Cyberpunk-Debakel

Ich habe mit dem Spiel, so gut die Missionen auch sind, halt oft das Problem das mich die Openworld komplett aus jeglicher Immerssion rausreißt. Und das selbst wenn ich versuche nicht mit ihr zu interagieren. Selbst wenn man nur von A nach B fährt und dabei ordentlich einparkt, wird durch die Ki oft jegliche Immerssion eingerißen, die die Storymissionen vorher so herausragend aufgebaut haben.

Als Kulisse finde ich da Mafia 1 deutlich besser, dass immerhin solange man in seiner Rolle bleibt die Illussion nicht einbrechen lässt. Sobald ich in Cyberpunk aber mal versuche Straßensamurai zu sein und einpaar Nebenjobs erledige, bricht die Illussion oft komplett zusammen und die Ki produziert am laufenden Band merkwürdige Gliches. Besonders wenn man gerade vorher aus einer perfekt inzinierten Storymission kommt, fühle ich mich dann oft wie in einem anderen Spiel.


Würde auch nicht sagen das Spiel sei kompletter Müll. Es hat grandiose Elemente, wie die Story und die optische Gestaltung, aber vieles fühlt sich für mich auch unfertig und undurchdacht an, was dann einen umso größeren Kontrast in Sachen Qualität für mich zu den guten Elementen bildet und das Spiel unheimlich unrund erscheinen lässt.

Das Spiel hat vorallem seine Stärken für mich im Writing in Akt 1 und der Quest Heroes gab es immer wieder so schön menschliche Momente die einen so tollen Kontrast zu der Action geboten haben, dass mir die Tränen gekommen sind.

Aber trotzdem habe ich beim spielen durchweg das Gefühl, wie viel besser das ganze hätte sein könnten, wenn man noch ein halbes Jahr länger reingesteckt hätte und auch der Rest ausgereifter und ohne die unzähligen Gliches funktionieren würde.

Glaube, wenn man das Spiel im Kern als Storyspiel angeht und sich auf diese voll konzentriert, hat man ein grandioses Erlebniss, aber dafür ist diese unheimlich optisch grandios gestaltete Openworld dann doch zu schade. Ich will in dieser Openoworld so viel Zeit wie möglich verbringen, leider zieht dieses verlangen nach Openworld, das Spiel aber runter.

Ach Cyberpunk ist merkwürdig!

 

Danke dir für die ausführliche Rückmeldung. Aus meiner Sicht gibt es dennoch eine dritte Position zu der ich mich auch zähle: Spieler, die durchaus Spaß mit dem Spiel haben, die auch die zahlreichen starken Aspekte sehen, aber dennoch darüber enttäuscht sind, welches Potenzial hier (mal wieder) verschenkt wurde. CP hätte in vielen Bereichen ein Meilenstein werden können, wirklich überragend ist es aber nur bei der Präsentation (zumindest größtenteils) und beim Storytelling. Ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass durch große (und viele) Patches, sowie DLCs hier noch einiges von dem kommt, was versprochen wurde. Bis dahin ist das Spiel erst mal nur ein gutes bis sehr gutes irgendwo im mittelhohen 80er Bereich (von daher ist die aktuelle Wertung gar nicht sooo verkehrt )

 

Deshalb sehe ich Open World generell immer erstmal als negativen Punkt bei einem Spiel. Selbst bei dem so hoch gelobten Witcher 3 oder Zelda Breath of the Wild, ist die Open World nicht so toll. Da gefällt mir sowas wie bei Dark Souls lieber, wo man nicht nur einen Weg hat sondern mehrere Wegoptionen.

Bei Witcher 3 sehe ich da gerne drüber hinweg, weil es vieles richtig macht. Zelda Breath of the Wild war für mich eine Enttäuschung. Bei Cyberpunk weiß ich noch nicht, wie es ist, da ich noch etwas warte, bis die Bugs rausgepatcht wurden. Ich möchte einfach Cyberpunk möglichst gut erleben. Wenn ich das Spiel abbreche, weil mich zu große Bugs stören, werde ich es vermutlich nie mehr anfassen und das wäre dann vermutlich auch schade.

Na hoffentlich schläft sie nicht auf der Arbeit ein

 

Die Spanne zwischen 91 und 80 oder gar 75 ist aber schon ziemlich groß. Natürlich hast du Recht, dass Witcher 3 im Prinzip in vielen Teilen ein ähnliches Problem hat wie Cyberpunk. Auch bei Witcher 3 hast du eine ziemlich lineare Story, die in ein Open World-Konstrukt gepresst wird, welches in weiten Teilen auch nur Kulisse ist und wenig Interaktionsmöglichkeiten bietet. Aber zum einen sind die Interaktionsmöglichkeiten bei einem solchen Fantasy-Setting auch weitaus eingeschränkter als bei einem Zukunfts-Cyberpunk-Szenario und zum anderen ist Witcher 3 mittlerweile mehr als fünf Jahre alt. Und letztendlich muss ich für mich persönlich feststellen, dass Cyberpunk wenig bis garnichts besser macht als Witcher 3.

 

Wticher 3 macht sogar vieles besser. Die Welt ist deutlich nachvollziehbarer und logischer aufgebaut und die NPCs gehen sinnvollen Beschäftigungen nach, während sie in Cyberpunk halb besoffen ineinander laufen und nichtmal versuchen den Eindruck zu erwecken einer für sie sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.

Solche Illussions brechenden Momente wie du sie in Cyberpunk oft hast, erlebst du in Witcher 3 nicht.

 

Ja, definitiv, dem würde ich auch nicht widersprechen. Man muss sich ja nur mal Gwent anschauen, in dem Minispiel steckt so viel Liebe und Detailversessenheit, das findest du in keinem Nebenelement von Cyberpunk auch nur ansatzweise. Aus dem Braindance hätte man bspw. so viel machen können, stattdessen ist es am Ende nichts anderes als ein relativ einfältiges Suchbild.

 

"Wer kauft den Baum?"
"Wer hat meinen Adventskalender gelootet?"
"Da ist eine RIESIGE haarige Spinne in der Küche!!! Nein halt, ist doch nur der Graf!"
"Ich habe Bauchweh vom Christstollen!!"

 

Das ist so eine unsinnige Darstellung. CDPR hat die Version ja nicht aus Güte veröffentlicht, damit die armen Last-Gen-Konsoleros auch noch was zum Spielen haben, sondern weil sie die Versionen brauchen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Insofern war das Canceln der Versionen allein von Seiten CDPR wirtschaftlich sicher niemals eine Option.

 

Nunja, hätte auch gereicht wenn die auf Xbox One X und PS4 Pro gelaufen wären

 

AFAIK ist das von Seiten der Konsolenhersteller gar nicht erlaubt.

 

Um dich mal zu zitieren(ursprüngliches NMS Review):

Demzufolge wird heutzutage kein Wert mehr darauf gelegt, was einem Entwickler in Interviews, Trailern, Gameplay versprechen? Sehe ich das richtig? Woran soll ich als Gamer nun festmachen, ob ein Spiel die versprochenen Features abliefert?

Es wäre wünschenswert wenn einmal die aufgearbeitet wird, was versprochen und am Ende geliefert wurde seitens CDPR.

 

Das Problem ist, dass unbedingt unter jedem Test eine Wertung stehen muss, in der alles vereint werden soll. Gerade bei ambivalenten Spieleerlebnissen ist es schlichtweg unmöglich, die Ambivalenz in einer Zahl zusammenzufassen. Es mag zwar sein, dass es ohne Geschrei nicht mehr geht, aber der zwanghafte Versuch, eine Zahl unter einen Test zu pappen, trägt zum Geschrei viel mehr bei als das Testen an sich.

Je weiter bei den Spielen die positiven und negativen Dinge auseinander liegen, desto mehr Geschrei WIRD die Zahl verursachen. Das ist etwas, was man selbst als Außenstehender weiß; für einen Spieleredakteur sollte das absolutes Basiswissen sein. Mit "heutzutage" hat das aber nichts zu tun, das ist ein altes, lange bekanntes und bemängeltes Problem, welches sich die testende Branche selbst herangezüchtet hat. Wenn man in die Vergangenheit blickt, wird man mehr als genug Titel findet, bei denen es das gleiche Problem gab. Als Beispiel ziehe ich hier einfach mal die 84, die die Gamestar im Jahre 2001 an Black & White vergeben hat - damals gab es die gleiche Diskussion, nur mit weniger Teilnehmern.

Cyberpunk ist in dieser Hinsicht nicht neu, nur die Spanne zwischen dem Positiven und dem Negativen ist extrem groß, vielleicht sogar die größte, die man bislang in einem Spiel hatte. Deine "hätten wir CP eine 80 gegeben"-Aussage kann man auf "hätten wir CP eine XX gegeben" erweitern. Egal welche Wertung unter diesem Test gestanden hätte, es hätte in jedem Fall Geschrei gegeben. Keine auf ein simples Bewertungsschema reduzierte Wertung kann diese Spanne angemessen wiedergeben, selbst eine minimalistische "gut/nicht gut"-Wertung nicht.

Warum die Wertung nicht weglassen? Die Frage habe ich hier im GSPB schon vor 20 Jahren gestellt, damals hat ein Redakteur geantwortet, dass dann niemand mehr den Test lesen würde. Meine Folgefrage "Wieso schreibt ihr die Tests dann überhaupt, wenn ihr davon ausgeht, dass die Leute eh nur die Zahl lesen?" steht seit 20 Jahren unbeantwortet.

 

Oh Wunder, die Spieler wollen das einzige, was sie kennen. Manchmal wäre mehr Mut wünschenswert. "Der Kunde will das nicht" ist viel zu häufig der simple Ausweg.
Wenn es denn aber so sein soll, dann mögen sich bitte die Redakteure auch nicht mehr über Reaktionen auf eine Zahlenwertung beschweren.

 

Ist es auch nicht.

 

Klar kann man sich das vorstellen, und man kann die Wertung auch zuhalten - allerdings hat die Wertung (nicht nur bei der Gamestar) den sehr unangenehmen Hang dazu, sich ungemein deutlich, überproportional groß und gern auch farblich von ihrer Umgebung abgehoben zu präsentieren, so dass der Leser da auch sofort drauf schauen kann.

Ich bitte doch um ein bisschen mehr Ehrlichkeit hier. Die Wertung ist in voller Absicht in den Mittelpunkt gerückt, sie wird bewusst und gezielt hervorgehoben, damit der Leser sie möglichst als erstes sehen kann. Online gibt es mehr oder weniger versteckte "direkt zur Wertung"-Hyperlinks. Sich hinzustellen und zu sagen "stell dir das ganze ohne Wertung vor" ist irgendwie auf dem Niveau von "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" - man wälzt die Verantwortung auf den Empfänger ab, nachdem man ihm die Karotte an der Schnur vor die Nase gehängt hat.

Das Problem ist, wie weiter oben gesagt, nicht neu, sondern uralt. Es ist auch nicht deine Schuld: Wertungen waren schon immer mit diesem Problem behaftet, selbst in Zeitschriften aus der Heimcomputerära wie der ASM oder der Powerplay, deren erstmaliges Erscheinen länger zurückliegt als deine Geburt.

Die Lösung ist ganz einfach: entweder besteht man weiterhin auf eine Wertung (die niemals unter keinen Umständen alles relevante über ein Spiel aussagen kann), dann muss man auch mit der durch die Zahl ausgelöste Kritik leben - gerade wenn die Wertungen so derartig in den Fokus gerückt werden. Oder aber man fasst sich den Mut und schreibt einfach keine Wertung mehr drunter. Das ist zugegebenermaßen keine einfache Aufgabe, nachdem man die Leserschaft seit dreieinhalb Jahrzehnten auf die Wichtigkeit und die "Objektivität" der Wertung gedrillt hat.

 

Ja, das wurde genau so in Preview und Test erwähnt und genau da liegt für mich das Problem, denn "die Open-World-KI von Cyberpunk nicht dieselbe Dynamik hat wie in einem Rockstar-Spiel" oder "das Wanted-System mit keinem GTA konkurrieren kann" ist für mich nicht mit dem Spawnen der Polizisten zwei Meter hinter dem Spieler gleichzusetzen. Daraus war für mich nicht abzusehen, dass diese Systeme so dermaßen schlecht umgesetzt wurden. Das Wanted-System ist ja auch nur eines von vielen unausgegorenen Elementen im Spiel. Das hätte man durchaus transparenter aufzeigen können, vielleicht auch müssen. So sehr ich eure journalistische Arbeit sonst auch schätze, so fühle ich mich bei Cyberpunk doch unzureichend informiert. Zwar nicht was die Masse an Informationen, wohl aber was den Informationsgehalt angeht.
Ich habe bereits an anderer Stelle erwähnt, dass natürlich jeder sehen kann, dass dieses Spiel zweifelsohne herausragende Elemente bietet, was auch vorbildlich durch die GameStar herausgearbeitet und kommuniziert wurde, doch wurde fast noch im selben Satz eben auch kommuniziert, dass die anderen Elemente des Spiels ebenfalls sehr gut umgesetzt wurden, man sich nur darüber ärgere, dass diese nicht ebenso herausragend seien. Daraus lässt sich doch nun wirklich nicht folgern, dass viele Elemente nur halbgar, kaputt oder gar nicht umgesetzt wurden.

 

Warum die Wertung so prominent (vom Zentrum hab ich nichts gesagt, aber meinetwegen auch das) präsentiert wird, ist doch hinreichend gesagt: es ist der Punkt, der (zuviele) Leute am meisten interessiert. Dass 80% direkt am Test vorbeiklicken glaube ich gern - Ungeduld und geringes Interesse am Lesen von Texten ist etwas, was ganz allgemein weit verbreitet ist.

Ich glaube, du hast mich da falsch verstanden. Erstmal: ich habe ASM und Powerplay noch im Original gelesen, jede Spitze auf das Alter wäre vor allem eine Spitze gegen mich selbst (und mal am Rande bemerkt: das ASM-Wertungssystem, bei dem in fünf Kategorien 0 bis 12 Punkte gegeben wurden, hatte exakt das gleiche Problem). Es geht mir viel eher darum, dass ich nicht dir persönlich vorwerfen will, dass die Wertungen einen viel zu hohen Stellenwert haben, sondern das die Weichen lange vor deiner Zeit gestellt worden sind und du jetzt damit leben und arbeiten musst.

Das ändert aber nichts am Problem. Solange man versucht, eine komplexe Aussage (die ein Test ja ist) in eine simple Wertung zu pressen, werden dabei entscheidende Dinge auf der Strecke bleiben. Ich zweifle nicht daran, dass du bei der Findung deiner Wertung alles versucht hast, um dabei so sachlich wie möglich vorzugehen, aber der Prozess der Wertungsfindung an sich verlangt schon von dir und deinen Kollegen, dass man einen Teil der Sachlichkeit über Bord werfen muss. Es geht schlicht nicht anders, es ist nicht möglich, bei allem Willen, den die testenden Redaktionen dazu aufbringen.

Ganz ehrlich: mich hätten die Reaktionen interessiert, wenn unter dem Gamestartest ein Kasten gestanden hätte mit der Einleitung "Keine Wertung, weil..." und dann in Zusammenfassung noch mal vieles, was du in deinem Test geschrieben hast. Sicher, es hätten immer noch mehr als genug Leute genölt, aber man hätte ihnen viel einfacher den Wind aus den Segeln nehmen können.[/QUOTE]

 

Gut zusammengefasst. Es ist mir wirklich ein Rätsel wie viele erfahrene Spielejournalisten nicht erkannt haben wie offensichtlich unfertig und kaputt das Spiel nicht nur was Bugs angeht, sondern ganze Systeme, Missionsstrukturen und Features.
Selbst ein Jörg Luibl, der idR als wahnsinnig kritisch gerade bei AAA gilt, hat das hier nicht so wahrgenommen oder ignoriert.

 

Wir können ja nochmal einen Relaunch der Startseite vornehmen, welche extrem gut angekommen ist mit den mutigen Änderungen die vorgenommen wurden.

 

Auf der Startseite werden doch keine Wertungen mehr gezeigt, vielleicht weil man die bei Plus Tests den nicht zahlenden Kunden nicht verraten will?

 

Tja, wenn man bei solch einer Erwartungshaltung nicht mindestens 90 geben würde, dann fällt man eben aus dem Raster...
Es ist ein Hype-Spiel, natürlich bekommt das hier auch eine hohe Wertung. Und wie gesagt...selbst die 88 sind noch zu viel. Denn ein gutes RPG ist es eben auch nicht wirklich und das will es ja eigentlich sein.
Für mich ist das ne reine Ballerbude. Ja man kann auch Hacks nutzen und so, aber am effektivsten ist es einfach wenn man sich die stärkste Waffe krallt und einfach alles umballert.
Nur Ablenken und heimlich abmurksen ist nochmal stärker.
Ich bin jetzt seit 15 Stunden im Spiel und ich brauchte eigentlich noch überhaupt nichts skillen.

 

Da stimme ich dir vollkommen zu. Das Wanted-System ist auch für mich kein wesentlicher Bestandteil des Spiels, aber es ist zumindest irgendwie da, wenn auch nur in einer kaputten Form und so hätte es beschrieben werden können, wenn es doch sogar aufgefallen ist. Eine Detailanalyse hätte ich gar nicht erwartet, aber vielleicht eine etwas deutlichere Beschreibung des IST-Zustands. Das Wanted-System ist da auch nur ein Negativbeispiel. Von den über 1000 einzigartigen NPC Routinen habe ich auch noch keine entdecken können oder war damit einfach nur gemeint, dass sich NPCs mal ne Cola am Automaten holen, mal ein Handygespräch führen, sich mal auf eine Parkbank setzen? Um mal bei unseren lieben Polizisten zu bleiben. Es erwartet ja niemand, dass ich jedem Cop in Night City bei seinen Ermittlungen auf den Füßen stehen und ihm anschließend noch beim Tippen des Einsatzberichtes im Polizeirevier über die Schulter gucken kann, dass aber mein Nachbar aus dem Apartment nebenan seit Tagen gefesselt vor den Füßen zweier Polizisten liegt und sich an dieser Situation nichts ändert, wird den Ankündigungen einer "realistic city" von CDPR irgendwie nicht gerecht. Klar, sind alles nur Kleinigkeiten aber trotzdem Dinge, die bereits ein GTA IV vor über 10 Jahren besser hinbekommen hat. Ja, ich weiß, dass CP kein GTA sein will, aber es will eine Open World sein und muss sich darum auch mit anderen Open World Titeln messen. Falls ich das falsch sehe, dann korrigiert mich bitte, denn ihr seid die Fachleute.

So, und nun zum Test. Dass der Test eine absolute Mammutaufgabe war, die euch viel abverlangt hat, merkt man jeder Zeile an und trotzdem wurde auch hier die gewohnt hochwertige Arbeit abgeliefert. Ich hätte mir nur gewünscht, dass vielleicht noch etwas genauer auf die Ungereimtheiten, die das Spiel nun mal hat, eingegangen und es eben nicht mit einem "das Wanted-System mit keinem GTA konkurrieren kann" abgetan wird, weil für mich der tatsächliche Zustand des Spiels dadurch nicht gänzlich rübergekommen ist.
An anderer Stelle im Test hat genau das nämlich ausgesprochen gut funktioniert. Beim Thema Loot- und Kleidungssystem z.B. fühle ich mich durch den Test ganz hervorragend informiert, weil es exakt so beschrieben wurde wie es im Spiel wiederzufinden ist.

Naja, wie dem auch sei, bei Cyberpunk ist der Zug jetzt abgefahren, aber vielleicht lässt sich darauf ja in zukünftigen Tests ein My mehr achten.

 

Was wird jetzt wieder auf den Wertungszahlen rumgerritten? Ich mache von der Abhängig ob ich einen Test lese. Ist die Wertung unter 50% lese ich ihn auf jedenfall. Sonst nur wenn mich das Spiel interessiert.

 

Das überrascht dich? Ist doch nichts neues, dass Luibl vieles ausblenden kann, wenn er ein Spiel unbedingt mögen will. Beim nächsten Spiel, dass ihm am Arsch vorbeigeht, werden die exakt gleichen Punkte dann natürlich bis ins Detail ausgeführt und führen zur Abwertung. Das ist knallharter Gaming-Journalismus.

 

Exakt das musste ich bei 4Players auch feststellen und deshalb meide ich diese Redaktion bereits seit Jahren.

 

@Berserkerkitten könnte einem wahrscheinlich auch Gothic 3 hervorragend verkaufen.

 

Okay, dann gehen unsere Ansichten hier anscheinend einfach nur auseinander. Ich bin der Meinung, dass etwas, was beworben wird, auch anständig funktionieren sollte. Natürlich ist man hinterher immer schlauer, das liegt in der Natur der Sache und ist in gewisser Weise ein Totschlagargument, welches immer stimmt. Wichtig ist nur, was man mit dem gewonnenen Wissen anstellt. So wie ich die GameStar kenne, hege ich keine Zweifel daran, dass so etwas intern analysiert wird, da seit jeher immer professionell damit umgegangen wurde und man merklich um Fortschritt, Steigerung der Qualität und des Service bemüht ist.

 

Kann man so sehen, andererseits läuft einem das Spiel ja nicht davon und in einigen Monaten dürfte es ein deutlich runderes Spielerlebnis sein. Ich habe The Witcher 3 seinerzeit erst im Dezember 2015 gespielt und bin in 70 Stunden über keinen einzigen Bug gestolpert und die Technik war auch sehr sauber auf meiner PS4. Ähnliches gilt für Mass Effect: Andromeda, das ich drei Monate nach Release gespielt habe. Ich bin mir sicher, dass CD Projekt RED alle Bugs von Cyberpunk 2077 ausmerzen und auch die Performance verbessern wird. Schon in Version 1.05 läuft die PS4-Version deutlich besser als noch mit dem Day-One-Patch.

 

Kann jedem der das Spiel noch nicht gekauft hat nur raten, erstmal zu warten und das ist für mich das einzig sinnvolle Fazit bei dem derzeitigen Zustand. Es ist nicht unspielbar, aber man merkt egal bei welchem Spielelement, dass da noch ein halbes Jahr an Entwicklung irgendwo fehlt.

BIn mir da auch zu 100% sicher, dass das ganze auch schon in einpaar Monaten ein rundum besseres Spiel sein wird.

 

Trotzdem ändert das nicht daran, dass man derzeit lieber warten sollte, wenn man in allen Punkten ein gutes Spiel haben will. Willst du eine bessere Openworld? In einem halben Jahr wird sie da sein. Willst du ein motivierenderes Loot und Skillsystem? Wird in einem halben Jahr sicher enthalten sein. Willst du die Optik deines Charakters, während dem Spiel ändern? Wird sicher auch möglich sein. Willst du ein besseres Interface, dass sich mit COntroller oder Maus bessers bedienen lässt, wird sicher auch noch umgebaut. Willst du eine funktionierende Physik? Wirds sicher auch geben. Willst du nicht mit der Wahrscheinlichkeit spielen, dass die emotionale Momente innerhalb der Story durch Gliches kaputt gemacht werden? Wird sicher auch in einem halben Jahr kein Thema mehr sein.

Und das kann man in allen Punkten des Spiels so sagen.


Wirklich ich kann nicht nachvollziehen, wie man das jetzt spielen kann und nicht die ganze Zeit denkt, man spielt gerade eine Beta. Mir geht es dabei nicht unbedingt um die Bugs, aber der ganze Rest fühlt sich halt auch nicht fertig an, aber so nahe an Fertig, dass da eben nur noch einpaar Monate an Arbeit fehlen. Es ist nicht grundlegend falsch oder schlecht, aber Optimierung, Balancing und Feinschliff fehlen merklich komplett.

Jeder der jetzt nicht unbedingt spielen muss und was anderes zocken könnte, wird in einem halben Jahr sicher mehr spaß mit Cyberpunk haben als er es jetzt hätte, vorallem wenn ihn mehr als nur die Story interessiert.

 

Also deinen Glauben, dass Dinge wie die Ausgestaltung der Welt, Loot- oder Skillsystem nochmal wesentlich angepasst werden, kann ich nicht teilen. Sicherlich werden Bugs ausgemerzt werden, aber an dem Wesen der Systeme wird sich nichts mehr ändern. Ich glaube nicht, dass das Spielerlebnis in einigen Monaten so viel anders oder besser sein wird. Von den Last-Gen-Konsolen vielleicht mal abgesehen.

 

Ich gehe davon fest aus das hier grundlegende Spielmechaniken nochmal umgestalten werden. Das ist ein zu großes Projekt und allein auf Hinblick auf den Multiplayer braucht das mehr umbau und Feinschliff.

Und bei anderen Spielen wird sowas ja auch mittlerweile oft gemacht.

Und das Wesen der Systeme finde ich ja gut, aber sie sind eben überhaupt nicht optimiert. Man müsste da überall Werte anpassen und kucken, dass es sich belohnender anfühlt zu skillen, zu looten und Dinge zu finden.


AUch wird die Immerssion sicher merklich besser sein, wenn man nicht alle paar Minuten Gliches auf die Nase gedrückt bekommt, was besonders bei einem so stark auf Immerssion ausgelegten Spiel, schon sehr viel ausmachen wird.

 

Ich glaub es alleine schon deswegen nicht, weil der Fokus der Kritik nicht darauf liegt. Ich höre immer nur Bugs hier, Bugs da, aber das ist in meinen Augen gar nicht das Problem mit dem Spiel. Ich fürchte darauf werden sich aber die wesentlichen Bemühungen beziehen.