Political Correctness Sammelthread

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von abelian grape, 7. März 2019.

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  1. Jeremir

    Jeremir
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    Als die Debatte gerade auf Hochtouren lief, gab es in Deutschland eine Umfrage welche Themen aktuell besonders wichtig sind. Sexismus wurde nur von einem Prozent genannt (Trendbarometer vom Umfrageinstitut Forsa).

    Da das Argument sicherlich kommt: Es gab auch Umfragen, wonach Debatten wie #metoo von Vielen als wichtig empfunden werden. Der Unterschied: Solche Ergebnisse kamen nur bei Umfragen zustande, bei dennen explizit nur nach #metoo gefragt wurde. Das bei den Umfragen wo gezielt nur nach #metoo gefragt wurde plötzlich ein ganz anderes Ergebnis herauskommt dürfte mit dem Effekt der sozialen Erwünschtheit erklärt werden (der in Medienberichten über Studien oft vernachlässigt wird).


    Meine Aussage war: "#metoo ja gerade nicht gezeigt, dass sexuelle Gewalt aktuell derartig radikal weit verbreitet ist". Zwischen der Aussage "nicht derartig radikal weit verbreitet" und der Aussage "es gibt fast keine Fälle" besteht ein deutlicher Unterschied. Meine Kritik geht an der Stelle dahin: durch das unterschiedlose Summieren von Fällen aus mehreren Jahrzehnten wird darüber hinweggesehen, inwieweit es bereits eine Entwicklung gibt. Und die Kriminalforschung hat bereits vor #metoo bei Sexualstraftaten eine steigende Anzeigebereitschaft und gleichzeitig sinkende Fallzahlen festgestellt.

    Und damit tritt die Frauenbewegung auf der Stelle. Das Bewusstsein dafür wurde schon vor Jahrzehnten geschaffen. Einige der Schauspielerinnen, die #metoo unterstützen haben selber schon vor über 20 Jahren in Filmen mitgespielt, die genau solche Vorkommnisse in ihrer Branche zum Thema haben.

    Es war ja auch zu beobachten: je stärker der femistische Stempel in einem Land, desto größer die Menge der genannten Fälle. So trendete #metoo nirgendwo so stark wie in Schweden, während es gleichzeitig in arabischen Ländern kaum zu sehen war.
     
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  2. Rakato

    Rakato
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    Es ist aber auch nicht richtig, weil ich als hörende Person keinen Wertungsrahmen haben kann. Welchen Zugang außer, das ich Kenntnis von einem Umstand nehme hab ich in dem Moment also wirklich? Richtig keinen. Selbstreflexion würde auch Reflexion meines eigenen Standpunktes als Zuhörer bedeuten. Meiner persönlichen Meinung muss man sich hier überhaupt nicht in einer Kategorie von " falsch" oder " richtig " bewegen man kann ja auch einfach zuhören. Deswegen sollte man auch keinen generalisierenden Kontext in die Welt setzten wie " Believe Woman".
     
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  3. unreal ..hat nun HSDPA :ugly:

    unreal
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    Anekdotische Evidenz zählt als Beweis? :ugly:
     
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  4. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Eine Umfrage aufgeschlüsselt nach Männern und Frauen? Oder 49 % Frauen und 51 Prozent Männer?

    Welche Themen waren noch im Angebot?

    Das Argument mit der sozialen Erwünschtheit kann man auch bei der von dir favorisierten Umfrage nehmen.

    Was die Kriminalforschung angeht. Bei sexueller Gewalt generell, oder bei sexueller Gewalt durch Vorgesetzte? Die Sache mit den Penisbildern hast du übrigens ignoriert, gehört das auch dazu?

    https://www.spiegel.de/kultur/aktio...frauen-a-fd7e8358-baae-420f-9f30-841419e923cd

    https://www.spiegel.de/kultur/dick-...bilder-a-32f16306-ef91-489a-96a7-142364cef77f

    https://www.spiegel.de/netzwelt/web...m-netz-a-df00d7cc-8970-475a-8120-9e021fc00654

    Oh metoo trendet in arabischen Ländern, in denen das Netz zensiert und Frauen weniger zu sagen haben, oft sogar bei einer Vergewaltigung verurteilt werden, weil sie sich zu nicht genug gewehrt haben, weniger?
     
  5. Jeremir

    Jeremir
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    Seit wann führt Forsa solche Studien in nicht repräsentativen Gruppen durch?

    Inwiefern gibt es bei einer Themenauswahl einen vergleichbaren emotionalen Druck wie bei einer gezielten Umfrage zu nur einem Thema das gerade emotional debattiert wird?


    Sowohl als auch und ich denke das weißt du selbst. Es dürfte wohl Niemanden überraschen, dass die Kriminalforschung Forschung zu verschiedenen Formen sexueller Gewalt betreibt. Es wäre eher eine gewaltige Überraschung wenn das nicht der Fall wäre.

    Ich komme gerade nicht darauf aber es gibt glaube ich eine speziellen Begriff für die Strategie in einer Diskussion Belege zu etwas zu fordern, das so allgemein bekannt ist, dass es eigentlich keinen Beleg benötigt. Und der allgemeine Kriminalitätsrückgang (der alle Formen von Gewalttaten umfasst, also auch sexuelle Gewalt) gehört eigentlich zum Allgemeinwissen.

    Davon abgesehen scheint man sich ja hier im Forum auch nicht einig zu sein, ob es bei #metoo nun um sexuelle Gewalt im Allgemeinen oder um Machtmissbrauch durch Vorgesetzte geht. Bei meinem ursprünglichen Kommentar ging es nämlich um Letzteres, da bis dahin im Zusammenhang mit #metoo auch darüber diskutiert wurde. Die Aussage dass es um ein gesamtgesellschaftliches Problem in allen Kreisen gehen würde folgte erst als Reaktion auf meinen Kommentar und widerspricht daher dem Diskussionsverlauf bis dahin.

    Und was soll eigentlich das Argument mit den Penisbildern? Wann genau waren die ein zentrales Thema von #metoo? Das ist doch jetzt die nächste Themenhopperei.

    Mal wieder den zentralen Kern meiner Aussage ignoriert. Ich hatte erörtet, dass es unglaublichwürdig erscheint, dass ausgerechnet im powerfeministischen Schweden angeblich besonders viele Frauen sein sollen, die sich vor #metoo nichts getraut haben.
     
  6. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Du meintest es gäbe da eine Studie, sagst aber nicht welche.

    Wie man Studien manipulieren kann, sollte auch dir bekannt sein. Ich gebe mal ein Beispiel. Was macht ihnen mehr Sorgen, ein Irrer mit Waffe vor ihrer Wohnungstür, oder der Klimawandel. Zack eine Studie in der, der Klimawandel kein Problem darstellt.

    Kriminalstudien unterteilen gerne noch mal. Sollte das hier nicht der Fall gewesen sein, wird es schwer zu belegen, dass ja auch sexuelle Gewalt durch Vorgesetzte gesunken ist. Dann wäre das reine Spekulation.

    Es ging ursprünglich um sexuelle Belästigung durch Vorgesetze. Bzw geht es immer noch. Die Sache mit den Dickpics bezog sich auf die Behauptung die Zahl sexueller Gewalt würde generell sinken. Ich sage, sie hat sich eher verlagert.
     
  7. Jeremir

    Jeremir
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    Entweder hast du nicht richtig gelesen oder du lügst. Schau nochmal in meinen Kommentar.

    In den Usa gab es 2014 eine Studie vom General Social Survey an der University of Chicago die gegenüber 2002 einen Rückgang von 6 Prozent der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz festgestellt hat.

    Also kannst du dich gegen die Aussage einer rückläufigen Entwicklung nur mit einer Behauptung stemmen.

    Da man ja in feministischen Kreisen solche Argumente häufiger hört: Ist euch eigentlich bewusst, dass ihr damit die Erfolge früherer Frauenbewegungen negiert? Auf die Weise macht ihr selber frauenpolitisches Engagement unattraktiv, den die vielen Kämpfe in über Jahrzehnte hinweg haben ja offenbar kaum etwas bewirkt.
     
  8. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Du hast von einer Studie geredet, aber nicht welcher. Auf einen Link warte ich noch.

    #metoo war 2017. Aber wow 6 % in 14 Jahren.

    Nicht nur mit einer Behauptung.

    https://yougov.co.uk/topics/politic...our-ten-female-millennials-been-sent-dick-pic

    Also eigentlich negierst du hier sexuelle Belästigung. Die Erfolge werden übrigens immer wieder torpediert durch neue Felder, oder wie bei dir durch kleinreden.
     
  9. Jeremir

    Jeremir
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    Ich hatte explizit das Trendbarometer von Forsa genannt. Hier jetzt noch der Link: https://www.presseportal.de/pm/72183/3779295


    Zunächst mal: In dieser Größenordnung bewegt sich der allgemeine Kriminalitätsrückgang in vielen Bereichen, nicht nur bei sexueller Gewalt. Und auf einen größeren Zeitraum ausgedehnt, macht das wesentlich mehr aus.

    Und was soll die Aussage "#metoo war 2017"? Es ging mir doch darum zu zeigen, dass die gewünschte Entwicklung vorher schon da war.

    Wo steht dort, dass dies den generellen Rückgang bei sexueller Gewalt torpediert?

    Hier kann man übrigens auch fragen inwieweit hier das Thema Frauendiskrimminierung noch passt. Wenn man nicht speziell auf Dickpics sondern allgemein Nachrichten mit pornografischen Inhalten thematisiert, sind Männer nämlich häufiger betroffen als Frauen:
    https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/sexuelle-belaestigung-maenner-haeufiger-von-uebergriffen-im-job-betroffen-als-frauen/11450472.html

    Mir fällt gerade noch eine Sache zu deinem vorherigen Kommentar ein:
    Es ging bei meiner Aussage der sinkenden sexuellen Gewalt um das, was #metoo zeigt. Da Dickpics bei #metoo kaum eine Rolle spielten, sind Dickpics kein Gegenargument, da #metoo den Eindruck von radikaler Häufigkeit eben der klassischen Formen von sexueller Gewalt erweckt hat. Dein Argument der Verlagerung funktioniert daher nicht als Verteidigung von #metoo und ist somit Themenhopperei.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juli 2021
  10. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Aha. Wenn man sich über ein nach wie vor bestehendes Problem (auch wenn es graduelle Besserung gibt) kümmert tritt man also auf der Stelle. Was sollte die "Frauenbewegung" denn deiner Meinung nach tun?

    Tipp für die Zukunft: Keine schlechten Versuche von Zusammenfassungen lesen sondern die Studie selbst.

    Die 49 bzw. 56 Prozent beziehen sich auf die Frage "Eine der im Gesetz genannten Belästigungssituationen schon einmal selbst erlebt". Zum Beispiel: Wenn jemand in Gegenwart von zwei männlichen Kollegen einer Kollegin sagt, dass sie wohl mal wieder ordentlich gefickt werden muss, haben zwei Männer und eine Fraue sexuelle Belässtigung erlebt.
    Bei den tatsächlichen Opfern "gewinnen" die Frauen dagegen deutlich mit 17 zu 7 Prozent.


    Ich nehme an dafür hast du eine bessere Studie als die letzte?
     
  11. Sace

    Sace
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    Das stimmt nicht, dann würde schon die nächste Folie nämlich keinen Sinn mehr ergeben. Dort wird unterschieden zwischen "Belästigung beobachtet" und "Belästigung selbst erlebt". Aber netter Versuch.
     
  12. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Hank lernt Dinge. Heute: Sprache braucht Kontext. Dass das Konzept von den USA als Plutokratie in der aktuellen Politikwissenschaft diskutiert wird kannst du im Wikipediaartikel nachlesen den du selbst verlinkt hast.

    Technisch ja, als "Bewegung" die diesen Namen verdient aber noch nicht.
     
  13. und der kontext ist, dass es sich bei Bret Weinstein um einen juden handelt, der sich der amerikanischen plutokratie bedient, um eine täter-opfer umkehr zu erzielen. ich habe das alles zusammengefasst, wenn du da keine antisemitischen stereotype erkennen kannst, dann ist das halt so. ich bin mir aber recht sicher, dass das thema an sich völlig irrelevant ist. es geht ums rechthaben und darum, daran sein selbstwertgefühl festzumachen. mir in irgendeiner form ein zugeständnis machen zu müssen würde am eigenen selbstbild kratzen, weswegen das schon von vornherein ausgeschlossen wird. eine unterhaltung ist demzufolge absolut sinnlos. das sieht man auch an der kleinigkeit hier:
    selbst bei einer recht unwichtigen korrektur siehst du dich gezwungen, dein gesicht wahren zu müssen, um am ende als rechthaber aus der sache rauszukommen. deine ständigen infantilisierungsversuche bezüglich deiner gesprächspartner einerseits und das positionieren als patron der vernunft deiner selbst andererseits sprechen da eine deutliche sprache. dumm, ungebildet, ignorant und/oder rechts. was anderes scheinst du gar nicht mehr zu kennen. es gibt nur zwei seiten, die richtige, auf der du dich zwangsläufig selbst verortest und die falsche, die aus all jenen besteht, die deine gedanken in irgendeiner weise nicht teilen, weswegen widerspruch, egal wie inkonsequent, unwichtig oder gar unsinnig, zum imperativ wird. wie sollte es auch anders gehen.
     
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  14. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Wenn die Studie tatsächlich mit "Belästigungssituationen schon einmal selbst erlebt und "schon einmal am Arbeitsplatz sexuell belästigt" das gleiche meint aber diese komplett unterschiedlichen Formulierungen in direkt aufeinanderfolgenden Fragen verwendet hat ist das Studiendesign einfach Mist. Und damit ebenso kein Beleg für die behauptete Aussage.
     
  15. Sace

    Sace
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    Ich würde eher sagen, dass in dieser Folie der Unterschied zwischen

    "Eine der im Gesetz genannten Belästigungssituationen schon einmal selbst erlebt"

    und

    "Nach eigenem Begriffsverständnis schon einmal am Arbeitsplatz sexuell belästigt"

    hervorzuheben ist. Also, ob die Leute sich überhaupt im Klaren sind, was alles per Gesetz als Belästigung durch gehen würde vs. wo sie persönlich die eigene Grenze zur Belästigung ziehen.

    Die Aussagen, die sich von dieser Folie ableiten lassen sind übrigens interessant:

    Männer werden viel häufiger, nach Gesetzesdefinition, belästigt, als ihnen klar ist. Frauen ebenso, hier ist die Diskrepanz aber um ein Vielfaches niedriger.
    Mit anderen Worten: Die Frauen haben kein sonderlich gutes, aber ein viel besseres Verständnis dafür, welches Verhalten ihnen gegenüber okay ist und welches nicht.

    Mit der Definition ergeben auch alle anderen Folien wieder Sinn.
     
  16. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Der Kontext ist, dass amerikanische Zivilverfahren massiv zugunsten von Parteien gewichtet die es sich leisten können erstmal eine Klage einzureichen. Weil die USA allgemein massiv zugunsten von Menschen mit "plutos" gewichtet sind und daher im wissenschaftlichen Diskurs zumindest als Kandidat für eine Plutokratie genannt werden. Das sollte für jemanden der die ganze Welt auf Klassenunterschiede reduzieren will jetzt keine Sensation sein.
    Soweit ich es überblicke hat Vainamoinen Weinstein nicht mehr als vorgeworfen als einer von Millionen Nutzern dieser altbekannte Tatsache zu sein. Keine ungleiche "Aufmerksamkeit", keine sonstigen Codes und Verschwörungserzählungen, nix :nixblick:

    Selbst wenn jemand etwas widerspricht das du selbst als "unwichtig" bezeichnest musst du eine TIrade schreiben, dass die anderen ganz doll gemein zu dir sind :trost:
     
  17. die unwichtigkeit des ganzen ist das entscheidende, weil es entlarvend wirkt. für dich ist die jeweilige sache nur eine bühne, auf der du dein einstudiertes theaterstück abspulen kannst, in welchem du gleichzeitig als akteur und publikum fungierst, das am ende tosend applaudiert. das hat nichts mit gemeinheit zu tun, denn deine versuchten anfeindungen sind ja teil des programms. und wie das bei einem theaterstück eben so funktioniert, ist alles schon festgelegt - wie es anfängt, wie es verläuft, wie es endet. deine aufgabe besteht also lediglich darin, unbekannte variablen jedweder art, wie z.b. einwände, widersprüche u.ä. dergestalt zu verarbeiten, dass sie wieder ins drehbuch passen.
     
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  18. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Das mag das Ziel gewesen sein. Aber wenn sehen will welchen Unterschied die Änderung eines Parameters macht, sollte man nicht den Rest des Experiments verändern. Erst recht nicht zu einem Begriff der auch das Erleben als unbeteiligter Dritter einschließt.
     
  19. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Nochmal zur Erinnerung: Es ging um einen Satz in dem ich darauf hingewiesen habe, dass #meToo als wahrnehmbare Bewegung erst später entstand. Das ist für den tapferen Kämpfer gegen übersensible SJWs und ihre "Grievances" schon eine Anfeindung :ugly:
     
  20. deine infantilisierungsrhetorik ist die anfeindung, dein zwanghaftes widersprechen hat damit nur insofern etwas zu tun, als dass beides zum programm deines stücks gehört. was mich persönlich angeht, so kannst du in allen möglichen und unmöglichen variationen 'du dumm, ich schlau hehe' schreiben, bis dir die finger bluten. selbst wenn ich wollte, so könnte ich das gar nicht persönlich nehmen, weil deinem modus operandi nicht ein funken persönlichkeit innewohnt.
     
  21. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Na wenn du das sagst...
     
  22. Sace

    Sace
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    Neues Geweine aus dem "Bezahlt mich für MEINE Kultur"-Land: https://taz.de/Kulturelle-Aneignung/!5780305/

    Highlight:
    Kurzfassung:
    Autor*in (lol) beschwert sich, dass Menschen Jogginghose tragen. "Ihre" Kultur? Leider auch von einem Weißbrot erfunden, so ein Mist aber auch.

    Auch die anderen Beispiele sind nicht von schlechten Eltern, mit dabei natürlich wieder der Dauerbrenner: Essen.

    Ich persönlich würde nicht auf viele Annehmlichkeiten des modernen Lebens (Erfindungen kulturloser Weißbrote oder anderer Ethnien) verzichten wollen, um kulturelle Segregation voranzutreiben. Immerhin hätte sich dann auch der Protest schwarzer User auf TikTok erledigt, die Plattform kommt nämlich aus China.
     
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  23. Avior

    Avior
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    Fast. Es geht der Autorin darum, dass erst auf Menschen hinabgesehen wurde, die als Teil ihrer Kultur eine Jogginghose getragen haben und nun andere Menschen sich dafür feiern lassen, dass sie das tragen in die breite Masse gebracht haben.

    Auch die anderen Beispiele dienen dazu daraufhinzuweisen, dass es früher schick war, auf Menschen die von der Norm abweichen herabzusehen und nun das selbe Verhalten an den Tag legen und sich dafür feiern lassen.

    So zumindestens würde ich diesen Artikel zusammenfassen.

    Der Fall von TikTok ist, in meinen Augen, eine klare Urheberrechtsverletzung. (Sofern die Aussage stimmt natürlich.)
     
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  24. die lösung liegt auf der hand: segregation und getrennte lebensräume nach herkunft, schnittmengen müssen auf jeden fall verhindert werden. wusste gar nicht, dass sich die taz für ethnischen nationalismus einsetzt. :ugly:
     
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  25. Sace

    Sace
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    Deren Kultur basiert dann bereits auf einem gestohlenen kulturellen Gut, wenn man es so genau nehmen muss. Somit gäbe es in diesem konkreten Fall von vornherein keinen Anspruch, auf den sie sich berufen könnten.

    Klar kann man das generelle Aufbrechen der Normen und breitere Akzeptanz von Vielfältigkeit bzw. das einfache "die Zeiten ändern sich" ablehnen. Wirkt halt nur ziemlich infantil. Das strikte Trennen von Kultur funktioniert sowieso nicht, dazu bräuchte es schon einen Trump für jeden Staat der Welt.

    Das Thema gab es ja schon mal bei Fortnite. Scheiterte da aber, glaube ich, schon an schöpferischer Höhe.
     
  26. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Ok, aber was soll denn hier das Ziel sein?

    Anzuprangern, dass Gruppe A für Tätigkeit X angefeindet (oder Ähnliches) wurde, während später Gruppe B dies als Trend für sich entdeckt kann ich ja noch nachvollziehen. Mann könnte dabei auch den zweiten Teil weglassen und grundsätzlich anprangern, dass Menschen, die von der gewohnten Norm in Region X abweichen, besonders negativ aufgenommen werden.

    Einen gesonderten, kulturellen Anspruch Bosnier auf ein französisches Produkt aus den 1920ern sehe ich hier jetzt nicht unbedingt gegeben.
     
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  27. Avior

    Avior
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    Echt? Ich dachte bisher, dass sich Epic Games einfach alle Recht im Vorfeld hat übertragen lassen.

    Ich glaube du verstehst das Problem nicht wirklich, welches die Autorin anspricht.
    Es geht um Doppelmoral. Während die Menschen ausgelacht wurden, weil sie eine Jogginghose getragen haben, werden andere Menschen, die ebendfalls eine Jogginghose tragen dafür gefeiert.
    Das hat nichts mit Trennung von Kultur oder sonstwas zu tun.
     
  28. Avior

    Avior
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    Genau darum geht es mir und, so wie ich es lese, auch der Autorin.
     
  29. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Das ist für mich jetzt aber schwer mit dem Begriff "kulturelle Aneignung" zu verbinden, wie es die taz ja macht.
    Denn wie bereits erwähnt kam das Produkt nicht aus der bosnischen Kultur.
     
  30. Das ist doch ähnlich bescheuert, wie wenn Nerds sich drüber beschweren, dass sie damals dafür als Sonderling betrachtet wurden und heute jeder ne Xbox zu Hause stehen hat...

    "I did it before it was cool" - End of Story, interessiert doch keinen :nixblick:
     
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  31. Vicarocha gesperrter Benutzer

    Vicarocha
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    Ungeachtet der in der Kolumne angeprangerten Doppelmoral:
    Da ist es wieder, das Phantom der kulturellen Aneignung... darüber wurde hier doch schon vor ein paar Monaten diskutiert. Ich benutze das mal als Aufhänger für ein weiteres ceterum censeo meinerseits (den einen Selbstdarstellung meiner selbst, den Reflektierteren eine Rumination über das Thema):

    Der Vorwurf kultureller Aneignung demonstriert ein unreflektiert-monolithisches (ergo fehlsames) Kulturverständnis:
    "Der Vorwurf der cultural appropriation verteidigt eine vermeintlich homogene, authentische Kultur der Subalternen gegen ihre kolonialistisch-kulturindustrielle Ausbeutung – eine Argumentation, die nicht mehr zwischen rassistischer Karikatur und kulturellen Vermischungsprozessen unterscheidet und reaktionäre Vorstellungen von kultureller Reinheit impliziert" (Anja Hertz, s. https://archiv.akweb.de/ak_s/ak613/28.htm). Diese "reaktionäre[n] Vorstellungen von kultureller Reinheit" erfüllen somit selbst Merkmale des Rassismus. Prinzipiell hat es u.a. ja auch bereits (Triggerwarnung!) Jordan Peterson formidabel formuliert: "The idea of cultural appropriation is nonsense, and that's that. There's no difference between cultural appropriation and learning from each other. They're the same thing. Now, that doesn't mean that there's no theft between people; there is. And it doesn't mean that once you encounter someone else's ideas, you have an absolute right to those ideas as if they're your own. But the idea that manifesting some element of another culture in your own behavior is immoral is insane. It's actually one of the bases of peace" (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=NNUcR-eMxaE) - abwarten, wann wieder die ersten Kontaktschuldargumente kommen. Zurück zum Thema: Wenn man nicht selbst darauf kommt, würde eigtl. auch schon ein Blick in die einschlägigen deutsch- und englischsprachigen Wikipediaartikel genügen, um mit John McWhorter, Lionel Shriver und Co. realisieren zu können, was die evidenten Probleme des Konzepts der vmtl. kulturellen Aneignung sind... eigentlich.........

    Im Detail: Ich habe da fünf Thesen, die demonstrieren sollten, warum ich nicht nur den Begriff der kulturellen Aneignung ablehne, sondern auch das Phänomen per se resp. eine Problematisierung kultureller Übernahmen(!) i.d.R. negiere:

    These 1: Was im Gros des ideologischen Diskurses despektierlich als "Aneignung" desavouiert wird, ist de facto Adaption, Assimilation, Inkorporation etc. von Kulturphänomenen (Praktiken, Produkten, Symbolen etc.) in den eigenen idiosynkratischen Kulturhabituts resp. die eigene diesbzgl. Identität, bspw. aus Gründen simpler Habitualisierung, des Pragmatismus u./o. der (immanent wertschätzenden!) Überzeugung, dass diese Extension des Individuums i.w.S. positive Effekte für dasselbe und ggf. gar die Gesellschaft zeitigt. Es handelt sich also um kulturelle Übernahmen, nicht Aneignungen (ungeachtet eines ggf. klischeeartigen Charakters).

    These 2: Das Pejorativum der kulturellen Aneignung zeitigt keinen Mehrwert für den Diskriminierungsdiskurs: Ridikülisierung, Diminutivisierung, Diffamierung, Marginalisierung, Rassismus u.ä. devalvierende Praktiken ggü. Kulturprodukten und -symbolen, kulturellen Praktiken und Identitäten resp. Kultur per se sind terminologisch/definitorisch bereits hinreichend erfasst und kategoriell nicht Dasselbe wie die vmtl. kulturelle Aneignung. Der Vorwurf der kulturellen Aneignung differenziert aber/eben nicht zwischen diesen devalvierenden Praktiken einerseits und unproblematischen kulturellen Übernahmen andererseits, verzerrt infolgedessen den Diskurs (d.h. kulturelle Aneignung ist essentiell nicht existent).

    These 3: Einzelne Kulturschaffende (das beinhaltet auch Interessengruppen u.ä.) innerhalb einer dezidierten Kultursphäre haben keine Suprematie resp. Deutungshoheit ggü. der ihrerseits geschaffenen Kultur, sie entscheiden nicht über die Legitimität resp. Illegitimität kultureller Übernahme und können dies auch nicht, da Kultur (a) nicht monolithisch, also nicht kanonisch, statisch oder exklusiv und (b) nicht Eigentum einzelner Individuen u./o. Interessengruppen innerhalb einer Kultursphäre ist. Ergo indiziert die Indignation ggü. kulturellen Übernahmen ausschl. die nicht generell schützenswerte Idiosynkrasie der Betroffenen, nicht die Auffassung der Kulturschaffenden per se (die auch nicht sonderlich relevant wäre) und ist das Blagieren als Wächter und Wahrer einer kulturellen Reinheit anmaßend und seinerseits nicht legitimiert/legitimierbar. Mithin ist kulturelle Übernahme ein die Menschheit seit der Steinzeit positiv prägendes Phänomen, ohne dass wir zur Stagnation verdammt wären und unsere Entwicklungsphase als Jäger und Sammler mglw. nicht überlebt hätten.

    These 4: Kulturen resp. Kulturprodukte und -praktiken sind nicht gleichwertig, d.h. nicht per se (gleich) schützenswert und insb. generell nicht sakrosankt, ja sie sind z.T. verachtenswert. Als Bsp. mögen die (religiös-)kulturelle Praxis der Beschneidung, die seitens der Reichskulturkammer diktierte Kultur des 3. Reichs oder die in der Kulturrevolution mündenden maoistischen Kulturauffassungen. Nur so als btw...

    These 5: Die (pauschale) Viktimisierung von Kulturspendern wie auch die Nichtübernahme resp. Diabolisierung der Übernahme von Kulturphänomenen aus Gründen eines vmtl. Respekts ggü. diesen Spendern ist das Resultat einer generell unangemessenen (ideologisch evozierten/motivierten) Hypersensibilisierung ggü. idiosynkratischen (ggf. irrationalen, arbiträren etc. und nicht per se schützenswerten) Befindlichkeiten (wo ein "dickeres Fell" angemessener wäre), zollt nicht den Kulturschaffenden Respekt und ist nicht bereichernd, sondern protegiert im Gegenteil einer unrealistisch monolithischen Kulturauffassung resp. einem (rassistischen, folglich anomischen) Essentialismus (der auch Multikulturalismus ad absurdum führt).

    P.S.: Filmtipp zur Thematik: "Dead Man" (1995) von Jim Jarmusch. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=nn2nQMfLqwg
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juli 2021
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  32. Avior

    Avior
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    Ich muss zugeben, dass ich bis ebend diese beiden Wörter nicht gelesen habe.
    Trotzdem lesen sich für mich(!), die Beispiele in der Art, wie ich mich bisher dazu geäußert habe.
    Anscheinend verfolg die Autorin ein anderes Ziel mit dem Artikel.
     
  33. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Und diese Kritik finde ich auch durchaus legitim.
    Aber die Autorin fährt da für mich eine sehr merkwürdige Linie.
    Wenn ich mir das hier ansehe
    frage ich mich schon, was die Gute denn bezwecken will. Sollen die bösen Weißen sich wieder auf ihre "reine" Kultur beschränken und wieder alles andere diskriminieren? Gab es je eine Bewegung zu "kultureller Reinheit", die nicht katastrophal schief ging?
     
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  34. cptflocke

    cptflocke
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    Vielleicht ist es auch ganz anders. Die ehemals " fremden" Kulturaspekte haben inzwischen eben breite Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden, weil dort ein Umdenken stattfindet. Darüber sollte man sich doch eigentlich freuen, auch weil damit die Ausgrenzung aufhört, anstatt sich über "kulturelle Aneignung" zu beschweren. :rolleyes:
     
  35. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Geht mir ähnlich mit dem Artikel. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Menschen früher für bestimmte Dinge, die heute extrem hipp sind, belächelt wurden, ist durchaus sinnvoll. Alleine weil so ein Bewusstsein hilft zu verstehen, dass Trennungen zwischen Kulturen willkürlich sind und Dinge, die kennzeichnend für eine Kultur sind, sich auch ganz schnell in anderen Kulturen finden lassen können - und daran ist nichts Schlechtes!
    Der Tonfall des Kommentars ist aber sehr vorwurfsvoll, als ob sich Menschen dafür schämen sollten, dass sie nun Dinge erleben oder nutzen, die früher alles andere als hipp waren. Aber den meisten Menschen dürfte das überhaupt nicht bewusst sein und sie tragen auch keinerlei Verantwortung dafür, dass Menschen früher für bestimmte Dinge verlacht wurden - wer heutzutage in ein türkisches Restaurant geht, der hat sich vor 30 Jahren nicht zwangsläufig über die "Knoblauch-Türken" lustig gemacht. Insofern weiß ich mit dem Tonfall des Kommentars nichts anzufangen und kann da auch kein wirklich klares Ziel erkennen.
     
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  36. unreal ..hat nun HSDPA :ugly:

    unreal
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  37. es zeugt von einem verständnis der kultur als ware, deren ethische herstellung und konsumption durch die perspektive "ethnisches reinheitsgebot" heraus betrachtet wird. eine kritik muss zwar nichts zwangsläufig eine lösung beinhalten, aber in dem fall sehe ich eigentlich keine andere konsequenz als eine vermeintlich respektvolle distanz zwischen den menschen, also deutsches dem deutschen, türkisches dem türken und so weiter. das finde ich recht interessant, denn eigentlich freuen sich menschen, wenn andere menschen interesse an ihrer kultur zeigen, aber die verstehen sich selbst wahrscheinlich nicht als zahnrad innerhalb der kulturindustrie.
     
  38. Sace

    Sace
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    Mal abgesehen davon, dass Trennung von Kultur das Ziel der Kritik an "kultureller Aneignung" ist (siehe Debatten über Braids/Rastalocken/Cornrows, die nur schwarzen vorbehalten sind), redet die Autorin von einem Problem, das in meinen Augen einfach keines ist.

    Seit wann kann es Doppelmoral sein, wenn zwei unterschiedliche Personen zu völlig unterschiedlichen Zeiten zwei unterschiedliche Einstellungen bzw. Positionen zu einem Thema haben? Sich ändernde Mode von völlig anderen Menschen ist ja wohl kaum Doppelmoral, bloß, weil vor 30 Jahren irgendwer das doof fand.

    Selbst wenn es nur um einen Menschen und seine Meinungsänderung geht, kann man nicht per se auf Doppelmoral schließen, wie am Beispiel des Artikels zu sehen:

    Da werden Menschen erwachsen und lernen dazu. Was für Doppelmoral, dass sie als Kinder früher anders gehandelt haben. Wer kennt es nicht, heute noch bei jedem Mädchen/Jungen "iiiiih" zu rufen. Alles andere wäre schließlich Doppelmoral.
     
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  39. Avior

    Avior
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    Wie ich bereits gechrieben habe, habe ich die beiden Wörter "Kulturelle Aneignung" nicht gelesen/gesehen. Dadurch liest sich der ganze Artikel für mich mit einem ganz anderen Grundton.
    Solltest du dich dadurch angegriffen fühlen, so entschuldige ich mich dafür.
     
  40. Sace

    Sace
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    1.180
    Alles gut, war nicht gegen dich gerichtet, sondern gegen den Artikel bzw. zum Thema. Du hast das Thema ja gut getroffen, die angebliche Doppelmoral wird schließlich von der Autorin selbst aufgegriffen. Bitte nicht übel nehmen.
     
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