Sammelthread: Bedeuten zusätzliche weibliche Spielfiguren zu viel Aufwand?

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zu Gamestar-Artikeln" wurde erstellt von Mary Marx, 8. Januar 2020.

  1. VaniKa

    VaniKa
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    Ich möchte mal ein anderes Beispiel bringen. Als weiße Frau der Mittelschicht habe ich auch durchaus meine Privilegien. Ich habe mir beispielsweise schon manchmal gedacht, dass die Wahrscheinlichkeit, von einer Polizeikontrolle angehalten zu werden, äußert gering ist. Gepflegtes Auto, weiße Frau am Steuer, die nicht irgendwie "wild" aussieht, nicht zu schnell gefahren oder in Schlangenlinien, da hat man die maximale Chance, nicht angehalten zu werden. Wenn man da angehalten wird, dann wirklich, weil sie in dem Moment jeden angehalten hätten. Würden da zwei junge Kerle mit Baseball-Caps im Auto sitzen, wäre die Wahrscheinlichkeit ungleich höher, oder wenn ein südländisch aussehender junger Mann am Steuer säße. Es kommt halt immer auf den Kontext an, wann welche Privilegien relevant sind. Daher kann man auch nicht die einen Privilegien gegen die anderen aufwiegen. Es gibt keinen Gesamtscore, der dann am Ende über alles in jeder Lebenssituation entscheidet. Deswegen nervt Whataboutism auch so. Es trägt einfach null zur Diskussion bei, wenn man über die Benachteiligung von Frauen im Gaming-Kosmos spricht und dann jemand ankommt und darauf hinweist, dass Männer in anderen Bereichen auch benachteiligt seien. Darin sehe ich wieder den Versuch, eine Aussage insgesamt als unwahr hinzustellen, wenn man zeigen kann, dass es in einem anderen Bereich anders ist. Es geht nicht darum, dass es Männer seien, die in allen Bereichen die absoluten Kings wären. Es geht nicht darum, Männer allgemein als die einzigen "Bösen" hinzustellen. Es geht darum, die Mechanismen aufzuzeigen, die hinter jedem einzelnen Privileg stecken. Und wenn wir unter einen Artikel kommentieren, bei dem es um "keine spielbaren Frauen" oder "zusätzliche weibliche Spielfiguren" geht, dann geht es nun mal um Frauen und Männer in Spielen und letztlich auch der Community. Und dass Männer im Schnitt gefährlichere Jobs machen und dabei häufiger sterben, hat erst mal nichts damit zu tun. Es ist kein Wettbewerb, wer sich am Ende am meisten diskriminiert fühlen und dann quasi alles bestimmen darf.
     
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  2. VaniKa

    VaniKa
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    Ja, das ist auch ein Teil meines persönlichen Unmuts bei dem Spiel. Ich hätte schon echt Bock auf so ein Spiel, zumindest würde ich es gerne mal versuchen. Ein Shooter, bei dem man große Areale hat, vergleichbar mit einem Battle Royale, aber es nicht so voll von Spielern ist, dass man ständig in Gefechte verwickelt ist, sondern auch am Rande PvE verfolgen und die Gegend erkunden kann, dabei dauerhaft die Spielfigur verbessert und so eine Motivation hat, in diesem Kosmos zu existieren. PvP sollte dabei zwar irgendwo schon den Kern ausmachen, aber wohldosiert sein, indem man nicht an jeder Ecke jemandem begegnet und es durchaus auch nutzen kann, auf versteckten Pfaden zu wandeln, um weiter zu kommen. Ich kenne da leider nichts in der Richtung, außer eben EfT. Als Fan von Dark Souls und Shootern finde ich ein dreckiges und schweres Szenario durchaus ansprechend, aber ich möchte eben den passenden Avatar dazu spielen können.
     
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  3. casadechrisso

    casadechrisso
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    Uuuh... Fallout 76... *duckweg*
     
  4. SchnabeltierX

    SchnabeltierX
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    Aber dann stellt sich wieder diese Frage,was erhofft ihr euch hier,in diesem Gamestar Forum,denkt ihr wenn ihr 4-5Leutchen diskutiert,ändert sich bei den Entwicklern etwas, nein das tut es nicht! Macht Petitionen,verlinkt diese Petitionen in öffentlichen Bereichen des Internets,wie Facebook, Twitter oder anderes. Fangt an selber Spiele zu entwickeln,mit Spielbaren Frauen. Investiert die Zeit und das Geld, schließt euch zu einer "Sichtbaren Gemeinschaft" zusammen. Sonst werdet ihr Morgen, übermorgen und ihn 7Jahren noch hier Sitzen.
     
  5. DaronLaible Kommentar-Moderator

    DaronLaible
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    Sicherlich hat nicht jeder Meinungsaustausch gleich zum Ziel, die Welt zu verändern, meistens erhofft man sich davon lediglich einen, nun ja, Meinungsaustausch eben. Darüber hinaus bin ich mir ziemlich sicher, dass einige der Leute, die fordern, man solle doch eine Petition machen (und damit meine ich jetzt nicht explizit dich), die ersten wären, die, wenn es dann eine solche gäbe und die GameStar titeln würde "Gamer-Petition für mehr Frauen als Spiele-Charaktere", sagen würden: "Jetzt übertreiben sie es aber. Als ob es keine dringenderen Probleme gäbe ..."

    Und was das "Fangt selber an, Spiele zu entwickeln" angeht: Wenn ich jedes Mal, wenn ich von einem Produkt nicht zu 100 Prozent überzeugt bin, selbst dafür zuständig sein sollte, ein besseres Produkt zu entwickeln, wäre ich Universalgelehrter, käme aber sonst zu nichts mehr. ;-)
     
  6. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Mir geht eher darum, den oft sexistisch motivierten Bullshit nicht unwidersprochen stehen zu lassen. Dass man im GSPB keine reellenProbleme löst dürfte wohl allen klar sein.

    Interessant finde ich aber immer wieder, dass die Schnittmenge derer, die hier immer wieder betonen, man solle doch die Entscheidungen der Entwickler respektieren und derer, die z.B. beim BF5-Trailer feuchte Augen bekamen und anschließend im Internet wüteten, ziemlich hoch ist. Auch hier im Thread immer wieder lustig. Woher kommt wohl nur diese Doppelmoral?
     
  7. SchnabeltierX

    SchnabeltierX
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    Natürlich kostet dies Zeit aber es kann sich lohnen,Videospiele entwickeln,Community organisieren ist immer mit Aufwand verbunden,das ist aber eine andere Arbeit auch. Mein Problem hier bei diesem Meinungsaustausch ist, das nichts vorwärtsgeht.
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  8. VaniKa

    VaniKa
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    Die Entwickler, die keine Frauen einbauen, soll man respektieren, damit man die Klappe hält.
    Selber Spiele mit Frauen entwickeln soll man, damit man die Klappe hält.
    Und einsehen, dass es hier nichts brächte, darüber zu diskutieren, soll man, damit man die Klappe hält.
     
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  9. casadechrisso

    casadechrisso
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    Frauen sind aber keine Einhörner sondern die Mehrheit der Bevölkerung... Es braucht schon einiges an Mentalgymnastik für den Vergleich, und auch um realistische Gründe zu finden sie nicht in Spiele zu integrieren.
     
  10. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Das ist für einen Möchtegern-AfD-Wähler der vom "White Genocide" faselt wahrscheinlich schwer zu verstehen oder sogar wortwörtlich undenkbar, aber...einfach mal Rassismus nicht mehr als Normalzustand akzeptieren oder die Existenz negieren?



    Der Artikel:
    Was ist dein Problem? :nixblick:

    Die Reaktion der braven Bürger auf jeden Protest: Jaja, allles ganz schlimm, aber bitte sagt keine bösen Sachen (think of the children!), blockiert eine Straße die ich benutze, oder macht irgendwas das mich betreffen könnte. :(

    Wann wurdest du das letzte Mal für "walking while black" von der Polizei angehalten? Wie viele Geschichten von weißen Bekannten hast du auf Lager, ein paar Meter vom Waffenladen entfernt von schwerbewaffneten Polizisten bedroht wurden weil sie eine Waffe trugen?
     
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  11. VaniKa

    VaniKa
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    Das ist es eben. Solche Artikel werden in den entsprechenden Kreisen völlig verdreht dargestellt. Sobald man Namen wie Kotaku oder Sarkeesian nennt, werden sofort diese verzerrten Urteile herausgeholt und reproduziert. Die Leute, die sich da in ihren "Anti-SJW"-Zirkeln gegenseitig beweihräuchern, leben echt in ihrer eigenen Welt, und sie wollen es auch gar nicht besser wissen, z.B. indem sie Artikel lesen, die sich gezielt mit den Vorwürfen gegen Anita Sarkeesian befassen und diese entkräften. Für mich ist der Fall ziemlich klar: Wirkliche Misogynisten, alt-rights und Co. streuen gezielt Hasspropaganda, die dann bis in die gemäßigten Schichten durchsickert und dort unhinterfragt aufgenommen und reproduziert wird, weil es eben Anklang findet. Man ist viel eher bereit, so etwas zu glauben, als das, was von diesen "männerhassenden Feministen" kommt und sich scheinbar gegen einen selbst richtet. So funktioniert rechte Propaganda. Das Hauptproblem sind dann am Ende nicht die wenigen Hassprediger, sondern die Leute im Mainstream, die ihnen als Sprachrohr bis in die Mitte der Gesellschaft fungieren.

    Hier mal ein Link, der sich mit den Vorwürfen gegen Anita Sarkeesian befasst, die auch leider hier wieder unhinterfragt reproduziert wurden:
    https://rationalwiki.org/wiki/Anita_Sarkeesian#Criticisms
     
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  12. SchnabeltierX

    SchnabeltierX
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    Da wäre ich dann für Gleichberechtigung,dass Frauen genauso behandelt werden.
     
  13. VaniKa

    VaniKa
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    Muss man nicht gut finden, aber der Mechanismus dahinter leuchtet mir ein. Frauen sind in MINT stark unterrepräsentiert. Das versucht man zu ändern, indem man gezielt Frauen für diesen Bereich begeistern will. In dem Sinne ist der Bruder einfach einer Quote zum Opfer gefallen. Im luftleeren Raum ist das total ungerecht, aber im Kontext aktiver Gleichstellungsbemühungen ergibt das eben durchaus Sinn. Die Frau zu fördern, war vor dem Hintergrund wichtiger als hier 100 % fair zu agieren. Eine Quote ist für sich allein betrachtet nicht fair, ich weiß. Daher ja auch die Kritik daran. Aber sie ist wichtig, um auf größerer Ebene etwas zu verändern. Der Bruder musste den Preis dafür zahlen, das ist durchaus bedauerlich, möchte ich gar nicht in Abrede stellen. Mann muss nur eines verstehen: Solche Maßnahmen sind die Reaktion auf vorhandene Ungerechtigkeiten. Sie finden nicht grundlos statt, um jetzt einfach bereits gleichgestellte Frauen zu bevorzugen. Deswegen sage ich das auch ganz deutlich: Der Kuchen wächst nicht unbedingt einfach, es muss tatsächlich auch vom Kuchen etwas abgegeben werden. Das fühlt sich im Einzelfall unfair an und ist schade für den Menschen, den das dann konkret betrifft. Aber das kann uns eben nicht hindern, hier jetzt gesellschaftlich voran kommen zu wollen.

    Auch hier verstehst du jetzt hoffentlich, worum es bei der gezielten Förderung von Frauen in diesen Bereichen geht. Männer sind schon genug gefördert durch den Status quo. Die Förderung von Frauen soll den vorhandenen Nachteil ausgleichen.

    Oder einfach die Gefahr erfahrungsgemäß zu groß ist, dass einer dabei ist? Es ist nun mal so, dass Pädophilie anscheinend primär von Männern ausgelebt wird. Will nicht sagen, dass Frauen nicht auch pädophil sein können und es keine solchen Frauen gibt, aber es fällt schon auf, dass es in der überwältigenden Mehrheit Männer sind. Will man jetzt das Risiko eingehen, dass Kinder für den Rest ihres Lebens traumatisiert werden, weil ja "nicht alle Männer" pädophil sind? Hier sehe ich eher Pragmatismus zum Schutz der Kinder. Ist das fair gegenüber nicht-pädophilen Männern? Absolut nicht. Ich kann die Entscheidung aber absolut verstehen, hier auf Nummer Sicher zu gehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juni 2020
  14. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Deine Familienplanung ist keine politische Debatte. Siehe das Gezerre um die Legalisierung der Pille danach oder die Tatsache, dass Abtreibung immer noch als Tötugsdelikt gilt und lediglich straffrei ist.

    Du wirst von "besorgten Bürgern" nicht als Methode der jüdischen Weltverschwörung zur Schwächung der weißen Rasse angesehen. Sie die "Debatte" um den Migrationspakt.

    Richtig, restriktive Genderrollen schaden auch Männern.

    Wer hat über hundert Jahre dafür gekämpft, dass Frauen in Kampfeinheiten dürfen und nicht nur Krankenschwestern sein müssen? Die bösen Feministen
    Wer war dagegen? Größtenteils genau die gleichen Gruppen die sich bei jeder Gelegenheit beschweren, dass Frauen ja nicht zum MIlitär müssen und deshalb privilegiert sind.


    So, und jetzt beantworte doch bitte meine Fragen ;)
     
  15. VaniKa

    VaniKa
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    Du betreibst hier allerdings eine Täter-Opfer-Umkehr. Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf Ungerechtigkeit. Wenn jetzt in bestimmten Bereichen Schwarze oder Frauen bevorzugt behandelt werden, dann liegt das daran, dass vorher systemisch Weiße und Männer bevorzugt behandelt wurden. Ich finde es übrigens echt perfide, wie sich darüber nun echauffiert wird. Jahrtausendelang hat die Unterdrückung der Frau die Männer einen Scheiß interessiert. Schwarze wurden als Sklaven in die USA "importiert". Römer und Griechen hielten sich Sklaven. Das alles wurde nie als Problem gesehen, bis es das plötzlich doch wurde und zwar durch die Betroffenen selbst, die bis dahin geschwiegen hatten oder deren Widerstand schlichtweg bisher zwecklos war. Jetzt wird das endlich vollumfänglich aufgearbeitet. Der Feminismus umfasst auch die Bereiche Rassismus und Minderheiten. Aber dann stellen sich diese Männer hin und fühlen sich zum ersten Mal als Gruppe benachteiligt. Die Pille für den Mann ist eine wunderbare Metapher dafür. Frauen haben die Pille Jahrzehnte lang geschluckt, die Nebenwirkungen haben sie mitgeschluckt, die Männer hat es nie interessiert. Und jetzt entwickelt man so eine Pille für den Mann, stellt ähnliche Nebenwirkungen fest und das ist dann natürlich völlig inakzeptabel. Echt mal erst an die eigene Nase fassen, ehe man sich hier beleidigt fühlt. Verdammte Hacke. Diese Ignoranz ist einfach unfassbar.

    PS: Und ehe diese Karte gespielt wird: Ja, auch ich, nach dem 2. Weltkrieg geboren, trage Verantwortung als Deutsche für den Umgang mit der Nazivergangenheit. So tragen Männer heute auch Verantwortung für den Umgang mit dem patriarchalen Erbe (Frauen übrigens auch).
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juni 2020
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  16. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Du hast also die rechten Kampagne gegen die Rezeptfreiheit (ja, in Österreich) ignoriert und hast keine Ahnung vom österreichischen Abtreibungs"recht", aber willst darüber diskutieren. Kann man machen...


    Und wann kommen die Antworten auf meine Fragen?

    PS:
    Weil die Möglichkeit zum Militärdienst erst nach knapp hundert Jahren zähem Kampf gegen den verzweifelten Widerstand der Konservativen eingeführt wurde. Frag doch mal bei den Parteien die damals dagegen waren nach, wie die zur allgemeinen Wehrpflicht stehen...
     
  17. Der_Vampyr Kommentar-Moderator

    Der_Vampyr
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    Wie wäre es z.B. damit, dass bei einem männlichen Entwickler grundsätzlich nicht an seiner Kompetenz gezweifelt wird, bei Frauen in der IT aber schon?
     
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  18. SchnabeltierX

    SchnabeltierX
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    Sie Sprach ein Machtwort,ein Wort für alle.
     
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  19. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Oder die Frage, ob bei 30jährigen Männern - frisch verheiratet, kinderlos und gerade Haus gebaut - die Einstellungschancen gleich wären wie bei der Ehefrau, der eine baldige Schwangerschaft unterstellt wird.
    Ich seh da nur ne Meinung wie jede andere auch. :nixblick:
     
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  20. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Du scheinst einiges nicht wahrzunehmen.

    Und wann kommt die Antwort auf meine Fragen?
     
  21. Der_Vampyr Kommentar-Moderator

    Der_Vampyr
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    Ich habe noch nie einen Astronauten getroffen und dennoch gibt es welche.
     
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  22. Macro82

    Macro82
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    übertreib es mal bitte nicht

    [​IMG]

    und ne Suchmaschine hätte dafür gereicht
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juni 2020
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  23. Crimok One Punch Man Moderator

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    Also das Pillenbeispiel finde ich nicht passend. Schließlich wurden Frauen nicht gezwungen diese Pillen zu nehmen und wenn das doch irgendwo der Fall war, dann hätten diese Frauen mit diesen Männern Schluss machen sollen. Ich würde nie von meiner Freundin verlangen solche Pillen zu nehmen und deshalb erwarte ich von Ihr das Gleiche. Es gibt schließlich auch andere Verhütungsmethoden. Man sollte auch nur Medizin nehmen, wenn man mit den Nebenwirkungen leben kann und nicht weil das von irgendwem jetzt erwartet wird. Generell finde ich unsere Pillengesellschaft fragwürdig. Es gibt Leute, die wegen jeder Kleinigkeit eine Pille nehmen. Da nehmen Leute sogar wegen einer Erkältung Antibiotika oder andere Pillen. Manche nehmen als erstes gegen Kopfschmerzen Aspirin statt vielleicht erstmal eine andere Lösung zu suchen (vielleicht zu wenig getrunken?). Ein Arbeitskollege von mir fliegt jedes Jahr nach Ägypten, aber verträgt dort das Essen nicht. Er erzählt im Pausenraum ganz stolz, dass er dagegen jetzt Tabletten nimmt. Das wäre für mich kein Lösungsansatz, aber das muss eben jeder für sich selbst entscheiden.

    Das wollte ich hier nur mal los werden.
     
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  24. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Und für Deutschland hätte dir die Suchmaschine eine Mehrheit ausgegeben. Nur so als Hinweis.
     
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  25. casadechrisso

    casadechrisso
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    Herrje, dann hat sich das halt geändert in den letzten paar Jahren... ob es nun 50,2% oder 49,8% sind macht das Argument nicht weniger schlüssig, und wer vorher Einhörner heranzog wie SchnabeltierX ist natürlich näher an der Wahrheit. ;)
     
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  26. Der_Vampyr Kommentar-Moderator

    Der_Vampyr
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    Genau so fundiert, wie "Ich habe das noch nie gesehen, also gibt es das auch nicht."

    Du wolltest ein Beispiel und hast eines bekommen. Das dann mit "Habe ich noch nie erlebt" abzutun ist irgendwie billig.
     
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  27. Tshask

    Tshask
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    Gibt es auch Nachweise für diese grundsätzliche Zweifel?
    Bei solchen Aussagen kommt es mir leider oft so vor als wären weiße Männer die Juden des Feminismus. Eine Gruppe (damals Juden, heute Männer) wird vorgeworfen den Aufstieg einer anderen Gruppe (damals Deutsche, heute Frauen) in Positionen die ihnen laut der Opfer-Gruppe nicht zustehen durch Vetternwirtschaft und andere Hindernisse zu verbauen.
    Die Beweislast scheint mir heute aber genau so mager zu sein wie damals.

    Auch dafür hätte ich gerne Nachweise. Filme wie Black Panther oder der Ghostbuster Film die besonders Frauen und Schwarze repräsentieren wurden größtenteils von weißen Männern gesehen.
     
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  28. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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  29. casadechrisso

    casadechrisso
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    War glaub ich schon vor vielen Seiten verlinkt, aber hier die Studie und darin z.B. Bioware als Schöpfer von Ausreissern:

    https://quanticfoundry.com/2017/01/19/female-gamers-by-genre/

    "And among Western RPGs, Dragon Age: Inquisition is also much higher than the group average (48% vs. 26%)."
     
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  30. casadechrisso

    casadechrisso
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    Chinas Ein-Kind Politik hat da deutlich zu beigetragen.
     
  31. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Da du ja hier Black Panther als Beispiel genannt hast kommt hier mal eine Quelle, die zu diesem Thema passt.

    Quelle: https://orange.handelsblatt.com/artikel/40189

    Hier wird übrigens auch erwähnt, dass immerhin ein Drittel der Besucher, in den USA Afroamerikaner waren. Wenn ich mich nicht irre, waren 2010 nur knapp 12%, der Gesamtbevölkerung der USA, Afroamerikaner. Da finde ich ein Drittel nicht wenig. Wobei ich da jetzt keine aktuellen Zahlen rausgesucht habe und ich jetzt auch nicht nachgelesen habe, wann Black Panther nochmal lief. Jemand der nicht am Smartphone schreibt und es somit leichter hat, solche Quellen rauszusuchen, kann das gerne machen.
     
  32. Der_Vampyr Kommentar-Moderator

    Der_Vampyr
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    Spontanes googlen nach "frauen it erfahrungen" wirft z.B. direkt das hier raus: https://www.fachinformatiker.de/topic/157477-frauen-in-der-it/ da sind direkt mal ein paar Frauen die von sowas berichten. Und da findet man noch mehr. Genau wie in ähnlichen technischen Berufen, wie z.B. bei den Ingenieuren. Meine Mutter ist Dipl. Bauingenieurin und was sie sich mit 40 Jahren Berufserfahrung immer noch hin und wieder anhören muss kannst dir nicht ausdenken.
     
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  33. Grebcol gesperrter Benutzer

    Grebcol
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    Als Schweizer ( Halb-Migrant) musste ich auch ins Militär. Ich wurde gar gezwungen weiter machen zu müssen. Kennen die DE Männer jüngeren Semesters halt nicht. In dieser Zeit hat meine Frau ihr Studium schön fertig machen können.
     
  34. VaniKa

    VaniKa
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    Blödsinn. Das hättest du nur gerne so. Sie spricht genau so wenig für alle wie ich das tue. Denn, Überraschung, Frauen sind auch Individuen. Wenn sie die Empörung lächerlich findet, dann in meinen Augen, weil sie den ganzen Rattenschwanz, über den wir hier diskutieren, nicht beachtet. Nicht alle Frauen befassen sich mit Feminismus und nicht alle Frauen vertreten feministische Ansichten, aus den unterschiedlichsten Gründen. Vielleicht ist ihr auch in dem Fall nur das Thema Videospiele zu unwichtig, um deshalb ein Fass aufzumachen. Wie ich schon sagte, geht es eben auch nicht einfach nur um Männer als Buhmänner. Und am Ende reicht auch nicht eine Frau, die es nicht feministisch betrachtet, um Feminismus für ungültig zu erklären. Aber klar, von den Fällen "ich kenne einen Betroffenen, den stört das aber gar nicht, daher liegt ihr falsch" hatten wir hier ja auch schon mehrere. Lia und ich müssen uns als Menschen überhaupt nicht ähneln, bloß weil wir beide Frauen sind. Worum es bei den sozialen Gruppen geht, ist vor allem, wie die Gesellschaft uns ähnlich behandelt, weil wir Frauen sind. Wie wir nun mit dieser Behandlung umgehen, kann völlig unterschiedlich sein. Ich "empöre" mich, sie findet es lächerlich. So what. Wir haben hier ja auch diverse Männer mit sehr unterschiedlichen Ansichten.

    Dabei wird aber auch deutlich, dass Angehörige von Minderheiten (und in diesem Kontext sind Frauen auch eine Minderheit, wenn man alleine die Teilnehmer an diesem Thread betrachtet) oft als Galionsfigur herhalten müssen. Was eine sagt, wird als Aussage für die ganze Gruppe, der sie in dem Kontext angehört, gewertet. Das ist bei schwarzen, homosexuellen, trans und weiblichen Menschen so. Besonders gerne wird das von einer Gegenseite getan, wenn das Verhalten oder die Aussage ihr in die eigenen Hände spielt, entweder um die Gruppe zu diskreditieren ("eine Feministin hat 'Männer müssen sterben' gesagt"), oder um den eigenen Standpunkt zu untermauern ("ich als Schwuler bin gegen den CSD").
     
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  35. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Merkwürdigerweise wird diese "Logik" übrigens nicht angewandt wenn ich als älterer weißer Mann sage, dass das Gejammere über die systemimmanente Benachteiligung meiner Kohorte Unsinn wäre. Da bin ich dann nicht "der Beweis!!!" oder "endlich sagt's mal einer" :nixblick:
     
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  36. VaniKa

    VaniKa
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    Dann geht es mal wieder nicht um dich oder die Situation, die du da beschreibst. Schön, dass sich da alle so vorbildlich verhalten! Was du aber mit deinen ganzen positiven Gegenbeispielen machst, ist die Erfahrungen der Frauen für ungültig zu erklären, die eben offenbar nicht in deiner heilen Welt leben. Das Nervigste an dieser Debatte ist wirklich, dass man bei dem Versuch, Verständnis zu wecken, gegen eine Mauer aus "glaub ich nicht" rennt, seit Jahrzehnten. Und du reihst dich da wunderbar ein.
     
  37. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Nächstes Mal würfeln wir vorher, wer von uns dreien (falls ich keine übersehen habe) gerade für alle Frauen die unumstößliche Wahrheit spricht, ja? Will auch endlich mal für Millionen Menschen sprechen.:Poeh:
     
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  38. VaniKa

    VaniKa
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    Zwang heißt ja auch nicht zwangsläufig, dass jemand dir eine Pistole an die Schläfe hält und sagt: "Wenn du die Pille nicht nimmst, erschieße ich dich." Genau so wie Rassismus nicht zwangsläufig "ich hasse Ausländer" heißt. Es ist so wie die Frage voller Unverständnis, wieso denn die meisten Frauen, die zuhause geschlagen werden, das nicht anzeigen und lieber beteuern, sie seien "gestürzt". Das ist ähnlich wie so einer Person zu sagen, dass man ja schon "längst Schluss gemacht hätte mit dem Arsch". Verstehst du worauf ich hinaus will? Die Pille galt in den 1960ern als große Errungenschaft für die sexuelle Selbstbestimmung der Frau. Sie war ein Zeichen für Emanzipation. Heute steht die Pille allerdings auch zunehmend in der Kritik und das ganz zurecht. Denn wie viele Männer haben sich darauf ausgeruht, dass ihre Partnerin ja die Pille nimmt, und sie daher kein "störendes" Kondom benutzen mussten? Und wie viele Frauen wollten es da ihrem Partner einfach so recht wie möglich machen? Schau dir mal an wie viele junge Frauen noch immer vor allem die sexuelle Zufriedenheit ihres Freundes im Blick haben und dabei eigentlich gar nicht an sich selbst denken. "Hauptsache, er kommt." Das denken eben auch viele Frauen. Das hat auch etwas damit zu tun, dass Frauen ein Wert über ihre sexuelle Verfügbarkeit zugewiesen wird. Heute regt sich da mehr und mehr Widerstand, dank Feminismus. Mehr und mehr Frauen merken, dass die Pille für sie nicht gut ist (es gibt Fälle, in denen ist die Pille durchaus sinnvoll, wenn eine Frau z.B. unter Ausnahmebeschwerden wie einer zu langen oder zu starken Regel leidet) und deshalb etablieren sich ja auch zunehmend andere Verhütungsmethoden. Ich wette aber, dass Männer auch in den 1960er-Jahren sofort gesagt hätten: "Den Scheiß nehme ich doch nicht, wenn er das bei mir verursacht." Und da sind wir wieder auf der gesellschaftlichen Ebene. Die Pille zeigt auch auf, dass eben hier die Frauen dazu "verdammt" wurden, das Opfer zu bringen und sie dies aufgrund der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auch getan haben. Ich gehe auch davon aus, dass man die Aufgabe der Verhütung der Frau zugeschoben hat, weil Männer ihren Wert viel stärker über ihre Potenz definiert haben und noch immer definieren. Ein Mann, der keine Frau befruchten kann? Der ist dann ja quasi impotent. Das fühlt sich für viele sicherlich seltsam an. Aber bei einer Frau, die aufgrund der Pille keine Kinder bekommen kann, stört das gleichzeitig niemanden, weil es für sie so einen "Potenz"-Anspruch nicht gibt. Also auch hier ist wieder an allen Ecken und Enden "Patriarchat" drin.
     
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  39. Grebcol gesperrter Benutzer

    Grebcol
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    Neuchâtel
    Meine Mama ist Südafrikanerin (Boer) und Schweizerin (Doppelbürgerin). Mein Papa Niederländer. Bin aber in der Schweiz wohnhaft und in die Schule. Konnte wählen wo ich den Dienst mache und da war die Schweiz sicherlich die bessere Wahl. Ging nach dem Dienst (Zeitmilitär) runter und habe da für die Swatch Gruppe gearbeitet und natürlich auch um die Heimat meiner Mutter kennen zu lernen sowie mein Englisch zu verbessern. Bin nun seit bald 2 Jahren zurück in der CH.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juni 2020
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