Sammelthread: Bedeuten zusätzliche weibliche Spielfiguren zu viel Aufwand?

Ich rede davon, dass der Konflikt, der bei Battlefield nur als Setting dient, in keinem der Teile bisher auch nur annähernd realistisch dargestellt wurde. Historische Ereignisse werden da mit Sicherheit nicht nachgebildet. Man nimmt höchsten Schlacht xyz und macht da ne spaßige Multiplayer Map draus. Mit dem echten Konflikt hat das aber nicht viel zu tun.

 

Manchmal hab ich so das gefühl, das ein großteil der Männer da deutlich entspannter ran geht, als VaniKa uns das zugesteht. Mir ist es im Endeffekt scheiß egal welches Geschlecht mein Char hat, wegen mir kann der Trans, männlich, weiblich, ein Hamster oder meinetwegen auch eine Steckrübe sein. Solange das Spiel spaß macht ist es mir doch völlig wumpe was der Char zwischen den Beinen hat.

 

Da kommt gleich wieder die Extremisten Keule, wenn jemand die grundsätzlichen Probleme anspricht.

 

Ich kann mir den vehementen Widerstand auch nur dadurch erklären, dass in der Forderung nach mehr Berücksichtigung von Frauen ein Angriff auf das männliche Establishment gesehen wird. Es geht weniger um konkrete Nachteile, die sich beim Spielen für Männer ergäben, sondern um die Abschmetterung von Forderungen, die als disruptiv für den Status quo erlebt werden, von dem man bisher maximal profitiert hat.

 

also du nimmst ein Volk, was vorwiegend bekannt durch die kriegerischen Aktivitäten der Männer wurde und beschwerst dich dann über fehlende Immersion, wenn plötzlich Frauen auf Raubzug gingen? Das wäre dann kein AC:Valhalla und man bräuchte die Leute nicht mit Vikingersetting locken. Ganz einfach. Es gibt Dinge, die braucht man nicht diskutieren. Von mir aus kann GTA 6, so als Freigeist-Projekt ohne irgendeinen Bezug, mit einer Frau ausgestattet werden. Kein Problem.

Aber... man nehme Vikinger und beschwert sich, wenn die Gamer einen kantigen, bärtigen Vikinger spielen wollen? Du bekommst doch deine Auswahlmöglichkeit als Frau zu spielen. Wo ist das Problem? Ja, man kann heutzutage wirklich jeden Schrott diskutieren.

 

In non-Story Third-Person Spielen spiele ich sogar oft gerne ne Frau. Ich schau einfach lieber auf nen Frauenhintern als auf dem von nem Kerl

 

Sagt ja eigentlich keiner, dass wir Männer da nicht entspannt wären.
Aber würdest du nicht sagen, dass diese entspannte Einstellung eventuell auch damit zusammenhängt, dass wir in allen Mainstream Medien völlig überrepäsentiert sind? Man ist halt entspannt, wenn man sich noch nie über etwas Gedanken gemacht hat, bzw. machen musste.

Dieser Bechdel Test, der natürlich nicht wissenschaftlich aber dafür so schön einfach begreiflich ist, ist doch schon ein krasser Indikator dass etwas nicht stimmen könnte.

 

Nun, "Aufwand" = Kosten = Geld... um es mal Betriebswirtschaftlich auszudrücken.

Ich finde den Artikel "Frauen in Spielen..." von Elena Schulz sehr gut, musste aber bei ein paar Kommentaren schmunzeln da sie, IMHO, sehr aus "Spielersicht mit Backgroundwissen(Studium)" argumentiert sind und nur um das klar zu stellen: das prangere ich auch gar nicht an, jeder argumentiert auf Basis seiner Kenntnisse und Empfindungen.

Was ich aber dazu sagen möchte: ich selbst bin als Controller tätig, so ein nerviger Kostenmensch, und bei Projekten ist jedes Feature das keinen Mehrwert bietet zu streichen - nehmen wir mal beispielsweise "neuerschließung einer Zielgruppe die sich positiv auf den Gewinn auswirkt" (d.h. hier müssen die hinzugewonnenen Spieler mehr Geld einbringen als die Anpassung gekostet hat und das in einem Verhältnis das deutlich, also auswertbar, ist).

Als umgekehrtes Beispiel einmal:

Nehmen wir, weil es passt da ich dort ein paar Jahre Erfahrung habe, auch das Spiel FFXIV.

In meiner Gilde sind aktuell 30 Charactere, von 28 Spielern, nur zwei(!) davon sind männlich, keiner der weiblichen Chars davon hat kurze Haare (kürzer als schulterlang), Spielerschaft: 2/3männlich, 1/3 weiblich. Ich habe noch zwei weitere, zufällige Gilden auf meinem Server durch den Lodestone untersucht, ähnliches Bild: insgesamt 73 Charactere, davon 11 männlich, von den 62 weiblichen Chars hatten 5 küzere Haare als Schulterlang. (Ich habe hier Schulterlang gewählt da alles darüber hinaus eben meist das angesprochene clipping bedeutet.

Nun ist das natürlich nicht represäntativ für alle FF Spieler, dessen bin ich mir bewusst, aber ich wollte ein wenig aus meiner Bubble der eigenen Gilde herauskommen. Was würde ich also als Laie ableiten?

Scheinbar gibt es in FFXIV einen eklatanten Hang zum weiblichen Character.
Scheinbar gibt es bei weiblichen Characteren einen Hang zur "traditionellen", längeren Frisur.
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Ist mir diese Zielgruppe nun VOR der Programmieung bewusst, kann ich den oben genannten Effekt nutzen und vll wurde dieser ja auch benutzt da das Spiel ja diese Möglichkeiten bietet. Natürlich gibt es immer wieder Kommentar wie den "Denn letztlich braucht eine Frau das alles nicht." aber drehen wir den oben genannten Effekt mal um: scheinbar legt ein große Menge an Spielern des Spieles FFXIV einen Wert auf weibliche, IHREN Werten entsprechend ästhetische Figuren. Also würde ich entsprechend ausgearbeitete Figuren und den Aufwand in die Programmierung langer Haare als gewinnbringends Feature beschreiben, da dies eine ensprechende Userbase anzieht (angezogen hat). Die Ressourcen waren/sind hier gut verwendet worden.
Wie sähe das aus hätte man nur angesprochene "Kompromisslösungen" implementiert? Nun WISSEN kann man es nicht, das Spiel ist nun mal wie es ist, aber ich glaube einige der mir bekannten Spieler würden auf männliche Charactere umsteigen da diese in der Regel auch schön anzusehen sind und das würde den "Ertrag" der Investition "weibliche Modelle" deutlich schmälern.

Beispiel aus dem selben Spiel: im neuesten Addon kamen zwei Rassen mit Genderlock: eine männlich, eine weibliche. Beide sind äußerst Stereotyp (männlich= muskulös und kantig - weiblich = Higheels und (ich glaube) keine kurzhaarfrisuren). In den von mir betrachteten 103 Characteren kam die rein männliche Rasse 3 mal vor, die rein weibliche hingegen 14 mal. Eine nachträgliche Auswertung würde auf Basis dieser Daten bei einem kommenden Update deutlich für die implementierung einer weiteren rein weiblichen Rasse sprechen. Hingegen war die männliche Rasse wohl ein finanzieller Flop (meine Einschätzung!) - das kann man nicht zu oft machen.

Wie sieht es nun aus wenn mir bekannt ist oder ich davon ausgehe das dieser Effekt auf das von mir programmierte Spiel nicht zutreffen wird?

Ich werte aus oder nehme an, je nach Datenlage - ein FFXVI, sofern MMO, würde z.B. aufgrund der vorangegangenen Erfahrungen ähnlich agieren - ob ich den positiven Effekt erwarte und wenn ja, ob er überhaupt groß genug ist den Aufwand zu kompeniseren UND ob die Ressorcen überhaupt ausreichen. Wenn ich z.B. davon ausgehe, das meine Spielerbase positiv zwar von weiblichen Characteren als Auswahlmöglichkeit beeinflusst wird aber meine Ressourcen nicht für eine gute Bearbeitung dieses Features ausreichen und das Endergebnis - vll. clippingfreie Kurzhaarfrisuren oder starre Gipsmähnen - dazu führen würde das ich diese Features vergeblich programmiere (geringe Aktzeptanz), dann streiche ich diesen Punkt und verwende die Ressourcen anderweitig. Es gibt sehr oft genügend Punkte in die man stattdessen investieren kann.

Betriebswirtschaft nimmt keine Rücksicht auf das Empfinden einzeler Personen solange es keinen ausreichenden Profit generiert.

Spiele sind für uns alle hier ein sehr persönliches Hobby. Und man möchte dort auch seine persönlichen Empfindungen wiedergespiegelt sehen, dessen sollten wir uns mehr bewusst sein finde ich. Folgende Aussagen würden wir nämlich wohl eher aktzetptieren:

Diese Angel wird 30.000 mal verkauft und 300 Leute wollen sie in grün aber deswegen machen wir sie jetzt nicht einfach in grün. (Aber ich libe Grüne Fahrräder!)
Unsere Fahrräder verkaufen sich zu 91% ohne Fuchsschwanz, daher streichen wir den Fuchsschwanz. (Aber mein Fuchsschwanz!)
Dieser Käse ist unser Umsatzschwächstes Produkt, der fliegt aus dem Katalog! (Aber mein Lieblingskäse!!)
(Verhältnisse sind plakativ übertrieben)​

Persönlich habe ich mir angeeignet die Frage "warum ist das in diesem Spiel nicht so?", genau so zu behandeln. Da sitzt kein CEO der persönlich MEINE Wünsche ignoriert sondern es sitzen dort Menschen, die Zahlen auswerten - auch bei unserem Lieblingshobby. Und auch bei der Auswahl der Geschlechter, Frisuren und sonstigem. Es IST so einfach, aller Gesellschaftlichen Diskussionen zum trotz. Und auch wenn einige Firmen einlenken, ist die einfachste Erklärung "sie erhoffen sich davon Gewinn" und nicht "das tun sie für die Gesellschaft".

Die Masse ist was zählt und trotz aller medialen Aktivitäten zu dem Thema gibt es halt Spielerschaften als Bubbles die sich mal mehr mal weniger stark für die jeweiligen Themen wie "kann ich eine Frau spielen?" interessieren. Bei FFXIV ist das so, das wissen die Programmierer und agieren danach. Bei vielen anderen Spielen ist das nicht so und auch das wissen die Firmen. Sie wissen aber auch, das selbst wenn sie das Feature "weiblicher Char" streichen, es genügend Leute gibt für die das Thema vll. wichtig WÄRE aber trotzdem spielen. Aber sie werden sich hüten offiziell zu sagen "Wir wissen das einige das wollen, aber das wäre nicht gewinnmaximierend gewesen, daher verlassen wir uns einfach darauf das einige da auch so spielen", denn das würde diese "ich hätte gern aber ich spiele trotzdem"-Spielerschaft vll vertreiben, und damit wäre diese Aussage ein Feature das definitiv nicht Gewinnbringend wäre

Grüße aus der wall of Text
Philandora


P.S.: Sollte ich jemandem hiermit angreifen, gerne diskutieren aber nicht persönlich werden - das wollte ich auch nicht. Ich wollte nur die View eines "lästigen Zahlendrehers" zur Schau stellen
P.P.S.: Ich hoffe ich habe alle Fehler gefunden, schreiben auf dem Smartphone ist ein Krampf, sry.

 

Welchen Status Quo? Es interessiert hier doch keine Sau ob Frauen oder Männer zur Auswahl stehen. Solange es zur Story und dem Setting passt ist es scheißegal!

Wogegen sich einige hier aussprechen sind Forderungen das beides zwingend implementiert werden muss. Weil es einfach nicht sein kann das irgendein fragwürdiges Anspruchsdenken dazu führt das Spielprojekte gefährdet werden, oder wie von dir gefordert, dann im Umfang gekürzt werden müssen. Da fehlen mir echt langsam die Worte!

 

Abgesehen davon ist Subjektivität implizit und man muss nicht jeden Satz mit "Ich hoffe ihr versteht mich jetzt nicht falsch aber meiner Meinung nach...." beginnen.

 

Jetzt mal Butter bei die Fische:

Wie viel macht ein weibliches Modell mit Animationen anteilig an der Kostenstruktur
a) eines wenig storylastigen SP
b) eines storylastigen SP
c) eines MP

aus?

Hier wird von einigen so getan als wenn ein weiteres (sic!) Charaktermodell nochmal 25 % mehr Budget verschlingt. Ich bezweifle, dass EfT finanziell gescheitert wäre oder auch nur wesentlich weniger Gewinn einführen würde.
Gerade bei Spielen wo es sowieso mindestens ein weiteres Modell gibt: Warum nicht erst einen weiblichens Modell basteln und dann eine zweite Variante des männlichen?

 

Ehe ich zugestehe, dass es überhaupt lohnt, über die Auswirkungen des Fehlschlagens eines umgekehrten Bechdel-Tests nachzudenken, hätte ich gern erstmal Indizien gesehen, die wenigstens nahelegen, dass ein solches Szenario in signifikantem Ausmaß in den nächsten 200 Jahren überhaupt hinreichend wahrscheinlich ist. Diese vorgeschobene Angst der umgekehrten Übervorteilung ist für mich eine der erbsensuppigsten Nebelkerzen überhaupt, deren einziges Ziel darin besteht, die Notwendigkeit überhaupt irgendwelcher Zugeständnisse in Abrede zu stellen.

 

Und man muss eben auch akzeptieren, dass es da offenbar unterschiedliche Empfindungsweisen gibt. Du bist da quasi wie mein Arbeitskollege gestrickt. Ich hingegen tauche richtig ein und erlebe auch Third-Person ohne VR alles unmittelbar wie ich selbst. Ich recke meinen Hals um die Ecke, obwohl das im Spiel gar nichts bringt. Ich spüre Höhenangst körperlich, wenn ich in einem Spiel am Abgrund stehe, vor allem wenn ich dann falle, merke ich das richtig im Magen. Das fühlt sich so an, wie wenn man ein anderes Auto, das von rechts kommt, zu spät gesehen hat und noch so gerade davor weg kommt. Ich heule parallel zu den Spielfiguren. Für mich ist insofern jede Spielfigur mein Avatar und ich wähle die Spiele danach, wie sehr dieser Avatar zu mir passt und sich gut anfühlt. Der Nachteil ist, dass ich deshalb viele Spiele verschmähe (Spiele mit Männern), der Vorteil besteht für mich aber in meinem intensiven Erleben. Tauschen möchte ich da nicht wirklich.

 

Ja, bei meiner Freundin ist das ähnlich. Wie gesagt, auf einer intellektuellen Ebene verstehe ich's auch.
Ich wollte mit meinem Kommentar auch bestimmt nicht aussagen, dass sich Frauen mal nicht so haben sollen (obgleich ich einsehe, dass man es mir auch so rum auslegen kann). Ich wollte vielmehr ausdrücken, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum so viele Männer auf dieses Thema derart hysterisch reagieren. Zumal wenn's gar nicht um die Ersetzung von Figuren geht, sondern bloß um zusätzliche Wahlmöglichkeiten.

 

Es beschwert sich doch kein Mensch, dass man einen männlichen Vikinger spielen kann. Es ist halt nur nervige, dass der Aufschrei immer nur kommt wenn Frauen in ein historisches Setting eingebaut wird. Aber all der andere Mist der nichts mit der echten Historie zu tun hat, ist egal.
Und das was du beschreibst ist ein Bild der Vikinger, dass auch zu großen Teilen durch die Popkultur geprägt wurde. Da kann man bestimmt lang und breit diskutieren, in wie fern das der tatsächlichen Realität entspricht.

 

Dann macht man halt die Frauen einfach größer. Ist ja nicht so, dass es keine Frauen gibt, die 180 cm groß sind (das ist bei Models normal, gerne auch mal 185 cm), oder Männer, die 170 cm groß sind. Also mit 175 cm würde man sich da schon in der Mitte treffen können, ohne dass die einen total klein oder die anderen total groß wären. Insofern ein komplett hausgemachtes Problem.

 

Das ist kein Anspruchsdenken, sondern Wünsche. Die wird man ja noch haben dürfen. Und ja die müssen auch mal ausgesprochen werden, sonst hört sie keiner. Da hilft auch kein "Dann kauf es halt nicht.", denn dann muss man solange warten bis mal zufällig jemand das Spiel mit den gleichen Features und Artstyle rausbringt und die Wünsche erfüllt.

 

Lustig wie viele Ausreden hier immer vorgeschoben werden. Immer schön sich selbst oder Firmen zu denen man sowieso keine Loyalität haben muss. Das man hier "Wirtschaftlichkeit" vorschiebt ist recht drollig. Wie bereits gesagt gleichen sich die Anteile von "weiblichen" Spielern immer mehr der 50% Marke an. Es macht auch schon einen klaren Unterschied ob ich als Entwickler gezielt ein Spiel entwickle wo wo das Geschlecht faktisch eine Rolle spielt. Firewatch würde z.B. so wie es ist nicht mit einem weiblichen Protagonisten funktionieren.

Die Tatsache das jemand meint die "markigen Sprüche" in Gothic würden mit einer Frau nicht funktionieren, zeigt dann schon recht viel über das Geschlechterbild der Personen und zum Teil der Gesellschaft aus. Warum darf in einer Fantasy Welt eine Frau nicht Dinge sagen wie: Du hast wohl schon lange nichts mehr auf die Fresse bekommen?

Vielen Dank dafür. Verdeutlicht gut die Problematik.

 

Nier Automata,für mich das Beste JRPG,bei den drei Hauptfiguren, sind zwei davon weiblich
Transistor ebenfalls für mich eines der besten Spiele,die es gibt, hat eine weibliche Hauptfigur.
Fran Bow ein gutes Horror spiel,hat eine weibliche Hauptfigur.
Surge 2 man wählen zwischen Männlich und weiblich,ich spiele als Mann
Bayonetta 1 & 2 nur eine Frau.
XCOM 1 & 2 man hat auch Frauen im Team
Fantasy General 2 auch da gibt es weibliche Figuren
Iconoclast = weibliche Hauptfigur
Beat em Up spiele,haben in der regel immer weibliche Spielfiguren enthalten und das nicht zu wenig.
Portal 1 & 2 weibliche Hauptfigur eine meiner Lieblingsspiele
Indivisible weibliche Hauptfigur
Nights in the Woods weibliche Hauptfigur
Momodora und Minoria ebenfalls
Chris Tales
Hellblade
Virginia
Gris
Shadwen
Beyond Good & Evil
CrossCode
Dishonored 2
Cyberpunk 2077
Dex
Little Nightmare
River City Girls
Republique

 

Niemand will mit dicken, großen Frauen spielen.

Ok, ich bin dann mal lieber weg

 

Hö? Das hast du mich jetzt aber gehörig falsch verstanden.
Mein Standpunkt ist ja, dass es absolut nachvollziehbar ist, wenn Frauen sich in Mainstream Medien unterrepräsentiert fühlen.
Ich möchte wetten, dass grade diejenigen, die hier so tun als wäre ihnen eine Umkehrung der Repräsentationsverhältnisse vollkommen egal, sich dann sofort vollkommen einscheißen würden

 

Ich bin da ganz pragmatisch:

Wenn man für eine Figur eine Story schreibt, siehe z.B. Hellblade: Senua's Sacrifice oder im männlichen Gegenpart Eizo in Assassins Creed, dann finde ich das vollkommen ok. Wer nicht als Eizo oder Senua ein Spiel erleben möchte, der kauft es halt nicht.
Wenn dann Entwickler wie bei AC: Odyssey eine generische Story haben die für Männlein und Weiblein funktioniert, dann ist das auch super.

Wenn der Held nun aber ein generisches 0815 Wesen ist, dann sollte man einen Männlich/Weiblich Button einbauen. Z.B. macht Diablo 3 das deutlich besser als Diablo 2, denn dort gab es einfach keinen Grund, wieso mein Held mit dem Namen "IceSuperSorc" oder "RoflRoxxor" nun weiblich sein muss.

Ergo, wenn es eine spezifische Story ist, macht es oft Sinn die Spieler in eine Figur zu zwängen, bei allem wo es das nicht ist sollte man einfach die Wahl anbieten.

 

Darum führen wir diese Diskussionen ja und kritisieren das moralische Ungleichgewicht. Es muss in den Köpfen der Gesellschaft ankommen, dass "Frauen fehlen, aber interessiert keinen und bringt daher kaum Gewinn sie einzubauen" moralisch falsch ist. Es muss halt Bewusstsein in der Masse dafür geschaffen werden, dass es der Status quo ein Problem beinhaltet.

 

Weil es, in der gleichen vorgetragenen Tonart absolut unpassend wäre?

Zumindest in meinem Umfeld verhalten sich Frauen zu 90% immer noch weiblich, und nicht wie ein Kerl im Frauenkörper. Selbst die Frauen mit einer, ich nenne es mal "direkten" Art sind von ihrer Persönlichkeit her immer noch klar als Frau zu identifizieren.

Das hat absolut nichts mit einem Geschlechterbild zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend gelebte Realität!

Aber in deinem Umfeld gibt es anscheinend massig Frauen deren regelmäsiger Sprachgebrauch ein ruppig vorgetragenes "Du hast wohl schon lange nichts mehr auf die Fresse bekommen?" vorsieht, wenn dir das als natürlich erscheint.

 

Kurze Antwort: Es ist Frauenfeindlichkeit, die immer dann zutage kommt, wenn Frauen zu laut werden. Und nein, Frauenfeindlichkeit muss genau so wenig "offener Hass" sein wie Rassismus. Derlei Ressentiments sind oft sogar unbewusst. Sie sind weitgehend verborgen, kommen dann aber bei "jetzt ist aber mal gut" wieder zum Vorschein. Ich bin der Ansicht, dass den wenigsten dieser Männer wirklich klar ist, warum sie derart reflexhaft reagieren. Sie versuchen es dann zu rationalisieren und dann haben wir diese Diskussionen, wo es um Geld und Aufwand geht, anstatt um das eigentliche Problem, nämlich die Geringerschätzung von Frauen, Minderheiten und Anderen.

 

In meinem Umfeld gibt es keinen Mann der im regelmäßigen Sprachgebrauch solche Dinge von sich gibt und das ist auch gut so

 

Das Problem mit der 50% Marke ist, dass das über alle Plattformen und Genre gerechnet ist. Eine nach Plattform und Genre unterteile Statistik habe ich noch nicht gesehen. Es ist nämlich davon auszugehen, das es je nach Plattform und Genre erhebliche Schwankungen geben dürfte.

Vielleicht einfach, weil es in Gothic, so wie das Spiel letztenendes gemacht wurde, absolut nicht gepasst hätte. Der Frauenanteil in der Serie lässt sich an einer Hand abzählen. Ansonsten kamen da nur Männer vor. Das gesamte Spiel hätte Geschlechtermässig komplett anders aufgebaut sein müssen um einen weiblichen Hauptcharakter glaubwürdig rüber zu bringen. Du kannst einfach in eine Spielwelt, die nur so vor Testosteron strotzt und in der es eigentlich nur Männer gibt keinen weiblichen Hauptcharakter rein bringen. Die Frage die man sich in bezug auf Gothic eher stellen sollte ist: Wo zu Henker sind die Frauen?

 

Du kannst aber schon Spiel und Realität unterscheiden? Ansonsten was sagt uns dann deine Aussage über die angebliche Lebensrealität aus? Wenn du ernsthaft nicht (oft) fiktive Narrative und Figuren die darin existieren und die Realität auseinander halten kannst, dann geh zum Arzt. Ist aber auch nur wieder vorgeschoben. Du findest doch wahrscheinlich (wie ich auch) die Bud Spencer & Terence Hill Sprüche auch gut und witzig? Reden in deinem Sozialkreis Leute auch "permanent" so?Wohl kaum.

Bezüglich des vorgeschobenen Grundes von "Wraith" in Apex Legends. Vorgeschoben weil es erstmal kein Problem des Geschlechtes der Spielfigur ist.

Wie bereits gesagt könnte Wraith größer sein. Man hat sie aber so designed das sie vergleichsweise klein wirkt weil sie recht geduckt steht und sich bewegt. Da ging es darum wie Wraith als Charakter wirkt. Dazu haben auch diverse andere Charaktere im Spiel Probleme mit der Hitbox gehabt. Nehmen wir doch mal den guten Pathfinder. Ich lese jetzt keine Forderungen das man keine Roboter als Spielcharakter haben oder sich wünschen darf.

 

Bitte zitiere mich nicht mit etwas das ich nie gesagt habe.

Danke.

 

In so einer Welt lebst du also... Argumente zählen nicht, weil, der ist ja in Wirklichkeit einfach nur Frauenfeindlich.

https://www.youtube.com/watch?v=Qw7s1nMO4yA

 

Klingt seltsam was sie da bei Apex gemacht haben. Bei Valorant z.B. klappt das ja wunderbar mit den beiden Geschlechtern und ich habe nicht das Gefühl, dass ein rein weibliches Team wegen kleinerer Modelle nun einen vorteil hätte.

 

Komisch, in meinem Umfeld machen das auch die Männer nicht.

 

Achso. Ja, da habe ich dich tatsächlich gehörig missverstanden. Sorry.

 

Oh das tut mir leid @Bethoniel , ich hab ganz normal auf zitieren bei dem Post von Philandora gedrückt.
Keine Ahnung wie das passiert ist. Ich ändere es sofort.

 

Zumal das bei anderen weiblichen Charakteren kein Problem war. Es war design spezifisch. Wraith soll halt "düster" wirken. Entsprechend geduckt steht und bewegt sie sich. Das war zumindest in 2019 ein Problem, weil sie auch im Sprint weniger Kopf gezeigt hat. Wie gesagt gab es aber auch bei anderen Charakteren wie Pathfinder Probleme. Entsprechend ist das vorgeschobener Grund und nicht ernst zu nehmen. Zeigt aber wieder die selbst auferlegte Opferhaltung vieler "Gamer".

 

Sehe ich auch so. In Overwatch beschwert sich ja auch keiner, dass Torbjörn seinen Kopf auf Hüfthöhe von Reinhardt hat...
Balancingprobleme haben jetzt nichts mit den Charakteren an sich zu tun.

 

Und? Was sagt das? Jetzt stell mal daneben die Liste mit männlichen Protagonisten. Und dann bitte nicht deine persönlichen Favoriten, sondern die Spiele der Branche insgesamt, sagen wir mal eingegrenzt auf AA- bis AAA-Core-Games, damit wir hier nicht über Casual-Games und nischige Indie-Produktionen sprechen. Es geht um das Verhältnis und nicht darum, dass es auch "viele" Spiele mit weiblicher Protagonistin gibt. Vor allem in bestimmten Genres sind Frauen echt Mangelware. Als ich Anime durch Code Vein (Soulslike, yay!) für mich entdeckt habe, war ich ziemlich schnell enttäuscht, wie viele der Spiele einen männlichen Hauptprotagonisten haben. Atelier ist da schon ein echtes Ausnahme-Franchise. Vor allem wenn man die Spiele nicht zählt, bei denen die weibliche Protagonistin dann total sexualisiert doch letztlich einem männlichen Publikum dienen soll. Ich mag vor allem Action, keine Rundenkämpfe, und Visual Novels sind nett, aber für mich kein richtiges Spiel. Ich möchte als nicht sexualisierte Frau in Anime-Optik kloppen können. Wie viele Spiele finde ich da? Und wie viele taugen da am Ende wirklich? Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wie gerne hätte ich ein Persona mit weiblichem Lead. Auf den Covern sind dann oft auch nur Frauen abgebildet und ich denke mir "naiv" zunächst: "Oh cool, geht es da primär im Frauen, die gemeinsam etwas erleben?" Haha, der Dämpfer folgt dann beim Lesen der Beschreibung: "Der Student Soundso ist auf einer reinen Mädchenschule..." Alles klar, "fickt euch einfach nur" - was anderes kann ich in so einem Moment wirklich nicht mehr denken.

 

das ist bei Models normal, so um die 180cm?
Ok. Warst du nicht die, die sich beklagt, wenn Frauen Highheels an hätten? Oder Wolcen wurde ignoriert, weil Frauen große Brüste hatten? Und das wäre aber für dich OK, wenn der Entwickler jedem seiner Frau "Modelmaße" verpasst? Das glaubst du doch selbst nicht. ^^

und da sind wir wieder am Punkt des "Überdrehens" und "Übertreibens". Sorry.

Wie gesagt, ich spiele selbst 90% Frau obwohl ich ein Mann bin, aber es muss einfach passen. Was du hier beschreibst ist Frauenhass und das systematische "Weglassen" von Frauen in Spielen. Was wir alle wollen ist: Figur passend zum Spiel. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass sich die meisten Themen der Spiele um irgendwelche Ballerei, Überfälle, Mafia, Action usw. ... dreht. Und das sind einfach Männerdomänen. Da kann man natürlich auch gerne Frauen einbauen, aber es zwingend zu fordern und zwanghaft zur Pflicht zu machen, das ist einfach zu viel des Guten.

 

Ja, genau. Da funktioniert es. Trotzdem finde ich es manchmal irgendwie komisch, wenn der "Klotz" Brimstone neben Sage steht. Ist die noch nie aufgefallen?
Ich mein, mir ist das egal. Apex wollte es eben noch realistischer machen mir korrekten Maßen, aber irgendwie ging das erstmal total nach hinten los.