Podcast: Um War Mongrels zu verstehen, müsst ihr wissen, wer dahintersteckt

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zu Gamestar-Artikeln" wurde erstellt von Mary Marx, 19. Oktober 2021.

  1. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Ich sehe die deutsche Geschichte und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, den Verbrechen und der Schuld auch als ein prägendes Element deutscher Identität. Von daher kann man das auch als eine bestimmte Form des Exzeptionialismus bezeichnen, auch wenn dem in weiten Teilen der Bevölkerung nach 1945 eher eine "Unfähigkeit zu trauern" entsprach und die tiefe Auseinandersetzung eine staatliche und akdemische blieb. Auch der von Habermas auf dieses Geschichtsverständnis und Verantwortungsdenken abgestellte Begriff des Verfassungspatriotismus hat sich ja nie tiefer verankern können. Von einem idealen Standpunkt aus würde ich dir aber zustimmen, persönlich bin ich diesem Denken auch sehr zugeneigt. Ich bin ja in meinen Kreisen oft der einzige Biodeutsche und hatte gerade erst letzte Woche eine Unterhaltung über die Frage von Identitäten in so einer geselligen Runde. Da war mein Beitrag, dass ich selbst nur sehr vermittelt und gebrochen mit Deutschland identifizieren kann, meine Herzensheimat ist das Mittelmeer und die Mittelmeerländer. Ich identifiziere mich also mehr mit einer Region als mit einer Nation oder Nationalkultur. Aber auch das habe ich durchaus auch der Auseinandersetzung mit meiner Geburtsheimat, ihrer Geschichte und den darin verübten Verbrechen zu verdanken. Während mein Vater als Heimatvertriebener das nie so hätte betrachten können, weil für ihn die Heimat immer mit Verlustempfinden und Vertreibung besetzt, eine klaffende Wunde war. Darauf aufbauend war Deutschland als Nation bei ihm immer als etwas besetzt, das man verteidigen muss und immer dafür bereit sein muss. Ich war übrigens noch nie in Polen, hatte aber lange eine polnische Freundin (Musikstudentin) und heute eine polnische Kollegin. Eher Leute, die der PiS nicht nahestehen.

    Inzwischen habe ich den Podcast auch gehört und er hat mir sehr gut gefallen. Es kommt mir die letzten 2-3 Jahre so vor, als könne man dem Medium Computerspiele beim Erwachsenwerden zuschauen, dass wir heute solche Themen hinsichtlich von Spielen und Produzenten diskutieren. Großartig, dass es solche Arbeitsgruppen und Initiativen wie »Keinen Pixel den Faschisten« gibt, die diese Themen kritisch reflektiert beackern, Spiele und Produktionszusammenhänge aus der wissenschaftlichen Perspektive heraus ausleuchten. Das ist Expertise die dem Medium lange gefehlt hat. Am liebsten hätte ich zu jedem der angesprochenen Spiele einen eigenen Podcast gehört. Das Studio Destructive Creations liefert so viel Angriffsfläche, dass die eigentlichen Inhalte und diesbezüglichen Argumentationslinien immer etwas dünn gezogen blieben. Mit dem dahinterstehenden Dossier werden sich die wenigsten beschäftigen. Deinem Lob für den Podcast kann ich mich dennoch vorbehaltlos anschließen. Gamer werden durch solche Formate mehr und mehr aus ihrer Komfortzone "ich will doch nur spielen" vertrieben, wenn man sich und seinen Konsum kritisch zu hinterfragen genötigt wird. Auf wen baller ich da eigentlich? Was verteidige ich da gerade? Festung Europa? Ist das verteidigenswert? Mit welchen Mitteln? Um welchen Preis? Alles Fragen, die man aus anderen Diskursen seit Jahrzehnten kennt, nicht aber aus dem Bereich der Computerspiele. Daher kommen meiner Ansicht nach auch die Widerstände.
     
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  2. meieiro

    meieiro
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    Man will keine historisch akkurate Spiele haben. Man will Spiele haben, die sich so anfühlen als wären sie historisch akkurat. Und dass das Bild, dass in den Medien vom Mittelalter gezeigt wird, nicht mehr dem aktuellen Stand der Forschung entspricht, wurde im Podcast ja von einer Historikerin aufgezeigt.
    Also ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall. Die die immer noch an dem veralteten Mittelalterbild festhalten, verbiegen sich um ihre Argumente mit angeblicher historischer Akkuratesse zu untermauern.
    Beispiel Kingdom Come : Deliverance. Wo der Chefentwickler das Fehlen von nicht weißen Personen in seinem Spiel, damit begründet, dass es die zu der Zeit einfach nicht gab. Die historischen Gegenbeweise akzeptiert er nicht, weil er sich besser auskennt, da er ja in der Region geboren und aufgewachsen ist.
    Wichtig, weil das bestimmt kommt. Das Problem ist nicht, dass solche Menschen nicht in Kingdom Come vorkommen, sondern dass das Fehlen mit angeblichen Fakten belegt wird, die wissenschaftlich nicht mehr haltbar sind.

    Genauso verhält sich das auch mit Medieval Dynasty. Ich habe das nur kurz angespielt, aber das ist keine historisch akkurate Darstellung des Lebens im Mittelalter. Da werden jede Menge Abstriche gemacht, weil sonst das Spiel wahrscheinlich einfach keinen Spaß machen würde.
    Das Rollenbild in dem Spiel kenne ich jetzt nicht im Detail, aber was ich so mitbekommen habe, entspricht das anscheinend dem veralteten Mittelalterbild auf das im Podcast hingewiesen wurde. Der Streamer Copeylius(und Historiker) hat das gestern in seinem Stream, während er Medieval Dynasty gespielt hat, auch etwas ausgeführt, dass die Rolle der Frau viel differenzierter war als oft dargestellt wird.
    Dass heißt jetzt nicht, dass die Frauen den Männer gleichgestellt waren(wurde auch im Podcast gesagt), aber auch nicht so wie in Medieval Dynasty.

    Auf alle Fälle immer wieder interessant zu beobachten, dass historische Akkuratesse oft dann gefordert wird, wenn es um die Rolle der Frau geht
     
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  3. Raveeen Der mit der Minigun tanzt

    Raveeen
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    Ernsthaft Mary? Wurde der Beitrag nachträglich noch gekürzt oder ging es dabei wirklich nur um das Wort „linksextrem“ oder den Vergleich zwischen links und rechts?

    Man kann überall unterschiedlicher Auffassung sein aber ich empfinde diese Reaktion extrem befremdlich.
     
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  4. Atomix444

    Atomix444
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    Naja schade, dass sie die Möglichkeit außer Acht lässt, sachlich sich mit der hier geäußerten Kritik auseinander zu setzen, aber wer weiß, vielleicht macht sie das ja doch noch.

    Die Art, wie sie auf deinen Beitrag reagiert, finde ich auch seltsam, auch wenn ich selber nichts gegen Gendern habe. Ich meine sie unterstellt dir Mysogonie, nur weil du das ablehnst. Damit erweckt sie doch erst Recht den Eindruck, nicht objektiv zu sein.
     
  5. mikkyD

    mikkyD
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    Schlimm, wenn man für sowas gesperrt wird.
    Letztendlich ist es so, dass es immer wieder erstaunlich ist, wie ähnlich sich die Rechten und Linken Ränder am Ende des Tages sind.
     
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  6. Mary Marx Lead Community Management Mitarbeiter

    Mary Marx
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    Moderation

    So Freunde: Letzte Warnung, bevor Sanktionen oder Threadsperre folgen

    1. Es wird nicht über Moderationsentscheidungen diskutiert. Der oder die Betroffene kann sich an mich oder an meinem Vorgesetzten wenden. Der Rest hat damit nichts zu tun.

    2. Es werden hier keine Unterstellungen verbreitet und nicht über Dritte hergezogen. Erst recht nicht, wenn diese in der Diskussion nicht anwesend sind.
     
  7. Trunimoln

    Trunimoln
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    Die Entwickler haben übrigens auf seiner Steam Seite relativ deutlich zu dem Bericht der Gamestar geäußert. Ich zitiere daraus:
    "Es scheint, als ob sich ein paar große deutsche Gaming-Outlets nicht mehr mit Spielen beschäftigen, sondern uns eher die Politik in den Hals schieben, um billiges Drama zu schüren und Kontroversen zu kassieren."​
    Klingt fast so als ob die Entwickler nur darauf gewartet haben und jz wieder Opfer spielen und sich über Rufmord und so beschweren. Hat sich aber bislang überhaupt nicht auf die Verfügbarkeit des Spiels ausgewirkt. Steam, Epic, PlayStation, Xbox (Gibts da eigentlich keine Aussagen der Firmen dazu oder hab ich es überhört?).
     
  8. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Warum sollte es das auch. Solange das Spiel keine Gesetzte verletzt, oder offen Richtlinien der einzelnen Stores verletzt werden, gibt es grundsätzlich erstmal keinen Grund für Valve, Epic, Sony oder Microsoft das Spiel von ihren Plattformen zu werfen, und die Entwickler werden sicher nicht hingehen und es einfach runter nehmen, nicht wegen dem bisschen negativer PR.
     
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  9. Raveeen Der mit der Minigun tanzt

    Raveeen
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    Das sehe ich leider komplett anders weil ich z.B. nun überhaupt nicht mehr weiß was man hier noch äußern darf und was nicht. Wenn ich den Grund für die komplette Sperre eines anderen Mitforisten anhand des monierten Beitrages überhaupt nicht nachvollziehen kann (weil sie auch überhaupt nicht begründet wird) und das mit „Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen / hat Sie nicht zu interessieren“ abgetan wird, ist das mindestens irritierend.

    Und ich musste lange mit mir ringen ob ich den Text wirklich verfassen sollte oder ob ich damit jetzt auch meinen Jahre bestehenden Account gefährde - das kann doch auch nicht im Interesse der Moderatoren und Moderatorinnen sein oder? :(
     
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  10. earthboy2

    earthboy2
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    Ich will nur anmerken, dass mir der Podcast gut gefallen hat. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass manche Sachen nicht ausführlich genug besprochen wurden. Ich denke es wäre gut gewesen wenn der Podcast noch 25 Minuten länger, also 1 1/2 Stunden gegangen wäre. So hatte ich am Ende das Gefühl, dass einige Dinge vielleicht ein wenig zu kurz gekommen sind.
    Alles in allem bin ich trotzdem zufrieden, weiter so mit der guten Arbeit!
     
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  11. Atomix444

    Atomix444
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    Welche Unterstellungen sind denn gemeint? Ich finde schon, dass sich die Autoren Kritik an ihrer möglichen politischen Einstellung gefallen lassen müssen.
    Vor allem wenn es dafür handfeste Beweise bzw. Indizien gibt (siehe #18).

    Ich meine das macht ja die aufgedeckten Fakten nicht weniger war.
     
  12. sk21 gesperrter Benutzer

    sk21
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    @Mary Marx

    Gilt Punkt 2 nur für User oder auch für Chefredakteure?
     
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  13. TommieKrause

    TommieKrause
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    [Ironie und so]
    Also dieser totalitäre Gesinnungsterror hier auf dem Board, der sich in radikal-stalinistischen Säuberungsaktionen äußert, wie das Exempel an User*in M5891, der ist der Grund, warum ich seit Oktober 2014 hier angemeldet bin und mich aus purer Angst nie zu Wort gemeldet habe. Ich schwöre! [Ironie und so Ende]

    Der Post von M5891 lässt sich doch ohne weiteres als astreines Troll-Posting entlarven, dass hier Öl ins Feuer gießt und diese "linksradikalen Vereine" diskreditieren will. Bis 19:30 geht es im Podcast fast ausschließlich um Christian Schiffers politikwissenschaftliche Einordnungen. Welches Vokabular da verstörend sein, das ist mir schlicht schleierhaft. Gleiches gilt für den Schluss, den User*in M5891 zieht, denn "wie ähnlich sich die Rechten und Linken am Ende des Tages sind", das lässt sich nicht aus Schiffers Einlassung deuten. Mal ganz abgesehen davon, dass die, in dem Posting enthaltene, Hufeisen-Theorie, mit ihrer Gleichsetzung von links und rechts, sowie ihrer Überhöhung der (angeblich guten) bürgerlichen Mitte, von vielen Sozialwissenschaftler*innen abgelehnt wird.

    Und nein, du gefährdest deinen "Jahre bestehenden Account" bestimmt nicht mit deiner Frage.
     
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  14. Pat Bateman American Psycho Moderator

    Pat Bateman
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    Moderation:

    Diese provozierende Nachfrage ergibt dann einen Kick für dich. Selbst eine simple Frage von Heiko Klinge nicht beantworten können und dann so frech hier werden.

    @Raveeen @Atomix444 @TommieKrause: die Ansage von Mary war eindeutig. Hier wird nicht off-topic über Mod-Entscheidungen gesprochen. Es gibt die Möglichkeit der PNs oder Mails. Eure Beiträge + den von sk21 dokumentieren wunderbar warum es keinen Sinn macht in einem Thread darüber zu diskutieren. Der gesamte Thread dreht sich dann auf einmal nur noch um dieses Thema. Das wollen wir nicht.

    Aus diesem Grund gibt es für euch alle 3 User eine temporäre Sperre von 3 Tagen. Ich hoffe, dass ihr und auch andere daraus lernen und wir in Zukunft wieder Threads in diesem Forenbereich haben wo nicht andauernd off-topic über Mods oder Redakteurere gesprochen wird!
     
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  15. Yeager

    Yeager
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    Dann lautet die Frage:
    Was ist die Ursache?

    Woran liegt es, dass der eine generell zu einer reaktionären Sichtweise neigt, der zweite nur bei bestimmten Themen oder nur in bestimmten Situationen, der dritte noch selektiver, der vierte gar nicht und der fünfte konträr dazu?

    Oder ganz konkret gefragt: wie kommt es überhaupt dazu, dass Rechtsextremismus überhaupt hat stattfinden können nach der französischen Revolution? Das ergab für mich noch nie Sinn. Man hat die alte Ordnung abgeschafft, sie durch ein neues System ersetzt, gleichzeitig aber die Hintertür offen gelassen, damit doch wieder das Alte zurück kehren kann? Dann hätte man es auch lassen können. Es ist auch in sich selbst unlogisch, denn auch reaktionär denkende Personen können ihre Meinung nur deshalb kund tun, weil es progressiv denkende vor ihnen gab, die vorigen reaktionär denkenden Personen einen Riegel davor schoben.

    Anders ausgedrückt: anti-demokratische Kräfte bedienen sich der Demokratie im Versuch sich dieser zu entledigen, was sie ohne diese aber gar nicht tun könnten und unter den Effekten litten und dabei nicht selten andere, ebenfalls reaktionär denkende Personen angreifen, ohne sich dessen bewusst zu werden, dabei also das reaktionäre Denken als solches gleichzeitig kritisieren und anwenden und den intrinsischen Widerspruch entweder nicht erkennen oder unter den Teppich kehren. Doch aus welchem Grund dieses Belügen der eigenen Person?

    Wenn man z.B. als stramm Rechter fundamentale Islamisten angreift und darauf hinweist, wie altertümlich und menschenverachtend die Scharia ist, gleichzeitig aber das Dritte Reich für einen fortschrittlichen, menschenfreundlichen Staat hält, wird es absurd. Noch absurder wird, wenn man Progressiven ebenjene Doppelmoral unterstellt, die man selbst anwendet. In diesem Falle also, dass der Rechtsstaat beide Augen zukneift, wenn ein religiös motiviertes Verbrechen statt fände - was er nicht tut. Und wie kommt man darauf, dass Adelsstände ein Interesse an den Menschen unter ihnen gehabt hätten? Denn genau daher kommt der rechte Extremismus, die Sehnsucht nach der alten feudalen Ordnung - die nicht ohne Grund verschwand.
     
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  16. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Bin zwar nicht gefragt, aber Klassiker wären beispielsweise:

    1. Klare hierarchische Strukturen
    2. Eineindeutige Feindbilder
    3. Psychische Entlastung

    Aka Ambiguitätstoleranz, Reflexivität, (selbst)kritisches Denken sind anstrengend.
     
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  17. Reddok Kommentar-Moderator

    Reddok
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    Ich habe den Podcast heute noch mal angehört, und ergänze noch was, was möglicherweise nicht klar ist. Ich denke schon, dass die einzelnen angesprochenen Sachen ansich korrekt sind. Ja, auch das mit den Frauen im Mittelalter. Aber dann kommt sowas "Na ja, aber das ist so lange her, die Überlieferungen sind spärlich." Inwiefern ist das anders von fehlenden Berichten von Deserteuren an der Ostfront? Aber ok, soweit will ich noch entgegenkommen, das Mittelalter ist schon ein bisschen länger her als der Krieg. Trotzdem sind das alles vom Klang her (ich hab bisher keine Zeit um mir das Dossier im Ganzen anzusehen.) eher Indizien und keine Beweise. Die Leute haben sich hingesetzt und ein Paar Indie-Devs auf Facebook "gestalked". Ja okay, vielleicht sind die Entwickler allesamt eher Rechts orientiert. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie Spiele mit dem Ziel entwickeln, Leute zu bekehren. Es klingt für mich zumindest bisher nicht einwandtfrei bewiesen.

    Und ja, ich finde es auch seltsam, warum man deutsche Deserteure spielt und keine Polen. Aber vielleicht haben sie einfach gedacht es wäre interessanter. Ich meine in einem der modernen Wolfensteine (nicht die letzten drei, sondern davor) spielt man zwar keinen Deutschen, dafür aber einen, der mit dem deutschen Wiederstand zusammenarbeitet. Das fand auch keiner komisch, oder eventuell hab ich davon nichts mitbekommen.

    Gute Frage. Menschen sind halt dumm. Gilt für mich sowie die meisten anderen auch. Vielleicht ist das Stammesdenken auch in der DNA drin aber bei manchen kommt es anders zum Vorschein. Ich mein ein Grillabend mit Feunden entstammt auch einer Überlebenstaktik, hab ich mal gehört. Frag mich nicht von wem oder wo, das ist möglicherweise schon um die 15 Jahre her. Da Männer immer noch das Bedürfnis haben, breitbeinig dazusitzen, um zu zeigen, dass man(n) den Größten hat, halte ich das nicht für ganz unwahrscheinlich.
     
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  18. StoneofSisyphos gesperrter Benutzer

    StoneofSisyphos
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    Das ist auch einer der Punkte, die ich am Argumentationsgang von KPDF im Podcast und im Dossier zu War Mongrels kritisiere. In Letzterem wird geschrieben: "Die Ausgangslage wirkt [...] arg konstruiert und wäre historisch wohl eine absolute Ausnahme, aber nicht undenkbar. Es stellt sich die Frage, ob die Entwickler*innen den Mythos der 'Sauberen Wehrmacht', also von Soldaten, die nur Befehle ausführten und von nichts wussten, benutzen."

    Zunächst zur Ausgangslage: Auch Computerspiele mit (mal mehr mal weniger) an der realen Welt orientierteren(!) Szenarien operieren im absoluten Gros lediglich mit hypothetisch möglichen Szenarien, thematisieren regelmäßig unmögliche oder zumindest unwahrscheinlich(st)e Extremsituationen, in die wohl kein Normalsterblicher je manövriert werden könnte oder worden ist. Das kommt einem weit verbreiteten Nutzungsmotiv zugute, dem Eskapismus.
    Außerdem ist der deutsche Deserteur, der sich aktiv gegen das NS-Regime wendet und dagegen kämpft, ja zudem auch kein unbekanntes Sujet in der Popkultur, von Feldwebel Hugo Stiglitz in Inglourious Basterds bis Klaus Kreutz in Wolfenstein: The New Order oder - etwas profaner - auch den im Dossier selbst genannten Walter Proska in Der Überläufer.

    Die Autoren erkennen zumindest im Dossier irgendwie selbst, dass das die eigentliche Frage ja nur sein kann, ob das Spiel den "Mythos der 'Sauberen Wehrmacht'" bedient. Ich halte solche a priori-Analysen für insgesamt untauglich, da hier ja nicht das eigentliche Werk ganzheitlich analysiert wurde, sondern offenbar einerseits nur die Demo, die keine ganzheitliche Kontextualisierung der dort präsentierten Inhalte ermöglicht, andererseits Snippets unterschiedlicher Art auf Steam, der Studio-Webseite etc., die auch eher extratextuelles Material bieten, das über den eigentlichen Text in seiner Komplettheit wenig aussagt. Letzteres kann lediglich indiziell für eine Annäherung an eine mögliche Intention sein, verrät aber recht wenig über den Erfolg einer solchen vermeintlichen Intention (zur Kritik s. hier).

    Zudem überzeugen die im Dossier vorgebrachten "Hinweise auf eine Etablierung dieses Mythos" einfach nicht. So wird der folgende Eintrag der Studio-Webseite unkommentiert als entsprechender Hinweis (übersetzt) rezitiert:
    Keinerlei Erläuterung, was hier diesen Mythos etablieren soll. Zumal "Unsere Helden" ja eine recht überschaubare Anzahl an Spielercharakteren sind (also: zwei), die sich gegen "die sich ausbreitenden Nazistreitmächte", d.h. vornehmlich gegen andere Wehrmachtssoldaten, stellen. Dass hier ein Einfluss "böswilliger Propaganda" erwähnt wird, ist auch wenig tauglich dafür, hier zu unterstellen, das Studio ließe den Wehrmachtssoldaten einen Opferstatus als willenlose Medienmündel o.ä. angedeheien, falls das das Argument sein soll. Und tatsächlich heißt es dann im Dossier: "Es sei also die böse Propaganda, welche die beiden 'Helden' in den Konflikt gezogen hätte und durch die schrecklichen Verbrechen hätten diese ihre Augen geöffnet und daraufhin Widerstand geleistet." Die vermeintliche Problematik bleibt mit dieser Formulierung eher ominös. Zudem würde ja auch niemand den Einfluss "böswilliger Propaganda" in einem gleichgeschalteten Regime mit Reichskulturkammer unter Joseph Goebbels bestreiten wollen. Den Bellizismus im 3. Reich bekommt man ja nicht mal eben in einer pluralen, demokratischen Gesellschaft mit freien Medien hin und natürlich ist diese gesamte Vereinnahmung des "Volkskörpers" essentiell für diesen Bellizismus.
    Stattdessen wird sich vorher bereits auf einen YoutTube-Kommentar bezogen, in dem es seitens des Studios heißt: "Für uns sind sowohl Nazis als auch Kommis [sic] Feinde. Aber nicht jeder in der Roten Armee war ein Tier, und das gilt genauso für die Wehrmacht. Beides waren keine Freiwilligenarmeen und wir wollen niemanden verurteilen, der gezwungen war, sich ihnen anzuschließen. Insbesondere, wenn es sich dabei um die Geschichten unserer Großväter handelt." Was soll denn hier in dem Dossier angedeutet werden? Die Formulierung "nicht jeder" seitens des Studios ist doch keine Inschutznahme eines Gros der Wehrmachtsoldaten, es wird überhaupt kein quantitatives Urteil in diese Richtung gefällt, auch nicht mit dem Verweis darauf, dass Wehrpflicht herrschte. Auch werden Nazis klar als "Feinde" bezeichnet.

    Im Dossier heißt es dann weiter:
    Das ist ein m.E. fast schon perfider Vergleich: Hier werden ex post facto-Rationalisierungen von inhaftierten Angeklagten, denen in den Nürnberger Prozessen die höchstwahrscheinliche Todesstrafe drohte und die vielleicht in lichten Momenten der historischen Bedeutung ihrer verachtenswerten Taten der Weltöffentlichkeit ein unschuldbareres Bild ihrer Selbst vermitteln wollten mit einem Sinneswandel unmittelbar nach einem quasi kathartischen Trauma gleichgestellt.
    Und zum Zitat von Neitzel gibt es nur das zu wiederholen, was ich eingangs geschrieben habe: Im Szenario des Spiels ist diese "historisch wohl [...] absolute Ausnahme" ein Fakt der präsentierten Fiktion. Was soll das überhaupt für ein Argument sein? Dennoch kommt man im Dossier dann zu der Feststellung: "[...] die Motivation der Protagonisten erscheint fragwürdig [...]." Sorry, aber mittels der vorgelegten Argumentationskette ist diese Feststellung nicht vertretbar bzw. müßte deutlich differenzierter Artikuliert werden... wobei man sich dann fragt, was der Mehrwehrt davon sein soll, festzustellen, dass ein fiktives Szenario in der Realität so gut wie gar nicht oder eher noch gar nicht vorkam.

    Wird also der "Mythos der 'Sauberen Wehrmacht'" etabliert (btw: es müßte eher propagiert heißen...)? Ich sehe nicht, dass KPDF da viel in die Waagschale gelegt hätte, um diese Behauptung zu stützen. Da hilft auch nicht die Verortung einiger (führender) Köpfe des Studios in der rechten Ecke.

    Man schließt ab mit einer Erläuterung, warum man die Darstellung von Geschichte seitens des Studios ebenfalls für "fragwürdig" halte, eingeleitet von einem Zitat der Entwickler:
    Der Vorwurf im Dossier lautet, dass "die wissenschaftlich nicht haltbare These aufgestellt" werde, "in westlichen Gesellschaften seien diese Verbrechen bis heute nicht thematisiert worden und dass sie das nun ändern wollten." Hmmm... bereits ein Tempusfehler in der Übersetzung des originär englischen Zitats ließe mich dasselbe bereits komplett anders interpretieren: Statt "Begebenheiten [...], die in westlichen Gesellschaften nicht gezeigt oder erzählt werden" steht dort nämlich "events which weren't really shown, or told among Western societies" und der Folgesatz verweist auf die Zeit der Infromationsunterdrückung zu Zeiten des Kalten Krieges. Ich sehe da die vorgeworfene These ehrlicherweise nicht vertreten. Allenfalls eine Hyperbel, da man der Zerfall der Sowjetunion ja nun drei Jahrzehnte zurückliegt und natürlich auch zunehmend Archive etc. östlich des ehemaligen Eisernen Vorhangs für Wissenschaftler westlich davon zugänglich wurden.

    Über die weitere Argumentationskette, insbesondere den Holodomor, wurde ja schon im Podcast selbst entsprechendes geäußert (und die Entkräftung des dort gemachten Vorwurfs durch KPDF fand ich auch nicht sonderlich überzeugend).

    Für weitere Vorwürfe im Dossier fehlen die Quellen, z.B.:
    Wenn bei der Zusammenstellung dieser vermeintlichen Aussagen eine ähnliche Textrezeption waltete, wie bei den Punkten zuvor, darf man zumindest bezweifeln, ob solche Aussagen tatsächlich vom Studio so getroffen wurden.

    Auch gibt es Kaffeesatzleserei, wenn es heißt: "Zudem darf bezweifelt werden, ob die Thematisierung des Holocaust in War Mongrels angemessen erfolgt." Dazu schrieb ich oben etwas zu a priori-Analysen. Auffällig ist hier, wie aus einer simplen Formulierung direkt ein Haufen an Unterstellungen erfolgt, die nicht weiter begründet werden: Klassisches non sequitur.
    :fs:

    Man darf sich auch fragen, was denn der Absatz "Rezeption in der Spieleindustrie" mit dem eigentlichen Spiel, um das es in dem Dossier gehen soll, zu tun haben soll.

    Leider sind die anderen Dossiers ähnlich gestaltet, weshalb ich das Gesamtdossier auch nicht sonderlich gut finde.
    Wenig solides, viele Unterstellungen und - wie hier schon bemängelt wurde - Überinterpretationen. Dabei habe ich nichtmal was gegen diesen Recherchefokus, begrüße ihn ausdrücklich, also das Anliegen, aber mit der Art und Weise tut man sich und diesem Anliegen echt keinen Gefallen...
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2021
  19. Ajantis

    Ajantis
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    Das ist in Summe auch mein Eindruck.

    In Verbindung mit
    "If you look for the light, you may find it. But if you look for darkness, that is all you will ever see."
    oder auch abgewandelt von
    "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel."

    Ich finde es ja wichtig und auch gut, wenn Extremisten als solche benannt werden und man darauf aufmerksam macht.
    Nur manche Diskussion driftet derart ab, weil man jetzt meint, oder vielleicht auch tatsächlich einen rechtsextremen Entwickler gefunden hat.

    Ancestors Legacy hab ich nicht gespielt.
    Aber allein diese unsägliche Diskussion um angeblich fehlende nicht-weiße NPCs im Kingdom Come Deliverance ist sowas von fehl am Platz. Und das selbst heute noch Leute glauben, dies wäre ein Beweis für irgendwas, wie ich hier heute gelesen habe, sagt ja schon alles aus.
     
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  20. Pat Bateman American Psycho Moderator

    Pat Bateman
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    Da du ja den gesamten Thread gelesen hast, sollte dir unser Posts bzgl. Diskussionen über Mod-Entscheidungen bekannt sein. Du hast sie nett verpackt, aber es fällt dennoch auf. Dazu kommt der nette Versuch hier eine Operrolle für diejenigen zu kreieren, die laut deiner Ansicht nicht Mainstream sind. Das muss doch echt nicht sein. Du kannst gerne - im Rahmen der Regeln - deine Meinung zum Thema äussern. Alles andere hat hier nichts verloren.
     
  21. meieiro

    meieiro
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    Ich habe mir das Statement auch durchgelesen. Und du hast da jetzt eigentlich noch das Harmloseste daraus zitiert.
    Sie versuchen sich ganz deutlich als Opfer zu inszenieren. Sie sind ja nur ein armes kleines Studio, dass von dem bösen deutschen geldgeilen Medienkonzernen fertiggemacht wird.
    Das Studio geht überhaupt nicht auf die Anschuldigungen ein und unterstellen dann der Gamestar eine bestimmte Ideologie.
    Zitat: "Wir finden, dass dieses Verhalten sehr zynisch, heuchlerisch und erschreckend nahe an bestimmten Ideologien ist..."

    Selbst wenn die das beste Spiel der Welt machen, würde ich der Truppe nicht einen Cent geben
     
  22. Curse gesperrter Benutzer

    Curse
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    Was soll das Studio auch sonst machen? Sich auf Twitter beschweren? Oder hier anmelden und mitdiskutieren?

    Für die ist das ein riesiger Marketing-Stunt und die Tatsache, dass du deren Spiele boykottierst, interessiert die wohl gar nicht.


    Gerade international wird da nicht viel differenziert. DEUTSCHES Medium wirft POLNISCHEM Entwickler vor, rechtes Gedankengut zu transportieren. Der Wahrheitsgehalt ist da irrelevant, die Seiten - gut und böse - durch internationale Vorurteile recht klar vorgegeben.


    Ich persönlich hätte als der polnische Entwickler noch ein Wortspiel mit dem Namen der Vorwurfsäußerin und der "Spezialeinheit" eingebracht, auch wenn das natürlich völlig konstruiert ist: Wikipedia => Brandenburg_(Spezialeinheit)
    Nach dem Motto: Je mehr Öl, desto höher und leuchtender das Feuer.

    Und gerade Sichtbarkeit ist für einen Indie-Entwickler wichtiger als alles andere.
     
  23. Tortenschachtel

    Tortenschachtel
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    Das passiert ja durchaus. Die meisten werden damit nur nicht hausieren gehen ...
     
  24. Tortenschachtel

    Tortenschachtel
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    Was ist eigentlich der Punkt dieser Diskussion? "Na die paar Millionen, die in den Gulags zu Tode gearbeitet wurden hatten aber nicht so viel zu leiden, wie die in den KZs"? Das ist doch völlig absurd. Hitler und Stalin haben sich beide nicht viel genommen, Hitler war nur effizienter, aber das macht Stalin nicht zu einem besseren (geschweige den guten) Menschen. Die Besetzung Polens zwischen beiden sollte das eigentlich offensichtlich machen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2021
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  25. Yeager

    Yeager
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    Ist das immer noch so? Ich meine, fällt das nicht langsam mal selbst dem Letzten auf, dass es a) weder neu ist, noch b) originell is noch c) irgendjemanden wirklich was bringt? Mir wäre das auf die Dauer wirklich zu langweilig.

    Vermutlich habt ihr beide recht, aber so richtig verstehen kann ich es nicht. Klare hierarchische Strukturen sind ja nur für die von Vorteil, die oben sind. Die große Masse ist dort nicht, unterstützt das aber. Warum, weil sie denken, sie könnten das irgendwann auch sein? Seit wann wird Macht gerne geteilt? Eindeutige Feindbilder: die kann man überall gratis haben, dazu braucht es keine besondere Gesinnung. Psychische Entlastung: weil selbstkritisches Denken anstrengend sei? Ist es das denn wirklich? Ich finde es genau umgekehrt: es ist wahnsinnig anstrengend dauernd andere und vor allem sich selbst zu versuchen zu überzeugen davon, dass man angeblich fehlerfrei wäre. Das ist auch ein Kampf gegen Windmühlen, letztlich kann man den gar nicht gewinnen.
     
  26. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Nach oben buckeln nach unten treten. Funktioniert nur in Hierarchien. Darum sind da heute auch der Islam und die Flüchtlinge so zentral, denn es braucht solche mehr oder minder klar konturierten Feindbilder des Anderen, die man ganz Unten (Flüchtlinge) oder Außen (Muslime) ansiedeln kann, denn die eigene Ideologie ist eine von Vorgestern und der Weltflucht. Dem korrespondiert der Typus autoritäre Persönlichkeit. Was den Kampf gegen Windmühlen betrifft, kann ich dir nicht zustimmen. Das zeigen die Entwicklungen in Osteuropa und den USA ja, dass weite Teile der Bevölkerung bereit sind, sich komplett der Wirklichkeit und Empirie zu verweigern. Der Grund dafür liegt genau in der Entlastung, die das mit sich bringt, wenn man Götzen wie Trump anbetet und an sie glaubt, selbst wenn die Lügen noch so offensichtlich sind. Das ist nicht so sehr anders wie 33 und hat einen massiven Impact auf die gesellschaftliche Entwicklung.
     
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  27. Tortenschachtel

    Tortenschachtel
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    So klassisch hierarchische Strukturen geben eine gewisse Stabilität, auch für die, die nicht ganz oben sitzen. Und solange Luft nach unten ist hat man was zu verlieren, das will ja auch keiner.
     
  28. VaniKa

    VaniKa
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    Für mich sind die Ursachen relativ klar und doch am Ende vielseitig. Grundsätzlich würde ich sagen, ist der Grund für reaktionäre Sichtweisen immer ein gewisses Gefühl von Bedrohung, entweder des eigenen Way of Life oder auch viel grundsätzlicher, wenn man z.B. arbeitslos in strukturschwacher Region ohne Perspektive auf Besserung lebt. Nicht umsonst gibt es ja im südlichen Osten Deutschlands so viele AfD-Wähler. Sich einer radikalen Ideologie oder Gruppe anzuschließen, kann auch identitätsstiftend sein. Für viele Neonazis wird sicherlich auch dieses Kameradschaftsgefühl sehr wichtig sein, was sich auch viele über einen Fußballverein quasi als harmlose Variante holen. Vielen Menschen fehlt der Halt in der Welt. Durch Globalisierung, Komplexisierung und schnellen Wandel fühlen sich viele überwältigt, ohnmächtig, orientierungslos und bedeutungslos. Man spricht ja auch davon, gesellschaftlich abgehängt zu sein. Da staut sich viel Frust an.

    Und rechte Strippenzieher stellen dafür ein Ventil und vermeintliche Lösungen bereit. Es seien Juden dafür verantwortlich, Ausländer, die die Arbeitsplätze wegnehmen, wenn man keinen Arbeitsplatz findet. Es gibt Männer, die sich in einer Gesellschaft auf dem Weg zur geschlechtlichen Gleichstellung einreden lassen, dass ihre Partnerlosigkeit oder ihr sexueller Misserfolg auf die Emanzipation der Frau zurückzuführen sei, oder die glauben, dass es mehr Jobs (für Männer, also sie selbst) gäbe, wenn Frauen nicht arbeiten würden. Der (verklärte) Blick in die Vergangenheit liefert scheinbar Auswege aus der Misere, die man real erfährt. Hinzu kommt, dass insbesondere Jugendliche empfänglich sind für radikale Ansichten, da sie quasi von Natur aus im Rahmen ihres Entwicklungs- und Identitätsfindungsprozesses dafür prädisponiert sind. Gendern z.B. ist dann lediglich ein Symptom, das pars pro toto für etwas Grundsätzliches steht, das man ablehnt, im Rahmen einer "linksgrünversifften Agenda". Man sieht ja auch bei den Querdenkerdemos, wie aggressiv die Leute da teils auftreten. Die sind richtig wütend, so als ginge es da wirklich um ihr Leben, obwohl sie sich völlig auf dem Holzweg befinden. Aber vielen gibt auch gerade so ein Feindbild wie der Staat, der impfen, gendern und Migranten aufnehmen will, dann eine konkrete Aufgabe, einen Sinn, für den es sich scheinbar zu kämpfen lohnt. Plötzlich sind sie jemand und haben ein Ziel.

    Für mich sind das alles Symptome für gesellschaftliche Missstände. Je schlechter es den Leuten geht, desto radikaler werden sie, was man gut an der französischen Revolution sehen konnte. Die beste Lösung wäre in meinen Augen, das Problem wirklich an der Wurzel zu packen und diesen Menschen die eigentlichen Gründe für ihren Frust zu nehmen. Die soziale Unsicherheit und Abstiegsängste. Den Kampf um zu wenige Ressourcen, bei dem man ohne Ellbogen untergeht. Den Verfall ihres Lebensraums oder die Übernahme dieses Raums durch Fremde (z.B. westliche Unternehmer). Die Leute müssen das Gefühl haben, dass wirklich jemand sie sieht und für sie da ist. In Deutschland gibt es sehr unterschiedliche Lebenswelten. Es gibt Wohngegenden der gehobenen Mittelschicht, in denen es den Leuten gut geht. Sie haben sichere Jobs, die gutes Geld einbringen, und Bildung, die sie von der Demokratie überzeugt. Aber woanders leben Leute im Elend, werden aus ihren Wohnungen vertrieben, leben in 40 m² zusammengepfercht in gammeligen Hochhäusern und leben quasi den Inbegriff der Bedeutungslosigkeit, ohne Perspektive auf eine Veränderung. Dauerarbeitslos, vom Amt wird gefordert, aber man wird nie wirklich gefördert. Mich lässt die Vorstellung daran regelrecht erschaudern und mich wundert keineswegs, warum diese Menschen einen völlig anderen Blick auf dieses Deutschland haben.

    Aber eigentlich sind es die Linken, die daran etwas ändern wollen, wie jetzt in Berlin mit der Enteignung der großen Wohnungskonzerne. Oder mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, das ich für einen absoluten Gamechanger halte, weil Arbeitnehmern der Druck genommen wird, sich jeden Scheiß gefallen lassen zu müssen. Für mich besteht die Lösung in einer fundamentalen Umgestaltung der Gesellschaft, in der auch nicht mehr die Erwerbstätigkeit als primäres Sinnstiftungsmerkmal dient. Aber davon sind wir noch lange entfernt. Da träume ich von einer Zukunft wie bei Star Trek, wo einfach für alle gesorgt ist, niemand mehr arm ist und jeder tun kann, was er am besten kann und möchte. Man könnte vielleicht auch sagen, dass der Mensch heute nicht artgerecht lebt. Wir sprechen immer darüber in Bezug auf Tiere, aber vergessen gerne, dass wir ja auch welche sind und bestimmte Bedürfnisse haben. Werden diese nicht befriedigt, führt das immer in irgendeiner Form zu Krankheit und auffälligem Verhalten, auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene. Und meine größte Sorge neben dem Klimawandel ist, dass die Unzufriedenheit der Menschen irgendwann größer wird als die Demokratie und zu ihrem Umsturz führt. Wie auch beim Klimawandel ist die Sache mit der Demokratie noch nicht ausgestanden. Solange es noch Geschwüre wie die AfD, Verschwörungsschwurbler und Entwicklungen wie in Polen, Ungarn oder Russland gibt, ist hier noch einiges zu tun.

    In dem Sinne ist es auch wichtig, zu verstehen, dass es sich bei all diesen "kontroversen" Themen, die hier ins Forum verlagert werden, nicht um isolierte Themen handelt, sondern um ein viel grundsätzlicheres Problem. Nicht ohne Grund finden sich auf den verschiedenen Seiten doch meist die selben Leute wieder und vertreten einen gewissen Standpunkt. Das ist kein Zufall. Und man sollte eben bei der Behandlung scheinbar scharf eingegrenzter Bereiche wie dem Gendern nicht vergessen, welche Relevanz diese Dinge im Gesamtbild eigentlich haben. Das betrifft auch Videospiele und was ihre Macher sonst noch so treiben und wofür sie stehen.
     
  29. Curse gesperrter Benutzer

    Curse
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    @VaniKa
    Joa. Man sollte vor allem in einer Demokratie nicht tolerieren, dass erlaubte Parteien wie die AfD, so sehr ich ihre Positionen missbillige, öffentlich als "Geschwür" bezeichnet werden darf, ohne, dass dem jemand entgegentritt.

    Also: Du hast das Konzept Demokratie wohl leider nicht verstanden. Trotz deiner Wall of Text.


    In Deutschland lebt auch niemand im Elend. Fahr mal in den Sudan. Oder nach Rumänien.


    @Reddok

    Ist das mit dem breitbeinigen Sitzen ernst gemeint? Falls ja: Ich mache das aus gleich mehreren Gründen:
    1) Je enger die Beine, desto stärker kochen Hoden und Penis. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht gut, z. B. Geruch und Auswirkungen auf Kinderwunsch.
    2) Je enger die Beine, desto eher tut's weh. Kann ich jetzt natürlich nur für mich sprechen.
    3) Je enger die Beine, desto höher die Gefahr, dass ich mich auf meine eigenen Hoden setze. Auch hier kann ich natürlich nur für mich und meine Anatomie sprechen.

    Wenn sich dadurch jemand gestört fühlt, dann ist mir das natürlich vollkommen egal.
     
  30. Ronson

    Ronson
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    @Curse was hat eine Meinungsäußerung zur AfD mit dem Konzept einer Demokratie zu tun? Und in Deutschland lebt niemand im Elend? Wie definierst du denn Elend, um zu dieser steilen These zu kommen?
     
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  31. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Selbstverständlich ist Armut nicht gleich Armut, und Elend nicht gleich Elend. Wer in Deutschland Arm ist, kann in anderen Ländern wie Gott in Frankreich leben. Das bestreitet wohl auch niemand. Aber, jemand der in Deutschland lebt, und Abstiegsängste hat, der hat Abstiegsängste. Wenn du Angst hast deine Wohnung zu verlieren, weil du dir die Miete kaum noch leisten kannst, dann spielt es keine Rolle ob du ein Monatsgehalt von 1200€ hast, oder ein Jahresgehalt von 120€.

    Ich glaube was Reddok meinte, war nicht das Breitbeinig sitzen an sich, sondern der Sitzspagat, den ein paar besonders "coole" Typen meinen machen zu müssen, und damit gleich 2 Sitzplätze in Anspruch nehmen, oder den Sitznachbarn / die Sitznachbarin regelrecht einquetschen.
     
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  32. VaniKa

    VaniKa
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    https://www.youtube.com/watch?v=4t9p2BGVaG0
    Danach erlaube ich mir das schon. Wohlgemerkt: Das bezieht sich auf die Partei als solche und nicht auf jedes einzelne Mitglied oder jeden einzelnen Wähler.
     
  33. Curse gesperrter Benutzer

    Curse
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    @Ronson

    Die AfD ist, so lange sie nicht verboten ist, durch die Verfassung geschützt. Sie als Geschwür zu bezeichnen läuft also dem demokratischen Grundgedanken, der in unserer Verfassung verankert ist, zugegen.

    @Bethoniel

    Die Alternative in Deutschland zum Verlieren der Wohnung ist jedoch nicht Zeltstadt oder Bretterverhau am Großstadtrand. Sondern andere Wohnung - Wände, Decke, Fenster und Türen mit Strom, Wasser und Heizung.

    @VaniKa

    Kannst du ja machen. Aber dann spare dir vorher doch einfach das Gerede über Demokratie und Ansichten in der Welt. Aber du hast es ja schon festgestellt: Die Linken wollen daran etwas ändern. Und zwar nicht über das Schaffen von neuen Werten, sondern dem Wegnehmen vorhandener Werte. Wie gut das läuft hat man in der Sowjetunion gesehen, man kann es nach wie vor in Kuba sehen, und man sieht es hervorragend in Venezuela. Das sind übrigens alles Staaten, in denen es krassen Nationalismus gibt und, ganz wichtig, enormes Elend.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Oktober 2021
  34. meieiro

    meieiro
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    Ich versteh schon warum die das machen. PR technisch funktioniert das halt leider. Dennen wird ja auch noch vielen zugejubelt für den Scheiß
    Ich finds absolut schäbig, was die da machen und deswegen spreche ich das auch an. Mir ist auch klar, dass die das nicht juckt , wenn ich die boykotiere. i will solche Typen halt einfach in keinster Weise unterstützen.

    Und ich hoffe doch, das interantionale Medien, dass auch sehen was die da machen und das ganz klar einordnen können. Im internet gibts mit Sicherheit ein paar dumme Gamer die das nicht können, aber die gibt wahrscheinlich immer, denn kann man nur versuchen das zu erklären und evtl checken sies irgendwann
     
  35. Ronson

    Ronson
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    Inwiefern? Ein Ziel dieser Partei ist, dass es Deutschland schlecht geht (nach Aussage ihres damaligen Pressesprechers). Warum? Weil es im Umkehrschluss nach Logik ihrer Politiker der AfD Wählerstimmen einbringt. Damit ist die Bezeichnung "Geschwür" nichts weiter als eine treffende Beschreibung.
     
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  36. Gregor van Stroyny

    Gregor van Stroyny
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    Geht es hier immer noch um "War Mongrels" oder hat man nur noch Politik Deutschlands zum Thema?
     
  37. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Es müssen nicht die Aficionados checken, sondern die breite Masse. Völlig egal, ob sich immer auch Leute finden, die das supporten, solange die Mehrheiten nicht kippen. Man sieht da politisch völlig unterschiedliche Entwicklungen, in Italien sind die Populisten ins Trudeln geraten nachdem es lange schien, sie kippen das System. Das sind immer soziale und politische Kämpfe. Je mehr man sensibilisiert und aufklärt, desto weniger Leute bleiben da hängen. Darum mag das Studio da vielleicht auch von profitieren und viel Zuspruch bekommen, einen Durchbruch wird es aber nicht mehr erleben. Der Zug ist abgefahren, die Leute sind dort verortet, wo sie hingehören und der Bezug zu ihrer Arbeit ist hergestellt. Das ist Aufklärung und per se wichtig.
     
  38. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Das macht es für die Personen die aus ihrer 60m² Wohnung in ein 20m² Karnickelstall umziehen müssen, weil sie sich ihre alte Wohnung nicht mehr leisten können jetzt in wiefern besser?
    Nochmal, nur weil es anderswo noch schlimmer ist, heißt das nicht, das es für die Menschen hier, nicht schlimm ist.

    Ja, und die haben und hatten alle mit dem Marxistischen Sozialismus in etwa so viel zu tun, wie Katzen mit Quantenphysik.
     
  39. Mary Marx Lead Community Management Mitarbeiter

    Mary Marx
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    In diesem Sinne: Bitte kommt wieder zum Thema zurück. Wir haben im Smalltalk-Bereich bereits einige Politik-Threads, wo ihr euch über die AfD und co. austauschen könnt.
     
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  40. StoneofSisyphos gesperrter Benutzer

    StoneofSisyphos
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    ... wenn denn das zugrundeliegende Dossier von KPDF nicht derart viele Probleme hätte.

    Ich habe mich ja hier bereits gefragt, was im Dossier zu Hatred eigentlich das Argument sein soll:
    Man greift zunächst unkritisch-affirmativ die Ausführungen (vulgo: Textbausteine) der BPjM bzw. der KjM auf, die sich primär um die Abwägung zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz drehen, für die Diskussion keinerlei Mehrwert bieten. Dann geriert sich KPDF selbst als Kunstrichter, indem sie auch eine(!)
    "andere Seit[e], die auf die Möglichkeit eingeh[t], Hatred als provokatives Kunstwerk zu interpretieren" und dies negiert rezitiert, wobwomit sich KPDF diese Einschätzung selbst zu Eigen macht. So what? Was ist Sinn und Zweck dieses Dossiers? Es passt auch nicht in den Gesamtzusammenhang des (so interessanterweise auch nie konkret artikulierten) Vorwurfs, DC würde mit ihren Werken rechtsextremes Gedankengut verbreiten wollen. Nur zu Beginn des Dossiers findet sich ein Verweis auf einen polygon.com-Artikel, in dem auf die Website der Entwickler verweisen wird, wo dieselben Hatred als "Antwort auf den Trend der ‘politischen Korrektheit’ in Videospielen” kreirt haben sollen. KPDF schlussfolgert daraus, damit sei ein "direkt ein beliebtes rechtes Narrativ mit auf[gegriffen]" worden; honestly? Aus Kritik an sog. (imaginierter oder auch faktischer) politischer Korrektheit salopp mal die Pauschalbedienung rechter Narrative zu machen, ist schon arg indifferent, hat selbst ein ideologisches Geschmäckle. Zumal man sich ja auch angucken kann, was die Entwickler wohl tatsächlich noch geschrieben haben: "These days, when a lot of games are heading to be polite, colorful, politically correct and trying to be some kind of higher art, rather than just an entertainment , we wanted to create something against trends [...]" (zit. n. polygon.com... warum hat KPDF entsprechende Äußerung nicht direkt von der eigentlichen Quelle her referiert?). Man hätte auch diese Äußerung einfach wörtlich nehmen können. Ohnehin hat man sich hier wieder vom eigentlichen Werk, von einer Textanalyse gelöst udn darf sich abermals fragen, was Sinn und Zweck dieses Dossiersist. Mehr noch, man löst sich auch im letzten Satz des Dossiers wieder von der Textebene, argumentiert mit Verweis auf killscreen.com darauf, "dass Mitglieder von Destructive Creations reaktionäre Weltanschauungen vertreten und mit der Hass-Kampagne GamerGate sympathisieren." Ohne jetzt auf die bei KPDF oft vorzufindende verzerrte Darstellung von GamerGate einzugehen: Was hat das mit dem eigentlichen Spiel zu tun? Wo ist hier der eigentliche Kritikpunkt im Gesamtvorwurf an DC zu finden? Einfach gefragt: Wo ist hier der Nachweis erbracht wprden, dass Hatred rechtsextremen Gedankengut protegiert?

    Auch auf War Mongrels bin ich hier bereits eingegangen, ohne das wiederholen zu wollen. Auch dort findet sich objektiv mit den Mitteln der Textanalyse keine rechtsextreme Propaganda, um das mal so salopp zu formulieren.

    Bleiben IS Defense und Ancestors Legacy, deren Dossiers ich aus Zeitgründen eigentlich nicht so penibel dekonstruieren wollte, deshalb vielleicht in aller Kürze, beginnend mit IS Defense:
    Die Inhaltswarnung des Dossiers nennt u.a. bereits "Muslimfeindlichkeit", benennt danach, wie die Antagonisten des Spiels präsentiert werden, aslo dass "die gegnerischen Soldaten klar arabisch gecodet [sind]:Sie tragen Turbane unterschiedlicher Farben und IS-Armbinden" und dass "[a]uf dem Startbildschirm [...] die Soldaten schwarze IS-Insignien und schwarze Flaggen mit arabisch anmutender Aufschrift" tragen. Man lässt sich dann aber zu folgendem Absatz hinreissen:
    Das Spiel heißt IS Defense, nicht Muslim Defense o.ä., die Gegner sind nciht nur "klar arabisch gecodet", sondern wie auch unzweifelhaft klar wird als Kämpfer des IS. Es geht nciht darum, dass hier Araber oder Muslime per se als Feindbild inszeniert werden, sondern ganz explizit der IS. Wer würde denn bitte die Tauglichkeit des IS als Feindbild infrage stellen?! KPDF scheint aber die Position zu vertreten, dass die IS-Mitglieder hier nur Surrogat für Araber und Muslime sind. Suggeriert wird dies mit den Ausführungen zur Rolle Siziliens für viele Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen. Dass der IS "laut Fiktion des Spiels ganz Nordafrika erobert hat, wie noch im vierten Satz des Dossiers festgestellt, und dass Sizilien nunmal als vorgleagerte Insel Italiens bereits geographisch ein auch naheliegender Handlungsort sein könnte, wird einfach ignoriert. Daraus, dass Sizilien "regelmäßig von rechten Akteur*innen in der Erzählung von der 'Festung Europa', die von Geflüchteten 'überflutet' wird, angeführt" wird, wird der Vorwurf eines Feigendblatts für DC konstruiert, dieser Vorwurf ist aber erstmal nichts weiter als eine Unterstellung. Das erinnert mich etwas an des Vorgehen deutscher Jugendschützer bei Gewalt gegen sog. menschenähnliche Wesen, da wurde und wird auch behauptet, menschenähnliche Wesen in Filmen, Spielen etc. seien nur Surrogate von Menschen, gegenüber denen man ja tatsächlich Gewalt darstellen wolle. Da wurden (narrative) Noktexte etc. einfach mal ignoriert, Gegenrede hatte auch keinen Zweck, die Unterstellung wurde quasi wie die Kommunikation eines Fakts präsentiert. Was ich damit schreiben will: Bleibt bitte beim Text!
    Auch die weiteren rechten Codes, die man entdeckt haben will, bleiben fragwürdig, etwa bei den freischaltbaren Fähigkeiten im Spiel. Dort heißt es:
    ... es wirkt da fast so auf mich, als hätte man in den letzten paar jahrzehnten nur sehr vereinzelt mit der Rolle von Berserkern, Spartanern und Co. in der Popkultur kontakt gehabt, von Halo bis hin zu Assassin's Creed: Valhalla, um nur mal bei aktuelleren Beispielen aus der Spielewelt zu bleiben. Hier haben wir das gleiche Problem, wie beim auch im Podcast angemahnten Runenproblem: Ja, auch Rechtsextreme etc. bedienen sich oft der (historisch alles andere als akurat rezipierten) Themenfelder der Wikinger und der Spartaner, aber die Themenfelder sind keine genuin rechtsextremen. Anders: Man könnte auch aus Halo mit seinen Begrifflichkeiten (Spartans, diverse Begriffe aus der nordischen Mythologie, darunter auch Dinge wie die MJOLNIR Powered Assault Armor, die Berserker Medal in Halo 2 etc.), dem Setting und der Geschichte, aus der Flood, Spartanern, dem Verteidigungskrieg gegen die Covenant etc. ein (dann etwas größeres) Feigendblatt für rechtsextreme Ideologie machen, textanalytisch ist man dann aber nicht mal mehr auf dünnem Eis, sondern am Meeresboden.
    Ähnlich wacklig sind die Ausführungen zu den Steam-Achievements, denn Achievements des Kalibers "Patriot's Touch" und "Crusade" findet man wohl auch in unzähligen anderen (nicht für derartiges kritisierten) Spielen. Beim "Jan III Sobieski"-Achievement sollte man auch die Kirche im Dorf lassen, hier gilt ähnliches wie zu den Wikingern, Spartanern und Co., also zur Co-Nutzung bestimmter Themen, Symbole etc. und da hat der alte polnische König auch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung im nicht rechtsextremen Teil der polnischen Bevölkerung. Man kann jetzt natürlich argumentieren, dass die Summe der Dinge das Problem macht und der Blick auf die Entwickler selbst, aber die einzelnen Bausteine dieser Argumentation erscheinen ja auch ejder für sich bereits fragwürdig. Jedenfalls ist die Tatsachenbehauptung von KPDF so oder so nicht haltbar: "Die Anspielung auf Sobieski ist in diesem Kontext ein offen rechter Code, nach dem Polen eine historische und quasi-göttliche Mission zur Wahrung der christlich-europäischen Zivilisation zukommt. Ob gegen ein osmanisches Heer, gegen den IS oder gegen Geflüchtete wird hier austauschbar gemacht und vermischt." Nein. Da ist der Rahmen vertretbarer Textinterpretation m.E. schon lange verlassen.
    Dergleichen gilt für den darauffolgenden Abschnitt:
    Eine IS-Herrschaft als Dystopie zu inszenieren erscheint aus aufgeklärter, demokratischer, humanistischer etc. Perspektive als einzige Option. KPDF setzt hier aber eine Aversion gegenüber dem IS mit Islamfeindlichkeit gleich bzw. nennt ja in den Inhaltswarnungen Muslimfeindlichkeit (Islam- und Muslimfeindlichkeit sind aber zwei paar Schuhe). Das geht so nicht. Man geht sogar über zu Medienwirkungsannahmen hinsichtlich der möglichen Wirkungen auf Erinnerungskultur, die kommunikationswissenschaftlich bzw. medienwirkungstheoretisch - ich formuliere es mal diplomatisch - eher unwahrscheinlich sind.
    Was dann der gesamte letzte Block zu den Cumminty-Inhalten soll, darf man sich auch fragen. Sollen hier fragwürdige Community-Inhalte als genuines Problem des Spiels selbst dargestellt werden? Das wäre Unsinn. Oder soll hier etwas, quasi als Beleg der Position von KPDF, der Nachweis dargebracht werden, dass die 'Community' das ja alles auch nur als Feigenblatt wahrnehme und das Spiel nun seiner wahren Bestimmung zuführe? Auch das wäre Unsinn, abgesehen davon, dass es eine ganze Menge Spiele dort draußen gibt, die entsprechende Mods erhalten haben.

    So... habe ich noch Lust auf Ancestors Legacy? Hmmm...
    Nein, da wiederholt sich unter dem Punkt rechte Codes im Wesentlichen das,w as ich oben bereits schrieb. Ich mag mir jetzt auch nicht die Mühe machen, Aussagen aus dem Podcast zur Rolle der Frau im Mittelalter, großartig zu kommentieren, außer vielleicht die folgende Anmerkung: Mittelalterliche Historiographie ist eine im Gros virile (d.h. männliche) Geschichte sog. großer Männer, d.h. wir erfahren von den (im Gros männlichen) Geschichtsschreibern und auch durch andere zeitgenössische Quellen recht wenig über das Leben des einfachen Volks, sondern eher von den Taten bedeutender Persönlichkeiten, die dem Adel und Klerus entstammen. Frauen, die in diesem Rahmen Erwähnung finden und gemeinhin eben auch dem Adel und dem Klerus entstammen, gibt es durchaus, im Gros sind diese aber gerade auch deswegen so bedeutsam, weil sie dennoch Ausnahmen sind. Wenn man also im Podcast von (iirc) verzerrten Darstellungen zur Rolle der Frau spricht, dann aber selbst nur Beispiele aus dem Adel bringen kann, beisst sich die katze irgendwie in den Schwanz. Ständeordnung, Grundherrschaft, Lehnswesen, Erb- und Besitzrechtes i.V.m. christlicher Moral und Ethik bedingten eine insgesamt patriarchale und heteronormative Gesellschaft, da hatten Frauen recht wenig direkt zu sagen, gerade auf dem Land (trotz Arbeitsteilung) nicht. Und damit ist nicht gemeint, dass Frau in einer Beziehung nicht auch die Hosen hat anhaben können, dass sie nicht Einfluss auf Männer(!) gehabt hätte, dass in Städten Frauen als Händler und Handwerker (bis es ihnen verboten wurde) zu Macht und Reichtum haben kommen können, aber es bleiben aber Ausnahmen (von denen es dann mehr gegeben hat, als man früher noch dachte... aber dennoch Ausnahmen). Und das trotz alle Differenzierung, die man da noch epochal und regional vornehmen muss (das sog. mittelalter umfasst ca. 1000 Jahre und unzählige soziokulturell und -politisch durchaus unterschiedliche und auch über die Zeit hinweg nicht statische Gebiete).

    So... viel Text. Puh.
    Die Spieltexte an und für sich genommen scheinen die Vorwürfe m.E. nur unter Maßgabe einer déformation professionelle (mitsamt überinterpretationen, non sequitur-Fehlern, Unterstellungen etc.) plausibel werden lassen. Aber im Podcast zumindest wurde ja (iirc) erwähnt, dass die Summe der Probleme und auch gerade in Verbindung mit den Hintergründen einiger Mitarbeiter das eigentliche Problem manifest werden lassen würde. Zu Ersterem habe ich gerade bereits was geschrieben, zu Letzterem scheinen mir einige Vorwürfe auch substantiiert, einige hingegen nicht (hier prominent der bereits mehrfach erwähnte "Nazi"-Test, der entsprechend belustigt-resignativ von einem der Entwickler kommentiert wurde). Da gäbe es aber auch diverse Fragen zu beantworten: Wir konnten ja bereits eine entsprechende Motivation zur Etablierung rechtsextremen Gedankenguts durch ihre Spiele durch die einzelnen Entwickler nicht nachweisen, vom Erfolg eines solchen hypothetischen Unterfangens ganz zu schweigen. Zudem wäre zu fragen, inwiefern überhaupt in so einem Werk unter Beteiligung einer Vielzahl von Personen entsprechende Einzelagenden überhaupt Niederschlag finden können (man würde ja gemeinhin da auf den produzenten u./o. Director abstellen wollen, denke ich, aber so einfach ist das im Einzelfall auch nicht). Mir scheint es so, dass die Spiele recht unbescholten sind, ein paar Mitarbeiter aber möglicherweise privat doch eher bedenklich aufgestellt sind.

    Ähnlich gelagert ist das bei mir im Fall Burzum, da ist die Problematik des rechtsextremen und verurteilten Mörders Varg Vikernes ganz eindeutig. Bei Teilen(!) seines Werks wird seine Ideologie aber nicht evident, ist für mich musikalisch goutierbar. Ich möchte dem Mann aber keinen Cent geben, weshalb ich die Musik auf andere Art und Weise (und sei es über den Gebrauchtmarkt) beziehe. Bei DC ist die Sachlage für mich nicht so einfach, ein entsprechendes Boykott fällt mir da nicht so in den Schoß, zumal ja mehr als die beschuldigten Personen da arbeiten.

    tl:dr
    Das Dossier von KPDF ist m.E. äußerst problematisch und kann ein Gros der artikulierten Vorwurfe nicht untermauern.
    Da hätte ich mir im Podcast vielleicht sogar noch mehr Nachfragen gewünscht (wenn ich KPDF überhaupt eine Plattform geboten hätte) oder eine explizit konträr eingestellte Gegenposition als weiteren Gast geladen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Oktober 2021
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