Was lest ihr momentan?

Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Spartan117, 23. Februar 2016.

  1. Tenko

    Tenko
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    @Spiel der Götter
    Das erste Buch ist wirklich das schwierigste, mit den ganzen Namen und Begriffen klarzukommen hat bei mir anfangs auch nicht gezündet. Erst ein paar Jahre nach Gärten des Mondes hab ich mit der Serie weitergemacht und dann ging es unerwarteterweise sobald ich mich ein wenig eingelesen hatte. Allerdings geb ich zu mittlerweile ein wenig den Faden verloren zu haben.
    Bis zur Invasion der Knochenjäger in Letheras ging es noch, aber beispielsweise die Reisegruppe die in Ampelas verwurzelt ankommt, keine Ahnung wo die auf einmal herkommt.
    das Icariums Geist dort mitreist hab ich hingegen recht früh gemerkt

    Hab gerade Band 18 angefangen, wie weit bist du wenn ich fragen darf?

    Hab zuletzt Elantris, die ersten 3 Mistborn-Romane und der Weg der Könige von Brandon Sanderson gelesen, die sind da schon bekömmlicher.
     
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  2. HypNo5

    HypNo5
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    Ich bin fertig. "Damals" bis Band 13 auf Deutsch gelesen, dann von Anfang an 1-10 auf Englisch und seitdem ein paar Bände nochmal (und zwei Bücher von Esslemont). Von Mistborn habe ich hier den ersten Band liegen, das soll eines der nächsten Bücher werden.
     
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  3. Elessaer

    Elessaer
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    Spiel der Götter hab ich glaube auch nur die ersten 4 Bände im deutschen gelesen. Richtig guter Stoff, wenn man mal drin ist. besonders die letzten beiden Bücher hab ich innerhalb von Tagen gelesen gehabt. Danach war aber erstmal die Luft raus, muss da nochmal ansetzen.

    Ansonsten kann ich Way of Kings von Brandon Sanderson nur empfehlen. Im deutschen muss man nur aufpassen, dass ich die ungeraden Bücher etwas ziehen können, weil diese in das Finale in den geraden Büchern hinarbeiten (englische Buch in zwei Deutsche gesplittet).
     
  4. Lurtz lost

    Lurtz
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    Ich quäle mich gerade mehr oder weniger, motiviert durch den Film, durch Dune, bin jetzt bei der Hälfte. Für ein paar Kontextinformationen, die der Film IMO schon noch hätte bieten können, war es bisher ganz nett, aber insgesamt macht der Film da schon einen guten Job, so viel deutlicher wird das Buch da abseits seiner wissenschaftlichen Exkurse auch nicht unbedingt. Auch hat es die Angewohnheit ständig mit Begriffen um sich zu schmeißen, die laut Wiki teils erst in ein paar Bänden in tausenden von Jahren aufgeklärt werden. Ja, ich habe mich schon ziemlich gespoilert. Auch weil ich den Weltentwurf spannender finde als das Buch selbst :ugly:

    Wobei einiges für mich nicht ganz schlüssig wirkt. Es ist manchmal extrem detailliert und nahbar, und dann wieder total over the top und schwer greifbar. Dieser ganze Zuchtversuch der Bene Gesserit wirkt schon reichlich weit hergeholt :ugly: Seltsame Mischung irgendwie, und die schriftstellerische Darbietung ist ziemlich formelhaft, was doch dafür sorgt, dass es sich ziemlich zieht. Bein Tolkien, der ja oft als Fantasy-Gegenstück zu Herbert genannt wird, zumindest was den großen Weltentwurf angeht, hatte ich das Problem nie so, aber vielleicht ist das auch mehr Gewöhnung.

    Ich denke ich werde den ersten Band allein aus historischen Gründen noch beenden, aber ich glaube mehr brauche ich nicht unbedingt davon. Zumal das richtig abgedrehte Zeug ja erst noch kommt.

    Ich habe auch die ganze Zeit schon überlegt, an was mich das Buch erinnert, und gestern kam mir dann, dass es wohl die Hyperion-Reihe von Dan Simmons sein muss. Ich finde die Universen teilen sich einige Dinge, wie die Schwierigkeit und die großen Opfer, die für die Überlichtraumfahrten erbracht werden müssen, beide spielen extrem mit religiösen Elementen, wobei es bei Simmons deutlich mehr Richtung Katholizismus kippt, beide verhandeln aber auch Themen wie Prophezeiungen und ihre Tücken.
    Natürlich ist Simmons hier Nutznießer der Vorarbeit von Herbert und Co., er entwickelt viele Themen aber schön weiter und dramaturgisch finde ich es bei ihm einfach deutlich packender geschrieben.
     
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  5. HypNo5

    HypNo5
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    Du solltest auf jeden Fall noch das zweite Buch lesen. Ohne fehlt schon viel von der Absicht von Frank Herbert.
    Wenn dir aber schon der erste Band nicht gefällt, ist eh Spice und Spice verloren.
    Kein Interesse an Malaz und jetzt das. :Poeh::ugly:
     
  6. Lurtz lost

    Lurtz
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    Malaz lese ich, keine Sorge. Finde es auch zunehmend interessant.

    Auf Dune habe ich mich eigentlich sehr gefreut, es ist ja auch nicht schlecht, aber irgendwie packt es mich nicht so wirklich. Weiß auch nicht wieso. Vielleicht liegts daran, dass ich die Grundidee, wie die Bene Gesserit versuchen ihren Masterplan zu verwirklichen, ganz interessant finde, das für mich allein aber nicht so richtig zieht :nixblick:
     
  7. HypNo5

    HypNo5
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    :bussi:

    Dune hat meiner Meinung nach so viele interessante Konzepte, die verhandelt werden. Ökologische Fragen, wie das Terraforming und das Überleben in der Wüste; das white savior trope und Kolonialismus; der charismatische Herrscher; Religion usw.

    Viele Elemente, ob Film oder Buch, wurden aber natürlich auf ihre Weise später besser gemacht: zum Beispiel Star Wars oder Game of Thrones. Hyperion habe ich noch nicht gelesen.
     
  8. Lurtz lost

    Lurtz
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    Jaaaa, aber es wird so dröööge geschildert :o :ugly: Vielleicht bin ich mit der drecks Pandemie aber auch nicht in der Lage noch mehr solcher tiefer Gedanken aufzubringen gerade.
     
  9. HypNo5

    HypNo5
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    Meine Definition von dröge ist nach unzähligen Artikeln und Büchern der Kulturwissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft & Co vermutlich einfach eine andere. Ich mochte den Stil. Ich habe es aber auch auf Deutsch gelesen und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich, wenn ich die Trilogie als Vorbereitung auf den zweiten Film nochmal lese, zukünftig dann zum Original greife. Mittlerweile bin ich dann doch zu faul und lese lieber Übersetzungen, bei denen ich dann alles verstehe. Gefühlt stagniert mein Englisch eh seit Jahren.
     
  10. Lurtz lost

    Lurtz
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    Das halte ich jetzt weniger für das Problem, finde das Englisch jetzt nicht allzu kompliziert. Bei mir hats vor einiger Zeit mal klick gemacht, seitdem lese ich sehr flüssig auf Englisch. Wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt, als ein vernünftiger Grundwortschatz da war, und man nicht mehr alles mühevoll erschließen musste.
    Wenn doch mal ein Wort ganz unbekannt ist, hilft das eingebaute Wörterbuch des Kindle sehr.
     
  11. HypNo5

    HypNo5
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    Es kommt ganz auf das Buch drauf an. Erikson zum Beispiel hat teilweise eine recht komplexe Schreibe. Cormac McCarthy oder Faulkner verstehe ich mitunter gar nicht, vor allem weil ersterer mit Satzzeichen geizt und dann noch Neologismen verwendet. An sich lese ich auch flüssig auf Englisch (häufig wissenschaftliche Artikel), aber dennoch greife ich mittlerweile gerne zur Übersetzung, bei der dann natürlich der originale Ton verloren geht oder man mit komischen Übersetzungen zu kämpfen hat, bei der ich aber alles verstehe und schneller/flüssiger lesen kann. Ein großes Argument dagegen ist jedoch noch immer der Preis. Für meinen Geldbeutel sind deutsche Bücher häufig zu teuer und englische Versionen werden einem gefühlt oft hinterhergeschmissen.
     
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  12. Lurtz lost

    Lurtz
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    Blood Meridian habe ich letztes Jahr gelesen, das hat für mich aber fast ausschließlich als Atmosphäreerzeuger funktioniert, der eigentliche Inhalt war komplett :nixblick: :ugly:
     
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  13. Tenko

    Tenko
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    Ergeben bei Erikson im englischen die, äh, "Gedichte" zum Anfang der Kapitel einen höheren Sinn? Ich les mir die jedesmal durch bin aber zu unkultiviert.

    Auf englisch lesen muss ich mal anfang, hab auch bereits ein Roman gekauft, einen der späteren Ableger von Honor Harrington, einer Sci-Fi-Roman Reihe wers nicht kennt. Mein letztes Honorverse-Buch liegt schon ein paar Jahre zurück und hatte auch in der zwischenzeit mit anderen Romanen und Welten zu tun. Die "Forgotten Realms" Bücher von Salvatore mit Drizzt Do’Urden wollen auch noch weitergelesen werden, hab glaube vor Drachen der Blutsteinlande aufgehört... :aua2:
     
  14. beagletank

    beagletank
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    Mir persönlich hat es sehr gut gefallen. Ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es ging deutlich flüssiger von der Hand als Dune.
    :ugly:
     
  15. Fang Ewiger Zweiter

    Fang
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    Kann jemand noch etwas empfehlen was so in Richtung Dune/Hyperion geht? Ich tue mich schwer mit Science Fiction da ich weder Raumschlachten noch zu viel Technik mag. Ich kenne sonst nur den Armageddon Zyklus, den ich aber wegen seinem unerträglichen Hauptdarsteller nicht mochte.
     
  16. HypNo5

    HypNo5
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    Ich bin bei Büchern nicht so der Atmosphäremensch. Ich brauche keine elaborierte, metaphorische Beschreibung davon, wie sich das Flackern der Kerze in der zerbrochenen Scheibe bricht, als die Person in den Raum tritt (so oder so ähnlich ist der Anfang bei All the Pretty Horses). McCarthy ist aber so. Beschreibungen von Personen und Landschaften sind mir in der Regel auch egal. The Road fand ich gut, ist aber auch schon lange her.

    Verstanden habe ich die meist auch nicht, sie haben aber natürlich etwas über die Welt zu sagen und teilweise sind es Vorblenden auf zukünftige Ereignisse. Das versteht man dann in der Regel aber immer erst rückblickend oder bei einer zweiten Lesung. Teilweise kommen dann auch Person vor, die vorher eine Rolle in Gedichten gespielt haben usw.
     
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  17. Lurtz lost

    Lurtz
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    Gardens of the Moon gefällt mir immer besser. Atmosphärisch, flott geschrieben, insbesondere die Dialoge, modern, und der Scope ist ja echt einfach nur episch. Das erste Viertel des Buches hatte schon so viel epische Entwicklungen wie das Ende des Herrn der Ringe :ugly:
    Ich hoffe nur am Ende erkennt man irgendwelche Gesetzmäßigkeiten, nach denen das geht, und es ist nicht einfach nur beliebig...

    Ist schon sehr speziell. War eine faszinierende Erfahrung, weil McCarthys Prosa einzigartig ist, aber allzu oft kann ich mir das nicht geben.
     
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  18. Mit Englisch reicht es bei mir nur bei Comics und Mangas, bei Büchern komme ich damit einfach kaum voran.
     
  19. Ingo311

    Ingo311
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    Ohne Technik und Raumschlachten wird es bei SiFi ein bisschen schwer :topmodel:. Für eine größere Saga, könnte ich Dir die "Sieben Sonnen Sage" von Kevin J. Anderson empfehlen. Ich bin zwar nur bis Band 4 gekommen, aber bis dahin war es echt gut. Für schnelle Aktion fand ich die Bücher von John Scalzi gut. War aber viel gekämpfe, was du ja nicht so wolltest.
    Wenn es eine große Welt sein darf, vielleicht mal beim Klassiker schlechthin Perry Rhodan vorbei schauen. Grade die alten Bücher aus den 70ern fand ich klasse.
    Autoren die gut sein sollen, aber die ich nicht kenne sind: Brandon Q. Morris und Joshua Tree.

    Ivan Ertlov aus dem Forum hat auch ein paar geschrieben, aber die kenne ich leider (noch) nicht.
    Schau es dir mal an, vielleicht ist was dabei.
     
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  20. Fang Ewiger Zweiter

    Fang
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    Ich weiß. Ich denke der Obergriff ist Military Science Fiction für das was ich eben nicht möchte.

    Perry Rhodan habe ich gelesen bis zum Ende des Andromeda-Zyklus. Aber das Konzept hat sich halt ständig wiederholt. Furchtbar übermächtiger Gegner taucht auf, wird bezwungen und dessen Technologie geklaut. Darauf taucht dann der nächste noch Mächtigere auf und es beginnt von vorn.

    @Guy Incognito Danke dir. Die schaue ich mir mal an.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2021
  21. Spartan117 MODEЯATOR Moderator

    Spartan117
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    Saga der sieben Sonnen von Anderson kann ich auch empfehlen. Hat was von Game of Thrones. :yes:
     
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  22. HypNo5

    HypNo5
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    Es gibt auf jeden Fall Gesetzmäßigkeiten. Die Reihe hat jedoch schon ein kleines Dragon Ball Problem und kommt ab und zu auch mal mit einem Deus Ex Machina Moment um die Ecke. Die Messlatte der Epicness und des Power Levels ist im ersten Buch schon sehr hoch und in den nachfolgenden Büchern wird eher noch eine Portion draufgesetzt. Mitunter kann man das Gefühl für die Verhältnismäßigkeit verlieren, da man eben ständig mit Göttern, Halbgöttern, Eliteeinheiten & Co unterwegs ist. Es war aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung, solche Personen nie den Point of View zu geben (was ursprünglich geplant war). Nichtsdestotrotz ist Malaz in meinen Augen geerdet und auch wenn man als Leser, wie die Charaktere, den legendären Helden persönlich begegnet ist, spielt sich sehr viel auf der menschlichen Ebene des Soldaten ab, der in die epischen Machenschaften geworfen wurde. Das wirst du direkt im zweiten Buch sehen, in welchem das Spektakel erstmal wieder heruntergedreht ist. Das erste Buch muss man, wie gesagt, in gewissen Aspekten auch immer ein bisschen ausklammern.

    Aber sehr schön, dass es dir gefällt. :):hoch:
    Ich hätte auch gleich wieder Lust. Malaz ist eine der sehr wenigen medialen Produkte, bei denen ich mich heimisch fühle (wie es früher bei Gothic war).
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2021
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  23. Soulman seelenloser Stahlbolzen

    Soulman
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    Lese jetzt nach 20 Jahren zum ersten Mal Halo - Fall of Reach. Ich habe die meisten Halo-Spiele gezockt, bis auf Halo 5, aber die Story fand ich immer zu oberflächlich, vor allem dafür, dass sie ja immer so hochgelobt wird. Gerade Combat Evolved schmeisst einen ja einfach in eine schon laufende Geschichte ohne viel Einführung: Du bist der Supersoldat und da sind die bösen Aliens, knall sie ab. Mit dem Buch als Einführung macht das schon mehr Spaß, jetzt hab ich wenigstens Hintergründe zu den Spartans usw.
    Klar, es ist nicht komplex, sogar eher seicht, aber es funktioniert für mich.
     
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  24. ArminCH

    ArminCH
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    Heute begonnen, wird morgen zum Frühstück fertig gelesen. Stimmt schon, es ist deutlich ernster, und ich bin gespannt, wie du den Bogen zu einem Nachfolger spannen willst. Bis jetzt liest es sich wie "Das Ende aller Tage ist da".
     
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  25. Ich habe glaube ich sechs Bücher gelesen, die alle vor zig Jahren erschienen und fand sie immer sehr schön zu lesen. Das Universum gibt schon verdammt viel her.
     
  26. Core Concept

    Core Concept
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    James S.A. Corey - Leviathan Falls (Expanse Band 9)

    Ein sinnvoller und routiniert erzählter, wenn auch sehr vorhersehbarer Abschluss der Reihe. Überraschend war für mich, wie wenig eigentlich passiert, bzw. wie unspektakulär die Reihe zu Ende geht und wie "klein" hier die Handlung im direkten Vergleich zum vorigen Band "Tiamat's Warth" wirkt. Zwar steht die gesamte menschliche Existenz auf dem Spiel, aber nur ein paar wenige Figuren tragen etwas am Verlauf des Geschehens bei. Auch die "Oh Shit!"- oder "The fuck was that?"-Momente der Reihe fehlen hier quasi völlig, ebenso wie ein unnötiger Twist auf der Zielgeraden. Stattdessen haben ich mich dabei ertappt, wie ich "Es konnte gar nicht anders enden!" vor mich anerkennend hingemurmelt und beim Epilog - der purer Fanservice ist - gegrinst habe.

    Die Reihe war insgesamt unterhaltsam, kann sich aber nicht zu den großen Meisterwerken zählen. Dafür sind die Bücher inhaltlich zu derivativ und zu flach in ihrer Charakterzeichnung und das Setup vieler Kapitel zu gleichförmig. Trotzdem bin ich schon auf die nächste SF-Trilogie (mehr Dune, weniger Military-SciFi) der Autoren gespannt.
     
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  27. ArminCH

    ArminCH
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    Fertig!

    Stargazer: Weltenrichter (After Terra 4) von @IvanErtlov schlägt in eine etwas andere Richtung als die Vorgänger: Der Humor zieht sich vornehm ein Stück zurück, verschwindet in Wortspielen und Fußnoten, feiert dort aber umso gekonnter seine Existenz. Was die große Handlung betrifft, ist der Weltenrichter natürlich eine tolle Projektionsfläche. Er bekommt zwar eine Backgroundstory aus dem Cthulhu Mythos spendiert, aber letztendlich ist es eine tumbe Fressmaschine, die das Universum verzehrt und dabei nicht gestoppt werden kann. Eine Naturkatastrophe wie ein Vulkanausbruch oder ein Tsunami, ein Ereignis, das von niemandem aktiv verursacht wurde und unaufhaltsam heranrollt. Es geht weniger um einen wie auch immer gearteten Kampf dagegen, sondern um die Reaktion darauf. Wie die Völker von Allianz, Protektorat im Großen darauf reagieren, und die einzelnen Bürger.
    Hier wird die Geschichte wirklich beklemmend, packend, überaus realistisch - besonders wenn Themen wie Korruption im Angesicht des Untergangs und die Angst der noch-nicht-Betroffenen vor der herannahenden Flüchtlingswelle aufgegriffen werden. Die Welten versinken im Chaos, lange bevor das Monster erscheint, und die Erkenntnis "Überleben ist nicht genug" bezieht sich darauf, dass biologisches Weiterexistieren alleine zu wenig ist, um das finale, ultimative Opfer zu rechtfertigen.
    Dieses findet dann dennoch statt, und erstmals zeigt der Plotarmor der Stargazer Crew deutliche Risse.
    Die gesamte Crew wird schwer / tödlich verwundet, ein gerettetes und noch funktionsfähiges Gehirn zählt als "Überleben"
    Dass es dann 2022 doch noch weitergeht, wertet das fulminant-epische Ende von Band 4 keineswegs ab, sondern ist die logische Konsequenz. Ich freue mich darüber und darauf, denn jetzt ist Stargazer auf dem Niveau der besten Avatar-Romane, hat die ideale Balance zwischen Popcorn-Space-Opera mit Humoreinlagen und packender, ernsthafter SF gefunden.
    5 von 5 sterbenden Galaxien.
     
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  28. IvanErtlov

    IvanErtlov
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    Ja, das war eigentlich noch eine Spur fataler geplant, aber dann hätte der Nachfolger nicht funktioniert. Für einen künftigen Handlungsstrang musste aber die
    Kronprinzessin der Durash
    in diesem vierten Band dran glauben.

    Danke dafür!
     
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  29. Razmael

    Razmael
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    Salih Jamal - Das perfekte Grau

    Nachdem mir bereits "Orpheus" recht gut gefallen hat, habe ich mir jüngst auch "Das perfekte Grau" geholt und genau das bekommen, was ich mir erwartet habe. Diesmal wird ein Roadtrip vierer Personen erzählt, deren Gemeinsamkeit darin liegt, dass sie sich zwischen Flucht und Suche befinden. Ansonsten handelt es sich um eine ganz schön bunte Truppe, von denen hauptsächlich der Ich-Erzähler mit dem Spitznamen Dante sowie die jähzornige und mit einem Kindheitstrauma belastete Novelle im Fokus stehen.

    Auch wenn Salih Jamal im Roman die Überlegung aufwirft, ob der Weg das Ziel ist, kann man das über seine Art zu schreiben durchaus sagen: Wir haben es mit einem Autor zu tun, der Spaß am Spiel mit der Sprache hat. Hier geht es direkt und ruppig zu, da ulkt er rum, und manchmal lässt er auch einfach 1-2 Seiten lang einen Gedanken treiben. Klingt chaotisch, ist hier meiner Ansicht nach aber besser eingeflochten als etwa bei "Orpheus", da sich dieser Stil mit der Art und Weise des Ich-Erzählers deckt. Zudem werden teils herrlich absurde Themen aufgegriffen, darunter die Frage, wie viele Stühle es denn rein statistisch für jeden Arsch gibt. Später wird dann ein Stier beim Bullenreiten "Godot" getauft, bloß weil der Protagonist gerade wartet. Salih Jamal spielt sich die Bälle ganz süffisant selbst zu, zwinkert dann einmal in Richtung Leser und überlässt seinen Figuren wieder das Feld.

    Ein Wehwehchen sehe ich im Schluss, als auf einmal alles sehr schnell geht. Das fällt nicht allzu schwer ins Gewicht, der Tempowechsel ist dagegen nicht von der Hand zu weisen. Jamal ist ein guter Beobachter – innen wie außen –, den Teil mit der Struktur nimmt er dafür weniger ernst. Geschenkt. Die Faszination ist hier eher in der Spannweite auszumachen, die "Das perfekte Grau" auffährt.
     
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  30. HypNo5

    HypNo5
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    Orpheus habe ich mir nach deiner Empfehlung gekauft, nur mal kurz reingeschaut und weggelegt. Kategorie: irgendwann mal. Man merkt am Layout des Buchs aber sofort, dass das kein professionelles Werk ist (was natürlich wenig über den Inhalt aussagt).
     
  31. Razmael

    Razmael
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    Bei "Das perfekte Grau" hat er einen Verlag gefunden, ist dahingehend also deutlich hübscher. :)
     
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  32. Fang Ewiger Zweiter

    Fang
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    Excalibur von Bernard Cornwell ausgelesen. Letzter Teil der Artus-Chroniken.

    Will jetzt nicht zum dritten Mal dasselbe schreiben, daher nur soviel: Würdiger Abschluss der Trilogie. Alle Fäden beendet und das Ende kommt, soweit bei einem historischen Roman möglich, auch an die Sage heran. Lediglich die Bösewichte hätte man etwas mehr herausarbeiten können. Englische Geschichte ist wirklich interessant, auch das dunkelste Zeitalter.

    Cornwell hat mich beeindruckt. Werde sicher noch mehr von ihm lesen. Die Uthred-Saga wirkt allerdings wegen seiner Länge etwas einschüchternd auf mich. Vielleicht die Gral-Bücher.
     
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  33. fleischerfaust

    fleischerfaust
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    Ich stehe vor der Entscheidung Kindle oder Tolino :hmm:
    Bis jetzt kam es selten vor, dass ich bei Thalia und Co. etwas nicht gefunden habe was es dann bei Amazon gab. Aber gerade bei englischen Büchern traue ich da Amazon mehr zu.

    Wie sind eure Erfahrungen?
     
  34. Lurtz lost

    Lurtz
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    Mit Tolino kannst du ja prinzipiell auch in englischen Shops kaufen. Amazon ist natürlich bequemer und die Software deutlich weiter als beim Tolino. Seit Kobo die Tolinos baut, ist die Hardware in Ordnung.

    Größtes Argument ist eigentlich, ob man die Onleihe nutzen will, alles andere geht mit dem Kindle auch ohne Umgehungsmaßnahmen.
     
  35. Ich möchte gerne ein paar Empfehlungen von euch haben.

    Irgendwie bin ich auf der Suche nach Büchern, die einen zum Nachdenken bringen. Geschichten aus dem Leben, die einem theoretisch selber passieren könnten. Was mir da in die Richtung einfällt und wo ich schon einiges gelesen habe, sind Murakami oder David Mitchell. So etwas in der Art suche ich im Moment.

    Was ich bis jetzt auf dem Zettel habe sind: Siddhartha und Das Cafe am Rande der Welt.

    Also haut gerne alles raus, nur sollte es schon auf Deutsch sein.
     
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  36. IvanErtlov

    IvanErtlov
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    Wenn du (auch) auf englische Bücher aus bist, führt fast kein Weg am Kindle vorbei.
     
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  37. HypNo5

    HypNo5
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    Es kommt natürlich ganz darauf an, was dich zum Nachdenken anregt. Nachdenken über dein eigenes Leben oder einfach allgemeines Philosophieren? Bei ersterem muss ich zum Beispiel direkt an Coming-of-Age denken - nicht nur Jugendliche, sondern auch 20er. Bei "theoretisch selber passieren" ist man bei Murakami ja auch teilweise recht weit entfernt, außer man klammert die übernatürlichen Elemente aus (Norwegian Wood / Naokos Lächeln gelesen? Meiner Meinung nach sein bestes Werk, da realistisch).

    • Hermann Hesse hast du ja schon. Von ihm passt wohl alles: Unterm Rad, Demian, Siddhartha usw.
    • Sehr ähnlich: Natsume Soseki. Siddhartha und Kusamakura geben ein sehr schönes Paar ab. Dazu gibt es mittlerweile sogar eine deutsche Version, über deren Qualität ich aber keine Auskunft geben kann.
    • Max Frisch: Homo Faber, Andorra usw.
    • Gabriel García Márquez: 100 Jahre Einsamkeit (!), Chroniken eines angekündigten Todes
    • Der kleine Prinz, Zeug von Paulo Coelho, Midnight Library
    • Max, Mischa und die Tet-Offensive (!!!) etc.
    Im Endeffekt bringen einen alle (sehr) guten Bücher zum Nachdenken. Dafür sind sie ja auch da.
     
  38. Lurtz lost

    Lurtz
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    Seltsam wie Dune im letzten Teil, wo es dann endlich richtig spannend wird, von einer sehr langsamen, ausführlichen Schreibweise zu einer sehr episodenhaften, bruchstückhaften wechselt :confused: :ugly: Am ende wie so oft bei Science-Fiction, coole Ideen, aber erzählerisch echt gewöhnungsbedürftig.
     
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  39. Lurtz lost

    Lurtz
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  40. Avalanche

    Avalanche
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    Tender Is The Flesh
    /// Augustina Bazterrica /// 4/5

    A darkly gripping dystopian novel in which cannibalism is legal. It all happened so quickly. First, animals became infected with the virus and their meat became poisonous. Then governments initiated the Transition. Now, 'special meat' – human meat – is legal. When a slaughterhouse employee is gifted a prime specimen, all of his repressed conflicts rise to the surface.

    Griffig erzählt und so gut, dass sich Bilder in den Kopf schrauben. Denn an der Beschreibung detaillierter Abläufe aus den Fleischfabriken wird nicht gespart, ohne rein auf den Schockeffekt zu setzen. Denn sie sind eingebettet in die Gedankenwelt eines Mitarbeiters, der nicht weiß ob er sich nur vor allen anderen ekeln soll, sondern auch vor sich selbst. Die Erzählfragmente, die Einblick in die Gesellschaft geben, verstärken jenen Eindruck - denn die Hysterie fühlt sich nie nach Fiktion an, nie nach Dystopie, sondern sehr aktuell - siehe Impfdebatte. Dazu ein Schluss der so unvermittelt kommt wie ein Bolzenschussgerät. Wohl bekomm's!


    Die rechtschaffenen Mörder
    /// Ingo Schulze /// 1,5/5

    Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein.

    Ich war vor Corona jahrelang aus der literarischen Welt raus, aber ich kann mich an kein Buch erinnern, welches seinen Vorschusslorbeeren so wenig gerecht wurde wie dieses Buch. Es ist mit mehreren Zitaten geschmückt.... in seinen Wendungen sei es völlig überraschend... es stelle die richtigen Fragen zu unserer Zeit. Aber... wo nur? Die Geschichte liest sich im ersten Teil entspannt runter, ja, es gibt den Frust über die Wende und einen Hauptcharakter der seine Ruhe haben will und möchte dass alles bleibt wie es ist. Der nicht warm wird mit dem Wandel und sich als Ritter und Retter einer heiligen Zeit sieht. Der zentrale Wendepunkt aber, die vielgepriesenen Ausschreitungen, kommen vollends zu kurz. Es folgt ein Perspektivwechsel, der kaum notwendige Ergänzungen hervorbringt und die Ambivalenz in der Betrachtung Paulinis nur streift, da aus Sicht des Erzählers dann vor allem persönliche Gründe (Eifersucht) hervorgebracht werden, als dass sie sich mit den Ausschreitungen und der Rolle Paulinis - sowie dessen Sohnes - beschäftigen. Der Krimi-Twist am Ende fühlt sich dann alles andere als verdient oder sinnig an. Enttäuschend. Ich werde mir mal ein paar Rezensionen durchlesen, denn mich wundert das viele Lob wirklich sehr.


    The Man who was Thursday /// G.K. Chesterton /// 4,5/5

    A psychological thriller that centers on seven anarchists in turn-of-the-century London who call themselves by the names of the days of the week. Chesterton explores the meanings of their disguised identities in what is a fascinating mystery and, ultimately, a spellbinding allegory.

    Wow, hat mich voll abgeholt! Was als eine überraschend ernste Spionagegeschichte beginnt wird gegen Ende absurd und wahnwitzig zugleich, ohne sich "falsch" anzufühlen. Das liegt vor allem an den Charakteren, die alles um sie herum mit Ernst behandeln und einen so mitziehen in diese fantastische Welt. Verstärkt wird dies durch die exzellente Schreibe von Chesterton, durch die sich denkwürdiges Zitat an Zitat reiht, ohne sich zu leeren als wäre es nur eine Ansammlung philosophischer Gedanken. Bin immer noch sehr überwältigt von dem Buch und muss es noch eine Weile sacken lassen.

    “Through all this ordeal his root horror had been isolation, and there are no words to express the abyss between isolation and having one ally. It may be conceded to the mathematicians that four is twice two. But two is not twice one; two is two thousand times one. That is why, in spite of a hundred disadvantages, the world will always return to monogamy.”

     
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