Der UK-Politikthread – lang regiere Karl III.

Das ist rechtlich sicher richtig. Das Volk ist im UK ja noch nichtmal Souveraen, das ist Queen-in-parliament. Rein symbolisch und vom Vertrauen in das parlamentarische System her, waere das allerdings schon katastrophal. Vielleicht mit einer Neuwahl mit endlich mal klaren Positionen zum Brexit, aber ideal ist das auch nicht. Der eleganteste Weg waere wahrscheinlich wirklich ein zweites Referendum.

 

Es wurde doch abgestimmt. Das Ergebnis steht fest. Warum nochmal abstimmen? Damit das "richtige" Ergebnis rauskommt?

 

Gerade weil das erste Referendum nie offiziell bindend war, war es einfach technisch extrem schlecht. Die Frage war eher vage und das "Ja" laesst vom Modell Norwegen bis zum Modell no deal alles zu und ausserdem gab es nie verpflichtende Mehrheiten oder gar ein Quorum.
Jetzt weiss man dagegen, welche Optionen wirklich auf dem Tisch liegen und da koennte man durchaus nochmal nachfragen. Diesmal mit durchdachten Regeln.

 

Jetzt da das Endergebnis der Verhandlungen und damit der richtige Brexit feststeht, könnte man das Referendum halt darinhegend gestalten. Brexit, May-Brexit oder Remain. Beim 1. Referendum wussten ja nichtmal die Hauptpersonen der Leave-Kampagne was Brexit für sie bedeutet.

 

Ok, die Art des Brexits war zu vage. Geb ich Dir recht. Aber Brexit Ja/Nein war klar. Man könnte jetzt nochmal im Detail abstimmen, welche Art von Brexit gewünscht ist. Remain sehe ich nicht als Option. Das erste Referendum war zwar nicht bindend, aber (da hat May recht) das wäre ein krasser Dämpfer für die Demokratie, wenn aus einem Leave ein Remain werden würde.

 

Also abstimmen bis einem das Ergebnis passt ?

 

Hat ja Farage selbst vorgeschlagen. xD

 

Niemand bei Sinnen würde würde fur einen harten Brexit stimmen. Den aktuellen Deal wollen sie auch nicht. Ein Referendum ohne remain als Option würde auch "besseren Deal verhandeln" als Ergebnis haben.

 

Jo, die Option würde wohl gewinnen aber die gibts nicht, weil Backstop unverhandelbar.
Ich sehe nur ein ewiges Rausschieben oder einen No Deal Ausstieg.

 

No Deal Ausstieg ist afaik auch nicht wirklich moeglich, weil das Karfreitagsabkommen afaik Gesetzesrang hat.

 

Error Error cannot compute

 

Ewiges Rausschieben klingt doch sehr stark nach den Tories.

 

Warum sind eigentlich so wenig junge Briten wählen gegangen? Haben die ähnlich wie die Amis gedacht es wird Trump schon nicht werden.

Vielen war wohl einfach nicht klar was da für ein Rattenschwanz an Konsequenzen dranhängt.

 

Es gibt einfach nicht so viele junge Briten wie alte. Dass die alle nicht waehlen waren, ist auch eher ein Mythos. Nicht, dass 64% jetzt alle waeren, aber das ist jetzt auch nicht so unglaublich wenig. Erst bei den ueber 55 jaehrigen ist die Wahlbeteiligung deutlich hoeher.

 

Ja, warum es da wohl nicht drin steht.... weil es offiziell als Teil des souveränen Staates Großbritannien angesehen wird, und bisher auch nach aussen (das Referendum war intern) keine Versuche unternommen hat, das zu ändern, um so einen Status auch nur annähernd erreichen zu können. Ich verstehe einfach nicht was du hier konstruieren willst, obwohl es nichts gibt, was deine Sichtweise stützt....

Die spanische Sichtweise ist sogar sehr entscheidend, weil ein spanisches Nein bereits ausreicht, um die notwendige Einstimmigkeit nicht herzustellen. Da können alle anderen pragmatisch sein wie sie wollen.... Nein wäre Nein, und damit wäre Schottland aussen vor...

 

Es gibt einfach keine guten Wege mehr. Eine lange Straße voller Versagen durch Medien, Politiker und das Volk hat GB dorthin gebracht, wo Sie jetzt stehen. Wird es ein zweites Referendum geben und dieses sich für einen Brexit aussprechen, fühlen sich die betrogen die den brexit wollten.

Die Legendenbildung wird dann sein, dass der Brexit mit Absicht manipuliert wurde von EU und der Politik und GB kann auf Jahrzehnte keine konstruktive Politik mehr machen.

 

Man wählt Parlamente ja auch nicht auf Ewig.

 

Den Spruch habe ich schon oft in diesem Zusammenhang gehört. Wenn es damals demokratisch war, den Willen des Volkes abzufragen, dann ist es auch jetzt, bei geklärter Faktenlage, demokratisch, den Willen des Volkes abzufragen.

Dass Diskussionen sich im Laufe der Zeit verändern, dass sich die politische Richtung eines Landes ändert, dass bereits vereinbarte Sachen neu verhandelt werden, das ist lebendige Demokratie.

Man stelle sich vor, das britische Volk wäre tatsächlich zu der Einsicht gelangt, dass das mit dem Brexit eine dumme Idee war und dass man doch lieber in der EU bleiben wolle. Wäre es nicht höchst undemokratisch, diesen Willen jetzt nicht mal abzufragen?

 

Im House of Commons labern wieder alle davon, dass ein "fair deal" mit der EU ja noch möglich sei...so langsam reicht es. Wir sollten denen auf keinen Fall eine Verlängerung geben und das Schmierentheater endlich beenden. GB muss sich innenpolitisch mal wieder konsolidieren. Was für ein Kasperparlament. Wenn ich mir den Saufenhaufen da angucke, wäre es wohl besser die Queen würde wieder übernehmen.

 

Die eleganteste Lösung wäre es, wenn die EU zusammenbricht. Dann muss man auch nicht mehr austreten. Vielleicht sollte GB mal dahingehend was unternehmen. Schließlich wird ja auch von EU Seite von einem Auseinanderfall von GB fantasiert.

 

"Damals" ist ja jetzt auch nicht grad ewig her und jetzt wäre das Ergebnis wohl ähnlich knapp. Also ist so oder so eine Häfte der Bevölkerung angepisst.

 

Hey ich bin dafür, die Frage war ja als Reaktion darauf welche Art von Brexit nun gilt und wie man das feststellt.

Aber inzwischen bin ich für einen No-Deal Brexit. Wenn die jetzt einen Rückzieher machen werden ein paar Dinge passieren.

1. Die EU wird schuld sein ( ein Klassiker)
2. Die Britten werden genau wie vorher alle wichtigen Sachen die Pro-Eu sind einfach blockieren.
3. Es wird den Leavern zeigen das es egal selbst wenn sie gewinne. Sollen sie diesen Sieg haben.

Wenn sie der EU wieder beitreten wollen dann ohne jegliche Boni etc..

 

Aber das spricht doch nicht gegen eine erneute Abfrage. Zumal die Wahlbeteiligung vermutlich ungleich höher wäre, dadurch wäre es also viel demokratischer.

 

Wenn du das meinst: https://www.welt.de/politik/ausland...r-niedrige-Wahlbeteiligung-junger-Briten.html

36% Wahlbeteiligung bei 18-24 halte ich schon für wenig.

 

Das wird eh nicht lange dauern..... 10 Jahre noch, maximal. Wenn Macron in Frankreich so weiter macht auch nur noch 5....

 

Man darf einfach nicht vergessen, dass die Briten gerade über die Zukunft ihres Landes debattieren. Egal, wie sie sich entscheiden: Wenn sie's verbocken, stürzt UK in den wirtschaftlichen Ruin.

Und möglicherweise reißen sie uns dabei mit.

 

Ach Operation Seelöwe wird unseren Endsieg bringen.

 

Das war Quatsch.
https://www.theguardian.com/politic...eople-referendum-turnout-brexit-twice-as-high

 

Ist Corbyn irgendwie verblödet? "Ich will alle Vorteile wie vorher, aber trotzdem raus aus der EU."

 

Ja, ist er leider in dem Bezug. Er will alle Vorteile, trotzdem raus, trotzdem Handelsvertraege selbst abschliessen.

 

Das ist doch generell die Wunschvorstellung der Leavers. Alle Vorteile der EU, aber keine Pflichten oder Einschränkungen.

 

Der ist eh schmerzbefreit. Der will doch, dass alles vor die Hunde geht, damit er Chancen auf die Hausnummer 10 hat.

 

Englische EU Politik in a Nutshell

 

Ey, dieser Corbyn. Er will diesen Deal nicht, er will aber auch keinen Brexit ohne Deal, er wil aber auch unbedingt die EU verlassen.

Ja, diese drei Dinge sind unvereinbar.

 

Ist schon ne erstaunliche Haltung zu der Frage, wie Verhandlungen funktionieren. Klar soll das britische Parlament in erster Linie die Interessen des britischen Volkes vertreten, aber in einer Verhandlung kann nun mal der erzielte Kompromiss nicht sein, dass eine Seite alles bekommt und die andere (übrigens die wesentlich größere und einflussreichere) gar nichts. Wie kommt man auch nur ansatzweise auf die Idee, dass das so funktionieren kann?

Edit: Zum Thema an sich... ich finds auch irgendwie traurig, dass der schwarze Peter jetzt komplett bei den Briten liegt, und zwar hauptsächlich wegen irgendwelchen Grenzfragen. An sich zeugt es von fehlendem Weitblick, dass so einem Staatsgebilde wie dem UK überhaupt der Beitritt zur EU ermöglicht wurde, während gleichzeitig den "Teilmitgliedern" dieses Gebildes das Verlassen der EU ermöglicht wurde. Das hätte man sehen können, dass eine solche Situation zu einem Clusterfuck sondergleichen führen wird.

 

Ich raff es halt auch nicht. Die leben völlig in ihrer eigenen Welt. Was glauben die eigentlich wer sie sind?

War imo nicht so schlau von Corbyn direkt auf general election zu bestehen, falls der Deal nicht durchgeht. Das treibt May vielleicht wieder Leute aus den eigenen Reihen zu.

 

Bringt ihr aber nichts, weil sie ja nichtmal ne Mehrheit hat.

 

Den Speaker finde ich ja nach wie vor irgendwie cool.

 

Und bitte nicht vergessen May und Corbyn sind beides die Top Leute der Partein.

Und May sitzt seit dem Misstrauensvotum auch erstmal für 1 Jahr im Chefsessel der Partei und damit als PM. Ein Wechsel ist nur über eine General Election möglich.