Artikel: LoL: (Ex-)Mitarbeiter verklagen Riot wegen Diskriminierung & bekommen Entschädigung[UPDATE]

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zu Gamestar-Artikeln" wurde erstellt von Mary Marx, 7. November 2018.

  1. Der_Vampyr Kommentar-Moderator

    Der_Vampyr
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    Achso, das kann man natürlich kritisieren.
     
  2. -Rake-

    -Rake-
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    Ich wage mal zu behaupten das sich viele Frauen bewusst dafür entscheiden. Nicht weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen.
     
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  3. -Rake-

    -Rake-
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    Nun, das macht jetzt ein ziemlich großes Fass auf. In Armut sollte ohnehin niemand leben müssen. Fakt ist aber das sehr viele Menschen, unabhängig vom Geschlecht, in Zukunft in Deutschland in Armut leben müssen.

    Und für mich persönlich hätte es Priorität dies für möglichst viele abzuwenden, nicht "nur" für Mütter die sich dazu entscheiden mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Denn das bleibt immer noch was es ist - zum großen Teil eine Entscheidung die diese für sich und die Zeit mit ihren Kindern so treffen.

    Und wenn du "weibliche" bzw "soziale" Berufszweige bezüglich ihrer Entlohnung kritisierst, dann vergiss doch bitte nicht die zig anderen eher "männlichen" Berufszweige die auch seit jeher mit dem Mindestlohn abgespeist werden und nicht minder anstrengend sind.
     
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  4. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Wobei ich glaube, dass diese Frauen weder unbedingt weniger Rente haben wollen noch das gesteigerte Risiko der Altersarmut - sollte das mit der Ehe nix werden - so super finden
     
  5. das ist das problem der identitätspolitik, man quetscht menschen in gruppen, die nicht viel miteinander zu tun haben. altersarmut betrifft überdurchschnittlich frauen, aber das heisst nicht, dass jede frau damit zu kämpfen hat. glaube nicht, dass sich Merkel oder weibliche spitzenverdiener mit solchen themen beschäftigen müssen. viele forderungen gehen völlig an der realität vorbei, wie ich ja schon sagte.

    wenn wir von heute auf morgen alle topverdiener durch frauen ersetzen würden bis der pay gap weg ist, von oben nach unten, also vom reichsten reichsten mann abwärts, dann würde sich an der situation von 99.9% der frauen nichts ändern. der gedanke, dass der erfolg einiger frauen dann von oben herab für andere frauen von vorteil wäre wage ich zu bezweifeln, der mythos der trickle-down economics sollte sich ja hoffentlich endlich abgeschafft haben.
     
  6. ich denke, dass das zu grossen teilen ein geschlechtsunspezifisches problem ist. ein einfaches beispiel:
    100 frauen kriegen 1000€ als rente, der durchschnitt beträgt also 1000€.
    von 100 männern kriegen 99 1000€, einer kriegt 100.000€, der durchschnitt beträgt also 1990€.

    die konklusion, dass männer also fast doppelt soviel rente kassieren ist rein mathematisch absolut korrekt, geht aber an der realität vorbei, da einzelne spitzenverdiener den schnitt massiv verzerren. die anderen männer haben allerdings keinerlei wirtschaftlichen vorteil durch den überdurchschnittlichen verdienst einzelner männer, genausowenig werden auch frauen keinen vorteil daraus ziehen, wenn es mehr weibliche spitzenverdiener gibt, weswegen es real-politisch wenig sinn macht, davon zu sprechen, dass männer besser verdienen.
     
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  7. Makekith gesperrter Benutzer

    Makekith
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    Das hat nix mit müssen zu tun. Ist eine freie Entscheidung. Die einen wollen Kinder, müssen aber halt damit leben weniger zu verdienen oder lachen sich halt einen wohlhabenden Kerl an.
    Karriere Frauen kriegen für gewöhnlich keine Kinder, verdienen dann halt aber auch deutlich mehr.
     
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  8. aus sozialkonstruktivistischer perspektive ist daran tatsächlich nichts auszusetzen - es gibt demnach ja keine unterschiede unter menschen ausser denen, die dir durch die gesellschaft aufgezwungen werden.

    realistisch betrachtet sollte aber das aufziehen und versorgen von kindern nicht in armut enden.
     
  9. -Rake-

    -Rake-
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    Wie diese 6% zustande kommen ist wissenschaftlich nicht geklärt. Es kann jedoch nahezu ausgeschlossen werden das diese ausschließlich auf Diskriminierung des Geschlechts zurückzuführen ist. Vielmehr werden da andere Faktoren eine wesentlich größere Rolle spielen. Wie eben das, im Schnitt, weniger Frauen als Männer versessen darauf sind eine große Karriere anzustreben und ihr komplettes Leben darauf auszurichten. Oder das diese eher Gehaltsverhandlungen scheuen ect.

    Und natürlich ist es angemessen die Faktoren die zu den 21% führen herauszurechnen wenn es darum geht das Problem objektiv zu betrachten und auf ein Level zu bringen bei dem es Sinn macht nach Lösungsansätzen zu schauen.

    Und zu behaupten das Frauen im Berufsleben "nach Strich und Faden diskriminiert" werden ist ja wohl mal total lächerlich. Wir reden hier von 6%, deren Ursachen *nicht* geklärt sind und sicher nichtmal im Ansatz vollständig auf "Frauendiskriminierung" zurückzuführen ist. Inzwischen sehe ich längst den gegenteiligen Trend, das Frauen klar bevorteilt werden bei vielen Stellengesuchen. Das hat *nichts* mit Gleichberechtigung zu tun - das ist Frauenbevorteilung. Die übrigens auch von vielen qualifizierten Frauen abgelehnt wird, da sie zurecht befürchten das deren Umfeld denkt das sie ihre Position nur durch eine Quote und nicht durch ihre Leistung bekommen haben.


    Du tust ja gerade so als ob eine mysteriöse Macht hergangen ist - sich angeschaut hat welche Jobs hauptsächlich von Frauen besetzt sind - und dann bei diesen das Gehalt absichtlich ganz tief angesetzt hat, weil diese ominöse Macht Frauenfeindlich ist. Das hat absolut *nichts* mit der Tatsache zu tun das Frauen diese Jobs machen, denn, guess what, es gibt auch unzählige Männerberufe die beschissen bezahlt werden. Aber das zählt natürlich nicht... betrifft ja nur Männer.

    Das diese Berufe finanziell so wenig wertgeschätzt werden ist ein Gesellschaftliches Problem und hat absolut gar nichts damit zu tun das diese von Frauen ausgeübt werden.



    Die USA waren die 2%. In DE sind es 6%. Und schön wie du versuchst alle Mundtot zu machen indem du ihnen Diskriminierung vorwirfst wenn sie deinen Ansichten nicht zu Füßen liegen ;-)
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Dezember 2019
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  10. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Und sollten sich genug Frauen für die Karriere entscheiden müssen wir irgendwann mit Ausländern die Bevölkerung aufstocken. Dann kreischen Einige aber auch gleich wieder rum.
     
  11. die lösung für den unbereinigten pay gap sind mehr weibliche milliardäre und millionäre. das kann kaum im interesse der gesellschaft sein.
     
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  12. Makekith gesperrter Benutzer

    Makekith
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    Wieso müssen wir? Lieber nicht. Deutschland kann ein paar weniger Bewohner vertragen die auf dem Sozialleistungen sitzen.
    Dann entscheiden sich halt mehr Frauen für Karriere, dagegen kann man nichts machen. Ist deren Entscheidung.
    Ich meine es ist doch klar dass man nicht beides haben kann, einen Job in welchem man über durchschnittlich verdient ist halt meist vollzeit. Als Mutter kannst du dir das nur leisten wenn du jemanden hast der auf die Kinder aufpasst.

    Das andere Thema, der paygap von 6% ist keine Diskriminierung bzw beruht nicht auf Diskriminierung. Er entsteht eher aus anderen Präferenzen und Zielen.
    Du bekommst nicht weniger bezahlt weil du eine Frau bist. So etwas ist ein Mythos heutzutage. Gab es vielleicht früher, aber heutztage hat das andere Gründe.
    Ist es im gleichen Job hat das meist mit Leistung zu tun, verdient dein Kollege mehr, ist dieser meist eben länger auf der Arbeit wenn es nach Zeit geht. Sind es andere Faktoren, handelt er vllt bessere Deals und bekommt deswegen bessere Provision oder ähnliches. Wir hatten oben auch Verhandlungs skills. Das ist auch entscheidend, evtl hat dein Kollege einfach besser verhandeln können und bekommt deswegen mehr.
    Dass Soziale Berufe schlecht bezahlt sind, hat nix damit zu tun dass da Frauen drin sind. Gastro wird genauso schlecht, wenn nicht sogar schlechter bezahlt. Hier liegt das Problem in unserem System, wir wollen Leistungen so billig wie möglich, darunter haben leider die Angestellten dann zu leiden. Wenn wir bereit sind mehr zu zahlen verdienen die Schwestern und Pfleger auch mehr.
    In der Gastro müssen vor allem mal die Arbeitgeber besser bezahlen.
     
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  13. Larnak

    Larnak
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    Dieses Argument ist genauso Populismus wie der Versuch, es Menschen in den Mund zu legen, die die Gender Pay Gap für ein Problem halten. In vernünftigen Diskussionen taucht diese Aussage meiner Erfahrung aber auch nicht auf.

    Ich finde die Formulierung "gescheitert" hier unpassend. Es kann doch niemand erwartet haben, dass sich fundamentale Konditionierungen unserer Gesellschaft in wenigen Jahren quasi per Fingerschnipp verändern lassen. Hier muss man eher generationenübergreifend denken und arbeiten – Was ja auch getan wird.

    Die 6% SIND bezogen auf den Lohn pro geleisteter Arbeitseinheit bei gleicher Berufseignung und gleichem Arbeitszeitmodell. Wenn man sich nur Arbeitgeber anschaut, die Mindestlohn bekommen, ist das Ergebnis natürlich per Definition 0%.

    Damit da nichts schöngerechnet wird, gibt es die beiden unterschiedlichen Statistiken, die jeweils unterschiedliche Aussagen haben. Deswegen ja bei dem entsprechenden Absatz der Hinweis auf die bereinigte Gender Pay Gap.
    Und natürlich helfen Frauen in Führungspositionen dabei, die unbereinigte Gender Pay Gap zu verkleinern. Das ist aber wie gesagt nicht der Hauptanstoß für die Diskussion diesbezüglich. Da geht es, wie gesagt, hauptsächlich um den Männer-dominierten Einfluss auf unsere Gesellschaft aus den Macht- und Führungszirkeln in Politik und Wirtschaft. Dass es dabei dann auch um mehr Geld für die Frauen geht, ist ein positiver Nebeneffekt.
     
  14. es wird meiner erfahrung nach gerne benutzt. auch hier wurde ja in den letzten posts versucht, den unbereinigten pay gap als die einzig wahre statistik darzustellen, während der bereinigte als 'schönrechnerei' bezeichnet wurde. ich stimme dir aber grundsätzlich zu, dass das ein unsinniges argument ist, aber man muss auch aktzeptieren, dass es von vielen genutzt wird. von wievielen genau kann ich natürlich nicht einschätzen und ich möchte es auch niemandem in den mund legen.
    deswegen wird ja von einem paradox gesprochen, weil in ländern, die es nicht so mit frauenrechten haben, frauen die STEM gebiete erobern während es in sehr egalitären ländern genau gegenteilig aussieht, wie z.b. in schweden, wo frauen dann halt doch lieber krankenschwester statt ingenieur als beruf anstreben. generationenübergreifend schön und gut, aber es geht ja nicht um führungspositionen, sondern einfach um das interesse. der punkt ist, dass die massnahmen zur förderungen von frauen zumindest bisher einen gegenteiligen effekt erzielten.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Gender-equality_paradox
    es gibt faktoren, die sich nicht rausrechnen lassen, weswegen die gründe für den bereinigten pay gap teilweise unter 'grund unbekannt' laufen. aber wenn die behauptung nunmal lautet, dass frauen 6% weniger verdienen, dann müsste das auch beim mindestlohn zu buche schlagen. und das würde ich auch nicht ausschliessen, da es z.b. sein kann, dass männer insgesamt öfter einspringen, wenn z.b. ein mitarbeiter durch krankheit o.ä. ausfällt.

    unser system belohnt eine rücksichtslose ellbogenmentalität. konzerne oder parteien, die z.b. durch den einsatz von mehr frauen in führungspositionen, deutlich ethischer agieren würden sind also von vornherein im nachteil. ich denke, dass das system zwangsweise die positionen, die an der spitze sind entweder an menschen vergibt, die eine solche mentalität bereits an den tag legen oder menschen dahingehend verdreht, dass sie diese mentalität entwickeln, wenn sie in diesem umfeld überleben wollen. so denke ich, dass ein weiblicher Jeff Bezos exakt dasselbe machen müsste wie der männliche Jeff Bezos, um diese position zu erreichen und zu halten.
     
  15. VaniKa

    VaniKa
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    Mutter zu sein ist aber nicht bloß "Privatvergnügen", sondern ist auch eine Notwendigkeit für den Fortbestand der Menschheit. Einen wichtigeren Dienst an der Menschheit kann es gar nicht geben. Damit verbundene Nachteile hat die Gesellschaft gefälligst zu kompensieren. Aber da zeigt sich der engstirnige Egoismus, wenn einen Personaler nur interessiert, was jemand seiner Firma finanziell leistet. Der Kapitalismus bestraft Frauen und deswegen muss es soziale Korrektive geben, die für soziale Gerechtigkeit sorgen, eben weil es am Ende um unser aller Leben und Überleben geht. Man merkt, wie gut es den meisten doch geht, wenn sie meinen, dass es eh genug oder gar zu viele Menschen gäbe. Denn darauf beruht wohl im privaten Rahmen meist die Abwertung von Nachwuchs und Kinderaufzucht. So werden Frauen gleich von zwei Seiten flankiert - von einer ignoranten geringschätzigen Bevölkerung und von einer räuberischen Wirtschaft.
     
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  16. -Rake-

    -Rake-
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    Diese "soziale Korrektive" gibt es doch schon? Natürlich nur im begrenzten Umfang. Es kann heutzutage nunmal niemand mehr erwarten 18 Jahre für die Kindererziehung zuhause zu bleiben und das dann vom Staat "ausgeglichen" zu bekommen. Zudem stört es mich wirklich wenn in Sachen Kindererziehung immer nur von "Müttern" gesprochen wird. Das mag zu einem Großteil immer noch gelebte Realität sein. Aber - eben nur zum Großteil, nicht komplett! Und, viel wichtiger, hilft dieser Fokus auf Mütter statt auf Eltern im allgemeinen nicht gerade dabei hier einen Gesellschaftlichen Wandel herbei zu führen.

    Das gleiche gilt für die "Mütterrente". Anstatt das hier ein Zeichen der Gleichberechtigung gesetzt wird und wie selbstverständlich von einer Elternrente gesprochen wird, nennt man es einfach Mütterrente um diese Rolle der Frau auch weiterhin in den Köpfen aller zu zementieren.

    Wo ich allerdings wirklich Handlungsbedarf sehe ist bei alleinerziehenden Müttern *oder* Vätern. Denn das ist wirklich noch einmal eine ganz andere Herausforderung.
     
  17. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Ich stimme dir zwar grundlegend zu, aber letztlich betrifft das Problem noch immer mehr Frauen als Männer.
    Und ich glaube nicht, dass man Vätern die Erziehung attraktiver macht, indem man ihnen sagt, dass sie doch gern auch in die finanziell schlechtere Situation eintreten können - das sollte auch gar nicht Ziel sein. Der recht starke Karriereknick muss irgendwie weg, dann kommen die Väter von ganz alleine.
     
  18. -Rake-

    -Rake-
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    Wenn man eine längere Pause als 2 Jahre einlegt ist ein "Karriereknick" nur durch eine doppelt so große Anstrengung im Anschluss vermeidbar. So funktioniert unsere Gesellschaft/Wirtschaft und das wird sich auch in den nächsten 100 Jahren nicht ändern. Da etwas anderes zu denken oder zu hoffen ist illusorisch. Etwas anderes zu fordern sogar gefährlich. Denn das würde dazu führen das wir nicht mehr in einer freien Marktwirtschaft leben, was btw dazu führen würde das wir im weltweiten Wettbewerb keine Chance mehr hätten.

    Ich frage mich wirklich wie sich das hier manch einer vorstellt. Ein Elternteil kommt nach 5 Jahren Kindererziehung zurück auf die Arbeit und dann warten schon alle auf ihn/ihr um freudig die Beförderung mitzuteilen? Ernsthaft? In diesen 5 Jahren konnten sich hunderte andere Mitarbeiter den Arsch für die Firma aufreißen, sich Wissen aneignen und wirklich Leistung zeigen. Einige haben vielleicht sogar jahrelang wöchentlich 50-60 Stunden Arbeit geleistet weil sie beruflich vorankommen wollen. Und da will man dann ernsthaft verlangen das jemand der lange gefehlt hat auf einmal bei einer Beförderung bevorteilt wird damit sich kein Karrieknick einstellt der einfach nur folgerichtig ist?
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. Dezember 2019
  19. -Rake-

    -Rake-
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  20. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Wenn also die Einbußen nur folgerichtig sind, wie gedenkst du es insbesondere den Männern attraktiver zu machen?
     
  21. -Rake-

    -Rake-
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    Muss es attraktiver gemacht werden? Sei es für die Mutter oder den Vater, es wird immer eine Entscheidung für die Familie und in gewisser Weise gegen die Karriere sein. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Wobei man auch nicht vergessen darf das immer mehr höher qualifizierte Jobs versuchen "Familienfreundlicher" zu werden um so an das erforderliche Personal zu kommen. Das wird es in gewisser Weise ermöglichen das Frau oder Mann weniger Druck verspüren wird sofort nach der Geburt wieder zu arbeiten. Aber selbst das ist ein Impuls der vom Markt kommen muss. Das kann der Staat nicht diktieren.

    Das eine zu lange Auszeit bezogen auf die Karrie trotzdem nicht förderlich sein wird lässt sich aber natürlich nicht ändern.
     
  22. Makekith gesperrter Benutzer

    Makekith
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    So sehe ich es halt auch. Es ist die eigene Entscheidung, Ausserdem kann man ja eine klassische Familie haben wo der Mann arbeiten geht. Oder wo sich eben abgewechselt wird. Oder man stellt halt eine Nanny ein wenn beide der Meinung sind arbeiten zu wollen.
    Ich frag mich echt wie sich das einige hier vorstellen.
    Wenn man eine gesunde Beziehung hat, dann kann man das auch locker schaffen. Wenn man allein erziehend ist, ist das natürlich deutlich schwieriger. Aber das ist nicht die Schuld des Staates oder der Gesellschaft wenn man keinen vernünftigen Partner findet oder sich nicht binden möchte. So ein Kind groß zu ziehen ist eben harte Arbeit und viel zu viele unterschätzen das einfach. Gehen da blau äugig rein und wundern sich dann warum es so schwierig ist
     
  23. ich würde einen schritt weitergehen und sagen, dass korrekturen im kapitalismus nicht genug sind. das grundproblem ist, dass leute, die sich nicht an die regeln halten - z.b. kann man massnahmen zur sozialen gerechtigkeit umgehen, indem man die produktion dorthin verlegt, wo es diese massnahmen nicht gibt - einen klaren vorteil haben, weil die kosten einsparen. jetzt wird gerne das argument genannt, dass die leute ja das billigste produkt haben wollen und gar nicht bereit sind, auch mehr geld für fairness auszugeben. eine zynische prognose, wenn man bedenkt, dass 14.8 millionen haushalte in deutschland die stromrechnung nicht mehr zahlen können. viele leute können es sich schlicht nicht leisten, mehr geld für produkte oder dienstleistungen zu bezahlen.
     
  24. sorry, waren 4.8 millionen, und es geht um die androhung einer sperre, die impliziert, dass die rechnung nicht ohne weiteres gezahlt werden kann. abgeschaltet wird der strom dagegen bei vergleichsweise recht wenigen haushalten: https://www.zeit.de/news/2019-10/25/betreiber-stellen-300000-haushalten-strom-ab
     
  25. ja, das war ein wenig zu polemisch, mea culpa. aber der punkt, dass sich viele leute 'faire' produkte nicht leisten können, steht weiterhin. ich denke auch, dass die statistik nicht einzelne haushalte merhmals zählt, weil das dann ziemlich offensichtlich keine aussagekräftige statistik wäre. es wird ja nicht davon geschrieben, wieviele mahnbriefe verschickt wurden, sondern wieviele haushalte insgesamt betroffen sind.
     
  26. Yeager

    Yeager
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    Das glaube ich nicht, das wird nicht reichen, @Fiesfee.

    Es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Selbstbildes, sowohl in der Eigen-, als auch der Fremdwarhnehmung. Übrigens nicht nur dabei, das gilt auch für Berufe, die man traditionell eher mit dem weiblichen Geschlecht verbindet. Ich schreibe auch bewusst, dass auch die Fremdwahrnehmung dabei eine Rolle spielt:

    In meinem Bekanntenkreis befindet sich z.B. ein Ex-Bänker. Der hatte mal ganz gut verdient, war nur selten at home, kümmerte sich nur sporadisch um deren 2 Kids. Seine Frau litt darunter, wollte selbst beruflich durchstarten. Er kündigte, übernahm die Erziehung und Haushalt, sie startete ihre Karriere. Ende vom Lied: Sie trennte sich von ihm nach einem Jahr, mit der Begründung, dass sie sich in einen anderen in ihrem Job verknallt hätte - der attraktiv, weil eher maskulin auf sie wirkte, weil er von beruflichen Ehrgeiz getrieben sei und weil sie ihn zu Hause nicht mit umgebundener Schürze und nem Kind im Arm erwartete. Ich glaube nicht daran, dass das ein Einzelfall ist.

    Das Problem sind immer noch vorhandene und teils tief sitzende Rollenbilder, mit all ihrem psychologischen "Zauber", der gerne auch mal nach hinten los geht. Wir Männer sind oft davon betroffen, auch im Jahr 2019 immer noch. Aber auf Frauenseite existiert diese Problematik ebenfalls, wird gerne mal vergessen oder unter den Teppich gekehrt, was das Ganze erst so richtig problematisch werden lässt. Oben drauf kommt dann noch die Bezahl- und Karriereproblematik, die alles zum Schlechten hin abrundet. Es ist also ein sehr grundsätzliches Problem, das mit der formellen Gleichstellung von Mann und Frau keinesfalls aus der Welt geschaffen ist und entsprechend auch nicht nur durch Geld vollständig gelöst werden kann. Ohne das natürlich noch weniger.
     
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  27. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Über Rollenbilder anderer Menschen kann man wenig sagen. Die gute Frau scheint mir aber ohnehin irgendwie gestört zu sein. Erst leidet sie unter einem beruflich orientiertem Mann, dann will se selbst. Dann trennt sie sich und kehrt letztlich wieder zu ihrem Ausgangsleid zurück. Was soll man da noch groß sagen?
    Die scheint ihre super-maskulinen Männchen ja immer nur wohldosiert zu vertragen.

    Andererseits gibt's auch genug religiöse Frauen, also ist die Selbstgeißelung wohl auch nicht unverbreitet.:nixblick:
     
  28. es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass die meisten frauen einen mann bevorzugen, der einen höheren sozioökonomischen status hat als sie selbt. das ganze reduziert sich zwar, wenn eine gesellschaft gleichberechtigter wird, eine weibliche ärztin, die einen männlichen hausmeister heiratet ist aber trotzdem ein seltenes bild. das sind auch nicht ein paar spinner, die so ticken, das ganze hat eine gewisse statistische signifikanz.

    €: https://www.psychologytoday.com/us/...p/201909/is-there-shortage-men-worth-marrying
     
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  29. Yeager

    Yeager
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    So ist es.
    Mit ihr hatte ich nur wenig Kontakt. Ich habe keine Ahnung, wie sie das Ganze sieht, oder was evtl. noch in der Zwischenzeit vorgefallen ist und er mir verschwiegen hat. Aber darum ging es mir auch gar nicht. Es ging mir nur darum, dass Rollenbilder-Fixierungen nicht nur eine reine Männersache sind. Schön wär's, dann wären wir das Problem im Laufe der Zeit los.
     
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  30. Yeager

    Yeager
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    Wenn man an das Verursacherprinzip denkt, kann es sein, dass wir (Männer) auch daran Schuld sind. Wir haben über so lange Zeiträume so "nachhaltig" diese Rollenbilder nicht nur geprägt, nicht nur gepredigt, sondern auch erzwungen, sodass etwas scheinbar Paradoxes geschieht: Die emanzipierte Frau will in erster Linie als Mensch wahr genommen werden. Und wenn sie es dann wird, kollidiert es mit ihrem Selbst-, bzw. "unserem" Fremdbild als Frau. Analog dazu will der Mann kein Arschloch von anno dazumal mehr sein, nur um dann fest zu stellen, dass er zwar als Mensch ankommt, aber nicht mehr als Mann. Und sei es durch die Fremdwahrnehmung.

    Kein Wunder also, dass es Trends reaktionärer Art bei Mann und Frau gibt. Diejenigen sehnen sich nach einer "wohlgeordneten" und einfachen Welt - und sei sie noch so rückständig und unfair. Lieber also einen Despoten als Herrscher, statt keiner Ordnung - diese Denke. Und dann bekommen sie natürlich noch Schützenhilfe von denen, die nie ein Problem mit den Rollenschubladen hatten oder davon profitieren. Mir scheint daher, dass da in Wirklichkeit noch ein langer Weg vor uns liegt, um das alles heile zu bekommen, was wir im Laufe von Jahrtausenden angerichtet haben. :/
     
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  31. ich glaube nicht, dass eine gruppe von menschen die 'schuld' trägt, sondern dass das die logischen konsequenzen des systems selbst sind, während das system selbst ursprünglich als lösung für gesellschaftliche probleme gedacht war, die mit der zivilisation an sich einhergingen. man muss sich auch vor augen halten, dass das patriarchalische* system auch vielen männern schaden zufügt - mehr suizide, mehr todesfälle auf arbeit, eine generelle gesellschaftliche entbehrlichkeit, sterben häufiger in kriegen, geringere lebenserwartung etc., die nutzniesser dieses systems sind die, die sich aus diesen umständen herauskaufen können. aber die sind nicht schuld am system selbst.

    dann stellt sich auch die frage, wie sehr das menschliche verhalten durch sozialisierung geprägt wird und wieviel durch die biologie ausgelöst wird. von einem reinen 'blank slate' geht heute glaube ich niemand mehr aus, ausser ein paar verrückte (man verzeihe mir bitte grosszügig den ableismus hier).

    *ich persönlich mag dieses wort nicht, weil es einerseits stark gegendert ist, andererseits oftmals gerne alles schlechte unter diesem oberbegriff zusammengefasst wird, was es als definition für etwas in meinen augen ziemlich unbrauchbar macht, weil man damit alles beschreibt. man kann ohne probleme 'patriarchat' mit 'böse' ersetzen und es würde sich grundsätzlich kaum etwas ändern.
     
  32. Yeager

    Yeager
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    Wie es aussieht in einem Verhältnis ~ 10+ zu 1. Siehe:

    "Die biologischen Unterschiede, die vor ihrem kritischen Auge Bestand haben, sind undramatisch: Hören, Sehen und Riechen entwickeln sich im Säuglingsalter bei beiden Geschlechtern nicht ganz im selben Rhythmus, Mädchen haben während der Kleinkindphase minimale, statistisch nicht signifikante Vorsprünge in der Sprachentwicklung, Jungen ebenso minimale Vorsprünge in der räumlichen Orientierung. Durch die Erwartungen und Einwirkungen der Umwelt werden sie jedoch vergrößert – und zu unveränderlichen Geschlechtsmerkmalen hochgepuscht"

    aus:

    https://www.zeit.de/wissen/2010-06/hirnentwicklung-kleinkinder-geschlechter

    Also spielt Sozio eine enorme Rolle, Bio hingegen eine verschwindend geringe. Es gibt also weder einen "natürlichen" Mann, noch eine "natürliche" Frau. Nicht im eigentlichen Sinne des Wortes.
     
  33. ja, dass es gewisse aber nicht allzu ausgeprägte biologische unterschiede bei babies gibt, ist mir bekannt, aber baby ist ja nicht der erste und letzte lebenszyklus eines menschen. die eigentliche bombe platzt ja in der pubertät, da hormone eine massive wirkung auf den körper haben und menschen in eben dieser mit genau solchen hormonen überschüttet werden. natürlich ist da die sozialisierung längst abgeschlossen, aber dass hormone unabhängig davon einen massiven einfluss auf die entwicklung nehmen, ist unbestritten, denke ich. es ist ja auch so, dass die gewinner des bildungswesens überdurchschnittlich oft weiblich sind, während ihre männlichen kollegen in der kategorie 'problemfall' überrepräsentiert sind.

    die frage ist auch, wie sich selbst kleinste unterschiede im baby- und kleinkind-alter dann bemerkbar machen, da das ja quasi erst der startpunkt des gehirns ist und sich das ganze erst noch ausbildet. in einem langwierigen prozess können auch kleinste anstösse eine immense wirkung entwickeln.
     
  34. Yeager

    Yeager
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    @Hank J.

    Aber wenn schon kleinste Anstösse biologischer Art zu jenem Zeitpunkt eine immense Wirkung entfalten, was soll man da erst über den soziologischen Impact sagen, der dasselbe bis dato tat, nur in einem viel stärkeren Maße? Im Endeffekt wird es ein gegenseitiges Hochschaukeln sein des Wechselspiels zwischen Sozio und Bio, aber mit Sozio als Zugpferd und Bio als Zünglein an der Waage.
     
  35. ja, das ist natürlich ein punkt, weil man weder das eine noch das andere in einem vakuum betrachten kann. ich würde allerdings gerne auf die zwillingsstudien verweisen, bei denen zwillinge, die nicht zusammen aufgewachsen sind, im verlaufe ihres lebens jedoch gespenstische ähnlichkeiten in verhalten und vorlieben aufweisen. jetzt sind monozygotische zwillinge ja keine aliens und generell ist ein mensch anderen menschen eher ähnlicher als unähnlicher - das betrifft natürlich auch männer und frauen, generell sind sich frauen und männer ähnlicher, als sie sich unterscheiden - aber trotzdem gibt es da oftmals starke auffälligkeiten, die sich nur mit biologischen und nicht mit soziologischen gründen erklären lassen.
     
  36. Yeager

    Yeager
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    @Hank J.

    Kann schon sein, genauso wie auch bei einem 1,50 m Mann und einem 2,10 m Mann "starke Auffälligkeiten" dazwischen liegen, nämlich 60 cm auffällig ;-). Die Frage ist nur, was diese für uns, die Gesellschaft bedeuten. Was man daraus macht. Und da kommt wieder Sozio ins Spiel und der Kreis schliesst sich.
     
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