch den die Synagogen in NRW teilweise ne Tages Polizei Bewachung haben ist doch das wirkliche Problem.

 

Oma Erna wirds beruhigen. Irgendwelche, für sie, diffusen Dinge sind Schuld, dann ist ja alles gut.

Und unser Innenminister fabuliert schon wieder über Internetüberwachung.... Der Täter von Halle war den Behörden nicht bekannt, er lud sein Manifest erst am Tag der Tat hoch...das kann ja wohl nicht sein, dass man das nicht verhindern kann...

 

Na ja. Wenn wir als Nutzer einer Online-Community jetzt alles tiefgreifend problematische an Online-Communities im Jahre 2019 wegwischen und Antisemitismus und Polizeischutz als wirkliches Problem zitieren, machen wir das gleiche wie Oma Erna, nur von der anderen Seite.

 

Nazis sind böse darf man jetzt aber doch bitte nicht sagen.

 

Selbstverständlich sollte man das nicht, das schrieb ich gestern schon.

Nur reicht es nicht, da mit dem Finger drauf zu zeigen, man muss reinschauen, um zu verstehen zu wollen, was konkret in solchen Communities abläuft. Dann muss man allerdings auch mal Farbe bekennen und Dinge wie rechtsextremes Gedankengut auch als solches benennen.

 

Auch wenn er das Schlagwort nur irgendwo aufgeschnappt haben wird, die Beschreibung ist eigentlich nicht schlecht: Ein "Kellerkind", das sich aus seiner Einsiedelei heraus davon überzeugt hat, das draußen alles ganz böse ist und mit Mitteln, die aus seiner Einsiedelei heraus erreichbar sind, die böse Welt draußen bekämpfen will.

Es war eine Luty. Die Waffe wird in der Schrift vom Attentäter explizit so genannt und eine der beiden MPs sieht exakt so aus, inklusive kleiner Details wie den Unterlegscheiben am Magazinhebel.

Aber ich sehe nicht, warum jetzt aufgrund dieser Tatsache etwas "interessant" werden sollte. Dass sich eine primitive Maschinenpistole mit Teilen aus dem Baumarkt bauen lässt, ist keine Neuigkeit. Solche Anleitungen gab es schon im Netz, das "Netz" aus BBS bestand und in den USA ist es auch heute noch (obwohl Privatleute seit 1986 keine automatischen Waffen mehr herstellen dürfen) vollkommen legal, solche Anleitungen zu hosten oder anders zu verbreiten.

 

"Die Frage, wie bildet man Indikatoren, die solche individualisierten oder gruppendynamischen Prozesse von Radikalisierungsprozessen im Internet und im Wechselwirkungsverhältnis zwischen Internet und der Realität auf der Straße widerspiegeln, das bedarf der Analyse und das bedarf der Diskussion." - ich finde, dass momentan sehr interessante Punkte angestoßen werden in der medialen Aufbereitung von Halle. Man liest von der Transnationalisierung und Virtualisierung des rechtsextremistischen Phänomens, oder davon, dass sich Gamer moralisch nicht distanzieren müssen, aber dürfen - so, wie man sich als Deutscher von Neonazis distanziert, oder als Fußballfan von Ultras.

Vor allem aber liest man viel von einer drohenden Unterwanderung der Gamer-Szene, und einer drohenden Unterwanderung von Netz-Communities. Das finde ich sehr richtig - und gleichzeitig fair positioniert, weil dabei betont wird, dass Spieler einfach nur spielen wollen und Communities viel zu vielseitig sind, um sie über einen Kamm zu scheren.

(Bis auf 8Chan.)

 

Nein und diese Wortwahl wollen wir hier auch nicht haben. Unterlassen!

 

Richtig. Aber das bedeutet auch, nicht reflexhaft alle Kritik mit Hinweis auf den Bullshit der Killerspielhysterie der 00er zu diskreditieren wenn jemand darauf hinweist, dass sich in der eigenen Community eine entsprechende Gruppe bildet. Die Kombination aus Antisemitismus, Antifeminismus, Antimodernismus und "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" ist nicht neu, nicht einzigartig und nicht exklusiv, aber spätestens seit den Gamergaten lässt sich ihre Existenz nicht mehr als insignifikante Randerscheinung abtun.

 

Ich unterstelle dir nicht dass es irgendeine böse Absicht war, aber Judenrat ist kein Begriff, den man jemals für eine jüdische Organisation gebrauchen sollte

 

Nicht falsch verstehen, ich kritisierte halt nur den Boulevard-Müll, der mit absurden "Argumenten" um die Ecke kommt und in eben in Richtung Killerspieldebatte geht. Alles andere ist soweit klar und muss auch aufgearbeitet werden. Ich denke auch nicht, dass man die von dir angesprochenen Punkte als Randerscheinung abtun soll, sie sind halt leider ein Bestandteil von Online-Communities. Allerdings sollte man den Journalismus kritisieren, der es sich einfach macht und ein Medium als etwas böses und gefährliches darstellen möchte.

 

Da hier ja einige 1984 sehen, wenn Beiträge nicht moderiert werden, hier mal etwas angewandelte Auszüge aus Foren, oder Gruppen wo Moderation eher weniger praktiziert wird.

"Der Kerl war kein Nazi, ist eh eine Frechheit wie die Presse immer versucht Leute in eine Richtung zu drängen um die Wahrheit zu verdrehen. (Zusammen gefasst und extrem entschärft)"

"Bei den ganzen Flüchtlingen ist so etwas ja nicht verwunderlich so etwas musste ja mal passieren. Danke Merkel. "

 

Okay wusste ich nicht da es ja Zentralrat der Juden ist da hatte ich das halt als Judenrat abgekürzt das dies ein Nazi Wort ist wusste ich nicht.

Otaku kann man eher weniger mit Kellerkind gleich setzten, da Otakus eher als Fans oder Nerds bezeichnet außer man nimmt den Otaku von vor 1980.

Das war von meiner Seite aus auch nicht so gemeint aber das Problem ist das sich der Antisemitismus in allen Bereichen als normal etabliert hat, es würde also nicht reichen nur im Internet zu blockieren und so weil das Problem würde ja nicht verschwinden sondern nur verlagern. Ich glaube es muss in die Köpfe aller das man nicht wegschauen sollte, es wird einfach ignoriert das es das gibt. Auch jetzt die rufe nach "schützt die Synagogen Besser" verbessert doch die gesamt Situation nicht sondern zeigt eigentlich nur das wir als Gesellschaft versagt haben das wir Antisemitismus im Netz aber auch auf offener Straße zulassen.

 

Das sind übrigens noch recht "harmlose" Äußerungen.
Ich frage mich ernsthaft was diese kaputten Gestalten eigentlich für Nazi halten, wenn es nicht mal der in Halle sein soll

 

Aber das Problem ist ja gerade, dass er das vermixt, was nicht zusammengehört.