Warum testet ihr nicht mehr Spiele?

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von Companion Cube, 23. Juli 2021.

  1. Companion Cube

    Companion Cube
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    Hab diesen Monat mal nach längere Zeit wieder eine Gamestar gekauft, weil mich Titelstory und Vollversion angesprochen haben, sowie das Special zu GTA Vice City. Gewundert hat mich allerdings der mickrige Testteil. 7 Spiele ist echt nicht viel. Die M!Games, die ich im Abo habe, testet jeden Monat rund 40 Spiele. Und das ist ein Konsolenmagazin. Auf Steam, GOG, Epic etc. erscheinen jeden Monat viel mehr Spiele als auf Konsolen. Vieles davon ist sicher Mist, aber das wäre doch die Aufgabe eines Fachmagazins das zu testen, was interessant sein könnte und dann den Lesern mitzuteilen, ob dem auch so ist. Oder bin ich der Einzige, der das so sieht?
     
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  2. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Wurde hier tatsächlich schon öfter erklärt. Tests werden einfach zu wenig gelesen als das sich der Aufwand lohnen würde, mehr Spiele zu testen. Gewisse Titel werden sogar nur als Plustests (also nur für GS Plus Mitglieder lesbar) getestet, eben weil sich ein Test sonst nicht lohnt. Und Tests sind nunmal aufwendig. Da spielt jemand stundenlang ein Spiel, schreibt einen Artikel dazu und berät sich evtl. noch mit Kollegen, die auch das Spiel gespielt haben. Wenn es dann zu wenige lesen, hat sich der Aufwand halt nicht gelohnt.

    PS.: Ich glaube im Heft sind auch alle Tests, die sonst Plus Exklusiv wären sowie die Plusartikel. Da ich länger schon kein Heft mehr gekauft habe und die Gamestar rein digital konsumiere, ist das allerdings nur etwas, was ich von anderen gehört habe.
     
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  3. Peter Bathge Mitarbeiter

    Peter Bathge
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    Du musst such beachten, dass im Sommer allgemein weniger (gute) Spiele erscheinen. Ich zähle im Juni 18 Tests auf der Webseite. Das halte ich für nicht eben wenig. Im Juli waren es bisher 13.

    Ansonsten gilt das, was Crimok schreibt, plus: Die Heftabgabe macht uns oft einen Strich durch die Rechnung. Früher gab's Testversionen Wochen vor Release und die große Print-Redaktion, die nebenbei keinen tagesaktuellen Inline-Auftritt pflegen musste, hatte alle Zeit der Welt, um die Spiele zu testen.

    Heute kommen die Testversionen vielleicht (!) sechs Tage vor Veröffentlichung und ein Autor muss sich die 30, 40 oder weitaus mehr Stunden nehmen, um einen Test zu schreiben, der dann auch noch ein tagesgenaues Embargo hat und deshalb oft nicht zu vereinbaren ist mit den eher unflexiblen Terminen für Druck und Vertrieb eines Heftes.
     
  4. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Uff, 6 Tage sind gar nicht mal so viel. Besonders, weil die Spiele meistens nicht gerade kurz sind. Und dann spielt man es als Tester sicher auch nicht einfach nur mal durch, sondern achtet auf verschiedene Dinge, die man als normaler Spieler evtl. gar nicht auf dem Schirm hat. Zumindest Stelle ich mir das so vor.

    Hattet ihr eigentlich mal einen Artikel oder Video gemacht, wie ein Test im Detail abläuft.
    Ich weiß nicht wie da das Interesse bei solchen Themen ist, aber mich würde sowas interessieren :).
     
  5. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Die "Tests" sind dann aber auch oft nur 2-3 Absätze lang. Das sind eigentlich eher Inhaltsangaben mit einem Wertungskasten.
     
  6. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Ah diese "5 Minuten gespielt / youtube Video geguckt und denn Werten" Tests?... Die waren früher schon grausam. So kann man sich natürlich auch auf 40 Tests cheaten.

    Da hab ich lieber 5-7 richtige Tests und mehr Reports also sowas...
     
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  7. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    7 zeilen die von der Packungsrückseite stammen könnten als Test zu bezeichnen ist ja auch etwas ... lächerlich
     
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  8. Peter Bathge Mitarbeiter

    Peter Bathge
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    Ja und dann muss man auch noch:
    - Screenshots machen
    - Video aufnehmen, planen und vertonen - vielleicht für einen Livestream zur Verfügung stehen
    - bei Bugs oder wegen Day-One-Patches mit dem Hersteller kommunizieren
    - den eigentlichen Text schreiben

    Das steht schon länger bei mir auf der Ideen-Liste, will ich unbedingt noch machen.
     
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  9. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Ich werde meine Augen danach offen halten:D.
     
  10. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Die meisten denken ja echt noch (auch nach 20 Jahren) man zockt ein bisschen, macht dabei ein paar Screenshots und schreibt eben in einer Stunde nen Text und läd das wo hoch und fertig.

    Wer schonmal nen Blogeintrag geschrieben hat weiss dann auch wie schwer das echt ist...
     
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  11. Jan Shepard

    Jan Shepard
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    Es gibt auch noch einen Meinungskasten. ;)

    Sind in der Regel Halbseitentests. Ehrlich gesagt reicht mir das auch bei Indiespielen. Wenn mein Interesse durch die Tests in der M!Games geweckt wurde, kann ich immer noch selbst nach Infos im Netz suchen. Aber ohne die M!Games hätte ich von vielen Indietiteln nie was mitbekommen. Dafür erscheint heutzutage einfach zu viel. GamersGlobal.de listet seit kurzem die täglichen Releases auf und da sagt mir oft kein einziger Titel was:
    https://www.gamersglobal.de/news/199933/heute-erscheint-2372021-spiele-releases
     
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  12. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Es gibt ja darauf spezialisierte Seiten, sogar auf deutsch. Mir persönlich reicht es, wenn ich von den Titeln erfahre, die am Ende aus der schieren Masse herausragen. Aber da sind die Ansprüche gewiss unterschiedlich. Für mich ist es besser, wenn es wenige und dafür ausführliche Tests, gerne auch mit Kontextberichterstattung, gibt. Am Ende ist es ja auch eine Chance für die anderen Angebote, sich als Pay to Read-Projekte zu etablieren und über Wasser zu halten.
     
  13. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Test liest keiner mehr.

    Würden hundertausende die Tests lesen gäbe es auch mehr davon, tut aber keiner. Die Videos werden geschaut daher gibts da mehr von. Ist doch ganz logisch...
     
  14. Jan Shepard

    Jan Shepard
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    Vielleicht lassen sich die Videos auch einfach besser monetarisieren als Tests und gerade die junge Zielgruppe dürfte mit Videos auch mehr anfangen dürfen.

    https://www.buchreport.de/news/jim-studie-2019-jugendliche-lesen-weniger-buecher/
     
  15. Mary Marx Lead Community Management Mitarbeiter

    Mary Marx
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  16. mirdochegal

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    Au weia. Kein Wunder das die Qualität der Tests - Tschuldigung das ich das schreibe, aber das ist mein Eindruck im Vergleich zu vor 10 -15 Jahren - schlechter geworden ist ( allgemein gesprochen, nicht nur auf die GameStar bezogen).

    Da bleibt dann einfach zu viel auf der Strecke wenn man oftmals maximal nur 1 Woche Zeit zum Testen hat.

    Wäre das nicht auch mal ne Idee für die Gamestar? Klar würde auch Arbeit machen. Aber so nen Überblick was an nem Tag oder Woche erscheint wäre schon ganz nett.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Juli 2021
  17. Peter Bathge Mitarbeiter

    Peter Bathge
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  18. Peter Bathge Mitarbeiter

    Peter Bathge
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  19. Berserkerkitten

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    Hellsplit Arena hat immer wieder sehr geile Updates und wird stetig besser. Macht mir auch aufgrund seiner guten Physik viel Spaß. Crisis Vrigade sieht auch sehr, sehr geil aus, das hab ich aber noch nicht probiert. Ich hab immer Bock auf VR, falls irgendwer Tests will oder gute Tipps hat. :D
     
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  20. Yeager

    Yeager
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    Da kann sich aber auch die Katze in den Schwanz beissen. Ich gucke auch eher Videos, aber einfach deswegen, weil Tests rar geworden sind. Wären sie nicht rar, würde ich Tests lesen.

    Bei Tests kann ich es steuern: wenn mich etwas nicht interessiert, überspringe ich es. Bei Videos geht das schlecht, weil man nicht weiss, was noch kommt. Bei Tests kann ich in sehr kurzer Zeit querlesen, bei Videos funzt das gar nicht. Tests kann ich mir in Ruhe durchlesen, ohne meine Partnerin zu stören, Videos nicht unbedingt oder nur mit Kopfhörern. Videos können auch schlecht gemacht sein, die Stimme, Tonlage, falsche Betonung, übertriebene oder gar keine, als störend empfundener Dialekt, versuchte Witzigkeit, die nach hinten losging: all das fließt unterschwellig mit ein und nervt mindestens, von den hundertdrölfzig Werbeunterbrechungen noch nicht zu reden, bei geschriebenen Tests passiert das eher selten bis gar nicht.

    Tests sind nicht tot, nur weil man denkt, sie wären es.
    Das dachte man vom PC auch sehr lange und es war genauso lange falsch.
     
  21. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Ich bin mir sicher, dass ein Unternehmen prüft wie viele Leute noch Tests lesen, bevor sie nach diesen Zahlen handeln. Nur weil du und ich die Tests noch lesen, heißt das nicht, dass es bei anderen auch der Fall sein muss. Das Tests nicht mehr so gut gelesen werden, dass die sich im kostenlosen Bereich nur noch für AAA oder Ausnahmespiele lohnen, wurde hier ja schon oft offiziell von der Gamestar geschrieben. Ob du das nun glaubst oder nicht, ist eine andere Sache.
     
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  22. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Früher hab ich auch jeden Test gelesen, heutzutage werden Spiele in der Zeit wo du den Test liest schon mit 50% Rabatt verramscht :ugly:

    Der Aufwand für Tests ist extrem, es denken wohl noch immer welche das sich das in einer Stunden erledigen lässt. Schon ein mittlerer Test wird mehrere Tausend Euro kosten und das holt man einfach nicht mehr rein...
     
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  23. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Danke, so ist es. Solche Entscheidungen treffen wir ja nicht von heute auf morgen, sie beruhen auf jahrelangen Beobachtungen. Die Wechselwirkung zwischen Anzahl und Abrufen der Tests haben wir natürlich mit bedacht - angesichts der sinkenden Abrufzahlen einzelner, kleiner Tests wäre es aber ein enormer Aufwand, die Abrufe wieder signifikant zu steigern.

    Denn der ausschlaggebende Faktor ist letztlich der Aufwand. Einen vernünftigen Test reißt du ja nicht mal eben an einem halben Arbeitstag runter (wobei, wenn ich an die Viertelseiten-"Tests" der alten GS-Hefte denke...), er kann bei Spielen wie Humankind oder Crusader Kings 3 locker 70, 80 Stunden dauern (Spielzeit mit eingerechnet). Selbst wenn die Abrufe noch so gut wären wie vor zehn Jahren, würde der Verfall der Online-Werbeerlöse diesen Aufwand immer weiter entwerten - denn die Arbeitszeit kann alleine mit Werbung kaum noch vergütet werden.

    Rein nach Reichweiten gedacht - also nach Online-Werbeerlösen - könnten wir in diesen 70, 80 Stunden sehr viele andere Dinge tun, die weniger Aufwand kosten als ein Test, aber in Summe deutlich höhere Abrufzahlen abwerfen. Beispielsweise News schreiben. Tests sind schlichtweg ineffizient.

    Es sei denn, wir finden einen Weg, sie anderweitig zu finanzieren. Und da kommt GS Plus ins Spiel, das uns aktuell eine Perspektive gibt, wieder mehr Tests anzubieten - falls unsere Plus-Mitglieder das wünschen :)
     
  24. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    @Crimok hat natürlich recht, dass das alles ausgewertet und bilanziert wird. Für mich gibt es nichts schöneres als für das Spiel, auf welches ich mich freue, einen Test bzw. eine Kritik (auf Papier) zu lesen. Aber ich beobachte wie andere das händeln, stelle fest, dass schon aus den Artikelkommentaren ersichtlich wird, dass viele den Test gar nicht von Anfang bis Ende lesen. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels beschäftigt sich da inzwischen schon periodisch mit und kommt auch zu dem Schluss, dass Aufmerksamkeitsspanne und Geduld für längere Lektüren immer mehr abnehmen. Für die Branche ein großes Problem. Tests sind gewiss nicht tot, aber sie werden gegenüber anderen Formaten zu einem Liebhaberformat. Das Problem mit den Langformaten zieht sich durch die komplette Presse. Zum Vergleich muss man mal auf ZON 20 Jahre alte Artikel von Akademikern lesen. Die konnten damals nahezu aus den Büchern kopiert werden. Heute wird das massiv aufbereitet, in kleine Absätze und einfaches Deutsch reformuliert. Und das ist die Zeit, keine Gamestar. Wir Liebhaber sind eben heute Nische.
     
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  25. Otscho

    Otscho
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    Test sind zwar aufwändig, aber im Grunde kann die jeder "Hansel" machen und online stellen, der sich das Spiel kauft. Da gibt es sicher sehr viele Schlechte, vielleicht ein paar Gute, wenn man sich da aber jemanden heraussucht, der den eigenen Geschmack gut trifft, dann kann das aus meiner Sicht einen "professionellen" Test gut ersetzten.
    Die eigentliche Kompetenz eines Magazins wie Gamestar liegt in den Kontakten in die Branche, der Möglichkeit, Leute auch mal um den Globus schicken zu können, exklusive Einblicke zu bekommen, etc. All das können "Private" nicht liefern und das äußert sich dann eben mehr in Reportagen, Previews, usw.
     
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  26. Lurtz lost

    Lurtz
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    Es sei denn man macht wieder so Viertelseitentests wie früher, als Magazine pro Monat dutzende Spiele getestet haben wollen, was rein rechnerisch gar nicht ausführlich möglich war. Das kann heute aber keiner mehr wollen, zumal man dann auch für das letzte Indiespiel im Internet fundiertere Einblicke gewinnen würde als in so einem Testformat.

    Aber gut, ich hänge eh null an diesen Produkttests, mir würde ein Reingespielt-Essay-Format mehr geben als die meisten Tests.
     
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  27. Das ist keine Katze/Schwanz Situation sondern Wunschdenken. Schau dir 4Player an. Sie haben sich fokussiert auf ausführliche Text-Tests und Sie haben nicht nur Mainstream gemacht sondern auch Nischentitel abgedeckt. Und wo sind Sie jetzt? Pleite.

    Also kann man klar sagen:
    Auf Test Fokussieren, den wenn ein großes Angebot da ist wird es auch benutzt -> geht nicht
    Auf Nischenghemen fokusieren um sich eine Zielgruppe ranzuziehen -> geht nicht

    Ansonsten ist es ja auch nicht so als hätte man Tests eingestellt weil man denkt es geht nicht mehr. Im Gegenteil, man hat über Jahre gesehen das Klickzahlen immer weniger werden bis zu dem Punkt das es über Werbung nicht mehr finanzierbar ist. Und dann braucht es eben eine neue Lösung oder man geht unter.
     
  28. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Zum Thema noch was Illustratives: Die Gamestar lässt Fabiano dieser Tage eine Woche plus X Zeit für den WotR-Test. Wir können davon ausgehen, dass der Test für Plus-LeserInnen veröffentlicht wird. Jörg Langer hat bei Gamers Global gerade erst deren Test >der ersten 25 Spielstunden< von WotR damit verteidigt, dass sie mangels Portokasse keinen Redakteur länger an so einen Nischentitel dransetzen können. Connect the dots!
     
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  29. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Was mir hier manchmal auch schief erscheint, ist die Definition von "Nische". PC-Gaming an sich ist schon eine Nische, genauso klassische Kaufspiele. Die Marktdaten des game zeigen, dass auch in Deutschland deutlich mehr Geld mit in-game-Käufen (natürlich auch auf Mobile) umgesetzt wird als mit dem Kauf von Spielen (413 Mio. vs. 2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2021). Wir begeben uns schon allein dadurch auf Nischenterrain, dass wir über Singleplayer-PC-Spiele berichten. Weil das exakt die Spiele sind, die euch interessieren, nehmt ihr sie aber nicht als Nische wahr. Das ist ein Trugschluss. Und alleine das trägt schon dazu bei, dass Tests dieser Spiele immer mehr zum Nischenangebot werden.

    tl;dr: GameStar hat bereits jetzt einen sehr nischigen Fokus, erst recht bei den Tests. Wenn wir wirklich auf Reichweite gehen wollten, würden wir nur noch über League of Legends, CS:GO, CoD: Warzone, Fortnite, Minecraft, Roblox und vor allem Mobile-Games (PUBG Mobile, Arena of Valor, Pokémon Go, Candy Crush etc.) berichten. Denn dort spielt der wahre Massenmarkt.
     
  30. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Da sprächen wir nicht über Berichterstattung, wie ihr sie von GameStar.de kennt. Aber selbstverständlich gibt es eine Zielgruppe, etwa für Guides ("Wie spiele ich am besten?", "So levelt ihr am schnellsten", "Wie beschaffe ich kostenlos Ingame-Währung?") oder für Hinweise auf besondere Events ("Diese Woche doppelte XP/Münzen/Diamanten", "Pokémon XY taucht vermehrt auf, so fangt ihr es") etc.

    Candy Crush ist natürlich das Extrembeispiel, weil es sich simpel spielt. Doch selbst da liegt das Suchvolumen aktuell auf Augenhöhe mit Skyrim - einem der größten Vollpreisspiel-Themen, die es für GameStar gibt. Pokémon Go ist ungefähr fünfmal so gefragt, und natürlich gibt es Magazine, die sehr intensiv darüber berichten. Halb Youtube wiederum besteht aus Minecraft-Videos und -Guides. Und so weiter.

    Da gibt es riesige Universen da draußen, denen wir uns bewusst verschließen, weil wir eben über PC-Gaming berichten wollen. Und das können wir ja auch.
     
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  31. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Das mag auf das Produkt "Computer Spiele" vielleicht zutreffen, aber ihr seid nicht in diesem Marktsegment unterwegs. Euer Produkt sind Journalistische Güter zu Produkten aus dem Computer Spiele Markt. Hierbei kann und wird es zu überschneidungen kommen, aber nur weil ein Spiel oder Genre auf dem Markt für Computer Spiele erfolgreich ist, heißt das nicht das dies auch auf Journalistische Güter zu Produkten dazu zutrifft. Wäre das so, würde es abertausende Webseiten geben, auf denen die neuesten Handygames getestet werden. Dem ist aber nicht so, weil sich die Zielgruppe dieser Spiele halt nicht für eine Berichterstattung interessiert. Dafür gibt es unter den Spielern von PC und Konsolen spielen, vergleichsweise viele Menschen die sich über die Produkte informieren wollen, obwohl dieser Teil des Marktes Computer Spiele vergleichsweise klein ist. Damit sind dann auch weder PC, noch Konsolen Themen für die Spielepresse Nischen, sondern, ganz im Gegenteil, Mobile Games.
     
  32. Yeager

    Yeager
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    Ich glaube, ich bin missverstanden worden. Das war keine Kritik der Form: "GameStar macht es falsch, Tests würden wie warme Semmeln weggehen, wenn man sie denn nur machte" - siehe was @Michael Graf im letzten Kommentar schrieb: schon der PC als solcher und ohne (besonderen) Fokus auf den Massenmarkt bedeutet automatisch Tendenz zum Special Interest und damit Verknappung der Einnahmen.

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass nicht alle Videogucker das Videoformat in allen Fällen und zu jeder Zeit für das bessere hielten und geschriebene Tests für den Leser (!) nur Nachteile hätten und sich so die Marktzahlen ausschliesslich erklären liessen. Wenn es gar keine PCs mehr gäbe, würden die Konsolenzahlen auch steigen, weil sich etliche, ehemaliger PC-Zocker Konsolen kauften. Aber das täten sie nicht, weil sie unbedingt eine Konsole haben wollten. Die Abrufzahlen alleine mögen zwar in wirtschaftlicher Hinsicht der wichtigste Entscheidungsfaktor sein, aber sie lassen als nackte Zahl keinen Rückschluss darüber zu, ob die Nachfrage auch eine intrinsische ist. Aus ökonomischer Sicht ist dies irrelevant, weil es egal ist, wie es dazu kam, nicht jedoch egal ist, wieviel Geld dabei rum kommt.

    Umgekehrt: stürzen sich alle auf den Massenmarkt, sind die Nischen so unterbesetzt, dass dies widerum eine hohe Nachfrage bei ihnen erzeugt. "Hohe" aber nicht in Relation zum Massenmarkt, sondern nur in Relation zum Vergleich vorher. Der Markt ist heterogener als man vielleicht denkt, das Durchschnittsalter des Gamers in DE beträgt erstaunliche 37 Jahre (https://de.statista.com/statistik/d...rteilung-von-computerspielern-in-deutschland/), das meistverkaufte Spiel ist MineCraft, der höchste Umsatz wird mit InGame-Käufen gemacht. Das bedeutet aber nicht, dass Otto-Normalo 37 Jahre alt ist, nur MineCraft zockt und darin rund um die Uhr im Shop abhängt (falls es da jetzt unter MS einen gibt, k.A.).

    Im Gegenteil, es war gar keine Kritik an GS. Seit Jahren behauptet sie sich erfolgreich mit einer Mix-Tour, weder zu massenlastig noch zu nischig oder beides zugleich, was aufs Selbe rauskommt - und Plus und Verlagerung der Tests dorthin, um wenigstens wieder etwas die Rentabilität gerade zu rücken, sind logische Schritte unumgänglicher Art. Nicht nur hier, das läuft andernorts mehr oder minder genauso ab.

    Ich bin schlicht überfragt, wohin die Spielepressebranche in Zukunft geht, glaube nur nicht, dass der klassische Test jemals aussterben wird. Er wird sich wandeln, weniger werden, verkürzter sein, vielleicht nur auf Paywalls und Mags beschränkt sein, vielleicht in opulenter Form eine Rennaissance erleben aber nur in Nischen, siehe Podcasts, User-Reviews, LetsPlays mit Review-Fokus, was auch immer. Vielleicht kommt es auch ganz anders, keine Ahnung.
     
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  33. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Es gibt auch nicht Abertausende Websites mit Tests von Singlepayer-PC-Spielen ;) Und selbstverständlich gibt es sehr viele Websites mit Guides für Mobile Games - allerdings nicht für die neusten, sondern für die meistgespielten. Wir reden hier garantiert nicht über Tests, niemand braucht Tests von Mobile-Games, das ist völlig richtig.

    Für die Spielepresse, wie ihr sie kennt und vielleicht auch gerne bewahren wollt. Exakt aus diesem Grund wird ja diese Art der Berichterstattung immer mehr zur Nische, weil sie Berichterstattung über eine Nische ist. Unser Produkt ist, wie du ja richtig sagt, ein vergleichsweise nischiges Produkt.

    Das stimmt, sorry für das Missverständnis!
     
  34. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    @Michael Graf Ich finde ja solche Diskussionen immer spannend. Besonders wenn ihr dann so transparent wie möglich eure Sicht der Dinge darstellt.
     
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  35. Yeager

    Yeager
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    Dazu übrigens eine Idee, die nicht ganz neu ist:
    Motivationskurven.

    Sie waren ganz früher, also noch zu Zeiten als Dinos Asteroids spielten, gang und gäbe, sind dann aber aus den Tests verschwunden und ich weiß nicht warum. Waren sie den meisten zu abstrakt, wie sieht das aus, @Michael Graf?

    Ich fand sie sehr erhellend. Man sah auf einen einzigen Blick, wie sich das Dopamin-Level des Spielers im Laufe der Zeit verändert :) . Großartig angefangen, schnell nachgelassen, lange öde Dümpelzeit, gegen Schluß nochmal kräftig angezogen. Oder scheiße angefangen, mäßig aber stetig gesteigert, immer besser geworden, aber gegen Ende abgestürzt. Oder sonstiges.

    Bedenkt man, wieviele Spiele rauskommen, wäre das wohl ein sinnvoller Kompromiss. Das Kernproblem ist ja nicht, dass zu wenige Games rauskommen. Das Kernproblem besteht darin zu gucken, ob man sich schon wieder etwas kauft, das auf den ersten Blick toll aussah, wo die Motivation aber nach 1h so nachlässt, dass man sowieso nie das Spielende zu Gesicht bekommen wird. Noch schneller und kürzer kann man ein Spiel gar nicht "testen". Klar gibt es das ewige Problem, dass man nicht weiß, ob der Tester genauso tickt, wie man selbst. Was er schlecht findet, kann man selbst großartig finden und umgekehrt. Doch das Problem ist in allen Formaten dasselbe, wird nur besser erläutert, sodass man sich eher einen Eindruck davon machen kann. Doch eine solche Grafik ohne Worte ist immer noch besser als gar nichts und braucht den geringsten Aufwand.

    Ich sehe das schon kommen, dass Gabe Newell eines Tages mit seiner geplanten Hirn-Game-Interface-Sache das vorwegnimmt, man Leute einfach zocken lässt, während das Interface Messungen dieser Art vornimmt, sie in eine globale Statistik überführt, die Graphen zeichnet. Das könnten dann die "Tests" der Zukunft sein.
     
  36. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Das war eines der schätzungsweise 200 Elemente unseres alten Wertungskastens, die wir 2015 rausgeworfen haben, weil sie der - wie wir heute finden: falschen - Philosophie gefolgt sind, man könne alle Informationen eines Textes in einen Kasten voller Zahlen und Checklisten packen. Das stimmt aber nicht. Der Text ist das Wichtige. Kein noch so detaillierter Wertungskasten kann die Lektüre eines Textes ersetzen, also bauen wir auch keinen mehr, der das vorgaukelt. Noch dazu war die Auswahl der Motivationskurve immer albern, weil wir einfach eine von elf (? - Ich weiß die genaue Zahl nicht mehr) Schablonen gewählt haben. Das war gar nicht so richtig aufs eigentliche Spiel abgestimmt.

    Mehr dazu gab's in den damaligen Artikel und Videos zur Wertungssystem-Änderung.
     
  37. Yeager

    Yeager
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    Ah, ok, von einer Schablone wusste ich nix.

    Natürlich hast du recht, nichts ersetzt einen Text - aber es sollte ja nicht dazu gedacht sein Texte zu ersetzen oder in alte Gefilde zurück zu kehren, denn die Entscheidungen von 2015 waren richtig, wenn auch nicht völlig konsequent, denn die numerische Wertung ist immer noch da und wird wohl auch nie verschwinden ;-). Und auch diese ist mit ihrer Mixtur aus Zielgruppenverortung und Wertung eine indirekte Variante dieser Motivation-über-Zeit-Information. Nein, es sollte dazu gedacht sein Testlosigkeiten zu ersetzen, das Vakuum zu füllen und Brücken zu Plus zu bauen. Also besser ein grobes Bild in Form einer solchen Grafik als gar nichts, weil ein echter Test zu aufwändig wäre.

    Es würde ja auch die Nicht-Paywall mit der Paywall verbinden. Nimm das aktuelle Beispiel Pathfinder: auf der Nicht-Paywall Website eine Grafik mit Motivationsverlauf, die als Trigger dienen kann und jeder sieht. Will man aber erfahren, warum genau es so ist: Plus mit Test.

    Im Endeffekt passiert schon längst etwas Vergleichbares, nur auf fragmentierten Wegen:
    Man liest zwischen den Zeilen (und oft auch direkt) in den Überschriften Tendenzen heraus, man sieht wohin Userwertungen bei Steam gehen, wenn man ganz genau hinschaut, sieht man wieviele Stunden jemand zockte, als er die Review schrieb und ob er in den letzten Wochen es immer noch zockte, etc.

    Kurzum: man kann sich ein Bild machen, wohin das Pferd läuft, auch ohne ein einziges Wort eines echten Tests gelesen zu haben, ohne auch nur 10 Sekunden ein Video geguckt zu haben. Ob es für einen selbst reicht, steht auf einem anderen Blatt, da unterscheiden sich die Ansprüche.

    Aber ich behaupte, dass solche - wie soll ich sie nennen, sagen wir mal "pauschalen" oder "groben" - Informationen letztlich von jedem verarbeitet werden und zwar als Allererstes. Das lässt sich gar nicht verhindern. Schon ein einziger Blick auf Steam und man sieht eine orange Farbe bei der Wertung, selbst ein "Ausgeglichen" dürfte wohl für die meisten, so meine Einschätzung, Abschreckung genug sein. Da haben sie aber keinen Test gelesen und kein Video geschaut, dennoch entfaltete es eine Wirkung. Das dürfte mit ein Grund sein für das veränderte Nachfrageverhalten, nicht nur nach geschriebenen Tests.

    Ob solche zusammengefassten, groben Informationen reichen, um Leser zu einem Abo zu bewegen, kann ich nicht beurteilen, dem schaden werden sie aber wohl eher nicht. Aber immerhin wäre es für mehr Besucher einen Grund überhaupt erstmal (wieder) auf die Webseite zu gehen, weil man wüsste: ja, GS wird mindestens eine grobe Info zum Spiel kostenlos geben. So gäbe es möglicherweise mehr Besucher, damit mehr Werbeeinnahmen und erhöhte Wahrscheinlichkeiten für mehr Abos. Kann natürlich eine naive Vorstellung von mir sein, wie könnte ich das beurteilen? Aber ich glaube das nicht.

    TLDR:

    Es geht nicht um Ersatz sondern schlicht um die Frage, was eher Seitenbesucher, Klicks und Plus-Abos zieht:

    • eine grobe Information oder
    • gar keine Information

    Ich glaube, dass man mit der groben besser fährt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. September 2021
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  38. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Okay, das nehme ich als Idee mal mit - es muss ja auch nicht bei jedem Spiel sein, sondern vielleicht nur bei den größeren.
     
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  39. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Die Motivationskurven passen doch vermutlich eh nur auf den fiktiven 08/15 Leser. Meine Motivation bei Spielen ist zu anfang nie sonderlich hoch. Die steigt erst im Spielverlauf, wenn sie das nicht tut brech ich das Spiel nämlich irgedwann ab..
     
  40. Yeager

    Yeager
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    Eben.
     
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