U.S.-Politikthread - Biden jetzt Trump(f)?

Wie deprogrammiert man einen riesigen Haufen von Kultisten? Frage für einen Freund.

 

Das ist halt die neue Konservative Welt. Offen lügen, betrügen etc. Hauptsache man ownt die Libtards.

 

Von Reddit, noch mal Stichwort Faschismus-Liste: Trump sucht ja nach "Beobachtern" der Wahl.

 

Von r/asktrumpsupporter:

 

Gar nicht. Man kann nur Wackler und Zweifler zurückholen und den gewaltbereiten Kultisten mit maximaler Härte und sozialer Isolation begegnen. So wie man auch mit Neonazis umgeht.

 

Empathie verlangt ja nicht mal jemand, ein klitzekleiner Rest an Anstand würde schon reichen. Selbst den kann dieser Wicht aber nicht aufbringen und zelebriert das sogar noch ständig. Dass ihm viele Konservative dabei folgen, überrascht mich allerdings gar nicht. Sehr viele davon sind bekanntlich groß darin, Moral und Werte von anderen zu verlangen, man selber nimmt es damit dann aber nicht so genau.

 

Nich wirklich. Wer jetzt noch "Wackler und Zweifler" ist, der kauft sich auch die Brooklyn Bridge und den Eifelturm, gibt "Polizisten" auf Zuruf seine Ersparnisse und schickt afrikanischen Prinzen Abertausende von Ocken, um endlich ein paar Millionen ausgezahlt zu bekommen. Und die gehen bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wieder dem harten Kern auf den Leim.

"Jeden Tag steht ein Dummer auf." - oder wie man in Amerika sagt: "There's a sucker born every minute.".

 

Jupp, er wurde ja schon damit konfrontiert und dann heißt es wieder "I NEVER played it down, NEVER will" obwohl er auf den Aufnahmen exakt das Gegenteil sagt.

 

Ich habe mir diese Trump vs. Biden Debatte jetzt auch angeschaut.

Trump wieder sehr aggresiv und hat Biden selten aussprechen lassen. Er ist die typische Verkäuferart in dem er mit seinem Wortschwall sein Produkt in höchsten Tönen lobt und bewirbt. Allerdings sind es in der Realität nur Worthülsen und Lügenkonstrukte, wenn man genauer hinschaut. Er hat immer versucht das Thema zu wechseln und Biden mit Nebelkerzen zu verunsichern.
Er ist auch direkten Fragen ausgewichen (Steuererklärung) und hat sich wortreich herumgewunden.

Biden hat man angemerkt, dass er früher mal gestottert hat. Er musste immer mal wieder ganz kurz innehalten und nach Worten zu suchen um den Satz zuende zu bringen. Das ist ein klares Handycap von ihm. Er ist kein überzeugender und flüssiger Redner. Leider erweckt er dadurch auch den Eindruck etwas unsicher und eher passiv zu sein. Für jemanden, der das mächtigste Land der Welt anführen will ein Nachteil.
Selbst wenn man die besseren Argumente und Fakten auf seineer Seite hat muss man diese auch überzeugend rüberbringen.
Er hatte allerdings auch gute Momente, als er direkt in die Kamera schaute und versuchte die Zuscheuer direkt zu erreichen.

 

Hab mir die gesamte Aufzeichnung angeschaut. Leider hat Biden imo seine Vorurteile bestätigt, er war eher die Schlaftablette als ein energischer Verteidiger. Es war abzusehen, dass Trump sich nicht an die Regeln hält. Aber in geschätzten 60% aller "Überredungen" von Trump wirkte Biden verunsichert, hat sich nicht mehr getraut, weiterzusprechen. Am Anfang konnte er noch gut kontern (Shut up..., he's a liar - we all know it [oder so]) und mit Lächeln Trumps absurde Kommentare überspielen, aber dann war die Energie weg. Es war ein bisschen, wie einem Lehrerkollegen zuzuschauen, der zunehmend vor seiner eigenen Klasse verzweifelt und immer unsicherer wirkt.

Es war auch ziemlich unnötig, wie er im ersten Drittel immer wieder versuchte, seine auswendig gelernten Reden einzubringen, anstatt frei zu sprechen (klar zu erkennen durch Änderung der Tonlage und Blick in die Kamera). Sind die Amis so dumm, dass die soetwas nicht checken?

 

Die Sache ist im Kern: Trump muss in den Debatten die unentschlossenen Wähler überzeugen und zwar nicht nur die, die eh schon eher für ihn tendieren, sondern inzwischen auch Wähler, die eigentlich eher zu Biden tendieren.

Das wird ihm mit dem Auftritt gestern wohl eher nicht gelungen sein. Der hat vermutlich diese Art der Wähler eher abgeschreckt und Richtung Biden oder Nicht-Wahlen getrieben.

Edit:

Case in point https://twitter.com/NateSilver538/status/1311369742951870464

Einige Staaten, die eigentlich super sicher für Trump sein sollten, werden langsam enger, als einige Staaten, die man für Battlegrounds hält.

 

Man merkt halt wie aggro er ohne vorgeschriebenen Text sein kann. Heiliger, so ein Meckerkopp vor dem Herrn als Präsident? Danke.

 

Er bidert sich eben seinen 35-40% Kultisten damit an, mehr aber - bis jetzt - nicht. Man darf nicht vergessen, dass es 2016 extrem knapp war. Trump kann sich nicht erlauben, im Vergleich zur letzten Wahl viele Stimmen zu verlieren oder er verliert direkt etliche Staaten auf einmal.

 

Es lohnt sich zumindest zu prüfen, ob wirklich beide auf ähnlichen Niveau argumentieren. Wann Trump Biden einen Lügner nennt, und wann umgekehrt. Lügen klar zu benennen, ist ja nicht falsch.

Es gibt einen riesigen Unterschied im Umgang mit der Wahrheit und im Benehmen. Und das ist keine bloße Meinung.

 

Gut, mit zunehmender Laufzeit der Debatte hat man immer mehr gemerkt, wie die Fassaden gefallen sind und sich beide öffentlich angefeindet haben. Trump kann ja nur auf persönlicher Ebene attackieren. Biden hat es sachlich versucht und wurde durch Trump ständig unterbrochen während Trump richtig wütend wirkte teilweise. Naja ob das jetzt die Wahl groß beeinflusst? Wer weiß.

 

Spoiler

Nope

 

Ach so, Trump wusste gar nicht, wer die Proud Boys sind, na dann:

https://twitter.com/atrupar/status/1311379343684374528

 

Erschreckend finde ich immer wieder die Interviews mit den "unentschlossenden Wählern" - es geht mir nicht in den Kopf, wie man da zwischen den beiden Kandidaten schwanken kann. "Biden hat mich nicht so überzeugt" - Alter, was hat Trump für dich die letzten vier Jahre getan?

 

Trumps Umfragewerte steigen seit Juli wieder. Das würde nur funktionieren wenn mehr Republikaner als Demokraten sterben...

 

Frag ich mich auch ständig. Aber durch seine stetige Lügnerei und sich alles zurechtbiegen, wie man es grad braucht ist er bei den "einfacheren" Leuten halt beliebter. Kann ich mir zumindest vorstellen.
Ich mein er ist ja schon so weit, seine eigenen Aussagen als "Fake News" zu deklarieren, nur scheint das nicht alles aufzufallen.

 

Aber dank Kapitalismus geht es der Menschheit doch so gut wie nie, wie kann das sein?!?!

 

Trumps Zustimmungswerte steigen zwar leicht (zusammen mit der Erholung der Wirtschaft), sind aber nach wie vor mies und in einem Bereich, in dem noch kein Präsident wiedergewählt wurde. Der nächstunbeliebteste Präsident, der eine zweite Amtszeit bekommen hat, war Obama mit knapp über 50% Zustimmung und das war schon eine echte Zitterpartie (zwischendurch sah es in den Polls nicht gut aus für Obama).

2016 hatte Trump den Vorteil. dass seine Gegnerin aufgrund von heftigen Schmutzkampagnen, Skandalen und einem sehr frostig-arroganten Auftreten fast genauso unbeliebt war wie er. Das ist bei Biden einfach nicht der Fall und daran hat auch die Debatte nichts geändert.

 

Von meinen gebildteten Kommilitonen, Kollegen und Freunden kann ich nicht (mehr) erwarten, dass sie alle Nachrichten lesen und kennen, in Foren unterwegs sind, mit anderen Leuten über all solche Themen sprechen. Bzw. erwarte ich es nicht mehr. Keine Zeit, zu viel Mühe, zu viel negatives.
Von den "normalen" Leuten erwarte ich also auch nicht mehr viel. Sich durch Zeitungen/Internet zu wühlen und sich eine fundierte Meinung zu bilden kann viel Arbeit bedeuten.

 

Selbst ein Hund als Gegenkandidat, der sich gelangweilt genüsslich den Hoden leckt und immer dann losbellt sobald Trump den Rand aufmacht, sollte in der Lage sein mehr Zustimmung zu erhalten. Schon aus Prinzip.

Als ich heute im Auto unterwegs war gabs ein Talk im WDR5 Radio und es riefen fast überwiegend Trumpisten an um ihren Unmut darüber zu äußern, dass der Trump in unseren Nachrichten so schlecht dargestellt werde.

Hab meine Stirn auf das Lenkrad gehämmert und es hat kurz gehupt. Keine Sorge, stand im Stau und tat es nicht während der Fahrt. Bin ja nicht so wahnsinnig wie der POTUS

 

WDR5-Zuhörer: Deutsche Wohlstandsbürger über 60, die zur der Gruppe mit dem meisten politischen Einfluss und Vermögen gehören. Die Wehklagen werden nur von der FAZ-Leserseite und dem Anrufen beim Deutschlandfunk übertroffen.

 

kommt drauf an, in welcher medienbubble man sich bewegt. das rechte spektrum feiert Trump als echten US-amerikaner, das linke als proto-faschisten der jeden moment seine todesschwadronen ausschicken könnte. das ist hauptsächlich ideologisch geprägt, meldungen über die tatsächliche politik der momentanen administration liest man selten. wenn dann doch mal was handfestes erwähnt wird, dann wird das auch gemäss der jeweiligen ideologie interpretiert. gefühlt 90% aller politischen nachrichten zu dem thema US-politik drehen sich darum, was Trump getwittert oder in einer ansprache gesagt hat.

stimmt auch, aber der kapitalismus besitzt eine gewisse inhärente instabilität. der kapitalismus existiert aber auch in keinem vakuum sondern ist immer an ein politisches system gekoppelt, das idealerweise die instabilität ausgleicht, was natürlich selten passiert, da auch politiker ein wirtschaftliches interesse verfolgen.

 

Denke, BLM & Rassenunruhen wiegen dort weit schwerer als Corona*, und dazu wäre es auch ohne C19 gekommen. (Und noch dazu ist es auch nicht Trumps Schuld dass die Polizei und Waffenkultur dort so ist wie sie ist, aber es ist ziemlich offensichtlich, auf welcher Seite er in dieser Thematik steht; genug um ihn eine Menge Stimmen zu kosten)

* 200.000 Tote und es gibt da immer noch massig Leute die der Meinung sind dass es C19 nicht gibt oder dass nur Jesus sie zwingen kann Masken dagegen zu tragen

 

Um zu erkennen, dass Trump ein inkompetenter Vollidiot ist, braucht es jetzt nicht gerade ein Washington-Post-Abonnement.

 

Einen Gewinner hat das erste TV-Duell nicht, aber den größten Verlierer kann man leicht ausmachen: Chris Wallace hat als Moderator auf ganzer Linie versagt, und das wird ihm noch sehr lange nachhängen.

 

Die Umfragewerte für die Präsidentschaftswahlen 34 Tage vor dem jeweiligen Wahltermin:

2020: Biden+7.3
2016: Clinton+4.3
2012: Obama+3.5*
2008: Obama+4.3
2004: Bush+5.2*
2000: Gore+0.9
1996: Clinton+14.4
1992: Clinton+11.8
1988: Bush+5.6
1984: Reagan+20.6
1980: Reagan+5.5
1976: Carter+3.3

(Quelle: https://twitter.com/baseballot/status/1311343738812235777)

Tatsächliche Ergebnisse:
2016: Clinton +2.1
2012: Obama +3,9
2008: Obama +7,2
2004: Bush +2,4
2000: Gore +0,5
1996: Clinton +8,8
1992: Clinton +6,6
1988: Bush +7,8
1984: Reagan +18,2
1980: Reagan +8,7
1976: Carter +2,1

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_presidential_election)

 

This, leider. Selbst die mMn eher gebildeten Leute in meinem Umfeld beschäftigen sich nicht im Geringsten mit Politik - weder die der USA, noch der Deutschen.

 

Glaub mir, ein damaliger Kollege war genauso. Er hats nicht raushängen lassen aber wenn es um das Thema ging war er 1:1 wie unsere ehemaliger Trumpler hier im Forum. Exakt dieselben Argumente. Fake News blabla.

 

Sascha Lobo hat sich auch zu der TV-Debatte geäußert https://www.spiegel.de/netzwelt/net...ausweg-a-0d86c05e-82bd-478c-a949-f78ad454c96d

Das befürchte ich auch. Trump flirtet nicht nur mit einem Putsch, er bereitet ihn aktiv vor. Stellt sich die Frage, wann die Grenze überschritten ist, bei der man als Bürger von seinem Widerstandsrecht gebrauch machen darf (bzw. sollte). Spätestens dann, wenn Trump die Wahl nicht anerkennt, obwohl es keine objektiven Gründe dafür gibt. Die Frage ist dann nur, ob es dann nicht womöglich zu spät ist und 2020 nicht nur als Corona-Startjahr, sondern auch als Jahr der Machtergreifung Trumps in die Geschichte eingeht.

 

Darauf würde ich mich nicht verlassen. Es gab auch Stimmen, die nach der letzten Wahl die vage Hoffnung verkündet haben, es würde alles nicht so schlimm; Trump hätte nur Show gemacht und zieht nun den Schwanz ein. Das ist nicht eingetreten: Die Trumpsche Präsidentschaft ist wirklich exakt so gelaufen, wie man es realistisch prognostizieren konnte, weil Trump alles ja vorher angekündigt hatte. Nun macht er dies wieder: Er kündigt an, dass er die Wahl für gefälscht halten wird und er fordert seine Anhänger auf, illegitimerweise die Wahl zu überwachen und sich bereit zu halten. Es gibt daher keine guten Gründe für mich zu glauben, dass er bei einer entsprechend positiven Resonanz unter hinreichend vielen seiner Anhänger sich nicht öffentlich hinstellt und seinen Machtanspruch formuliert.
Und ich glaube auch, dass es ein Irrglaube ist, ein Staatsstreich müsse gut geplant sein. Sowas lässt sich überhaupt nicht gut planen, da kommt es immer auf die konkrete Situation an und die versucht Trump gerade ganz massiv zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Chaos ist da auch eher hilfreich, als schädlich, weil er ja dann derjenige ist, der die Rückkehr zu ordentlichen Zuständen verheißen kann.

 

Ich erwarte ja eine Flucht nach Russland.

 

Mit anschließender Auslieferung nach China.

 

Ich hätte ja dann richtig Bock auf die Verrenkungen der Reps, inwiefern das alles nicht vorhersehbar war und dass man ihn ja nie unterstützt hätte etc pp.

 

Doch, es gibt da durchaus eine Variante, nämlich dass man mit beiden Kandidaten nichts anfangen kann. Der unentschlossene Wähler ist in diesem Jahr überwiegend einer, der "Trump geht gar nicht, Biden geht aber auch nicht" denkt. Das finde ich als Position grundsätzlich auch legitim.

 

Warum war das Duell so wie es ar? Am letzten Schultag im September ist in den USA "Ask a Stupid Question"-Day.