Das Lied von Eis und Feuer

Das schon. Aber wenn man sich als jemand mit einem Vollzeitjob die schiere Masse anschaut fragt man sich schon ob er bei soviel Freizeit und Nebenprojekten noch Zeit für das Buch hat.

 

Ich glaube eher, dass der Aufwand für solche Nebenprojekte maßlos überschätzt wird. Das Problem beim Schreiben der Bücher ist jedenfalls nie die Zeit gewesen.

 

Ein Zeitproblem unterstelle ich auch nicht. Eher Schreibblockade und/oder mangelndes Interesse. Er macht lieber alles andere als sich um das Buch zu kümmern. Von meiner Seite volles Verständnis dafür.

 

Natürlich darf man das. Aber dennoch... Wie lange arbeitet er jetzt am neuen Buch? Seit 8 Jahren? Stephen King hat zu seinen besten Zeiten jedes Jahr ein Buch veröffentlicht und manchmal sogar mehrere. Heute veröffentlicht er Bücher, wenn er grad Bock drauf hat. Ich meine King und Martin sind in etwa im gleichen Alter?

Martin sollte halt einfach irgendwann mal zugeben, dass er dem nicht mehr gewachsen ist und / oder auch einfach keine Lust mehr zu hat. Ich glaube inzwischen nur noch an das Buch, wenn es wirklich mal im Handel stehen sollte. Interessant, dass er aber so viel Zeit für Nebenprojekte hat und mal "kurz" tausende Seiten zur Vorgeschichte der Targaryens aufwendet. "Winds of Winter" verkommt irgendwie grad zu einem Nebenprojekt hat man manchmal das Gefühl.

 

Es kann doch niemand ernsthaft daran glauben, dass er kein Interesse daran hat, sein Lebenswerk zu vollenden. Aber jeder, der auch nur mal ansatzweise beruflich mit halbwegs komplexen Projekten/Aufgaben zu tun hatte, weiß, dass es nicht funktioniert auf Teufel komm raus so lange an einer zähen Aufgabe zu sitzen, bis sie abgeschlossen ist. Das funktioniert entweder gar nicht oder führt zu mittelmäßigen Ergebnissen. Stattdessen beschäftigt man sich phasenweise mit leichteren Aufgaben, die einem Erfolgserlebnisse geben oder zumindest mal den Kopf ein wenig aufräumen. Ich denke man kann Martin durchaus vorwerfen ein nicht mal ansatzweise strukturierter, organisierter oder gar disziplinierter Autor zu sein und das spielt sicherlich in die Geschichte mit rein. Aber zu denken, er muss sich nur mal ein wenig anstrengen und die Nebenprojekte weglassen, dann haben wir übermorgen das Buch, funktioniert halt einfach nicht. Wenn es so wäre, dann hätte Martin diesen Weg schon längst eingeschlagen.

 

Anspruchshaltungen gegenüber Künstlern sind immer schwierig. Die Künstler haben irgendwo eine Verantwortung, aber es ist natürlich ihr Werk und höchstens ein Verlag, Label oder Publisher hat mitzureden.

Bei Martin ist das Problem gleichzeitig die Stärke, denke ich. Feature Creep. Die Komplexität mit über 1000 benannten Charakteren, macht die Reihe für viele so attraktiv, nun stellt sie dem Autor offenbar ein Bein.

Bei Star Citizen ist für mich klar, dass ein Producer da mal 3/4 der Features streichen müsste und das Spiel noch nicht einmal darunter leiden würde - im Gegenteil. Aber die finalen Bücher der Reihe in der Komplexität herunterfahren? Das wird eine Bruchlandung. Da muss er durch oder er muss es weiter vermeiden, sich dem zu stellen (so kommt es ja zumindest an).

 

GRRM dürfte auch einer der wenigen Künstler sein, dem man seine Arbeitsweise so unter die Nase reibt - va. im hohen Alter. Andere Autoren/Regisseure gelten dann halt einfach als "Genies", die ab und zu mal etwas raushauen (siehe Terence Malick oder diverse Autoren).

Vielleicht sollte er einfach weniger über seine Arbeit bloggen und das Ding irgendwann überraschend raushauen. Und im nächsten Leben keine zwanzigbändigen Epen mehr beginnen.

 

Ich meine Stephen King ist natürlich auch ein interessanter Vergleich. Bei der dunklen Turm-Reihe lagen doch phasenweise auch sicher fünf, sechs Jahre zwischen den Büchern. Gab es da auch so einen riesigen Aufschrei, weil er zwischendurch andere Projekte verfolgt hat?

 

Ja aber hallo? Alleine das Ende von "tot." oder auf englisch (glaube ich) The Dead Lands endet in einem Rätselwettstreit zwischen dem Ka-Tet und Blaine dem Mono.
Wir mussten damals rund 6 Jahre warten, bis dieser Wettstreit in "Glas" bzw. englisch "Wizard and Glass" endlich aufgeklärt wurde.
Man muss aber bedenken, dass King gar nicht erst so groß angefangen hatte. Er hat ja damals noch als Student bzw. Englischlehrer die Idee vom Revolvermann gehabt und hat einzelne Kapitel geschrieben, die dann später zu "Schwarz" zusammengefasst wurden. Das ganze Projekt hat ja auch erst nach und nach Fahrt aufgenommen.
Das erste Buch endete damit, dass Roland den Mann in Schwarz endlich einholt, sie die ganze Nacht durchreden. Am Ende scheint der Mann in schwarz gestorben zu sein, das war aber auch nur eine Finte um den Revolvermann glauben zu lassen, diese Nacht hätte Jahre gedauert. Danach kam "Drei" bzw. "The Drawing of the Three" mit Eddie, Detta Walker / Odetta Holmes und Jake Chambers. Da hat die Story richtig Fahrt aufgenommen und in "tot." geht die Reise weiter, die dann im Rätselwettstreit endet.
King war allerdings immer wieder ehrlich und hat gesagt, ihm fehlen aktuell die Ideen und es wird für ihn aktuell (Stand ~1995) immer schwieriger, in die Welt des Revolvermanns einzutauchen. 1997 ist dann "Glas" erschienen.
Danach hat ihn die Lust gepackt und er hat "Wolves of the Callah", "Susannah" und "The Dark Tower" innerhalb kürzester Zeit geschrieben und ich meine bis 2003 war das Werk vollendet.
Zum Ende von "tot." hat er auch zahlreiche Leserbriefe erhalten, darunter von einer krebskranken Frau die meinte, sie werde nun nie erfahren, wie dieser Wettstreit endet. Sie ist dann auch tatsächlich vor Fertigstellung des nächsten Buchs gestorben und das nagt bis heute an King.

Martins Problem sehe ich eher darin, sich sprichwörtlich tausende Charaktere merken zu müssen, da wäre ich selbst auch komplett überfordert und er muss ja auch die Geschehnisse parallel weiterspinnen.

 

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Druck immer ein gutes Mittel ist, um in Projekten voran zu kommen. Martin hat hier keinen beruflichen Druck, außer dem seiner Leser. Ich lasse Sachen auch gerne mal schleifen, aber schwierigen Dingen kann man sich auch stellen und reinklotzen, das Ergebnis wird dadurch nicht schlecht.

 

Jetzt mal außen vor gelassen was GRRM so treibt oder auch nicht. Aber ich muss für mich ehrlich zugeben dass, obwohl ich ein Riesenfan der Bücher war, nach dieser Zeit und vor allem der Serie, die nächsten Bücher nicht mehr lesen werde. Bzw. nicht direkt zur Veröffentlichung. SOLLTEN die Kritiken gut ausfallen, die ganzen Nebenhandlungen befriedigend zusammenlaufen oder abgeschlossen werden und das Ende dazu dann nicht so ein Mist wie in der Serie sein, werde ich mir die Bücher vllt mal geben wenn das Werk dann vollendet ist. Aber da ja nach dem nächsten Buch immer noch weitere Folgen sollen, denke ich dass das dann so zum Renteneintritt in 30 Jahren mal tun werde.

Das soll jetzt keine Kritik sein, ich finde es ja selbst schade das mein Interesse an ASoIaF mittlerweile kaum mehr vorhanden ist. Wie gehts euch da? Werdet ihr das nächste Buch direkt zur Veröffentlich lesen?

 

Ich würde wohl auf die Taschenbuchausgabe warten.

Mein Interesse an der TV-Serie bzw. mir die ganze Sache nochmal von Anfang an zu geben ist aktuell bei 0. Mit den Romanen hat GRRM wenigstens die Möglichkeit, es besser zu machen.

 

Interesse an der Serie auch null. Maximal in ein paar Jahren nochmal die ersten Staffeln. Aber auch bei den Büchern muss ich sagen das ich jetzt schon erwarten würde das mal ein paar Handlungsstränge zusammenlaufen anstatt Tyrion über 900 Seiten beim Bootfahren zu begleiten. Wie gesagt, Interesse ist gesunken, aber sollten die kommenden Bücher gute Kritiken und Reviews einfahren, gebe ich dem ganzen schon noch gerne eine Chance.

 

Ich habe resigniert. Ich habe das letzte Buch vor 4-5 Jahren gelesen und mich dann auch ziemlich in die Fanszene begeben, wie das alles aufgelöst werden könnte und war da ziemlich hyped auf ein paar Theorien, aber mittlerweile, auch durch das desaströse Serien-Ende, habe ich das Interesse an dem Universum wieder größtenteils verloren.

Vielleicht lese ich Band 1-3 irgendwann nochmal wenn ich Lust habe.

 

Ich habe mir einfach das - für mich - beste Ende aller Theorien zusammengespinnt und dieses betrachte ich jetzt als Kanon.

 

Ich würde Winds of Winter schon gern lesen, aber so richtig hyped bin ich nicht. Vielleicht wirklich erst, nachdem auch A dream of spring raus ist und als einigermaßen sinnig rezensiert wurde.

 

Es gibt schon ein paar Handlungsstränge, bei denen ich neugierig bin, wie das weitergeht, u.a. weil sie in der Serie komplett verhunzt wurden. Z.B. Arya als Assassine, Lady Stoneheart, Cerseis Wahnsinn oder auch Sansas Entwicklung (+ Littlefinger).

Wie aber das Problem behoben werden soll, dass GRRM nach ASOS ohne Not eine Milliarde neue Handlungsstränge geöffnet hat, weiß ich auch nicht. Da würde eigentlich nur ein Charakter-"Wipe" helfen, wie in die Serie in regelmäßigen Abständen durchgeführt hat.
Wer zur Hölle interessiert sich für Dorne mit den drölfzig Sandschlangen oder auch interessante, aber zu spät eingeführte Figuren wie Jon Connington?

 

Ich hab schon A Dance with Dragons noch nicht gelesen, weil ich vorher eigentlich alle Vorgänger nochmal wiederholen müsste. Dafür das nun alle 10 Jahre oder so nochmal zu machen fehlt mir einfach die Zeit, also warte ich bis alles fertig ist und lese dann vielleicht nochmal die ganze Reihe. Sollte es je dazu kommen. Interessiert wäre ich daran aber immerhin schon noch.

Die Serie dagegen ist der einzige Fall der mir einfiele, bei der mir das Ende auch die an sich guten ersten Staffeln ruiniert hat. Kann ich mir alles nicht mehr anschauen, da ist nun immer im Hinterkopf, dass das alles zu nichts führt.

 

Ich bin so froh die Serie nie gesehen zu haben. Eventuell schaue ich sie mir mal an, wenn alle Bücher fertig sind oder GRRM das Zeitliche segnet.

 

Mir tun alle Leid, die das tatsächlich so machen.

War ursprünglich auch mein Plan als die Serie die Bücher überholt hat. Bin froh, dass ich mich dagegen entschieden habe.

 

In den Bpchern wird es imho nicht anders sein. D&D haben die Eckpunkte bekommen von GRRM und diese verfilmt und imho richtige Änderungen vorgenommen.

Die Bücher würden massiv in die Breite gehen wenn Sie jemals kommen aber diesselbe Geschichte erzählen.

 

Woher weißt du eigentlich, dass das richtige gekürzt wurde, wenn das ungekürzte noch nicht veröffentlicht wurde?
Aber auf das gleiche grobe Ende wird es schon hinauslaufen. Das ist zwar an sich schade, weil es bedeutet, dass so Sachen wie faegon, Dorne und die Iron Islands (wobei insb die letzten beiden fast meine Lieblinge waren, was Handlungsstränge angeht, und ersterer jetzt ja auch mit arianne verknüpft ist) einfach keine Rolle spielen werden, aber mich würde Martins Weg zum Ende schon noch interessieren.

 

D&D haben sich in Interviews mehrmals dahingehend geäußert, dass sie lediglich 3 "große" Dinge hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Geschichte von Martin in Erfahrung bringen konnten. Falls Reddit richtig kombiniert hat sind das

Spoiler

1. Shireen wird brennen (ach nee, das war so klar wie Kloßbrühe), 2. Hodor = Hold the Door (wobei Martin schon verraten hat, dass der Kontext bei ihm ein anderer sein wird als in der Serie) und 3. Bran wird König. Letzteres haben sie nur erfahren, weil D&D Bran aus der Geschichte schreiben wollten.

Das ist in etwa so, als wenn Tolkien Peter Jackson verraten hätte, das Frodo am Ende doch den Ring in den Schicksalsberg wirft.

 

Weil ich wenig Vertrauen habe das GRRM die ganzen Sachen in 2 Büchern sinnvoll zurnde bringen kann und aus der Serie die Sachen gekürzt wurden die mich beim Lesen am meisten gestört haben.

 

Du meinst Logik und glaubhafte Charaktere?
SCNR

 

Ich habs nicht mal geschafft, das fünfte Buch in zwei Anläufen fertigzulesen. Die neuen Charaktere, die Grrm da nach dem tod einiger hauptcharaktere in den vorherigen Büchern eingeführt hat, haben mich irgendwie komplett kalt gelassen. Mir ists daher Banane, ob und wann Winds of Winter erscheint. Wenn, dann würd ich die Reihe als gesamtes vllt von vorne lesen, sobald alle Bücher draussen sind, aber beide letzten Bände werden ohnehin nicht mehr erscheinen. Oder glaubt hier noch jemand an den Osterhasen?

Bleiben also nur die geplanten neuen Serien übrig. Aber die interessieren mich noch weniger.

 

Rly? Wie hätte das wohl ausgesehen?

Spoiler

Bran stapft 4 Staffeln durch den Schnee, um vom Blutraben unterrichtet zu werden, es wird ein mordsmäßiges Foreshadowing für die Zukunft und große Mysterien angekündigt...und dann kommt ein Zombie und reißt ihm forthelulz den Kopf ab? Oder hätte auch das Arya erledigt?

Im Nachhinein frage ich mich echt, wie die die durchaus sehenswerten ersten vier Staffeln hinbekommen haben. Denen muss es doch in den Fingern gejuckt haben, "überflüssige Charaktere" für den Schockeffekt wegzumetzeln.

 

Ah... Vergiss das mit dem Herausschreiben von Bran. Ich habe nochmal nachgeschaut. Das war aus einem Leak, der sich im Nachhinein als Fake herausgestellt hat.

 

Hey hey, wir wollen doch mal bei den Fakten bleiben. Frodo erlag am Ende der Versuchung des Ringes und erst durch Gollum wurde der Ring dann am Ende durch eine glückliche Fügung zerstört.

 

Details... Kontext.... pff!

 

Mir ist es mittlerweile völlig egal, ob die restlichen Bücher noch erscheinen oder nicht. Wenn die Handlung ähnlich wie in der Serie sein sollte, würde ich sie gar nicht lesen wollen. Abgesehen davon bin ich komplett raus (die Lektüre ist einige Jahre her), hab etliche Namen vergessen und auch welcher Handlungsstrang sich wo befindet. Und ehrlich gesagt wurde es mir auch irgendwann zu aufgebläht

 

Er hat doch letztes Jahr erst geschrieben, dass er sich erst wieder anderen Projekten widmet, wenn das Buch fertig ist. Hat er da etwa gelogen oder können wir bald mit der "It's done" Meldung rechnen?

 

Sicher nicht. Der Overall-Deal mit HBO ist eher so zu verstehen, dass er seinen Namen für Serienprojekte hergibt, bzw. an ihn herangetragene Serienideen an HBO und nicht an andere Sender weiterreicht. Wirklich aktiv in die Entwicklung dieser Serienprojekte dürfte er nicht involviert sein.

Selbst wenn die letzten 10 Jahren Funkstille bei Martin gewesen wäre, hätte das nicht die Veröffentlichung des nächsten ASOIAF-Bandes beschleunigt. Und so wird auch dieser Deal keinen maßgeblichen Einfluss auf seine Arbeitsgeschwindigkeit haben. Das Buch kommt, wenns kommt.

 

Wir können jedenfalls definitiv davon ausgehen das seine Arbeitsgeschwindigkeit nicht negativ beeinflusst wird.

 

Falls, falls es kommt.

 

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Da fehlt ja was. Bist du etwa GRR?