Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von SpeedKill08, 2. Mai 2019.

?

Welchen höchsten Bildungsgrad hat durchschnittlich euer Freundeskreis?

Diese Umfrage wurde geschlossen: Dienstag um 10:30 Uhr
  1. Keinen

    5 Stimme(n)
    4,0%
  2. Sonderschule

    12 Stimme(n)
    9,7%
  3. Hauptschule

    11 Stimme(n)
    8,9%
  4. Realschule

    12 Stimme(n)
    9,7%
  5. Fachoberschule/Fachabi

    7 Stimme(n)
    5,6%
  6. Abitur

    20 Stimme(n)
    16,1%
  7. Bachelor

    22 Stimme(n)
    17,7%
  8. Master/Diplom

    30 Stimme(n)
    24,2%
  9. Doktor

    5 Stimme(n)
    4,0%
  1. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Wat? Der einzige Weg noch schneller in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, als Esken/Borjans zu wählen, wäre ein Ignorieren des Basis-Votums. Warum sollte die SPD das.... oh ok.... es ist die SPD :ugly:
     
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  2. SpeedKill08 Zynische & extrem DEMODIVIERTE Kartoffel*in in BERLIN Moderator

    SpeedKill08
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    Exakt.
     
  3. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Deutsche Schüler schneiden gegenüber den meisten eingleisigen Schulsystemen in Europa klar besser ab.

    Das zieht sich quer durch alle Bereiche. Leseverstehen, Mathematik, Naturwissenschaften, Fremdsprachen - name it. Du kannst dich mit der Absolutheit der Aussage gern schwer tun - aber du änderst den Fakt nicht.
     
  4. UrbanForest

    UrbanForest
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    Wie du schon sagst, es ist die SPD. Wann hat z.B. Gabriel jemals den Mund gehalten?
     
  5. Terranigma

    Terranigma
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    Ich habe mich auf die zuvor verlinkte Statistik bezogen, da liegt Deutschland quasi überall - außer bei der Chancengleichheit - im Mittelfeld. Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten Schulsysteme in Deutschland nicht mehrgliedrig. Wäre das Mehrgliedrige System strukturell überlegen, so müssen deutsche Schulen schon sehr schlecht sein, dass sie trotz dieses strukturellen Vorteils dennoch nur im Mittelfeld liegen.

    Ich frage nach deinem Vergleichsmaßstab. Du hast den Komperativ benutzt, aber nicht gesagt, womit oder mit wem du IGS-Schüler vergleichst. So ergibt deine Aussage keinen Sinn. "IGS-Schüler lernen schlechter" ist wie "Berger sind größer" kein sinnvoller Satz. Daher die Frage, mit wem du die IGS-Schüler vergleichst und woher du die Infos hast.
     
  6. Klar und ich würde es googlen, weil ich die Definition nicht im Kopf habe. :ugly:

    Mal aus meiner subjektiven Perspektive.

    Bei uns standen, Gymnasium, Realschule, Hauptschule direkt nebeneinander. Die Gesamtschule, war in einer anderen Stadt und hatte bei uns auch als Kind schon eher den Ruf auf Hauptschullevel zu sein, auch wenn man dort einen höheren Abschluss erwerben kann. Kannte halt viele Gesamtschüler und deren Geschichten was dort abgeht. Die Realschule würde ich aber definitiv höher einstufen.

    Da mir schon früh klar war, wohin meine Zukunft gehen soll, habe ich nach der zehnten auf ein technisches Berufskolleg gewechselt, um dort ein Abitur mit technischer Ausrichtung zu machen. Ich saß dann dort als Gymnasiast mit damals mittleren bis schlechten 2er Schnitt mit vielen Leuten die vermutlich von der Gesamtschule teils auch Realschule kamen. In Mathe haben wir "3 Gleichungen mit 3 Unbekannten" lösen müssen. (Schulstoff Klasse 8 oder sowas und das sollten Basics für jeden sein)

    Als ich das dann schnell fertig machte und drauf wartete, dass wir nun weitermachen wurde mir klar, dass viele da erhebliche Schwierigkeiten hatten. Der Lehrer erklärte es den Schülern dann einzeln die ganze Stunde, schaute sich an, wo sie festhängen usw. Ich selbst bekam da Zweifel.

    Im Deutschunterricht war die Aufgabe dem Mitschüler eine Beschreibung von Gegenständen wie fünfeckige Spiegel mit farblichen Rahmen zu beschreiben usw. Nach 3Tagen bekam ich Panik, weil ich dass für einen schlechten Witz hielt und die Leute dort das auch noch ernst genommen haben und das Lerntempo so unterirdisch war und bin in der Pause abgehauen und zur alten Schule zurück.

    Ein anderer Kollege(Gymnasium 3,2 oder sowas), der mit mir zusammen dorthin gewechselt ist, hat es dort zu Ende gebracht und dort völlig überraschend seinen Abschluss mit mittleren 1er Schnitt gemacht. Das Abitur ist gleichwertig zu dem an meinem ehemaligen Gymnasium. Ärgern tut mich das nicht, ging es mir vor allem darum, möglichst viel zu lernen.

    Klar wird man auch da noch erheblich mehr lernen, aber man konnte schon erkennen, dass deutlich "anders" unterrichtet wurde, als ich es gewohnt war und es kam mir so vor, dass es auf Gesamtschulen vom Tempo nicht viel anders sein wird und man da nicht so tief in den Stoff eindringen wird.

    Achso und solche Schulen sind dennoch sinnvoll, lernen Leute, die sonst am Gaymnasium in bestimmten Fächern einfach überfordert wären und untergehen, ne Menge sinnvolle Inhalte in für sie akzeptablem Tempo.

    Nur bezweifel ich, dass viele gute Leute bei einem solchen Einheitssystem einfach nicht das erreichen/lernen, wozu sie in der Lage wären.
     
  7. Terranigma

    Terranigma
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    Das ist nichts, was man Googlen kann.

    Hatte die Gesamtschule diesen Ruf aufgrund der Struktur der Gesamtschule oder aufgrund der Klientel, welche diese Schule besucht? Meine Vermutung: aufgrund der Klientel. Angenommen es hätte diese Gesamtschule nicht gegeben, so hätte es diese Klientel ja weiterhin gegeben - sie wären nur eben auf die anderen Schulen verteilt worden. Bist du der Ansicht, dass diese Schüler/innen sich in einer anderen Schulform besser arrangiert und bessere Leistungen erzielt hätten?
     
  8. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Ich habe es im ersten Posting geschrieben: Vergleichsmaßstab sind die gleichklassigen Realschüler. Die Informationen kommen sowohl aus den Pisa-Untersuchungen der letzten Jahre als auch von den Untersuchungen der Max-Planck-Institute. Als Beispiel zitiere ich hier Helmut Fend, Professor für Erziehungswissenschaften (emeritiert seit 2006) und eigentlich ein großer Verfechter der IGS: "Die Gesamtschule schafft unterm Strich nicht mehr Bildungsgerechtigkeit als Schulen des gegliederten Schulsystems." (Aus einem Zeit-Artikel von 2008).
     
  9. Bei uns das gleiche damals: Diejenigen, die es auf dem Gymnasium nicht geschafft haben, sind dann auf die Gesamtschule und haben dort mittlere bis sehr gute Abschlüsse gemacht. Außerdem glaube ich auch, dass man auf der Gesamtschule viel zu gefangen in seinem Zweig ist. Wenn man einmal auf einem unteren Zweig ist, wird es sehr schwer noch einmal aufzusteigen. Beim Gymnasium gibt es halt "friss oder stirb", was mir persönlich mehr zussagt, da scheitern eigentlich nicht vorgesehen ist. Daher würde ich es präferieren, wenn man alle Einheitsschulen abschafft, und das Bildungsniveau auf allen Schulformen anhebt. (Damit auch die Hauptschule wieder was wert ist) Gleichzeitig sollte aber die Durchlässigkeit verbessert werden. Wie genau, ist dann eine andere Frage.

    Aber mal abseits von unseren Meinungen: Das Gymnasium ist sowieso eine heilige Kuh, die die nächsten 100 Jahre nicht geschlachtet werden wird.
     
  10. Terranigma

    Terranigma
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    Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Ich mache es konkret: bei uns an der Grundschule wollte niemand an die Gesamtschule, Hauptschulen haben wir allerdings keine mehr. Im Ergebnis war es so, dass jene, die vom Gymnasium nicht angenommen und an der Realschule keinen Platz fanden auf die Gesamtschule gingen. Mit der Abschaffung der Hauptschule übernimmt die Gesamtschule mittlerweile häufig eine Zwischenstellung in NRW ein. Aus den Leistungen der Schüler/innen kann man vernünftigerweise nicht ableiten, ob dies an der Schulform liegt. Andernfalls müsse man ja ebenso die Konsequenz ziehen, dass die Hauptschüler die Schüler/innen beim Lernen behindert und alle besser lernen, wenn man sie einfach auf's Gymnasium schickt. Immerhin schneiden diese bei PISA im Durchschnitt ja erheblich besser ab. Alternative Lesart: die Messungen messen nicht so sehr die Effektivität der Schulart, sondern die Selektion der Klientel. Bei uns am Gymnasium ist der Anteil an Schüler/innen, die Deutsch als Zweitsprache lernen sehr gering, an der Gesamtschule erheblich höher. Dass sich das in den Leistungen niederschlägt ist naheliegend. Das ist aber kein Indiz dafür, dass die eine Schulform qua ihrer Struktur besser oder schlechter sei. Die leistungsschwachen Schüler/innen verschwinden ja nicht, nur weil man die Schulform auflöst. Falls dem so wäre wäre es ja das Klügste alle Schulformen bis auf das Gymnasium abzuschaffen.

    Du liest etwas in die PISA-Ergebnisse hinein, das sie nicht hergeben. Bzgl. dem Zitat von der Zeit: im weiteren Artikel wird erwähnt, dass es ebenso Studien gibt, welche in die andere Richtung gehen und dass die Aussage differenziert ist als das, was du schreibst. Daher noch einmal gesagt: fast alle Schulsysteme in Europa sind eingliedrig, insb. jene im sagenumworbenen Skandinavien. Wäre unser Schulsystem systematisch überlegen so wäre es zu erwarten, dass es bessere Leistungen erzielt und nicht nur im Mittelfeld ist.

    Darauf können wir uns mal einigen. :yes:
     
  11. blurps

    blurps
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    Es stellt sich allerdings die Frage, was Ursache und was Wirkung ist. Gute Schüler gehen ganz überwiegend direkt aufs Gymnasium und nicht auf eine Gesamtschule.
     
  12. Klientel, wobei halt schon die meisten deutsche ohne Migrationshintergrund waren. War also eine typische Gesamtschule.

    Das Problem an deiner Ansichtsweise ist, dass viele Schüler sich eher nach unten als nach oben orientieren. Erstmal bekämst in einer "Einheitsklasse" ja viel leichter gute Noten, das ist dann bequem und stachelt einen auch nicht an, irgendwie mehr zu machen. Man wird faul und orientiert sich nach unten und solange man da besser als die schlechtesten ist, passt das schon. Auf dem Gymnasium aber würdest bei diesem fiktiven Bildungsstand zu den schlechten gehören.

    Das will man aber nicht wirklich und so würde man am Gymnasium durch den Druck zum lernen motiviert. Man merkt dann auch, dass es nicht so leicht ist gute Noten zu bekommen und so fühlt es sich viel besser an, wenn man dann eine erreicht, nachdem man auch gelernt hat usw.

    Einheitsschulen würden insgesamt gerade das Potential vieler kluger Leute einschränken, die nicht angeregt würden, mehr zu machen.

    Beim Wechsel aufs Gymnasium gabs erstmal einen Schlag im Nacken, habe ich bis dahin nie gelernt und nur zweier gehabt und stand nach der 0-Arbeit überall 3-4. Da habe ich dann erstmals gesehen, dass man für ne Klassenarbeit lernen muss und es dann auch geht. An der Gesamtschule, wäre ich wohl wie gehabt weiter durchgekommen und hätte viel weniger Inhalte gelernt.
     
  13. UrbanForest

    UrbanForest
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    Das hängt vom Bundesland ab. Ich kenne viele gute Leute, die die Laufbahn über Realschule + Fachoberschule + FH gemacht haben.
     
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  14. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Ach, tatsächlich? Die Initiative, die hier auf Biegen und Brechen (und ohne Sinn und Verstand) die Einrichtung einer IGS im Landkreis fordert, behauptet das genaue Gegenteil - die Aussage ist, dass die Schüler allein dadurch, dass sie an die IGS gehen, besser werden und auch und gerade gute Schüler genau deswegen dorthin gehen werden. Und das ist nicht die Aussage von irgendwelchen Heli-Eltern und ihrem Wunschdenken, sondern von bildungspolitischen Sprechern der Linken und der Grünen auf Regional- und Landesebene...

    Das hier von einigen beschriebene Phänomen "schafft es am Gymnasium nicht, geht auf die Gesamtschule und schafft es mit links" ist nicht nur anekdotisch, sondern tatsächlich als Statistik festhaltbar, und das nicht nur in einer ominösen Einzelstudie, sondern in einem wahren Sammelsurium von Untersuchungen über die letzten 30 Jahre hinweg.

    Nebenbei bemerkt: gerade die Verfechter der IGS sind ganz schnell mit dem Argument "die machen das gleiche Abitur", was mich auf meinen Hinweis zum Zentralabitur in meinem ersten Posting von heute bringt.
    Der Anteil der zentralen Abiturprüfung an der gesamten Abiturnote beträgt 26,667% (Vier Fünftel von einem Drittel). Zentral bewertet ist davon ... Überraschung: exakt null. Die Bewertungen werden schulintern gemacht, in einzelnen Fächern mal schulübergreifend, aber nirgends in Deutschland zentral. Das führt dazu, dass nicht mal das Abitur von zwei Schülern aus dem gleichen Jahrgang an der gleichen Schule vergleichbar ist - es sei denn, sie hätten exakt die gleichen Kurse gemacht, beide die gleiche mündliche Prüfung gestellt bekommen und beide in allen vier Prüfungsfächern den gleichen Aufgabenvosrschlag gewählt.
     
  15. Definitiv geht das. Wenn dann noch ne praktische Ausbildung dazu kam, hast in einigen Bereichen sogar Vorteile.

    Für die meisten ordentlichen Jobs reicht das auch absolut aus. Aber ich denke, dass viele wirklich gute Leute einfach Potential liegen lassen würden. Das passiert ja jetzt schon am Gymnasium, da es immer Leute gibt die unterfordert sind. Deshalb muss man da immer ne Grenze abwägen.
     
  16. Terranigma

    Terranigma
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    Was auch weitaus naheliegender ist. Hier diesbezüglich eine Statistik aus NRW. Ist etwas älter, dürfte in etwa aber noch immer so gelten. Ein paar Zahlen und Beobachtungen:

    Migrantenanteil ...
    ... an Grundschule (32,9%)
    ... an der Hauptschule (16,7%)
    ... an der Gesamtschule (11,0%)
    ... an der Realschule (8,8%)
    ... am Gymnasium (7,7%)

    Japaner - denen man allgemein nachsagt hohe Bildungsambitionen zu haben - besuchen mit 1,5% die Hauptschule, allerdings mit 22,7% die Gesamtschule und mit 24,8% das Gymnasium. Vietnamnesen sind mit 9,5% an der Hauptschule aber mit 23% am Gymnasium vertreten. Türken - welchen man allgemein einen niedrigeren Bildungshintergrund nachsagt - wiederum besuchen mit 17% die Hauptschule, mit 12,8% die Gesamtschule aber nur mit 5,1% das Gymnasium. So gesagt: das Gymnasium hat den niedrigsten Anteil an Migranten und überproportional jene aus Haushalten mit hohen sozioökonomischen Kapital. Dass eine Schulform, deren Klientel derart selektiert ist, auch bessere Leistungen erbringt ist ... naja, evident. Das nun allerdings als Ergebnis der Schulform zu begreifen ist schon ziemlich verquer. Andernfalls wäre es ja das beste würden wir einfach alle Schüler/innen auf's Gymnasium schicken: offenbar ist die Schulform ja richtig toll, ganz egal wer mit welchen Lernvoraussetzungen sie besucht.

    Auch im Gymnasium stellt sich doch - wie an jeder Schulform - eine Hierarchie von leistungsschwach, solide und leistungsstark heraus. Die Existenz der Gliederung anhand dieser Dichotomie zu begründen würde in der Konsequenz bedeuten, dass wir weitere Schulformen bräuchten, nämlich eine für die Leistungsträger am Gymnasium und für die Leistungsschwächsten der Hauptschule. Und an diesen neuen Schulformen würden sich wieder die gleichen Dichotomien bilden, ... Mal doof gefragt: Wenn die Einheitsschule qua ihrer Struktur ein derartiges Problem ist, warum ist sie in Europa das Standardmodell und warum erreicht Deutschland nur mittelmäßige Ergebnisse?
     
  17. Ich schrieb ja in einem anderen Post, dass man irgendwo eine Grenze ziehen muss gibt es auch Leute die am Gymnasium unterfordert sind usw. Aber bei only IGS wäre von der Grenze viel zu niedrig angesetzt.
     
  18. Terranigma

    Terranigma
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    Das Ziel ist ja auch nicht, dass alle Schüler blind in eine Klasse gepackt werden, sondern dass die Differenzierung, welche derzeit über das Schulsystem stattfindet, innerhalb des Schulgebäudes stattfindet, d.h. dass Kurse gemäß Niveaustufen gibt. Es gäbe weiterhin eine Selektion und Differenzierung, aber eine Innere. Das benötigt allerdings Personal. Das fehlt. Eine unzureichend ausgestattete IGS ist auch nicht meine Wunschvorstellung.
     
  19. Die Frage ist wie sinnvoll es ist, dass ganze intern zu gestalten. Blieb man auf dem Gymnasium sitzen, oder wurde auf eine andere Schule verwiesen, war das ständiger Motivator zu lernen, wollte man seine Klassenkameraden nicht verlassen.

    Auf ner Einheitsschule würde man sich dann in den Pausen doch eh immer wieder sehen. Auch würde man dann schulintern viel mehr Differenzen haben, würde es viel mehr/größere Gruppen haben die Leute als "Streber" und somit uncool(abstempeln), zu denen natürlich niemand gehören will.
     
  20. Parz1val Grenzgänger

    Parz1val
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    AKK setzt Grundrente auf Eis, bis SPD sich explizit zur Koaliton bekennt

    Taktisches Manöver zum Koalitionsbruch oder Koalitionserhalnt? Kannt halt fast beides sein.
     
  21. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Doch, genau das ist das Ziel in der IGS, insbesondere in den frühen Jahren. Exakt damit werben die IGS - nämlich dass es gerade KEINE Trennung gibt.
    IGS-Klassen bestehen -zumindest auf dem Papier- aus 30 Schülern, streng nach einem 40-40-20-Schlüssel aufgeteilt (12 GY-Schüler, 12 RS-Schüler, 6 HS-Schüler). Das IGS-System beruft sich sehr stark auf das "die Starken ziehen die Schwachen mit" - ein verquerer Gedanke, auf den keiner mehr kommt, der mal mit Schülern gearbeitet hat. In der Realität ist es genau anders herum, die Schwachen ziehen die Starken mit runter.

    Die Kurse auf Niveaustufen gibt es nur in wenigen Fächern (Konkret: Mathe und Englisch in der siebten, Deutsch in der achten, Naturwissenschaften in der 9. Klasse). Ansonsten findet die Differenzierung nicht im Schulgebäude, sondern im Klassenzimmer statt.


    Nachtrag: das ganze übrigens bis zum Ende von Klasse sieben komplett ohne Noten, sondern nur mit Lernentwicklungsberichten, die in der Realität wie die klassischen Arbeitszeugnisse sind, nur für Schüler und mit der gleichen Bedingungen, dass nichts negativ formuliert sein darf. Noten gibt es das erste Mal als Parallele zum Vergleich in der achten Klasse, und erst ab der neunten Klasse (Abschlussjahr) gelten nur noch die Noten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Dezember 2019
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  22. Terranigma

    Terranigma
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    In dem Fall gibt es doch eine Differenzierung. Dass ich in Fächern wie Kunst, Musik, Religion, u.ä. nicht weiter differenziere - naja - erscheint mir vertretbar. Je nach Bundesland gehen Kinder auch bis zur sechsten Klasse in eine Einheitsschule - genannt: Grundschule - sodass Igs-Schüler es wohl auch abkönnen, wenn die Differenzierung erst ab Stufe 7 beginnt.

    Aber ich frage noch einmal, weil mich deine Antwort interessiert: wie erklärst du es dir, dass das Gegliederte Schulsystem in Europa eine Ausnahme darstellt, während eingliedrige Systeme der Standard sind? Gemäß deiner Annahme müsste sich die Überlegenheit des gegliederten Systems auch in den Leistungen zeigen, das tut es jedoch nicht. Deutschland liegt im soliden Mittelfeld.
     
  23. Watson

    Watson
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    Halte ich für ein gutes Argument. Kanada hat ein Gesamtschulsystem und ein höheres Leistungsniveau. Beim PISA Test schneidet Kanada in jedem Bereich besser ab. Das Bildungssystem ist föderal. Ob es innerhalb des Gesamtschulsystem unterschiedliche Klasseneinteilungen nach Niveau gibt, weiß ich nicht. Außerdem ist es ein Eiwanderungsland (viele Migranten).

    Ich glaube aber nicht das eine Reform ohne dreigliedriges Schulsystem so viel bringen würde. Zu viel Aufwand, viel zu viel Widerstand in der Gesellschaft.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Dezember 2019
  24. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Gegliederte Schulsysteme gibt es:
    - in Deutschland und Österreich ab der 5. Klasse (in manchen Bundesländern ab der 7. Klasse)
    - in Belgien, Großbritannien, Irland, Liechtenstein und der Schweiz ab der 7. Klasse
    - in den Niederlanden ab der 8. Klasse
    - in Italien, Polen, Portugal, Russland, Tschechien und Ungarn ab der 9. Klasse
    - in Frankreich ab der 10. Klasse

    Das gegliederte Schulsystem ist in Europa nicht die Ausnahme
     
  25. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    Kanada hat aber auch sonst ganz andere Rahmenbedingungen:

    - in den meisten Fällen gut gemachtes Ganztagsschulkonzept (statt on-the-top wie in Deutschland)
    -gesonderte, individuelle Betreuung für Problemschüler (werden in DE einfach mitgeschleift, im schlimmsten Fall nach Ausschöpfung aller pädagogischer Mittel)
    -kleinere Lerngruppen, besseres Lehrer/Schülerverhältnis
    -allgemein höherer Stellenwert von Bildung
    -und, wohl mit am wichtigsten: Ein viel höheres Bildungsbudget

    Seltsam ist für mich allerdings, dass Norwegen trotz hoher Ausgaben bei PISA auch nicht sonderlich toll abschneidet. Ähnliches gilt für GB.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Dezember 2019
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  26. Muffin-Man Lord Of Skill

    Muffin-Man
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    Das meiste lässt sich ja auf das zur verfügende Budget eindampfen, daher braucht man auch nicht über Schulsysteme Diskutieren, wenn einer der wichtigsten Faktoren gegen null strebt.
     
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  27. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Für Norwegen kann ich dir keine Erklärung liefern, für Großbritannien aber sehr wohl. Großbritannien hat ein zweigleisiges Schulsystem (Privat und Öffentlich), und der private Bereich gibt sehr viel mehr pro Schüler aus als der öffentliche. Da einfach der durchschnittliche Wert genommen wird, wird kaum deutlich, dass die Schere in Großbritannien extrem weit auseinandergeht. In Großbritannien werden nur 57% der Ausgaben aus den Steuereinnahmen finanziert, in Deutschland 86%.

    Fairerweise sollte man auch sagen, dass Geld ausgeben allein nicht viel bringt - es muss auch für die richtigen Dinge ausgegeben werden. Kanada gibt sein Geld auch insgesamt sehr sinnvoll aus. In konkreten Zahlen liegt die Bildungsinvestition in Deutschland bei ganz knapp unter $9000 pro Schüler und Jahr, in Kanada im Schnitt bei $12.791 (Zahl für 2015/16).
     
  28. webskipper

    webskipper
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    Ich frag mich ernsthaft, wie man sowas fordern kann...
    Das geht völlig an meinem Leben und meinen Erfahrungen vorbei...
     
  29. JFK

    JFK
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  30. Ist halt das rechte Pack und da muss härter gegen durchgegriffen werden.
     
  31. blurps

    blurps
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    Das kann man aber überhaupt nicht mit dem gegliederten System in Deutschland vergleichen. Nahezu alle französischen Schüler gehen aufs Lyzeum und machen das Zentralabitur. Die Schulen in der Sekundarstufe unterscheiden sich nur in der Schwerpunktsetzung. Das normale Lyzeum ist eine allgemeinbildende Schule, während das technische und das berufsbildende Lyzeum den Namen entsprechende Inhalte haben. Meistens passiert das heute alles sowieso in house.
     
  32. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    Das stimmt, aber Frankreich schneidet bei der sozialen Chancengleichheit fast genauso mies ab wie Deutschland.
     
  33. Watson

    Watson
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    Ja, in Kanada scheint das Grass deutlich grüner zu sein beim Schulbildungssystem.

    Ich habe häufiger gelesen, das kleine Klassen gar nicht so viel bringen sollen. Vor allem wenn man den selben Unterricht macht.
     
  34. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    War laut der Hattiestudie ein eher irrelevanter Faktor.

    Aber imo liegen die Vorteile auf der Hand: Es gibt weniger Ablenkungsfaktoren, mehr Zeit für individuelle Betreuung, weniger Korrekturaufwand etc...
     
  35. Nobody606 Ist ein Niemand

    Nobody606
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    Kleinere Klassen mögen in einer "perfekten" Umgebung irrelevant sein, aber da nicht jeder Lehrer und jeder Schüler perfekt ist, können kleinere Klassen für Entlastung unter Lehrern und Schülern gleichermaßen sorgen. Das Problem dabei ist, dass das mehr Lehrer, mehr Pädagogen etc. voraussetzt und einfach so aus dem Hut zaubern kann man diese nun auch nicht, sondern das kostet auch wieder Geld. Geld, was Deutschland nicht willens ist zu investieren.

    Die Hattie-Studie wurde ja später in einigen Ländern sowieso wieder auf die Halde geworfen, wenn ich mich richtig erinnere, da es mehrere Fehler gab und es halt z.B. auch den sozialen Aspekt völlig ausklammerte. Hattie gab ja im Nachhinein sogar zu, dass man sich nicht zu sehr auf seine Studie stützen sollte... leider hatte Deutschland es zuvor schon getan.
     
  36. Watson

    Watson
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    Geld alleine kann nicht der Grund sein. Außerdem muss man das Geld auch richtig einsetzen.

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  37. SpeedKill08 Zynische & extrem DEMODIVIERTE Kartoffel*in in BERLIN Moderator

    SpeedKill08
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    Laufwerke:
    7x Samsung 860 EVO/ 870 EVO /970 EVO+/980 Pro (15 TB)
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    Fractal Design Define R6
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    Xbox Elite Wireless Controller Series 2
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    Windows 10 Professional (64 Bit)
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    Gigabyte Aorus FI27Q-P + Dell SE2416H + Dell SE2416H + Samsung GQ55Q84T + Valve Index
    häääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääää?! :huh::ugly:
    https://www.tagesspiegel.de/politik...itze-sagt-die-revolte-wieder-ab/25297334.html

    Haben die Medien den beiden Kandidaten jemals zugehört? :ugly:

    Entweder ich verstehe was dermaßen falsch, oder unsere Medien drehen aktuell einfach nur am Rad.
     
  38. blurps

    blurps
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    Das ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass man solche Dinge nie in Isolation betrachten darf. In Frankreich ist die soziale Segregation nach Wohngegend sehr ausgeprägt, in einem für Deutschland ( noch ) unvorstellbaren Maß. Wer aus bestimmten Bezirken in Paris oder noch schlimmer dem Norden Marseilles kommt, hat selbst mit einem 17+ bac keine Chance.
     
  39. tbm83 politischer Dauerpatient

    tbm83
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    iiyama ProLite B2480HS
    Versteh ich nicht. Die Tagesschau hat doch gestern noch darüber berichtet, dass es Nachverhandlungen geben soll. :hmm:
     
  40. UrbanForest

    UrbanForest
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    Mich stört ja mehr als das Wort Nachverhandlungen, dass die schwarze Null plötzlich doch kein anzustehendes Verhandlungs-Thema mehr sein soll. Aber mal den Parteitag abwarten...
     
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