Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Da hätte ich ja unter der Woche schon keinen Bock drauf

 

Du wirst dafür nicht bezahlt?

 

Nein, da ich nicht in der Zeiterfassung bin. Deshalb kann ich momentan auch statt der im Vertrag aufgeschriebenen 40h eher 45-50h/Woche arbeiten, ohne dass das irgendwo aufgeschrieben wird oder morgen 10-12h arbeiten und dafür keine Überstunden bekommen. In der Theorie dürfte ich Feierabend machen wann ich lustig bin, in der Praxis eher nicht.

 

Umbau/Erweiterung im Geschäft der Frau und noch ausstehende Klausur + Masterarbeit. Werde wohl erst Ende des Jahres mim Studium komplett fertig sein. Danach könnte ich zwar noch 1,5 Jahre mit ner recht hohen Lohnfortzahlung verreisen, aber die Frau nicht. Und das Donnerwetter will ich nicht erleben, wenn ich ohne sie abhaue und Spaß habe.

Außerdem:
"Herr Tommy86, was soll denn diese enorme Lücke in Ihrem Lebenslauf?"
- "War geil."

 

Das nennt man "Sabbatical" !

 

Und eine kurze Social Media Recherche enttarnt es dann als das, was es wirklich war: Eine komplette Eskalation rund um den Erdball, der gottlose Hedonismus in Reinform und an der Grenze der Legalität.

 

Malle ist nur einmal im Jahr und bist halt länger geblieben.

 

Ich bin genau 1x nach „dieser Lücke“ im CV gefragt worden.. und das war ne Standard HR-Deppenfrage... den Rest (fachliche Verantwortliche) interessiert sowas schlicht nicht... also kein Stress

 

Ist das bei Hochqualifiziertem Stellen wirklich ein Thema?

 

Ich würde den Leuten einen Vogel zeigen.

 

"Ich könnte es ihnen sagen, aber danach müsste ich sie töten."

 

Klingt so wie das Sabbatical eines Kollegen, ja.

 

Und wenn man länger sucht zeigt sich, man wollte nur angeben.

 

Teile dieser Antwort würden sie nur verunsichern.

 

Nein. Und falls doch, ist man bereits bei der falschen Firma gelandet.

 

Nimm das nicht zu ernst. So eine Lücke interessiert niemand. Eine längere Reise bildet und formt ja auch den Charakter und öffnet einem die Augen für andere Länder und Kulturen.

Ich würde da sofort losziehen, mindestens 2-3 Monate. Und deine Frau soll sich 3 Wochen Urlaub nehmen und wenn du einen schönen Ort gefunden hast kommt sie für einen Urlaub nachgeflogen.

 

Es werden mittlerweile in den Ausschreibungen ja sogar Querdenker gesucht. Schnurgerade, perfekte Lebensläufe sind out, zumindest wenn es um mehr als 0815-Stellen geht.
Wird sicher auch irgendwann mal wieder anders laufen, zurzeit haben Menschen mit längeren Trips aber beste Voraussetzungen.

 

Lücken sind doof, wenn man sie nicht erklären kann. Da springt beim Personaler das Kopfkino an. Wenn man ein paar Erfahrungen seiner Reisen schildert, mildert das die Paranoia und alles ist gut.

Erfahrungen im Ausland können, je nach Stelle, ja auch hilfreich sein.

Man sollte aber vielleicht nicht zu sehr Fernweh zeigen sondern betonen, dass man jetzt sesshaft werden möchte. Niemand stellt gerne in drei Jahren wieder jemand neues ein.

 

Also bis jetzt habe ich hier im Thread immer gelesen, dass man zur gehaltsoptimierung als Führungskraft eben doch alle paar Jahre seinen Job wechseln sollte

 

Klar, aber das solltest du im Vorstellungsgespräch halt nicht erwähnen

Und naja, wenn ich einen Lebenslauf mit vielen Stationen sehe, frag ich mich schon, ob wir nur eine weitere sind. Wenn dann erklärt werden kann, dass man nun am Ziel ankommen und Familie planen will etc, geht das dann aber wieder.

 

Ja, aber wie legal sagt, warum jemanden teuer einlernen, wenn er nach 3 Jahren weg ist?
Seinen Job kann man ja auch einvernehmlich wechseln. Neues Team, neue Aufgaben, Tochterfirma, Konzernmutter usw.

Austausch wird ja meist auch gefördert.

 

Hahaha und dann "wundern" sich die Idioten, wenn sie kein Personal mehr finden. Aber wen interessiert schon die Betreuung am Mensch, wenn die Rendite passen soll. Fachkräftemangel ist hier hausgemacht.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...-in-der-altenpflege-verhindern-a-1215724.html

Dazu auch

https://www.rbb-online.de/kontraste...-14-06-2018/rendite-statt-pflegepersonal.html

 

Der Markt
Ich sage ja, das deutsche Gesundheitswesen ist zum Selbstbedienungsladen geworden. Die Kosten steigen und steigen, aber statt erhöhte Qualität zu erhalten landet das solidarisch erhobene Geld bei irgendwelchen Investoren, die mit dem Elend der Angestellten und Pflegebedürftigen Rendite machen.
Großartig was da geleistet wurde in den letzten zwanzig Jahren

 

Kann man. Tut man aber nicht. Wenn man seinen Job gut macht, dann sorgt der AG dafür, dass das auch so bleibt - in der gleichen Position. Dazu kommt noch Blabla wie "flache Hierarchien" (bedeutet: "Sie werden hier niemals befördert."), u.s.w.

Woher weißt du, dass der Bewerber genau die selben Sprüche nicht bei den früheren Bewerbungen schon gebracht hat?

Sowas ist eine völlig unverfängliche Erklärung. Wenn man es sich nach zwölf Monaten anders überlegt, dann ist das eben so. Der Bewerber demonstriert mit der Erklärung nur, dass er überzeugend sein kann (nein, ich will hier nicht "Lügner" sagen ...).

 

Das ist Quatsch. Man muss halt mit den Leuten reden und sagen wohin man sich entwickeln will.

Es gbt ja nicht „den Arbeitgeber“ sondern mehrere Abteilungsleiter, Bereichsleiter, sonstige Typen die alle ihre Mitarbeiter suchen. Und wer gute Arbeit leistet ist überall willkommen.

 

Ja, und dann kriegt man blahblah von wegen "Sie können mal in die andere Abteilung, selbe Position, (nur bringen ihnen da ihre ganzen gesammelten Kenntnisse nix und sie fangen leistungsmäßig ganz unten an)."

Flache Hierarchie. Heißt: Über dir ein Abteilungsleiter, über dem ein Bereichsleiter, und über dem sind Leute, die sich nicht mir dir unterhalten, weil ihre Zeit dafür zu teuer ist (VP u.s.w.). Und sowohl Abteilungsleiter und Bereichsleiter wissen, dass es ein paar Jahre dauert, bis der Nachfolger in deiner Position ungefähr auf deinem Leistungsstand ist.

Wenn man unabkömmlich ist, dann wird man nicht entwickelt. Dann muss man sich selber etwas suchen (und zwar nicht beim eigenen Abteilungs- und Bereichsleiter) und wechseln. Da ist mir in letzter Zeit wie Schuppen von den Augen gefallen und ich suche einen Weg, den vor 5-10 Jahren gemachten Fehler noch zu korrigieren.

Ja, besonders wenn man gute Arbeit leistet und sich dafür durchschnittlich marktgerecht bezahlen lässt.

 

Wenn jemand zB erzählt, dass seine Frau schwanger ist, wäre das ein Zeichen für Sesshaftigkeit. Da muss man halt ein bissel Menschenkenntnis anwenden. Schief gehen kanns natürlich immer.

 

Ja komm, dann klopf halt deine Phrasen raus wenns dich glücklich macht.

Wenn du dich schlecht bezahlen lässt, ist das dein Bier. Wenn du dich nicht entwickelst und 10 Jahre keine Bewegung initiierst auch.

 

Das ist eher ein Zeichen für übersteigerte Redseligkeit. Stell' dir mal vor, die Frau bewirbt sich im gleichen Unternehmen um eine Stelle - die Frage nach Schwangerschaft darf der AG nicht stellen und die Frau dürfte lügen, wenn die Frage doch gestellt wird.

Aber der LAP plaudert ziemlich persönliche Details anderer Leute aus, um seine Chance auf eine Stelle zu erhöhen.

 

Wer arbeiten will, der findet Arbeit.

 

Man stellt die Frage auch nicht so, sondern geht drauf ein, dass man eigentlich an einer langfristigen Bindung interessiert sei etc. Dann kommen die Infos meist von alleine.

 

Natürlich. Wenn der Kandidat ungefragt munter medizinische Einzelheiten anderer Personen ausplaudert, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen, dann hat er das mit dem Datenschutz wohl nicht so ganz verstanden.

Wäre z.B. in einer im medizinischen Dunstkreis angesiedelten Branche ein absolutes No-Go.

 

Hä? "Wir erwarten bald Nachwuchs" ist eine völlig unkritische Info, sofern der Bewerber sie von sich aus rausrückt.

 

Niemand ist unabkömmlich, AN die das von sich denken sind immer sehr beliebt bei Chefs.

Ich bin schon in einer sehr speziellen Funktion bei uns im Konzern, deutschlandweit gibt es mich genau einmal. Trotzdem wechsle ich am Montag meine Stelle, gleiche Abteilung, eine Stufe auf der Karriereleiter nach oben.

Meinen Chef trifft das schon sehr hart, ich habe meinen Bereich über die letzten 4 Jahre von null auf neu entwickelt, sehr viele Strukturen geschaffen und vor allem ein blendendes Netzwerk innerhalb des Konzerns aufgebaut. Er hat mir die neue Stelle trotzdem mit Kusshand gegeben, einfach weil ich da noch wertvoller bin und er mich gerne weiterentwickelt. Meine alte Funktion muss jetzt natürlich nachbesetzt werden, aber da kommt das berühmte Mentoring ins Spiel, ich werde den Kollegen halt entsprechend einführen, grundlegende Ahnung von Projektmanagement muss er natürlich mitbringen.

Es sind nicht immer die bösen Chefs die sich weigern etwas gutes für die MA zu tun, meist sind es die MA selbst die in ihrer Komfortzone sitzen und sich dort dann trotzdem beschweren wie ungerecht das Leben ist.

Persönliche und berufliche Entwicklung muss man selber wollen und anstrengen, da kommt niemand auf einen zu.

 

Warum so unnötig kompliziert?

"Guten Tag Herr X, haben Sie gut zu uns gefunden? Ich fange mal gleich mit der wichtigsten Frage an: Planen Sie ne Familie, oder können wir das Gespräch abbrechen?"

Hab schon erlebt, dass ne Frau deswegen nicht eingestellt wurde.

 

Wenn du wirklich unabkömmlich bist, wird dir mal mindestens so viel gegeben, wie es benötigt um dich zu halten. Dass der Arbeitgeber dann seinen Profit daraus schlägt, dass du dich mit so wenig zufrieden gibst und das offensichtlich zeigst (in dem er dir entsprechend wenig gibt), ist da irgendwie auch dein eigenes Verschulden. Ein vorausschauenden Arbeitgeber wird einem wirklich unabkömmlichen Mitarbeiter gegenüber niemals Ressourcen vorbehalten, die er bräuchte um seinen Weggang vorzubeugen.

 

In der Situation hätte sie in der Tat besser geschwiegen.

 

... in dieser Position. Entwickeln in dem Bereich ist nicht, und der Wechsel in eine Stelle der nächsthöheren Kategorie bei einem anderen Arbeitgeber setzt meistens entsprechende Erfahrung voraus; die meisten Unternehmen werden keinen Entwicklungsingenieur aus einem anderen Laden in eine Teamleiterstelle setzen.

Noch dazu ist die momentane Stelle nicht unbedingt schlecht bezahlt; es gibt nur keinen Weg in höhere Positionen ohne Unternehmens- oder zumindest Bereichswechsel.

Eigentlich müsste es jede Menge Teamleiter-artige Positionen geben, wenn man mal SW nach halbwegs aktuellen Paradigmen entwickeln würde. Aber wenn man eine SW-Person pro Projekt hat, dann gibt es kein SW-Team und damit sind auch Teamleiter komplett unnötig. Eine SW-Person ist auch viel günstiger als zwei oder drei! Und solange man nicht wegen irgendwelcher Bugs auf die Nase fliegt ...

 

Jaa ... also wenn ein Mann das sagt, kriegt er die Stelle, wenn eine Frau das sagt, kriegt sie sie nicht. Ist doch ganz logisch.

Wobei ... heutzutage könnte es ja auch sein, dass die Partnerin der Frau nach künstlicher Befruchtung Nachwuchs erwartet. Also lieber keine voreiligen Schlüsse ziehen.