Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Es sind doch unternehmensinterne Daten, die weiterhin im Unternehmen bleiben. Diese einfach zu löschen, könnte auch einen Verstoß gegen Aufbewahrungspflichten darstellen etc.

 

Ich wette mit dir der IT Chef weiß nix davon. Ich werde am Montag mal telefonieren müssen. Ansonsten fahr ich zu dem Kollegen und lösch meine Daten selbst

 

Das verletzt aber das Need-To-Know-Prinzip. Das kann recht umfassende Konsequenzen haben.

 

Kommt darauf an, ob es sich hier um den direkten Nachfolger handelt. Hier kann es sogar erforderlich sein, dass er Einsicht erhält. Aber ursprünglich ging es ja um ein Datenschutzproblem und nicht um Datensicherheit oder Geschäftsgeheimnisse.

 

Goof schickt seine Krankmeldung per email.
Goofs Chef schickt seine Leistungsbeurteilung per email. Goof beschwert sich per email über einen Kollegen beim Chef und Betriebsrat. Etc. etc.

Uneingeschränkten Zugriff auf den emailaccount eines anderen ist absolutes NoGo. Auch wenn es sicher Gründe für eingeschränkten Zugang gibt.

 

Er benötigt diese Einsichten nicht. Außerdem kann er mit bestimmten Links in den Mails Zugang zu Informationen erhalten die direkt an mich und weitere Entscheidungsträger gebunden sind bzw waren. Aber weiter möchte ich da nicht ausholen.

Spesenabrechnungen kann er so auch von mir abrufen usw.

Ich ruf am Montag in der IT an.

 

https://www.youtube.com/watch?v=hdz_x-rJ9w8

https://www.youtube.com/watch?v=2WEHPmlBmpo

 

Meine Mails werden vom System sowieso einheitlich gesichert und allen zugänglich gemacht (sofern die Gruppenberechtigung stimmt), von daher ist mir das hier tatsächlich egal, da es auch keine Überschneidung von Privat zu Dienstlich gibt.

Bei meinem jetzigen AG habe ich damit auch tatsächlich keinen Stress, da es der Dokumentation/Ablage und nicht unsinnigen Rückfragen und Kontrollwahn des Chefs dient.

 

Perfekter Ansatz für die Glaubhafte Abstreitbarkeit.

"Wer hat die Wichtigste Datei (tm) auf dem Fileserver gelöscht!?"
-"Die Log-Dateien sagen das war der ancalogon"
"Herr ancalogon, warum haben Sie diese Datei gelöscht? Das gibt ne Abmahnung!"
-"Habe ich nicht Herr Chef. Da nachweislich die Passwörter zentral vergeben und im Klartext in einer Liste geführt werden (ich hab hier ein paar ausgedruckte Emails diesbzgl. in meinem Safe liegen), kann es der Admin oder Sie gewesen sein um mich anzuschwärzen. Also entweder rufe ich direkt einen Arbeitsanwalt und den LDBA an, oder ich bekomm sofort eine Gehaltserhöhung. Wahlweise eine betriebsbedingte Kündigung mit Abfindung deren Höhe ich diktiere."

Echt mal ey. Die DSGVO muss erst noch ein paar Exempel statuieren bevor diese dämliche Unsitte "zentral vergebener Passwörter in einer Excel-Tabelle" aufhört.
(Spätestens) Wenn Benutzerverwaltung & Emails über Active Directory & Exchange laufen (Industriestandard), gibt es keinen Grund dass die Zugangsdaten eines Benutzers noch jemand anders bekannt sein müssen. Egal ob auf ein gemeinsames Postfach oder Daten zugegriffen wird.

 

Jep. Wir gehen soweit, dass in den Unternehmensrichtlinien quasi festgelegt ist, dass die Frage nach Zugangsdaten bzw. die Weitergabe von eigenen Zugangsdaten an egal wen mit mindestens einer Abmahnung geahndet wird. In schweren Fällen (zB Chef fragt MA nach dessen Passwort) erfolgt unmittelbar die Kündigung. Ebenso besteht für alles in dem Kontext eine strikte Meldepflicht, deren Nichteinhaltung ...

 

Ich liebe es Jahr wenn Mitarbeiter aus ihrem vorherigen Job erzählen "Fürs Kacken gehen müssen wir uns auf Pause stempeln" und ich nur denke "jo da würd ich dem Chef auf den Schreibtisch kacken."

 

Solange du ausstempelst...

 

Wie werden dann z.B. Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen geregelt, wenn niemand Zugriff auf den Mailaccount oder die sonstigen Dateien eines Mitarbeiters hat? Oder wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hat?

Natürlich sollte man keine Passwörter im Klarformat in einer Exelliste aufschreiben. Aber irgendeine Möglichkeit, auf wichtige Korrespondenz oder sonstige Dateien zuzugreifen, muss es doch geben. Oder heißt es dann "alles, was Mitarbeiter X gemacht hat, kann nicht mehr aufgerufen werden und ist daher komplett verloren?"

 

Bei Urlaub macht man eine Übergabe und eine Abwesenheitsnachricht. Wichtige Kontakte wissen auch über den Urlaub Bescheid.

Krankheit ist immer doof und wenn es mal um mehrere Wochen geht, muss natürlich eine Lösung gefunden werden. Aber wie oft ist das der Fall?

 

Siehe meinen Edit oben, was ist mit (kurzfristigen) Kündigungen? Und auch für längere Krankheiten (was immer wieder vorkommen kann) muss man vorher eine Lösung schaffen. Denn ansonsten heißt es "die Informationen sind leider verloren/auf unbestimmte Zeit nicht abrufbar, Pech gehabt".

 

Was soll denn aber groß in den Mails liegen? Für Verträge, Rechnungen, Kundendaten, Grafikassets usw. gibt es ja Software um diese aufzubewahren. In ein Mail-Postfach gehören sie nicht.

 

Wichtige Korrespondenz mit Unternehmen/Kunden/Behörden? Schon aus Beweis- und Haftungsgründen muss man die Korrespondenz auch eine bestimmte Zeit lang aufbewahren und sichern.
Man kann natürlich auch jede E-Mail parallel ausdrucken und in die zugehörige Papierakte abheften (auch schon erlebt).

Theoretisch richtig, aber es gibt noch immer viele Unternehmen (und auch öffentliche Einrichtungen) die ganz oder zumindest teilweise auf E-Mails setzen und nicht noch (parallel hierzu) ein Ticketsystem nutzen.

 

Dazu gibt es dann oft ein Dokumentenmanagementsystem. Oder in Outlook (oder anderen Programmen) die Möglichkeit einem Stellvertreter bestimmte Zugriffe zu gewähren.

 

Ich wurde für ein internes internationales Weiterbildungsprogramm ausgewählt, und muss da nun ein paar Lernziele formulieren. Hat jemand ein paar außergewöhnlichere Ideen? Richtet sich an Leute mit ~2 Jahren Berufserfahrung, würde daher noch sowas wie Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsstärke, Präsentation, Selbstreflexion einstreuen, aber sonst fällt mir nix ein, außer "wird 'ne coole Sache"

 

Unter Lernzielen versteh ich eher diese Aufteilen in "Kennen, Verstehen, unter Anleitung anwenden können, selbstständig anwenden können, usw.". Was genau man kennen, verstehen usw. soll, das ergibt sich doch aus dem Thema an sich?

Oder erstmal anders... mir ist jetzt nicht ganz klar, welche Rolle und Aufgabe du in diesem Konstrukt hast. Sollst du für deinen AG ein neues Schulungsprogramm konzipieren? Wenn ja, welche thematischen Vorgaben hast du? Sind Durchsetzung, Kommunikation etc. die thematischen Vorgaben, oder hast du das jetzt einfach als "Lückenfüller" mal in den Raum geworfen?

 

Korrespondenz mit rechtlicher Relevanz wird in der Regel vom entsprechenden MA in einem Dokumentenmanagementsystem abgelegt. Dazu kann man relevante Mails natürlich händisch in entsprechenden Ordnern ablegen.
In Praxis ist das eh kaum nötig, weil in der Regel Gott und die Welt auf Cc steht.

Natürlich wird jegliche Mail auf dem Mailserver gespeichert. Ich als Mitarbeiter kann faktisch gar keine Email löschen, lediglich die lokale Kopie in meinem Emailaccount, aber nicht vom Mailserver.

Und sollten alle Stricke reißen, kann der Datenschutzbeauftragte zusammen mit dem Anfragenden (und je nach Thema im Beisein des Betriebsrats, glaube ich) den Mailaccount nach nach vorab definierten (und freigegeben) Suchbegriffen wie Kunde X, Projekt Y, Protokoll Z vom xx.xx.xxxx etc. für festgelegte Zeiträume durchsuchen.

 

Ich schreibe mir mal "klare Kommunikation" als Lernziel auf Jedes Jahr 20 Young Professionals ausgewählt, die über ein Jahr von Mentoren begleitet werden und innovative Businessideen entwickeln sollen. Da geht es natürlich auch um die persönliche Weiterentwicklung. Meine Hausaufgabe für das erste Modul / Workshop ist es, mit meinem Chef Lernziele abzustimmen und dies den Mentoren mitzuteilen, damit die ein besonders Augenmerk während es Jahres darauf legen und mich challengen.

 

Du meinst die dunkle Seite des Mondes?

 

Unsere Anwälte nutzen dazu ein Tool welches genau für diesen Zweck gemacht ist: RA Micro. Damit fliegt das Zeug nicht in einer persönlichen Mailbox rum und jeder Fall kann von jeden Anwalt weiter bearbeitet werden.

 

Naja, die vier, die du genannt hast, reichen doch erstmal und klingen recht sinnvoll. Wichtig wär vlt noch, dass du die Lernziele sauber ausformulierst (z.B. nach SMART)

 

Bei uns war das auch normal, furchtbare Unsitte.

Da ich Admin war habe ich all meine persönlichen Spuren selbst getilgt, selbst die E-Mails aus Office 365 und die Teams-Nachrichten per runtergesetzter Retention Time (mein vorher gegangener Chef hattte schon eine Gruppe dafür angelegt ) War zwar rechtlich sicher auch nicht in Ordnung, aber war mir egal und da die GF eh keinen Plan von IT hat...

Der war bei uns auch dagegen, wurde im Zweifel aber von der GF zurechtgestutzt

...oookay, so schlimm war es bei uns dann doch nicht

 

Wir müssen unsere Passwörter einmal im Monat ändern. Und nicht nur eins.

 

Von solchen Regelungen wird seit einigen Jahren abgeraten, inzwischen auch vom BSI, da das nur zu schwachen Passwörtern führt.

 

Du weißt es, ich weiß es.

Es wird weiterhin gemacht, weil muss so sein.

Ich meine, wir habne inzwischen Firefox, können dort aber nicht mal die Rechtschreibprüfung ändern. Wir haben 5 Sprachen voreingestellt. Super, wenn du dich mal vertippst. Ich will mich nicht erst durch Suaheli und Urdu wühlen, um vielleicht eine deutsche Korrektur angeoten zu bekommen.

 

Hm? Bei allen modernen Mailprotokollen (IMAP; Exchange) löschst du die Email in deinem Postfach auf dem Mailserver wenn du in bspw. Outlook die Email löschst. Was du beschreibst ist POP wo wirklich eine lokale Kopie der Mail heruntergeladen wird und vielleicht, vielleicht aber auch nicht eine Kopie auf dem Mailserver belassen wird, je nachdem wie der Email-Client heute gerade eingestellt ist (was POP absolut grässlich für die Verwendung mit mehreren Geräten macht).
Ggf. läuft noch eine Retentionsperiode, aber die ist nicht standardmäßig auf "unendlich" gestellt. Außer man schaltet Litigation hold ein, aber das ist nicht Sinn der Sache.
Irgendwann ist die gelöschte Mail "wirklich" weg, aber:

Die Antwort darauf lautet nicht "Passwörter müssen bekannt sein" weil irgendwie schnell-schnell was ohne weiteres Nachdenken zusammengekloppert und dann Jahrzehnte durch die Firma tradiert wird ("haben wir schon immer so gemacht!"), sondern GoBD-konformes Email-Archiv mit dediziertem Auditor-Zugang. Ich werfe mal Mailstore in den Raum.
Mehr und mehr DMS bieten das aber auch an.

Macht Advoware auch

Einen guten Admin/Helpdesk erkennt man daran, dass er nonchalant anfängt wegzugucken wenn du dein Passwort eintippst.

 

Nachdem ich als Gruppenleiter IT gekündigt habe, lässt der Flurfunk verlautbaren, dass der nächste Schwiegersohn des Senior-Chefs im Gespräch für den Posten ist. Der ist zwar ein netter Kerl und so, aber mit IT hat der nicht viel am Hut. Aufgrund seines familiären Hintergrunds würde der dann mit Sicherheit vom Start weg mehr verdienen als ich und nicht halb so viel Gegenwind bekommen.

Sollte sich das bewahrheiten (was ich für realistisch betrachte, wenn man andere Entscheidungen dieser Art betrachtet), wäre das die Bestätigung aller negativen Klischees, die ich mittlerweile über den deutschen Mittelstand hege.

 

Runde 4 überstanden, jetzt heißts abwarten auf die Rückmeldung. Hatte an sich n gutes Gefühl, insbesondere da er auf klassische case studies verzichtet und sich stattdessen ein recht gutes Branchengespräch entfaltet hat. Jetzt bin ich gespannt, obs was wird... insbesondere mit dem höheren der beiden Grades.

Ich hasse es, zu warten.

 

https://www.youtube.com/watch?v=-KJPP7GkuPU

 

Ich bin kein IT-Mitarbeiter bei uns, sondern nur geplagter User. Auf jeden Fall können bei uns emails in meinem Postfach problemlos wiederhergestellt werden, die Jahre alt sind. Obwohl natürlich in meinem Outlook gelöscht. Habe ich selbst mit der IT durchgeturnt. Ob das bis zum St-Nimmerleins-Tag geht, weiß ich nicht. Der Support hat mir das so erklärt, dass auf Grund einer gesetzlichen (oder internen Richtlinien? ) ich faktisch keine mails löschen darf bzw. nur die lokale Kopie in meinem Outlook. Eine von mir "gelöschte" email ist dann auf allen Endgeräten weg und kann ich sie nicht mehr selbst abrufen, das geht dann nur noch über IT-Abteilung etc.
Deswegen werden alle mails zentral mit entsprechender Zugangsbeschränkung "archiviert".

Im Hintergrund läuft da viel automatisch ab. Beispielsweise werden alle lokalen Mailkopien nach 6 Monaten ohne Ausnahme gelöscht und müssen bei Bedarf von mir selbst neu vom Server heruntergeladen werden usw. Ist ggfs. echt eingeschränkt performant, wenn man da älteres Zeug sucht

 

Aber Familienunternehmen sind doch unser Heilligstes!

 

Man kann sich seine Eltern nicht aussuchen, aber bei den Schwiegereltern geht das schon!

 

Klingt interessant? In welchem Kontext passiert das unternehmensweit? Dürft ihr dann Ausgründungen starten?

 

Der flurfunk von weiter oben hat sich heute bestätigt. Ich habe die inoffizielle Info bekommen, um demnächst eine Übergabe zu organisieren.

es wird genau so schlimm kommen wie befürchtet. Nicht, weil der Kandidat untauglich ist. das weiß ich ehrlich gesagt nicht. sondern weil der Kollege direkt eine Etage höher einsteigen wird als ich. meine weiterhin im Betrieb verbleibende Konkurrenz für diesen Posten wird übrigens mir nichts, dir nichts übergangen. Ich hingegen wurde über Jahre vertröstet, was den weiteren Aufstieg angeht und mein Konkurrent war unanfechtbar, wenn ich Probleme angesprochen habe. Jetzt wird auch ihm der neue vor die Nase gesetzt als wäre nichts gewesen. Na, der wird sich freuen. Der gibt jetzt nämlich richtig Gas, weil er den Sieg wittert, nachdem ich gekündigt habe.

Ich habe mit dem neuen als Person kein Problem. Der ist wirklich nett, soweit ich ihn kenne. Aber das System dahinter ist echt das letzte! Jahrelang hört man leere Versprechungen, wird zugemüllt, mit Druck/Arbeit und wird mit allem vertröstet. Über Jahre. Kaum ist das eigene Blut im Spiel, spielt alles keine Rolle mehr. Da werden Posten von heute auf morgen freigemacht, Geld spielt (vermutlich) keine Rolle und Konkurrenz und Nörgler werden kaltgestellt, welche vorher unangreifbar waren. Das fuckt mich schon ab.

Ich hoffe, dass es demnächst besser wird. Im konzern, mit Betriebsrat und Tarifvertrag.