Othering in der Gaming Community

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von Traumfresseryn, 10. Dezember 2020.

  1. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Wobei viele lange Spiele halt auch Open World Titel sind, die oft sehr gestreckt sind. Da gibt es auch positive Beispiele, aber die Mehrheit empfinde ich als mittelmäßig bis schlecht.

    Bei Persona 5, welches auch 120 Stunden lang ist (beim ersten Durchgang und je nachdem wie man spielt), habe ich jede Sekunde genossen und es sogar mehrmals durchgespielt. Die Assassin's Creed Spiele, fasse ich nicht mehr an.
     
  2. K7-DanSmith

    K7-DanSmith
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    Man, da wärst im GamePro-Forum aber nicht glücklich geworden. Kurze Erklärung für diejenigen, die im GPF nie unterwegs waren:
    Ein User hat uns immer wieder Vorträge gehalten, wie man Spiele zu spielen hat. Höchster Schwierigkeitsgrad, bestimmter Ansatz usw. Als Beispiel nenne ich das von ihm damals erwähnte Dishonored. Die (laut ihm) einzige korrekte Spielweise: stealth auf höchstem Schwierigkeitsgrad. Alles andere bedeutet, dass man es nicht richtig spielt! UND, ganz wichtig, er wurde auch nicht müde uns zu erzählen, warum wir halt alle keine echten Gamer/Nerds/Geeks sind.... und ja, es war anstrengend und lächerlich.
    Nachdem besagter User also immer wieder damit geprotzt hat, welche Spiele (Halo, Skyrim, Dishonored etc.) er so auf den höchsten Graden der Schwierigkeit korrekt konsumierte, hat er leider den Fehler gemacht zu schreiben, dass Spiele früher unspielbar waren, weil sie [frei zitiert]"nur drei leben und drei continues"[Zitat Ende] hatten... joa... unnötig zu erwähnen, ich tu es dennoch, dass er sich als QuickSavePussy geoutet hat.

    Und was will ich mit dieser Anekdote aussagen? Also erstens finde ich nicht, dass "Othering" ein echtes Problem darstellt. Wenn man sich nicht willkommen fühlt, weil einige die Person als "unwürdig" ansehen... meint ihr nicht, dass da das Wertesystem falsch ist?! Ist doch wieder so eine Fanboy-Scheiße: "Du bist nichts, weil Du die falsche Plattform nutzt". Wen jucken solche Leute?
    Was die Branche angeht, muss ich klar widersprechen. QuickSaves, regenierende Health-/Shieldbars oder das Vorspielen lassen bei einigen Nintendo-Titeln finde ich furchtbar. Warum sollte man als Designer nachgeben, wenn man etwas anderes möchte? Sekiro und Konsorten haben eine Designentscheidung als Grundlage. Und ironischerweise ist "git gud" vielleicht abschätzig, aber im Grunde das, was man früher einfach gemacht hat. Ich habe gerade Renegade Ops beendet, hab's auch nur auf dem Hardcore-Grad gespielt, aber nicht "weil ich so geil bin" oder weil "ich besser bin". Man kriegt mehr XP und rein psychologisch stelle ich mich automatisch auf das Spiel auf dem Niveau ein, und das habe ich auch bei vielen anderen Spielen oder Serien gemacht. Und wenn ich etwas nicht kann, lebe ich halt damit. Hardcorps Uprising: werde ich im Leben nicht mehr im Arcade-Mode schaffen. Ist halt so: zu alt, zu wenig Skill, keine Zeit zum Üben, das sind die Gründe. Aber solange diese Schwierigkeitsgrade keine unfairen Einstellungen im Algorithmus sind, wo einfach alles hochgejagt wird und man dann sagt "mach mal!", sondern Werkzeuge (=Spielmechaniken) an die Hand gegeben werden, ist doch alles gut.

    Das mag jetzt Leute ausschließen, und ja, es ist schade, dass nicht jeder alles für sich haben kann, aber alles immer aufweichen... sorry, falscher Weg. Wir reden hier nicht von notwendigen, lebenswichtigen Dingen wie Lebensmittel, Kleidung, Bildung.
    Man kauft Unterhaltung und man kann abschätzen, ob man etwas beherrscht oder nicht - und sorry, aber manchmal kriegt man eben nicht, was man will. Pech gehabt! Kein Grund anderen etwas wegzunehmen.

    Und dieses Nase rümpfen ist eher eine charakterliche Schwäche, die würde sich so oder so manifestieren. Sieht man täglich überall. Muss man auch ertragen. Und vergessen wir auch nicht, dass wir ironischerweise darüber diskutieren, dass ein Grossteil(!) nicht an Nischenspielen teilhaben kann... aber reduziert man alles weg Alter, Interesse usw. bleibt vermutlich eine noch kleinere Gruppe übrig, als die tatsächlicher Souls-Spieler zum Beispiel.
    Und wir haben in diesem sozio-politischen Klima ja nun echt genug kleine Gruppen oder deren Stellvertreter, die sehr laut sind, da brauche ich jetzt keinen Sekiro-Aufschrei, in dem "Gerechtigkeit" eingefordert wird.

    Ok, soviel zum Start. Klingt alles derber, als ich es meine, aber in der Kürze kriege ich es nicht eloquenter hin. Aber nur weil ich Spiele auf Hard/Elite/wasauchimmer spiele, muss ich auch kein Arsch sein, der sich für etwas Besseres hält.
    Die meisten lassen die Gamerschaft gern mal außen vor, wenn es um (Eigen)Verantwortung geht; sollte man nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Januar 2021
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  3. acer palmatum

    acer palmatum
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    Meddlfranken (tatsächlich)
    "Aber ist es wirklich verwunderlich, dass man den Schwierigkeitsgrad nicht runterstellen möchte, wenn man dadurch seine Mitgliedschaft in der Gaming Community riskiert?"

    Seit wann wird man von der sog. Gaming-Community verstoßen, wenn man die Spiele auf superleicht spielt? Mache ich auch bei manchen Spielen (Story-Modus bei RPGs mit - aus meiner Sicht - grottigen Kampfsystem) und ich bin seit Mitte der 80er dabei. :ugly:
    Mehrere Schwierigkeitsgrade haben einen Sinn und waren in meinen Augen eine der besten Errungenschaften der Videospielentwicklung. :teach:
    Nochmal zur Erinnerung: Man spielt um Spaß zu haben. Und wenn einem in einem Singleplayerspiel der Godmodus Spaß macht: go for it. :nixblick:
     
  4. SchnabeltierX

    SchnabeltierX
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    Ich möchte Spiele so spielen,wie sich der Entwickler gedacht hat: „so werden die gespielt". das trifft nicht auf Spiele zu die mehrere Schwierigkeitsgrade haben sondern eher auf Souls Like Titel,das bedeutet aber auch das ich nicht immer jedes Schwere Spiel oder jedes Souls Like durchspiele,es kann nämlich gut sein,das mir mit der Zeit langweilig wird und ich aufhöre,es kann aber sein,das ich erst nach einer langen Pause wie Sechs Monate oder einem Jahr bei Titeln weiterkomme. Ich weiß noch, wie ich ein Jahr in der Wüste bei MegamanXCommand-Mission umhergelaufen binn,weil die weiterführende Aktion nicht ausgelöst wurde, während bei einem Freund,die Situation sofort erschien. Ich brauche also nicht immer einen Easy Modus,ich Spiele und wenn ich keinen Bock mehr habe, höre ich auf.

    Edith: ach ja das Thema: andere ausgrenzen,weil du nicht,so oder so Spielst.

    Es mag Menschen geben,die werden sich diesen Gruppenzwang aussetzen,ich nicht. Mir sind da Communitys egal,da ich, wenn überhaupt nur einen Spielkollegen für meinen Coop Titel oder irgendwas bestimmtes brauche. Bekomme ich denn nicht,ist es auch kein Problem. da einfach etwas anderes Spielen kann.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2021
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  5. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Es gibt bei Spielern halt immer unterschiedliche Typen. Manche sind toxisch und blicken auf ,,Casual Spieler" herab und andere sind hilfsbereit, freundlich,usw. In diese Lager teilt sich z.B. auch die Souls Community.

    Beispiel:

    Ich habe über eine Dark Souls Community jemanden kennengelernt und ihm geholfen. Später hatte er einen anderen Spieler in die Voicechat Party gebracht. Als sich herausgestellt hatte, dass der Spieler, dem ich geholfen hatte, sich total verskillt hatte, machte sich der andere Spieler über ihn lustig, obwohl er selbst jetzt auch nicht besonders gut war. Ich habe ihm Tipps gegeben, was die Attribute angeht ohne herablassend zu sein.

    Generell habe ich fast schon Mitleid mit toxischen Spielern, da diese ein richtig schlechtes Leben haben müssen, wenn sie es offenbar geil finden andere runterzumachen. Ist wie bei Schlägern. Irgendwas ist in deren Leben gewaltig schief gegangen.

    Dennoch muss ich beim Schwierigkeitsgrad von Spielen bei meiner Meinung bleiben. Die Entwickler sollen entscheiden, wie ihr Spiel zu sein hat. Wenn es zu hart ist, dann ist das eben so. Auswählbare Schwierigkeitsgrade fühlen sich selten gut an. Ist allerdings nur meine Meinung.
     
  6. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Seit Leute, die da draussen nichts gerissen bekommen, Gaming mit einem Kompetenzkriterium verwechseln. Und es außerdem dafür eine Lobby gibt.
     
  7. Macro82

    Macro82
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    sich aufzuregen das ein spiel zu schwer ist usw....:rolleyes::ugly: ich gebe dir da mal recht.

    es gilt halt :
    wenn du mit dem spiel, halt nicht damit klarkommst, such dir halt was andres...und fertig wäre das Thema in einigen Augen.aber heul aber nicht rum wenn du dich nicht anpassen magst oder nicht besser werden magst und fertig.Und vor allem heule den Entwickler dabei nicht 24/7 grundlos und ungerechtfertigt voll, weil du selbst eben zu schlecht bist :topmodel:

    Es hat einen Grund warum es schwiergkeitsgarde in Spielen gibt.Vor allem wenn du früher mit spielen aufgewachsen bist sind heutige spiele eh sowieso generell fast alle leichter geworden, um den Massenmarkt anzusprechen :battlestar:
    Da kommt halt auch Sportsgeist und das sich untereinander messen dabei vor.was daran schlimm sein soll :nixblick: .Finde ich jetzt nicht so dramatisch.

    Meiner Meinung ist es eben nicht schlimm, wenn es Schwierigkeitsgrade gibt. Problematisch wird es halt nur wenn Der Entwickler anfängt das ganze spiel generell auf kosten des Spiels runterzuschrauben und "herunter zu dummen" und zu leicht zu machen und wenn das ganze spiel anfängt darunter zu leiden.

    Wie das Gemotze und der Spott und häme von einigen aufhört `?@ TE

    Spiel mit.nimm es dir nich so zu herzen. Get gud und werde einfach besser. hab dabei spass.fertig..

    Es hält dich dabei absolut keiner auf.:nixblick: Und es gibt dabei immer genug Leute, die dir dabei helfen.


    und Nein es ist für mich nicht schöner wenn Spiele über die Jahre immer mehr simpler und leichter werden, weil sonst einige wenige total überfordert sind usw :ugly:und teils Entwickler fast schon anfangen den Spieler in einigen spielen mit totalen unfähigen Vollidioten die mit einem Anflug von totaler geistiger Umnachtung gesegnet sind gleichstellen :ugly:ein guter hoher fairer aber fordernder Schwierigkeitsgrad kann durchaus eine nette und angenehme Erfahrung und Herausforderung sein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Januar 2021
  8. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Um fair zu sein, manche Spiele sind auch deswegen leichter geworden, weil einige Sachen einfach schlecht programmiert waren. So wie die pixwlgenaue Positionierung bei jedem 2. Jump and Run.
     
  9. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    Dann hast du sicher nie Battletoads in Battlemaniacs gespielt ;)
     
  10. Crimok One Punch Man Moderator

    Crimok
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    :atomrofl:
    Danke dafür. Made my day :D
     
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  11. Blutschinken GSPB Querleser ™

    Blutschinken
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    Genauso ist es - Spiele sind nicht zwingend leichter geworden, aber definitiv weniger mies.

    Gerade in den Anfängen gab es durch technische Limitierungen und schlicht mangelnde Erfahrung oder Standards so etwas.

    Man kann z.B. zwar auch heute noch einen Platformer auf den Markt bringen, der mit purer Absicht eine grausam steife und abstrafende Sprungmechanik hat, aber das ist dann ein absoluter Nischentitel, den man masochistisch spielt um sich etwas zu beweisen. Das original Castlevania wäre heute eine Zumutung.

    Ist kein Zufall, dass "Tactical Leaping Adventure - Jump King: There is a Smoking Hot Babe at the Top!" vorallem so beliebt geworden ist, weil es Spaß macht Streamer leiden zu sehen, die sich bis nach oben quälen. Zum selber Spielen dann doch lieber Celeste.



    Ich finde das am interessantesten am Beispiel der Echtzeitstrategie:

    Prinzipiell waren das ursprünglich äußerst simple Spiele. Gespiegelte Einheitentypen, die man an einer Hand abzählen kann - und eine Fähigkeit hatte vielleicht eine besondere Einheit oder zwei. Die Schwierigkeit kam durch die Steuerung - die Entscheidung in Warcraft 1 Gruppen auf 4 (!) Einheiten zu limitieren war tatsächlich nicht technisch bedingt: Blizzard hat verschiedene Zahlen probiert und ist dann am Ende bei 4 gelandet als Balance - mehr hätten das Spiel angeblich zu einfach gemacht. Bis Anfang 2000 war "strunzdumme Einheiten-Wegfindung jonglieren" auch noch eine der hohen Kunstformen des Echtzeitstrategiespielers.

    Heute hat man quasi unendlich selektierbare Einheiten und Gebäude, diverse Komfortfunktionen und supersmarte Wegfindung, die automatisch Todesbälle formt. Etwas anderes würde bei den meisten Spielern und vor allem Reviewern aber auch nicht mehr sonderlich ankommen und zurecht als vollkommen veraltet deklariert werden.

    Dafür hat man dann zwei dutzend Einheitentypen - asymmetrisch jeweils für die mindestens 3 verschiedenen Rassen - jeweils mit einer Fähigkeit oder vier, die auch gerne aktiv gezielt werden muss. Und damit es sich noch ein bisschen wie früher anfühlt, braucht man noch ein Gimmick, dass einen zum Zurückschauen in die Basis zwingt, auch wenn das durch Komfortfunktionen eigentlich nicht mehr nötig ist.

    Und das ist nicht das Ende der Fahnenstange: Aus Echtzeitstrategie entwickelten sich die Dota-klone. Man sollte meinen das wär RTS für Babys, da man nur eine Einheit kontrolliert aber weit gefehlt - man hat jetzt hunderte Einheiten in Form von hochkomplexen Helden zu kennen, diverse Systeme in Systemen, Meta, Teamplay und mehr Tricks in jedem Bereich der Karte als diverse komplette Karten vorher. Man könnte es mit 10 Stunden Training in Starcraft 2 sehr viel weiter bringen als mit 10 Stunden in LoL.

    Ich persönlich hätte gerne zum Spaß ein neu produziertes "Sadomaso RTS", dass einen wieder mit "Mitte-90er" Style spielen lässt, nur vielleicht etwas flüssiger. Also absolut unzuverlässige Wegfindung, Dune 2 Gruppenlimit (also keine Gruppen) und unnötig komplizierter Basenbau und Macro.
    Deswegen finde ich es auch klasse, das C&C Remastered so originalgetreu umgesetzt wurde,


    TL: DR: "Spiele sind leichter geworden" kann man verallgemeinert nicht sagen. Häufig sind sie schlicht besser geworden, was aber nicht heißt, dass die alten Systeme nur Nachteile hatten und man sie durchaus in nostalgischer Weise bevorzugen kann.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Januar 2021
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  12. Spectre_II

    Spectre_II
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    Ach sowas wie das erste Commandos und dergleichen sind schon etwas schwerer weil viele Dinge die heute gehen damals nicht möglich waren.
    Einfachstes Beispiel wären Sniper oder Camper in Shootern, früher unerreichbar, heute ist die Wand weggesprengt und man hat den Typen.
     
  13. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Ich sehe das eher als eine Frage des Charakters. Ich spiele z.B. gerne in diversen Gruppen, in denen die Leute unterschiedlich gut sind und das Thema wer wie gut ist gar nicht erst aufkommt. In EVE Online hat das Checken der Statistiken und das Dissen von Spielern, den unmittelbaren Effekt auf deren Verhalten, dass die nicht mehr am PvP teilnehmen. Du schaust auf den globalen Highscore, ich stelle mich in den Dienst meines Teams. Mir ist es wichtig, dass das Team im konkreten Match gewinnt und ich versuche meinen Beitrag zu leisten. Die unangenehme Atmosphäre die viele Spieler aufgrund ihres Ego-Verhaltens erzeugen, finde ich eher hinderlich. Sowohl abwertende Kommentare wie das Quitten, wenn die von ihrem Ego getriebenen Spieler sehen, dass sie mit ihrem Team nichts mehr reissen können.

    Nichts davon möchte ich übrigens dir damit unterstellen. Aber unterfüttern, dass man auch als eher gering ausgeprägt kompetetiver Spieler und ohne solche Vergleiche und Rankings seinen Spaß hat. Ich habe vor 10 Jahren noch Fifa und NHL in einer Liga gespielt. Da war es mir wichtiger, dass das Match gut war, als dass ich unbedingt gewinne.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Januar 2021
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  14. Sehe das genauso wie du. :)

    Was Shooter angeht würde ich in dem Zusammenhang mal eine Lanze für das erste Battlefront von EA brechen.

    K/D ist irrelevant, wird auch nicht angezeigt. Es gibt auch keine Tickets sondern nur Countdowns um das Missionsziel zu erreichen.

    Personal Shields, ausweichrolle und ähnliche Mechaniken sorgen dafür das Sniper kaum Spaß haben.

    Wer das gute Zeug wie Fahrzeuge und Helden haben will muss Power-Ups aufsammeln welche an der Frontlinie lagen.

    Das hat zusammen einen richtig tollen Spielflow gegeben wo alle agressiv nach vorne gestürmt sind und nicht 50% der Leute hinten als Sniper hocken wegen ihrer K/D.
     
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  15. Joss Satan in a Sunday Hat

    Joss
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    Der Fingerzeig darauf, wie das Spiel ein bestimmtes Verhalten fördert oder bestraft finde ich sehr wichtig in diesem Zusammenhang.

    Ich hatte lange Zeit von PvP-Shootern keinen Plan, erst mit SW Battlefront 2 hat es mich gepackt wie eine Seuche. Erst in diesem Rahmen habe ich gelernt, dass die Hersteller sich durchaus Mühe geben, kooperatives Spielen zu belohnen. Das hat mir sehr gut gefallen und daran messe ich inzwischen auch die Qualität solcher Spiele. Nicht nur Grafik, Sound, Bang-Boom-Bang, sondern wie geht das Spiel mit seinen Spielern um, was wird belohnt und was nicht. Ich habe hunderte Matches erlebt, die allein dadurch verlorengingen, weil X Spielern nur an ihren Score dachten, weil sie gar nicht mehr die Nähe zu den umkämpften Zielpunkten suchten. Oder ihre Helden nur safe spielten, um sie nicht zu verlieren und dadurch auf Dauer ihr Team im Stich ließen. Die genialsten Matches aber waren knapp und auf beiden Seiten stellten sich die meisten, vor allem aber die guten Spieler in den Dienst der Sache. Das war dann mein persönlicher Highscore, solche Leute zu sehen, die gut waren und für ihr Team spielten, nicht nur für ihren Score. Auch im Gruppenspiel von Online-Rollenspielen habe ich solche Leute immer geschätzt und bin froh, dass sich meine Communities immer zweigeteilt haben und ich auch Raum für mein Spiel finde.

    Ich schreibe das dabei nur vor dem Hintergrund des PvP, weil sich das Othering hier am häufigsten und aggressivsten zeigt. Selbstverständlich gönne ich jedem seine persönliche Herausforderung auf Ultra & Co, aber der Maßstab sollte die Inklusion sein, der Spaß für möglichst viele Spieler. Von sehr guten Spielern würde ich mir in der Breite mehr Bescheidenheit und kooperatives Agieren wünschen. Für mich ist sowas eine Frage der Ehre, darum des Charakters. Kein Abwerten von anderen Spielern, denn es sind Mitspieler. Das reicht aber als Problem bis in die Gesellschaften hinein, dass Caring gegenüber kompetetivem Verhalten in der Regel nicht gesellschaftlich belohnt wird.
     
  16. Yeager

    Yeager
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    Ich könnte mir vorstellen, dass auch schiere Masse ein wesentlicher Faktor ist - die Masse an Spielen. Das ist tatsächlich etwas, das (aus offensichtlichen Gründen) früher anders war. Da hattest du ein Game, für mehr war keine Kohle da oder es gab einfach lange kein anderes Game, das dich reizte. Das zocktest du rauf und runter und wurdest dadurch automatisch geübt. Also war es dir letztlich egal, welcher Schwierigkeitsgrad läuft, weil selbst der höchste irgendwann nicht mehr wirklich reizte. Höchstens als Nervensäge, da die KI dabei ja nicht schlauer wird, sondern nur bessere Stats etc. bekommt.

    Heute hingegen gibt es in einigen Genres so viel Unterschiedliches, dass Hersteller förmlich gezwungen sind sofortige positive Erlebnisse zu generieren. Siehe Achievements bei Steam. Andernfalls läuft man Gefahr, dass es refunded wird, am besten noch ne negative Rezension rein geknallt, weil angeblich zu schwer - was natürlich trotzdem den Schnitt runter zieht, egal ob zurecht oder nicht, und dadurch weniger Kohle verdient wird. Viel zu hohes Risiko, also setzt man tendenziell das Niveau runter, wodurch sich aber auch Marktlücken bilden, die dann vom exakten Gegenteil ausgefüllt wird, Roguelikes.
     
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