Kolumne: Das Ende der Naivität: Was von #BoycottBlizzard und Seehofer übrigbleibt

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zu Gamestar-Artikeln" wurde erstellt von Mary Marx, 14. Oktober 2019.

  1. Bethoniel Scheintot

    Bethoniel
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    Das ist doch genau das was Heiko meinte. Da er sich pro HK gezeigt hat und gebannt wurde gab es einen Aufschrei. Hätte er sich pro China geäußert und wäre gebannt worden, hätte man sich bei Blizz wahrscheinlich sogar noch bedankt oder wohlmöglich eine noch härtere Strafe gefordert.
    Und das ist nunmal Scheinheilig, weil er so oder so gegen die Teilnahmebedingungen verstoßen hat und damit bestraft worden wäre.

    Kurz: Entweder setzt man bei beiden Fällen den gleichen Maßstab an, unabhängig von der eigenen politischen Gesinnung, oder man muss sich gefallen lassen das man als Scheinheilig bezeichnet wird.
     
  2. noom

    noom
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    nein ists nicht weil die Regel schwammig ist und wenn man sie schon so formuliert, dass man sie nach eigenem
    Gusto anwenden kann, dann sollten sie wohl eher pro liberaler demokratischer, rechtsstaatlicher Ortnung ausgelegt werden und nicht pro Gewinnmaximierung, Schutzherrschaft, dessen Unverhältnismässigkeit und Verrat des eigenen Firmenkodex. Das ist eben nicht Scheinheilig sondern klar positioniert bei einem minimalen, menschenrechtskonformen Konsens. Scheinheilig wäre diesen nicht allen zu zugestehen.

    Es ist doch abseits jeglicher Vernunft zB bei einer antisemitischen Äusserung den selben Masstab anzulegen wie bei einer pro Menschenrechte.

    Oder um es noch konkreter auf den Fall zu beziehen. Blizzard behauptet also, sie hätten die selben Sanktionen ausgesprochen bei einem Blitzchung welcher den Leitspruch der HK Bewegung äusserte wie bei einem Chinesen der sagen würde "Jeder, der versucht, eine Region von zu China trennen, wird untergehen - mit zertrümmertem Körper und zu Puder gemahlenen Knochen"
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Oktober 2019
  3. Bhargest gesperrter Benutzer

    Bhargest
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    Danke für die Erläuterung und entschuldige meinen Wortgebrauch :-)
    Wenn du das so erklärst, dann kann ich "politische Dimension" nachvollziehen, denke aber, dass diese Aspekt oft größer aufgebläht wird als er tatsächlich ist, was den letztlichen "Impact" bei Spielern anbelangt.
     
  4. Freddey0815

    Freddey0815
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    Guter, differenzierter Kommentar von Heiko Klinge!
     
  5. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Liebe Gamestar,
    natürlich müsst ihr euch vor euer Publikum stellen.
    Davon abgesehen das es natürlich Unsinn ist die "Gamer"-Community insgesamt zu kontrollieren, trotzdem 2 Dinge die sonst zu kurz kommen.

    Bis zum zweiten Weltkrieg haben höchstens 15% der Soldaten wirklich versucht die "Feinde" zu töten. (Jedenfalls im Frontalkampf am Boden, wobei auch im Luftkampf etwa 40% der Abschüsse durch 1 % der Piloten getätigt wurden).

    Als Reaktion darauf haben bereits die Deutschen im zweiten Weltkrieg begonnen diese Hemmschwelle zu bekämpfen. Nach dem krieg konnte man auf diese Vorbereitungen der Deutschen aufbauen und schaffte schon im Koreakrieg ein Quote von knapp über 50% die geschossen haben um zu töten.

    Im Vietnamkrieg war man bereits bei über 90%.

    Da fragt man sich wie die Konditionierung läuft. Nun bei der Bundeswehr wird gezielt geübt ganz automatisch auf Silhouetten zu schießen, im Schießkino wird ähnliches geübt.

    Das (US)-Militär lässt PC-Spiele entwickeln, zum schießen.

    Dazu kommt das Henne - Ei Problem. Fakt ist, dass auch bei/(in) Steam(foren) Amokläufe unterstützt wurden.

    Wenn wir allerdings annehmen, dass solche Pawlowschen Konditionierungen auch bei Militär und beim schießen auf Menschen funktionieren, warum dann nicht beim Zivilisten.


    Ich will sagen: Kann es nicht sein, dass jemand der amoklaufen durch die Egoshooter die Hemmungen verliert auf einen Menschen zu schießen?

    "Wenn also Horst Seehofer die »Gamer-Szene« stärker in den Blick nehmen möchte, müsste er das konsequenterweise genauso über die Schauer-, Hörer- und Leser-Szene sagen." <--- Die Pawlowsche Konditionierung würde aber ohne Bilder und ohne eigene Aktion nicht viel bringen.
     
  6. Peacecamper Forenlotse

    Peacecamper
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    Tatsächlich gab es diese Veränderungen im Schießtraining, die er beschreibt. Zur Zeit der beiden Weltkriege wurde noch auf Zielscheiben geschossen, später dann auf die sog. Pappkameraden, um näher an die Realität zu kommen und Hemmungen zu senken.
     
  7. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Woher kommt das dann, dass das Militär mit ähnlichen Methoden, wie beschrieben, zu einer solchen Explosion bei der Bereitschaft gekommen ist?

    Und das Militär hat den Shooter angeblich entwickelt damit mehr Leute freiwillig zum Militär kommen, darum war es auch ein Spiel.

    "Welche Mittel haben denn die Deutschen im zweiten Weltkrieg genutzt um die Hemmschwelle zu senken? Ich sag es dir: rohe Gewalt und Angst. Keine Videospiele keine Filme. Pure Angst war das Mittel zum Zweck."
    Was für eine blöde Idee, nein! Das wäre eine Idee, für die die Amerikaner keine Experten aus Deutschland gebraucht hätten.

    derstandard.at/story/2000082229261/die-games-plattform-steam-hat-ein-grosses-problem-neonazis Doch wurden und werden sie. Unterstützen ist im Sinne der Beihilfe ja auch schon das Gutheißen.

    Und natürlich wird die Hemmschwelle zum Töten gesenkt wenn ich sie durch Reflexe überdecke.

    Es wird nicht der Drang zu töten geweckt. Ein Soldat wird dazu trainiert die Hemmschwelle zu ignorieren, trotzdem läuft er nicht herrum und tötet. Aber niemand kann ernsthaft sagen, dass die Trainingsmethoden nicht funktionieren und die sind dem Egoshooter ähnlich.

    Wie gesagt: Ähnliche Methode und von gut 10% tötungsbereiten Soldaten auf etwa 90%.




    P.s.: Krimileser sind deutlich weniger vernetzt als PC-Spieler, eine Beobachtung wäre also sehr sehr viel dämlicher. Die wurden nur in dem Artikel belassen um bissl Propagandamethoden zu verwenden. So stark übertreiben das der Leser denkt, es muss ja etwas dran sein. Das jemand soetwas schreibt um seine Zielgruppe für sich zu gewinnen, macht mich wirklich wütend.
     
  8. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Von etwa 10% durch diese Techniken auf über 90%.........
    Vorher haben etwa 10% auf Menschen geschossen, danach 90%....
    Und es geht nicht um getroffen, sondern um den Versuch einen Menschen zu töten.
    Wie kann man die Fakten so leugnen.


    Und ja die Konditionierung läuft so, wenn ich immer auf diese Kontur schieße, sobald ich sie erkenne, dann tu ich es im krieg auch. Oder bei einem Attentat.

    Und ich behaupte nicht das alle Soldaten amoklaufen, aber sie sind heute in der Lage ohne zu überlegen schnell zu töten und das durch ähnliche Trainingsmethoden wie bei einem Egoshoter.
     
  9. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Boah, dieser Beissreflex.....


    Der Jude war kein Franzose und kein Amerikaner. Warum sollten sich die Amerikaner solch geniales Wissen zunutze machen und die Wissenschaftler als Berater in die USA holen?

    Wie erklären Sie denn, den Unterschied zwischen 10 und 90% Bereitschaft tödlich auf den "Feind" zu schießen? Fakt ist, schon die Römer hatten diese Probleme, die Soldaten haben, (fast alle), nur zugeschlagen und nie zugestochen (was meist tödlich wäre).


    welt.de/print/die_welt/debatte/article130073633/Wie-Soldaten-toeten-lernen.html

    Das die Konditionierung zu dem Ziel geführt hat war bis Heute unbestritten, danke das es nun einen Kritiker gibt.

    Es gab da auch mal ne ZDF-Doku dazu für Leute die ungern lesen, aber die finde ich nicht.



    Ich muss das nochmal zusammenfassen.

    Also die (dem PC-Egoshooter) sehr ähnlichen Methoden des Militärs zur Konditionierung waren zwar beim Militär sehr erfolgreich, aber obwohl die Ähnlichkeiten verblüffend sind, lehnen sie eine Übertragbarkeit nicht nur ab, sondern sagen auch noch das sie bei dem Militär gar nicht funktionieren?
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Oktober 2019
  10. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    Gegen Hass ist immer gut, stimmt. Aber bitte, lasst eine Fixierung auf "links/rechts/religiös/etc." Kann mich noch an die Ketzerjagt gegen Daniel Vara (Warhorse) erinnern. Das war unterste gesellschaftliche Schublade und braucht kein einigermaßen liberal eingestellter Mensch. Ihr macht das schon gut :groundi:
     
  11. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    Kommunistische Staatsformen veröffentlichen solche Zahlen nicht.
     
  12. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Staaten morden nicht, sie richten höchstens hin.
     
  13. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    "legitimieren" hätte schon gereicht :groundi: Aber Leute, die mit "Whataboutism" argumentieren, sind in der Regel zu feige (oder zu einseitig informiert?), sich einer konstruktiven Argumentation zu stellen. Dann lieber das Totschlagargument Whataboutism!! in die Runde werfen, man könnte ja am Ende durch´s dünne Ideologen-Eis einbrechen.
     
  14. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    Im späteren Stadium auch das, stimmt.
     
  15. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Nein das war ein Scherz, ich denke das wir in den 40er Jahren eher gemordet haben ^^
     
  16. Grotuk

    Grotuk
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    mal ganz davon abgesehen das es in Deutschland keine "kommunistischen" Staaten gibt und auch weltweit bestenfalls sozialistische Staaten sind diese immer noch friedfertiger als jeder Kapitalistische Staat der Menschen wenn nicht aktiv mit Krieg oder Gewalt vernichtet sie verhungern, erfrieren oder sonstwie über die Klinge springen läßt. Aber wir waren, wie gesagt, bei politischen Morden in Deutschland und der Frage wieviele linksmotivierte Morde es in den letzten 20 Jahren gab. Dieses abgelenke von offensichtlich rechtsradikalen Geistern verschleiert halt nicht das der Ursprung der Gewalt meist rechts der Mitte zu suchen ist. Hängt vermutlich mit dem Menschenbild dieser armen Gestalten zusammen die nix im Leben haben außer ihren armseeligen Nationalismus.
     
  17. El-Fauxio

    El-Fauxio
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    Na ja oder man bleibt halt einfach mal beim Thema und versucht nicht jede Diskussion mit dem immergleichen Schwachsinn aus der Bahn zu werfen.
    Wenn du über radikalen Linksextremismus diskustieren willst, dann mach doch am besten einen Thread dazu auf und tu das dort.
    Da dann darfst du dich auch zu Recht darüber aufregen, wenn dort irgendwelche Hans Würste alles mit "Ja aber XYZ ist doch genauso schlimm" vollspammen.

    Übrigens:
    Leute die versuchen andere Diskussionsteilnehmer durch das Suchen von Rechtschreibfehlern zu diskreditieren, haben in der Regel nicht genug sinnvolles zur Diskussion beizutragen, um sich einer konstruktiven Argumentation zu stellen.
     
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  18. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    Kleine Anmerkung: gibt es bereits welche (im Smalltalk-Bereich), sowohl rechts- als auch linksextremismus.
     
  19. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    Womit wir wieder in Halle wären. Das Protokoll der Vernehmung des Attentäters setze ich als bekannt voraus, oder? Und nun die Frage: Was macht aus einem Kind über die Schulzeit hinweg und seinem gerade erst beginnenden Lebensweg einen Rechtsradikalen? Und dann, mit 27 Jahren einen Mörder, den offensichtlich sein weiteres Leben nicht mehr interessiert? Wann lief was schief? Diese armseelige Gestalt ist ein Mensch. Und wenn wir verhindern wollen, dass sich so etwas häuft, sollten wir verstehen lernen, wo und durch was (oder welchen Prozeß) der "Point of no Return" erreicht wurde/wird. Vielleicht durch ständige "Belehrungen" von Leuten, die sich das Recht herausnehmen, anderen die Welt zu erklären und die Einteilung vornehmen, wer wertvoll ist und wer nicht?
     
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  20. Solifer

    Solifer
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    Politik / Religion vs. Sport / Spiel:


    Politik / Religion und Sport / Spiele lassen sich nicht einfach trennen. Spiele enthalten fast immer Themen, die mehr oder weniger auf aktuelle Ereignisse umgelegt werden können. Sportlern steht natürlich auch Ihre Meinungsfreiheit zu wie jedem anderen auch.

    Aber diese hat auf einer Veranstaltung nichts zu suchen, die nicht konkret für politische Themen ausgelegt ist (Religion ebenso wenig)!

    Blizzard:

    Herr Klinge gibt das große Problem hierbei sogar selbst an, allerdings nur in einem kleinen Abschnitt:


    Umgekehrt müssen sich die Blizzard-Kritiker die Frage gefallen lassen, ob sie auch dann zu #BoycottBlizzard aufgerufen hätten, wenn die politische Aussage von »Blitzchung« weniger mit ihrer eigenen Überzeugung übereingestimmt hätte.

    Blizzard kommt in diesem Fall als die "Bösen" rüber, weil die meisten Menschen dem Spieler zustimmen. Die politische Meinung bei einer öffentlichen Veranstaltung wiederzugeben funktioniert aber in beide Richtungen! Beim nächsten Event wird sich dann pro Assad ausgesprochen. Und jetzt? Soll Blizzard (oder sonst irgendeine Firma, Verband, etc.) es auch nicht beanstanden? Vermutlich würden genau die gleichen Personen, die jetzt #BoycottBlizzard unterstützen, das auch wieder tun - nur aus genau dem gegenteiligen Grund. Denn es entspricht nicht der eigenen oder allgemeinen Meinung. Und vielleicht werden wir genau diesen Fall bei Fortnite haben, denn Epic hat ja groß Werbung damit gemacht, dass sie niemandem den Mund verbieten...

    Die Strafen mögen überzogen gewesen sein (inzwischen reduziert), die Umsetzung der Regeln war aber dennoch richtig. Eine Sport- oder Spieleveranstaltung ist der falsche Ort für politische Kundgebungen, gerade weil es rein gar nichts mit dem Gedanken von Sport und Spiel gemein hat (Fairplay, Zusammenspiel unabhängig von Herkunft oder Religion).

    Seehofer:

    Das ewig leidige Thema der bösen Gamer. Natürlich gibt es radikale/extreme Personen in der Szene - egal in welcher Ausrichtung. Genauso wie überall in der Gesellschaft. Extremismus ist in keiner Weise auf eine "Volk", "Szene", oder sonstige Schubladen begrenzt.

    Wie so oft wird mit einem Schnellschuss reagiert, da solche Taten nur schwer vorhersagbar sind. Aber wenn Herr Seehofer bei dem Thema so vorprescht, sollte er auch fundierte Details angeben:

    - Wer genau gehört alles zur der Gamer-Szene? Zu dieser gehören ohne weitere Differenzierung ein Großteil der Bevölkerung.
    - Welcher Spiele hat der Täter gespielt?
    - Wie genau haben die gespielten Spiele den Hass auf Frauen geschürt?
    - Welche der Spiele geben den Juden die Schuld?

    Vermutlich wurde hierüber kaum oder gar nicht nachgedacht. Vermutlich meint Herr Seehofer auch nicht die Spiele an sich, sondern die Möglichkeit, sich über Foren oder in-Game-Chats zu verständigen. Nur gilt das eben für jedes Kommunikationsmittel, egal, wofür es offiziell gedacht ist.

    Und hier schließt sich quasi ein Kreis zu Blizzard, die politische Themen, Gewalt, und co. nicht auf Ihren Veranstaltungen dulden - und dafür kritisiert werden.

    Sport:

    Zum aktuellen Thema passen gerade auch die Vorkommnisse im Sport der letzten Zeit, wie z.B. im Fußball (Türkische Nationalmannschaft, Hitlergruß) oder in der NBA (Aussagen des Trainers der Houston Rockets pro Hongkong).

    Ein ebenso bekanntes Beispiel: Hooligans dürften doch wohl problemlos den "extremen Elementen" der Gesellschaft zugeordnet werden können. Sicherlich legen hier Sicherheitskräfte bei Veranstaltungen ein besonderes Augenmerk drauf, aber eine Verallgemeinerung auf die gesamte Fußball- oder gar Sport-Szene bleibt aus.

    Sündenbock:

    Es ist schon sehr traurig, wie auf solche Vorkommnisse reagiert wird: Die Suche eines Sündenbocks. Seehofer zeigt auf die Gamer, diese schießen zurück, gegen Seehofer, gegen seine Partei. Das Unfassbare dabei: Wahrheiten werden gerne außer Acht gelassen oder gar zur Seite geschoben. Aber macht nicht genau das einen Großteil des Extremismus aus?

    "Politiker" und "Gamer" stehen Kopf an Kopf, teils extremistische Ansichten auf beiden Seiten - dabei hat praktisch niemand der hier beteiligten den Täter selbst gekannt! Die Überwachung der Gamer-Szene wird in keinster Weise weitere extremistische Anschläge verhindern, Kommunikationskanäle gibt es schließlich auch viele andere. Ebensowenig kann abgestritten werden, dass extreme Individuen oder gar Gruppierungen unter den Gamern existieren.

    Fazit:

    Eines ist aber recht sicher: Den wirklichen Ursachen für die Taten kommen wir so nicht auf die Spur. Auch den Opfern wird damit nicht geholfen. Stattdessen fördert diese Art der Schockbewältigung nur Hass - und in Einzelfällen vielleicht auch Extremismus.


    PS:

    Was passiert eigentlich mit den Zuschauern des Streams? Unter diesen könnte immerhin der unbekannte finanzielle Unterstützer sein (sofern es diesen wirklich gegeben hat). Haben diese die Polizei informiert? Oder nur das "Schauspiel" genossen? Ist es unterlassene Hilfeleistung, wenn man einen Live-Stream eines Amokläufers findet und nicht meldet, während Menschen sterben?
     
  21. Masta_Luke

    Masta_Luke
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    Ich stimme dir zu, dass man sich als Gamer durchaus die Frage gefallen lassen kann, ob die Gewaltdarstellung in Spielen nicht doch anders wirkt als in Filmen und dementsprechend gezielt verwendet werden kann, um Hemmungen abzubauen, möchte aber nur zur Klärung der Begriffe kurz klugscheißen: Es geht nicht wirklich um klassische Konditionierung (die von Pawlows Hunden), eher noch operante Konditionierung, obwohl auch der Begriff in der Psychologie heutzutage nicht ganz unumstritten ist. Wenn man nämlich die Logik der operanten Konditionierung ansetzt, müssten eigentlich alle Gamer auch Killer sein (überspitzt gesagt natürlich). Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass potenzielle Mörder Games nutzen, um ihren Gewaltexzess zu proben, sich vorzubereiten und Hemmungen oder mentale Blockaden zu vermeiden. Das wäre dann doch noch etwas anderes als operante Konditionierung (nämlich ein deutlich bewussterer Prozess).
     
  22. DaWinkla

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    Ich kenne mich rechtlich zwar nicht damit aus. Aber ich vermute jeder Anwalt das zerpflücken würde. Da nicht zu einhundert Prozent erkenntlich ist, ob der Besitzer des PCs o.a (worauf er den Stream mitverfolgt hat) auch derjenige war, welcher den Stream angeschaut hat. Selbst wenn man eindeutig anhand von Logindaten(Twitch) nachweisen könnte es muss Person XY gewesen sein, besteht immer noch die geringe Wahrscheinlichkeit das irgendeine Dritte Person sich Zugang zum PC gemacht hat und der eigentliche Besitzer dort noch eingeloggt gewesen ist.

    Zudem stelle ich mir auch die Frage, da dass Streamen von solchen abscheulichen Taten auch als solche wahrgenommen werden. Nicht falsch verstehen. Bei all den Fakes usw. die im Internet kursieren, würde es mich nicht wundern, wenn ein Zuschauer denkt, dass das eben irgendein Fake sei.
     
  23. Grotuk

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    Das die Gesellschaft, der Menschen an sich scheiß egal sind, eine Mitschuld trägt keine Frage. Trotzdem hat jeder selbst die Wahl zwischen richtig und falsch zu entscheiden. Der Täter hat schon vor Jahren Entscheidungen getroffen anderen die Schuld an seinem versauten Leben zu geben und alle Menschen zu verachten die nicht seinem Weltbild entsprechen. Solche Menschen wieder von dem richtigen Weg zu überzeugen ist dann sehr schwer und arbeitsintensiv.
     
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  24. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    Klimaleugnung, Dieselfahrer und Fleischfresser nicht vergessen! Alles rinn in die Schublade. Ich denke es ist klar, welche politische Seite diese Einteilung von Existenzrechten intensiv und vollumfänglich ausführt.
     
  25. El-Fauxio

    El-Fauxio
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    Die Klimadiskussion mit Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus gleichzustellen, bedarf schon einiger Abgebrühtheit und/oder Dummheit.


    Seit du dich hier im Thread beteiligst, versuchst du, irgendeine Art von Diskriminierung und Bedrohung von Links herbeizureden und machst nur irgendwelche schwammigen Andeutungen und Unterstellungen, anstatt etwas sinnvolles beizutragen.
    Mach doch einfach mal einen klaren Punkt und sag was du sagen willst, anstatt hier immer nur so herumzutanzen und pseudoclevere Sticheleien zu posten.
     
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  26. naknak77 gesperrter Benutzer

    naknak77
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    Und irgendwie fühlt ihr beide euch von den Sticheleien angesprochen :D Entlarft! :D
     
  27. El-Fauxio

    El-Fauxio
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    Also bist du einfach nur ein Troll? Geht es dir nur um die Aufmerksamkeit?
    Oder willst du etwas sagen? Jetzt wäre ja die Gelegenheit gewesen mal wirklich etwas zu sagen oder "dich einer konstruktiven Argumentation zu stellen", wie du es nennst.
    Leider wieder nur blabla.... fast schon schade....
     
  28. frankfeierabend444

    frankfeierabend444
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    Das würde ja bedeuten, dass Sie dies absichtlich tun.
    Die These ist ja eher, ein Spieler von Ego-Shootern ist eher in der Lage, falls er möchte und aus welchen Gründen auch immer, einen solchen Anschlag auch durchzuführen.
    Jedenfalls eher als ein Krimi-Leser, besonders weil von diesen in der Regel auch weniger Internetaffinität zu erwarten ist.

    Ich meine: Der Autor hätte das ganze auch auf die Spitze treiben können! 90% aller Deutschen sind einmal in der Kindergarten gegangen. Trotzdem würde ich die Gefahr bei Ego-Shooter-Spielern eher gegeben sehen als bei Kindergartenkindern.

    Fakt ist: im Internet findet man für alles Unterstützer. Wir wissen ja auch, dass der IS teilweise besonders nach Menschen mit Problemen gesucht habt.

    Ich denke mal: Einen Krimi-Leser kann man schwerer überzeugen. Weil 99,9999% der Spieler friedlich sind, ist es ja nun ganz sicher nicht so, das Leser von Krimis ähnlich gefährdet sind einen Anschlag zu planen. In der Regel verbringen sie zum Beispiel weniger Zeit im Internet und haben seltener einen Zielen-Drücken-Reflex.





    Es gehört zu den Propagandamethoden, ein Argument so zu übertreiben, dass beim Leser zwar hängen bleibt: "Ganz so ist es ja nicht, aber im Grunde stimmt es wohl."
    (Bei den Nazis etwa: "Mägde fressen Kinder". Jeder wusste das es Unsinn, aber hängen geblieben ist das die "Mägde" wohl keine netten Menschen sind. Hier ist der Vergleich zwar extrem abwegig, es bleibt aber hängen aus jeder Gruppe könnte so ein Attentäter kommen.

    Beim Krimi-Leser, jedenfalls wenn er kein Kriegsveteran ist oder zusätzlich "Gamer" ist dies aber deutlich unwahrscheinlicher. (Und das obwohl es generell schon Unwahrscheinlich ist).

    Und ich denke, diese Grenze wurde spätestens beim Krimi-Leser überschritten. Die Gruppe ist zwar auch groß, aber das war es auch. Es gibt halt keinen sinnvollen Test, ob und welche Gruppe von Spielern in einer solchen Lage wirklich töten würde. Aber wenn ich die Erkenntnisse aus den Kriegen dazu nehme, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es wenigstens, (in er Gruppe der Egoshooter-Spielern), mehr als die 10% in der Restbevölkerung sind.

    "Gamer" sind keine Gefährder, ok, aber der Vergleich hinkt eben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Oktober 2019
  29. jan_w

    jan_w
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  30. Masta_Luke

    Masta_Luke
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    Es klingt langweilig und ausgelutscht, aber jede Entwicklung, insbesondere eine, die in einem Gewaltexzess endet, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Grundsätzlich gibt es zwei Haupteinflussfaktoren: Biologie (u.a. Genetik) und Sozialisation. Auf der biologischen Ebene hängen z.B. eine erhöhte Testosteronproduktion oder eine Unterfunktion in bestimmten (hemmenden) Gehirnregionen mit Aggression / Gewalt zusammen. In der Sozialisation (d.h. die individuelle Lerngeschichte einer Person) können z.B. das Erleben von Gewalt (z.B. durch Eltern) oder mangelnde Bindung an die Eltern zu Aggression und Gewaltausübungen führen. Im Vergleich zu solch elementar wichtigen Prozessen, wie Gene und Erziehung, stellt das Spielen von Egoshootern nur einen sehr unbedeutenden Teil dar. Mag sein, dass z.B. Krimileser weniger gewalttätig sind als Shooterspieler, aber wahrscheinlich weil sie eher weiblich, älter und vllt eher gebildet sind und nicht wegen des Lesens von Krimis.
    Grundsätzlich denke ich daher, dass es wahrscheinlicher ist, dass potenzielle Massenmörder gezielt Egoshooter nutzen (sei es nun bewusst oder unbewusst), um ihre Gewaltfantasien nachzuleben, als dass sie durch die Spiele Gewaltfantasien entwickeln. So oder so muss sich die Spieleszene die Frage gefallen lassen, welche Rolle Gewalt in Spielen spielt.
     
  31. Yeager

    Yeager
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    Das ist das eigentliche Missverständnis, der Begriff selbst, also "Politik":

    Viele verstehen darunter irgendwas Heuchlerisches, das im Fernsehen läuft. Worüber sich Ältere, vorzugsweise Eltern echauffieren. Was Leute zu komischen Ansichten und noch komischeren Taten bringt. Irgendwas Ernstes, irgendwas Überhöhtes, Machtgieriges, dem man sich am liebsten komplett entziehen, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Da Games ohnehin purer Eskapismus sind - also die blaue Pille aus Matrix - entsteht so der nachvollziehbare Wunsch den Eskapismus eskapistisch zu halten. Frei von Realtitätsbezügen. Frei vom politischen Zeitgeschehen. Frei von allem, das in irgendeiner Form anecken, Probleme bereiten oder einen nur tiefer nachdenken lassen könnte.

    Daher schrieb Heiko nicht nur, dass Spiele eine politische Dimension haben, sondern schon im Titel "Das Ende der Naivität".
    Denn so wünschenswert diese Traumwelt ohne Rückbezug zu uns auch zu sein scheint, sie funktioniert gar nicht als solche. Das tat sie nie und wird sie nie tun, weil sie es gar nicht vermag. Weil Politik eben nicht einfach nur Geschwätz von Leuten mit Anzügen in Parlamentern ist, sondern schlicht und ergreifend gesellschaftliches Handeln. Und gesellschaftlich ist man in der menschlichen Gesellschaft immer, selbst der isolierteste - und ohne Handeln, Tun & Lassen von Dingen, was auch die vorangegangenen Motivationsfaktoren dazu einschließt, geht auch nix, selbst in einer Fanatasiewelt nicht.

    Simpel ausgedrückt ist also wirklich jedes Spiel auf die eine oder andere Weise politisch, selbst dann, wenn es das gar nicht sein will. Simpel ausgedrückt ist also auch jeder Spieler auf die eine oder andere Weise politisch, selbst dann, wenn es ihm gar nicht als solches bewusst ist.

    Ich könnte eine Rosarot-Einhorn Sim zocken, bei der ein Tetris-Minispielchen involviert ist und dessen krasseste Aussage ein "Hello Player!" wäre - und es hätte dennoch eine politische Dimension, ganz so, wie es Heiko schrieb und sehr wahrscheinlich auch meinte. Welche genau in diesem Beispiel, das ist z.T. sogar frei interpretierbar. Vielleicht soll ich verblöden. Vielleicht soll ich glücklich sein. Vielleicht soll ich mich den schönen, einfachen Dingen hingeben. Vielleicht soll ich aufhören Fragen zu stellen. Oder Aggressionen ablegen. Oder gerade dadurch erst welche bekommen. Es bleibt spekulativ, aber eines ist sicher: In irgeneiner Form entsteht ein wie auch immer gearteter Effekt durch die Interaktion zwischen mir und dem Medium, genau wie beim Lesen oder Schauen.

    Der Eskapismus, das Abhauen in eine künstliche Welt, die mit unserer nix zu tun hat, funktioniert also immer nur oberflächlich. Immer wieder gibt es Bezüge, Inhalte, Reflektionen, die man manachmal unmissverständlich bewusst und gezielt serviert bekommt, manchmal über viele Ecken und Banden unterschwellig gerade noch so oder gerade so eben nicht mehr als solche wahrnimmt. Aber sie ist immer da, die politische Dimension.

    Und ich bin mir nicht sicher, ob wirklich immer die direkten die erfolgreicheren sind, wenn es um Manipulation geht, sofern diese das Ziel war. Bei Subnautica z.B. findet man keine Waffen, muss mit der Unterwasserlandschaft eines fremden Planeten "so" klar kommen. Reflexartig wollen wir aber Waffen, Spieler beschwerten sich. Doch der Entwickler blieb dabei, er will ein quasi-pazifistisches Erlebnis, keinen John Wayne SubZero. Aber nicht alle Spieler lasen diesen Post. Plötzlich zocken möglicherweise erfahrene RPGler und FPSler, für die ein Spiel ohne Waffen und Kämpfe eigentlich gar nicht denkbar wäre, ohne Waffen. Sie tauchen, sie bauen, sie hauen ab, sie geniessen. Nirgends steht da eine moralische Botschaft, nirgends ein Schild "Rettet die Ozeane", nirgends sieht man verelendete Tiere durch unseren Plastikmüll. Und doch ist man beeindruckt, wird irgendwo, irgendwie eins mit dieser Umwelt, bekommt ein Gefühl für sie - ganz in einem eskapistischen Sinne. Diese kleine Änderung, der Verzicht auf Waffen und moralische Botschaften, erzeugt letzten Endes die Abkehr von Gewalt und ein Gefühl für Moral. Möglicherweise viel stärker sogar, als wäre dies auf eine direkte Art und Weise geschehen. Will Subnautica politisch sein? Nein. Ist sie also nicht politisch? Doch.

    Ein #keeppoliticsoutofgaming ist also ganz ähnlich, als würde man ein Fussballspiel ohne Ball fordern.
    Das kann man machen, aber das Spiel wird nicht möglich sein.
     
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  32. bonkic

    bonkic
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    ...laut umfrage der bitkom, wonach eigentlich jeder ein "gamer" ist, der einmal im quartal minesweeper anschmeißt. ich denke nicht, dass ich (siehe weiter unten) mich des gatekeepings schuldig mache, wenn ich behaupte, dass es um diese leute, die ja die große masse an "gamern" stellen, tatsächlich nicht geht. diese umfrage sollte man nicht immer wieder und wieder hervorzaubern, nur um zu zeigen, dass gaming "längst in der mitte der gesellschaft" angekommen sei. ich kanns echt nicht mehr hören. würde auch der glaubwürdigkeit dienen.

    doch, genau davon reden wir! von einer winzig kleinen, natürlich nicht eindeutig abzugrenzenden szene von ultra-hardcore-gamern, was der gute horst natürlich auch so hätte sagen müssen, aber nicht konnte, weil er vom thema keine ahnung hat. was zeichnet diese "szene" aus? sie ist überwiegend jung, fast ausschließlich männlich und verfügt über eine ausgeprägte gatekeeping-attitüde. machen wir uns doch nix vor: es gibt diese dauerzockenden, nie die sonne sehenden und ungeküssten klischee-gamer! es gehört genauso zur wahrheit, das anzuerkennen. natürlich handelt es sich um eine winzige minderheit, aber es gibt sie! und ich schließe es nicht aus, dass dieses grüppchen besonders anfällig für radikales gedankengut ist. mit den spielen an sich hat diese anfälligkeit dementsprechend natürlich herzlich wenig zu tun.

    das nächste märchen und ausdruck einer maßlos überhöhten wahrnehmung unseres hobbys: videospiele sind gesellschaftlich bislang fast völlig irrelevant, haben nur in den seltensten fällen mal irgendeine (politische) message. es handelt sich beinahe ausschließlich um reine unterhaltungsprodukte, nur erdacht um möglichst hohe umsätze zu generieren. sicher gibt es ausnahmen, nur sind es eben ausnahmen, die zudem kaum mal den massenmarkt erreichen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2019
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