Was habt ihr euch heute angeschaut? - Teil VII

Phantom Thread

An den schönen Kulissen und der tollen Performance der Schauspieler habe ich mich leider schnell satt gesehen - und leider ist dann nur ein nichtssagendes Schnarchfest übrig geblieben. Irgendwie ist dieses ganze steife Großbürgertum zu weit weg, um ich emotional zu berühren. Der Film ist kein Totalabsturz, aber ich würde ihn mir nicht nochmal ansehen wollen.

6/10

 

Ich fand ihn großartig. Der Film ist immerhin von PTA, einem der besten aktiven Regisseure und mit einem der besten (nicht mehr aktiven?) Schauspieler.

 

Bacurau

Ähh ... hä? ²

Nach dem sehr empfehlenswerten Aquarius vom gleichen Regisseur, hatte ich so etwas nicht erwartet, auch wenn beide Filme tatsächlich einige Themen teilen. Wir haben somit einen brasilianischen weird Western mit übertriebener Gewalt, sehr schönen Bildern und cooler Musik, der die USA, den Imperialismus, Kapitalismus, Korruption etc kritisiert. Angeblich sagt der Film noch wesentlich mehr über das derzeitige Brasilien aus, was ich nicht erkannt habe bzw. verstehen kann, da ich wenig Ahnung von der Materie habe. Das Finale hätte aber meiner Meinung nach wesentlich mehr krachen können und auch wenn Köpfe zerfetzt werden, war mir das alles zu zimperlich.

Guter Film, aber mMn überbewertet. Da er zu Release (und auf Cannes) durch die Decke ging, hatte ich mehr erwartet.

@Zig-Maen Schau ihn noch bis morgen!

 

Ja, hab ich auf der Liste Uhr wollt ihn heute Abend mit meiner Freundin schauen. Den haben sie bei Cuts durchgekaut und auch mit The Plattform zusammen besprochen. Klang vielversprechend

 

The Core (Der Innere Kern )

Feinster Edeltrash, der mir mit den Jahren immer besser gefällt. Falls man sich etwas ernsthaftes erwartet, dann treibt einem das die Space-Shuttle-Landung inmitten von LA innerhalb der ersten 15 Minuten aus. Spätestens ab da bleibt meine Suspension of Disbelief den ganzen restlichen Film über obszön hoch und selbst das schlecht gealterte CGI stört nicht.

The Core entfaltet bei mir überraschend viel Faszination, was sicher auch am unverbrauchten Szenario liegt. Es gibt immer etwas neues zu sehen und ich bin gespannt, was mich als nächstes erwartet. Am schwächsten finde ich da noch die klassischen Katastrophenzenen. Ich konnte beim Zusehen förmlich spüren, wie mein Gehirn bei zusammenstürzenden Brücken & krachenden Hausfassaden abschaltet. Ich kann es einfach nicht mehr ertragen.

Im Gegensatz zu so manch anderen Katastrophenfilmen bleibt die Abenteuerreise ins Erdinnere zum Glück der Kern () der Geschichte und dämliches Familiendrama oder eine Liebesgeschichte gibt es auch nicht. Zusammengefasst ist The Core der Film, welcher Geostorm hätte sein können.

7/10

(je nach Alkohol- & Nostalgiepegel darf man da gerne noch ein paar Punkte draufaddieren)

 

Da spielen aber überraschenderweise auch ein paar echt gute und bekannte Schauspieler mit. Denen schaut man einfach gerne zu. Bei irgendwelchen No-Names würde die Bewertung sicher nicht so gut ausfallen

 

Für jemanden der Geologie studiert hat ist der Film nicht zu ertragen da es so ein unfassbarer Blödsinn ist.

 

Gestern mal die ersten beiden Folgen von Dirk Gently's Holistic Detective Agency gesehen und frage mich jetzt, warum ich damit so lange gewartet habe. Definitiv geiler Scheiß. Wird weiter geguckt.

 

Was für eine Untertreibung. Ohne Gutmütigkeit beim Schauen spuckt dieser Film doch jeder wissenschaftlichen Disziplin & dem gesunden Menschenverstand ins Gesicht.

 

Da unterscheidet er sich jetzt aber auch nicht von gewissen sehr beliebten Superhelden - und SciFi-Filmen/Serien

 

Staffel 1 von The Kominsky Method ist mega gut und der Humor hat mich vollkommen überrascht, nachdem ich wusste dass Chuck Lorre der Produzent ist.

Große Empfehlung, falls die Serie jemand noch nicht kennt.

 

Auch ohne Geologie-Studium fand ich, dass das unfassbarer Blödsinn ist. Aber irgendwie präsentiert der seinen Blödsinn so unterhaltsam, dass ich den auch mag.

 

Das sind aber erkennbare Fantasy/SF Filme. The Core präsentiert sich da aber sehr real.

 

Stimmt, ohne Alkohol spürt man beim Ansehen förmlich, wie man mit jeder Minute dümmer wird.

@Balthamel Wat? Spätestens nach 10 Minuten ist doch absolut klar, was man von diesem Trashfeuerwerk zu erwarten hat.

 

Geht mir auch so. Irgendwie mag ich den Film, auch wenn das wissenschaftlich einfach nur Blödsinn ist.

Wer einen wissenschaftlich bescheuerten Film aus Deutschland schauen möchte, der muss unbedingt "Helden - wenn dein Land dich braucht" anschauen. Eine RTL-Produktion über ein am CERN entstandenes Schwarzes Loch, welches die Menschheit bedroht. Das Qualitätslogo "RTL" zeigt schon auf, wo die Reise hingeht, aber um die unfassbare Dummheit des Filmes ganz zu erfassen, muss man den einfach ansehen. Am besten mit ein paar Flaschen Hochprozentigem und ein paar Kumpels.

 

Balthamel ist also so ein Typ.

 

Spoiler: Plotspoiler

Die realististischtste Szene in dem Film war noch als eine Brücke wegen Einsturzgefahr gesperrt war und von einem Bundeswehrsoldaten gesichert wurde. Als die "Helden" dann die Sperre durchbrachen hat der Soldat dann das Feuer eröffnet .

 

Stimme zu, absolut überragender Edeltrasch. Die 5,5 punkte auf imdb sind mindestens 7 zuwenig

 

Imo leidet die Serie schon an verschenktem Potenzial. Es werden viele Themen aufgegriffen, aber nicht wirklich behandelt. Kurzweilig ist es trotzdem.

 

Ich muss da immer an Sunshine denken.

Da versuchen ein paar Astronauten (oder Wissenschaftler oder was-auch-immer-für-Leute) die Kernfusion der angeblich erkaltenden Sonne mit ein paar Atomsprengköpfen wieder auf Trab zu bringen.


Die Idee ist ähnlich hirnrissig wie in Core (sämtliche Nuklearsprengköpfe der Welt würden - auf der Sonnenoberfläche gezündet - weniger als ein Silvesterböller auf der Erdoberfläche bewirken).

 

Ja. Etwas überbewertet trifft es vielleicht. Wobei brasilianisches Kino ja oft selten opulent ist und für die wenigen Mittel die der Film zu haben scheint macht er einen extrem guten Eindruck. Ich fand die diverse Bevölkerung sehr sehr cool, der Mittelteil ist mir aber etwas zu lang. Udo Kier war einfach wieder schön, wenn auch echt Banane. Ich hab noch ein Interview mit den Regisseuren gesehen die erzählt haben, dass es unter anderem auch um die Differenzen der verschiedenen Gegenden Brasiliens geht. Aber natürlich steckt such Kritik an bolsonaro mit drinnen. Aber alles in allem jetzt nicht so überragend, wie ich es erwartet hätte...

7/10

 

Nachdem wir es hier im Thread kürzlich von Shakespeare Verfilmungen sowie den Kurosawa-Klassikern hatten werde ich mir jetzt gleich mal wieder
Das Schloß im Spinnwebwald
ansehen.

Es handelt sich um Kurosawas Adaption von Shakespeares Macbeth in das historische Japan.

Ist ein paar Jahre her, dass ich den zuletzt gesehen habe, bin mal gespannt ob er heute noch die gleiche Faszination auf mich ausüben wird.

 

Ja, ich habe auch gelesen, dass in dem Film sehr viel Subtext steckt, den man als Nicht-Brasilianer kaum versteht / verstehen kann. Im Allgemeinen hat der viel eine angenehm eigene Stimmung. Aber die 4,x auf letterboxd ist in meinen Augen viel zu hoch gegriffen. Der beste Teil des Films ist eigentlich die erste Stunde, als man noch gar nicht weiß, in welche Richtung der Film geht und das Dorf vorgestellt wird.

 

Wer etwas über Kameraführung, Filmschnitt und Schauspielerei lernen und dabei gleichzeitig bis ins Mark durch unfassbare Horrorszenarien erschüttert werden will, der sollte sich Garth Marenghi´s Darkplace ansehen. Nichts für schwache Nerven. Aber es zahlt sich aus, denn dort sieht man Professionalität bis über die Spitze getrieben.

 

Habe aus gegebenem Anlass mal wieder The Andromeda Strain rausgekramt. Einfach zeitlos gut

( Achtung: Gemeint ist natürlich der Film aus den 70ern und nicht die unsägliche Neufassung als Serie von vor ein paar Jahren ! )

 

Dirk Gently's Holistic Detective Agency

Gestern Staffel 1 beendet. Absolut tolle, total bekloppte Serie. Hier passt echt alles, die Schauspieler (selbst Wood, den ich sonst nicht mag), die Optik, der Humor, die schrägen Charaktäre. Freue mich schon auf Staffel 2 und finde es schade, dass danach schon Schluss ist.

 

Für Nachschub kannst du mal versuchen, die Serie Utopia vom britischen Channel 4 aufzutreiben. Ist optisch und mental sehr ähnlich.

https://www.youtube.com/watch?v=VBVCeIZB6Qk

 

Ich muss zu meiner Schande eingestehen, dass meine Sehgewohnheiten durch diverse Marvel-Verfilmungen, moderne Serien, usw. mit kurzen schnellen Schnitten, falscher Hektik und oberflächlicher Action nachhaltig geschädigt und meine Aufmerksamkeitsspanne drastisch verkürzt wurde.

Ist mir gestern Abend echt schwer gefallen, dass Schloß im Spinnwebwald an einem Stück anzusehen.
Die Handlung entwickelt sich irgendwo zwischen langsam und bedächtig und Szenen, in denen zwei Samurai minutenlang bei dichtem Nebel auf der Suche nach dem Schloß durch Wald und Wiesen reiten, zerren inzwischen an meiner Geduld.

Ich habe mich deswegen über mich selbst geärgert und muss das wieder ändern, deshalb habe ich auch durchgehalten und es nicht bereut, der Film ist jede Minute wert.

 

Einfach mehr Filme von der Sorte schauen, dann ändert sich das wieder. Es gibt jedoch auch neue Filme, die slow cinema zelebrieren, aber dennoch neueste Entwicklungen nicht ignorieren: eine mobilere Kamera, mehr Freiheit bei Schnitt, ein mehr "filmisches" Schauspiel etc.

 

Ist halt unterschiedlich, manchmal will ich ja auch einfach nur Actionkino zum Hirnabschalten.

Ich will mich aber auch nicht von Hollywood dahingehend "umerziehen" lassen, dass ich nur noch den üblichen Disney-Blockbuster-Mist geistig verarbeiten kann und alles, was nur ein wenig anspruchsvoller ist, über meinen Horizont hinaus geht.

Andererseits ist mir aber mancher Arthouse-Film auch zu verkopft, ich muss mir nicht unbedingt Filme ansehen in denen Regisseur/innen ihre psychischen (Beziehungs)probleme (die mich idR auch nicht besonders interessieren) verarbeiten.

Ist halt - wie bei so vielen Dingen im Leben - ein Spagat.

 

Verständlich. Der große Vorteil heute zu leben ist ja die Auswahl zu haben. Zum Glück ist nicht alles wie Bourne und Taken geschnitten, aber zum Glück ist auch nicht alles zu gemächlich. Die verkopften Arthouse-Filme sind genau mein Metier, also da kann ich mich nicht beschweren.

 

Wir haben zum Glück die Wahl und können uns je nach momentaner Stimmung mal einen No-Brain-Action-Kracher oder einen verkopften Arthouse-Film (und alles dazwischen) ansehen.

 

Keine Sorge, es gibt heute erprobte Therapien gegen derartiges Leiden. Einen Monat lang jeden Abend die Szene im Trockendock aus "Star Trek: The Motion Picture" anschauen ohne zwischenzeitig auf die Uhr zu schauen. Dies sollte den Körper nach und nach wieder in seine natürliche Trägheit zurückversetzen. Eine höhere Disierung in Form des kompletten Films bitte nur in Absprache mit dem Arzt umsetzen, da eine chronische Schädigung des Zeitempfindens nicht auszuschließen ist.

https://www.youtube.com/watch?v=b52b4yORX6U

 

https://www.youtube.com/watch?v=lmk9u7lHxjM

 

Kann ich mir statt dessen auch die Sequenz aus 2001 ansehen, in der der Pan Am-Space Clipper zu Walzer-Musik an der Raumstation andockt?

https://www.youtube.com/watch?v=0ZoSYsNADtY

 

https://www.youtube.com/watch?v=ud1zpHW3ito

 

Auf die Uhr sehen? Bei dieser wunderschönsten Szene, die man sich nur vorstellen kann? Blasphemie!

 

The Conversation

Wenn im gleichen Jahrzehnt, vom gleichen Regisseur auch Godfather Part 1 und 2 sowie Apocalypse Now erschienen sind, drei der besten US-amerikanischen Filme, dann ist es nicht schlimm der (möglicherweise) schlechteste Film unter den Vieren zu sein, vor allem wenn er auch hervorragend ist. Die 70er waren das Jahrzehnt von Francis Ford Coppola und diese vier Filme einer der besten Läufe, die ein Regisseur je hatte. Seine Filme davor und leider auch seine Filme danach (über Rumble Fish kann man diskutieren) waren nicht im Ansatz so gut oder waren gar schlecht. The light that burns twice as bright burns half as long - and you have burned so very, very brightly, Roy Francis.

The Conversation ist ein großartiger Spionage/Politthriller mit einem immer guten Gene Hackman in der Hauptrolle und einem zu früh verstorbenem John Cazale, der zwar nur in fünf Filmen mitgespielt hat, dafür aber nur in Hochkarätern. Mit langen, ruhigen Aufnahmen wirft der Film einen in die Beobachter- oder gar Voyeurenrolle. So wie der Protagonist selbst, der jedes persönliche Geheimnis für sich behält, beobachtet man jedes kleinste Detail und sucht nach Hinweisen. So wie der Protagonist selbst, schlittert man in Paranoia und Wahnsinn. Highlight ist aber der Sound: wie mit den Aufnahmen im Film gespielt wird, wenn Gene Hackman auf dem Tonband Klarheit schaffen möchte, aber auch der filmische Sound via Soundtrack und Soundeffekte. Es gibt zu wenig Filme, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen; Blow Out ist hier noch zu nennen.

Komisch waren die Frauen im Film. Die wirkten alle als würden sie entweder schlecht schauspielen, wirkten überzeichnet oder dumm. Vielleicht hat Coppola zu viele Männer Regie geführt und konnte mit Frauen nicht umgehen.

 

Community Staffel 1

Eine Comedyserie die auf den immer gleichen Humor eines how i met your mother, two and a half men oder The Big Ban Theory verzichtet, sondern auf immer wieder überraschend kreative Ideen durchsetzt mit allerleih Popreferenzen setzt. Eine weitere große Stärkere der Serie ist die wunderbare Chemie zwischen dem sehr diversen Cast. Diese entwickelt sich jedoch erst langsam innerhalb der ersten 10 Folgen, sodass die zweite Hälfte der Staffel dann von einem Höhepunkt zum nächsten springen kann. Bei den Charakteren überzeugen mich wirklich alle ob Neben oder Hauptfiguren bald hat man sie alle wirklich ins Herz geschlossen.

Kann jedem nur raten, die ersten paar Folgen, fallls es einen nicht gleich packt mal weg zu kucken, danach wird es immer besser und besser mit einigen wirklich grandiosen Folgen, ob die Paintball, Segel,Töpfer oder Bilard Folge , alle sind Comedygold.


Für mich eine richtig schöne wohlfühl Serie. Am Community Collage ist jeder willkommen!

9/10 für die zweite Hälfte und 8/10 für die erste.