Britische Studie

Dieses Thema im Forum "News-Kommentare" wurde erstellt von dawn.bob, 6. Januar 2010.

  1. SethSteiner gesperrter Benutzer

    SethSteiner
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    Reale Gewalt unterscheidet sich noch immer sehr von medialer Gewalt. Der größte Unterschied ist: Es ist nicht real. Das wissen sogar Kinder. Das heisst überhaupt nicht, das man nicht mitfühlt oder das man sich nicht erschreckt, keinen Ekel empfindet aber es heisst, das auch ein Kind weiss das es nicht wie Superman fliegen kann, nur weil es im Fernsehen kam.
    Und genau so weiss ein Kind auch, gut dem Typ bei Beverly Hill Cop wurde in den Kopf geschossen, aber es ist nur ein Film und der Mann nur Schauspieler.

    Das Beispiel der realen Gewalt zeigt aber, das diese, die um ein vielfaches härter ist, immer noch von Menschen vertragen wird. Dabei muss man aber eben auch nochmal unterscheiden. Du erwähnst hier Gewalt zwischen Eltern, was aber oft auch Gewalt gegen das Kind ist. Sowas hat hier aber gar nichts zusuchen. Ein Ego-Shooter schlägt mir oder meiner Mutter nicht ins Gesicht. Ein Ego-Shooter wird auf einem Bildschirm gezeigt und den kann man ausschalten. Es ist eben nicht real.

    Bei der realen Gewalt geht es hauptsächlich doch um diejenige, die man halt einfach nebenbei erlebt. Eine Schulhofprügelei zum Beispiel, ein Unfall. Und ja natürlich, es verursacht tatsächlich Traumata, das ist auch nachweisbar, es gibt aber auch hier Menschen, die es verkraften.
    Da aber zwischen realer und fiktiver Gewalt eine so große Strecke liegt, kann man denke ich durchaus sagen, das es regelrecht als lächerlich anzusehen ist.
    Natürlich ist das nicht mit Ignoranz gleichzusetzen. Selbstverständlich müssen sich Eltern mit mit ihren Kindern und Jugendlichen beschäftigen und natürlich kann man Saw nicht jedem vom 6-18 zeigen. Man vergisst hier aber auch ganz oft, das man Saw auch nicht jedem vom 18-99 zeigen kann. Ich zum Beispiel finde das zu schrecklich, mit einem Chucky und BloodRayne II (das Spiel) habe ich aber keine Probleme.

    Es ist eben diese Individualität die beachtet werden muss und zwar von den Eltern, nicht von der USK die ja durchaus prüfen soll nur wäre es hier besser, wenn sie eindeutig sagt "das ist eine Empfehlung".
     
  2. Das kommt am Ende stark auf die Darstellung an. Ich hab als Kind mal nen Film gesehen, da werden lauter Soldaten auf einem Strand von Kampfflugzeugen zerschossen, die Beine liegen rum usw..., nach einer kurzen Zeit stehen die plötzlich alle auf und man sieht, dass das nur Schauspieler waren. Das hat die vorhergehende Szene für mich aber nicht weniger schlimm gemacht, ausgesehen hats nämlich ziemlich realistisch afair.

    "Vertragen" ist so ein nettes Wort..... Was heißt das? Dass mans locker wegsteckt? Dass mans einem nicht ansieht? "Vertragen" kann der Mensch alles. Ob das gut ist, oder ob das sein muss, ist die Frage. (Auch der Afrikaner der vorm Krieg ins Nachbarland flieht "verträgt" seine Situation in gewisser Weise, sonst würdest du da unten nie wen lachen sehen.)

    Wenn du ein Video siehst, bei dem du nicht weißt, ob der Inhalt echt oder gespielt ist - ist das für dich noch fiktive Gewalt? Oder wenn ich mir nen Schauspieler suche, mit dem ich irgendwo auf einer belebten Straße eine gut inszenierte Messerstecherei anfange. Zwischen dem Betrachten realer Gewalt und fiktiver Gewalt ist oft ein großer Unterschied, die Strecke ist aber nicht so weit und die Grenze auch nicht so eindeutig festgelegt wie du das darstellst.

    Und auch wenn du weißt, dass das Schauspieler sind etc. pp... Dann schau dir die Saw Filme an, ich sitz neben dir und erklär dir, dass die Schädeldecke die da aufgebohrt wird nicht echt ist.... Mal sehn ob der Film für dich dann weniger grausam ist :ugly:

    Ich glaube hier in Österreich sind die Siegel auf den Spielen tatsächlich nur ne Empfehlung. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Individualität von den Eltern so toll betrachtet werden kann, wie du dir das vorstellst. Ich kannte wen, dessen Eltern sich da nämlich z.B. gestritten haben. Der Vater ließ den Nachwuchs div. Zeugs auf der damals neuen PSX spielen, die Mutter war dagegen. Beide kannten ihr Kind vermutlich.... Was machst du nun?

    Im Übrigen fand ichs schon mit 13-14 ziemlich bedenklich, als mir da Kids unter 10 Jahren erzählt haben, wie geil das doch ist den Leuten in Spiel XYZ die Köpfe mit der Flinte wegzuballern. Zumindest in meinem Fall ists also nicht so, dass sich hier ein alter Sack aufregt, der mit dem Medium nix anfangen kann.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Januar 2010
  3. Also ich bezweifle stark, dass jedes Kind von 6-13 eindeutig zwischen realer und fiktiver Gewalt unterscheiden kann und eine nicht zu vermeidende, einhergehende Abstumpfung gut tut.

    Abgesehen davon wird ihnen in dieser frühen Phase, in der sich vermutlich gerade ein Rechts- und Unrechtsbewusstein und evtl auch erste Strategien zur Konfliktlösung entwickeln, suggeriert, dass Gewalt die allererste Wahl darstellt.

    Und wenn sie dann unbeaufsichtigt Filme oder Spiele konsumieren, die erst für Leute ab 16 oder älter gedacht sind, und niemand dabei ist, der Ihnen evtl Fragen beantworten bzw. Sachverhalte erläutern kann, finde ich das schon bedenklich.

    Zumindest bei Jugendlichen unter 15-16 Jahren sollten die Eltern schon ziemlich genau hinschauen, was Ihr Kind so treibt und entsprechende USK oder PEGI-Empfehlungen ernst nehmen.
    Später ist es mMn nicht mehr ganz so wichtig, denn was bis dahin in der Erziehung verkorkst wurde, lässt sich in den meisten Fällen eh nicht mehr richten.

    PS: Ob Gewalt überhaupt eine Möglichkeit zur dauerhaften Konfliktlösung darstellt, ist natürlich eine ganz andere Frage. Über die man mit Kindern sicherlich auch reden sollte.
     
  4. Raet

    Raet
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    Wenn Kinder keinen Zugriff auf Erwachseneninhalte haben, kann die Bewertungskommision keine Indizierungen oder Kürzungsaufforderungen mehr damit begründen. Wie bisher oft geschehen.
    Oder sollen sie eine ab 21 Einstufung einführen in der nur noch verboten ist was auch in keinen anderen, ob frei oder beschränkt erhältlichen, Medium vergleichbar detailiert aufgeführt werden darf.
    Inzwischen ist die Technik doch weit genug vorangeschritten das nach Digitale Medien, ohne einer entsprechenden Identifikation nur gekürzt abrufbar sind und die restlichen Stellen nur bei einer Anmeldung nahtlos eingefügt werden.
    Mit dem digitalen Personalausweis könnte sich damit der Kreis schließen, auch wenn das Missbrauchspotenzial enorm ist.

    Grundsätzlich halte ich Altersbeschränkungen bis zur Volljährigkeit für detailierten (Horror)Shooter und härten Filmen für sinnvoll. Nicht zuletzt damit die entsprechenden mit 18 dann nicht nur vor lauter neuen Plfichten stehen, sondern auch eben mehr Konsumrechte für die Medien geniessen können.

    Wird jede Person die mit 11 einen Porno sieht oder eine unkgeküzten Ego-Shooter spielt massiv in der Entwicklung beeinträchtigt? Sicher nicht. Aber es sollte weder die Gesellschaftliche Aktzeptanz noch der Gruppenzwang in der Schule herrschen das genau so etwas geschieht und Kinder damit hineingezogen werden die das von sich aus gar nicht wollen. Den damit steigt auch die Zahl derer die in der Entwicklung nicht genug unterstützt werden und tatsächlich Schäden erleiden könnten.
     
  5. SethSteiner gesperrter Benutzer

    SethSteiner
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    @NeM
    Mit vertragen ist wohl gemeint, das man nicht negativ in seiner Entwicklung beeinträchtigt wird und einen psychischen Schaden bekommt, der einen auf lange Sicht begleitet.

    Ich finde es ehrlich gesagt auch ein wenig schwierig deinen Beitrag zulesen, da deine Zitate mitten drinstecken. Was ich aber noch sagen kann ist, das man aufhören sollte etwas das als geil betitelt wird, mit real geil gleichzusetzen. Ich finde auch vieles geil in Filmen. Ich finde es total geil wenn da so eine Atombombe explodiert, wenn ein ganzes Haus umkracht oder wenn ich in BloodRayne 2 einen Vampir entzwei Teile. Na und? Das ist doch nichts schlimmes, das heisst ja nicht das ich in real gerne eine Atombombe auf eine Stadt fallen sehen möchte, oder ein Haus mit Menschen drin umstürzen oder es geil find wenn da ein Mensch von einem irren zerstückelt wird.

    @ColHomer
    Bezweifeln gut und schön aber wo sind die Beweise? Gerade daher kann die USK, schon allein durch ihre Intransparenz keine Institution sein die man ernstnehmen kann. Ich als Vater jedenfalls, würde mich nicht im geringsten für PEGI oder USK interessieren, PEGI vielleicht noch eher weil man die Inhalte sehen kann (Drogen, Sex, Gewalt) doch USK? Eine Instutiton deren Symbol allein schon eine Form der Zensur darstellt, mit seiner gigantischen Größe und Freigaben schlicht verweigert? Die ohne wissenschaftliche Fakten arbeitet? Doch wohl kaum. Da tut man besser dran, wenn man sich zusammen mit seinem Nachwuchs etwas anschaut und vorher das Produkt selbst analysiert. Das zeugt dann auch weitaus eher von einer bewussten Erziehung als für seinen 12 Jährigen nur Spiele mit grünen Logos zu kaufen.
    Auch finde ich es etwas merkwürdig, das anscheinend Filme immer einem nur weil Gewalt vorkommt in das Recht und Unrechtsbewusstsein eingreifen. Gewaltfilme kommen im Fernsehen 24 Stunden am Tag und das seit mehreren Jahrzehnten. Spiele unterscheiden sich da nicht sonderlich und nur weil ein Bösewicht mit einer Waffe bekämpft wird, ist das noch lange kein Grund für irgendjemanden anzunehmen, man müsse den Streit mit dem Nachbarn per Schlägerei entscheiden. Das passt auch schlecht zusammen, immerhin benutzen die Leute oft Knarre. Aber bitte, Call of Duty ist ein Kriegsspiel, es ist ziemlich diskriminierend zusagen das Kinder so bescheuert wären, nicht den Unterschied zwischen einem Konflikt zwischen sich und einem Schulkameraden und zwei Ländern mit Kriegsgerät zu unterscheiden.

    @Raet
    Es gibt keine 100%ige Sicherheit und aus dem Grund kann man das, genauso wie Raubkopierer IMMER als Grund vorschieben. Genau dem kommt man eben nur entgegen, wenn man endlich realistisch und mit Verstand an die Sache rangeht und das heisst die Gesetze zu lockern und Freigabeverweigerungen generell unmöglich zu machen. Was hilft es Minderjährigen und Erwachsenen, wenn man gegen die Jungen schießt? Das hilft gar nichts. Minderjährige werden diskriminiert und Erwachsene müssen weiterhin mit Zensur leben. Genau die Erwachsenen die oft selber solche Spiele und Filme gesehen haben und nun heuchlerisch anfangen auf andere zu feuern, weil sie ihre Augen verschließen.

    Altersbeschränkungen finde ich auch in Ordnung, nur nicht in dieser Weise. Ich als Erwachsener darf nicht in meinem Einkauf beschränkt werden. Ich darf nicht diskriminiert werden in dem ich mit einer stechend roten Verpackung zur Kasse gehe. Ich darf mich nichts importieren MÜSSEN, weil etwas auf die Liste gesetzt worden ist. Man darf mir nichts einfach per Post einziehen und zerstören. Ich darf nicht mehr Geld bezahlen müssen, wegen des Jungendschutzes. Das alles ist eine Behinderung des freien Warenhandels, es schiebt mich in eine Ecke, diskriminiert mich.

    Wieviele Jugendliche oder Kinder wurden denn geschädigt? Wo sind denn all die Zahlen? Es gibt keine, weil die Zahl nicht besonders hoch sein kann. Es gibt auch keinen kausalen Beweis zwischen medialer Gewalt und realer Gewalt. Das wiederhole ich nun auch schon zum x-ten mal. Doch was bringen die Verbote nur? Noch mehr Attraktivität natürlich. Mehr Akzeptanz dagegen, so wie ihn Filme zumindest gesellschaftlich schon lange erlebt haben, ist nur gut. Jetzt müssen die Gesetze aber endlich nachziehen. Man kann eben keine scharfen Gesetze in einer Thematik haben, die überhaupt nicht zu den Dingen führt, mit dessen Begründung sie eingeführt wurden.
     
  6. Gehst du über die News rein? Wenn ja, geh in die Forumsansicht.... Da ist der Beitrag hübsch formatiert. Das Newssystem ist für Diskussionen leider absolut ungeeignet, Failboard ignoriert da nämlich oft jede Formatierung und wirft alles in eine unleserliche Wurst......
     
  7. Raet

    Raet
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    Raubkopierer als Grund für Jugendschutzmaßnahmen zu nehmen habe ich zwar schon mal gehört aber als ernsthaften Grund habe ich das nie in Betracht gezogen.
    Ich hoffe wirklich das niemand bei der USK & Co so eine Hirnlose These verwendet, damit allein würden sie ihre ganze Arbeit offiziel als sinnlose Kaptialverschwendung und wilkürliche Zensur erklären.

    Grundsätzlich sollten regelmäßig alle Gesetzte auf Einsatz, Wirkung und Rechtmäßigkeit etc. sachlich geprüft werden. Leider ist das unbezahlbar.
     
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