1. FC Köln Fan-Thread [Spürbar anders]

Das war nicht wirklich gut, aber insgesamt auch nicht wirklich schlecht. Ich sehe allerdings weiterhin das riesige Problem, dass wir defensiv zu viele leichte Fehler machen und zu oft zu unkonzentriert sind. Die kommenden beiden Gegner werden uns nicht den Gefallen tun und so offensiv stehen und spielen, sondern die werden sich wieder mehr darauf konzentrieren noch gezielter auf unsere Schwächen zu gehen und mehr versuchen uns aus der Ruhe zu bringen. Aus den nächsten beiden Spielen müssen wir 2, besser 3 oder 4 Punkte holen. Wir sollten uns nicht darauf verlassen in Leverkusen, gegen Frankfurt oder in Bremen irgendwie noch Punkte holen zu müssen.

Man stelle sich mal vor, Bremen gewinnt das Nachholspiel gegen Frankfurt. Dann sind es 6 Punkte zum Relegationsplatz. Ich möchte nicht am letzten Spieltag in Bremen noch direkt gegen die kämpfen müssen. Und selbst wenn man wegen des Torverhältnisses vielleicht nur mit 4 Toren unterschied verlieren dürfte, brauch ich den scheiß nicht. Dann schießen uns vermutlich Osako und Leo auf den Relegationsplatz.

Wie habe ich letztens gelesen? "Wenn irgendwo Pferde vor die Apotheke kotzen, dann bei uns!"

 

Gibt es eigentlich Informationen über Verstraete? Der schafft es ja schon lange nicht einmal mehr in den Kader. Ist er verletzt? Komplett außen vor?

Schön übrigens das Tony wieder trifft. Das sieht wieder deutlich besser bei ihm aus, als das furchtbare Gestolpere in der Hinrunde.

 

Der ist ja seit Januar nicht mehr im Kader gewesen. Denke die Leistung reicht einfach nicht.

 

Ich hab gerade einen Artikel von Ende Februar gefunden der besagt, dass Verstraate eine Augenkrankheit hat, die (zu diesem Zeitpunkt) immer noch nicht auskuriert war. Ich habe nur keine Ahnung wie es dazu im Juni aussieht.

 

Bis heute habe ich ja immer versucht das Positive zu sehen, aber heute kann ich das nicht. Das war einfach viel zu wenig. Vor allem verstehe ich nicht wieso man konsequent die erste Halbzeit verpennt. Warum nicht von Anfang an Druck aufbauen? Nein man ist immer unglaublich passiv.

Wenn nächste Woche nicht was völlig unnormales passiert sind wir durch. Vor ca. 7 Monaten hätte ich das sofort unterschrieben, aber momentan ist dss doch eher ernüchternd.

 

Ich frage mich so langsam auch was Gisdol an einem Benno Schmitz findet, in einer durch und durch schwachen Mannschaftlichen Leistung sticht er immer wieder negativ hervor. Meiner Meinung nach hat er definitiv keine Profiqualität.

 

Schmitz ist ein biederer Zweitligaspieler, der in Bundesliga nichts zu suchen hat.

Auf den Außenverteidigerpositionen sind wird nicht wirklich gut besetzt seitdem Hector fest im Mittelfeld spielt. Katterbach hat Potential, ist aber noch sehr jung und hat natürlich Schwankunge. Ehizibue ist...puh...ausbaufähig und dann kommt halt schon Schmitz.

 

Mir fällt dazu einfach nichts mehr ein. Schaut man sich die Saisons 17/18, 18/19 und 19/20 an gab es gerade mal eine Strecke von 10 Spielen am Stück, in der die Mannschaft richtig starke Leistungen gezeigt hat. Die Abstiegssaison war eine Katastrophe, die Aufstiegssaison war fußballerisch, spielerisch sehr mau und diese Saison ist bis auf die Spieltage 15 - 25 auch wieder unter dem, was der Kader anhand des finanziellen Aufwands leisten können sollte.

Ich habe nie was anderes gefordert, als nach dem Aufstieg mindestens 3 Jahre lang gegen den Abstieg zu kämpfen, aber ich habe das Gefühl, dass der FC außerhalb eines Laufs, mit Abstand am wenigsten aus dem finanziellen Aufwand den man betreibt rausholt.
Und es geht mir wahnsinnig auf den Geist, dass quasi alle Gegner den besseren, schöneren Fußball spielen und wir immer wieder nur mit der Qualität einzelner Spieler dagegenhalten können. Modeste, Terodde, Cordoba, alles so Spieler, die es quasi alleine gemacht haben für eine Zeit. Selbst in Liga 2 haben viele Gegner den attraktiveren Mannschaftsfußball gespielt.

Ich möchte gerne, dass der FC mal wieder so etwas wie eine Spielkultur entwickelt. Seit Jahren, selbst in der EL-Saison waren es zu 95% lange, hohe Bälle auf die körperlich starken Mittelstürmer und dann haben die es gerichtet. Es fällt mir wirklich schwer Freude daran zu haben, wie der FC Fußball spielt. Das ist ganz selten mal schön anzusehen, oder kreativ, oder mit Esprit und Spielwitz. Da gibt es seit Jahren keinen echten Plan im Ballbesitz, außer so lange den Ball hinten rum zu schieben, bis das Pressing des Gegners einen dazu zwingt wieder den langen, hohen Ball zu spielen.

Ich habe mittlerweile wirklich das Gefühl, dass der FC ein Verein ist, der einfach zu schlecht arbeitet um zur Bundesliga zu gehören, aber zu groß ist um dauerhaft in Liga 2 zu sein. Und so glaube ich auch, dass sich Abstieg und Aufstieg noch ein paar mal abwechseln werden, bis sich entweder beim FC etwas substantiell ändert, oder die Entwicklung des Sports dafür sorgt, dass der Vorteil der Größe des FC nicht mehr ausreicht.

 

Zumindest den Punkt in der 2. Liga möchte ich widersprechen. Wenn man sieht wie schwer sich Hamburg und besonders Stuttgart tun (und das mit diesen Kadern) dann muss man die Saison sicher etwas anders bewerten. In Stuttgart hätten sie aktuell gerne so eine schlechte 2. Liga Saison gespielt wie wir.

 

https://www.youtube.com/watch?v=7KA10NQaB74
!

 

Das sage ich doch schon seit Jahren. Kaum ist ein bisschen Kohle da, wird diese verpulvert. Wenn ich nur an die letzten 5 "Ach so guten Jahre" denke...

 

Das Gesamtergebnis mit 35 Punkten und dem so gut wie sicheren Nichtabstieg am 32. Spieltag ist in Ordnung und wenn man an Spieltag 14 denkt, dann ist es ein Wunder, aber auch die Leistungen gehören eben zur Saison dazu.

8 Punkte aus den ersten 14 Spielen.
24 Punkte aus den folgenden 10 Spielen.
3 Punkte aus den folgenden 8 Spielen. (Vielleicht sogar 3 Punkte aus 10 Spielen)

Diese Serie zwischendurch war ein absolutes Wunder, hat aber, so glaube ich ganz fest, nichts mit der Leistungsfähigkeit dieser Mannschaft zu tun. Das war ein Lauf, so eine Phase wie sie manche Teams einfach mal haben. Konstant gute Leistungen über die Saison haben wir nicht gezeigt. Es war vielleicht nur der "Neuer Trainer-Effekt" und der Effekt, dass die jungen Spieler, die aus der Jugend dazu geholt wurden, wie so eine kurze Frischzellenkur gewirkt haben.

Dass uns Corona nicht gut getan hat ist klar, aber wie es gelaufen wäre, wäre diese Pause nicht gekommen, weiß man leider nicht. Vielleicht besser, vielleicht sogar noch schlechter, das ist reine Spekulation.

Ich hoffe Heldt und Gisdol sind nicht blind und glauben, dass dieser Lauf das wahre Potential der Mannschaft gezeigt hat, das sie auch mal über eine ganze Saison oder gar länger abrufen kann. Wir haben riesige Baustellen und die sind vor Allem rechts hinten, wo ein Ehizibue einfach im Gesamten untauglich für die Bundesliga ist und wie seit Ewigkeiten auf den Flügeln. Ein ordentlicher, schneller IV neben Bornauw würde auch helfen. Wir brauchen Gefahr über die Außen, Spieler die sich da auch mal durchsetzen, gut mit den Außenverteidigern harmonieren und auch mal zur Grundlinie kommen können um zu flanken. Und einfach einen schnellen IV, den man dann eben auch mal gegen schnelle Stürmer stellen kann und der nicht auf 10 Metern 3 verliert.

Sollten wir nicht mindestens 3 neue Stammspieler bekommen, die die Qualität der Mannschaft klar anheben, sehe ich schwarz für die kommende Saison. Da kann man maximal wieder hoffen, dass einfach 2 oder besser 3 Mannschaften/Aufsteiger schlechter sind.

Für mich gilt ohnehin nur der Kampf gegen den Abstieg, mehr erwarte ich nicht als Saisonergebnis, aber ich möchte bitte sehen, dass sich Dinge im Training erarbeitet werden und es einen Plan gibt und vielleicht sogar noch einen zweiten Plan. Ich würde gerne sehen, dass man nicht nur Spielball des Systems der anderen Teams ist, sondern auch mal selber agiert und nicht quasi nur reagiert. Ganz abgesehen davon, dass man irgendwie immer versucht mit dem geringstmöglichen Aufwand irgendwie das Spiel offen zu halten, um dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, doch mal etwas mehr Enthusiasmus und Leidenschaft zu zeigen.

Irgendwie wiederholt sich immer alles in regelmäßigen Abständen. Eine unkonstante Fahrstuhlmannschaft eben, oder besser gesagt, ein unkonstanter Fahrstuhlverein, dem es an zu vielen Stellen an richtiger Professionalität fehlt. Man betrachte einfach mal die Baracke eines Leistungszentrums die wir da haben. Sowas hat auch damit zu tun, wie die Einstellung der Mitarbeiter zum Unternehmen und zur Leistungsbereitschaft ist. Lasst uns gerne dieser FC sein, aber dann soll es bitte auch eine klare Ansage geben, dass es uns reicht , wenn wir ab und zu versuchen können mal 3 Jahre in der Bundesliga zu spielen und Abstiege einfach mit dazu gehören, wenn man der Verein bleiben will, der man sein möchte und der man die letzten Jahrzehnte war.

 

ENDLICH!!!
https://www.kicker.de/777851/artikel/gruenes_licht_fuer_ausbau_des_koelner_geissbockheims

 

Och, die KLagen werden locker nochmal 4 - 6 Jahre Verzögerung bedeuten.... realistische Einschätzung^^ Bis da die ersten Bagger rollen, sind wir noch 2 mal abgestiegen und wieder aufgestiegen^^

 

Also sind wir dann in Liga 2?

 

Ich habe es bewusst so formuliert, das man verschiedene Varianten daraus lesen kann^^

 

Hoffentlich verkraften Jonas und seine Familie den Verlust seines Bruders einigermaßen. Bei einem Menschen wie Jonas könnte ich mir vorstellen, dass das existenzielle Fragen aufwirft, die ihn sicher lange und intensiv beschäftigen werden.

 

https://www.facebook.com/watch/?ref=external&v=580237362860129

 

Ich habe das Gefühl, dass Kessler ein gutes Beispiel dafür ist, was beim FC einfach toll ist, aber was beim FC auch völlig fehlt.

Der Mann sitzt seit Ewigkeiten völlig zufrieden auf der Bank. Stellt keinerlei Gefahr für den Stammtorwart dar, ist auch nie kämpferisch gewesen, sondern eher eine Art Assistent für den Stammtorwart. Kessler war auch immer ein Torwart bei dem man das Gefühl hatte, dass er weiß, dass er sehr froh sein kann bei einem Verein wie dem FC auf der Bank sitzen zu dürfen. Er hatte da einfach eine komfortable Position. Er hatte ein sicheres Gehalt, was vermutlich auch nicht richtig scheiße war im Vergleich zu normal arbeitenden Menschen und wenn er dann mal ran musste und bis auf wenige Ausnahmen auch deutlich gezeigt hat, dass er nicht regelmäßig im Tor stehen sollte, dann hat man ihm vergeben, weil er ja ein netter Kerl ist, nie aufmüpfig und er ja auch nicht so gut sein kann, weil er ja über Jahre hinweg quasi keine Spielpraxis hat.

Es ist einerseits gut, dass man solche Leute im Verein hält, die eine gewisse Konstante darstellen, die verlässlich und nicht schwierig sind, die einfach keine Reibungspunkte bieten und sich komplett in den Dienst der Mannschaft bzw. des Vereins stellen. Auf der anderen Seite steht ein Kessler vielleicht aber auch für genau das, was dem FC seit vielen vielen Jahren fehlt. Ein gewisser Leistungsdruck, der im Profisport wichtig ist. Ein Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft. Eine klare Ansage, dass man hier nicht einfach seine Zeit absitzen kann, ohne wirklich sportlich zum Erfolg der Mannschaft und des Vereins beizutragen. Man hat einfach immer wieder das Gefühl, dass Spieler die beim FC sind quasi schon ihr Ziel als erreicht betrachten und dann maximal noch versuchen ihren Status zu halten. Das ist glaube ich ein Punkt, den uns speziell so Vereine wie Freiburg und Augsburg voraus haben. Da wollen die Spieler sich weiterentwickeln, da wirkt es so, als würden die Spieler mit einem ganz anderen Feuer, einer viel größeren Leidenschaft auf dem Platz stehen.

Interessant, dass man das bei uns wieder nur in einer Phase erlebt hat, als plötzlich viele Jugendspieler hochgezogen und einfach ins Team geworfen wurden. Da mussten die Spieler dann was tun, weil sie nicht mehr ganz sicher ihren Platz hatten und in Gefahr waren, ihren sicheren, gemütlichen Platz zu verlieren.

Ich mag Kessler und gönne ihm seine Karriere beim FC, aber die Medaille hat eben auch zwei Seiten.

 

Deinen Post könnte man 1:1 auf die Torwartsituation der letzten Jahre beim FC Bayern übertragen. Ein Ullreich hat auch keinerlei Chancen an Neuer vorbei zu ziehen und so gesehen gibt es da auch keinen Konkurrenzkampf. Hat es den Bayern geschadet? Nicht die Bohne.

 

Die Nummer 2 position im Tor ist da imo schon anders zu bewerten. Bei einem Feldspieler gebe ich dir recht, aber wenn man eine klar Nummer 1 hat, scheint mir eine Nummer 2, die diese Rolle so klar versteht und annimmt, einfach sinnvoll für das Mannschaftgefüge. Beim tw ist ein offener Konkurrenzkamf selten erfolgreich.

 

Bei den meisten Vereinen ist der 2. TW ziemlich zufrieden mit der Rolle. Ein Hitz hat auch niemals die Ambition, an Bürki vorbei zu kommen.

 

Genau den Gedanken an die Bayern und Neuer bzw. Ulreich hatte ich auch, aber dann ist mir eingefallen wie wenig man den FC mit den Bayern und Horn mit Neuer vergleichen kann. Die spielen ja fast nicht die gleiche Sportart. Verein und Spieler. Von daher ist dieser Vergleich nicht zu ziehen, wobei ich die Ansicht von @TheCraziest teile. Beim Torwart ist das etwas anders.

Aber ich habe das ja auch relativiert und geschrieben, dass es eben ein Beispiel für das Verhalten beim FC allgemein sein könnte.

 

Ein offener Konkurrenzkampf im Tor macht nur Probleme. Das setzt den Torwart auf dem Spielfeld enorm unter Druck, weil der nicht nur keine Fehler machen darf (darf er eh nicht, sonst klingelts in der Regel) er muss auch noch besonders gut spielen. Das führt dann gerne mal dazu, dass er Dinge macht, die er besser nicht gemacht hätte. Da wird dann versucht riskant hinten raus zu spielen, weil das der Trainer so erwartet anstatt auf Nummer sicher zu gehen und den Ball einfach noch vorne zu dreschen. Oder es wird versucht den Ball zu fangen anstatt zur Ecke zu klären.
Das ist zwar nicht per se schlecht, aber sowas zu erzwingen ist keine gute Idee. Der Torwart muss sich dabei wohl fühlen. Wenn er bei der Aktion schon Muffensausen hat, dann geht das eher mal schief.

Im Tor kann man sich in der Regel auch nicht mit guten Trainingsleistungen für einen Einsatz qualifizieren, da hängt in der Regel alles von den 90 Minuten am Wochenende ab was den Druck zusätzlich erhöht.

 

Heute muss man sich schämen Kölner zu sein. Das war unwürdig in jeder Beziehung.

 

Und ordentlich Geld hat es uns auch noch gekostet.

 

Ich habe im Augenblick keine Idee was passieren muss, damit wir nächste Saison überhaupt die Chance haben um den Klassenerhalt mitspielen zu dürfen.

Auch wenn das ziemlich unseriös ist, aber ich muss ja auch nicht seriös sein, prognostiziere ich, dass Gisdol noch in der Hinrunde gehen muss, die Mannschaft sich dann nach einem Trainerwechsel nochmal kurz aufbäumt und dann sang und klanglos direkt absteigt.

Welche Mannschaft soll denn da was holen? Cordoba vermutlich weg, Uth kommt sehr wahrscheinlich nicht, Modeste ist jetzt schon zu langsam und einfach nicht mehr ansatzweise der Modeste den man mal hatte. Mir macht im Augenblick nichts, aber auch rein gar nichts Hoffnung, dass wir nächstes Jahr den Abstieg noch einmal verhindern können. Vermutlich wird unser Kader nämlich fußballerisch und individuell noch schlechter sein als diese Saison.

Und dazu dann diese Charakterschwäche. Das halte ich für das größte Problem im Verein. Der Wille immer eine möglichst gute Leistung abzuliefern ist einfach nicht zu erkennen. Es wird eher versucht mit so wenig Aufwand wie möglich ein akzeptables Ergebnis zu erzielen, das das eigene Wohlbefinden nicht zu stark beeinträchtigt.

Edit: Und meine Pessimismus-Glaskugel sagt mir noch folgendes: Bei dem Bruder von Jonas stellt sich heraus, dass er eine vererbte Herzmuskelschwäche hatte, die unentdeckt war und er deshalb gestorben ist. Bei einer Überprüfung fällt das bei Jonas auch auf und da er nicht dumm ist, beendet er seine Karriere.

 

Herzlichen Glückwunsch zu Platz 18 in der Laufleistung der aktuellen Saison. Rund 5 Kilometer pro Spiel weniger als unsere Mitaufsteiger aus Paderborn und Berlin. Platz 18 gibt es auch in der Fairnesstabelle.

 

Mich lässt das alles irgendwie kalt. Es ging um nix mehr, die Form der letzten Wochen hat sowas erwarten lassen. Und Düsseldorf ist nicht abgestiegen, weil der FC sich hat gehen lassen.

Was hat es Paderborn gebracht? Sind wohl viel umsonst gelaufen.

 

Saison vorbei. Endlich.

 

Klar, man kann sich das schlechte Beispiel raussuchen. Man kann aber auch einfach den Fakt, dass keine Mannschaft weniger gelaufen ist als wir, mal stehen lassen. Meist bedeutet mehr laufen, dass man sich mehr einsetzt, mehr kämpft, mehr fehlende, individuelle Qualität durch Laufarbeit versucht auszugleichen. Das ist quasi ein halber Spieler pro Spiel. Da sind sich die Experten ziemlich einig drüber, dass Laufarbeit speziell für spielerisch und taktisch unterlegene Teams ganz wichtig ist um ihre Defizite auszugleichen. Aber selbstverständlich wird der FC die Mannschaft haben, die die sinnvollsten und perfektesten Laufwege aller Bundesligisten hat und sich daher leisten kann deutlich weniger zu laufen als andere Bundesligisten. Ist ja nicht so, dass in der Analyse oft gesehen wird, dass da einige Spieler eben nicht die Wege gehen, die sie hätten gehen müssen, um Tore zu verhindern, oder Tore zu erzielen.

Aber vermutlich kommt jetzt noch die Frage, warum ich dann nicht Fan von Paderborn oder Union bin...
Die fucking geringste Laufleistung aller Bundesligisten! Als Aufsteiger! Das ist einer der Bausteine, die nicht passen, übrigens schon seit vielen Saisons.

19/20 Liga 1, Platz 18
18/19 Liga 2, Platz 18.
17/18 Liga 1 Platz 13.
16/17 Liga 1 Platz 18.

Da ist ein Muster zu erkennen, auch wenn man 16/17 auf Platz 5 gelandet ist und 17/18 abgestiegen ist. Und das Ergebnis in Liga 2 zeigt, dass dort die individuelle Qualität einfach ausreicht im Gegensatz zur Bundesliga. Darum können sich bessere Mannschaften es eher erlauben, weniger zu laufen.

Diese Saison: In 27 von 34 Spielen weniger gelaufen als der Gegner. In den 7 Spielen in denen man mehr gelaufen ist, holte man 5 Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage (Dortmund). In den 27 Spielen in denen man weniger gelaufen ist holte man 5 Siege, 5 Unentschieden und 17 Niederlagen.

Spieltag 1: -4,89 Kilometer (Niederlage Wolfsburg)
2: +0,68 Kilometer (Niederlage Dortmund)
3: -1,98 Kilometer (Sieg Freiburg)
4: -0,74 Kilometer (Niederlage Gladbach)
5: -3,67 Kilometer (Niederlage Bayern) (31 Minuten Unterzahl)
6: -8,70 Kilometer (Niederlage Hertha) (49 Minuten Unterzahl)
7: +1,87 Kilometer (Unentschieden Schalke)
8: +0,03 Kilometer (Sieg Paderborn)
9: -0,14 Kilometer (Niederlage Mainz)
10: -0,92 Kilometer (Niederlage Düsseldorf)
11: -0,83 Kilometer (Niederlage Hoffenheim)
12: -1,91 Kilometer (Niederlage Leipzig)
13: -2,58 Kilometer (Unentschieden Augsburg)
14: -3,83 Kilometer (Niederlage Union)
15: +2,61 Kilometer (Sieg Leverkusen) (28 Minuten einfache Überzahl, 13 Minuten doppelte Überzahl)
16: +3,39 Kilometer (Sieg Frankfurt)
17: -3,90 Kilometer (Sieg Bremen)

18: -0,57 Kilometer (Sieg Wolfsburg)
19: -2,11 Kilometer (Niederlage Dortmund)
20: +0,42 Kilometer (Sieg Freiburg)
21: -5,17 Kilometer (Niederlage Bayern)
22: +3,03 Kilometer (Sieg Hertha)
23: -0,51 Kilometer (Sieg Schalke)
24: -1,52 Kilometer (Sieg Paderborn)
-----------------------CORONA-----------------------------------------------
25: -5,53 Kilometer (Niederlage Gladbach)
26: -0,82 Kilometer (Unentschieden Mainz)
27: -5,93 Kilometer (Unentschieden Düsseldorf)
28: -3,17 Kilometer (Niederlage Hoffenheim) (25 Minuten Unterzahl)
29: -0,46 Kilometer (Niederlage Leipzig)
30: -5,17 Kilometer (Unentschieden Augsburg)
31: -9,40 Kilometer (Niederlage Union)
32: -1,19 Kilometer (Niederlage Leverkusen)
33: -0,58 Kilometer (Unentschieden Frankfurt)
34: -3,46 Kilometer (Niederlage Bremen)

Bei den Siegen im durchschnitt 0,1 Kilometer mehr gelaufen als der Gegner.

1,33 Kilometer pro Partie weniger gelaufen als der Gegner vor Corona.
3,57 Kilometer pro Partie weniger gelaufen nach Corona.

Die Laufdistanz ist sicher nicht alles und nur weil man viel läuft, läuft man nicht auch zwingend gut oder sinnvoll, aber man kann daraus mehrere Schlüsse ziehen: Die Fitness ist schlechter als bei anderen Teams, der Einsatzwille ist schlechter als bei anderen Teams, der Aufwand der betrieben wird um Spiele erfolgreich zu bestreiten ist geringer als bei anderen Teams.

Welche Eindrücke hat uns die Mannschaft über weite Strecken der Saison denn vermittelt? Sie schien nicht so fit zu sein wie eine Vielzahl der Gegner, sie schien nicht so engagiert zu sein wie eine Vielzahl der Gegner und sie war speziell offensiv nicht so engagiert/laufbereit wie eine Vielzahl der Gegner.

16 Punkte aus 7 Spielen in denen man mehr gelaufen ist. 20 Punkte aus 27 Spielen in denen man weniger gelaufen ist. 2,28 Punkte pro Spiel contra 0,74 Punkte pro Spiel. Das sind sicher keine Werte, die Dauerhaft Bestand haben würden, aber sie sind zu deutlich um da nicht eine Erkenntnis ableiten zu können.

Es freut mich, dass wir unser Saisonziel erreicht haben, das ist nicht selbstverständlich. Es grenzt an ein Wunder, dass wir es nach dem Spiel bei Union Berlin in der Hinrunde noch gepackt haben. Aber die Anzeichen, dass das nur ein unfassbarer Lauf war, der bei weitem nicht der Leistungsfähigkeit unseres Kaders entspricht, sind viel zu deutlich.

 

Vorneweg, den gestrigen Auftritt will ich nicht schön reden denn der war in dieser Form scheiße.

Es werden jedoch die ganzen Begleiterscheinungen komplett vergessen. Fakt ist, dass wir Corona Infizierte hatten und unsere Vorbereitung wohl die schlechteste aller Bundesligisten war. Wir können froh sein, dass wir nicht das zweite Dynamo Dresden wurden mit zweiwöchiger Quarantäne. Dann hätte es richtig übel ausgehen können.

Aktuell haben wir noch die Problematik mit Jonas Hector. Mir kann keine sagen, dass so etwas nicht auch spurlos an einer Mannschaft vorbeigeht.

Kurzum, wir haben eine sauschwere Saison hinter uns, die glücklicherweise ein Happy End hat. Natürlich müssen wir für die nächste Saison unsere Hausaufgaben machen, aber jetzt anfangen die Mannschaft als charakterlosen Sauhaufen zu bezeichnen geht mir zu weit.

 

Charakterlicher Sauhaufen ist in der Gesamtbetrachtung sicher auch übertrieben. Wobei das bei allen Begleiterscheinungen gestern als nichts anderes als eine Frechheit und charakterloser Auftritt zu bezeichnen ist.
Das Gefühl, dass in unserem Verein in allen Bereichen und Facetten, außer dem Marketing und bei Herrn Wehrle, weniger professionell gedacht, gelebt und gearbeitet wird, als in den meisten anderen Vereinen im bezahlten Fußball, ist für mich aber seit Jahren oder gar Jahrzehnten allgegenwärtig. Kein anderer Verein macht dauerhaft so wenig aus seinen Möglichkeiten wie der FC. Alle Zahlen und Daten (Mitglieder, Fans, Spieleretat, Stadion, Sponsoren etc.) sprechen dafür, dass man eine gute Chance hätte sicher im Mittelfeld der Bundesliga zu agieren. Wir sind aber das Paradebeispiel eines Fahrstuhlvereins. Wir SIND der Fahrstuhlverein der 2000er.

Ich habe im Augenblick, wegen des Verlaufs der Saison, keine Hoffnung, dass wir in der kommenden Saison die Klasse halten können, wenn man mal davon ausgeht, dass die Mannschaft nicht wieder nach einem Trainerwechsel merkwürdigerweise wie verwandelt auftritt. Was Gisdol erreicht hat ist für mich wirklich quasi ein Wunder, aber er hat nach der Wiederaufnahme der Liga auch nichts mehr aus der Truppe rausholen können, egal wie sehr er an die Spieler appelliert hat und wie sehr er immer wieder heraufbeschworen hat, dass die Jungs nochmal alles geben wollen. Im Augenblick liegt die Vermutung sehr nahe, dass es schlicht ein "Neuer Besen-Effekt" war und die Mannschaft ansonsten eher das Potential zeigt, was sie auch schon unter Beierlorzer gezeigt hat. Und ob Eckpfeiler des erreichten Klassenerhalts nächste Saison noch bei uns sind, ist eher fraglich.

 

Ausser um den Ruf, das sportliche Verhalten und 2 Tabellenplätze, die mehrere Millionen Euro wert gewesen wären, und das nach einer Saison, die uns einen 2stelligen Millionenverlust bescheren wird... Jepp, ging um nichts.

Die haben in der Abwehr gespielt wie "Cassius" Manglitz anno 71 und noch dafür bezahlt, es auch noch so richtig schön danach aussehen zu lassen... das Abwehrverhalten war mal wieder maximal Kreisliga B. Und da hat auch nichts mit der Vorbereitung zu tun... das 2:0 und auch das 4:0 dürfen so niemals fallen, da hat man einfach ganz offen gezeigt, das einen das Geschehen auf dem Platz vollkommen scheiß egal war.

Das Horn das 2:0 nach seinen Düsseldorf-Sprüchen der Hinrunde da noch so durch die Schlappen gerutscht ist, ist da dann schon nur noch amüsantes Beiwerk.... da hat er sich wahrscheinlich auch gewünscht, er hätte sich damals vorher die Zunge abgebissen^^

Und da wir ja wissen, das aufgrund des aufgeblähten Kaders nicht wirklich mit großartigen Neuzugängen zu rechnen ist, können wir uns schon mal auf eine Hinrunde a la Beierlorzer einstellen...

 

Die Frage ist halt auch, ob du dem Verein noch 5 Millionen mehr Handlungsspielraum bieten willst um dich zu ersetzen, weil du ja weißt, dass deine individuellen Leistungen eher selten bundesligatauglich waren, oder ob du dir denkst, dass eine Niederlage heute im Prinzip für dich persönlich gar keine Nachteile mit sich bringt, sondern vielleicht sogar eher Vorteile. Ich meine, 30 Spiele sichere Auflaufprämie haben oder nicht haben ist auch schon 'ne Menge Geld, dazu muss man sich nicht dem größeren Konkurrenzkampf im Training aussetzen. Klar, das ist sehr negativ gedacht, aber das ist einfach auch nur Aktion und Reaktion.

Ich glaube aber auch gar nicht, dass der Gedankengang da derart komplex ist. Es war ihnen einfach nicht wichtig genug. Sie hatten einfach keine persönliche Motivation mehr eine bessere Leistung abzurufen. Es gab keinen Punkt, der die Spieler dazu gebracht hat zu kämpfen und alles zu geben was sie noch drin haben. Das ist dann einfach der Unterschied zwischen Profis, die im Grunde alle Fußball spielen können. Hast du so viel persönliche Motivation besser zu werden, besser zu sein, erfolgreicher zu sein als andere. Bist du in einem Umfeld in dem das gefordert und gefördert wird!? Oder bist du in einem Umfeld das der Meinung ist, dass man das erreichte "nur" absichern muss und du quasi schon was erreicht hast und deine Anstrengung und Entwicklung jetzt abgeschlossen ist, sobald du in der Bundesliga bist und einen Profivertrag unterschrieben hast.

Ich möchte vom FC nur sehen, dass die Spieler sich ähnlich reinhauen und engagieren wie andere Spieler von anderen Vereinen. Du kannst außer Form sein, du kannst schlechte Tage haben, aber du kannst nicht gefühlt in 80% der Spiele deutlich weniger Engagement und Einsatz zeigen, weniger Mut und weniger Siegeswille.

Und ich habe die große Sorge, dass diese Phase der 10 Spiele einen ähnlichen Effekt auf den Verein hat, wie die Saison mit Platz 5. Da ist man nämlich davon ausgegangen, dass die Mannschaft das drin hat wenn es optimal läuft und man nur annähernd da ran kommen müsse um safe im Mittelfeld zu landen. Ich habe es ja vorgerechnet: Mit der Phase von 24 Punkten aus den 10 Spielen, hätten wir hochgerechnet auf die Saison einen halben Punkt weniger geholt als die Bayern jetzt. Die Phase war nicht annähernd das, was in der Mannschaft steckt. Das war ein nicht zu wiederholender Lauf für einen Verein wie den 1. FC Köln. Im Verein müssen spätestens ab morgen alle Alarmglocken läuten und man muss ganz klare Entscheidungen treffen und durchziehen. Im Prinzip müssen die Alarmglocken schon seit langer Zeit läuten.

 

Da kann man gerne mal fragen, warum der Trainer die Mannschaft für dieses wichtige Spiel nicht mehr einstellen konnte. 30 Minuten haben wir gut gespielt, danach war dann alles ejahl.

 

Naja, der Trainer sagt ja, dass es eine "sehr schwere Woche" für die Mannschaft war und mit dem Wissen, dass da ein naher Verwandter eines Mitspielers gestorben ist, kommt da auch wenig Gegenwind, weil man ja nicht der böse, empathielose Typ sein will, dem alles egal ist.

Aber mir geht es ohnehin nicht nur um dieses letzte Spiel. Auch wenn es scheiße war, aber als Mensch und als Gruppe ist sowas einfach mal möglich, das nimmt dann so eine Eigendynamik an. Macht es nicht besser, aber sowas passiert auch anderen und ist kein Alleinstellungsmerkmal. Mir macht Sorge, dass wir ohne diese außergewöhnliche Serie abgestiegen wären, sang- und klanglos, weil wir 2/3 der Saison katastrophal schlecht waren. Unter zwei verschiedenen Trainern.

Dämlicher Verein, kannst du nicht einfach mal ein paar Jahre lang sportlich ein ganz normaler Verein sein!? Wir waren übrigens die Fans, die in der Rückrunde die meisten Tore bestaunen und beklagen durften. 69 Tore. Selbst die Bayern haben nur 64 gesehen. Mainz und Freiburg nur 45 Tore.