Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Was würdest du tun, wenn ein Kind einfach nicht zur Schule geht?

 

Versuchen, Grunde dafür herauszufinden.

 

Das wird doch getan. Und wenn jetzt rauskommt, dass das Kind lieber mit seinen älteren Freunden mit einem Bier abhängt statt in die Schule zu gehen? Was dann?

 

Tja für viele Leute ist der Einfluss der Juden eine Frage die es zu besprechen gilt. Ich habe natürlich extra das Thema genommen damit du keine Gelegenheit hast dich irgendwie rauszuwinden. Und komisch beim anderen Thema willst nicht über die Ursachen sprechen, oder ob es Universitäten zusteht Leute abzulehnen, du willst groß über das Thema Meinungsfreiheit debattieren.

 

Dass wäre erstmal nur eine mögliche Alternativbeschäftigung. Die eigentliche Ursache könnte aber eine andere sein. Drogenabhängigkeit, negative Erfahrungen in der Schule/zu Hause, ... da wäre vieles denkbar.

 

Und weiterhin:

 

Wozu dann dann Sozialleistungen einschränken?

 

Das ist wieder der Versuch eine einfache Lösung für ein Symptom zu finden. Das eigentliche Problem wird dabei ignoriert.

Welches Problem das ist, wird individuell sein. Mobbing könnte das Problem sein, schlechte Lehrer, realitätsferne Lerninhalte, Überforderung, Unterforderung, Abhängigkeiten usw. usf. Die Ursachen für das Symptom "Schule schwänzen" sind vielfältig.

"Wir streichen den Eltern Geld" wird keines davon beheben. Vielleicht wird das Kind dann sogar wieder zur Schule gehen. Aber auch das behebt eben das Problem nicht.

 

Die Eltern zum Jugendamt zitieren. Und das zur Not zehnmal im Monat, wenn das Fernbleiben ausartet. Tut gerade den Gutverdienenden auch sehr viel mehr weh als Geldbußen.

 

Doch. Du ignorierst in deinem Fall mögliche Gründe. Du stellst nur fest, dass ein Kind der Schule fernbleibt. Ursachen sind dir, ich wiederhole mich, offensichtlich egal.

 

Wir können über die Ursachen von Antisemitismus genau so sprechen, wie über die Ursachen Vorlesungen zu stürmen. Trotzdem bleibt, dass beide Themen doch eher in weit anderen Ligen spielen. Ich sehe dein Problem nicht, jedes Thema gesondert zu behandeln und nicht über einen Kamm zu scheren.

 

Und wenn es wirklich kein Bock ist? Soll vorkommen.

Ich verstand den Vorschlag der Union eher so, dass dem vorhandenen Maßnahmenkatalog eine weitere hinzugefügt werden soll um grade in jedem Einzelfall ein passendes Inatrument zur Hand zu haben.

Je nach Einzelfall kann das sein. Und wenn die Eltern nicht hingehen, sind wir dann halt doch wieder bei Sanktionen via Geldbeutel.

 

Nö. Du erwähnst oder betrachtest nirgends die Perspektive des Schülers.

Nein, ist es nicht. Du kannst eine mögliche Ursache nicht einfach als irrelevant deklarieren.

 

Lol. Und wenn die fehlende Motivation aus einem anderen Grund resultiert.

Du und andere scheinen nur vermeintlich faule Schüler zu sehen. Angenommen, wir haben tatsächlich einen, warum dann Strafen? Wieso nicht lieber, das Wort magst du doch so, Anreize setzen, um für Motivation zu sorgen?

 

Schlag was vor. Soll man den Schülern was bezahlen, damit sie zur Schule gehen? So vielfältig die Gründe für das Fernbleiben sind, so vielfältig müssen doch auch die möglichen Maßnahmen sein. Ob man zwingend eine neue braucht oder die bisherigen monetären Maßnahmen ausreichen, müsste man prüfen, aber dass es sie gibt kann ich erst mal nachvollziehen. Man muss auch die Möglichkeit haben, die Mithilfe der Eltern zu erzwingen.

 

Nein. Habe ich nicht. Nur du sanktionierst die Eltern (und das Kind) bereits bevor die Ursache überhaupt feststeht. Und oh Wunder, genau das kritisiere ich die ganze Zeit an dieser schwachsinnigen Idee.

Dafür müssten die Eltern davon erstmal was mitbekommen, oder sich dafür interessieren, oder von den eigenen Ambitionen für ihren Nachwuchs abweichen, oder....

 

In einem meiner ersten Beiträge zum Thema habe ich geschrieben, dass natürlich nicht nach X mal schwänzen einfach irgend eine Random-Sanktion reingebuttert wird. So funktioniert das doch nicht. Da wird natürlich erst mal geredet etc.

 

Was wiederum dem Kind direkt schadet und nicht zwingend was an der Situation ändert.

lol. Nein, nicht alle Probleme lassen sich mit Geld lösen.

Was man konkret mit den betreffenden Kindern macht, hängt wohl ziemlich arg vom konkreten Einzelfall bzw. den konkreten Ursachen und Problemen ab. Vielleicht hilft ein Schulwechsel, vielleicht klärende Gespräche mit Eltern/Lehrern/Psychologen...

 

Das kommt auch hier stark auf den Einzelfall an. Es könnte eben auch helfen.

Joa. Darum muss der Maßnahmenkatalog so vielfältig sein, dass die handelnden Personen der Behörden die passenden Maßnahmen herausgreifen können. Das kann eben auch eine finanzielle Sanktion sein. Egal ob jetzt eine Kürzung zB vom Kindergeld oder ein Bußgeld.

 

Oh für kein Bock gibt es zich Gründe.

Aber machen wir es doch einfach und kürzen den Eltern die Sozialleistungen, die Kinder werden schon spuren. Und wenn nicht, hat man wenigstens wieder auf die Ärmsten eingeprügelt und abgelenkt.

 

Und das ganze kann auch vollkommen ohne Sanktionen an den Sozialleistungen funktionieren. So wie bisher auch.

 

lol.

Ich differenziere halt lieber aus, anstatt mit Sanktionen um mich zu werfen, die am Ende uU. die falschen treffen und/oder Probleme sogar noch verschärfen.

 

Wie hoch sind denn die Kosten?

 

Erneut: niemand "wirft mit Sanktionen umsich". Auch heute schon nicht. Und daran würde sich nichts ändern, wenn dem Katalog der Sanktionen eine zusätzliche hinzugefügt würde.

 

Sachlich betrachtet ist das Ausbleiben oder Entfernen von negativen Konsequenzen - z.B. Geldbußen - bereits ein Anreizt. Nennt man in der Psychologie "Negative Verstärkung."

So oder so: Es wäre sinnvoller den Schulen größere Handlungsspielräume und Befugnisse einzuräumen, anstatt den Strafkatalog auf Rechtsebene auszuweiten. Wie oftmals wäre es pragmatisch sinnvoller, man würde den Verantwortlichen und Entscheidern auf unterer Ebene mehr Kompetenzen zugestehen - heißt: Lehrkräften, der Schule, dem Schulamt - anstatt weitere Strafmaßnahmen auf höherer Ebene einzurichten. Im Alltag ist das Problem an der Schule oft, dass man sehr vieles nicht darf, ohne Einwillung der Eltern nicht tun kann und die Hürden recht hoch sind auf einem offiziellen Wege aktiv zu werden. Hilfs- und Förderangebote, die an der Schule einsetzen - z.B. Integrationskräfte, Testungen für Förderbedarf, o.Ä. - für Schüler können so beispielsweise nur durch Einwilligung und Kooperation der Eltern angefordert werden. Problem: wenn diese sich quer stellen und ggf. Teil des Problems sind, sind den Schulen in vielerlei Hinsicht die Hände gebunden.

Hier ist's halt ein Dilemma. Wenn man sagt, die Eltern tragen die Verantwortung für ihr Kind - das sollten sie - so ist's richtig, dass sie auch in diesen Frage ein erhebliches Mitsprache- und Entscheidungsrecht haben. Das Problem sind dann allerdings Eltern, welche dieser Verantwortung nicht nachkommen, weil man als Schule hier nur sehr eingeschränkt aktiv werden kann und nicht einmal offizielle Beratungsgespräche, o.Ä. in Anspruch nehmen kann. Die Alternative wäre, dass man die Verantwortung der Eltern reduziert und umgekehrt die Kompetenzen der Schule erhöht. Das Problem wäre hier allerdings, dass Schulen im größeren Maße gegen den expliziten Wunsch der Eltern agieren könnten.


Ich würde da in der Konsequenz auch sagen: Eltern tragen die Verantwortung für ihr Kind und Sanktionen sind legitim, wenn diese ihrer Verantwortung nicht nachkommen. Mit "Sanktionen" meine ich explizit keine finanziellen. Es gibt bereits die Möglichkeit Bußgelder zu erteilen, sodass ich keinen Mehrwert sehe, Bußgelder über das Kürzen von Sozialleistungen zu erteilen. Der Effekt ist ja derselbe, nur dass man mit Kürzungen der Sozialleistungen (a) ein Instrument einführt, dass ausschließlich gegenüber die Bezieher von Sozialleistungen anwendbar ist und (b) damit das Stereotyp bedient, dass insb. solche Eltern verantwortungslos sind und man daher so eine Sondermaßnahme benötigt.

So insgesamt erschließt sich mir daher auch nicht der Sinn dieses Vorschlags, insb. weil doch erstmal geschaut werden müsste, ob es ein erhebliches Problem mit Schulschwänzen gibt und ob die Einführung solch einer speziellen Sanktion daran irgendwas ändert. Das sehe ich so gar nicht ...

 

Eine Sanktion, die ein Problem sogar noch verstärken kann. Insbesondere für betreffende Schüler.

 

Ist die Frage ob die CDU da, wie ich vermutete, zB das Kindergeld im Auge hatte. Das bekommen ja alle.

Ich könnte mir vorstellen, dass Bußgelder bei Beziehern von Sozialleistungen kaum zu holen sind(?) Dann wäre es zumindest nachvollziehbar, wenn die CDU hier eine Lücke schließen will.

Die Verantwortung der Eltern zu schmälern ist halt auch heikel... ihre Verantwortung hat Verfassungsrang und ist nicht ohne Grund nur sehr schwer zu entziehen.

 

Das beantwortet meine Frage nicht. Warum nicht gleich das Jugendamt einschalten? Wieso müssen andere erst mal Leiden?

 

Ja nun denkt mal nach warum das so ist.

 

Wenn man dann zu dem Schluss käme, dass Druck auf die Eltern ausgeübt werden muss, und dass ein finanzieller Druck das Mittel der Wahl ist, wäre es folgerichtig, zB beim Kindergeld anzusetzen. Insofern wäre der Vorschlag der CDU schon in sich logisch.

 

Das würde ich als sinnvollere Leistung betrachten.

 

Hm?

 

Da stand Mist. Hatte ich vergessen zu löschen.

 

Also Geld was zur Versorgung des Kindes gedacht ist. Wie ist das mit dem Interesse des Kindeswohls vereinbar?

 

Geht das denn? Da ich in der (für alle Beteiligten) glücklichen Lage bin kinderlos zu sein, habe ich mich nie damit auseinandergesetzt. Bisher bin ich aber davon ausgegangen, dass Kindergeld nicht gekürzt werden kann/darf.

 

Vertrauensvorschuss für das H4-System halte ich angesichts der x-tausend rechtswidrigen Bescheide jedes Jahr für ziemlich...nicht schlau. Diesem sowieso schon dysfunktionalen und menschenfeindlichen Apparat jetzt auch noch weitere Verantwortung für das Kindeswohl zu übertragen, dürfte eine der schlechtesten Ideen der letzten Jahre sein und da ist die Konkurrenz schon ziemlich stark.

 

Mir erschließt sich allerdings nicht der Mehrwert. Ob ich eine finanzielle Strafe über ein Bußgeld - d.h. ein Strafgeld - oder über die Kürzung einer Zahlung erreiche macht auf dem Konto keinerlei Unterschied. In dem einen Fall muss ich etwas zahlen und habe weniger Geld, im anderen Fall erhalte ich weniger Förderung und habe weniger Gelder. Das sind zwei Instrumente, welche in ihrer Wirkung denselben Effekt erzielen. Mein Eindruck ist daher der, dass die CDU hier halt einfach einen raushauen wollte, um halt einen rausgehauen zu haben. Ist nicht unwahrscheinlich, dass Bezieher von Sozialleistungen nur schwer über Bußgelder zu erreichen sind. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass dies ein Problem in signifikanter Höhe darstellt, dass man so ein neues Instrument einführen kann. Immerhin gilt ja auch: sobald man ein Instrument hat ist man auch willens es zu verwenden, daher würde ich die Sanktionsmöglichkeiten des Staates insb. gegen Arme nicht einzig aufgrund eines Bauchsgefühls erweitern, dass es hier'n Bedarf geben könnte ... oder auch nicht.

Es gibt so viele andere Bereiche insb. auf unterer Ebene wo man sinnvoll ansetzen kann, dass ich von diesem Vorschlag nichts halte. Beispielsweise: die Befugnisse der Schulen erweitern, die horrende Bürokratie abbauen und die Einspruchsmöglichkeiten der Eltern reduzieren oder umgestalten, z.B. dass Eltern bei bestimmten Maßnahmen aktiv Widerspruch einlegen müssen. Aktuell haben wir beispielsweise einen Fall, wo eine Familie - Ehemann: fast nie da; Ehefrau: völlig überfordert aber auch uneinsichtig - jedwedes Hilfsangebot ausschlägt bzw. einfach nicht in Anspruch nimmt. Alle Kinder sind bzw. waren auf der Schule, alle extrem verhaltensauffällig. Als Schule können wir quasi nichts tun. Wenn die Eltern sich querstellen bzw. nicht aktiv werden, können wir das auch nicht. Hier könnte man ansetzen, indem man z.B. in bestimmten Fällen die Verpflichtungen umkehrt: sofern die Eltern innerhalb eines bestimmten Zeitraumes keinen Widerspruch gegen eine Maßnahme einlegen gilt dies als Zustimmung, sodass die Maßnahme, der Antrag, o.Ä. umgesetzt werden kann.

Ist auch nicht schön, aber wohl milder als Sanktionen. Bis man überhaupt mal vor Gericht landet vergehen ja auch gerne mal Monate, in denen die Schüler die notwendige Unterstützung nicht erhalten können.

 

Dsd Kindergeld wird nicht gezahlt, damit man darüber die Kinderversorgt, sondern es ist eine Steuerrückvergütung. So oder so geht es wohl bei den meisten Familien in den allgemeinen Haushalt ein.

Demnach müsstest du jegliche finanzielle Sanktion in Sachen Schulachwänzen ablehnen. Kann man machen, aber wie würdest du Druck auf die Eltern aufbauen, sofern man zu dem Schluss kam, dass dieser erforderlich ist?

 

Möglich. Es wäre wohl eine Bußgeldverrechnung an der Zahlstelle leichter umzusetzen.

Ich denke sowas käme eher von der Schulbehörde oder dem Jugendamt.