Anonym im Internet und VPN

Dieses Thema im Forum "Softwareforum" wurde erstellt von Sturmi, 30. Dezember 2019.

  1. Sturmi Voll Titte!

    Sturmi
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    den blauen Bergen kommen wir!
    Tacho,

    ich habe mich in letzter Zeit mit dem Thema VPN beschäftigt. Da sind noch einige Fragen offen die ich gerne mal klären würde und dachte, hier wird mir sicher geholfen.
    Ich nutze Linux Mint Tara. Habe mir einen Zugang bei NordVPN geholt und surfe mit dem immer aktuellen FireFox.
    Außerdem nutze ich Telegram (Nachrichtendienst) und einen ownCloud-Server (Sciebo).

    Meine Fragen sind nun:
    1.)
    Für den FireFox gibt es ja auch eine NordVPN Erweiterung. Einmal installiert kann man sich mit einem Klick direkt mit einem Server seiner Wahl verbinden. Kostenlos und ohne Registrierung.
    Ich gehe davon aus, dass wenn ich ausschließlich dieses Tool nutze, ist nur das verschlüsselt, was ich im Firefox mache? Also keine Telegramnachrichten z.B.

    2.)
    Ich starte NordVPN ja über das Terminal mit meinem Benutzernamen (Internetverbindung merklich langsamer, aber bei weitem nicht quälend).
    Sobald ich das gemacht habe, ist dann "alles" verschlüsselt? Brauche ich dann die FF-Erweiterung überhaupt noch?

    3.)
    NordVPN über Terminal gestartet.
    Macht es nun überhaupt noch Sinn, TOR zu verwenden? Oder ist die Kombination VPN+Firefox mehr oder weniger dasselbe wie kein VPN+TOR?

    4.)
    Man kann ja wie ich gelesen habe auch den Router mittels NordVPN verschlüsseln.
    Sollte man nicht -wenn ich alles richtig verstanden habe- sinnvollerweise nur den Router mit NordVPN verschlüssen/betreiben? Denn das ist ja ohnehin der einzige Ausgangspunkt.

    Hoffe meine Fragen waren verständlich und nicht zu uninformiert gestellt. Freue mich auf eure Antworten :)
     
  2. Hardkorny Mag Pizza Pasta!

    Hardkorny
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    1. Ja nur in Firefox.

    4. Damit jeglicher Traffic über VPN läuft ist es am besten alles über den Router zu Tunneln und zwar mittels OpenVPN. Und da die Fritzboxen (falls du eine benutzt) weder OpenVPN unterstützen noch eine ausreichend starke CPU haben für schnelle Datenraten über VPN, ist ein leistungsfähiger Asus Router von nöten. Aber nur falls dir die geringere Downloadrate nicht genügt, aber OpenVPN sollte es schon sein.

    Neben VPN kann man zusätzlich noch DNS over TLS/HTTPS und Cloudflare 1.1.1.1 DNS benutzen. Ob es aber in Kombination mit VPN für mehr Anonymität sorgt weiß ich nicht, aber schaden dürfte es auch nicht.

    100% Anonymität gibt es aber so oder so nicht.
     
  3. Spartan117 MODEЯATOR Moderator

    Spartan117
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  4. Hardkorny Mag Pizza Pasta!

    Hardkorny
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  5. Sturmi Voll Titte!

    Sturmi
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    den blauen Bergen kommen wir!
    Mein Fehler. Ist nicht kostenlos.
    Das war allerdings der Fall bei Cyberghost. Da hab ich aber wieder gekündigt.
     
  6. Sturmi Voll Titte!

    Sturmi
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    den blauen Bergen kommen wir!
    Sehe ich auch ein. Cyberghost hat mir allerdings nicht gefallen. Nun teile ich mir einen Account bei nordVPN mit einem Bekannten.
     
  7. Rofl Copter gesperrter Benutzer

    Rofl Copter
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    8.027
    Ja.

    Wenn man den ganzen Rechner über VPN leitet, dann "braucht" man auch nicht zusätzlich die FF-Erweiterung oder TOR aber es schadet auch jetzt nicht unbedingt zusätzlich TOR zu benutzen sondern sorgt halt noch zusätzlich dazu die eigenen Spuren zu verschleiern.
    Manche sind ja so paranoid und schalten mehrere VPNs hintereinander z.B. und dann noch mal TOR. Ob es Sinn macht hängt vom restlichen System ab. Dazu noch weiter unten was

    Jein. Wenn man einen Router benutzt und mehrere Geräte und Nutzer am Router hängen die man durch einen VPN tunneln möchte, dann macht ein VPN fähiger Router druchaus Sinn. Wenn nur der eigene Rechner dran hängt, dann lässt man es besser da der eigene Rechner in der Regel einfach leistungsstärker ist um den Traffic zu verschlüsseln. VPN fähige Router gibt es aber leider nicht sonderlich viele. Diese müssen, wie hier schon angemerkt, nicht nur per Firmware VPN-Fähig sein sondern auch die Hardwareleistung muss stimmen da sämtlicher Traffic durch den Router verschlüsselt werden muss. Hier bieten sich leistungsstarke ASUS - Router mit ASUSWRT welche man auch mit der Custom ASUS/MerlinWRT flashen kann. Dann hat man noch zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten (z.B. Skynet Firewall, routerseitige Adblocker usw)

    Man sollte aber eines nicht vergessen: Man muss dem VPN Anbieter halt auch vertrauen und die eigene Anonymität ist nur so lange gewährleistet, so lange man kein mit Viren und Maleware verseuchtes System hat mit dem man am besten auch noch so surft und sich tracken lässt, dass man seine Identität dennoch freigibt.
    Beispiel: Wenn man mit Microsoft, Facebook, Google, Hausbank/Kreditkarten usw. überall eingeloggt sich durch den ganzen Browserverlauf tracken lässt, dann nützt auch die verschleierte IP des VPNs nichts. Und wenn man ein virenverseuchtes System hat auf das ein Hacker Zugriff hat, dann hat man sowieso ganz andere Probleme und kann sich den VPN gleich ganz sparen
     
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  8. Midian Nihilist

    Midian
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    somewhere far beyond

    Inwiefern bist du im Internet anonym, wenn du dich bei einem VPN-Dienst registrierst (und ggfs. auch noch bezahlst)?
     
  9. Rofl Copter gesperrter Benutzer

    Rofl Copter
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    30. Dezember 2018
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    8.027
    Anonyme VPN Dienste ermöglichen auch die Registrierung nur mit einer eMailadresse (die auch jede Schrottemailadresse sein kann) und Passwort.
    Dieser Account kann dann per Bitcoinzahlung gefüllt werden.

    Und selbst wenn wer auch immer oder der VPN Dienst Name, Adresse usw. hat. Dann wissen sie nur, dass derjenige mit seinem Account zwar in den VPN Pool gesprungen ist (wo Tausende und Millionen andere gleichzeitig verschlüsselt reinspringen) aber da nichts geloggt und gespeichert ist, weiß niemand was anschließend passiert.

    Aber auch hier muss man einfach festhalten: Man muss dem VPN Dienst und seinen großen Versprechungen glauben und trauen.
    Es gibt VPN Dienste die loggen trotzdem und verkaufen womöglich die Daten oder kooperieren mit Behörden (manche VPN Dienste weisen auch daraufhin, dass sie bei Behörden koopieren, dann allerdings geben sie quasi zu, dass sie doch loggen, sonst wäre es ja gar nicht möglich) und andere VPN Dienste wiederum scheinen in der Tat nicht zu loggen, da Rechteverwerter und Behörden da auf Granit stoßen.

    Ein gutes Beispiel ist zwar kein VPN aber der eMail-Dienstanbieter Posteo. Dieser hat auch eine No-Log-Policy aber wurde letztes Jahr bei einem konkreten Fall behördlich dazu genötigt doch bei einem Kunden mitzuloggen. Damit dürfte ziemlich safe sein, dass Posteo es ernst meint mit der No-Log-Policy wenn sie vor Gericht ziehen um ihre Kunden (und damit natürlich ihre Geschäftsgrundlage) zu schützen. Das betrifft auch sicherlich viele VPN Anbieter, die großen Wert auf das Vertrauen ihrer Kunden legen und das geht nur, wenn sie ihre Versprechen möglichst einhalten.
    Kooperieren sie trotzdem mit Behörden und verhökern ihre Logs an irgendwelche Dritte, fliegt das ganz schnell auf. Schwarze Schafe gibt es aber überall und das muss einem bewusst sein.
    Siehe Avast
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Februar 2020
  10. Midian Nihilist

    Midian
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    Das war mein Punkt ;)
     
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