Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Sehe ich eher kritisch. Auf der einen Seite schafft man sich so Abhängigkeiten und auf der anderen muss es nicht sein, dass Unternehmen Einfluss auf den Unterricht nehmen.

 

Klappt aber nur, wenn Bayern leer ausgeht. Sonst meinen die am Ende noch, sie hätten noch mehr zu melden.

 

Wieso nicht? In der Berufsschule wird ganz speziell für ein bestimmtes Berufsbild ausgebildet. Die Unternehmen dürften ja rein rechtlich sogar selbst Lehrer einstellen und den Unterricht eigenständig übernehmen. Den Aufwand macht halt keiner.

 

Ich verlange eine schwäbische Kolonie!

Wir haben es mit Berlin versucht, aber die Eingeborenen wehren sich

 

Den Grund habe ich doch genannt. Man wird ja nicht aus freien Stücken in Berufsschulen investieren. Man wird sich irgendeinen einen Einfluss erhoffen. Ein Beispiel: Möchte man, dass sich Unternehmen dann eventuell in Unterrichtspläne einmischen?

Ich ehrlich gesagt nicht.

 

Die Ausbildungsordnungen muss man ha gar nicht anfassen. Es kann Projekte geben und ggf. Zusatzinhalte.

Ich sehe da kein Problem. Die Berufsschulen bilden ja für die Unternehmen aus. Die könnten das wie gesagt auch selbst machen.

 

Indirekt. Es werden doch nur Berufe geleert. Der Unterricht ist aber nicht auf ein Unternehmen zugeschnitten.

Zusatzinhalte? Hast du dir den verlinkten Beitrag angeschaut? Es scheitert ja aktuell sogar schon bei den Grundlagen.

Und naja...du hoffst halt, dass die Unternehmen freiwillig und ohne Gegenleistung investieren. Aber wieso sollten sie das tun?

 

Könnte er aber.

Nein, die Gegenleistung wäre eine verstärkte Verzahnung von betrieblicher und schulischer Ausbilding. Das läuft aktuell meist nebenher oder man lernt was in der Schule und in der betrieblichen Praxis lernt man es anders etc.

 

Also weg von allgemeine n Berufen?

An Berufsschulen lernen doch Menschen aus verschiedensten Unternehmen den gleichen Beruf.

Un im Zweifel investiert man in die Ausbildung der MA der Konkurrenz?

 

Nein, aber mehr betriebliche Praxis im Unterricht, statt teilweise doch sehr veralteter Inhalte und Methoden.

Schon heute bilden Unternehmen auch für den Markt aus. Sehe da kein Problem.

 

Betriebliche Praxis aus anderen Unternehmen.

Ich erinnere mich da an meine Berufschulzeit. Wir haben alle den gleichen Beruf gelernt, aber auch alle unterschiedliche Tätigkeiten ausgeführt.

 

Und da ist ein Blick über den Tellerrand des eigenen Ausbildungsbetriebes ja durchaus sinnvoll. Grade wenn man übernommen wird und sonst nichts anderes kennt.

 

Das ergab sich bei Gesprächen in der Pause.

 

Also wir haben in der Pause über andere Dinge gesprochen, aber okay

 

3 Jahre Berufsschule in dementsprechend viele Pausen. Da lernt man schon was und wie (scheiße) es in anderen Unternehmen läuft.

 

https://www.faz.net/aktuell/politik...e-lieberknechts-ist-alles-offen-16642365.html

Lieberknecht scheint vernünftig zu sein. Ihre Argumentation auf der zweiten Seite passt mir.

 

In der Tat. So ähnlich sehe ich das auch. Wobei ich eher eine Duldung sehen würde. Ramelow kann dann MP werden.

 

"Die Linke gibt in dem Thüringer Drama die Staatspartei, während die CDU, die sich noch immer dafür hält, von Sitzung zu Sitzung irrlichtert, ohne eine Lösung zu finden."

Mein Lieblingssatz.

 

FAZ.de

Ein eleganter Tritt zwischen die Beine.

 

Was wäre ich froh gewesen, hätte ich zu dem Jahrgang gehört, bei dem stadardmäßig Sport ausgefallen ist. Stattdessen durfte ich mich mit dem Ex-DDR-Ringer als Lehrer rumschlagen, der stumpf nach Notenbuch bewertet hat... "Sind sie gläubiger Muslim? Nein, dann dürfen Sie auch kein Kopftuch tragen" - Meister, ich hab lange Haare (damals noch 50cm kurz ), wenn die mir nicht alle ins Gesicht fallen, weil sie im Zopfgummi bei der Schinderei, die Sie mit uns betreiben nicht halten, würde das helfen!" So ein Wichser. Wer's nötig gehabt hätte, hatte eh ne Sportbefreiung - die "Strebertonne" hat nie am Unterricht teilnehmen müssen.

In dem Beitrag wird der Deutschunterricht angesprochen, was ja bedauerlich sei, gerade bei der Menge an Leuten ohne Deutsch als Muttersprache... Zitat mein Berufsschulsdeutschlehrer "Meine Damen und Herren, wir haben nun drei Jahre zusammen vor uns. Das, was Sie für die Prüfung benötigen, kann ich Ihnen in sechs Wochen [d.h. 2 Blöcke à 3-4 Wochen à 3 Stunden/Woche] beibringen. Wir müssen also zusehen, wie wir die Zeit gefüllt kriegen. Wenn Sie jetzt [in diesem Alter] nicht schreiben können, lernen Sie das nun auch nicht mehr."

Recht hatte er. Der Deutschteil meiner Abschlussprüfung bestand aus "Finden Sie zehn Rechtschreibfehler im folgenden Text, korrigieren Sie diese unter Anwendung des richtigen Korrekturzeichens". Hab dummerweise nur sieben Fehler gefunden. Die Korrekturzeichen stehen im Duden. Also hab ich für die Aufgabe 70 von 100 Punkten bekommen. Und dann gab's noch einen Teil, wo man ne Mindmap erstellen musste. 40 Bobbles = 40 Punkte. Dafür hätte ich nach 14 Jahren Schule nicht noch mal 3 Jahre Berufsschuldeutsch gebraucht.

Wir hatten, bevor sie nach dem ersten LJ schwanger wurde, eine Mitschülerin aus Japan. Hat dort irgendwas mit Bio studiert, wurde in Deutschland aber nicht anerkannt. Defakto null deutsche Sprachkenntnisse. Saß immer mit ihrem Übersetzungs-Eingabegerät im Unterricht. Hat in der Praxis super schöne Dinge gestaltet und dann in der Theorie ausschließlich 5en und 6en geschrieben. War dann ein Jahr raus, hat danach noch mal das 2 LJ versucht, hat abgebrochen und arbeitet seit dem in nem Asia-Imbiss.... als hoch-intelligente, studierte Frau ohne Kenntnisse der deutschen Sprache. Seh ich aber ehrlich gesagt auch nicht als Aufgabe einer Berufsschule an Sprachkenntnisse des Niveaus A1 und A2 zu vermitteln. Es ist vorher bekannt, auf welcher Sprache die Ausbildung stattfindet - irgendwas, auf das man aufbauen kann, muss man schon mitbringen.

Man lernt vor allen Dingen, dass ein Ausbildungsrahmenlehrplan eine tolle Sache ist, mit der Praxis aber überhaupt nichts zu tun hat. Als Mediengestalter (Fachrichtung Print) kann ich nämlich InDesign [Printsatz], Illustrator [Printgestaltung], Photoshop [Bildbearbeitung], Premiere [Videobearbeitung] und Webseitengestaltung [2009-2012 noch Dreamweaver] gleich gut und bekomme in den 20 Wochen Berufsschule pro Jahr alles gezeigt, was mein Ausbildungsbetrieb nicht leisten kann.


Natürlich nicht. Das einzige, was ich ordentlich gelernt habe ist InDesign gewesen - im Betrieb, weil iMacs erst kamen, als ich mit der Berufsschule fertig war. An 'nem 15-Zoll-Röhrenmonitor auf nem G4-Mac kannst du nicht mal einen Flyer gestalten. In dem 2009er-Ausbildungsjahrgang hatte sie noch Fotografie vom Lehrplan gestrichen, das bekam erst der Ausbildungsjahrgang nach mir in Grundzügen wieder beigebracht. Ansonsten merkst du prinzipiell, dass jeder nur das lernt, wo der Ausbildungsbetrieb seinen Schwerpunkt drauflegt: derjenige, der aus der Fotoecke kam, konnte dann auch bessere Bildretuschen und wer 'ne Copybude als Ausbildungsbetrieb hatte, konnte halt nichts, weil er keins der Programme hatte. Hat die IHK auch nicht interessiert, hauptsache es gibt viele Ausbildungsbetriebe, scheiß auf die Qualität.

 

Wenn ich so Geschichten von Berufsschulen höre, merke ich immer, dass ich wohl echt Glück gehabt habe.
Was ich da genau gelernt habe, kann ich aber auch nicht mehr sagen. Das lag/liegt aber vermutlich eher am Beruf.

 

Kommt auch auf den Beruf an. Industriemechaniker haben logischerweise mehr Punkte zum Anknüpfen, bzw. ähnliche Tätigkeiten.

 

In unserem Bereich ist die Berufsschule auch eine Katastrophe. Sowohl bei den Programmieren wie den Netzwerkern kriegt man dort zwar etwas vermittelt, aber viel zu wenig als dass es 3 Jahre lang a 1-2 Tage die Woche rechtfertigen würde.

Wer im Betrieb nichts richtig beigebracht bekommt, hat am Ende die arschkarte gezogen. Und das merkt man auch, wenn man sich bei IHK Prüfern so umhört. Das Niveau der Prüflinge ist so derbe schwankend, dass es die Noten von 1-4 eigentlich gar nicht richtig ausdrücken können.

Das haben die Unis und FH deutlich besser drauf und sieben viel härter. Folgerichtig hat ein b. Sc. deutlich mehr Aussagekraft als ein IHK Abschluss zum xyz.

 

Man muss aber auch sagen, dass Hochschulen schon ein deutlich höheres Niveau haben, aber es auch vom Stoff erheblich mehr ist.

 

Kommt auch ganz darauf an, was und wo man studiert. In manchen Medien-Zeug Studiengängen mit vielen Projekten, muss man sich richtig anstellen um eine schlechte Note zu bekommen. Ebenso kann es bei Geisteswissenschaften/Sozialwissenschaften sein. Da ist es teilweise wie bei Aufsätzen im Deutschunterricht: man muss für eine schlechte Note schon ganze Teile vergessen oder miserabel am Thema vorbeischreiben. In Informatik/Mathe/Jura/etc wird halt hart ausgesiebt.

 

das sowieso. Darum ging es mir aber nur bedingt, sondern vor allem um die Vergleichbarkeit und Aussagekraft der Abschlüsse. Das ist im akademischen Bereich wesentlich besser, u. A. weil stärker gesiebt wird.

Um eine duale Ausbildung nicht zu bestehen, muss man sich schon ranstrengen.

 

Da hast du dann auch noch wieder den Bildungsföderalismus.
16 Bundesländer, 16 unterschiedliche Lehrpläne - aber eine Abschlussprüfung. Immer von nem anderen Bundesland entworfen. Das ist in den Grundzügen schon kacke.

Dann hat deine Berufsschule ein riesiges Einzugsgebiet. Eine Klasse setzt sich also aus Schülern zusammen, die dann bei der IHK Leipzig, Halle und Chemnitz sind. Zwei unterschiedliche Bundesländer und drei unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe.

 

@HypNo5
Ich rede vorrangig von MINT Fächern wie eben der Informatik. Da hat ein B. Sc. schon eine gewisse Aussagekraft. Was ich im Gegensatz von einem Abschluss als Fachinformatiker z. B. so nicht sagen kann.

 

Hab mein x-Informatik Studium geschmissen. Filter: erfolgreich
War aber auch einfach nichts für mich.

Dem Bildungsföderalismus sollte echt mal ein Ende gesetzt werden. Mit Nazi-Vergangenheit kann doch wirklich niemand mehr ernsthaft argumentieren und die Länder sollen sich mit ihrem mimi-Kompetenzverlust mal einkriegen.

 

Ich werde hier in Sachsen mit meinem niedersächsischen Abitur auch gerne belächelt... Bei uns galt in der Schule immer der Spruch: "Wer zu blöd fürs Abi in Niedersachsen ist, geht nach Bremen und macht es mit 1,5".

Die Unterschiede sind einfach zu krass.

 

Schon. Aber auch da sind die Unterschiede zwischen den Absolventen noch ziemlich groß.

 

Ausgerechnet von den Sachsen, die seit mindestens 15 Jahren ihr Abitur Stück für Stück aufgeweicht haben. Da bildet man sich auch nur noch ganz große Dinge auf längst vergangene Tage ein.

 

Hier in Bayern wurde sich noch darüber beschwert, dass die ach so tollen bayerischen Abiturienten im Rest Deutschlands einen Malus kriegen würden.

 

Zumindest laut Pisa liegt Sachsen ja vorne, gefolgt von Bayern. Keine Ahnung wie aussagekräftig das am Ende ist.

 

Der Witz ist nicht das sie was gegen links hat, sondern eine Kritik an ramelow für nötig hielt eine an kemmerich und seine tolle afd Aktion aber nicht.

 

Was aber tendenziell auch motivierender ist, wenn man die Grundvoraussetzungen mitbringt.

 

Sie hat auch was dazu gesagt. Nur halt an anderer Stelle.

 

https://netzpolitik.org/2020/bundesregierung-beschliesst-pflicht-zur-passwortherausgabe/




Reaktion der bitkom
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Bitkom-zum-Gesetz-gegen-Hasskriminalitaet

 

Das ist aber nicht ein Problem der dualen Ausbildung, sonder der tollen schwarzen Null.