Andauernder Crunch bei CD Projekt Red

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von thegutman, 30. September 2020.

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  1. thegutman

    thegutman
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    Tach zusammen,

    mir geht es explizit um diesen Artikel von Jason Schreier: https://www.bloomberg.com/news/arti...lisher-orders-6-day-weeks-ahead-of-game-debut

    Bitte also erst lesen und dann antworten!

    Kann ignoriert werden, es gibt jetzt eine News dazu --> Zum einen habe ich mich gefragt, warum es dazu noch keine News gibt? Immerhin wird ja was das Spiel angeht eigentlich zu jeder Kleinigkeit berichtet. <--

    Zum anderen würde ich gerne wissen ob die Redaktion bereit ist selbst einem so (über-)hypten Spiel wie Cyberpunk 2077 eine Abwertung zu geben oder zumindest darüber nachdenkt diese Problem, welches gerade bei diesem Entwickler ja leider kein neues ist, in größerer Form anzusprechen? Ich für meinen Teil befürchte ja, dass gerade durch das große Interesse am Spiel über die prekären Arbeitsbedingungen wieder hinweggesehen wird.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. September 2020
  2. PayDay Bürger King

    PayDay
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    das entwickler kurz vor veröffentlichung immer druck machen und die leute mehr stunde machen (sollen), ist kein geheimnis und immer so. das ist so als wenn sich ein gastwirt/kellner beschwert, das er ständig am wochenende arbeiten muss.

    die gamestar hat schon öfters berichte zu den arbeitsbedingungen der spiele entwickler veröffentlicht.
     
  3. Rirre der von Helli getragen wird Kommentar-Moderator

    Rirre
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    Razer Deathadder Elite
    Razer blackwidow v3
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    Windoof 10
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    Gibt seit 12 Uhr eine News darüber :ugly: das war kein timing
     
  4. thegutman

    thegutman
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    Naja es ist schon ein Unterschied ob du dazu verpflichtest wirst sechs Tage die Woche zu arbeiten und vor allem dann wenn dein Arbeitgeber zuvor eigentlich zugesichert hat, dass es nicht mehr zu Crunch kommen wird. Zu dem (wie im Artikel auch steht) scheint es Leute in der Firma zu geben die seit Monaten bzw. sogar über einem Jahr dauerhaft crunchen und da hört der Spaß doch wirklich auf.

    Und ja die Gamestar hat berichtet, hat einen sehr guten Podcast dazu gemacht etc etc. Aber wie es scheint, gibt es weder bei den Kunden noch beim Arbeitgeber CDPR ein Umdenken. Was jedoch zählt sind immer noch Wertungen die ein Spiel bekommt und vlt sollte dann auch mal darüber nachgedacht werden hier anzusetzen und eine Abwertung vorzunehmen um mehr Druck auf den Entwickler auszuüben.

    Okay das macht den oberen Teil obsolet. Ich streich das mal durch...
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. September 2020
  5. PayDay Bürger King

    PayDay
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    ein guter arbeitgeber wird das mit seinen mitarbeitern besprochen haben, gerade wenn vorher zugesichert wurde, das überstunden nicht erforderlich sind. mir fallen da 2 vernünfitge lösungen ein: für 7 tage überstunden gibts danach 2 wochen frei oder es gibt die stunden + zuschlag ausgezahlt.

    wir reden hier am ende aber auch "nur" von 7x8= ~60std in knapp 2 monaten. in vielen branchen sind 20-30std im monat mehr standard. im projektbereich kanns in einer heißen phase kann es auch mal 70-80std wochen geben, wenn es um alles oder nichts geht.
     
  6. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Wir können Spiele nicht für die Umstände abwerten, unter denen sie entstanden sind, weil wir diese Umstände niemals objektiv und vollständig durchblicken können. Wir können schlichtweg nicht wissen, bei welchen Projekten es zu Crunch gekommen ist, weil er auch oft unentdeckt bleibt. Und selbst wenn es Beschwerden gab, wird es schwer, herauszufinden, ob sie wirklich echt oder übertrieben waren.

    Außerdem ist das eine Frage der Fairness: Es gibt Indie-Teams, die ihr komplettes Privatleben für ein Spiel aufgeben (Edmund McMillen war bei der Arbeit an Super Meat Boy nicht mal krankenversichert) - sollten wir deren Spiele auch abwerten? Wo ziehen wir die Grenze, ab welcher "Betriebsgröße" für Crunch abgewertet wird? Sind mittelgroße Teams wie Techland, Yager oder Daedalic noch Indie oder nicht? Ein Einfluss auf die Wertung würde die Büche der Pandora öffnen, weil wir keinerlei objektive Maßstäbe anlegen können.

    Dass Entwickler, die hart und mit Herzblut an einem Spiel gearbeitet haben, vielleicht zusätzlich niedergeschlagen sind, wenn dieses Spiel deshalb verrissen wird, steht noch auf einem anderen Blatt. Mir würde es zumindest so gehen, wenn ein Artikel kritisiert würde, an dem ich eine Nacht lang geschrieben habe. Freiwillig übrigens, weil ich es wichtig fand, nicht weil mich irgendjemand dazu gezwungen hat.

    Über das Problem Crunch an sich haben wir bereits berichtet, sowohl in den News als auch im Report, in dem vor allem deutsche Studios über Crunch sprechen. Und wir werden darüber natürlich auch weiterhin berichten.
     
    der.Otti, Crimok, jan_w und 5 anderen gefällt das.
  7. thegutman

    thegutman
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    Die Absprache mit dem Arbeitgeber war ja eben das es keinen Crunch geben wird. Deswegen ist das Ganze ja auch problematisch. Und nein wenn es einzelne oder sogar ganze Abteilungen gibt, die seit Monaten oder einem Jahr schon Überstunden am Wochenende oder Nachts leisten, dann kommen wir nicht bei ca. 60 Stunden raus. Abseits davon kann ich diese Argumantation nicht verstehen ein Problem mit einem anderen zu rechtfertigen, anstelle sich solidarisch zu zeigen. So legitimiertst du am Ende nur beides.


    Hm sehr viel der Gedanken finde ich absolut nachvollziehbar und sind mir so auch noch nicht aufgefallen. Trotzdem möchte ich ein paar Gedanken dazu äußern. Von objektiven Maßstäben zu sprechen, halte ich grundsätzlich für schwierig. Die Bewertung von Kunst, und dazu zähle ich Videospiele jetzt einfach mal, ist niemals objektiv. Sofern sich die Redaktion einig sein sollte, dass bei !sicherer! Quellenlage für schlechte Arbeitsbedingugen eine Abwertung vorzunehmen, ist diese Entscheidung erstmal nicht groß anders wie z.B. für einen schlechten technischen Zustand abzuwerten (nur das ich das eine leichter Nachweisen lässt). Was sicher jetzt genau bedeutet ist natürlich eine andere Frage, aber in diesem konkreten Fall sprechen wir von einer internen Mail. Ich kann trotzdem verstehen, dass es schwierig bzw. unfair wird eine klare Trennung zwischen den verschiedenen Entwicklerstudios vorzunehmen und deswegen eine Abwertung unpraktisch ist.

    Was das Herzblut angeht möchte ich nur anmerken, dass es auch die genaue Gegenseite gibt. Ich erinnere mich daran wie bei Anthem, die auch einen großes Problem mit Crunch hatten, einige der Entwickler sich gewünscht haben, dass das Spiel flopt, damit sich innerhalb der Firma endlich etwas ändert. Und genau hier sehe ich eben die Probleme bei CD Projekt Red. Dadurch das ihre Spiele sehr erfolgreich sind und sehr hohe Bewertungen bekommen wird sich nichts ändern. Genau das bestätigen doch die neuen Entwicklungen. Und wie schon richtig gesagt wurde, basiert der jetzt kommende Crunch nicht auf freiwilligkeit, sondern ist Pflicht.

    Auch wenn eine Abwertung nicht infrage kommt, würde ich mich freuen wenn wenigstens im Text des Testes angemerkt wird, dass es in der Vergangenheit bei CDPR vermehrt zu Anschuldigungen gekommen ist bzw. Crunch bei der Enwicklung eine Rolle gespielt hat. Dann immernoch jede*r entscheiden ob er oder sie zu einem einen Kauf bereit ist.
     
  8. Woher willst du wissen das die Anschuldigungen echt sind? Woher willst du wissen das die Mehrheit der Mitarbeiter des Unternehmens diese Probleme hat? Das sind alles Sachen die du nicht wissen kannst.

    Nur weil jemand irgendwas im Internet behauptet ist es nicht automatisch wahr. Auch wenn jemand verifizierbar da gearbeitet hat bedeutet das nicht das er auch tatsächlich die Wahrheit sagt und für die Mehrheit der Mitarbeiter dort spricht.

    Und es ist schlichtweg nicht die Aufgabe der Gamestar sich in die Unternehmenspolitik einzumischen oder da irgendwie zu "helfen". Das müssen die Mitarbeiter schon alleine machen. Und angenommen die Gamestar würde deswegen eine Abwertung machen und das Spiel deswegen floppen. Das erste was dann passiert ist das Belegschaft entlassen wird. Da werden sich die Leute auch ganz schön Bedanken.

    Aber mal ein anderer Ansatz: wenn du wirklich helfen willst, dann kauf Spiele nicht erst im Sale oder im Keystore sondern zu Release zum Kaufpreis. Den je mehr Geld zur Verfügung steht desto länger kann die zukünftige Entwicklung gehen. Imo sind die Spieler mit der Geiz ist Geil Mentalität an so etwas deutlich Mitschuld.
     
  9. sgtluk3 Give me AMD, or give me Death!

    sgtluk3
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    Kingston A2000 1TB NVME
    Toshiba TR-150 960GB
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    LianLi O11D Mini
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    KBD75V2 @ Aliaz Silent 70gr Switches
    Zowie FK1
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    Windows 10
    Monitor:
    1.Acer VG270UP + 2. Dell U2414H
    Wieso sollte man ein Spiel abwerten? Die Gamestar bewertet nicht die Arbeitsbedingungen der Arbeitgeber sondern das Produkt. Da hat eine Abwertung aufgrund der Arbeitsverhältnisse mal so gar nichts verloren.
     
  10. Eben. Mich interessiert auch nicht ob der Dönermann fair bezahlt wird oder nicht. Das muss er mit seinem Chef ausmachen. Mich interessiert nur das der Döner schmeckt.
     
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  11. Mary Marx Lead Community Management Mitarbeiter

    Mary Marx
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    Da zum Thema alles gesagt wurde, mach ich hier mal zu.
     
  12. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Richtig. Aber die Rezeption von Kunst muss ja auch nicht davon abhängen, wie sie entstanden ist. Apocalypse Now etwa wurde unter teils katastrophalen Bedingungen gedreht (Statisten, die 12 Stunden am Stück in der prallen Sonne stehen mussten, ein regelrecht größenwahnsinniger Francis Ford Coppola etc.) - und gilt dennoch als Meisterwerk.

    Und wenn wir über Zahlen(ab-)wertungen sprechen, dann sollten deren Kriterien auch fair und verständlich sein. Dass wir unabhängig davon natürlich über Crunch informieren, versteht sich von selbst.

    Da Sascha fast ausschließlich nachts arbeitet, findet er das vermutlich gar nicht übel :)
     
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