Escape from Tarkov - eine Vorstellung und Erfahrungsbericht

Von DarkG4m3r · 16. November 2021 · ·
Escape from Tarkov ist ein Phänomen. Ein ähnliches Phänomen wie es damals Anfang der 2010er Jahre mit der Soulsreihe der Fall war. Immer und immer wieder sterben, damit quasi "Spielfortschritt" verlieren. Wie kann das Spaß machen? Ist es wirklich so "hardcore", "survival" wie es den Ruf besitzt?

Ein Erfahrungsbericht.

Inhalt:
1) Was ist "Escape from Tarkov"?
2) Die Vorbereitung!
3) Endlich im Raid!
4) Weitere Spielsysteme
5) Probleme von Escape from Tarkov
6) Faszination von Escape from Tarkov
7) Fazit
8) Ist Escape from Tarkov den Kauf nun wert?
Kategorien:
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    "Verdammte sche*ße!" hallt es durch den Discord. "Ach komm, ich mag nicht mehr, ich drücke Alt+F4 und zocke Rocket League!" schreit der nächste. Und ich?
    Ich sitze schweißgebadet vor meinem Monitor, Puls im hohen 100er Bereich. Stille kehrt ein. Mein PMC liegt im Gras, verletzt am rechten Arm und das linke Bein ist gebrochen. Die Bandage auf meiner Wunde ist auch wieder aufgerissen und ich blute wieder. "Verdammt" denke ich mir. "Das Verbandszeug ist mir schon wieder ausgegangen". Schnell krieche ich zu meinem toten Kollegen und durchforste seine Taschen. Aufsätze? Brauch ich nicht. Schrauben? Nein, das auch nicht. Irgendwo muss doch etwas Verbandszeug sein! Mein PMC hustet inzwischen stark und meine Sicht verschwimmt, lange hält er nicht mehr durch. Ich schaue in die Weste. DA! Eine Bandage! Und sogar Schmerzmittel! Schnell das Päckchen mit der Binde aufreißen und über die Wunde kleben. Dann noch ein wenig Vaseline auf die Lippen und das Schmerzmittel auch schon im Mund. Puh, gerade noch so die letzte Tablette erwischt.
    Hastig raffe ich mich auf und laufe. "RENN DOCH SCHNELLER!" schrei ich in den Discord. Mein PMC sieht ganz verschwommen, angeschlagen von der Auseinandersetzung mit den Scavs. Er hustet und keucht vor sich hin. Nicht mehr weit! Da vorne ist der Extract! In dem Moment schlägt eine Kugel neben mir ein, mein Puls nähert sich der 200. So langsam wirds eng, die Wunde ist auch schon wieder offen und ich blute wieder! Ich werfe mich hinter das Auto. Die grüne Zahl tickt langsam runter. Wie lange können bitte 8 Sekunden sein?! Wieder ein Knall! Uf, diesmal auf das Auto. "ENDLICH! Ich bin raus gekommen, fu*k yeah!". Meine Freunde fragen mich "Wo war denn der? Hast du ihn gesehen?". Ich gebe aber keine Antwort von mir, gehe in mein Inventar den Loot sortieren. Ich muss mich erstmal beruhigen...

    So oder so ähnlich laufen die Runden von Escape from Tarkov. Für mich zumindest.
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    Bitte steinigt mich nicht für meine Rechtschreibung. Deutsch ist nicht meine Muttersprache, ich komme aus Italien und wohne auch dort. Es werden auch einige Textstellen ggf. noch aktualisiert und verbessert. :)

    Was ist "Escape from Tarkov"?

    Escape from Tarkov ist ein "realistischer Hardcore Survival Lootshooter" aus dem russischen Hause BSG - Battle State Games. In diesem Spiel geht es im Prinzip darum mit dem Charakter in ein Gebiet zu gehen, dort Gegenstände zu suchen und lebend das Gebiet wieder zu verlassen. Das sind sogenannte "Raids". Daher auch der Name "Escape" from Tarkov.
    Klingt einfach? Würde es auch sein, wenn es nicht noch andere Spieler geben würde die das gleiche Ziel verfolgen. Natürlich muss man auf die komplett andere Seite der Karte (quasi wo andere Spieler loslaufen) um dort das Gebiet zu verlassen. Zusätzlich gibt es auf den Karten vielbesuchte, interressante Orte zb Gebäude oder besondere Orte mit den guten oder besonderen Gegenständen. Das sind dann quasi Spieler "Hotspots". Somit ist es quasi vorprogrammiert, dass man auf andere Spieler treffen wird. Garniert wird das ganze von den computergesteuerten (auch spielergesteuerten, dazu später mehr) "Scavs" (engl: Scavenger). Diese sind an gewissen Punkten der Karte anzutreffen und hauchen dem Raid ein wenig mehr leben ein.
    Um das ganze nun noch ein wenig spannender zu gestalten hat sich der Entwickler dazu entschieden, dass wir unsere Ausrüstung, die wir vor dem Raid festlegen, durch das virtuelle Ableben komplett verlieren und nur die Hälfte der verdienten Erfahrungspunkte auf unser Konto landen. Als wäre all das noch nicht genug, kommt eine Spieltiefe und Detailverliebtheit dazu, die seinesgleichen sucht und fast schon krankhaft wirkt.

    Denn die Vision der Entwickler ist klar, wenn auch abschreckend oder sogar problematisch: ein Spiel, wo DU als Spieler lernen musst wie das Spiel funktioniert. DU musst die Karte lernen. DU musst wissen, was bei einer Blutung zu tun ist. DU musst wissen, welche Patrone wo reinpasst. DU bist zuständig für deine Waffen, dein Equipment. Der Aufsatz passt nicht auf die Waffe? Pech! Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt kein Tutorial, das dem Spieler zeigt wie etwas funktioniert.

    Zusammengefasst bedeutet das, dass sich der Spieler auf intensive Kämpfe, komplexe Spielsysteme, selbstständiges Karten lernen, ein abschreckendes Inventarsystem und viel Frust einstellen muss. Immer noch da und interressiert? Dann gehts weiter!
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    Noch eine Kleinigkeit: das Spiel ist in einer Betaphase. Um es zu spielen, muss man ein Spielpaket kaufen. Man kann auch ein teureres Paket kaufen, um den Entwickler zu unterstützen und du bekommst dafür ein paar Goodies mehr bis hin zum künftigen "Season Pass". Der Patch zum Zeitpunkt des Blogs trägt die Nummer 12.11.7.

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    Das Hauptmenü von Escape from Tarkov. Die Menüpunkte müssten eigentlich "Bereit zu sterben?", "komplette Messihalle", "verkaufe hier dein wertloses Zeug" und "hier klicken um zu sehen was du nicht hast" heißen.

    Die Vorbereitung!

    Das Spiel ist deutlich zu komplex um es genau zu beschreiben. Ich werde dennoch ein wenig ausführlicher schreiben, damit ein neuer Spieler einen guten Überblick davon bekommt. Du kennst die Vorbereitung? Dann kannst du diesen Punkt gerne überspringen!

    Um die Vorbereitung besser zu zeigen werde ich es in mehrere Schritte unterteilen, sozusagen als würden wir gemeinsam einen Raid starten:

    Schritt 1: Ausrüstung
    Jeder Raid beginnt erstmal (ganz spannend!) im Inventar. Dort haben wir quasi zwei Bereiche: die Ausrüstung unseres PMCs (quasi die Spielfigur) und das Lager. Im Lager haben wir alles verstaut das wir im Besitz haben. Dort sind zb Rüstungen, Waffen, Patronen, Zeug zum Verarzten und sonstiger Kram. Nach einer Weile kann das ganze ganz schön überladen und verwirrend aussehen. Es ist keine Seltenheit das man hier im Inventar gut und gerne eine halbe Stunde verbringt. Nur mit Sachen sortieren. Ja, sowas kann Spaß machen.
    Nun der eigentlich spannende Teil: hier rüsten wir uns auch für den nächsten Raid aus. Wir nehmen zb eine Rüstung für den Brustkorb und einen Helm mit, ein paar Kopfhörer auf (Ja Kopfhörer machen einen krassen Unterschied) und die Waffe ausgerüstet. Dazu eine Weste mit 2 Magazine, man wird ja nicht so viel schießen. Aber was brauche ich den sonst noch?! Diese Frage kommt im Inventar häufig.
    Nun die Überlegung: nimmt man teures Equipment mit und hat damit eine höhere Chance zu überleben? Oder reicht auch ein billiges Set, denn falls man stirbt ist nicht viel verloren. Dieser Grat an Entscheidung ist sehr wichtig und interressant. Oft erwische ich mich selbst dabei, wenn meine Kollege sagt "Ne, komm wir gehen dort und da rein" und ich baue mein Equipment komplett um. Und Verbandszeug nicht vergessen!

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    Das Inventar: auf der linken Seite die Ausrüstung die der PMC aktuell trägt und auf der rechten Seite das Inventar. Von Westen bis Helme und Waffen liegt hier alles rum. Unübersichtlich? Versteh ich nicht.

    Schritt 2: Kartenauswahl
    Zurzeit gibt es 7 Karten in Tarkov. Es sind aktuell noch zwei in Entwicklung (Lighthouse und Streets of Tarkov), geplant sind insgesamt 12 Karten. Nun die Frage: wohin? Jedes der Gebiete spielt sich komplett unterschiedlich, bietet komplett andere Umgebungen und Bedingungen zum spielen. Auch das zu ergaunernde Equipment ist anders. Also auch diese Frage stellt sich sehr häufig. Vielleicht in die Fabrik? Sehr kleine Karte mit weniger Lootmöglichkeiten, dafür mit sehr vielen potenziell spannenden Nahkämpfen. Lieber in die Wälder? Sehr weitläufige Karte, überall Bäume die die Orientierung erschweren und natürlich ein größerer Berg in der Mitte mit vielen Gelgenheiten für Scharfschützen. Oder doch ans Autobahnkreuz? Ein großes Einkaufszentrum mit gutem Loot, aber sehr dunkel und gefährlich. Umringt wird das Gebäude von weitläufigeren Gebieten mit verstecktem Loot. Oder das Labor? Dafür braucht man eine Schlüsselkarte die viel Wert auf dem Flohmarkt besitzt und nur einmal benutzt werden kann. Im Labor wirst du als Spieler nur auf die besten der besten Treffen, dafür gibts dort prinzipiell den besten Loot. Doppelter Puls und doppelter Schweiß inklusive! Die (später erwähnte) Versicherung greift hier natürlich auch nicht.
    Habt ihr euch entschieden? Gut! Die Karten sind nämlich sehr abwechslungsreich, für jeden ist etwas dabei. Abschließend noch die Tageszeit (jeweils um 12h versetzt) auswählen und ihr seid bereit.

    Schritt 3: Versicherung
    Auch wenn alles bisher sehr gefährlich klingt, Tarkov zeigt hier ein klein wenig Vernunft. Die Versicherung ist ein gutes Mittel für deine Ausrüstung und vorallem für Spieler, die nicht so talentiert sind und öfter ins Gras beißen. Prinzipiell geht es darum, du gibst für deine Ausrüstung einen prozentuellen Anteil ab und sie bekommt den Status "versichert". Sobald ein versicherter Gegenstand im Raid liegen bleibt und die Runde endet, bekommt der Besitzer sie zurück. Wenn dieser Gegenstand von einem anderen Spieler mitgenommen wird, dann ist er für immer weg. So könnte man zb von einem gestorbenen Kollegen den Rucksack voll Zeug aufnehmen, in einen Busch werfen wo niemand nachschaut und er bekommt diesen dann zurück!

    Schritt 4: Lobby
    Hier kann man Freunde einladen oder sich mit anderen Spielern zusammenschließen, falls sie eine Gruppe suchen. Abschließend folgt die Ladezeit, das Synchronisiern usw usw.

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    Hier sehen wir die Lobby, in denen wir andere Spieler einladen können. Namen sind aus Privacygründen verdeckt! ;)

    Endlich im Raid!

    Keine Angst, die Vorbereitung klingt viel komplizierter als sie ist, nach einigen Stunden weiß man wie es funktioniert und klickt sich durch die Menüs ohne großen Zeitaufwand. Nur die Ausrüstung kann ein wenig dauern.

    Nach all dem Vorbereiten, Entscheiden und Fragen beantworten: endlich sind wir im Raid!

    Sobald ich gespawnt bin, merken wir schon so einiges: quasi kein HUD? Keine Munitionsanzeige? Keine Karte? Kein Kompass? Keine Namen über meine Kollegen? Wie soll ich dann sehen ob Freund oder Feind? Wo muss ich hin? Was muss ich tun? AHHHHH!

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    Das HUD ist noch nicht da, die meisten Elemente blenden sich erst ein sobald sie "angewendet" werden, wie zb die Ausdaueranzeige sobald man sprintet.

    Genau so würde es einem Neuling ergehen. Auch mir erging es so. ABER! Hier greift die Vision von Tarkov: lass dein Gehirn arbeiten! Keine Munitionsanzeige? Kein Problem! Einfach das Magazin rausnehmen und reingucken. Keine Karte? Es gibt im Spiel Karten, die sind aber zugegebenermaße ziemlich nutzlos. Dann sollte man Thirdpartytools nutzen. Oder einfach erkunden! Es gibt viele Anhaltspunkte, "auffällige" Gebäude an denen man sich orientieren kann. Um das erkunden zu erleichtern: Tarkov bietet beim Auswählen der Karte die Möglichkeit eines "Offline Raids". Hier können wir nach Lust und Laune erkunden, verlieren beim Tod keine Gegenstände. Lernen und Anpassen ist hier die Devise.

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    Unten rechts die "Munitionsanzeige" weil ich gerade in das Magazin schaue. Unten Links die Ausdaueranzeige weil ich schon ein Stück gesprintet bin.

    Wenn ich nun loslaufe, merkt man den nächsten großen Punkt von Tarkov: der Sound. Jede Bewegung, jede Aktion verursacht ein Geräusch die potenziell gehört werden kann. Der Sound ist zwar sehr gut, vorallem mit guten Kopfhörer erzeugt es eine äußerst dichte und fast schon gespenstische Atmosphäre. Dennoch hier ein kleiner Kritikpunkt: der Sound ist in gewissen Situation noch ziemlich fehlerhaft. Schrittgeräusche hinter dir? Sobald du dich umdrehst sind die Geräusche über dir im nächsten Stock. Hä?
    Weiter im Text: Wir laufen also rum und sehen dort schon eine Kiste. Als wir sie öffnen sehen wir, die Kiste wird durchsucht? Ja das durchsuchen braucht seine Zeit und macht (wie schon angesprochen) Geräusche. Dann sehen wir den Inhalt: Zahnpasta? Shampoo? Klopapier?! Was soll ich mit dem Geraffel? WO SIND DENN DIE GUTEN WAFFEN?

    Auch scheinbar unwichtige Gegenstände können ihren Wert haben. Zum Beispiel sind sie für unseren Unterschlupf (dazu später mehr) gut oder für eine Aufgabe die uns ein Händler stellt. Bei den Aufgaben müssen wir auch mal Chips oder Dosenfutter abgeben. Jap. Dosenfutter.
    Also guter Tipp: nehmt alles mit! Jeder Gegenstand kann einen hohen oder geringen Wert haben. Mit der Zeit lernt ihr Preise und "Wichtigkeit" von Gegenständen kennen und könnt abschätzen: "Brauche ich nun dieses Klopapier oder doch lieber die Zahnpasta? Was hab ich denn noch Platz". Ja das sind wichtigen Fragen in Tarkov.

    Nun habe ich einige Kisten durchforstet, unsere Taschen sind schon recht gut gefüllt und dann... vor uns... Russisches Gebrabbel. "Khe, s utra vypil - den' svoboden" oder sowas in der Art. Vor uns da steht er: der Scav. Ich drücke ab *klick*. Wie? Warum klickt die Waffe? Ich schau meine Waffe an und merke das ich zwar Munition im Magazin habe, aber die Kammer ist leer. Schnell mit einer Tastenkombination die Waffe durchladen und dieses mal schieße ich mit meiner AK den Typen aus den Latschen! Der Rückstoß ist zwar in den ersten Schüssen sehr groß, aber anschließend zieht mein PMC die Waffe wieder von alleine runter. Moment, er kontrolliert selber den Rückstoß?
    Das ist auch eine Besonderheit von Tarkov. Die ersten Schüße ziehen die Waffe sehr stark nach oben, anschließen versucht der PMC von alleine den Rückstoß zu kontrollieren. Es soll ein Gefühl vermitteln, das wir einen ausgebildeten Soldaten spielen.
    Am Anfang ist es äußerst merkwürdig zu spielen, da ungewohnt. Natürlich hängt der Rückstoß von der Waffe und vom Kaliber ab. Tarkov besitzt auch ein Waffenmodding um den Rückstoß einzudämmen, dazu aber später mehr.

    "Scheiße!", beim Kampf mit dem Scav habe ich einige Treffer kassiert. Ich sehe nur noch verschwommen. Wie kann ich mich heilen? H-Taste, wie heilen? Nein?
    Auch hier greift wieder die Tarkov-Vision: Körper untersuchen und dann entscheiden was nun geheilt werden muss.
    Im Inventarreiter "Gesundheit" sehe ich, dass beide Beine angeschossen wurden und nun bluten sowie Schmerz verursachen.
    In Tarkov gibt es viele Heilmöglichkeiten, die vorallem am Anfang sehr überfordernd sein können. Was macht denn ein "Esmarch"? Mit Doppelklick darauf öffnen wir die Beschreibung des Items und sehen, es stoppt starke Blutungen. Also das brauche ich schonmal nicht. Gut, eine Bandage sollte doch helfen! Ich ziehe die Bandage von meinem Inventar auf die Wunde, mein PMC zückt ein grünes Päckchen, reißt es auf und verbindet sich die Wunde. Das dauert ganz schön lange!
    Gewisse Heilgegenstände wie zb ein "CMS" (wird verwendet um "kaputte" Körperteile zu "reparieren") brauchen ganz schön viel Zeit, 15 Sekunden um genau zu sein. In einem Feuergefecht ist es daher ratsam, Situation abschätzen. Soll ich meine Blutung stoppen oder doch lieber den Gegner angreifen?

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    AUH! Ich bin sehr stark verwundet, mein PMC blutet an beiden Beinen. Heilzeug ist auch Mangelware. Was mach ich den jetzt?

    In dem Moment höre ich nur einen schallgedämpften Knall, mein Kollege neben mir fällt zu Boden. Noch ein Knall, der nächste fällt um. Ein Scharfschütze! Ich werfe mich zu Boden. Ich hoffe er hat mich nicht gesehen! "Verdammte sche*ße!" hallt es durch den Discord. "Ach komm, ich mag nicht mehr, ich drücke Alt+F4 und zocke Rocket League!" schreit der nächste. Und ich? ... Ihr kennt die Geschichte.

    Weitere Spielsysteme

    Wir haben gelernt, wie Tarkov rudimentär im Gameplay funktioniert. Das Spiel ist allerdings deutlich tiefer, jeden Aspekt abzudecken würde den Rahmen einfach komplett sprengen. Es gibt aber noch weitere Spielsysteme, die ich hier kurz aufgreifen möchte.

    1) Scav-Runden
    Bevor wir die Karte auswählen, stellt uns Tarkov vor die Wahl ob wir mit dem Scav oder dem PMC spielen wollen. PMC ist hier quasi unsere Hauptcharakter. Mit ihm steigen wir im Level auf und wir können ihn ausrüsten wie wir es wollen oder brauchen. Mit dem Scav bekommen wir einen zufällig generierten Charakter mit eigener Ausrüstung. Sobald wir damit in einen Raid gehen (also Karte auswählen usw.), übernehmen wir quasi die Kontrolle von einem Scav im Spiel. Wir landen dann quasi in einem laufenden Spiel und können die Karte nach Gegenständen abgrasen. Allerdings sollte man davon ausgehen, das viele Orte schon geräumt sind, da wir als Scav ja erst während einer Runde beitreten. Der Vorteil von einem Scav: sobald ihr das Gebiet verlasst, kann man die gesammelten Gegenstände in das Inventar übernehmen. Wenn man mit dem Scav stirbt, verliert man quasi nichts. Mit dem Scav können wir dann Ausrüstung "generieren", falls wir mehrere Raids hintereinander sterben und uns solangsam das Geld ausgeht.

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    Hier können wir auswählen ob wir mit unserem Charakter (PMC) oder mit dem Scav spielen wollen.

    2) Waffenmodding
    Eine eigene Kategorie für das Waffenmodding? Ja. Den Tarkov bietet hier abnormal viele Möglichkeiten. Ihr kennt den Waffenschmied aus Modern Warfare 2019? Tarkov lacht hier über die Möglichkeiten, die MW euch bietet.
    Das Waffenmodding wurde vom Entwickler mit sehr viel Realismus und Liebe zum Detail gestaltet. Ihr wollt ein Visier auf der Waffe? Ein Visier auf die Waffe packen klappt nur, wenn eine Vorrichtung dafür vorhanden ist zB eine Schiene auf die wir das Visier stecken können. Das Waffenmodding ist äußerst komplex, fast schon abartig. Ihr könnt aus schlechten Waffen komplette Killermaschinen bauen oder einfach Blödsinn anstellen wie zB 4 Lampen und laser auf die Waffe klatschen. Ist zwar komplett doof (sieht auch bescheuert aus) aber es funktioniert. Natürlich wirkt sich jeder Aufsatz, jede Schiene auf das Verhalten eurer Waffe aus. Somit ändert zum Beispiel ein anderer Griff zwar den Rückstoß ins Positive, allerdings leidet die Ergonmie darunter. Somit ergibt sich auch hier ein kleines Puzzlespiel: wie modde ich meine Waffe? Was brauche ich? Welche Komponenten kommen wie und wo dran?
    Das Modding kann sehr zeitintensiv werden und ist in keinster Weise einfach. Man braucht Gedult, Übung und Geld.

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    Zwar keine gute Waffe, da nur 9mm, aber schon ein wenig aufgemotzt. Und nicht immer helfen viele Aufsätze!

    3) Händler und ihre Aufgaben
    Es gibt im Spiel acht Händler, sieben davon sind von Anfang an Verfügbar. Händler Nr. 8 (Jäger) müsst ihr freischalten, mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht spoilern.
    Ihr könnt mit ihnen handeln und Zeug kaufen. Jeder Händler bietet andere Gegenstände zu gewissen Preisen an. Aber Achtung! Einige Händler handeln mit anderen Währungen. Standardwährung ist (kaum zu glauben) russische Rubel. Aber einige Handeln mit Dollar oder sogar Euro. Hier ist Vorsicht geboten. Zudem gibt es gewisse Gegenstände nur für andere Gegenstände. Also ein Tauschgeschäft. Hier kann man gerne für ein paar Messer eine UMP rausschlagen (auch wenn die nicht wirklich gut ist) oder für eine Katzenstatue ein anderen Gegenstand. Einfach durchklicken und vielleicht ist ja ein interessantes Angebot dabei!
    Die Händler stellen aber nicht nur Gegenstände für Geld oder Gegenständetausch zu Verfügung. Händler stellen euch auch vor Aufgaben, dafür bekommt man dann Geld, Erfahrung und gewisse Gegenstände (mal mehr, mal weniger nützlich).
    Die Aufgabenpalette ist ziemlich breit gefächert, dennoch das Prinzip immer ähnlich. Gehe in einen Raid, finde, töte oder platziere etwas und komm lebend wieder raus. Für den Mechaniker gibt es zudem die "Waffenschmiede" Aufgaben. Hier soll man eine gewisse Waffe so modden, wie der Mechaniker es möchte.
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    Alle Händler in der Übersicht.Jäger müsst ihr anhand einer Aufgabe freischalten.
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    Kleine Anekdote: es gibt eine Aufgabe, wo man 100mal den gleichen Scavboss (also besonders starke Scavs mit eigener Identität, Rüstungen usw) umbringen muss. Dieser Scavboss hat nur eine gewisse Chance zu spawnen und trägt sehr starke Rüstung und meistens eine gute Waffe. Der Profispieler Shroud brauchte dafür um die 340 Raids um diese Quest zu machen. 300. 40. Raids. Wenn ein Raid um die 15min dauerte sind es rund 90h (nur Raiddauer!) für diese eine Aufgabe.

    4)Flohmarkt
    In Escape from Tarkov gibt es sehr viele Gegenstände (laut eines älteren Artikels so um die 2000 Gegenstände). Nicht jeder Händler verkauft genau dieses eine Teil das du jetzt brauchst. Hier kommt der Flohmarkt ins Spiel: der Flohmarkt ist quasi wie ein Händler, nur hier handeln Spieler untereinander. Wenn ich ein Gegenstand x habe und den nicht brauche, schaue ich in den Flohmarkt was der ungefähr kostet (oder kann einschätzen was er kostet) und stelle ihn für andere Spieler zum Kauf zur Verfügung. Ich kann hierbei einen Preis, Anzahl usw. selbst bestimmen. Also ergibt sich hier eine Ökonomie die von Spielern bestimmt wird ("player driven economy"). So sind gewisse Items sehr billig zu ergattern und andere zu astronomisch hohen Preisen. Meistens hängt der Preis von der Seltenheit und dem aktuellen Verlangen der Spieler ab. So sind zb Schrauben die für den Unterschlupf zu gebrauchen sind am Anfang des Wipes (quasi der "Season" würde man heute sagen, allerdings mit einem anderen Hintergrund. Siehe weiter unten) deutlich teurer wie später. Einziges Manko des Flohmarktes: inzwischen muss man Level 15 erreicht haben, um den Flohmarkt freizuschalten. Das kann gut und gerne 50h oder mehr in Anspruch nehmen.

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    Eine Übersicht des Flohmarktes. Hier handeln Spieler untereinander, können Preise sowie Gegenstand selber bestimmen.

    5) Unterschlupf - "Hideout"
    Falls du dir die Frage gestellt hast: was mach ich den mit den gefundenen Gegenständen? Nur für Aufgaben der Händler?
    Es gibt seit einiger Zeit nun das sogenannte "Hideout", den Unterschlupf. Am Anfang sieht es noch sehr trostlos und langweilig aus. Aber mit den gesammelten Gegenständen kann man hier an vorgefertigten Punkte den Unterschlupf nach und nach ausbauen. Zb eine Werkbank, wo man aus verschiedenen Kleidungsstücken weitere, bessere Kleidungsstücke bauen kann oder eine Medizinstation, wo man verschiedene Arzneimittel bauen kann. Und hier kommt der Grind (langwieriges, immer gleiches spielen) ins Spiel: der Unterschlupf verschluckt so viele Materialien die gefunden werden müssen. Und um die richtig guten Stationen zu bauen (Bitcoinfarm, ich schaue zu dir), braucht man verdammt seltene und teure Gegenstände.

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    Im Unterschlupf. An vorgegebenen Punkte kann man hier Stationen bauen.

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    Ich brauche diese Gegenstände, um das "Lavatory" aufzurüsten. Wo finde ich den bitte einen Bohrer?!

    6) Wipe - das "Sorgenkind der Mechaniken"
    Ich packe den sogenannten "Wipe" unter die Mechaniken, da es irgendwann in irgendeiner Form dazu gehören wird. Als "Wipe" wird dieser Moment bezeichnet, bei dem der Entwickler sämtlichen Fortschritt der Spieler zurücksetzt. Meist verbunden mit einem größeren Update, falls sie größere Mengen in der Datenbank aktualisieren, neue Spielmechaniken hinzu kommen usw. Angeblich soll es im fertigen Spiel auch so eine "Mechanik" geben. Das bedeutet: bei jedem großen Update oder größeren Zeitabstand (meistens so ein halbes Jahr) wird der komplette Spielfortschritt sämtlicher Spieler zurückgesetzt und jeder muss von vorne beginnen. Das ist problematisch und frustrierend, denn wenn man unzählige Stunden in Tarkov verbracht hat, den Unterschlupf weit ausgebaut hat und generell "gut ist", dann wird einfach alles zurückgesetzt und man muss von neuem Beginnen.

    Probleme von Escape from Tarkov
    Tarkov hat einige Probleme. Eines der größten Probleme ist die Zugänglichkeit. Wie im "Raidstart" oben beschrieben, man wird überfahren von Tarkov. Man hat kein Tutorial, keine Mechaniken werden erklärt, man hat keine Ahnung was man machen muss. Zudem ist es äußerst frustrierend sobald man mehrere Male mit gutem Equipment für nur eine Quest stirbt. Tarkov braucht viele, sehr viele starke Nerven. Auch beim Thema Verbindung. Tarkov hat ein Probleme mit den Servern, es gibt immer wieder Desync oder vermeindliche Treffer zählen nicht. Hier und da gibt es auch Verbindungsprobleme. Zudem braucht man sehr viel Zeit für Tarkov. Es ist selten in einem Spiel so schlimm wenn man nur Gelegenheitsspieler ist. Tarkov wird dich dann einfach auffressen, streckt dir den Mittelfinger entgegen und sagt "Pech!". Denn nur mit viel Zeit kann man sich hochleveln, den Unterschlupf ausbauen um eine gewisse Chance gegen gute Spieler zu haben. Dazu kommen noch Cheater und Hacker, die einem aus 300m Entfernung durch Deckung hindurch einen Kopfschuss geben.
    Nun das meiner Meinung nach größte Problem: Tarkov hat durch den schlechten Netcode und mit den Servern ein Problem geschaffen, das in einem realistischen Shooter eigentlich nichts zu suchen hat. Szenario: du versteckst dich in einer Ecke und hinter der Wand lauert ein Gegner und weiß, das du in der Ecke stehst. Aufeinmal wird dein Bildschirm schwarz, du erkennst gerade noch so das der Gegner dich getötet hat. Wie kann er so schnell schießen? Ganz einfach: Der Gegner ist bei sich schon um die Ecke und hat geschossen, allerdings ist der Server beim verarbeiten so langsam, das diese Information bei dir viel zu spät ankommt. Somit ist das "pushen" eines Gegner so stark in diesem Spiel, der in der Ecke ist immer im Nachteil und hat normalerweise kein Chance.
    Edit: Durch Update 12.12 das am 12.12.2021 gekommen ist (Ja, wirklich) kam eine neue Mechanik dazu. Die sogenannte "Inertia", Trägheit. Dadurch wirken die Bewegung deutlich realistischer und das Problem mit dem "im Eck stehen und sofort sterben ohne den Gegner zu sehen" sollte nun eliminiert sein. Laut ersten Berichten auf Reddit ist das auch der Fall. Ich ergänze den Text, sobald ich selber Erfahrungen mit Inertia gesammelt habe. Ersteindruck: ich war ein Boot. Wirklich.

    Faszination von Escape from Tarkov
    Das klingt nun alles beiweitem schlimmer als es ist. Tarkov ist wie anfangs erwähnt ein Phänomen. Es ist hardcore, es ist gegen dich als Spieler, sämtliche Mechaniken schreien nach Realismus. Man stirbt und stirbt und stirbt aus unerklärlichen Gründen. Aber es ist zugleich so faszinierend.
    Die Faszination ist allerdings äußerst schwierig in einen Text zu verfassen. Ihr habt sicher schon gemerkt: das Spiel besitzt eine sehr große Spieltiefe. Ich habe beiweitem nicht jeden Aspekt des Spiel abgedeckt.
    Und heilige Schei*e, ist Tarkov ein intensives Erlebniss! Die größte Stärke von Tarkov ist die Atmosphäre, die Momente bei denen man sich einstuhlt, der Puls in die Höhe schießt! Kämpfe in Tarkov bleiben in Erinnerung. Mein Kollege meinte erst vor ein paar Tagen zu mir "Kannst du dich noch erinnern an den Kampf auf Customs? Wo wir im Gras lagen, immer Schritte hörten und nach einem langen Feuergefecht doch ins Gras gebissen haben?". Ja. Das ist sicher ein halbes Jahr vergangen, aber ich kenne es noch als wäre es gestern gewesen. Genau für diese Herzrasmomente, die spannenden Kämpfe finde ich Tarkov genial.
    Zudem ist das gesamte Spiel voller Details, jede Aktion ist mit Liebe animiert, jedes Objekt im Inventar ausmodelliert. Der Detailwahn der Entwickler ist einfach unbeschreiblich. Jeder wichtige Gegenstand den man findet drückt den Puls nach oben, man möchte ihn umbedingt lebend rausbringen! Immer und immer wieder sterben, Fortschritt und Equipment verlieren. Dennoch hat man persönlich immer einen kleinen Fortschritt, nach jedem verloreren Kampf ist man schlauer wie vorher. Sämtliche Spielsystem sind tief, komplex, abschreckend und gegen den Spieler entwickelt.
    Für Escape from Tarkov braucht es stahlharte Nerven, viel Geduld und eine extrem hohe Frusttoleranz. Die Lernkurve ist kein grausamer Berg zum erklimmen, sondern eine kalte, große, senkrechte und glatte Betonwand. Viel Spaß beim klettern! Es gibt kein "Skillbased Matchmaking", bedeutet das du mit JEDEM in den Raid geworfen werden kannst. Wie du das überleben sollst? Lernen. Lerne die Maps, lerne die Umgebung und versuche sie zu deinem Vorteil zu nutzen. Das ist hier Überlebenswichtig.

    Fazit
    Okay. Ich habe nun beiweitem mehr geschrieben als mir lieb ist. Tarkov ist gut. So gut sogar, das ich behaupte: Als Shooterspieler muss man es erlebt haben.
    Tarkov ist beiweitem nicht der Shootermessias, der in den Himmel gelobt werden muss. Das Spiel hat Bugs, Probleme, eine langsame Entwicklung (schließlich ist es nun seit mehreren Jahren in der Beta), Content kommt nur spärlich nach. Aber die Vision der Entwickler blüht auf, sobald man einige Herzras-Momente in Raids mitgemacht hat. Der Nervenkitzel, der hohe Puls. Kennt ihr die Situation in den Souls-Spielen, wenn man gegen einen schweren Boss kämpft, der Boss und du nur noch ungefähr drei Leben haben und du nach einem der pulstreibensten Kämpfe aller Zeiten als Gewinner hervorgehst? Genau dieses Gefühl, nur ungefähr vier mal so krass. Die Gamestar veröffentlichte einst einen Artikel: "Tarkov-Spieler spielen Darksouls zum entspannen". Ja, kann ich so eins zu eins unterschreiben.

    Nun die abschließende Frage:


    Hast du Nerven aus Stahl? Hast du Zeit und Motivation dich in komplexe Mechaniken reinzufuchsen? Möchtest du mit jeder Mechanik gequält werden? Aber dafür mit einem der intensivsten Erlebnisse der Videospielgeschichte belohnt werden? Ein detailverliebten Waffensimulator spielen? Du hast kein Problem damit sehr oft zu sterben? Dann erwartet dich ein rücksichtsloser, gnadenloser Hardcoreshooter der dich lehrt, dass du schlecht in Videospielen bist. Erwarte ein träges Spiel, das viel Zeit braucht um sich zu entfalten...
    Aber WENN es sich entfaltet, dann so richtig! Ich hatte in keinem anderen Spiel so gnadenlose und spannnende Gefecht wie in Tarkov. Stell Windeln und Taschentücher zum Weinen bereit!
    Falls es dich bis dato interressiert hat, kauf es dir. Nimm dir die Zeit (leider sehr viel Zeit) und lerne das Spiel. Du wirst es lieben.
    Falls du eher ein Casualspieler mit weniger Zeit bist, der gerne ein paar Runden in Call of Duty und Battlefield daddelt, lass besser die Finger von Tarkov.

    Damit würde ich auch meinen kleinen Erfahrungsbericht beenden. Ich hoffe, das Lesen des Berichtes hat euch Spaß gemacht.
    Ich freue mich auf eure Kommentare und auch eure Erfahrungen mit Tarkov!
    Misie Gaming gefällt das.

Kommentare

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  1. Misie Gaming
    Schöner Einblick!

    Du kannst übrigens mit dem Befehl [anchor=test]Eine Überschrift[/anchor] zum Anker machen und dann im Inhaltsverzeichnis verlinken ("#test" am Ende vom Link in diesem Beispiel).
    Einige haben lange für dieses Feature gekämpft. :D
      DarkG4m3r gefällt das.
    1. DarkG4m3r
      Muss ich mir angucken, wäre natürlich sehr nützlich! :D
      Vielen Dank!

      edit: sollte jetzt funktionieren.
      Misie Gaming gefällt das.
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