Was habt ihr euch heute angeschaut? - Teil VII

Und 2 Serien, ja.

 

achja, das hatte ich schon wieder vollkommen verdrängt.

 

Visuell ist the Green Knight ganz klar imposanter, a Ghost Story lebt von recht introspektiven Sequenzen. Aber ich mochte die Optik dort sehr.

 

Night Stalker: Auf der Jagd nach einem Serienmörder (Netflix-Doku)

Ziemlich kranker Scheiss, der da passiert ist: 13 Morde, 5fach versuchter Mord, 11 Vergewaltigungen. Und doch bekommt er während seinen Verhandlungen viele weibliche Fans, er heiratet sogar im Knast. Versteh einer diese dummen Hühner...

 

Fand The Green Knight verdammt gut, kann aber überhaupt nicht sagen, warum. Total langsam und langatmig, aber irgendwie total hypnotisierend.

 

Audiovisuell ist das def. Top notch, aber der Film versprüht so viel Subtext und eine sehr beklemmende Atmosphäre... Für sowas ist Kino einfach gemacht.
Ich finde, man kann den Film auch sehr gut als Kritik an dem Umgang mit der Natur und der Umwelt lesen, aber eben auch auf die ritterlichen Tugenden... Hach, freu mich schon auf die Bluray

 

Ich will ja dieses Wochenende mal wieder ins Kino und irgendwie macht mich da Green Knight bisher am meisten an. Alternativen wären noch Nobody und Old.
Mal sehen für was ich mich entscheide.

 

Drei Filme wie sie wahrscheinlich unterschiedlicher nicht sein könnten. Interessant, dass gerade die in Frage kommen.

 

Ich werfe noch nomadland ins Rennen . Mein persönliches Highlight des Jahres bisher.

 

Um Lesarten und Interpretationen habe ich mir auch im Nachgang Null Gedanken gemacht. Reizt mich irgendwie auch so gar nicht.
Wie gesagt, eine unerklärliche Sogwirkung und die Handlung an sich ist für mich völlig zweitrangig.

 

Danke, kommt mit in die Auswahl.

 

Ich fand Nomadland handwerklich gut gemacht, aber irgendwie fehlten mir inhaltlich dann doch die Höhepunkte. Da gefiel mir "Der Rausch" trotz des etwas langen Endes doch etwas besser.

 

Ich freu mich schon so richtig hart auf den neuen suicide Squad. Der scheint ultra gut und unterhaltsam zu sein und wird von allen Seiten gefeiert als sehr spaßige und echt gelungene DC Verfilmung. Genau das, was ich jetzt brauche.

 

Meine Frau zwischendurch auch "Das ist ja wie Parasite!". Japp. Wobei ich Parasite noch um mindestens ein, zwei Stufen höher/"besser" einordnen würde.

Stimmt absolut.

 

Wo bist du vorbeigezappt ?

 

Kennst du die Show nicht? Ich glaub die heißt Naked Attraction.

 

Tzs, Parasite hat Spaß gemacht.

 

Gleichzeitig ist der Film aber auch ganz anders. Es ist schwierig zu sagen. Parasite ist meiner Meinung nach am oberen Ende des Qualitätsspektrums, Burning ist aber auch sehr, sehr gut. Wie schon einmal gesagt: als ich Burning im Kino gesehen habe, bin ich davon ausgegangen, dass das der koreanische Film des Jahres ist und einer der besten Filme des Jahres. Dann kam Parasite aus dem Keller gekrochen und hat ihn verprügelt. Einer der besten Filme (eigentlich sind Parasite und Burning auch aus unterschiedlichen Jahren) des Jahres bleibt er für mich dennoch.

 

Hab gestern Abend mit meinen Kids aus dem Jugendzentrum, in dem ich noch ehrenamtlich tätig bin, Moonlight geschaut. Der war ja 2018 neben Call me by Your Name ein absolutes Highlight und ich hab den da schon geliebt. Gestern haben wir einen queeren Filmabend gemacht und von den 10 filmen die zur Verfügung standen haben sie sich nun gerade den ausgesucht. Ich dachte erst, der ist vielleicht zu heftig, obwohl die Altersfreigabe ab 12 ist, diskutiert der ja sehr viele sehr heftige Themen. Aber die Kids sind mega steil drauf gegangen und haben den unglaublich gut reflektiert. Und die waren zum Teil 12 und 13 (aber auch zwei 17 jährige). Hätte nicht gedacht, dass das so gut ankommt und das man mit ihnen so tief diskutieren kann über Identität, Geschlecht, Rassismus, Ungleichheit, Bildungssystem, Drogen, Familie und Freundschaft. Ultra gut hat mir den Film gleich nochmal mehr ans Herz wachsen lassen

 

Kampf um den Piratenschatz - (1952) -> zur Zeit bei Amazon Prime Video

Stimmiger Piratenfilm

Dieser Klassiker bietet alles, was man sich so unter einem Piratenfilm vorstellt. Böse Schurken, tapfere Helden, schöne Frauen + Schnulz und natürlich einen fetten Schatz. Das ganze ist ein typischer Piratenfilm der alten Schule und als Fan von den alten <Die Schatzinsel> Verfilmungen hatte ich viel Spaß mit dem kurzweiligen und charmanten Film.

 

Train to Busan

Nette Zombieaction, teils mit etwas zu viel "Moral von der Geschichte" und den Genreüblichen dämlichen Handlungen der Protagonisten, aber durchgehend unterhaltsam.

7.5

The Green Knight

Abseits des Settings ist es eher Dead Man als Excalibur, aber ich habe auch keinen klassischen Ritterfilm erwartet. Die episodenhafte und dünne Handlung wurde ja hier bereits ausgiebig kritisiert, mich hat sie hingegen nicht gestört. Der Film ist ein audiovisuelles Fest, ein Rausch der Sinne. Nicht nur die Bilder, auch die Musik und das Sounddesign sind absolut großartig. Auch atmosphärisch ist das hier ein ein echtes Brett. Mystisch, unheimlich, bedrückend, faszinierend. Um das genießen zu können, muss man sich natürlich darauf einlassen und in der richtigen Stimmung sein. War toll im Kino, aber ich freue mich noch mehr auf die Zweitsichtung im dunklen Wohnzimmer bei Kerzenschein und mit einer Flasche Wein.

Dev Patel und Alicia Vikander waren natürlich auch toll. Ersterer ist mir nie so bewusst aufgefallen, aber der kann was. Vikander wiederum habe ich meist nur in Filmen gesehen, die ich nicht so toll fand. Von daher ist sie mir jetzt zum ersten Mal so richtig positiv aufgefallen. Sonderlob geht an den Fuchs.

9/10

 

Gerade der Episodenaspekt hat mir gut gefallen.

 

Der Nachfolger zu Train to Busan ist leider das perfekte Beispiel wie CGI einen Film komplett ruinieren kann

 

Bei Peninsula hat mir schon der Trailer gereicht.

 

Blood Red Sky - (2021)

Blood Red Lindenstraße

Fängt schwach an und lässt dann kontinuierlich nach bis man mit dem Augenrollen nicht mehr nachkommt. Schauspieler überzeugten mich zum Großteil nicht, sondern gingen mir eher regelrecht auf den Sack mit ihrem übertriebenen theatralischen Getue. Andere spielten dafür einfach auf dem Niveau einer spanischen Seifenoper. Die Kameraarbeit gefiel mir aber - Rest: Satz mit x.

 

Tenet geschaut. Bin etwas underwhelmed und sehr verwirrt, worüber, als der rauskam, alle so furchtbar verwirrt waren.

 

Die Leute konnten dem physikalischen Gedankenexperiment nicht folgen und haben sich verarscht gefühlt (zu unrecht) weil sie sagen, dass man es fühlen soll und mit dem Flow gehen soll und sich nicht zwingen soll, es zu verstehen. Das war aber gar nicht die Intention des Films und das haben einige einfach nur nicht gerafft. Aber er ist emotional schon Recht distanziert und unterkühlt. Ich mochte ihn aber sehr

 

Van Helsing

Der Film ist schon recht schwachsinnig, aber ich mag ihn einfach. Und Kate Beckinsale

 

Hm, aber das lässt sich doch im Grunde auf Zeitreisen& Großvaterparadoxon herabbrechen? Na egal, vielleicht hab ich auch einfach "den Film nicht verstanden!!!111", wenn ich ihn recht logisch finde.

Totally different topic, wie cute ist bitte Isle of Dogs?! Bin immer noch ziemlich mesmerized, wie man so etwas erdenken und umsetzen kann. Loved it all, die teils gebrochene Optik mit arg an reines Puppenspiel erinnernden Sequenzen (normalerweise kann man mich mit Puppen jagen), die "message", den menschlichen Protagonisten kein Englisch sprechen zu lassen (von sit-o und fetch-i mal abgesehen), dazu Goldbloom, und Scarletts Stimme, die wie flüssiger Honig auf nem knusprig-heißen Brötchen zerläuft - und dann die Hundebabies, die sich wie blinde kleine Ratten absolut realistisch bewegen. Hach. Einfach schön. <3

 

Der Twist samt Verwirrung bestand darin, dass die meisten Zuschauer von Nolan einen guten Film - lies: interessant, unterhaltsam, oder sonstwas - erwartet haben, stattdessen aber Tenet erhielten.

 

Endlich mal ein Fall, bei dem ich anderer Meinung bin als du. Aber ich war schon von Inception eher verstört und belustigt, zumal wegen der megalomanischen Dramaorgel von Hans Zimmer. Dafür fand ich Interstellar besser als viele andere und einen richtig großen Film. Dennoch mein Eindruck, dass Nolan sich selbst kopiert und überrunden zu sucht mit Experimenten. Wenn Filmemacher Manierismen entwickeln ist das nie ein gutes Zeichen.

 

Wenn dir Isle of Dogs gefiel, dann musst du unbedingt auch Fantastic Mr. Fox schauen.

 

UV v

Ich fand tenet auch nicht hart zu folgen, aber es ist schon sehr viel Expositon. Für mich aber ganz klar ein sehr unterschätzter Film, der besonders aufgrund des wirklich guten und cleveren Endes nochmal diese temporale Kriegsführung aufmacht. Im Bereich scifi gibt's nur wenige gute und griffige innovative filme, für mich zählt der dazu.


Und gebe dir vollkommen Recht bei Isle of dogs. Verstehe nicht, wie einige sagen können, dass man hier Wes Andersons Verfall merken würde (der sich angeblich mit seinem neuen Film fortsetzen würde). Ich liebe allein schon das geniale Intro, aber auch den ganzen Film für alles, was er ist <3

 

Für mich ist Nolan das, was ein Hg Wells, Philip k dick oder Christopher priest in der Literatur ist. Ein Autor der logischen scifi. All das, was ich an Jule Verne oder den anderen Autoren liebe macht Nolan im filmischen Bereich mit aberwitziger Technik und viel regisseurischem Esprit. Das gefällt mir einfach gut und da verzeihe ich ihm, wenn manches nicht so zündet. Am schlechtesten finde ich noch seine Batman Trilogie, wo eigtl nur Dark Knight wirklich funktioniert...

 

Bei Nolan fehlt es halt immer an Emotionen und "Seele". Er kann einfach keine Charaktere erschaffen, die einem irgendwie nahegehen. Schade, denn handwerklich sind seine Filme natürlich schon gut. Für mich letztlich aber immer unbefriedigend.

 

Bist du generell nicht so dick mit Superheldengedöns oder explizit Nolan? Für mich war Nolans Batman sowas wie eine Erlösung, das Ende der Pubertät des Genres quasi. Sowas wie Game of Thrones in der Fantasy, dafür habe ich einen kleinen Opferaltar und empfinde große Dankbarkeit.

Seine SciFi als Zugang und entwickeltes Sujet sehe ich auch als wichtig, bei mir war der Olymp da Interstellar. Und ich bin nun nicht unbedingt der Schauer, der danach schreit "bitte mach mich fertig, überfordere mich". Es so plan- und kunstvoll zu tun, hat das Genre aber natürlich nicht nur bereichert, sondern verändert. Wege für andere Filme wie Claire Denis High Life wurden dadurch gebahnt. SciFi für Intellektuelle, grob und etwas blöd gesprochen.

Was faszinierte dich denn an Tenet? Ich will das gar nicht weiter kommentieren, sondern mich interessiert eher der Blickwinkel.

 

Die Referenzen von @Zig-Maen treffen das recht gut: die Charaktere von Philipp K. Dicks sind ebenfalls mies, ebenso seine Handlungen. Die Romane sind nicht nahbar, packend, spannend oder auf einer emotionalen Ebene ansprechend. Weil ihn das auch erkennbar alles nicht interessiert und nur Pflicht ist. Im Zentrum seiner Romane stehen "What If?"-Szenarien, welche er dann durchdekliniert. Das merkt man auch den Verfilmungen seiner Romane an - Blade Runner, Total Recall, Minority Report, usw. - wo ich mich an keinen einzigen Charakter erinnern kann und die auf der Ebene des Plots dröge sind. Woran man sich bei den Filmen erinnert, dass sind die behandelten Themen und aufgeworfenen Fragen.

Persönlich sehe ich Nolan da allerdings nicht vollständig. Auch seine Charaktere interessieren mich nicht und Nolan hat erkennbar eine Faszination für "What If?"-Szenarien und dekliniert solche Gedanken gerne im Film aus. Er ist wohl eher an Ideen als an Figuren interessiert. Aber davon ab kann er auch Spannung aufbauen und unterhaltsame Filme machen, die nicht nur einen intellektuellen Stimulus bieten, sondern schnöde Unterhaltung sind. "Inception" trifft für mich so'n Sweetspot: Ich finde die Thematik ansprechend, aber es ist auch'n gut inszenierter Actionfilm. Insbesondere auch in "The Prestige" - auch wenn hier kein "What If?" im Fokus ist - is'n spannend erzählter Film.

Tenet empfand ich deshalb als Ausreißer für Nolan. Eben weil er nicht nur originelle Ideen - siehe "Memento" - verhandeln kann und dies nicht nur'n reines Gimmick ist, sondern weil er auch Spannung erzeugen kann. Tenet empfand ich allerdings auf eine montone Art und Weise unterkühlt und tonal flach. Aber hey, der Film hat trotzdem seine Fans, und denen sei's gegönnt. Vielleicht sagt mir sein nächster Film mehr zu.

 

Was ich so seltsam finde, denn seine Charaktere tragen alle eine Shakespearersche Tragik in sich. Inception mit der Liebe, die im limbus nicht mehr zu sich findet und Realität und Traum nicht mehr unterscheiden kann, Memento mit dem Mord an der eigenen Frau, den er nicht war haben will, oder tenet, dessen tiefe Freundschaft Jahrzehnte umspannt und eigentlich nur für die Dauer des Filmes geht und endet, wo sie beginnt. Das ist es auch, was mich daran interessiert, @Joss , diese temporalen Schleifen, die sich immer weiter aufdröseln. Die Idee,dass die Menschheit in der nahen Zukunft durch den Klimawandel eher den Entschluss fassen, die Vergangenheit auszulöschen als letzten Ausweg und daher einen Krieg anfangen, der einfach neue Maßstäbe setzt. Geil. Es gibt von Christopher priest ein Buch namens Inverted World, dass mit nem ähnlichen Phänomen arbeitet. Die Ambition bei beiden ist, dennoch irgendwie die physikalischen Konsequenzen auszubuchstsbieren und das macht so viel Spaß. Gerade im Film dann auch. Das sind Bilder, die ich nie vergessen werde und auch wenn ich eigtl so ziemlich jeden Twist schon erahnt habe, macht die Konklusion einfach Spaß... Aber ich bin auch von der audiovisuellen imposanz so beeindruckt.


Zu Batman. Den ersten empfand ich damals auch als Offenbarung, weil er so gut geerdet war. Aber leider war sowohl die Optik (schnelle Cuts und unübersichtliche kämpfe oder in dark Knight Rises arme leere Straßen aber viel zu weite Einstellungen) als auch die Story nur ... OK...