SARS-CoV-19-Diskussionsthread

Früher geht eben nicht, hat ja keiner eine Glaskugel.

 

Pics PCRs or it didn't happen.

 

Doch nicht NRW, sondern Hessen. Da gibt es nun den ersten „hochgradigen Verdacht“ bei einem Südafrika-Rückkehrer.

 

Das stimmt natürlich. Aber bei der Variante und allem, was darüber bekannt war, zusammen mit der eher spärlichen Sequenzierung in D, haben es schon aber wahrscheinlich gemacht, dass das Ding hier schon angekommen ist. Unabhängig von anekdotischer Evidenz.

 

Man könnte zumindest bei Ländern, wo die Impfquote sehr niedrig ist; diese mit Einschränkungen im Reiseverkehr als präventive Maßnahme belegen, bis das Impfniveau hoch genug ist. Die Impfquote in Südafrika liegt bei ca. 24 Prozent für vollständig Geimpfte.

Dieser Fall zeigt deutlich, dass mehr getan werden muss, damit nicht nur Teile der Welt ausreichend geimpft sind, während sich woanders neue Variante bilden können.

 

Bislang haben sich vor allem sehr junge Menschen infiziert. Das heißt leider gar nichts. In ca. 2 Wochen wissen wir mehr. Dass diese Person vorschlägt erstmal abzuwarten, macht sie völlig unglaubwürdig. Denn in 2 Wochen braucht man keine Reisebeschränkungen mehr, dann ist es eh egal, weil massiv verbreitet.

 

Mal ehrlich: Die Chance, dass Omicron nicht schon längst überall verteilt wurde, ist genau 0.

Da fliegen tausende Leute jeden Tag von Südafrika in die ganze Welt und Vorgestern hat es noch niemanden interessiert.

 

Sequenzierungen finden ja noch immer statt und wenn die Variante relativ großflächig zirkulieren würde, dann sollte das schon aufgefallen sein.

Die Grafik ist so zumindest nicht selbsterklärend, weil die Entwicklungen nicht für sich alleine stehen. Wenn ich das richtig sehe, dann traf die Ausbreitung von Omikron auf einen relativ starken Rückgang von Delta, während so eine ähnliche Entwicklung beim Aufkommen von Delta (da dann in Bezuf auf Beta) nicht der Fall war. Man müsste da eher auf die absoluten Zahlen und deren Wachstum schauen - so suggeriert die Grafik etwas, was sie nicht aussagen kann.

 

Hoffen wir's. Ich hab nach fast 2 Jahren Pandemie inklusive vieler leicht vermeidbar geschossener Böcke einfach nicht mehr allzu viel Vertrauen in unsere "Frühwarnsysteme". Ich lass mich aber gerne positiv überraschen.

 

Wie groß ist denn dein Bekanntenkreis das du daran sowas auch nur im Ansatz ableiten könntest? Wie viele recht heftige Corona-Erkrankungen hattest du in den letzten 2 Wochen innerhalb des voll geimpften, junge und gesunden Teil erwartet? Das ist doch völlig absurd.

 

Ja. Es ist sicher schon in der EU. Aber die Menge des Eintrags macht einen erheblichen Unterschied für die nächsten Wochen. Und es kommt jetzt darauf an, Zeit zu gewinnen.

 

Exakt. Dennoch bin ich weiter sehr besorgt, das kann sich bei mir erst ändern, wenn wir erste Ergebnisse haben zu Wirksamkeit von Impfstoffen (ca. 2 Wochen soll es dauern).

Angepasste Impfstoffe könnten wir realistischerweise im Mai haben. Das ist noch lange bis dahin.

 

Für dich ist immer alles völlig absurd und realitätsfern, bis es dann doch überraschend schnell Realität wird.

 

Das du anhand von Fällen in deinem Bekanntenkreis zuerst auf die Verbreitung einer neuen Mutante schließen kannst war, ist und wird immer absurd und realitätsfern bleiben.

 

Japp, sehe ich ähnlich. Aktuell bin ich "nur noch" besorgt - am Donnerstag und Freitag war ich zeitweise auch kurz vor großer Angst, weil eine heftige Immune-Escape-Variante mit hoher Infektiösität einfach nur ein Super-GAU wäre, sofern ihre Verläufe nicht fast ausschließlich aus harmlosen Schnupfen beständen. Meine Hoffnung ist, dass wir da jetzt zu sensibel reagieren und die Variante sich als deutlich weniger schlimm herausstellt als in den schlimmsten Befürchtungen, aber das dauert halt noch ein paar Wochen, bis man dazu was Genaueres weiß.
Umgekehrt wäre es aber sehr beruhigend, wenn auch bei so stark mutierten Varianten die Impfungen zumindest einen guten Schutz gegen schwere Verläufe böten. Falls sich das herausstellen sollte, dann wäre das ein großes Glück im Unglück. Und nochmal eine gute Werbung für Impfungen und auch ein recht gutes Argument für eine Impfpflicht.

 

Lieber Manu, ich arbeite in einer Schule mit fast 100 Kollegen, >1000 Schülern und kenne natürlich auch privat viele Leute.
Wenn davon auf einen Schlag unabhängig voneinander sieben Leute, die vollgeimpft und vorsichtig sind, erkranken und auch noch überraschend fiese Symptome haben, dann lässt mich das eben aufhorchen. Bis zuletzt kannte ich zwar auch immer wieder Leute mit Impfdurchbruch, aber die Fälle waren bis auf wenige Ausnahmen supermild.

Außerdem sage ich ja nicht, dass es mit Omikron zusammenhängen muss, ich weiß nicht wie du das aus den Wörtern "ich habe ein bisschen die Befürchtung" ableitest. Es würde aber gut passen. Das ist keine wissenschaftliche Aussage und kein Studienergebnis, sondern Smalltalk. Du achtest bestimmt immer darauf, dass alle deine Befürchtungen und Aussagen mit Studien untermauert sind.

Aber sei nur gerne weiter zwanghaft optimistisch und schieße scharf gegen jeden, der eine eher pessimistische Perspektive äußert. Genau diese Haltung hat das Land in den letzten 2 Jahren sehr weit gebracht und wurde auch nie von der Realität widerlegt.

 

Und man weiß auch noch nicht in welchen Bevölkerungsgruppen sich die Krankheit ausgebreitet hat oder etwa quer über alle. Zum Beispiel in engen, von Armut gezeichneten Wohngegenden ist eine rasende Verbreitung vorprogrammiert. Das ist nach wie vor so viel Nichtwissen...

 

Ja, genau meine Gedanken dazu, mit dem kleinen Unterschied, dass ich nicht kurz vor, sondern bei großer Angst war und jetzt runter auf sehr besorgt.

 

Jipp. Zudem ist mir jetzt auch nicht einmal klar, ob bei der Stichprobenauswahl für die Sequenzierung nicht noch ein Bias drinsteckt. Typischerweise nimmt man ja randomisierte Stichproben, aber wenn da plötzlich was neues auftaucht, dann wird man gezielt dort weiter sequenzieren, wo das aufgetaucht ist. Damit hat man da plötzlich unterschiedliche Auswahlmechanismen und das könnte bei den kleinen Stichprobengrößen durchaus zusätzliche Verzerrungen bedeuten.

Das war auch etwas beschönigt bei mir - ich habe es Donnerstag Abend echt bereut, vorm Schlafengehen nochmal in den Thread hineingesehen zu haben...

 

Was glaubt ihr, hätten wir mit der aktuellen Impfquote und der ersten Variante die Pandemie beenden können?

Also wäre der Plan aufgegangen, wenn Delta nicht aufgetaucht wäre?

 

Jein. Wie ich hier schon geschrieben habe, gefährliche Immunescapevarianten können sich auch bei niedriger Inzidenz und hoher Impfquote bilden. Nämlich bei immunschwachen Menschen, zB HIV-Infizierten. Daher wäre eigentlich eine massive Investition in die HIV-Bekämpfung angezeigt.

 

M.E. ja. Es war aber unrealistisch, zu hoffen das Virus mutiert nicht in relevanter Weise.

 

Ja denke schon, damals waren 70% Impfquote angepeilt, die haben wir.

 

Wenn ich mich richtig erinnere, war immer von 70-80% Impfquote für ausreichenden Herdenschutz die Rede, also nein. Zumindest die jetzt stark betroffenen Regionen mit geringer Impfquote wären auch mit dem Wildtyp stark betroffen. Ob eine Überlastung der Krankenhäuser möglich gewesen wäre, weiß ich aber nicht. Vermutlich schon, weil es ohne Maßnahmen ja auch mit dem Wildtyp sehr leicht Superspreadingevents geben kann (siehe Tönnies mit den 1000 Infizierten).

 

Ich halte das auch für sehr wahrscheinlich. Alpha ging ja relativ schnell zurück im Frühjahr und das kann eigentlich nicht daran gelegen haben, dass das von Delta verdrängt wurde - dazu waren die Prävalenzen eigentlich zu niedrig. Daher würde ich das so interpretieren, dass wir durch Impfungen Alpha und den Wildtyp sehr gut bekämpft haben, nur für Delta hat das nicht gereicht.

 

Dein Bekanntenkreis ist jetzt also die Schule, alles klar. Das hat nichts mit optimistisch oder pessimistisch zu tun, anhand eines Bekanntenkreises kann keine Variantenverbreitung abgeleitet werden.

 

Zu Befehl, Mr. "Meine Befürchtungen sind immer absolut wasserdicht"

Meine Güte, komm mal klar.

 

Danke für die Feststellung. Bleibt nur die Frage, an welcher Stelle das getan wurde.

 

Sagte er, nachdem uns die nächste Mutation per Flugreisendem eingeschleppt wurde.
Ob geimpft oder ungeimpft ist da erstmal egal.

Hätte man letztes Jahr die Grenzen Dicht gemacht, wäre die Pandemie auch mit 70% Impfquote in Deutschland vorbei, da der Original-Virus ja absolut Pille-Palle ist gegen das, was uns jetzt erwischt.

 

Wie willst du in Deutschland die Grenzen so dichtmachen, dass da von außen absolut nichts reinkommt? Ich mein, selbst Neuseeland hat seine 0-Covid-Strategie aufgegeben und deren Außengrenzen zu kontrollieren ist im Vergleich zu Deutschland ein absolutes Kinderspiel.

 

Was ich dazu in dem Zusammenhang bislang gelesen habe, ist die Annahme, dass eine zu schwache Immunantwort von HIV-Patienten dem Virus die Möglichkeit einräumt, sich anzupassen, ohne das die Forschung bislang einen eindeutigen Nachweis dafür vorweisen kann.

Ich widerspreche dir nicht. Die Weltgemeinschaft muss in jedem Fall mehr auf globaler Ebene tun, damit sich keine Ungleichheit bei der Bekämpfung des Virus einstellt,

 

BioNTech says it could tweak Covid vaccine in 100 days if needed

Company says it will know in two weeks whether current Pfizer jab is effective against Omicron variant

https://www.theguardian.com/society...uld-tweak-covid-vaccine-in-100-days-if-needed

 

Warum impfen wir dann immer noch gegen die ursprüngliche Variante und nicht gegen Delta?

 

Der Landkreis Erzgebirge hat die 2000-Marke geknackt.
https://covid-karte.de/#353
Top.

 

Melde Vollzug...

Hier ist wieder @Ulsterman s geliebte anekdotische Evidenz.
Es waren über zehn Leute vor mir, die Deutsch nicht als Muttersprache hatten und dementsprechend Schwierigkeiten hatten die Zettel auszufüllen, zumal es teilweise auch deren erste Impfung war. Der Typ mit dem Klemmbrett (älter, grauhaarig, extrem schlank, Schiene am Bein) war schon von Sekunde 1 an mega gestresst und genervt. Und hat denen ziemlich abwertend den Text erklärt. Den Typen hinter mir, der kein Deutsch lesen konnte, hat er auch angemacht "Wenn wir das jetzt bei jeder Frage so machen, bin ich morgen noch nicht fertig". Bei mir wollte er die Bullen rufen, als ich mich wegen 5,5 Monaten nicht abwimmeln lassen wollte. Der eine junge Security war aber super nett (gefühlt stand da dreimal der gleiche aussehende junge Mann -, sah zwischendurch aus, als hätte er eine Gebetskette fürn Rosenkranz in der Hand), hat sich angehört was ich zu sagen habe, und nach dem der Klemmbrettfutzi meinen ersten Zettel weggeschmissen hat, kam er 2 Minuten später wieder und meinte der Arzt hätte "ausnahmweise" okay gesagt. Drinnen hat mich die Arzthelferin gefragt, ob ich Deutsch wäre, ich würde so bunt aussehen.

Am Donnerstagabend war die Liverunde von der LVZ mit dem SIKO-Typen, wo explizit die Frage nach 6 Monaten kam. Antwort "Niemand soll von einen Impfstelle weggeschickt werden, wenn es nur fünfeinhalb Monat sind. Da soll man nicht päpstlicher sein als der Papst"

Nach dem ich so über das Impfzentrum am Messegelände geschwärmt habe im Mai und Juni - das heute war echt Grütze.

Da soll man sich über schlechte Impfquoten noch wundern, auch unter Migranten. Das scheint Bremen ja deutlich besser hinbekommen zu haben. Sachsen, du bist so am Arsch.

@Helli s Frau hab ich nicht gesehen, aber ich hab mich mit einer sehr netten Grundschullehrerin (Jahrgang 63) unterhalten, in der DDR sozialisiert, die das Drama um die Impfungen auch nicht verstehen konnte, sich aber auch sehr über die eine Impfgegnerin im Kollegenkreis aufregte und meinte, sie ist ausm Erzgebirgskreis weg an ne andere Schule - sie hat die AfD/Impfgegner-Mentalität der Leute dort nicht ausgehalten.

 

Iwas muss die Bergluft mit den Leuten machen das die alle aweng bled sind.

 

Doch, dafür dass das möglich ist, gibt es leider eindeutige Nachweise. In UK wurde das (extreme Mutation) bei Immunsupprimierten beobachtet.

 

Ja, deswegen schrieb ich ja Mai als realistisches Datum (mit Zulassung, Beschaffung und Beginn Verteilung).