SARS-CoV-19-Diskussionsthread

Jein, zwischendurch (ich meine, Anfang 2021) hatte Norddeutschland auch schon mal einen Ausschlag, während die anderen niedriger lagen.

 

Bloß weil sich ein kleiner Teil in den Medien gut verkauft, die Impfpflicht ist schon längst beschlossen, ist doch nur noch Show was die Politiker da abziehen, für den nächsten Wahlkampf, der irgendwann kommen wird.

 

Das ist sie eindeutig nicht, sonst würde die Union ja nicht so darauf drängen. Die wissen ganz genau, dass sich die Regierung damit in eine Falle manövriert hat und drehen jetzt genüsslich den Finger in der Wunde.

 

Es hat doch noch nichtmal jemand ein auch nur halbwegs ausformuliertes Konzept (vorgestellt), wie soll da etwas beschlossen sein? Das Prozedere inkl. Aufhebung der Fraktionsdisziplin ist ja afaik beschlossen, dahinter kann man nicht wieder zurück.

 

Und was wäre die Lösung? Noch mehr Herdprämien um (meistens) Frauen in wirtschaftliche Abhängigkeit zu treiben? Höhere Löhne wären insgesamt super, aber die Alleinverdiener*innen-Familie jetzt als die große Lösung zu sehen, ist mir dann doch zu einfach.

 

Mir geht es darum, dass das ganz sicher keine "nüchterne" Darstellung war. Ich kann auch in jede Diskussion um jeden Krieg oder in jede Klimadiskussion so einen lapidaren Einzeiler reinwerfen: "Der große Gewinner des Krieges ist die Gewalt" oder "Der große Gewinner des Klimawandels sind die Extremwetterereignisse" oder "Der große Gewinner der Armut ist der Hunger". Das ist alles hochgradig wertend und sicher nicht "nüchtern" und damit drückst du explizit nur wiederholt deine Unzufriedenheit mit der Gesellschaft aus.
Natürlich sehe auch ich zahlreiche Probleme und Unzulänglichkeiten, nur habe ich mittlerweile einen dezent anderen Weg damit umzugehen.

 

Ihr glaubt also ernsthaft das es zu keiner Impfpflicht kommt?
Ich wurde bis jetzt eigentlich immer erfolgreich enttäuscht von den Regierungen, also wird auch eine Impfpflicht kommen mit 18+ oder sogar darunter.
Die SPD, Grünen und die CDU/CSU sind zum Großteil dafür, so wie ich das mitbekomme habe, dazu kommt noch ein bisschen Linke und FDP, das reicht locker aus.

Sollte es dazu nicht kommen wäre ich echt mal positiv überrascht aber das wird nicht passieren.

 

Ja, da gibt es Anhaltspunkte, dass Omicron soweit weg ist von allen anderen Varianten, dass eine Omicroninfektion nicht schützt vor Delta. Schau mal auf dem Twitter von Drosten zB., da findest Du was dazu. Alles aber noch nicht ganz klar

 

Es ist mir mittlerweile einfach vollkommen egal. Für viele Leute tut es mir leid, hauptsächlich die, die das alles in den Krankenhäusern und Intensivstationen ausbaden dürfen, aber es interessiert mich nicht weiter. Wie schonmal erwähnt stören mich die momentanen Maßnahmen kaum und ich fühle mich nicht eingeschränkt. Wenn die deutschen das gerne noch ein paar Jahre weiter so haben möchten - von mir aus. Ich komme damit klar.

 

Dann hast Du offenbar 'nen ziemlich beschissen organisierten Landkreis erwischt. Hier das ist alles kein großes Problem, weder bei den Ärzten, noch im Impfzentrum. Hier waren sie allerdings auch nie so blöde und haben alles runtergefahren. Der Nachbarlandkreis hatte das getan. Deren Impfzentrum hatte nur noch wenige Stunden an zwei Tagen die Woche offen. Als Delta bei denen mit einer Inzidenz von weit über 1.000 so richtig Party gefeiert hat, haben sie Wochen gebraucht, um den Laden halbwegs wieder aufzumachen, während man hier extrem schnell von fünf auf sieben Tage ging und das auch noch bis 22 Uhr.

 

Möglich. Sollte es noch Länder mit niedriger Impfquote (bzw. wenig wirksamen Impfstoffen) und niedriger natürlicher Deltaimmunität geben, könnte ich mir sogar vorstellen, dass Delta nochmal kommt selbst nach massiver Omicron-Welle. China könnte da zB ein Risiko haben. Überhaupt frage ich mich was China beabsichtigt, deren Strategie kann mE ohne bessere Impfstoffe nicht aufgehen.

 

Inwiefern wertend?

Ich sehe nicht, dass ich den nüchtern dargelegten Fakt bewerte. Falls du eine Wertung möchtest, bitte: ich finde den Umstand, dass "wir" es dem Virus teils so verdammt einfach machen, schon ziemlich beschämend und wir könnten in Bezug auf die Pandemie (und ja, auch bezogen auf die Gesellschaft) längst weiter sein. Aber "wir" sind es nüchtern betrachtet einfach nicht. Wie ich schon einmal schrieb: im Prinzip weiß man seit August 2021, dass wir wohl leider nicht um eine Impfpflicht nicht herumkommen, weil unsere Gesellschaft leider lieber in zu großem Maß an irgendwelchen Bullshit glaubt und/oder sich teils von absurden Ängsten (die ggf. durch Bullshit befeuert werden) einnehmen lässt. Und was passiert nun? Im Prinzip nichts. Vor einigen Tagen/Wochen hieß es noch, man wolle bis März eine Impfpflicht einführen. Jetzt heißt es, vielleicht im Mai? Das ist doch einfach nur noch bizarr bzw. schäbig.

 

Ich habe nicht gesagt das ich glauben würde es käme zu keiner Impfpflicht. Aus welchem meiner Postings hast du das geschlossen? Fakt ist aber, dass es bisher weder vom Bundesgesundheitsminister, noch von der Regierung oder irgendjemand anderem ein präsentiertes Konzept gibt über das der Bundestag auch nur diskutieren, geschweige denn abstimmen könnte.

 

Es besteht schon ein Unterschied, ob beide in Vollzeit arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen, oder beide arbeiten gehen können, weil sie wollen.

 

Müsste man tatsächlich mal schauen. Ich hatte auch vor einiger Zeit eine sehr frühe Studie gesehen, nach der Omikron zumindest einen gewissen Schutz gegen Delta bieten könnte. Für Gesellschaften mit relativ hohen Impf- und vor allem hohen Boosteranteilen könnte das in Kombination reichen, um Delta niedrig zu halten.

Kontext plus Wortwahl sind sicher alles andere als das bloße Nennen nüchterner Fakten. Aber es steht dir gerne frei dies anders zu sehen - dann haben wir da sehr unterschiedliche Auffassungen und ich will darüber nicht wieder eine Diskussion machen, auch weil dieser Diskussionsstrang nicht übermäßig viel mit dem Ausgangspunkt zu tun hat.

 

Wie schon geschrieben die Mehrheit gibt es schon, das Konzept ist nur noch Formsache.

 

Ich verstehe deinen Standpunkt einfach nicht.

 

Es ist eh an Dämlichkeit nicht zu überbieten, das auf die Impfzentren zu begrenzen. Afaik gibts überall da, wo Ärzte impfen dürfen, von zentralen Themen ab null Verfügbarkeitsprobleme.

 

Welche Studie meinst Du? Ansteckungsschutz?

Ich beziehe mich auf dies, wurde auch von Drosten thematisiert:
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.01.03.21268582v1
https://twitter.com/colinrussell/status/1478354895581454337

 

Wie kommst denn darauf das es eine Mehrheit geben würde, wenn nichtmal klar ist wofür diese Mehrheit genau stimmen müsste?

Es sieht ja so aus als wenn mehrere Konzepte erarbeitet werden würden, ob es dann (ohne Fraktionsdisziplin!) für eines davon eine Mehrheit gibt oder nicht halte ich tatsächlich für offen. Wenn du daraus schließen willst ich würde nicht an eine kommende Impfpflicht glauben, nun gut. Das ist aber eben nicht das was ich sage.

 

Ich hatte das mal vor ein paar Wochen gepostet: https://www.gamestar.de/xenforo/thr...kron-bedrohung.468443/page-3574#post-20264194

 

https://www.luzernerzeitung.ch/inte...-fuer-chaos-an-frankreichs-schulen-ld.2235919
Unter Frankreichs Eltern geht die Angst um – allerdings nicht so sehr vor Omikron, sondern vor dem Test-Marathon, zu dem sie im Fall einer Ansteckung gezwungen sind. Die Regierung in Paris unternimmt alles, um den Schulbetrieb offenzuhalten. Damit versucht sie indirekt auch einen Kollaps der Wirtschaft zu verhindern. Ausser einer dreiwöchigen Schliessung zu Beginn der Covidkrise hatte Präsident Emmanuel Macron mit dieser Strategie bisher Erfolg.


Testen, testen, testen

Doch jetzt wirft der Omikron-Tsunami alle Pläne über den Haufen. Die Massenansteckung erfasst zunehmend auch das Jungvolk der Nation. Allein am Donnerstag wurden 47 000 Schüler infiziert, dazu 5600 Lehrer. Fast 10 000 Schulklassen mussten bisher geschlossen werden. Und das, obwohl die Klassen nicht mehr schon bei einem einzigen «positiven» Fall geschlossen werden, sondern erst nach drei Fällen.

Ich bezweifle die Sinnhaftigkeit, Schulen im Peak einer Welle krampfhaft offenhalten zu wollen. M.E. ideologisch motiviert. Ich bin absolut gegen dauerhafte Schließung und sehe Schulschließungen als absolute Notfallmaßnahme. Aber im Peak der größten Welle jemals?

 

Sollte eine Impfpflicht ernsthaft kommen, wäre längst - seit Wochen oder gar Monaten - der Zeitpunkt gekommen, sie auszuformulieren und transparent juristisch prüfen zu lassen. Nichts dergleichen passiert. Stattdessen erleben wir eine Verzögerungs-Rhetorik, die selbst die Diskussion zur Diskussion nach hinten schiebt, möglichst über den Winter in den Frühling hinein. Sollten dann die Zahlen auch nur marginal sinken - wer glaubt dann noch daran, dass eine Pflicht eingeführt wird? Ich halte das für naiv.

Ich muss auch zugeben, dass es mir mittlerweile tendenziell egal ist. Zumindest die größeren Kids sind beide geimpft. Ich komme mit den momentanen Einschränkungen gut klar. Clubs und Veranstaltungen sind eh nicht meine Sache, unser im Lockdown aufgebautes Heimkino steckt das Dorfkino in die Tasche und mit 2G komme ich gut klar. Ist schade für den Einzelhandel, wenn dadurch Kundschaft verloren geht, aber um alles kann man sich auch nicht kümmern.

Wenn die Leute (TM) nicht verstehen, dass die Alternative zur Impfpflicht keine völlige Freiheit ist, dann soll das eben so sein.

 

Hast Du die Studie gesehen? Gibt es da einen Link? Ich vermute, das gilt nur bei vorheriger Deltainfektion bzw. Impfung.

 

Letztlich ist das nur eine weitere Bankrotterklärung. Man hat es offensichtlich nicht geschafft (oder ggf. nicht mal versucht) Alternativen für einen solchen Fall zu schaffen.

Insofern ist das Offenhalten der Schulen quasi alternativlos.

 

Mir ist es nicht egal. Wir müssen die Grundlagen für viele weitere Jahre legen. Wenn es eine Impfpflicht gibt, haben wir ein gutes Tool zur Beherrschung der Problematik.

 

Die politische Zermürbungstaktik wirkt leider irgendwann bei jedem.

 

Ne, da Orginalstudien ja ungern verlinkt werden, weiß ich nicht genau, auf welche sich das bezog. Kann gut sein, dass das insbesondere für Geimpfte gilt, aber da anscheinend eine Delta-Infektion auch einen gewissen Schutz vor Omikron bietet, halte ich es für plausibel, dass es auch umgekehrt der Fall ist. Wenn nicht, dann wäre das in der Tat nicht so schön. Gibt es eigentlich schon Aussagen darüber, ob man Vakzine einfach kombinieren kann? Also ob der Omikron-Impfstoff sich einfach mit dem bisherigen (oder gar Delta) kombinieren ließe?

Das ist praktisch alternativlos.

 

Nüchtern betrachtet ist es das leider.

Ansonsten: erleuchte mich gern mit realistischen Alternativen.

 

Klar, es geht natürlich über reine Wissensvermittlung hinaus, aber heutzutage scheint das hinter der kinderaufbewahrung nachzustehen.

 

Sagt die Politik auch gerne mal, wenn sie Dinge umsetzt.

Ansonsten gibt es natürlich realistische Alternativen dazu, sich hauptsächlich in Foren zu beschweren und darauf zu hoffen, dass die Politik auf magische Weise das tut, was man selbst gerne möchte. Ich finde es zum Beispiel noch immer schade, dass die Maßnahmengegner die Straßen für sich alleine haben. Da gäbe es ja zig Ansätze für kreative Protestformen, man könnte sich ja mal ein Beispiel an Greenpeace und Co. nehmen. Dazu könnte man bspw. online anfangen Gleichgesinnte zu suchen und sich aktiv zu organisieren, usw.
Und bevor du nun die obligatorische Frage stellst, warum ich das nicht tue: Mein Leidensdruck ist da nicht ganz so hoch, weswegen ich es nun noch nicht als meine Aufgabe sehe, da aktiv zu werden.

Weiß ich nicht, wie stark das gewichtet ist. Aber der Betreuungsaspekt ist in der Tat sehr wichtig geworden, das stimmt. Ich wüsste aber auch nicht, wie eine sinnvolle Alternative dazu aussehen könnte, weil unsere Wirtschaft dazu deutlich flexibler sein müsste, als sie jetzt ist: Die kann nicht praktisch auf Knopfdruck ohne Probleme den Zu- und Weggang vieler Arbeitskräfte auf einmal kompensieren. Dazu müsste es viele Redundanzen geben und das widerspricht dem Effizienzcredo.

 

Broken by design. Das passiert wenn man so ein Hipster Startup an sowas lässt.

 

Wir hatten Wahlen, Regierungswechsel und dann Weihnachten und Feiertage. So eine Impfpflicht wird nicht von heute auf morgen kommen.

Jetzt werden wir uns wieder im Kreise drehen, das was jetzt kommt...

Viel werden sehr enttäuscht sein, wenn es die Impfpflicht gibt und der Mist mit Corona immer noch nicht beendet ist. Eine Mutation reicht aus und dies angebliche Freiheit durch die Impfpflicht ist Geschichte.
Omikron und Länder mit sehr hoher Impfquote belegen das leider nur zu gut.

 

Es soll aber doch gerade nicht einen Vorschlag zur Impfpflicht geben, sondern mehrere sogenannte Gruppenanträge. Ich finde es ziemlich seltsam, dass Lauterbach dabei nicht vorangeht und seine Idee präsentiert - er sollte ja eine haben.

 

Aber die haben Smudo - den IT- und Kryptoexperten überhaupt. Seine Expertise ist gigantisch und fast genauso groß, wie sein Ego und seine Unverschämtheit gegenüber Kritikern.

 

Dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ sagte der SPD-Politiker, er arbeite an einem Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht für über 18-Jährige ohne neue Meldestrukturen.
https://www.deutschlandfunk.de/bund...rbach-fuer-impfpflicht-ohne-register-100.html

Da wird schon einer kommen mit Lauterbach.

 

Und das bewirkt bitte was?

Mal abgesehen davon, dass es Gegenprotest gibt, bist du ernsthaft davon überzeugt, dass mehr Gegenprotest - bis auf ein stärkeres Echo der Polizei - irgendwas bewirken würde?

Übrigens: ich kann jeden verstehen, der einen riesigen Bogen um die Bullshit-Gläubigen macht. Im Zweifel bringt man sich da nur selbst in Gefahr.

 

Verstehe ich das richtig das du also der Ansicht bist die Impfgegner hätten sich mit ihren Protesten durchgesetzt und entsprechende Gegenproteste hätten keinen Effekt?

 

Da sind wir wieder bei "Lass uns die Löhne so weit erhöhen und hoffen, dass nicht alles teuerer wird sodass es dann doch wieder nicht geht." Wäre schön, wenn das ginge, Lohnerhöhungen sind toll. Aber selbst dann würde wahrscheinlich wieder gejammert, dass die Doppelverdiener schönere Urlaube haben.