Sammelthread: Bedeuten zusätzliche weibliche Spielfiguren zu viel Aufwand?

Absolut falsch, es gibt so viele Menschen die nur eine Mangelnde Bildung haben. Viele von diesen Personen holen ihre informationen aus der Glotze von diversen FALSCHEN Filmen die nach einer wahren begebenheit gedreht wurden.
Vor allem sehr junge Menschen sind da sehr stark zu beeinflussen. Man kann Historisch korrektheit nicht umschreiben nur um auf die heutige Zeit etwas an zu passen. Wenn man ihnen damit etwas Bildung verschaffen kann ist das besser als gar nichts.
Ich habe durch Total War so viel von Grenzen und Ländern kennen gelernt, das hätte ich niemals in der Schule gelernt.

Nehmen wir als bestes Beispiel Kingdom Come Deliverance , Da hat Kotaku und The Verge wie auch hier bei Tarkov den startschuss des shitstorms gegeben.
Was haben sie verlangt und wo haben sie sich darüber ausgekotzt? Nicht genug diversität und das war es eigentlich auch schon. Das für Kingdom Come Deliverance extra Historiker eingestellt wurden war allen dort SCHEISS egal. KCD möchte eine authentische aber dennoch fiktive Geschichte erzählen und das ist ihnen absolut gelungen. Kein RPG in den letzten Jahren hat mir so gut gefallen.
Und warum ist KCD ein gutes beispiel? Weil sie alles abbilden, es gibt auch ein DLC in dem man eben aus der sicht einer Frau spielt zu der exakten Zeit in Böhmen. Sie ist auch nicht irgendjemand sondern sie hat den Hauptkrater gerettet, der hintergrund ist auch bekannt.

Ich finde es echt abartig wie du mir ausweichst und immer wieder mit dem gleichen kommst. Das es für dich eben total zugeschrieben sein muss.
Die Frauen die ich persönlich kenne die Zocken, Zocken jedes Genre bis auf Sport Spiele. Also genauso wie ich und denen ist es auch Piep egal was für ein Geschlecht der Charakter hat hauptsache das setting passt und die Geschichte.

 

Und wieder jemand der es nicht versteht. Es geht nie darum dass eine Frau in einem neuen franchise eine Hauptrolle spielt.
Es geht darum, dass bekannte Franchise und deren Hauptfiguren einfach ausgetauscht werden mit einem anderen Geschlecht. Siehe Ghostbusters 2016,
Oceans 8, Thor etc.

 

Komisch, soweit ich das gesehen habe sind die Figuren gänzlich andere Figuren. Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo gesagt würde, dies sei nun Ray, das Egon, dort Winston etc. Man hat ein Reboot mit anderen Figuren gemacht. Man hätte es auch als Fortsetzung drehen könne und Bezug auf die Figuren der ersten beiden Teile nehmen können. Spielt aber keine wirkliche Rolle.
Das war auch nie das Problem des Films.

 

Thor? Der Gott Thor wird von einer Frau gespielt? Ernsthaft? Heißt die dann Thorette?

 

Dass der Entwickler keine Frauen im Spiel wollte, hatten wir schon lange geklärt, das ist auch in Ordnung...dafür muss man auch keine Ausrede erfinden. Darum gings ja jetzt gar nicht mehr...

 

@VaniKa
Historische Spiele sind historisch. Punkt. Da gibt es gar keine Diskussion. Wenn du Diversität willst, dann wirst du diese nicht in historischen Spielen finden, sondern nur in Fantasy Spielen. Diese Fantasy Spiele können einen historischen Bezug haben (ala AC), aber dann sind es trotzdem keine historischen Spiele.
Niemand hat was gegen mehr Spiele mit weiblichen Protagonisten. Aber sieh einfach ein, das es Szenarien gibt, bei denen das einfach kaum möglich ist. Ein Mittelalterliches RPG bei dem eine Frau metzelnd durch die Gegend zieht ist historisch in etwa so authentisch wie das Jessica Armstrong der erste Mensch auf dem Mond war. Beides hat höchstens was in einem Fantasy Szenario verloren.
Wie gesagt: In einem Fantasy Szenario kannst du tun und lassen was du willst. In einem historischen Szenario nicht. Und nichts was du sagst wird daran etwas ändern.

Würde es mich stören wenn es mehr Spiele mit Frauen in der Hauptrolle geben würde? Nö, warum auch. Mich interessieren zwei dinge an einem Spiel:

1. Macht es Spaß
2. Ist die Story interessant (sofern es eine gibt)

Da ist es mir völlig egal, ob ich einen Mann, eine Frau oder ein Eichhörnschen Spiele. Weil das Geschlecht der Figur in einem fiktiven Szenario verdammt nochmal völlig irrelevant ist. Wie Fiesfee schon schrieb, die meisten Geschichten sind so geschrieben das man den männlichen Hauptcharakter problemlos gegen eine Frau austauschen könnte. Das es trotzalledem mehr Spiele mit männlichen Protagonisten gibt, liegt einzig daran, das immernoch tendenziell deutlich mehr Männer in der Branche arbeiten als Frauen. Damit werden auch die Skripte überwiegend von Männern geschrieben, und den fällt es in aller Regel deutlich leichter sich in andere Männer hineinzuversetzen als in Frauen. Ich nehme an das es Frauen umgekehrt nicht viel anders gehen wird.

@bellab
Das hat nichts damit zu tun das es sich um ein historsisches Spiel handelt. Für Spiele zu Film oder Buchvorlagen gelten die gleichen Regeln. Wie schon gesagt, ein HdR-Spiel in dem jeder zweite Charakter Zaubern kann, ist ein immenser Lorebruch. Wenn du das machst, dann hat das Spiel nur noch am Rande was mit der Vorlage zu tun. Und auch Änderungen zum zwecke des Gameplays, müssen sich immer noch im Rahmen der Lore, bzw. der historischen Vorlage bewegen.
Wenn du ein Fantasy Spiel in einem eigenen Universum machst, dann kannst du da machen was du willst. Da kannst du dann auch nackte Frauen gegen Aliens mit Hoden im Gesicht kämpfen lassen, wenn du das denn möchtest.
Ansonsten unterliegt das gewählte Szenario halt bestimmten Regeln, die durch das jeweilige Szenario und dem Lore den du dir ausdenkst bestimmt werden.

@Makekith
Ghostbusters: Die Frauen wurden nicht kritisiert, sondern die misserable Umsetzung und das es quasi ein komplettes Remake des Originals war. Was da dran ist kann ich aber nicht beurteilen, habe den Film nie gesehen
Oceans 8: Kann ich nichts zu sagen, hab ich nichts von mitbekommen.
Thor: Hier wurde Tatsächlich kritisiert das eine männliche Rolle durch eine Frau ersetzt werden soll. Das hatte aber, so wie ich das mitbekommen habe überwiegend was damit zu tun, dass der wechsel an sich unlogisch war, weil Thor ein Name ist, und kein Titel den man mal eben abgeben kann.

 

Warum wird's dann hier seitenlang getan?

 

Hab ich anders gesehen...manche denken es müsse eine Ausrede geben, andere wissen, dass es keine geben muss. Von mir wirst du keine finden. Sie wollten keine Frauen in ihrem Spiel. Punkt. Fertig. Das hat man zu akzeptieren und spielt es oder spielt es eben nicht. Die Meinung hatte ich von Beginn an - auch mit dir schon diskutiert...wir drehen uns im Kreis.
Hier geht es schon längst um etwas Andres.

 

Ja, mir geht es jedenfalls nicht um dieses eine konkrete Spiel. Dieses eine Spiel ist lediglich der Anlass, um über viel grundsätzlichere Dinge zu sprechen. Dieses Spiel ist lediglich ein Pilz-Fruchtkörper eines viel größeren Mycels. Mir geht es um das Mycel. Und da ist "weil sich diese Firma in diesem Einzelfall eben dazu entschlossen hat, keine Frauen spielbar zu machen" kein Argument.

 

Nein, einfach Thor. Wie im Comic auch.

 

Gibt sicherlich die nötigen Kotaku und Bizzfeed Artikel dazu xD
Hier in Deutschland ist das ja eher klein die Anzahl der empörten. Aber so magazine wie Kotaku die suchen sich ja gezielt solche Dinge um Schlagzeilen zu machen.

 

Das passt viel eher zu The Verge aber gut im Grunde alles das gleiche.

 

Ist denn der restliche Teil dieser Mission/Kampagne überwiegend authentisch/glaubhaft dargestellt? Oder gibt's da auch die Elemente (Katana, Prothesen usw.), welche ohnehin Zweifel aufkommen lassen sollten?

 

Eher weniger, man ist als Hauptcharakter zb fast am ersaufen im eiskalten Fluss, kommt gerade so im tiefsten Winter da raus und Schlägt einen Deutschen Soldaten ohne probleme zu brei in der nächsten Hütte. Relativ fiktiv, das hätte ein Mann auch nicht geschafft bei den Temperaturen. Das war es aber dann auch wieder schon.
Es gab schon ein paar Norweger die sich darüber aufgeregt haben denn es waren eben Norweger die da gestorben sind.

Das Problem hierbei ist wie bei Tarkov, die Präsentation von EA das es Authentisch sein soll und das was der Chef da von sich gegeben hat mit dem Bescheuerten Zitat an seine Tochter.

 

Das verstehe ich auch bis heute nicht. Nicht nur hätte DICE einfach eine eigene, fiktive Geschichte erfinden können, sie hätten auch reale weibliche Vorbilder heranziehen bzw. deren wahre Geschichte erzählen können. Da unterstelle ich denen noch nicht mal eine böse Absicht, sondern das war einfach unnötig und dumm. Mir geht es nämlich sehr wohl so dass ich wirklich gerne mal die Erlebnisse verschiedener, mutiger oder herausragender Frauen aus dieser Zeit der Kriegswirren nachspielen und ein Stück weit nachempfinden wollen würde, zu denen es teilweise bereits Verfilmungen gibt, gerade weil sie so bemerkenswert sind. (bspw. diese russische Scharfschützin mit 300+ bestätigten Abschüssen) Ich lehne zwar diese Heldenverehrung ab, trotzdem kann man daraus eine interessante SP-Kampagne machen.

Wie gesagt, ich verstehe es nicht.

 

Weiter oben wird beschrieben dass dein Aussehen in Tarkov ziemlich zweitrangig ist, und du die Figur so gut wie nie siehst. Da sie nicht mal im Inventar zu sehen ist.

 

Und die Stimme?

 

Das ist sehr kontraproduktiv wenn du auf den knopf drückst um was zu sagen. Dann weiß jeder das dort einer ist und es ist bald um dich geschehen :P
Akustik ist bei dem game sowas von genial , selten sowas gehört ...

 

Naja es gab schon öfters auch weibliche Heldinnen, selbst als die Spielerschaft damals noch beinahe nur aus Männern bestand. Miss Paxman, Mario Klon mit Blondine wo ich leider den Namen vergessen habe. Und ganz viele japanische Spiele. Wenn ich mich nicht irre spielt man doch schon im ersten Resident Evil eine Frau. Oni, Clock tower, Dino Crisis etc.

 

Bei diesem Beispiel hier sehe ich persönlich aber weniger das Problem bei den Frauen als viel mehr beim Missionsaufbau bzw. der grundlegenden Verfälschung der historischen Tatsachen. Die Mission wäre auch nicht respektvoller gewesen, wenn sich da 2 Kerle durchgeballert hätten.
Man hätte mMn ja ruhig sowas machen können wie "Wir möchten nicht nur die an vorderster Front kämpfenden Soldaten ehren, sondern zussätzliche alle sich im Widerstand befindlichen Menschen, deswegen gibts hier zusätzlich ne Frau als möglichen Spielchar." Dann am Ende der Mission quasi als Debriefing die historischen Gegebenheiten sauber widergeben und schon wäre das deutlich respektvoller gegenüber der Gefallenen als bei der jetzigen Mission mit 2 Männern.*
Die Frauen scheinen mir hier ein zweitrangiger Grollgrund.

*Disclaimer: Nicht selbst gespielt, verlasse mich hier auf Beschreibungen der Mission.

 

Wieso wurden den Römern eine Einheit gegeben, die gegen die Kiegselefanten ankommt, damit die Elefanten nicht übermächtig sind?
Wieso darf der Spieler als Römer seine Armeen so aufbauen, wie es ihm/ihr passt und nicht zwanghaft nach historischem Vorbild?
Wieso gibt es ihm Videospiel ein Respawn?
Wieso gibt es in Shootern keine Ausdauer?
Wieso kann ich eine Schlacht mehrfach spielen?
Wieso kann eine Schlacht unterschiedlich ausgehen?
Wieso gibt es dann kein Wimmern, Heulen und Todesschreie, die über das Schlachtfeld zu höhren sind?

Kein Spiel kann den Anspruch nach Realität genügen. Deshalb ist es unerheblich, ob es damals Frauen gab oder nicht. Schon, wenn ich als Kelte in Persien einfallen kann, fang ich nicht an, mir sorgen zu machen, dass eine meiner Generäle weiblich ist.

 

Aber ist hier das Problem nicht eher das gewisse Gruppen alles tun um sich zu empören? Die Zielperson oder Firma in ein extrem schlechtes Licht zu rücken. Da werden dann mal extra Jahre alte Kommentare raus gesucht aus den Tiefen des Internets nur um zusätzlich eins rein zu drücken. Mir geht diese Geier-Mentalität ziemlich auf die Nerven.
Ich meine wo is denn da die Rationalität abgeblieben? Es geht nur ums stänkern und zu schreien "ohhh solche Frauenfeinde" das schlimmste an der Sache, es sind meistens Leute die mit dem Spiel nichts zu tun haben, sich sonst nicht dafür interessieren oder es spielen.
Ähnlich mit Sarkeesian in ihren Videos. Beschreibt dass es in Hitman Ziel wäre Stripperinnen ab zu knallen. Da merkt man halt dass sie sich mit dem Spiel nie beschäftigt hat und nur random Szenen dazu aufgenommen hat. Uninformierte die dann ihre Videos schauen denken sich dann "was ein krankes Spiel"
Ähnlich hier bei dem Artikel, die uninformierten bilden sich anhand des Shitstorm oder gewisser Artikel die Meinung "Der Entwickler ist Frauenfeindlich, sexistisch."

 

Jo, das sagte ich ja auch schon das ein Mann das auch nicht geschafft hätte. Hätte EA einfach nichts zu historisch gesagt wäre das halt so okay gewesen weil das halt BF ist. Man erwartet nichts anderes.

Respawn - Check
Ausdauer - Check

Noch etwas, was Tarkov nicht haben sollte?

 

Wimmern, heulen, Fassungslosigkeit und Todesschreie gibt's in den Total War Spielen. Auch Figuren die langsam dahin krepieren und nicht sofort tot umfallen. Musst mal rein zoomen in der Schlacht

 

Joa, passiert in alle Richtungen. Die erhebliche verbesserte Dokumentation von Aussagen im Verleich zu Zeiten, als nur TV- und Zeitungsinterviews die "Öffentlichkeit" darstellten. In der Hinsicht müssen wir alle aufpassen, was wir heute von uns geben. Kann uns immer einholen, egal wer wir sind und wo wir politisch stehen.

Die "Uninformierten"..möchtest du schon wieder deine Meinung als Fakten darstellen?
Mein Sachstand ist jedenfalls folgender: Die damalige Aussage gab ein Entwickler von sich, der im Rahmen der Spielepräsentation Fragen beatwortete. Damit trat er als Entwicklervertreter auf und leistete sich eine "fragwürdige" Aussage.
Kürzlich kam diese Aussage wieder hoch, das Studio gab eine andere Begründung an und rügte den Mitarbeiter.

Ausdieser Sachlage kann ich jedenfalls keine eindeutige Schlussfolgerung ziehen, ob die Entwickler nun sexistische Frauenfeinde seien oder nicht.
Falls du mehr Informationen hast - schließlich kann deiner Aussage nach ja nur der Uninformierte zur Auffassung kommen, dies seien sexistische Frauenfeinde - dann gerne her damit.

 

Okay, tut mir leid ich habe mich eher auf BF V als auf EfT bezogen und dabei auch nur auf Aussagen hier im Thread, dass BF V ein sooo realistisches Spiel ist und es deshalb keine Frauen geben dürfte, aber auf solche Sachen keine Rücksicht nimmt, weil mus ja Spass machen.

Mal als Frage, darfst du nach einer Runde nachdem du gestorben bist danach wieder eine Runde starten? Das wäre auch eine Art Respawn. Wird dir der Schmerz der Einschüsse übertragen, sodass du ihn als Spieler spürst?

Ahh okay, so genau habe ich nie zugehört. Ich spiele Total War lieber als Allmächtiger, der über den Truppen fliegt und Befehle direkt in den Köpfen der Soldaten projiziert.

 

Mit ner Kinetic Weste möglich das du was spürst. Gibt auch Teure aufbauten das du mit Paintballs beschossen wirst wenn du im Spiel getroffen wirst.

Wenn du Stirbst Bist du quasi jemand anderes der aber das was du gefunden hast und in sicherheit gebracht hast nutzen kann.

*edit:
Du spürst bei einem echten Treffer in den ersten moment wahrscheinlich nicht sehr viel.
Ich kann da nicht mit Erfahrung sprechen aber jemand wie ich der sich mehrfach und alle paar Jahre wieder etwas bricht kann dir sagen das es dauert bist du den echten Schmerz spürst.

 

Schmerzensschreie, wenn man getroffen wird, passieren also nur auf Knopfdruck?

Ich nehme aber mal an, dass dir eh bewusst ist, dass dein "Einwand" auf meine Frage, die @Makekith ignoriert, keiner ist.

 

Sehr schön geschrieben, sehe ich genauso

 

Realismus und Authentizität sind zwei verschiedene Dinge. Das eine will die nur das Gefühl geben als wärst du in einem 2WW Szenario. Das andere will es so genau wie möglich reproduzieren.

Die BF Teile hatten bis dahin immer sehr von ihrer Authentizität gelebt. Eine Frauen Armee gegen die andere zerstört das ganze halt ziemlich und is halt hart lächerlich. Dann soll es nicht 2WW sein sondern Fortnite oder ähnlich Fantasy Szenario. Da is es nämlich egal.

 

Spec Ops the Line war ein gutes Spiel. Ich finde es sehr vorbildhaft mal ein Spiel zu haben das Krieg und das Genre Kriegsspiel kritisiert. Man darf Ruhig den Schrecken zeigen und den Spieler vor den Kopf stoßen und fragen "ist das wirklich das was du willst?"

Klar dann nur für Erwachsene und mit entsprechender Warnung davor, aber so etwas find ich spannend und es regt zum Denken an.
Gern mehr kritische Geschichten in Spielen.

 

Du solltest nicht zu viele Vermutungen über meine Person anstellen. Zwischen Können und Wollen besteht ein großer Unterschied. Ich empfinde es viel mehr so, dass ich mich bewusst davon distanziere, Gedanken und Gefühle zu übernehmen, die ich nicht in mir haben möchte. Wenn ich ein Spiel spiele und eine bestimmte Figur steuere, dann versetze ich mich vielleicht schon zu viel in sie hinein. Wobei das bei einer Figur, die ich freiwillig in mich hinein lasse, durchaus angenehm ist. Es passiert aber bei besonders hoher Resonanz durchaus, dass ich, wenn ich nach dem Spielen an die frische Luft gehe, mich fühle, als sei ich die Person. Mir ist zwar bewusst, dass ich das natürlich nicht bin, aber ich habe das Gefühl, wie sie zu denken, zu fühlen und ihre Gestik und Mimik zu spiegeln. Das klingt dann irgendwann ab, aber es ist quasi wie ein Nachhall. Ich möchte selbst bestimmen, was ich da in mich und mich derart beeinflussen lasse. Bei Filmen fange ich oft im selben Moment an zu heulen wie die Figur, mit der ich mich identifiziere. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich keinen Mann spielen, kein Mann "sein" will. Mir macht eine männliche Perspektive Angst. So wie ein Mann die Welt sieht, das ist mir fremd. Das Selbstverständnis von sich selbst als Mann, der Blick auf Frauen als die anderen. Und mit fremd meine ich nicht, dass ich es nicht verstehen könnte, sondern dass ich es nur zu gut verstehen kann und mich das regelrecht gruselt. Das hört sich jetzt wahrscheinlich total männerfeindlich an, aber es ist nicht per se schlecht, was ich da sehe, es ist bloß absolut nicht die Weise, wie ich die Welt sehen möchte.

Wie ich aber immer wieder versucht habe, klarzustellen, hat das aber mit meiner Sichtweise, wann männliche Spielfiguren in einem Spiel anprangerungswürdig sind, nicht wirklich etwas zu tun. Wie gesagt, ich kann gut mit den Spielen leben, auf die ich da verzichte. Ich finde es höchstens schade, wenn es ansonsten für mich ein gutes Spiel wäre. Ich fand das z.B. bei Sekiro durchaus schade, habe From das aber nicht übel genommen, da sie bereits mit Soulsborne gezeigt haben, dass sie keine Maskulisten sind. Wirklich stören tut es mich dann, wenn ich den Eindruck habe, dass es ein "Männerverein" ist, der Frauen aus Desinteresse, Geringschätzung oder Ablehnung nicht spielbar macht.

Damit kann ich halt leben. Ich muss nicht jedes Spiel mitnehmen. Ich komme eh schon nicht hinterher und der "Pile of Shame" wächst eh immer weiter.

Ich weiß, es ist immer toll, wenn man als Mann Frauen nennen kann, die so gar nicht feministisch-zickig sind. Die "beweisen" dann immer, dass das mit dem Feminismus doch bloß Quatsch ist.

Vielleicht (!) wäre das so. Dann wäre es auch absolut korrekt, wenn aus Richtung eines Maskulismus (der etwas anderes wäre als das, was heute unter dem Begriff zu verstehen ist) die Kritik käme. Es geht nicht darum, ob nun ein Geschlecht besser oder schlechter als das andere wäre. Aber die Dinge sind eben wie sie sind. Früher hatten die Männer nun mal die Macht und heute gibt es Feminismus, der das aufarbeitet.

Wie gesagt, Geschichte kann man auch auf andere Weise nicht vergessen. Wie viele Spiele gibt es, die den Holocaust verarbeiten? Sooo viele sind das nicht. Aber das Thema ist präsent wie nie. Also wirklich notwendig sind Videospiele dazu nicht. Ich will aber auch gar nicht, dass man die Geschichte vergisst. Im Gegenteil. Es ist ja gerade Teil des Problems, dass man viel zu wenig auf dem Schirm hat, was früher passiert ist, und bei Themen wie diesem immer so tut, als hätte unsere Vergangenheit mit unserem Status quo überhaupt nichts zu tun. Bei den Spielen geht es mir eher darum, nicht die Misstände fortzuführen, sondern moderne progressive Maßstäbe die Spieleentwicklung leiten zu lassen. Da kann es dann gerne, das würde ich mir auch wirklich wünschen, Spiele geben, die kritisch mit der Vergangenheit umgehen (und auch mit unserer heutigen Zeit). Ich würde gerne mal ein Spiel sehen, das offen Sexismus zeigt, aber auf kritische Weise. Das wäre dann wieder Bildung.

Mir geht es wie gesagt nicht so sehr um das Aussehen als um die Identität der Figur. Sobald ich weiß, dass es ein Mann sein soll, ist es ein Mann in meinem Kopf, mit allem was ich damit verbinde. Ich hatte No Man's Sky irgendwann gekauft, nachdem ein großes Update kam, und mich dann verwundert gefragt, wieso man bei dem Spiel keine weibliche Figur erstellen kann. Ich dachte zunächst: Vielleicht kann man das später? Oft gibt es ja erst ein Tutorial mit einer neutralen Figur. Aber nichts. Und auch, wenn dieser Raumanzug quasi völlig unmöglich macht, ein Geschlecht zu erkennen, so war für mich klar: Das ist ein Mann. Das Spiel habe ich dann refunded. Dahingehend kann ich mich auch wirklich nicht selbst verarschen und mir einreden, dass das genau so gut eine Frau sein könnte. Und irgendwelche Aliens interessieren mich ehrlich gesagt auch nicht. Mit Ori and the Blind Forest hatte ich kein Problem.

---Cut---

Ich möchte aber nun auch mal etwas für Schlichtung sorgen, nachdem ich das Thema noch etwas habe sacken lassen. Ich weiche von meiner grundsätzlichen Meinung nicht ab. Ich sehe es als Problem, dass historische Themen in der gesamten Themenlandschaft von Videospielen einen gehörigen Teil einnehmen und dadurch potenziell für ein Ungleichgewicht bei Inklusion und Diversität sorgen, wenn Zugeständnisse an die heutige Zeit nicht gemacht werden sollen. Nun sehe ich aber auch ein, dass ein Verbot kaum durchsetzbar wäre und auch vielen Spielern sauer aufstoßen würde. Ich frage mich bloß, wie ein Kompromiss aussehen könnte. Meine Haltung rührt nicht daher, anderen den Spaß verderben oder Männern ihre Spiele weg nehmen zu wollen, sondern Gerechtigkeit herzustellen auf oberster Ebene. Die Frage ist nur: Wäre es gerecht, Leuten diese Spiele in der Form wegzunehmen? Wohl eher nicht, das gebe ich zu. Aber wie bringt man das nun in Einklang? Ich hoffe zumindest, dass man meinen Standpunkt grundsätzlich verstehen kann und worum es mir eigentlich geht. Ich würde mir zumindest wünschen, dass man verantwortungsvoll mit der Frage umgeht, wie viel historische Authentizität wirklich notwendig ist im jeweiligen Fall und dass man im Zweifelsfall bereit ist, zugunsten von Inklusion und Diversität Zugeständnisse zu machen.

 

Ist es möglich, dass du dich dann aber auch, aufgrund einer gewissen Voreingenommenheit bei der Thematik, "selbst verarschst" bzw. dir eingeredet hast, ein Mann zu sein, obwohl da ebenso wenig drauf hindeutet? Du spielst in NMS zwar keine Frau, aber auch keinen Mann und genaugenommen wohl auch keinen Menschen. Das Spiel nutzt ausnahmslos neutrale Anreden und das ganze hat auch einen Storyhintergrund. Einzig die Fauna, die du auf den Planeten finden kannst, ist gegendert, da gibt es wiederum zig Geschlechter.

Mehr Anpassungsoptionen für den Editor sind aber immer nett.

 

Deshalb steht am Ende meines ersten Satzes, möchtest.

Da meine Mutter ganz krass damals dabei war und Änderungen mit durchgesetzt hat, habe ich diese Haltung nicht, dass es quatsch ist.
Ich weiß ja jetzt ehrlich gesagt nicht wie du auf die Idee kommst das es hier um Feminismus geht. Hier geht es darum das es gar keinen unterschied macht ob da eine Frau oder ein Mann vor dem PC sitzt. Da keine Spiele abgelehnt werden aufgrund des falschen Geschlechtes. Die Spiele werden abgelehnt auf Grund der Tatsache das sie einem einfach nicht gefallen.
So wie ich meistens Fleischklops Spiele eben wie Gears ablehne macht es meine Schwester auch. Ehrlich gesagt kenne ich niemanden persönlich dem das Überhaupt gefällt, haha.

So etwas in Spielen einzubringen die Authentizität zeigen wollen ist meiner Meinung nach nicht möglich. Da muss der Geist davor schon verstehen was aktuell in der Gesellschaft passiert und was anders werden muss.

 

Ich hatte gegoogelt und die Frage nach einem weiblichen Charakter wurde mehrfach über den Lauf der Zeit gestellt. Die Anomaly-Figur sieht halt eher männlich aus und wurde auch von anderen so bewertet. Mich hat in dem Moment geärgert, dass sie sich offenbar wieder nicht die Mühe machen wollten bzw. der Default wieder eher männlich war. Da hatte ich dann schon wieder keine Lust mehr. "Ist doch immer das Gleiche."

Doch, genau darum geht es, mir zumindest. Ich betrachte das Thema vor diesem Hintergrund, und da nimmt dann EfT quasi eine Stellvertreterrolle ein. Wie gesagt, mir geht es nicht um dieses eine Spiel. Es geht darum, was "wir machen nur Kerle" aussagt und für eine Signalwirkung hat. Mir ist schon klar, dass hier jeder auf seiner eigenen Ebene die Dinge betrachtet, aber da reden wir auch einfach oft aneinander vorbei. Ich hab ja schon mal gesagt, dass das Problem nicht sichtbar ist, wenn man den Radius auf dieses Spiel beschränkt, denn dann sieht man nur ein Studio, das isoliert betrachtet einfach nur keine weiblichen Models eingebaut hat, vielleicht sogar aus ganz harmlosen Gründen. Da fragt man sich dann natürlich nur perplex: "Warum soll das denn schlimm sein?" Und dann versucht man das zu rechtfertigen. Dann versucht man ständig, zu zeigen, dass das Geschlecht doch egal sei, damit dann auch so eine Vorgabe nicht mehr schlimm ist. "Schau her, meine Freundin spielt auch den Holzfäller mit Bart und hat kein Problem damit. Das Problem muss bei dir liegen."

Ich würde aber auch nicht behaupten, dass ich hier völlig allein stehe mit meiner Ansicht. Denn sonst wäre das Thema weder hier, noch auf diversen anderen (großen) Seiten erschienen. Dann gäbe es diesen Thread gar nicht. Man kann sich wohl auf eines einigen: Es gibt Diskussionsbedarf. Es gibt ein Problem, auf der einen oder auf der anderen Seite. Ob das Problem nun konkret bei diesem Spiel liegt, ist dann sogar noch eine andere Sache. Ich finde aber gut, dass man durch Vorfälle wie diesen darüber spricht. Beschränkt man sich jedoch auf das Spiel, findet die besagte Diskussion nicht statt.

 

Das ist schon richtig, Gegenteiliges behauptet auch (hoffentlich) niemand.

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Ich bin auch deshalb darauf eingegangen weil man die Verhältnisse sehen muss bei solchen Diskussionen. EA/DICE hat im Gegensatz zu einem kleinen Indie Entwickler ganz andere Möglichkeiten, viel mehr Geld, know how, Technik und Kontakte in die Branche und betreibt eigene Abteilungen für Sounddesign, Tonabnahme, Recherche usw. Trotzdem unterläuft ihnen ein solcher - in meinen Augen kapitaler - Fehler und ich fand es bemerkenswert dass viele selbst das noch mit kruden Argumenten für sich hingebogen und verteidigt haben, während man auf der anderen Seite jetzt ein großes Fass aufmacht wenn ein kleines Indie Team wie Battlestate Games (und ich wüsste mal gerne wie viele da überhaupt arbeiten) auf die Erstellung weiterer Charaktermodelle verzichtet.

Was zudem gerne übersehen wird ist dass sie auch bei den männlichen Modellen nicht gerade die tollste Auswahl überhaupt haben, dafür aber eine Menge Items, Waffen, Kleidung, Helme, Westen usw. die jeweils alle wieder auf solche neuen Charaktermodelle angepasst werden müssten. Das ist natürlich machbar, aber faktisch einfach mehr Arbeit die verständlicherweise derzeit besser in die technische und inhaltliche Weiterentwicklung des Gameplays, der Spielwelt und andere Vereiche investiert wird, als in Extrawürste, die bei CoD, Battlefield, CS usw. nie gleichermaßen kritisiert wurden, obwohl das teils keine uralten Spiele im Vergleich zu Escape from Tarkov (Alpha Release 2016) sind und das Argument "zu viel Arbeit" bei dem finanziellen Background nun wirklich nicht gezogen hätte.

Trotzdem bin ich sehr dafür dass man jedem seine kreative Freiheit lässt und nicht immer gleich alle in die Pfanne haut nur weil sie nicht so ticken, so machen oder so arbeiten wie man selbst das gerne hätte. Wie schon weiter vorne geschrieben, warum nicht mal ein Spiel in dem nur Frauen in den Krieg ziehen, ums Überleben kämpfen usw.?! Das kann man auch mit einer Lore herleiten wenn man das will. Bspw. durch ein Virus welches nur Männer befällt oder weil nach einer atomaren Apokalypse die Insassen eines Frauengefängnisses überlebt haben oder sowas... mich würde das kein bisschen stören, weil ich das im Gegenteil sogar für einen interessanten Ansatz halten würde. Ich habe jetzt schon von mehreren Frauen gelesen die meinten sie wären selbst in der Spieleentwicklung und wüssten genau dass das alles nicht viel Arbeit ist. Go on - do it.

 

Da es für mich völlig unverständlich ist, wie so ein Thema wieder und wieder zum Gegenstand ewiger Diskussionen wird, habe ich folgenden Vorschlag.
Wie wäre es, wenn nikita dafür sorgt, dass Frauen eingeführt werden, allerdings um die Illusion dieser grundlos stänkernden Leute etwas ins Bilde zu rücken: Frauen wie sie beim Militär zumeist tatsächlich in kämpfenden Einheiten auftauchen - kein zierliches Model mit großen Brüsten, Taille und nem schicken Po, sondern eher das was man als Mannsweib bezeichnen würde ¯\_(ツ)_/¯

 

Du solltest mich nicht zitieren wenn du das auf einen anderen Kontext anwenden willst. Wo sagte ich denn zb Feminismus ist quatsch? Willst du mich und meine Freunde damit in ein schlechtes Licht rücken?

Diese Seiten die das ins Rollen gebracht hat + den paar twitter user finde ich eben lächerlich denn das alles sieht mir genauso aus wie irgend welche Heinis mit rechten Parolen die meinen sie repräsentieren irgend was großes. Weniger Menschen denn je können in diesem Zeitalter sau laut werden und genau das ist hier das Problem mit diesem Bericht über Tarkov. Es wird dargestellt als ob es ein wütendener Mob ist der aber im Grunde auf ein wenige Personen zurück fällt.
Wenn ich mir jetzt sogar alte YT Videos von Tarkov anschaue die 3 Jahre alt sind sehe ich dort neue Einträge und wtf sehe ich da? Menschen die sich jetzt das Spiel nur kaufen wegen der Diskussion darum.
Den Effekt der von Ganz besonders zwei Seiten versucht wird zu konstruieren geht schon wieder wie damals bei KCD nach hinten los.
Auf diesen Webseiten kann man nicht einmal etwas richtig stellen da die sie keine Kritik zulassen.
Ziemlich Radikal was das oben einmal mehr mich bestätigt.

 

Die Aufregung wäre sehr wahrscheinlich deutlich geringer ausgefallen, wenn nicht irgendwer das alte Statement ausgegraben hätte. Gäbe es nur die aktuelle Aussage würden wir hier vermutlich gar nicht diskutieren, weil sich die überwiegende Rezeption zwischen "" und "schade, aber ok." bewegt hätte.

Sexistische Aussagen in irgendeine Richtung sollte man aber anprangern.

Ich stimme zwar vielen deiner Aussagen bis zu einem gewissen Punkt zu, deine Ablehnung von z.B. NMS, nur weil die Figur als männlich identifiziert werden könnte(!) finde ich aber schon sehr, sehr extrem.

Meine Wunschvorstellung wäre eine grundsätzliche Wahlmöglichkeit in allen Spielen. Meinetwegen männlich, weiblich, andere. Schadet so erstmal niemandem.
Bei einem großen Rollenspiel steigt der Aufwand dabei allerdings natürlich gewaltig.
Ein Spiel allerdings pauschal abzulehnen, weil es diese Wünsche nicht erfüllt, wäre mir zuviel. Das mache ich, wenn ich das Szenario, das Gameplay oder Ähnliches uninteressant finde. Oder den speziellen Charakter, welchen ich im Spiel verkörpern soll. Wenn der schnarchlangweilig ist müssen Gameplay und co. schon richtig stark sein.

Ich würde eine Abkehr vom männlichen Default auch begrüßen, aber man muss dabei nicht mit der Brechstange vorgehen.