Geschlechtergerechte Sprache - Wie seht ihr das?

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von hohesZeh, 6. Oktober 2020.

  1. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Ja, das stimmt. Wenn man sich drauf einigen kann, dass ein grammatikalisches Geschlecht alle meint, könnte man aber auch beibder männlichen Form bleiben.
     
  2. Jo allein sowas schon. :ugly:

    Wie ich bereits im anderen Thread schrieb.

    Einfach die Geschlechter Definition jedes halbe Jahr mit dem Umstellen der Uhren ändern, und beim generischen Maskulinum bleiben.

    Dann ist ein halbes Jahr der Mann ne Frau und dann ein halbes Jahr die Frau ein Mann. Jeder wird dann gleich "diskriminiert/bevorteilt" und ich hab meine Ruhe und kann mir den Quatsch sparen, so ein Buchstabengulasch zu veranstalten. :fs:
     
  3. Terranigma

    Terranigma
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    Tu's doch einfach nicht. :parzival:
     
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  4. Ich befürchte, dass ich dann früher oder später als "Frauenhasser" abgestempelt werde, weil es sich dann so gehört bzw zur Norm wird, wie sich die Hand zu geben usw.
     
  5. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    Weiblicher Mann wird von männlicher Frau geschwängert?

    Aber was machen wir mit dem Brustkorb?
     
  6. Terranigma

    Terranigma
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    Hast du ernsthaft den Eindruck in deinem Alltag, dass das konsequente Gendern in der gesprochenen Sprache jemals eine Norm werden wird? Außer in universitären Hausarbeiten und öffentlichen Texten - Gesetzen, Verordungen, o.Ä. - habe ich damit bisher nie zu tun gehabt und verwende es in der gesprochenen Sprache ebenso nicht. So'n bisschen weniger Drama würde dem Thread gut bekommen. Wenn ich vor Kiddies stehe, variiere ich die Ansprache. Mal halt maskulin, mal feminin. Dürfen sich halt wahlweise angesprochen fühlen, oder auch nicht.

    Diskriminierung wird weder ihren Ursprung in der Sprache haben noch sonderlich dadurch befördert, aber dass wir in einigen Jahren alle aufgrund des linksliberalen Mainstream selbst in inneren Monologen konsequent gendern, das wird ebenso wenig eintreten.

    Ich würde mich mal'n bisschen entspannen.
    :yes:
     
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  7. Im Alltag bisher überhaupt nicht und auch noch im Schriftlichen. Aber kann natürlich sein, dass es in ein paar Jahrzehnten in Texten zum Standard wird und das fände ich nervig. Aber man wird sehen. Sprache ist für mich in erster Linie ein Mittel sich zu verständigen und deshalb sollte sie möglichst kompakt gehalten werden, weil man so gerade komplizierte Texte leichter versteht, weil man nicht im Lesefluss unterbrochen wird.
     
  8. Terranigma

    Terranigma
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    Wenn's danach geht, ist Deutsch eine ausgesprochen unkompakte und redundante Sprache, und man müsste das ganze Dingens am besten abfackeln und von Grund auf neubauen. Dann könnten wir nebst des Genus auch direkt Persona, Kasus sowie die gehaltlose Singular/Plural-Unterscheidung rauskicken. :yes:
     
  9. Ich weiß und deshalb stört es mich, wenn man da jetzt noch mehr Verkomplizierungen einbaut.
     
  10. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    Deutsch, neben russisch und hebräisch, ist die beste Sprache aufgrund der neologischen Fähigkeit. In vielen anderen Sprachen ist so eine massive Wortschöpfung oder -bildung garnicht möglich.
     
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  11. Terranigma

    Terranigma
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    Das ist jetzt aber nicht unbedingt'n Maßstab für die "beste Sprache." Ist halt'n nettes Feature. :yes:
     
  12. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Die nächste freiwerdende humane Ressource ist für Sie reserviert.
     
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  13. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Ich würde einfach mal behaupten dass es überhaupt erst dann zur alltäglichen Norm werden könnte, wenn es "uninvasive" Formen des Genderns gibt. Kaum ein Mensch dürfte privat "Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen" oder dergleichen im Sprachgebrauch haben. Wenn man sich ansieht, wie viele Änderungsvorschläge es selbst im schriftlichen Bereich seit der Konzeption gibt sehe ich da kein Durchdringen der privaten Umgangsformen in absehbarer Zeit auf uns zukommen.
    Gen. Femininum ist auch murks, genausowenig inklusiv (wenn es denn darum gehen soll) und damit nicht wirklich brauchbar, weil es mMn nur eine Änderung um der Änderung willen wäre.

    Wenn tatsächlich mal jemand etwas geschlechterneutrales hervorbringt, was grundlegend dicht am gen. Maskulinum in Bezug auf Sprachfluss etc. ist sähe ich keine wirklichen Gründe sich dem zu verschließen. Bis dahin wird es ein Teil der besonderen Textform bleiben, die ohnehin bereits starkt genormt ist. Und dieser Teil betrifft vergleichsweise wenige Menschen.


    Und ab 50 Jahren der Existenz kann man sich doch ohnehin langsam zurückziehen mit den Worten "Bah, lasst mich mit dem neumodischen Scheiß in Ruhe, Kinners.":ugly:
     
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  14. Terranigma

    Terranigma
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    t minus 18 Jahre.
    :yes:
     
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  15. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Jede CDU/CSU-Wahl Ihrerseits verkürzt die Wartezeit um 3 Jahre. Überlegen Sie es sich.:teach:
     
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  16. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    Man ist nur so alt wie man sich fühlt! :mad:
     
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  17. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Meine Fitnessuhr sagt mir, mein sportliches Alter sei 20. Passt und damit kann ich leben. :cool:
     
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  18. Die würde mir wahrscheinlich ein sportliches Alter von "Please remove the watch from the corpse" attestieren :ciao:
     
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  19. The Fragile

    The Fragile
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    Wie meinen?
     
  20. Stringer Praktizierender Atheist

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  21. Boris Brunz von Brunzelschuetz

    Boris Brunz von Brunzelschuetz
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    Das ist keine Frage des Alters. Dieser Punkt ist erreicht, sobald man sein Kreuz bei irgendeiner konservativen Partei macht. :teach::ugly:
     
  22. Hardkorny Mag Pizza Pasta!

    Hardkorny
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    Schlimmer als die Binärpräfixe vs Dezimalpräfixe Diskussion. :topmodel:
     
  23. Jan Shepard

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  24. Terranigma

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    Tut man doch weiterhin. Viele tun es nicht, viele tun's. Ob jemand daran Anstoßt nimmt hängt davon ab, mit wem man spricht. Wobei der Fall im Englischen eben auch einfacher ist, weil der Artikel selbst generisch ist, d.h. man kann "the actor" in Bezug auf Männer und Frauen durchaus verwenden, eben weil es kein grammatisches Geschlecht ausdrückt. Im Deutschen ist's aber "der Lehrer", sodass man sich dabei nur schwer eine Frau wird vorstellen können. An der Stelle greift daher auch der Deutsch-Englisch-Vergleich im Artikel nicht.

    Ansonsten würde ich da durchaus mitgehen, und auch als homosexueller Mann sagen: Ich fühle mich nicht diskriminiert, wenn man Sexualität sprachlich nicht abgebildet wird. Weshalb? Because I don't give a shit. Es ist schlichtweg irrelevant. Sprache muss als Kommunikationsinstrument praktikabel sein, und dass ist's nur, solange es die Komplexität der Realität nicht abbildet. Sprache verallgemeinert, und das muss sie tun und nutzbar und verständlich zu sein. Der Hinweis, dass man sich bei "Lehrer" zumeist einen Mann vorstellt ist korrekt. Allerdings stellt sich bei "Baum" nicht jeder Mensch denselben Baum vor, d.h. wenn ich mit mit jemanden über "Bäume" unterhalte, so ist davon auszugehen, dass ich ein anderes Bild vor Augen habe als mein Gesprächspartner. Auf dieser Abstraktionsebene können wir aber kommunizieren und müssen nicht im Einzelnen ausdiskutieren, wie genau diese Bäume denn aussehen. Insofern würde ich sagen, dass Verallgemeinerungen, Abstraktionen, o.Ä. sinnvoll sind.

    Das Problem mit'n Deutschen ist nur eben - und deshalb greift für mich auch der Vergleich auf Hautfarbe, Religion, u.Ä. im Artikel nicht - weil das Sprachsystem selbst das Geschlecht explizit nennt. Dies ist also nichts, was Feministen nun nachträglich in die Sprache bringen wollen, da wir Personenbezeichnungen anhand des Artikels durchgehend mit einem Genus kenntlich machen, eben "der Schriftsteller", "der Autor" und nicht "das Autor." Wir können ebenso nicht "die Schriftsteller" sagen. Als Selbstbezeichnung mag man das gerne so wählen, aber sobald ich in der dritten Person über jemanden schreibe, funktioniert's nicht mehr.

    1. "Frau ABC ist Autor."
    2. "Sie ist Autor des Romans XYZ."
    3. "Der Autor [gemeint: eine Frau] des Romans heißt ABC."
    4. "Die Autor [gemeint: eine Frau] des Romans heißt ABC."

    Satz 1 und 2 mag man noch irgendwie akzeptabel finden, obwohl's sich in meinen Ohren falsch anhört. Satz 3 und 4 wird aber kaum jemand als akzeptables Deutsch empfinden. In Satz 4 verwendet man einen weiblichen Artikel für ein männliches Nomen - und das is'n Verstoß gegen das grammatische System und ein Fehler im klassischen Sinne. Einzig Satz 3 wäre im Sinne des Artikels eine Option, d.h. man müsste in solchen Fällen den männlichen Artikel "der" verwenden, wenn man eigentlich "die" meint.


    Im Englischen gibt's dieses Problem, im Deutschen allerdings schon. Und da bin ich jetzt mal konservativ: Es würde mir schwer fallen mich daran zu gewöhnen, Frauen in Zukunft mit "der" zu bezeichnen. Genauso wenig würde ich mich selbst als "Lehrerin" bezeichnen oder angesprochen fühlen, wenn jemand sagt "Da drüben ist die Lehrer." :parzival:
     
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