Darf ein Redakteur im Magazin seine politische Meinung äußern?

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von ShortSeb, 30. März 2018.

  1. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Über Spiele schreiben ist jetzt nicht gerade ein Gemälde
     
  2. SirPommes

    SirPommes
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    Sag mal, @Husky666 , glaubst du wirklich, dass in einem Konzern wie dem der hinter der Gamestar steckt keine Leute arbeiten, die (wie drückt man das heutzutage bloß möglichst korrekt aus ...) eher nicht mit Links oder der politischen Mitte sympathisieren? Oder ist für solche Gedanken in deiner Blase kein Platz? Da arbeiten zig Menschen, jeder mit einem anderen Background. Jeder mit anderen persönlichen Geschichten und Erfahrungen.

    Worum es mir geht ist, dass es für dich anscheinend solange angenehm und vertretbar ist, solange sich niemand deutlich zur politischen Rechten bekennt und du dir einreden kannst, es hier mit einem ganz sauberen Laden zu tun zu haben. Machst du dir das alles nicht ein bisschen zu einfach bzw ist das nicht ein bisschen sehr naiv gedacht?

    Und ist genau dieser ganze Firlefanz am Ende nicht komplett egal für die Arbeit die geleistet wird? Nein, mehr noch: geht es uns denn überhaupt etwas an? (Ja, ich habe deine Meinung dazu hier gelesen. Musst du nicht nochmal wiederholen). Wenn du also wirklich konsequent sein willst, müsstest du die Gamestar schon jetzt meiden. Oder wo fängt es bei dir an relevant zu werden? Beim Der Chefetage der Webedia GmbH? Beim Buchhalter vielleicht? Oder der Putzfrau? Reicht es dir am Ende schon, wenn kein Redakteur sich öffentlich entgegen deiner politischen Einstellung äußert? Wo ziehst du denn hier die Grenze für deinen Boykott?
     
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  3. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    War nur sinngemäß, aber du weißt was ich meine.
     
  4. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Ich könnte hier jetzt wie viele andere auch einen Roman schreiben, aber ich mach es hier einfach mal kurz:
    Mir ist es scheiß egal welche politische Einstellung ein Redakteur hat. Es spielt für mich überhaupt keine Rolle ob ein Redakteur Links, Rechts, Neoliberal, Erzkonservativ oder Schwarz-Weiß getupft ist.
    Was mir hingegen nicht egal ist, ist wenn diese politische Einstellung ihren Weg ins Heft (respektive die Webseite) findet, oder offensichtlich Auswirkungen auf eine Bewertung hat. Selbst wenn Michael sich als AFD (oder noch schlimmer, CSU) Wähler outen würde, wäre mir das sowas von egal. Wegen mir könnte Dimitri als Bankräuber oder Vergewaltiger entlarvt werden.
    Ich kann grundsätzlich Dinge die man in seiner Freizeit tut, von Dingen trennen die man Beruflich macht. Gefährlich kann es werden wenn sich das ganze überschneidet, und Sachen ihren Weg in den Arbeitsalltag finden die dort nichts verloren haben. Im Falle der Gamestar wären das politische Inhalte in allen redaktionellen Inhalten außer Kolumnen und solchen Artikeln die sich explizit mit Politik befassen. Dabei ist es mir völlig Jacke ob es aus der linken oder der rechten Ecke, oder aus der politischen Mitte kommt.

    Ab hier wird es jetzt Offtopic:
    @Husky666: Weder die Rechten Idioten noch die Linken Spinner nehmen sich in Sachen Fakenews besonders viel. Hören und sehen tun beide eh nur dass was sie wollen, und die Wahrheit haben sowieso beide für sich gepachtet. Also geh zu deinen Freunden von der Antifa und schlag den Nazis ihre Schädel ein. Wer auch immer gewinnt, kann dann die Ruinen, die die linke Politik hinterlassen hat, gerne wiederaufbauen. Anschließend fährt der Gewinner den Karren dann wieder an die Wand, weil man erneut nicht über seinen Tellerrand schaut und sich lieber in der eigenen politischen Agenda verfängt, anstatt anzufangen die verdammten Probleme zu lösen. Aber hey, wir holen uns zehntausende Flüchtlinge ins Land, wo es in allen Ballungsräumen an Wohnungen fehlt, von Wohnungen die bezahlbar sind will ich gar nicht erst anfangen. Wir fordern kostenlose Kitas wo wir es nicht mal schaffen genügend bezahlte Kitaplätze zu haben. Jeder Arsch soll Abitur machen und am besten Studieren, und das Handwerk findet keinen Nachwuchs. Wir wollen Elektroautos fördern, wollen aber keinen Pfennig in die Infrastruktur investieren. Hauptsache wir haben unser Veganes Schnitzel aus nicht Genmanipulierter Haferpampe auf dem Teller, lassen jeden Flüchtling ins Land ohne ihn irgendwo unterbringen zu können, uns Sorgen dafür das sich jede*r in der Deutschen Sprache wieder findet, und durch sie bloß nicht getriggert werden kann. Und wehe irgendein Redakteur gibt seine dir konträre Politische Meinung Preis.

    Wenn rechtes Gedankengut das größte Problem ist das es in Deutschland zur Zeit gibt, dann können wir Merkel ja ein Amt auf Lebenszeit geben, denn scheinbar hat sie ja dann die letzten 12 Jahre alles richtig gemacht.
     
  5. Wie sähe dann erst lang aus?:ugly:

    Siehst es also eher wie der Threadersteller und ich.

    Bedenklich finde ich es jedoch, wie dir die Person egal sein kann und du mit deinem Kauf einen möglich Rassisten unterstützt bzw. bei deinem krassen Beispiel einen Vergewaltiger und/oder Bankräuber.
    Bei Roman Polanski, Kevin Spacey, Bryan Singer (war er es?) und vielen weiteren Personen wird oft nicht unterschieden und sie werden direkt abgesägt.
    Teils noch vor dem Schuldspruch.
    Ich habe auch meine Probleme mit Kinski, nachdem seine Vergangenheit bekannt wurde.
    Bei Polanski ist es auch etwas problematisch, den zu sehen oder seine Filme, wenn er eine Minderjährige unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hat.

    Sollte (!) so etwas über einen Redakteur bekannt werden, würde ich das Heft nicht mehr kaufen.
     
  6. ShortSeb Konsolero

    ShortSeb
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    Sobald es strafrechtlich relevant wird, sind wir wieder bei einem anderen Thema. Außerdem würden wir in diesem Fall wohl eher weniger davon im Heft lesen. "Rassismus" ist heute leider auch immer ein sehr dehnbarer Begriff. Für den einen gilt der kleinste Randgruppen Witz (der im Journalismus durchaus einmal vertreten ist) bereits als Aufruf zu einem Boykott, beim Nächsten wird es erst beim Genozid bedenklich. Im Gegensatz zu Straftaten hingegen, zähle ich auch Rassismus zur freien Meinung, solange sie nicht mit Ersterem in Konflikt gerät. Gutheißen muss ich sie deswegen ja immer noch nicht.
     
  7. Cyrotek

    Cyrotek
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    So ein Kommentar löst neuerdings schon einen Shitstorm aus? Da fällt mir nur das mit der Mücke und dem Elefanten ein, wie kann man das so bierernst nehmen. :ugly:
     
  8. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Länger, viiiiiiiiiiiiel länger :cool:

    Ist Michael die Gamestar? Oder Dimitri? Oder Petra? Die Gamestar wird von vielen Personen gemacht, nicht nur von einer einzigen. Wieso soll ich also aufhören die Gamestar zu unterstützen, und damit auch die zig anderen Personen die andere politische Einstellungen haben als ein Redakteur mit problematischem Hintergrund, und sicherlich auch andere als ich. Was könnte beispielsweise Dimitri dafür wenn Michael die AFD wählt (Die Namen dienen nur als Beispiel, ich unterstelle hier niemanden das er die AFD wählt, und selbst wenn wäre es mir, wie schon geschrieben, herzlich egal)? Würde es Dimitri zu einem schlechten Menschen machen? Ist Michael deshalb automatisch einer? Nur weil die Persona dadurch einen leichten Beigeschmack hätte, heißt das ja nicht, dass die GS dadurch auch gleich rechts ist. Abgesehen davon, würde das bedeuten, dass alle anderen, die bei der GS arbeiten und weder die AFD wählen würden, noch sich mit deren Gedankengut identifizieren können, für die Taten eines Redakteurs in Sippenhaft genommen wird. Klar würde es Diskussionsbedarf geben, wenn die Gamestar weiterhin an einem solchen Redakteur festhalten würde. Es könnte aber auch ein Zeichen dafür sein, dass die GS Kompetenz und Professionalität den Vorzug gegenüber der politischen Einstellungen Ihrer Mitarbeiter geben würde, solange diese, Ihre politische Einstellung nicht ihre Arbeit beeinflussen lassen. Wie gesagt solange jemand seine Arbeit, und seine persönliche politische Einstellung von einander trennen kann, und das eine nicht mit dem anderen verbindet, ist es mir egal wen die Person wählen würde. Wenn er anfängt über seine Texte für seine politische Agenda zu werben, hört es auf. Das hier ist und bleibt ein Spielemagazin. Beim Spiegel wäre es was anderes, und selbst da lese ich mir ab und an die Augstein Kolumnen durch wenn das Thema mich interessiert, zum Teufel, ich les mir sogar ab und an die Kolumnen von dieser scheinbar dauer bekifften wirren Polin durch (Komme grade nicht auf den Namen), und das obwohl ich weder deren Weltansichten teile, und so gut wie nie einer Meinung mit den beiden bin.

    Zu deinen Beispielen: Bisher ist gegen keinen Schauspieler oder Produzent, nicht mal gegen Weinstein Anklage erhoben worden, und es wurde schon gar keiner verurteilt (ich glaube selbst Polanski wurde bisher noch nicht rechtskräftig verurteilt). Solange haben die für mich keinen Beigeschmack. Selbst wenn da jemand verurteilt werden würde, wieso soll ich die anderen Personen die an den Filmen und Serien mitgearbeitet, und sich nichts zu schulden kommen lassen haben, in Sippenhaft nehmen? Ich halte nichts von Vorverurteilungen, und ich halte auch nichts von Sippenhaft. Gerichte haben Recht zu sprechen, nicht du, nicht die Presse und schon gar nicht ich. Und solange kein Gericht diese Personen schuldig gesprochen hat, gilt für mich die Unschuldsvermutung.
     
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  9. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Also ich würd mit einem AfD Wähler nicht zusammenarbeiten wollen :ugly:

    Ich glaube auch nicht das irgendein seriöser Journalist sowas wählen würde. Ich mein da könnte man ja auch gleich Fakenews verfassen...
     
  10. Es könnte aber auch ein falsches Zeichen setzen und dem Leser zeigen, dass man vielleicht gar genauso denkt.
    Als Herausgeber wirst du solch einen Redakteur auch kaum den Werbern erklären können.
    Jeder Redakteur repräsentiert ja das eigene Heft bzw. sind die repräsentativ für das Heft, den Stil etc.

    Unterschwellig wäre bereits vorher etwas möglich und als Leser wirst du seine Texte von da an anders wahrnehmen und jedes Wort genauestens prüfen.
    Wenn er z.B. im Test erwähnt, er finde den Hauptcharakter von Mafia III nicht gut, denkt man vielleicht direkt wegen der Hautfarbe.

    Was ist mit dutzenden Zeugen?
    Bei Polanski gibt es sie und er reist ja nicht ohne Grund nicht mehr in die USA.
    Unschuldsvermutung schön und gut, aber wenn gerade der Killer mit der Waffe vor dir steht und das Opfer tot daneben liegt, ist sie dann noch angebracht?
    Und zumindest Spacey und Weinstein wurden fallen gelassen und sind quasi von den Studios als schuldig anzusehen.
     
  11. SirPommes

    SirPommes
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    schreibe ich nicht oft (eigentlich sogar nie ... zumindest bis jetzt :ugly: ), aber Hut ab vor diesem Beitrag :yes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. April 2018
  12. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    :hammer:

    Wäre es so, würde es Bildblog nicht geben, die sich schon seit Jahren nicht nur die Bild abdecken. ;)
     
  13. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Ja, trotzdem scheint Bild (neben den rechten Verschwörungstheoretikermagazinen) die hauptquelle für AfD Fakenews zu sein... Man erinnere sich an die 30000 "Verschwundenen" Asylbewerber, schon 3000 dürfte wegen Datenbankfehlern viel zu viel sein. Die Zahl geistert bis heute bei den AfD Fan/Retweetbots herum... Und das ist jetzt nur ein beispiel wie dieses Hetzblatt arbeitet. Unter Jihadi Julian ist das NOCH schlimmer geworden, da wünscht man sich ja den Diekmann zurück...

    Wie gesagt, einen Redakteur der zweifelhafte Parteien wie AfD, NPD oder CSU wählt, würd ich deutlich weniger vertrauen ... (so .. garnicht)

    Ich mein, ich kann ja auch sagen wen ich so Wähle, Die Partei, davor Piraten (ich schäme mich!), davor PoP, davor die APPD, davor die PDS... :ugly: ich hab sogar einmal bei Erststimme CDU gewählt, weil ich den kannte :ugly:
     
  14. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Ja, daher schrieb ich ja das es in solchen Fällen zumindest Diskussionsbedarf gibt, und ob der Verlag an einer Persona Festhält oder nicht, ist seine Entscheidung, nicht meine. Nur weil man heutzutage schnell jemanden Fallen lässt nur weil der Allgemeinheit die politische Ausrichtung einer Person nicht gefällt, muss dass nicht heißen, dass ich das gut heiße. Ganz im Gegenteil, das ist nichts anderes als das Verfolgen von Andersdenkenden in Diktaturen, nur das die Gewalt in diesem Falle vom Volk bzw. den Medien und nicht vom Staat ausgeht.

    Die Gefahr ist eher, das Argumente nicht mehr wahrgenommen werden, weil man sie nur noch als Alibi sieht. Bei deinem Mafia 3 Beispiel würden zum Beispiel Argumente wie "der Main agiert nicht nachvollziehbar, ist unsympathisch und grundlos Aggresiv" von vielen Leuten gar nicht mehr wahrgenommen, da die nichts anderes mehr sehen als, "Der ist nen Nazi und kommt einfach nicht damit zurecht dass der Main Farbig ist". Klar wird eine evtl. Abneigung gegen Farbige nicht unbedingt zu einer Positiven ansicht führen, solange aber Nachvollziehbar begründet wird weshalb ein Redakteur einen Charackter nicht mag, sehe ich das Problem nicht. Selbst wenn ich die Politische Ausrichtung des Schreibers nicht kenne, ist klar das dies lediglich die Meinung eines einzelnen ist, die kann ich teilen oder auch nicht. Was macht es da für einen Unterschied ob es sich dabei um jemanden handelt dessen Politische Meinung ich kenne oder eben auch nicht?

    Nochmal, Gerichte haben recht zu sprechen, niemand sonst!
    Das die Studios Spacey und Weinstein fallengelassen haben, sagt erstmal nichts über deren Schuld oder Unschuld aus. Das einzige was man daraus schließen kann ist das die Studios mit diesen Personen nicht mehr in Verbindung gebracht werden möchten. Genauso hat die Tatsache das es Polanski nicht mehr in die USA zieht keinerlei Beweiskraft. Das Würde dann nämlich im Umkehrschluss bedeuten das Deniz Yücel ebenfalls Schuldig ist, den zieht es wegen des drohenden Prozesses nämlich auch nicht mehr in die Türkei.
     
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  15. Ich denke, es geht bei dem Begriff Fakenews, zumindest bei seiner heutigen Bedeutung, weder um Recherchefehler, noch um ungeprüftes Abschreiben bei anderen Medien und auch nicht um tendenziöse Berichterstattung. Genau das wird bei Bildblog oftmals thematisiert (BILD als Boulevadblatt mal außen vor).
    Das heißt nicht, dass all das unproblematisch ist, denn hier liegt vermutlich die Wurzel des Vertrauensverlusts in traditionelle Medien, der wiederum die Grundlage für die "Lügenpresse"-Rufe ist, die dieser Tage ständig ihrgendwo zu hören und zu lesen sind.

    Das was heute als Fakenews bezeichnet wird, geht jedoch weit darüber hinaus. Es werden keine unabsichtlichen Fehler gemacht, es sind nicht Einzelne, die mit ihrer "Meinungsstärke" übers journalistische Ziel hinaus schießen. Vielmehr werden gezielt "alternative Fakten" geschaffen, oftmals gar durch reine Erfindungen oder dadurch, dass reale Ereignisse in einen völlig anderen Kontext gerückt werden und das im großen Stil. Neu dabei ist ebenfalls, dass diese Fakenews nicht mehr nur von neuen (rechten) Medien in die Welt gesetzt werden und dann Verbreitung finden, sondern sich dies zu einem perpetuum mobile entwickelt hat, bei dem jeder übers Internet mitmachen kann. Mittlerweile ist es so, dass viele User falsche Behauptungen oder gar Fälschungen ins Netz stellen und rechte Medien dies dann erst ungeprüft aufgreifen. Und nicht nur Medien, sondern auch rechte Politiker der AfD übernehmen und verbreiten das ungeprüft im großen Stil.
    Weiterhin neu ist, dass sich die Stammleser neuer neuer rechter Medien nicht daran stören, dass ganz bewusst Lügen verbreitet werden, weil viele das schlichtweg wissen und auch befürworten, weil die der Ansicht sind, andere Medien tun dies auch (s. oben Vertrauensverlust) - weshalb ich eine Differenzierung auch für wichtig halte.
    Umgekehrt dürften wohl die wenigsten Leser der traditionellen Medien begeistert sein, wenn sie merken, dass ihnen falsche oder fehlerhafte News vorgesetzt wurden. Darum werden Artikel dort, bei denen dies bekannt wird, zumeist mal mehr, mal weniger transparent korrigiert, unter Umständen Fehler sogar in eigenen Artikeln thematisiert. Rechte Medien löschen entlarvte Lügen bestenfalls kommentarlos oder lassen sie unkorrigiert im Netz, weil es ihren Leser weitgehend egal ist und der nächste gezielt inszenierte Skandal eh schnell davon ablenken wird.

    Also ich würde nicht widersprechen, wenn du sagen würdest, dass es in allen politischen Lagern (auch in der Mitte) Populisten gibt und dass es Medien, die diese Lager ja zumeist bedienen, nicht selten an Objektivität mangelt. Aber wie bereits oben zu "Oschii" dargelegt, hat das bei der Neuen Rechten eine andere Qualität und Quantität.
    Ich mache dir ein Vorschlag: Jeder von uns bringt abwechselnd drei Fakenews, ich ausschließlich aus dem rechten Lager, du aus allen anderen Lagern/Medien und wem am Ende der Stoff ausgeht, hat unrecht. Kriterium ist dabei, dass die News nachweislich falsch war, also keine subjektive Berichterstattung. Bereit, deine Aussage auf Stichhaltigkeit zu prüfen?
     
  16. ShortSeb Konsolero

    ShortSeb
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    Kommen wir nicht mittlerweile ein biiiiiisschen vom Thema ab?
     
  17. Je nach Sichtweise, bzw. Standpunkt zu dem von dir eröffneten Thema, könnte man da unterschiedlicher Meinung sein. Wenn der "Shitstorm" bei der PC-Games überwiegend politisch motiviert war, weil sich Rechte durch den bloßen Inhalt einer politischen Meinungsäußerung gestört fühlten, dann gehört vieles hier Geäußerte noch mit zum Thema. Wenn nicht, läuft die Diskussion tatsächlich etwas aus dem Ruder.

    Ich wollte dazu auch nichts mehr schreiben, doch es gibt Dinge, wie die oben von mir zitierten, die sollte man so einfach nicht unkommentiert stehen lassen.
     
  18. ShortSeb Konsolero

    ShortSeb
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    Die Motivation hinter den Beschwerden in den Leserbriefen wird man wohl nur raten können, dennoch ein guter Einwand von dir.
     
  19. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Könnten wir vielleicht mal ein Bild oder Scan haben worum es geht? Ich hol das aktuelle Heft erst morgen (falls ich es irgendwo bekomme...)
     
  20. ShortSeb Konsolero

    ShortSeb
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    Im Gegensatz zur Gamestar sammle ich die PCG-Hefte leider nicht und habe sie daher leider auch nicht mehr. Die Zuschriften zum Thema allerdings verteilten sich auf die Ausgaben 02/2018 - 04/2018. Falls also noch jemand anders die Hefte rumflattern hat...
     
  21. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Was hat das bitte mit meiner Aussage zu tun? Sowohl die Linke als auch die Rechte lebt in ihrer eigenen kleinen Filterblase. Beide kommunizieren nur das was in ihr eigenes Weltbild passt, und nehmen auch nur das wahr. Alles andere wird als Alibi der jeweils anderen Fraktion wahrgenommen und/oder als Unwahr dargestellt, ohne auch nur 5 Minuten darüber nachzudenken ob der Gegenüber nicht doch irgendwie recht hat (Stichwort: "Wir schaffen das!"). Die Linke denunziert jeden, der nicht ihrer Meinung ist, als Nazi, die Rechte, entsprechend, als Vertreter des Linken Establishments.
    Das war meine Aussage: Jede Seite hört und sieht das was sie sehen will, alles andere kann nicht sein und ist daher als Feind zu betrachten.
    Mir ging es nicht darum einen Schwanz vergleich darüber zu machen wer mehr Lügen verbreitet. Das können nämlich beide Seiten ganz gut. Die einen erfinden halt gleich ganze Nachrichten, die anderen lassen Teile weg die grad nicht passen oder überbetonen die, die grade passen. Beides sind Fakenews, da sie die Unwahrheit berichten, entweder in dem sie die eigentliche Meldung verzerren um ihre Aussage in die gewünschte Richtung zu lenken, oder in dem sie die ganze Meldung verzerren. Beides sind mittel die schon in Zeiten angewendet wurden als es sowas wie eine politische Linke oder Rechte noch gar nicht gab. Das Wort Fakenews mag eine Erfindung der Rechten sein (fühlt sich zumindest so an), das dahintersteckende Prinzip ist aber Uralt.

    Aber das hat jetzt wirklich garnichts mehr mit dem eigentlichen Thema des Threads zu tun.
     
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  22. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Es gab übrigens gigantische 3(!) Leserbriefe zu dem Thema...

    3!! Voll der Shitstorm...
     
  23. Jein. Ich würde zumindest so weit differenzieren und diese Personen (Rechtsradikale) nicht mit z.B. Homosexuellen gleichstellen und die Verfolgungen beider Gruppen.
    Einige Personen müssen verfolgt und bestraft und/oder geholfen werden.
    Nicht unbedingt Rechtsradikale, solange sie diesen nicht fördern und keinem ein Leid zufügen.

    Weil seine Meinung durch seinen Hass beeinflusst wird und nicht von seiner Meinung über den Mensch selbst.
    So wie Männer etwas gegen Homosexuelle haben und mit denen nichts zu tun haben wollen. Die habe bereits im Vorfeld ihre Meinung über solch einen Menschen und werden gar nicht mehr drüber nachdenken, sondern nur noch negative Dinge hervorheben und nennen.
    Eine richtige Meinung scheint es nicht mehr zu sein.
    Und auch wenn es nur am Leser liegen sollte, der interpretiert, ist es natürlich die nächste Frage, ob man es als Herausgeber will.

    Sicherlich. Einige Fällen sind aber überdeutlich und teils kann wegen zu viel vergangener Zeit kein Urteil mehr gefällt werden.
    Schuldig kann ein Mensch dennoch sein.
    Auch wurden bereits schuldige Menschen wegen Verfahrensfehlern freigelassen oder dank guter Anwälte.
    Schuldig vor Gericht und schuldig sein sind eben nicht immer ein und dasselbe.

    Finde diese Fälle schwer vergleichbar.
    Auch, da Polanski sich zu dem Sex schuldig bekannt hat, was Teil eines Deals war, um das Kind (sie war 13) zu schützen.
    "Nur" zu den Punkten Vergewaltigung und Drogeneinfluss hat er sich nicht schuldig bekannt, was jedoch Teil des Deals war.
    Zudem gab es noch einen Vorwurf, einer anderen Frau.

    In den Fällen Spacey und Weinstein gibt es einfach zu viele Zeugen und Personen, die die Beiden bezichtigen.
    Auch angesehene Stars und andere Regisseure, die es der Öffentlichkeit mitteilten.

    Wie oben gesagt, sind schuldig vor Gericht und schuldig eben zwei paar Schuhe.
     
  24. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Jemanden Sozial auszugrenzen weil er Schwul ist, empfinden wir heute als unmoralisch. Wenn die Person die ausgegrenzt wird aber Anhänger der AFD ist, dann ist das voll in Ordnung. Und jetzt sag mir bitte wie man das eine verurteilen kann während man das andere gut heißt?

    Es ist die Meinung eines Redakteur, die ist niemals fair, und auch nie objektiv, weil Meinungen immer subjektiv sind. Wenn der Redakteur den Charakter also nicht mag, dann spielt es erstmal keine Rolle ob er ihn nicht mag weil er Farbig ist, oder weil er ein rotes Hemd trägt. Davon ab gibt es keine "falsche" oder "richtige" Meinung, nur Meinungen die deiner eigenen entsprechen, oder nicht.

    Welchen Sinn macht es bitte jemanden 30, 40 oder 50 Jahre nach der eigentlichen Tat noch zu verurteilen, außer dem dass dem Opfer Genugtuung wiederfährt (Was nur ein anderer Ausdruck für Rache ist)?

    Inhaltlich sind die Fälle sicherlich nicht zu vergleichen, das dahinter steckende Prinzip ist aber dass gleiche. Beide haben angst davor das sie verurteilt werden. Der eine wegen etwas, dass er wahrscheinlich gemacht hat, der andere wegen etwas, dass er wahrscheinlich nicht gemacht hat. Kurz, die Tatsache das man in ein bestimmtes Land nicht mehr reisen will weil die dortige Justiz einen sucht, sagt alleine erstmal nichts aus.

    Kannst du beurteilen wie viele von diesen Personen die Wahrheit sagen und wieviele einfach nur auf den fahrenden Zug Aufspringen um im Gespräch zu sein? Ja, bei der Maße an Personen die die beiden bezichtigen, wird wahrscheinlich was wahres dran sein, aber das wörtschen "wahrscheinlich" bedingt auch automatisch, die Möglichkeit das dies eben nicht der Fall ist. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit dass die ganzen Vorwürfe Käse sind nur bei 0,1% liegt, möchtest du zu den 0,1% gehören die zwei Leben zerstört haben?

    Edit:
    Rechnen sollte man können *facepalm*, es wären natürlich 99,9% die dann zwei Leben zerstört hätten, nicht 0,1%
     
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  25. SirPommes

    SirPommes
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    Mich stört ja hier in der Diskussion alleine schon die Bezeichnung „Rechtsradikale“ im Zusammenhang mit jedem AFD Wähler/Sympathisanten. Das ist einfach nur ... ja, nennen wir es „falsch“ ( um nicht irgendwelche Sanktionen der hier tätigen, manchmal etwas übereifrigen Mods zu riskieren) Mit solchen Leuten ist es mir persönlich schon zu blöd , überhaupt eine Diskussion zu führen, weswegen ich mich da auch nicht weiter zu äußern will. meinen größten Respekt an Bethoniel , dass er sich das trotzdem (stets sachlich) antut. Es wird nur leider gar nichts bewirken. :(
     
  26. Da du dich nur sehr selten differenziert ausdrückst und zugleich sehr meinungsstark auftrittst, habe ich den Eindruck, dass du dich davon ausschließt.


    Könntest du das mit der Denuntiation zum besseren Verständnis an ein bis zwei Beispielen festmachen? Sollte ja nicht schwer sein oder deinem verkündeten Unwillen widersprechen, an so einer Diskussion teilzunehmen, nachdem du hier ja auch schon ganz ohne argumentative oder thematische Notwendigkeit die Flüchtlingsthematik mit in die Diskussion getragen hast.
    Und wo genau denunzieren Linke Rechte? In linken Medien, in den meisten liberalen Medien? In der Politik? Oder in irgendwelchen Foren?
    Mit ist nämlich gerade nicht ganz klar, wen genau du so alles als Linke bezeichnest, bzw. wer genau das linke Establishment ist. Ich meine, schaue ich mir unsere Gesellschaft mal so an, kann man durch fortschreitende Neoliberalisierung ja nicht davon ausgehen, dass es ein besonders linkes Establishment gibt. Oder wirfst du nur links und liberal in einen Topf und kreierst daraus dann dein Weltbild? Das würde dann auch erklären, warum in deinen Argumenten Linke und Merkel (hier in Form von: "Wir schaffen das!) sehr dicht beieinander sind.

    Ich habe nichts gegen meinungsstärke Äußerungen (da weiß man woran man ist), nur dann bitte etwas konkreter. Bislang sind deine Äußerungen schlicht zu undifferenziert, um auch nur irgendwie sinnvoll darüber zu diskutieren und es macht den Eindruck, dass du hier einfach nur ein diffuses Bild von einer linken Meinungsmacht und unterdrückten Rechten zeichnest, die wiederum eigentlich gar keine richtigen Rechten sind.

    Das macht dich aus meiner (linken) Weltsicht nicht zwangsläufig zu einem Rechten, ähnelt aber doch sehr dem diffusen Bild, das die AfD auch gern mal an die Wand malt.
    Spiegelt sich darin einfach nur dein Unmut wieder, dass du irgendwann, irgendwo mal zu Unrecht als Rechter bezeichnet wurdest, würde ich schlicht dazu raten, ein bisschen mehr zu differenzieren. Denn wer in eine kapitalistisch geprägten Gesellschaft alles großflächig als links darstellt (ich sage jetzt mal nicht denunziert) und kritisiert, stellt sich damit ganz automatisch selbst auf die rechte Seite, weil er die Welt in zwei Lager aufteilt, die keinen Platz mehr für irgendwas dazwischen lässt.

    Und noch etwas: Rechts und links leitet sich in der Politik daraus ab, wo die Abgeordneten sitzen und ist eine traditionelle Einteilung politischer Richtungen, die sich aus der Geschichte so ergeben hat. Aus mehreren Gründen hat sich diese Bedeutung zwar verschoben, bzw. verwässert, aber es wäre ja schon irgendwie sinnvoll, zwischen der Bezeichnung, ein Rechter und der Beschuldigung ein Rechtsradikaler zu sein, zu unterscheiden. Das rate ich als Linker übrigens auch gern mal Linken, die sich schließlich auch nicht - wie gern und oft von AfD-Nahen getan - pauschal als Linksradikale bezeichnet lassen wollen. Und dazu gibt es dann noch weitere Differenzierungen, wie z.B. Rechts- Linkspopulisten.

    Also als Demokrat betrachte ich allenfalls Feinde der Demokratie, des Grundgesetzes und des Menschenrechts als Feinde, weil sie - egal aus welcher politischen Richtung - eine Gesellschaft anstreben, die nicht alle hier lebenden Menschen gleichberechtigt mit einbezieht. Alles andere sind allenfalls politische Gegner.
    Ist dir eigentlich bewusst, dass du hier einer von den Kommentatoren bist, die undifferenzierte Kampfbegriffe mit in die Diskussion bringen, aber du dabei dann noch das Kunststück fertig bringst, im gleichen Zug lautstark die Undifferenziertheit und eingeengte Weltsicht irgendwelcher nicht klar umrissenen Anderen zu geißeln?


    Das Gegenteil habe ich nirgendwo behauptet, sondern hervorgehoben, dass die Neue Rechte das per Internet aktuell gerade sehr erfolgreich dazu nutzt.


    Also ich würde ja einen Unterschied zwischen einer sexuellen Neigung und einer politischen Ausrichtung machen. Nicht nur, weil das eine nach derzeitigen Kenntnisstand mit der Geburt erworben, das andere hingegen im Laufe des Lebens angeeignet wird. Homosexualität geht nicht mit einer bestimmten Weltsicht einher und spielt sich (mit Blick auf den Einzelnen) im Privatleben ab, während politische Ansichten zumeist öffentlich geäußert werden und von Natur aus auf einen Einfluss auf Gesellschaft und Politik abzielen. Und komm mir jetzt bitte nicht mit der politischen Schwulenbewegung, denn die machen Politik und werden entsprechend auch kritisiert, in irgendwelche Ecken gestellt und auch massiv angefeindet.

    Das heißt nicht, dass es okay ist, irgendjemand aufgrund politischer Sichtweisen pauschal auszugrenzen, aber kannst du mir denn Fälle von sozialer Ausgrenzung von AfD-Anhängern nennen, damit man die Einzelfälle und Hintergründe betrachten kann, anstatt das pauschal von dir gezeichnete Bild diskutieren zu müssen?

    Und ist dir bewusst, dass in diesem Land noch immer mehr Linke (z.B. wegen ehemaliger Mitgliedschaften irgendwelcher Organisationen) nicht zum Staatsdienst zugelassen werden als Rechte? Und spricht das nicht dafür, dass zwischen rechts und links vielleicht doch noch irgendwas Anderes liegt, dass du völlig ausblendest?

    Ich glaube, hier stellst du sehr deutlich klar, dass du etwas Grundsätzliches am Journalismus entweder nicht verstehst oder nicht verstehen willst. Natürlich kann es Objektivität nicht geben und genau dafür gibt es journalistische Grundsätze.
    Das persönliche Ansehen einer Person hat in Journalismus absolut nichts zu suchen und das gesellschaftliche Ansehen nur, wenn es für das Grundthema relevant ist.
    Du magst dich wundern, aber die notwendige Reflextionsfähigkeit und die notwendige Distanz zu Personen und Themen lässt sich gezielt herstellen. Wäre dem anders, würden z.B. reihenweise Rezensionen von CDs, Filmen, Büchern und Spielen Bewertungen bekommen, die in einem erheblichen Maße daran geknüpft sind, dass der entsprechende Rezensent den Künstler, Autor, Programmierer, das Label oder dessen Chef oder sonst wen nicht mag.
    Derartiges kommt natürlich vor, gilt aber allgemeinhin als schlechter Journalismus.

    Und widersprichst du damit nicht im eklatanten Maße folgender von dir hier getätigten Aussage?

     
    Oi!Olli und Black_arrow gefällt das.
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