Ist die AfD wählbar?

Ich möchte niemanden über einen Kamm scheren, aber ich fürchte, diejenigen die die Afd ernsthaft wählen wollen, sind zu engstirnig als dass sie das Wahlprogramm interessieren würde. Zumindest wenn man Interviews im Tv sieht und die Antworten von den Afd-Wählern... naja, zeigen einen geringen Bildungsstand... Allerdings spreche ich natürlich von gezielt ausgesuchten Interviews von der heute-show und Co., die gezielt dumme Antworten aussuchen, ist vielleicht also nicht der beste Querschnitt. Jetzt habe ich etwas gesagt und im nächsten Satz sofort wieder zurückgenommen, ich sollte also einfach nichts sagen

 

Und damit erreichst du genau was?

 

Ja, verstehe ich auch nicht, dann braucht man auch gar nicht hinzugehen...

 

das System erreicht er damit

 

Sehr wahrscheinlich das Gleiche, was jemand mit seiner ernsthaft abgegebenen Stimme erreicht: Ein gutes Gefühl.

 

hahaha, da hast du wohl recht

 

Vielleicht sollte man die Wahllisten auch einfach um ein "Protestwähler"-Feldchen erweitern.

 

Frauke Petrys Immunität wurde aufgehoben und es wird wegen Meineids ermittelt. Jetzt Gauland noch wegen Volksverhetzung anklagen.
#Wehrhafte Demokratie

 

Das wäre mal dringend nötig. Und die sollen sie bitten auch in % bei den Ergebnissen bekanntgeben - und DANN will ich mal sehen ob sich diese Politikkasper auch noch als Gewinner hinstellen und vom "Volkswillen" schwafeln.

 

Würde sich ja dann auch auf die %-Hürden niederschlagen oder?

 

Was soll das bringen, außer die Demokratie immer weiter zu zersetzen? Sinnvoller wäre es mal, zu realisieren, dass a) es eigentlich sehr viele Parteien gibt, b) man Parteien von innen her ändern kann, c) man eine Partei gründen kann und d) man auch immer Kompromisse eingehen muss in der Realität. Und wer dann immer noch nicht in der Lage ist, eine Partei wählen, dem ist einfach nicht zu helfen im Rahmen eines demokratischen Systems.

(Aber Demokratie ist ja heute für viele auch so ein Ding, wo man gefälligst das perfekte Produkt vorgesetzt bekommen möchte, anstatt selbst mal sich aktiv zu beteiligen.)

 

Nutzt relativ wenig wenn diese Partei nicht über ein paar % kommt

 

Ah stimmt. Man müsste natürlich für seine Ziele Menschen in Massen überzeugen. Ist natürlich ganz doof an der Demokratie ...

 

Mach es doch selber funktioniert halt meistens nicht so einfach

 

Wäre zumindest "eine Stimme die die großen Parteien nicht bekommen!"

 

Mache ich und es ist schwer, gerade gegen voreingenommene Leute, die mit Pauschalisierungen um sich schmeißen, nicht reflektierend und voreingenommen sind. Nichtsdestotrotz versuche ich es und bin nicht resigniert und verbittert, weil sie nicht wollen, wie ich es gerne hätte. Ich nenne das pluralistische Demokratie

 

Habe da ja auch kein Problem mit, das kann durchaus ja auch funktionieren.

Aber für jemanden der momentan mit keiner Partei was anfangen kann ist das keine wirkliche Lösung.

 

Das trifft doch genau den Zeitgeist zu Zeiten der Wahlen; genügen Bürger fühlen sich einfach ausgeliefert, die Parteien denunzieren sich nur gegenseitig und "unten kommt eh nichts raus".
Die Parteien predigen ja seit Jahrzehnten soziale Gerechtigkeit aber bei Max Mustermann kommt wenig an.

 

Radikaler Gegenvorschlag: Die Leute sind gar nicht so unzufrieden. Deutschland ist aktuell stabil, Merkel regiert und regiert, nirgends sind Massenproteste. Piraten und AfD zeigen, dass es prinzipiell möglich ist, innerhalb von kürzester Zeit eine Partei und zumindest den Einzug auf Landesebene zu schaffen. Wer will, kann also Einfluss nehmen, aber das Interesse daran ist letztlich gering und nicht dauerhaft. Einzig was man gerne macht, ist Jammern.

 

Die Piraten sind schon gescheitert, die AFD ist gerade dabei^^

 

Aber sie hatten ihre Chance, das demokratische System funktioniert. Wenn die Wähler diese Parteien nicht dauerhaft wählen, ist das kein Fehler der Demokratie sondern einfach der demokratische Willen.

 

Max Mustermann hat immer was zu quengeln. Und er hat natürlich die Schuldigen gleich ausgemacht: die Politiker, die Parteien, das System....

 

Sowas sagt sich leicht, wenn man nicht am unteren Ende der Gesellschaft als Zeitarbeiter ausgebeutet wird und das Leben wegen Zeit- und Geldmangel im Prinzip nur aus Arbeit besteht.

Das ist mit Absicht polemisch. Dem Großteil geht es auch gut und vor allem besser irgendwo anders in auf der Welt. Aber aufgrund dessen auf "Einzel"Schicksale scheißen und weiter so?

 

Und die verbleibende freie Zeit will man ja dann auch mit Konsumieren verbringen und nicht mit politischer Arbeit. Schon verständlich. Ist aber auch ein Zeichen der Akzeptanz der aktuellen Zustände, wenn das ganze eben nicht so wichtig, um dafür zeitweise Einschnitte im Leben hinzunehmen.

Solange sich die Einzelschicksale nicht verbinden und gemeinsam aktiv werden und darauf angepasst wählen, werden die nicht viel Einfluss haben.

 

Die kommen einfach nicht dazu, weil der Staat ja seit der Agenda 2010 auch ganz tolle Maßnahmen etabliert hat, die bei Verweigerung einfach mal den Geldhahn langsam zudrehen.

 

Nein. Die kommen nicht dazu, weil die das nicht wollen, zumindest die meisten nicht. Das ist für mich doch das Absurde unseres aktuellen Systems. Risiko will keiner eingehen.

 

Ich gehe gerne Wählen. Da geht man meist mit einem Pulk an Menschen in den Wahlraum - Konzertstimmung macht Laune. Dann macht man ganz wichtig sein Kreuz und fühlt sich so richtig mitbestimmend für die Zukunft.
Dass am Ende alles gleich scheiße weiter läuft wie die letzten 50(?) Jahre merkt man dann die Monate darauf.

Statt zur Wahl zu gehen könnte ich auch nützlicheres machen wie z.B. einen Popel aus der Nase ziehen. Aber mir gefällt tatsächlich die Stimmung wenn man dort hin geht und sein Kreuz macht. Klingt komisch, ist aber so.

 

Bei der letzten Wahl hab ich nur nen Unterhemd getragen, von nem Fetishclub (jaja und ne Hose, ist ja leider illegal ohne Hose rumzulaufen) aber da es ein schöner warmer Morgen war ohne Schuhe (ich habs ja nur 50 Schritte zum Wahllokal, dafür mit Kaffeetasse, da lohnt es kaum Pokémon Go zu starten

Ich gehe zum Wählen nicht mal in die Wahlkabine, soll doch jeder sehen das ich die einzige demokratische Partei wähle! Die Partei!

 

Natürlich ist die Afd wählbar. Sie ist nicht verboten, tritt fast überall an und wird nicht einmal vom Verfassungsschutz beobachtet, weil dieser das als nicht nötig erachtet hat. Von daher ist die mediale Stimmungsmache gegen die Afd übertrieben. Die Partei ist nicht halb so rechts, wie sie gemacht wird.

Nichts desto trotz vertritt sie Einstellungen, welche breiten Teilen der Gesellschaft zuwider laufen. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass kaum einer die Afd aus Überzeugung wählt. Sie vertritt einfach Positionen, welche heute in Deutschland nicht mehr en vogue sind. Häufig zu Recht.

 

Als ich das letzte Mal wählen war, waren dort so ca. 2 Leute und generelle Begräbnisstimmung. Österreicher dürften da etwas realistischer an die Sache herangehen ²

 

Nur weil etwas nicht verboten ist, heißt es nicht, dass sinnvoll ist.

 

Sehe nicht was das hier bringen soll. Egal wen man wählt es passiert nix. Das mit dem Popel aus der Nase ziehen war noch die beste Antwort hier unter den Beiträgen.

Ich stelle hier mal eine andere Frage in den Raum.
Fühlt ihr euch noch sicher in der Stadt abends? Berlin, Köln, Hamburg etc.

Glaube kaum das hier jemand ohne mulmiges Gefühl durch die Straßen laufen kann. Also ich fühle mich nicht mehr sicher.

 

Wenn mal der seltene Fall kommt, dass ich mich unsicher fühle, sind der ausschlaggebende Grund in den seltensten Fällen ausländisch anmutende Menschen. Und wenn, dann sind sie nicht dadurch verunsichernd, dass sie ausländisch sind.
Unsicher habe ich mich zuletzt gestern gefühlt. Da stecke im Keller ein Messer in der Tür und darüber hing eine Ku Klux Klan-Jacke neben einem auf der Tür aufgemalten Herz. Das wirkte bedrohlich.

 

Du meinst linkssozialistische Diktatur

 

Hmm als Frau ist es schon extrem lästig Abends allein mit Bus und Bahn zu reisen. Das aber nicht erst seit gestern. Sind auch meist die typischen Leute, die dann Sprüche und krude Anmachen bringen.

 

Ich fühle mich sicher und habe auch kein Problem, mich in Berlin zu Fuß von a nach b zu bewegen, unabhängig von Wochentag und Tageszeit

Das einzige was derzeit wirklich mein Dasein bedroht sind Idioten in Autos oder auf Fahrrädern, die sich rücksichtslos Verhalten und auch von den einfachsten Verkehrsregeln (bei Rot halten) nichts zu verstehen scheinen.

Bermerke ich auch hin und wieder. Meist besoffene u30er. Nationalitäten: Gefühlt alle außer Asiaten.

edit:
Unwohl fühle ich mich eigentlich nur in meiner Heimat im tiefsten S-A.

 

Dann stehe ich wohl alleine mit meiner Meinung da. Ok.

Naja Autoverkehr ist ja eh total Banane. Die wichtigste Regel lautet: Achte auf die Blödheit anderer Verkehrsteilnehmer :-D

 

Alleine bist du mit der Meinung sicherlich nicht. Sonst wäre die AfD nicht so erfolgreich.

Aber weswegen genau hast du denn ein ungutes Gefühl? Was macht dir Angst?

Ich laufe jeden Tag an einem Flüchtlingsheim vorbei und ich wurde noch nie angesprochen, angegriffen oder sonstiges. Mir gehen die lauten Kinder dort aber auf den Keks.

 

Weder besoffen, noch alle Nationalitäten. Waren meistens Leute mit türkischen Migrationshintergrund usw. Klar werden da auch mal paar Assideutsche dabei sein, aber von der Häufigkeit war das Bild ziemlich klar. Und das bei ziemlich jeder beschissenen Zug-/Busfahrt.

Muss toll sein, sich absichtlich schlechter anzuziehen, um solchen Sprüchen zu entgehen.