Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Dürft ihr denn entsprechend auch nicht ins Minus kommen?

 

Minus ist okay. Wir arbeiten mit einer strikten Tages- und Projektplanung, ausgerichtet auf 8 Stunden Arbeit und 1 Stunde Pause. Wenn wir das Tagesziel in kürzerer Zeit erreichen, gehen wir vorher, wenn nicht, passen wir den nächsten Tag planerisch an, arbeiten aber nicht länger.

 

Hm okay, wär mir nix. Wenns aber funtkioniert und alle zufrieden sind

 

Es hat buchstäblich keiner einen Nachteil, nur das Projektmanagement muss ein bisschen mehr auf Zack sein (aber hey, wer mag schon Projektmanager? ). Alles andere ist rein zum Vorteil der Mitarbeiter.

 

Den Luxus unter der Woche mehr zu machen um dann Freitag eher zu gehen oder mal ein verlängertes Wochenende zu haben ist mir dennoch lieber. Bei uns gibt es aber auch kein klar definiertes Tagesziel bzw. wüsste ich nicht wie man das vernünftig festlegen sollte.

 

Streicht das Outsourcing und dann verdienen die Leute auch gut genug um sich eine Viertagewoche leisten zu können. Eh ein dämliches Konzept.

Nebenbei wurde schon mehrfach festgestellt, dass die Konzentration nach einer bestimmten Anzahl Stunden radikal nachlässt. Was bringt dir Jemand, der 10 Stunden kloppt, dafür aber so viele Fehler macht, dass er effektiv nur 6 Stunden produktiv ist? Das er länger da ist? Super.

 

Umziehen Betriebe haben die Möglichkeit auch mal weniger zu arbeiten und die Stunden nachzuholen. Kommt auf den Job an.

 

Interessant übrigens und gestern bissel untergegangen: Lindner hat indirekt angekündigt zurück zu treten, sollt es die FDP 2021 nicht an der Regierung beteiligt sein.

 

Spoiler

https://twitter.com/Storch_i/status/1307553692799950848

 

Zwei Gedanken:
1. Nach außen hin wirkt es in der Presse so, als knnte sich Lindner sowieso nicht mehr lange halten, er also ohnehin verschwinden müsste, wenn es 2021 kein gutes Ergebnis gibt.
2. Scheint erstmal eine ausgesprochen dumme "Aussage" (wie direkt auch immer es war) zu sein, um in Koalitionsverhandlungen hoch zu pokern.

 

Aber die bösen, politikverdrossenen jungen Generationen

 

Und alle so:

...

...

...

 

Der Sinn dahinter ist den Wählern, die unglücklich über das Jamaika-Aus waren/sind, zu signalisieren, dass man diesmal mehr tun will um in die Regierung zu kommen.

Lindner meinte ja auch, dass er im Rückblick statt des sofortigen Rückzugs besser eine zweitägige Denkpause verkündet hätte um der Sache noch eine Chance zu geben. Ob es am Endergebnis was geändert hätte, weiß ich nicht, aber es wäre wohl geschickter kommuniziert gewesen.

 

Wenn dich Politik nicht interessiert, schau doch einfach nicht in den Thread.

 

Ich habe nur die achselzuckende Reaktion darauf in den Medien und der öffentlichen Debatte symbolisiert. Ob CL abtritt oder nicht scheint so ziemlich jeden weniger zu interessieren als... CL selbst. Aber das kennt man ja schon.

 

Dafür wirds sowohl hier als auch anderswo aber recht regelmäßig gefordert.

 

Er muss halt mehr Leistung bringen. Genauso wie die anderen FDPler. Wer Leistung bringt ist auch erfolgreich.

 

Er soll sich mal rasieren und ordentlich anziehen, dann kriegt er auch im Handumdrehen einen Job eine Regierung.

 

Falsche Baustelle. Das ist SPD-Vorgehensweise.

 

Ob Schröder je ein Sozialdemokrat war, ist bis heute umstritten

 

Es war aber leider Beck der das gesagt hat.

 

Du verwechselt grade können mit wollen.
Jemand mit Mindestlohn kann das nicht. Jemand mit metalltarif kann es auf jeden Fall, will es aber ggf nicht.

 

Genau davon spreche ich doch die ganze Zeit.

 

Korrekt.

 

Bei meinem vorletzten Arbeitgeber gab es nach einer Tarifrunde die Wahl, ob es 6 Tage mehr Urlaub gibt oder 2,5% mehr Geld. Da hat sich 80% der Belegschaft für mehr Urlaub entschieden. Die Tendenz geht in Richtung mehr Zeit.

 

Da reden wir halt von 2,5% und den Sprung dahin, dass man das sonst durch die Inflation verliert, muss man auch mal machen. 20% sind ne andere Hausnummer.

 

Netto dürften es in der Regel weniger als 20% sein. Aber klar, dass kann viel ausmachen, hat aber auch damit zu tun, dass deutsche Arbeitnehmer häufig unterbezahlt sind. Letztendlich ist meine Hoffnung, dass Unternehmen auf den Trichter kommen, dass Homeoffice und Flexible Arbeitszeitgestaltung ein Vorteil für die Mitarbeitergewinnung sein kann, und somit Wettbewerbsvorteil.

 

Okay, Themensprung. Gegen flexible Arbeitszeitmodelle und begrenztes HO habe ich nichts einzuwenden.

 

Ganz einfach: das Geld ist ja oft schon verplant zB für Kredite etc. Ob das dann wollen oder können ist, ist Wortklauberei.

 

Ach, stimmt, genau der war allerdings auch gerne mal unrasiert

 

Es ist schon ein unterschied ob man sich etwas leisten kann oder nicht.

 

Mal ehrlich, worüber reden wir denn hier? Wenn man es sich leisten kann einfach so auf 20% Gehalt zu verzichten, ist man ohnehin schon in einer sehr previligierten Situation. Wer durchschnittlich oder sogar leicht überdurchschnittlich verdient und eine Familie hat wird das nicht können. Selbstverständlich kann man jetzt argumentieren, dass diejenigen die es sich nicht leisten können dann eben mehr verdienen sollten. Und es wäre super, wenn jeder soviel verdient, dass 20% weniger kein Problem darstellt - aber das ist völlig illusorisch und eigentlich keiner Diskussion wert.

 

Sie gönnen sich Dinge sie sie haben wollen

 

Sie können nicht kürzer treten und ihren derzeitigen Lebensstandard beibehalten. Je nach Definition des Lebensstandards kann man im sehr hohen Maße kürzer treten, nur möchte man dies nicht. Ich kam über Jahre auch mit ca. 150€ für Essen, Kleidung, usw. aus. Rein physikalisch war das möglich, aber es entsprach nicht dem Lebensstandard, den ich mir wünschte. "Können" ist insofern hier ggf. auch der falsche Ausdruck, weil bei Zurückfuhr aller Bedürfnisse sehr viel möglich ist. Aus subjektiv guten Gründen will man's wohl nicht.

So oder so: die Frage bzgl. mehr Freizeit oder mehr Geld ist eine, die ich auf dem FDP-Parteitag erwarten würde, aber das ist kein sozialpolitisches Anliegen, weil außer Gutverdiener sich niemand diese Frage stellen kann.

Habe mir das Pic gleich mal gespeichert. Noch klarer kann man nicht sagen, dass man aus parteitaktischen Gründen gegen das Wahlalter ab 16 Jahren ist und nicht aus Sachgründen.

 

Werde auch nie verstehen. Die Leute geben so unglaublich viel Geld für Unsinn aus. Wie gesagt komme ich mit 5€ am Tag hin für Essen und Trinken. Dabei gehe ich vom Durchschnitt aus, also mal was bestellen usw kommt auch vor.

Aber 2,50€ fürn belegtes Brötchen jeden Tag ist einfach Unsinn. Das sind dann schnell 60€ im Monat für so einen Unsinn. Gleiches gilt für überteuerte Handyverträge und Smartphones, oder Energydrinks usw für 1,50€ die Dose.

Wenn man es sich mal gönnt okay, aber jeden Tag ist schon krass. Und dann als Abendessen ein Menü der Fastfoodkette für 7,99€.

 

Man darf auf Koalitionsverhandlungen gespannt. Mal angenommen, die FDP schafft es über die über 5 %-Hürde, dann führt realistisch betrachtet keine Koalition an der Union vorbei. Das bedeutet wiederum, dass dieser Parteitagsbeschluss vermutlich mit als erstes über den Jordan geworfen wird.

Ich hoffe sehr, dass das vor allem den jungen Wählern klar ist.

 

Aktuell sehe ich es als abgemacht, dass die Union den nächsten Kanzler stellt. Die Linkspartei stagniert seit Monaten auf niedrigen Werten und die Grünen graben wohl vor allem der SPD die Wähler ab, was für die Grünen nett ist, aber an der Machtoption nichts ändert. Grün-Rot-Rot kommt derzeit auf ca. 44% in Umfragen, und ich gehe nicht davon aus, dass es noch weitere 6% zur Wahl geben wird. Umgekehrt legt die Union im Vergleich zur vorherigen Wahl zu und kann sich derzeit aussuchen, ob sie mit SPD oder Grünen eine Koalition stellt. Egal ob die FDP in den Bundestag einzieht oder nicht, ich denke an dieser Konstellation wird sich nichts ändern. Wen die Union als Kanzlerkandidaten aufstellt, das wird der nächste Bundeskanzler.

Womöglich haben wir verschiedene Definitionen im Kopf, was "Gutverdiener" heißt. Ich meine es im Sinne des Wortes: verdient ein gutes Gehalt, von dem man gut leben kann. Auch das ist natürlich Ansichtssache, aber das Gros der Personen hier im Thread lebt wohl recht ordentlich, sodass man überhaupt diese Diskussion aufmachen kann. Es gab ja einmal einen Thread bzgl. des Einkommens, da war absehbar, dass die meisten User hier das sind, was man so "Mittelschicht" nennt. Und ja, die kann diese Diskussion führen.

Ich sehe das nun aus Perspektive eines Linken-Mitglieds, dass ich die Diskussion zu Elfenbein-turmig finde, weil man völlig die 20% der Arbeitnehmer aus dem Blick verliert, für die sich diese Frage überhaupt nicht stellt, weil sie im Niedriglohnsektor einen krümmeligen Lohn verdient. Das wäre meine Priorität, nicht die Frage wie viel Urlaub man sich gönnen oder ob man auf 200€ im Monat verzichten und dafür zwei Wochenstunden weniger arbeiten muss. Wer diese Abwägung überhaupt machen kann, der ist wohl einigermaßen saturiert.

 

Das hängt von Wahlprogramm ab. Je nach Aufstellung wäre die Ampel vorstellbar, vorausgesetzt die SPD kuschelt wider erwarten nicht mit der CDU herum.