Artikel: Ion Fury: Entschuldigung für Sexismus sorgt für Review-Bombing auf Steam

Als selbst einer Minderheit angehöriger Mensch sage ich Dir: Selbstverständlich muss man das! Und zwar unter anderem, weil man die Rechte, die man nun verteidigt, sich in den allermeisten Fällen erst mal hart erkämpfen musste, im Gegensatz zur Mehrheit, für die selbige Rechte eine Normalität darstellen.

Was die Menschen, angeht, die "sowas nicht so schlimm finden": In jeder ausreichend großen Gruppe wirst Du auf unterschiedliche Meinungen treffen. Als mich betreffendes Beispiel: Mittlerweile sagt man, wenn man pc sein möchte, nicht mehr "Behinderung", sondern "Handicap". Zu dieser Wortwahl wurden sogar Vertreter von Interessenverbänden gefragt, die "Handicap" für gut erachtet haben. Ich wiederum finde das ganz fürchterlich, weil der Begriff "Behinderung" das Kind beim Namen nennt, denn in der Ausführung irgendeiner Tätigkeit "behindert" mich selbige tatsächlich täglich. Ein "Handicap" dagegen habe ich beim Golf. Das ich nicht mal spiele. Und auch nicht würde, wenn ich es könnte. Insofern wird das Wort von mir als unangemessener Euphemismus betrachtet. Die Mehrheit findet es aber eben okay.

 

Ah, jetzt wiederholst du noch das Alt-Right-Geblubber über Sarkeesian.
"SJW" ist eindeutig ein Kampfbegriff der Rechten, da gibt es keine unterschiedlichen Bedeutungen.

Alt-Right ist ein wertneutraler Begriff, der nicht nur recht klar definitiert ist sondern auch von Alt-Right als Eigenbezeichnung verwendet wird, während "Linksgrünversiffte Gutmenschen" eine Beleidigung ist. Denk du mal selber nach anstatt Alt-Right-Propaganda unreflektiert nachzuplappern.

 

Das stimmt, allerdings ist man schnell dabei einfach irgendwelche in die gleiche Schublade zu stecken (was die Gemeinsamkeit ist), vor allem wenn sie anderer Meinung sind.

Frisches Beispiel:

SJW wurde anfangs von den Feministen usw benutzt, nicht von den Rechten! Und was Sarkeesian angeht, die hat teilweise richtige Sachen angesprochen, hat aber gleichzeitig im Gegensatz zu ihren Predigen gehandelt (z.B. Lippenstift in Spielen verteufelt aber gleichzeitig auch Lippenstift getragen) und noch dazu irgendwelche krummen Dinger abgezogen.

 

Du kommst selbst zu einem extremen Schluss und unterstellst anschließend extremes Denken.
Anders: Leute können durchaus zu weit gehen auch wenn sie grundsätzlich in die "vermeintlich richtige" Richtung gehen. Das ist aber nicht das Problem der Richtung an sich, sondern der extrem Marschierenden.

 

Quote Mining ist aber auch nicht die feine Art, vor allem, wenn man dann komplett am Kontext vorbeiredet. Nirgendwo habe ich Doxen mit Review- Bombing gleichgesetzt. Es ging um die Aussage, dass man Sexist ist, weil man sich gegen einige (das wird gern vergessen) SJWs ausspricht. Das Doxen war eins der Beispiele, dem einer der Entwickler in Discord zugestimmt hat.

Dem letzten Teil kann ich nur bedingt zustimmen. Äußert man sich grenzwertig oder mehr und verweist dabei auf seinen Arbeitgeber, dann wäre es nachvollziehbar. Muss man aber erst mal die Daten von Jemanden besorgen, vorher eventuell noch veröffentlichen, und schreibt dann dem Arbeitgeber, ist das eine andere Dimension. Der Arbeitgeber hätte davon nie was mitbekommen und kein Kunde hätte gewusst, dass es diesen Mitarbeiter bei dem Arbeitgeber gibt. Letztere Kategorie wäre zu DDR- Zeiten auch ein guter IM gewesen.

 

https://www.vice.com/en_us/article/...blr-community-to-open-its-eyes-about-bullying
das ist falsch, es sei denn, du möchtest vice unterstellen, ein rechtsextremes media-outlet zu sein.

€: was Sarkeesian angeht, haben die rechten trolle leider die diskussion vergiftet. man kann sich nicht kritisch mit ihren werken auseinandersetzen ohne dass man zwangsläufig den eindruck erweckt, man wolle in dieselbe kerbe schlagen. was natürlich auch ganz bequem ist - so wie man jede kritik am spielejournalismus auch gleich mit dem schreckgespent gamergate abschmettern kann. Jim Sterling musste es sich auch gefallen lassen, dass ein paar leute ihn als alt-right beschimpft haben, weil einer seiner talking points oftmals ist, dass der spielejournalismus viel zu enge beziehungen zu den publishern hegt.

 

Natürlich - Menschen sind komolexe Wesen und nichts ist einfach und schwarz/weiß.
Grundsätzlich glaube ich aber du verstehst, wie ich die Aussagen meine

 

Wo ist mein extremer Schluss? Wenn man von SJWs und auf der anderen Seite direkt zur Alt Right kommt, ist das in meinen Augen etwas simpel und schlicht in Extremen gedacht. Sicher waren nicht alle, die negative Reviews nach der ersten Entschuldigung abgegeben haben, Mitglieder der Alt Right. So viele Leute sind das schlicht und ergreifend nicht. Natürlich muss man auch bedenken, dass das Spiel nicht nur im Westen veröffentlicht wurde und ohne Frage gibt es Gegenden, nicht mal Wenige, in denen man Homosexualität ganz anders sieht. Religionen, hier keine bestimmte, spielen da z. B. auch eine nicht unwesentliche Rolle.

 

Ganz ehrlich, huhnag, wie gerne würde ich dir Recht geben!
Denn dann wäre das Ganze relativ simpel aus der Welt zu kriegen: Einfach mehr Kohle ins Bildungssystem packen und das war's.

Ich glaube nicht daran, dass es so viel mit Bildung zu tun hat. Wäre das so, dann dürfte es diese Probleme grundsätzlich nicht in gebildeten Schichten geben. Gibt es aber.

Ich denke, dass es in Wirklichkeit sehr viel komplexer ist. Dass da unterschiedliche Lebensmodelle, Charaktermodelle, Einstellungen, elementare Sichtweisen und so weiter aufeinander prasseln, sich überhaupt erst mal als solche kenntlich zeigen müssen - und dabei auch noch sehr leicht missverstanden werden können, da die Sprache nur sehr bedingt imstande ist auszudrücken, was wir wirklich denken und fühlen, selbst wenn man sie virtuos beherrscht. Siehst du ja auch an Bestseller-Schriftstellern oder sehr versierten Literaten: Nicht immer fangen sie mit dem richtigen Satz zur richtigen Zeit die angepeilte Stimmung oder den gewünschten Effekt ein. Und auch nicht bei jedem.

Aber klar, grundsätzlich haste völlig Recht. Zumindest habe ich noch nie gehört, dass "zu viel" Bildung geschadet hätte.

Wobei das dann wieder kollidiert mit den Zwängen, die sich aus einer Wettbewerbsorientierten Gesellschaft ergeben. Da alleine kommt schon so mancher Widerspruch daher, nicht zuletzt bei PR / Marketing. Diese Gesellschaft funktioniert ebenfalls nicht, wie ihre bisherigen, historischen Gegenteile. Sie hält sich nur länger, da sie näher dran ist an Dingen, die uns antreiben - die sie gleichermaßen damit aber auch auf einen Sockel setzt. Allen voran den Egoismus. Wir Menschen sind nicht nur Eisberge, wir sind schizoide Eisberge - was es nicht leichter für uns macht

 

Ich habe nie etwas gegenteiliges gesagt.

"Alt-Right-Pisser", wie er gesagt hat, kommt da ziemlich nah ran, oder?

 

Hab ich auch geschrieben und gebe dir vollkommen Recht. Wer sich mit seiner Firma so in Verbindung bringt, sollte auch entsprechend aufpassen, was er von sich gibt. Das ist dann auch schlicht dämlich und kein Doxen.

 

Ja, früher, aber jetzt ist es nur noch ein Kampfbegriff der Rechten. Wo ist da also irgendein Widerspruch?

"Predigen", "verteufelt", "krumme Dinger". Wie gesagt: Du hast dich offensichlicht nie selber damit beschäftigt sondern plapperst nur Alt-Right-Propaganda nach.

Die hat ein paar Videos gemacht, in denen sie Sexismus in Spielen kritisiert, wobei sie nicht sagt, dass diese Spiele total scheiße wären, oder Spiele allgemein, sie hat nichts gepredigt, sie hat keine Verbote oder Boykotte verlangt, nichts dergleichen.
Sie hat halt nur ein paar Fakten falsch gehabt, was von Alt-Right-Spindoktoren rausgepickt wurde, um so zu tun als ob die keine Ahnung hätte aber rumpöbeln würde. Da wurde ein großes Lügengebilde zusammengebastelt, wohlwissend, dass das die Hater sowieso nicht überprüfen würden, sondern sich zu einem Shitstorm aufstacheln würden um die Frau mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen zu versehen.

Und jetzt stellst du dich hier hin und vertauscht Opfer und Täter.

 

übrigens hier ein bild aus dem vice artikel: https://motherboard-images.vice.com...image/no-id/1446839889136624.jpg?resize=483:*

Rogers ist jemand, der eine künstlerin auf tumblr gemobbt hat, weil ihre interpretation der charaktere aus einer zeichentrickserie nicht progressiv genug waren. Urushi ist diejenige, die Rogers bei der polizei gemeldet hat, die ihn daraufhin auch aufgespürt und festgenommen hat. die wortwahl und das verhalten lassen da sehr tief blicken - von daher würde ich nicht pauschal sagen, dass SJW nur mehr ein rechter kampfbegriff ist. ich benutze das wort trotzdem nicht gerne, man kann aber nicht abstreiten, dass es mittlerweile längst im mainstream angekommen ist. wer sich dessen verwehrt, verweigert sich der realität.

 

Joke's on you. Ich hab alle ihre Videos gesehen und die ersten waren auch noch ganz gut.

 

Wenn du dann trotzdem dieselbe Wortwahl und Unterstellungen wie die Alt-Right-Pisser benutzt, obwohl du es eigentlich besser wissen müsstest, macht es die Sache nur noch trauriger.
Aber du versuchst ja auch auf Biegen und Brechen die sexistischen Äußerungen von Voidpoint kleinzureden...

 

->

Wie gesagt man kann auch verdammenswerte Dinge tun, wenn man grundlegend gute Absichten hat.

 

Dann nur mal direkt zu Sarkeesian: ist es auch eine Lüge, dass sie bis heute nicht alle Videos geliefert hat, die sie in ihrer Crowdfunding- Finanzierung versprochen hat? Zwölf sollten es werden und wie viele sind es bis heute? Wenn ich mich nicht täusche sechs. Wenn man nun nicht liefert, was man verspricht, kann man es noch positiv ausdrücken und sagen sie hätte sich übernommen oder man kann es als "Scam" bezeichnen. Ob es nur ein "paar" Fakten waren, darüber lässt sich durchaus streiten. Das braucht mir Niemand vorkauen um den Kopf zu schütteln bei den Videos, die zumindest bei mir den Eindruck erweckt haben, dass sie viele Spiele, die sie zeigt, selbst nie gespielt hat.

 

Ok, da geb ich dir Recht, das war durchaus überspitzt. Ist genauso falsch wie Sexismus daraus zu konstruieren, dass SJWs kritisiert werden.

 

Es wäre sexistisch zu sagen: "Frauen können nicht einparken!"
Eine erotisch dargestellte Frau ansich ist genau so wenig sexisitsch wie jemand der sich über Outrage-Warrior aufregt.

Aber was red ich eigentlich, macht so oder so keinen Sinn mit dir darüber zu diskutieren... du siehst eh nur rot.

 

Sind das wissenschaftliche psychologische Quellen, oder aber Pädagogen die ihren Bias haben und sowas ohne wirkliche wissenschaftliche Arbeit raushauen?
Finde sowas sehr wichtig, am besten sind neutrale Studien die da ganz ohne bias ran gehen. Denn behaupten können viele, was man braucht sind schon Nachweise.
Ausserdem spielt Erziehung und äußere Einflüsse auch immer eine wichtige Rolle.

 

Ja, aber das ist doch genau das Problem!
Und auch kein neues.

Mal ein Klischee-Klassiker dazu:

Sie: "Schatz, findest du, ich habe zugenommen?"

Er (Version 1): "Nein."
Sie: "Aha, du beachtest mich also gar nicht?!"

Er (Version 2): "Ja"
Sie: "Und da sagst du nichts? Bin ich dir egal? Bin ich dir nicht wichtig? Tolerierst du mich nur?"

Er (Version 3): "Nicht viel."
Sie: "Aha, also bin ich eine fette Sau oder warum traust du dich nicht mir die Wahrheit zu sagen?"

Er (Version 4): "Ich liebe dich, wie du bist!"
Sie: "Also ja - und du ERTRÄGST mich nur, meinst du. Ist ja toll"

Ich könnte hier bestimmt noch 20 weitere Versionen hin schreiben.
Und bevor das als was Frauenfeindliches missinterpretiert wird: Wir Männer sind nicht so viel anders. Wir denken nur, dass wir das wären. Wie viele Male sagten wir etwas aus, OHNE etwas zu sagen? Wie viele Male erzeugten wir auch untereinander Stress, der uns im Nachhinein leid tut und von dem wir nicht mehr wussten oder uns erklären konnten, wie es überhaupt dazu kam?

Wir sind Eisberge.
Die Spitze, die man sieht, das was man sagt, was man der Öffentlichkeit oder sich selbst gegenüber zeigt, ist nur ein winziger Teil vom Ganzen. Der Rest ist unter Wasser, nicht sichtbar für andere oder auch uns selbst. Trotzdem ist er da. Und er macht eine ganze Menge aus.

Habe ich gesagt, Intelligenz gäbe es nicht?
Ich sagte, wir wissen nicht, was sie ist. Das ist nicht dasselbe - womit wir wieder bei Sprache und Verstehen wären

Zitat eines Intelligenzforschers dazu, sinngemäß: "Wir beschäftigen uns mit etwas, von dem wir keine Ahnung haben. Vielleicht ist es am Ende gar nicht eine Sache, sondern zehntausend oder Milliarden verschiedener Formen. Vielleicht ist es nur ein Missverständnis, ein sehr grundlegendes. Vielleicht sehen wir eine Art Magie darin, wenn sich ein Fahrzeug bewegt. Da ist aber keine Magie, sondern ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren, bei denen es kein besser und schlechter gibt, aber sehr viele "anders".

Es ist in meinen Augen so ein bisschen, wie die Frage nach Gott:
Da ich nicht mal weiß, was ein Gott sein soll, kann ich nicht mal wissen, ob ich von demselben spreche, von dem ein anderer spricht. Wenn ich das schon nicht mal weiß, wie soll ich dann Dinge wissen, die sich daraus ergeben?

 

Die "Witze" in dem Spiel sind einfach auf dem Niveau eines Drittklässlers. Höhö "Fagbag".

 

Das Problem all dieser "Bewegungen" sind halt eben immer die Leute an den extremen Rändern. Diese werfen ein schlechtes Licht auf die eigentlich positive Aussage und machen den Rest angreif- und verunglimpfbar, weil sich die Gegenseite immer auf die extremen Ausreißer bezieht.

 

Schon wieder so ein Whataboutism/Strohmann-Quatsch: Wo sagt denn hier jetzt jemand etwas über erotisch dargestellte Frauen?
Was zum Beispiel sexistisch ist, ist zu sagen, das "Rumheulen" voll unmännlich sei, dass Frauen "rumheulende" Männer voll unattraktiv fänden, dass wenn eine Frau "rumbitchen" wolle sie zu ihrer besten Freundin gehen würde...
Und nein, das hat glaube ich keiner der Entwickler direkt gesagt. Die Entwickler standen aber daneben und haben gejohlt und applaudiert. (Und an anderer Stelle mitgemischt.)

Und die ganze Zeit über irgendwelche fiktiven "SJW"s rumzupöbeln macht einen selber zu einem "Outrage-Warrior".
"SJW"s setzen sich bei ihren angeblichen "Outrages" auch wenigstens für die Rechte anderer Leute ein, nicht für das eigene Recht Minderheiten beleidigen zu dürfen.

 

Zum Beispiel das Gedicht an der Uni Berlin, dass nach großem Theater von radikalen Feministen entfernt werden musste.

 

Wenn du es nicht ab kannst das andere Witze über dich machen, bist du schon ziemliche Snowflake. Klar kommt es immer auf den Witz an. Aber ein bisschen Humor tut jedem gut. Just saying.
Problem hier ist ja, daß ein Großteil der Gerechtigkeitsliga selbst gar nicht zur betroffenen Gruppe gehört. 85% sind selbst straight und white. Aber maßen sich an als Sprachrohr für eine Andere Gruppe zu sein. Ein ehemaliger Mitarbeiter und guter Freund von mir der selbst schwul ist hat sich schon oft darüber aufgeregt dass heterosexuelle Individuen sich anmaßen ihm sozusagen vor zu schreiben was er zu denken hat und wann er sich denn empört fühlen muss.
Ähnlich sehe ich das, ich würde mich beleidigt fühlen bei so manchen Unsinn den ich hier lese. Glaub eine Flasche Ogay in einem satirischen Video-game wäre da mein kleinstes Problem und könnte mir egaler nicht sein.

Da gibt es deutlich wichtigere Baustellen in Sachen Homophobie die angegangen werden sollten.

 

und zack selbst gemacht->

Was sagt dein guter Freund dazu wenn du ihm vorschreiben wolltest wann er sich nicht zu empören habe?

Das spielt aber im Einzelnen keine Rolle. Die ständige Präsenz homophober Witze sorgt ja auch dafür dass die größeren Baustellen weiterhin Bestand haben können.

 

Zumal viele Roma sich in den deutschsprachigen Ländern selbst noch immer als Zigeuner bezeichnen. Was mich doch sehr verblüfft hatte, nachdem ich diesen Shitstorms mit Zigeunerschnitzel mitbekommen hab.
Übrigens gibt's bei mir im Kaufland immer noch Zigeunersoße zu kaufen bzw Zigeunerschnitzel.

 

Die Frage ist doch wie die Witze gestellt sind, sind sie süß und zum schmunzeln ist das doch okay. Sind sie hingegen beleidigend geht das natürlich nicht.
Gibt auch genug schwule Comedians die klasse Schwulenwitze raus hauen.
Und die werden ja auch von nicht schwulen dann weiter erzählt

 

Ja, welche denn? Und wie "angehen"?
Einmarschien nach Saudi-Arabien oder Russland, weil es dort Staatsreligion ist?

Kennst du auch nur einen Witz über Heterosexuelle des Hetero-Seins wegen?
Ich bin hetero - und ich kenne keinen Einzigen.

Ich habe aber bei meinem schwulen Bruder gesehen, was Jahrzehnte der Witzelei so "Lustiges" bewirken konnten, bis hin zu einem Selbstmordversuch. Unter anderem auch meine, da ich natürlich homophob erzogen wurde, wie wohl die meisten meiner Generation. Was zu einem ganz massiven Umdenken meinerseits führte, und zu jeder Menge Scham ob der eigenen Blödheit.

So ist das mit dem Humor, er ist nur noch für solche einer, deren "Mut" gerade mal ausreicht, um auf Minderheiten rum zu trampeln.
Denn wenn dieselben Leute dasselbe zum Beispiel ihrem Chef sagen würden - oder, falls sie selbst Chef sind - ihrem wichtigsten Kunden, sähe das Ganze schon ganz anders aus. Täten sie es, ja, dann wären sie tatsächlich keine Snowflakes. Da sie aber in 99,99 % aller Fälle so nicht sind, ist es für mich schon ziemlich witzig, wenn also solch ein Snowflake jemand anderen sagt, dass er ebendies wäre.

Just saying

 

Na und? Ich bin auch Schwul, nur weil du eine Person kennst die zufällig schwul ist heißt das nicht, dass diese Person das Sprachrohr für alle ist.

 

https://www.youtube.com/watch?v=mI3s5fA7Zhk

 

Tjoa, das ist so das blöde am Humor. Was der eine witzig findet kann der nächste als beleidigenden Tiefschlag empfinden.
Es macht aber schon einen erheblichen Unterschied aus, ob ein schwuler Comedian einen derben Witz reißt dessen "Opfer" er selbst ebenfalls ist oder ob das ein heterosexueller macht. Niveau und Zielpublikum sind ebenfalls Faktoren.
Eine klare Grenze hierbei kann man nicht ziehen und man sollte zumindest anerkennen, dass man damit jemanden getroffen haben könnte, wenn sich einer beschwert.

Ich hatte schon mal an anderer Stelle erwähnt dass die meisten Firmen ganz schlecht im Umgang mit den sozialen Medien sind. Wie da auf Shitstorms und schon kleine shitlüftchen reagiert wird ist meist sehr übel.

Was sagst du aber zum ersten Teil, dass du ihm auch vorschreiben möchtest wann er denn empört sein darf?

s.o.
es gibt mMn keine klare Abgrenzung, die man als festen Wert nehmen könnte.

 

Es ist wie im Mittelalter eher der Neid. Gab in England eins Statistik, die in England lebenden Juden haben das höchste Einkommen. Viele große Firmen, sind auf jüdische Familien zurück zu führen und auch recht viele Super reiche sind aus jüdischen Familien. Das sorgt für Vorurteile einer gesamten Gruppierung. Ich denke zum Beispiel nicht dass jüdische Familien in Deutschland soviel besser gestellt sind als die 0815 Mittelverdiener.
Wir haben jedoch auch viele Einwanderer und auch schon immigrierte aus dem nahen Osten wo Antisemitismus noch stark verbreitet ist. Und das wurde auch mit hierher getragen. Dann die ollen Neonazis die nur Juden hassen weil es I ihrem Namen ist. Aber eventuell auch unterschwelliger Antisemiten, der Opa der wieder mal in den Nachrichten vom Israel Konflikt konfrontiert wird und sich seine Meinung darüber bildet. Alle Faktoren kommen irgendwie zusammen.

 

Und was wenn ich ehrenamtlich im Obdachlosenasyl arbeite? Du kannst Empathie nicht aufgrund einer Aussage messen. Überhaupt tendieren hier viele dazu in zu grossen Dimensionen zu denken. Versteht ihr nicht, dass man einer Diskussion leicht abgeneigt ist, wenn vom Gegenüber ein Extrem nach dem anderen skizziert wird? Und wenn einem Worte in den Mund gelegt werden, man das Gefühl hat absichtlich falsch verstanden zu werden. Ist wirklich anstrengend so, man will sich zu nem Game äussern, endet aber in einer Diskussion um Homophobie.

Ja, ich mag diese politisch unkorrekten Witze, dazu stehe ich. Auch wenn sie mich selber betreffen. Und ich habe einige schwule Bekanntschaften, die sind teilweise "dreckiger" als jeder hetero Chauvinist. Ihr wollt andere wegen eurer eigenen Empfindlichkeit einschränken, finde ich absolut daneben.

Die Sache mit dem Nachweis muss ich nicht bringen. Beim Duke gab es damals diesen Aufschrei nicht, mehr braucht man nicht zu sagen.

 

endlich mal mal entwickler der sich nicht von linksextremisten aus dem resetera forum herumkommandieren lassen.

 

Aha, da hat eine Uni in vorauseilendem Gehorsam gehandelt und ein achtzeiliges Gomringer-Gedicht (das ich, nebenbei bemerkt, gar nicht so schlecht fand) entfernt. Und das beweist jetzt was?

 

kurz dazu: das ist ein schlechtes beispiel, weil das eine pathologische wahrnehmung des eigenen selbst beinhaltet, auch minderwertigkeitskomplex genannt. in diesem fall spielt es keine rolle, was du sagst, weil die kommunikation ausgeklammert und stattdessen durch eine längst formulierte und vorallem zementierte, verzerrte wahrnehmung ersetzt wird. das ist in meinen augen ganz klar eine form des emotionalen missbrauchs, du kannst sagen was du willst, angegriffen wirst du so oder so. auch wenn so ein szenario gerne als witz dargestellt wird, der stress, der dem anderen dadurch entsteht, nicht zu wissen, wie man die situation entschärfen kann (weil's unmöglich ist, da nicht gewollt), ist nicht sehr witzig.

nein, ich wollte dir nur ein wenig widersprechen, dass die allgemeine unschärfe von zuständen und speziell die unschärfe von begrifflichkeiten dazu führt, dass man eigentlich gar nicht so wirklich miteinander kommunizieren kann. das sind letzten endes semantische spielchen, die an der realität vorbeigehen. menschen beherrschen im allgemeinen die type-token-distinction und können sich so wunderbar darüber unterhalten, ob es gott wohl gibt oder nicht, da man einerseits über das ganz allgemeine konzept eines unbewegten bewegers oder aber die individuelle interpretation desselben sprechen kann. man kann sogar so weit gehen für das wohl der diskussion kurzzeitig die axiome des anderen zu übernehmen. kommunikation verläuft selten fehlerfrei, aber wir sind auch keine schimpansen die auf schreibmaschinen herumtanzen.

 

Nun, ich persönlich habe Humor. Nur Humor ist auch immer ein bisschen Ermessenssache. Will sagen, was des Einen Humor ist des Anderen Beleidigung. Und wir reden hier über blöde, infantile Witze, die andere Menschen eben möglicherweise als Beleidigung auffassen können. Die Verantwortung für die Wirkung dieser Witze/Beleidigungen auf den abzuschieben, über den sich lustig gemacht wird bzw. der beleidigt wird, indem man ihn als Snowflake diskreditiert, mag im ersten Moment clever erscheinen, ist aber eigentlich eher ätzend.

Was den Rest angeht, so habe ich genau das, nämlich das sich Nichtbetroffene nicht anmaßen sollten, zu beurteilen, inwieweit eine Gruppe sich beleidigt zu fühlen hat, insgesamt jetzt etwa sechs Milliarden mal in unterschiedlichen Sätzen hier wiedergegeben. Denn das stimmt! Aber, und das ist wichtig, es gilt für beide Seiten!

Wenn ich also Deinen eingangs erwähnten Witz den andere machen, als Beleidigung auffasse, steht es Dir nicht zu, meine Reaktion darauf zu bewerten, oder mich als Snowflake zu titulieren.

Abgesehen davon kenne ich mich gut genug damit aus, was es heißt., diskriminiert und beleidigt zu werden.

Es mag wichtigere Baustellen geben im Kampf gegen Homophobie, aber es sind Baustellen, auf denen man gleichzeitig arbeiten kann.