Die Switch und ich - Ein Erlebnistagebuch

Von Tsabotavoc · 20. Januar 2019 · ·
Junge Junge! Seit Neuestem gehöre ich dazu! Zu den stolzen Besitzern eines Pokeballs, eines Haufen Plastiks mit etwas Mikroelektronik drin und einem Ständer mit lasziv liegenden Pikachu. Ja ich besitze eine Switch. Was man damit so alles machen oder nicht machen kann und ob die Switch auch für euch etwas ist? Hier gehts zum Tagebuch!
  1. Der Samen für die Idee mir eine Switch zu kaufen wurde irgendwann vor Weihnachten in mir gesät. Ich war zu einer kleinen Hausparty eingeladen bei der es darum ging sich gegenseitig bei Super Smash Bros. gegenseitig zu verdreschen. Ich habe wohlgemerkt keine Ahnung von dem Spiel. Nach wie vor nicht. Aber mir ist klar das hier skurille Figürchen sich gegenseitig vertrimmen und dabei versuchen der Schwerkraft zu widerstehen. Näher bin ich der Sache bis heute nicht gekommen. Was aber faszinierend war: Wie mobil das alles war, wie leicht aus einem Controller zwei wurden und überhaupt... Kurz und gut: Meine Neugier war geweckt. Aber als Feind des Konsumwahnsinns vor Weihnachten wurde etwas gewartet und zwar bis...

    27.12.2018 - In einem Libro-Laden irgendwo in der Alpenrepublik
    Es hat einen echten Nachteil nach Weihnachten einzukaufen: Der Befüllungsgrad der Regale konkurriert in seinem Umfang mit dem Bewuchs der Atacama-Wüste. Als wohl informierter Kunde hatte ich keine Ahnung was ich eigentlich kaufen wollte. Ich wollte eine Switch. Die gabs im Bundle oder ohne. In meinem Bundle befand sich, so versprach die Werbung, ein absolut authentischer Pokeball der mein Pokemonfangerlebnis auf neue Höhen heben würde. Nagut...

    Wohl informierter Kunde: "Was ist in dem Bundle nun genau drin? Gibt es andere Bundles? Ist das Ding gut?"
    Verkäuferin: "Oh es wird ihrem Sohn sicher gefallen. Meiner würde dafür töten!"

    Sehe ich wirklich wie ein Rabenvater aus der sein Kind zu Weihnachten nicht beschenken würde? Und ein Psychokind das für ein Stück Plastik morden würde will ich schon gar nicht haben! Was denkt die eigentlich.

    Ich schenke der Verkäuferin, die so aussieht als könnte sie meine Tochter sein, mein bestes Lächeln und verlasse kurze Zeit später als stolzer Besitzer einer Switch den Laden.

    "Pokemon war immer toll. Da kann ich eigentlich nichts falsch damit machen oder?" - Ein irriger Gedanke der sich im nächsten Kapitel rächen sollte.

    399 Euro Kosten bisher...

    28.12.2018 - Kackball dreckiger!
    Mittlerweile ist alles aufgebaut so wie ich es mir wünschte und sicherheitshalber auch etwas Guthaben für den Nintendoshop erworben. Pikachu und Evoli lachen mich vom Dock aus an und sehen so aus als würden sie sich jeden Moment auf nicht jugendfreie Art vergnügen aber das Urteil überlasse ich dem Leser selbst...

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    Ok vielleicht geht meine Phantasie mit mir durch. Die Inbetriebnahme an sich verlief schnell und unkompliziert. Die Komponenten selbst sehen hochwertig verarbeitet aus. Einzig das als Dock bezeichnete Plastikteil mit dem aufgedruckten Pikachu und dem Evoli macht mir etwas Sorgen: Der Touchscreen kommt bei jedem Entfernen der Konsole aus dem Ständer in Kontakt mit Hartplastik und das wird Kratzer hinterlassen, so vermute ich.

    Während die beiden Joy-cons, die in geschmackvollem Gelb gehalten sind, sich supereinfach mit der Konsole verheiraten ließen traf dies auf den Wunderball leider nicht zu. "Ich spiele Pokemon mit dem Ball oder gar nicht!", sagte mein störrisches Ich und so vergingen wunderbare Stunden des Controller synchronisieren... bis ich entnervt das Handtuch warf. Der Einstand hätte nicht schlechter sein können. Die Rettung kam in Form des Nintendostores: Um konkret zu sein Everspace. Es war mein erstes Spiel für die Switch und hat mich solide in das Wochenende getragen

    449 Euro Kosten bisher...

    Das erste Wochenende
    Ich gehöre zu den armen Schweinen die auch am Wochenende arbeiten müssen weil Kunden zwar sehr viel Verständnis dafür haben das ich ein Privatleben habe aber doch bitte nur dann wenn nicht gerade IHR Projekt ansteht. Die Arbeit der nächsten Tage konnte nicht langweiliger sein: Einer CNC-Fräse dabei zusehen wie sie nach und nach die Teile für ein komplexes Aufnahmesystem herstellt mit etwas Handarbeit dazwischen. Kurz und gut: Ich habe es mir mit der Switch und Kakao in der Werkstatt gemütlich gemacht und Everspace gezockt bis zum Gehirntod.

    Ich bin begeistert wie gut das Konzept funktioniert. Am Abend etwas am Fernseher zocken, morgens die Konsole einpacken und gemütlich in der UBahn oder eben während Leerlaufzeiten in der Firma zocken. Zugegeben: Letzteres ist längst nicht jedem möglich aber geistig normale Leute arbeiten auch nicht an sieben Tagen die Woche also gleicht sich das wohl aus.

    Dabei habe ich eines gelernt: Die Switch ist, ohne Frage, eine tolle Konsole. Als Konsolenport versagt Everspace aber etwas sobald man nicht am Fernseher zockt. Auf einem 6 Zoll Monitor sieht man eben nicht ganz so toll wie auf einem Fernseher. Die zweite Erkenntnis war dass das Spiel am PC viel leichter ist als auf der Konsole. Vor allem wenn man, wie ich, seit der XBOX 360 keinen Controller mehr in Händen hielt. Dafür lernte ich das Umgehen mit Controller wieder auf die harte Tour. Auch was Gutes.

    Everspace ist, meiner Meinung nach, einer der schwächeren Ports da es mit dem kleinen Screen echte Probleme hat. Aber unhübsch ist es nicht. Der kleine Kasten hat durchaus Power!

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    Generell kann man sagen das die Switch, zumindest was ich bisher so sah, gut mit Licht und Schatten kann aber bei den Texturen teils richtig beschissen ist. Reflexionen? Beschissen hoch drei. Aber gut: Ich habe keinen Gaming PC erwartet und auch keinen bekommen. Von einem Ding das bequem in eine Seitentasche meines Rucksacks passt wäre das auch viel verlangt oder?

    Ach ja: Mittlerweile nenne ich auch eine hübsche kleine Ledertasche mein Eigen in die ich die Switch bequem einpacken und zu Freunden oder in die ESports-Bar mitnehmen kann. Dort ins Dock gestellt hat man instant meine ganze Spielebibliothek vor Ort. Mittlerweile habe ich auch ein paar Partyspiele drauf!

    20.1.2019 - Die Geheimnisse des Superballs und wichtiges zur Anatomie von Sauriermonstern

    Wo soll ich anfangen? Mittlerweile komme ich mit dem Controller klar als hätte ich nie mit was Anderem gespielt. Wo sind die Tage hin als ich in Monster Hunter Generations Ultimate noch mit einem Großmaccao Schwierigkeiten hatte? Virtuos (Oder zumindest das was ich für virtuos halte) fertige ich Tetsucabras, Königs Ludroths und feuerballspeiende Mistviecher ab. Und farme mir den Wolf. Warum hat mir nie wer gesagt das Monster mit einem Körpergewicht von 10 Tonnen nur einen Monsterknochen L im Körper haben? Und auch das nur zu 20% ? Fragen über Fragen!

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    So toll können Switch-Spiele aussehen. Monster Hunter ist eins der grafisch schönsten Spiele die mir für die Switch bisher untergekommen sind. Mittlerweile habe ich auch die Funktionen des Superballs ergründet! Menschen lieben ihn. Ich hasse ihn. Sagen wirs mal so: Bewegungen mit einem Analogstick auf einem absolut runden Objekt ohne jede Haptik die es erlaubt es nach vorne zu orientieren sind dazu verdammt überall hin zu gehen nur nicht dahin wo man will. Das der Ball surrt, biepst, werfbar ist und sich auch mit Pokemon Go irgendwie verheiraten lässt ist ne tolle Sache geht mir aber am Allerwertesten vorbei.

    Generell lest ihr hier wenig über Pokemon auf der Switch weil ich damit einfach nicht warm werden kann.

    Meine Switch habe ich mittlerweile mit Micro SD Speicher erweitert und eine doch recht ansehnliche Spielebibliothek. Einige Schattenseiten hat die Switch allerdings auch. Und zwar massive!

    Wie ich schon erwähnt habe ist die Hardware der Switch limitiert und da trauen sich viele Entwickler wohl überhaupt nicht ran. Viele Spiele die man so von PC, PS4 oder XBOX kennt sucht ihr auf der Switch einfach vergebens. Laut Wikipedia gibt es für die Switch aktuell 1286 Spiele. Für die PS4? Über 1800. Und auch einige, mir wichtige, Apps fehlen für die Switch komplett.

    Es gibt Youtube, aber keinen Browser, kein Netflix, kein gar nix. Darauf muss man sich einfach einstellen.

    Gesamtkosten bisher: Über 800 Euro...

    Fazit

    Ich würde niemandem sagen "Gehe hin und kaufe eine Switch!", denn ob sich die lohnt hängt stark von eurem sozialen Umfeld und eurer beruflichen Tätigkeit ab. Gerade für Studenten die Zeit zwischen Vorlesungen verbringen wollen lohnt sich die Switch wahrscheinlich schon sehr. Wer einen Blick auf die Kosten geworfen hat wird schnell merken: Die Switch ist kein günstiges Vergnügen wobei man, wenn man nicht wie ich auf alle finanziellen Aspekte - wie würden Diplomaten sagen? - scheißt dann kommt man wahrscheinlich mit 600 Euro gut über die Runden.

    Für mich hat sich die Konsole mehr als gelohnt denn sie bietet mir etwas das eine PS4 oder eine XBOX niemals bieten könnten: Ich kann sie zuhause ins Dock stecken und damit am Fernseher zocken. Ich kann sie in die Tasche stecken und in der UBahn spielen. Und ja: Wenn gerade wenig los ist kann ich damit auch mal in der Arbeit zocken.

    Kurz und gut? Die Switch ist wie erfunden für einen Typen wie mich. Eine Menge intelligenter Menschen hat da viel Aufwand reingesteckt um ein wirklich cleveres Produkt auf den Markt zu bringen. Ich habe den Kauf nicht bereut und werde denke ich noch sehr viel Spaß damit haben. Auf was ich mich als nächstes freue? Achtung! Cthulhu Tactics. Und irgendwann werde ich wohl auch mal Zelda oder Pokemon spielen. Wie mir das dann gefällt schreibe ich gerne hier. Vielleicht zündet ja letzteres noch!

    Über den Autor

    Tsabotavoc
    Mein erster Computer war ein C64, mein erstes Spiel Wizards of Wor. Ich war dabei als Ragnaros noch echt bedrohlich war und man in Echtzeitstrategiespielen maximal 6 Einheiten gleichzeitig kontrollieren konnte. Ja ich bin langsam echt alt!
    psino, Bakefish und Jimboni gefällt das.

Kommentare

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  1. psino
    Hallo Tsabotavoc, danke für den Tipp zu deinem Blog im Dreackhack Chat :)
    SEHR amüsant zu lesen. Ob meines Alters musste ich an sehr vielen Stellen innig grinsen und habe mich selbst teilweise wiedererkannt.

    Everspace werde ich mir definitiv mal anschauen, das Spiel kannte ich nämlich bis eben noch gar nicht.
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