Linksextremismus-Diskussionsthread

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von SpeedKill08, 19. Juli 2017.

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    Mir geht es nicht um ein allgemeines rechtliches Kopftuchverbot oder so etwas in der Art, sondern darum, dass es linke Strömungen gibt, die den Islam und vor allem dessen fundamentalistische Ausprägungen sehr unkritisch behandeln. Das ist in einer christlich dominierten Gesellschaft, in der dem Islam Angehörige auf verschiedenste Art und Weise diskriminiert werden, natürlich verständlich, weil man in erster Linie die Diskriminierungen bekämpft. Man schafft sich so eben nur das Problem, indirekt zu einem nicht geringen Teil repressive Strukturen zu begünstigen, eben dadurch, dass man diesen Freiräume verschafft. Wie die Lösung dafür aussehen kann weiß ich nicht, aber dem Problem wird in Teilen der Linken mE zu sehr ausgewichen.
     
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  2. ichduersiees

    ichduersiees
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    schon witzig dieser thread. kaum ein beitrag ergibt sinn aus meiner sicht.
    bis man auf "ignorierte inhalte anzeigen" geht.
    dann verdoppelt sich die anzahl der beiträge plötzlich, weil beinahe jeder zweite beitrag bzw. zitat von dir ist.
    das ist auch der einzige grund, warum du hier ein mindestmaß an beachtung von mir bekommst, weil andernfalls eben kaum ein beitrag der anderen sinn ergibt.
    mehr aber auch nicht, hat ja einen grund warum du auf ignore bist :fs:
     
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  3. Vicarocha gesperrter Benutzer

    Vicarocha
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    Da sich bereits quantitativ meiner Argumentationsarbeit Ertrag, d.h. deine fragmentarischen, unelaborierten, inkohäsiven, nonargumentativen und regelmäßig i.w.S. ad hominem-orientierten Antworten, nicht rentiert, abgesehen davon, exemplifizierenden Mehrwert für Dritte zu generieren, lediglich in aller gebotenen Kürze:

    (I) Ich habe in aller gebotenen Nüchternheit einschlägige Textbelege für deinen Vorwurf erfragt, der Autor argumentiere mit Hilfe von "rassistischen und sonstigen Stereotypen und Strohmännern" – warum? Weil sich mir dieser Vorwurf ernsthaft nicht erschließt, ich nicht weiß, an welchen faktischen Äußerungen des Autors dies explizit/implizit ersichtlich sein soll. Dein einziges Pseuodindiz ist das von dir dekontextualisierte "Wie bitte?" des Autors, obschon diese Argumentation deinerseits bereits im ersten Absatz meines diesbzgl. Ausgangsbeitrags hinreichend kritisiert wurde (s. #3988). Auch hast du keine Beispiele von "rassistischen und sonstigen Stereotypen und Strohmännern" im Blog "aufgelistet", nicht in eigenen Worten, nicht als Zitat, wo du kurioserweise meintest, du hättest dies getan, du insinuierst lediglich ohne jeden weiteren Beleg, der Autor attesstiere Muslimen eine "Kollektivschuld" und implizierst zumindest, er Autor verknüpfe diese irgendwie mit den Faktoren "Ethnie oder Herkunft" - s. auch den letzten meiner Absätze in #3993. Auf meine abermalige Aufforderung nach konkreten Textbelegen erfolgte nun dein Beitrag #3994, der statt konkreter objektiver, zumindest intersubjektivierbarer Beispiele nun gänzlich arkan wird: Man müsse halt erkennen wollen, was du erkennst – sonst liegt das Problem ja bei den anderen, nicht bei einem selbst, selbst wenn niemand sonst diese abenteuerliche Textrezeption teilt -, egal was de facto im Text geschrieben ist. Der Vorwurf des Hantierens mit "rassistischen und sonstigen Stereotypen" funktioniert halt nur, wenn man meint, etwas zwischen den Zeilen lesen zu können, weil man die Intentionen des Autors ja kennt, auch hier ohne jeden Beleg - kaum verhohlene ad hominem-Insinuationen deinerseits.
    Du hättest an der Stelle durchaus kritisieren können, dass der Autor mglw. seine eigenen Ausführungen im Absatz "Fixe Gruppenidentitäten statt Individuen" mit dem von dir kritisierten Zitat, einer vmtl. "die sind doch alle gleich"-Attitüde in Bezug auf Religionsmitglieder(!) konterkariert (was ich übrigens, s. mein Ausgangsbeitrag, auch bezweifeln würde, hier wäre allerdings u.U. tatsächlich Diskussionsbedarf), stattdessen siehst du hier – bar jedes nachvolziehbaren textlichen Bezugspunktes -, dass der Autor alle "Angehörigen" einer "ethnischen Gruppe in einen Topf" werfe! WTF?! Du bist es, der sich hier "dumm stellen will" und hier mind. Essentialismus betreibt, ja Religionszugehörigkeit mit Ethnizität synonymisiert (abermals der Verweis auf den letzten Absatz meines antezedierenden Beitrages).... oder aber, du weißt tatsächlich nicht, was mit einer "ethnischen Gruppe", "Stereotypen" und "Strohmännern" gemeint ist und kannst diese Begriffe nicht sinnvoll nutzen. Für die vmtl. Stereotype und Strohmänner bleibst du aber auch so oder so Beispiele schuldig. Und eigtl. sollte ich mir deine Aussage zu Herzen nehmen: "Wer sich so dumm stellen will wird auch so behandelt [...]." Dafür bin ich noch viel zu nett und lasse dir durchaus Möglichkeiten, das Gesicht zu wahren.

    (II) Bedauerlich, dass dich nicht nur Texte im Allgemeinen überaus fordern, sondern auch mein Duktus, mein "hochtrabendes Gelaber" - ich habe mich bemüht, möglichst simpel zu schreiben, aber einfacher wird es nicht. Wenn du das schon für hochtrabend hälst... OK. :-)

    (III) Dass du dem Rest meines Beitrags nichts zu erwidern hast, insb. meiner Kritik an deiner "statistische[n] Evidenz" (ja... ich lese durchaus, was man mir vorsetzt und verfalle nicht in unkritisch-affirmative Überwältigung – doof, oder?) habe ich eingangs ja schon erwähnt, passt aber auch ins Bild.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Juli 2021
  4. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Wenn jemand hochtrabende Textwände produziert aber vorgibt nicht zu verstehen wie Menschen stereotypisiert werden wenn die Schülerin aus Gruppe X sich für alle Taten von Angehörigen dieser Gruppe rechtfertigen soll, dann versucht sich diese Person offensichtlich dumm zu stellen.


    Du kannst also nicht erklären was so toll an dem Artikel sein soll. Aber es steht irgendwas mit "Linke sind doof" drin also muss er gut sein :yes:
     
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  5. Vicarocha gesperrter Benutzer

    Vicarocha
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    Round and round it goes...

    @Dawizard: Wie bereits geschrieben, du setzt dich bestenfalls kursorisch mit Gegenargumenten auseinander, weshalb du auch immer wieder das Gleiche schreibst und u.a. (das ist das Einzige, auf das du irgendwie reagierst) ignorierst, dass du unbotmäßig Stereotypisierung aufgrund der Religionszugehörigkeit mit Stereotypisierungen aufgrund der Ethnizität synonymisierst und auch bzgl. Ersterem nicht nur konzediert wurde, dass auch diese Form der Stereotypisierung bereits nicht i.O. ist, dass aber durchaus diskussionswürdig ist, ob der Autor dies überhaupt macht (s. #3988, insb. 1. & 2. Absatz).
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Juli 2021
  6. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Es gibt sicherlich Personen die das tun aber Strömungen? Welche sollen das sein?
     
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    Ich habe nicht den Eindruck, dass zum Beispiel das Tragen eines Kopftuchs außerhalb der Frage, ob es rechtlich verboten sein sollte, von Linksliberalen groß kritisiert wird. Deshalb können "Islamkritiker", bei denen sich Kritik spezifisch am Islam (meistens also nicht an anderen Religionen, Ausnahme Dawkins zB) mit allerlei Rassismen verbindet, vielleicht auch so ein Gehör verschaffen. Wie gesagt, ich habe Verständnis für den Doppelstandard, weil man gegen Diskriminierungen ankämpfen will und muss, aber fundierte Kritik beispielsweise an den sexistischen Strukturen scheint mir links allgemein eher verhalten bis kaum vernehmbar zu sein. Man hatte auf linksliberaler Seite auch lange kein großes Problem mit Erdogan. Siehst du das anders? Spezifisch nennen würde ich beispielsweise - ich bin da aber nicht tief genug drin und lasse mich gerne eines anderen belehren - postkoloniale Strömungen.

    Und die US-amerikanische Linke rund um Current Affairs, Jacobin usw. scheint mir die Menschenrechtsverletzungen von der Hamas oder dem Iran massiv herunterzuspielen, solange sie als vermeintliche Antipoden eines US-Imperialismus herangezogen werden können.
     
  8. Vicarocha gesperrter Benutzer

    Vicarocha
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    Das ist ja eines der zentralen Probleme, dass denjenigen das Feld überlassen wird, denen Islamkritik nur Vehikel ihrer rassistischen o.ä. Ideologie ist, die Ethnizität essentialisieren und aus jedem Türken, Syrer, Ägypter etc. einen Moslem machen und dann über die Attackierung der ebenfalls essentialisierten Religionszugehörigkeit die Religionszugehörigen attackieren, weil die ihnen qua ihrer Ethnizität bereits Feindbild sind. D.h. aber nicht, dass Islamkritik per se ausschl. dieses unredliche Vehikel wäre, in vielen Diskursen wird dies aber salopp insinuiert, weshalb valide Islamkritik auch von dieser Seite kontinuierlich erschwert bis verunmöglicht wird - und (ohne das quantifizieren zu wollen/können) das nimmt man z.T. bereits im gemäßigteren linken Spektrum (das ich ja auch tangiere) wahr.
    Und es gäbe in Bezug auf das Fundament des Islam, Koran und Sunna, nicht nur philosophisch i.S.d. Aufklärung einiges zu kritisieren (mit unzähligen Parallelen zur Religionskritik per se und hierzulande insb. der Kritik am Christentum), sondern auch in Bezug auf die Misogynie und Homophobie, den Antisemitismus und Rassismus, die Gewalt gg. Andersdenkende, die Todesstrafe für ehem. Religionszugehörige und den antiegalitären, -liberalen und -demokratischen Totalitarismus dort. Das Christentum ist berechtigterweise schon länger Ziel dieser Kritik - in unserer Zeit haben wir da illustre Kritiker wie C. Hitchens, R. Dawkins (die beide Religion per se kritisieren und im Speziellen auch Christentum und Islam), K. Deschner etc. -, der Islam bleibt auch aufgrund der oben genannten Faktoren (und seien wir ehrlich, Fällen wie S. Paty) außen vor, wenn doch die Gefahr besteht (selbst erlebt), dass das Gegenüber unfähig ist, die profunde Kritik an der Religion von einer (rassistischen) Kritik an den Religionszugehörigen zu differenzieren.

    Waren es früher Konservative, die bspw. von den "hasserfüllten Augen des Herrn Deschner" fabulierten und seine Kritik am Christentum unbesehen negierten, weil der Klerus hierzulande eine Konfrontation mit ihm scheute und die meisten Christen hier wohl ohnehin nette Menschen sind, kommt dies heute von linker Seite wenn es um Kritik am Islam geht. Problematisch.

    Und ungenommen: Die Baustelle Christentum ist auch noch sperrangelweit offen (Reichskonkordat; Kriminalgeschichte des Christentums etc.).
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juli 2021
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    Ich würde dem weitgehend zustimmen. Hinzufügen würde ich aber den Punkt, dass das in gewissem Maße selbst dann unausweichlich ist, wenn man die Problembeschreibung teilt. Denn das Dilemma vor dem man durchaus steht, ist, dass die Vermischung von Diskriminierung und "Islamkritik" (Anführungszeichen, weil mir das Wort nicht gefällt- eine "Christentumkritik" sucht man ebenfalls vergeblich) angegangen und aufgelöst werden muss. Man sieht ja, prominent etwa bei Thilo Sarrazin, wohin das sonst führen kann. Das ist dann glaube ich ein politisches Problem. Bekämpft man die Diskriminierung von Angehörigen des Islam, handelt man sich leicht den Vorwurf ein, allerlei -ismen des Islam besser zu behandeln als die im Christentum. Bekämpft man diese -ismen, arbeitet man an der Reproduktion der Diskriminierung mit. Ob es möglich ist, beides gleichzeitig zu leisten, weiß ich nicht.
     
  10. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Dass man Frauen nicht vorschreiben will was sie anziehen sollen ist jetzt etwas schlechtes? :confused:

    Der war gut :ugly:


    Ähm, ja?
    Linke tendieren wenig überraschend dazu die türkische und insbesondere kurdische Linke zu unterstützen, die vom türkischen Staat mit maximaler Grausamkeit unterdrückt werden. Rechte dagegen mochten es eigentlich wenn der NATO-Partner mal wieder eine Säuberung gegen die gottlosen Kommunisten startete...aber weiter sollte die Partnerschaft nie gehen. Waren ja immer noch die "Kümmeltürken".

    Zu Anfang von Erdogans Regierungszeit gab es kleine Schritte in Richtung einer freieren Gesellschaft. Die "staatstragenden" Teile der Linken haben das als ersten Schritt auf einem langen Weg begrüßt -- aber auch nur das. Rechts von der Mitte waren die Menschenrechte vorher egal und entsprechend waren die (kleinen, temporären) Verbesserungen irrelevant, die wollten einfach keine Türken in der EU.
     
  11. Rakato

    Rakato
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    Was etwas seltsam ist, das Christen ja in der Gegenwart durchaus zu einer verfolgte Religionsgruppen gehören. Es gab in vielen islamischen Ländern ja geziehlte Vertreibungen von Christen und Ermordungen wie im Irak. Im Iran steht der übertritt vom Islam zum Christentum soweit ich mich richtig erinnere unter Todesstrafe. Lybien, Pakistan, Saudi-Arabien und natürlich die Türkei nicht zu vergessen. In einigen dieser Staaten gehört das auch klar zur Staatspoltik. Auch wenn ich mit dem den Vertretern unseres Christentums so unsere Probleme habe wüsste ich nicht wieso ich da aufeinmal wegschauen sollte gerade wenn immer von universellen Menschenrechten gesprochen wird. Ist aber vielleicht nicht populär genug.
     
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    Es kommt darauf an, was das, was sie Anziehen, bedeutet. Ich würde es auch nicht begrüßen, wenn Frauen sich MAGA-Kappen anziehen. Damit sage ich nicht, dass sie nicht das Recht haben sollten, das zu tun. Das Problem ist aber, dass diese Freiheiten Freiräume für etwas schaffen, was nicht unterstützenswert ist: sexistische Strukturen. Genauso wenig, wie ein libertäres Verständnis wirtschaftlicher Freiheiten richtig ist, ist ein libertäres Verständnis von Religionsfreiheit hilfreich, wenn es vor Kritik abschirmt. Ansonsten gibt man sich den Kräfteverhältnissen innerhalb der Gesellschaft hin, was für Linke meistens keine gute Idee ist.


    Das war anders gemeint: ich halte nichts von Dawkins und halte viele seiner Aussagen für rassistisch, aber er ist Religions-, nicht unbedingt "Islamkritiker", der sich spezifisch allein auf den Islam einschießt, wie man das von anderen kennt.

    Sorry, das "siehst du das anders?" war wegen einer nachträglichen Einfügung schlecht platziert; es war auf den Satz davor mit den Doppelstandards bezogen. Die Einschätzung, dass bei vielen Konservativen und Rechten eine gehörige Portion Rassismus bei der Beurteilung der Türkei mitspielt, teile ich.
     
  13. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Das setzt voraus, dass jede Art von Kopftuch so direkt mit sexistischen Strukturen zusammenhängt wie faschistische Enbleme...

    Er schießt sich nicht nur auf den Islam ein aber er hat deutliche Prioritäten. Die nicht exakt zum Einfluss dieser Religionen passen. Und wenn sie gegen "social justice" sind findet er auch Evangelikale toll



    Wer schaut denn bei Menschenrechtsverletzungen weg und lässt Menschen ertrinken weil ein dunkelhäutiger Ministrant für sie eine Horrorvorstellung ist?
     
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  14. Rakato

    Rakato
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    Komische Frage, weil er im Grunde die eigentliche Frage zu umgehen versucht. Wenn man offensichtlich feststellen kann, dass das Christentum so seine Probleme hat dafür aber offen eigentlich überall kritisiert wird man aber ein Problem damit hat den Islam selber offen für seine Probleme zu kritisieren ist doch eigentlich ziemlich einfach herauszufinden wer problematisch denkt. Wenn ich natürlich nur bis " aber aber Rechte und aber aber die Linken " komme könnte die Vermutung naheliegen, das mit der Vorstellung etwas fehlerhaft ist.
     
  15. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Wer sollen denn diese ominösen "man" sein?
     
  16. Vicarocha gesperrter Benutzer

    Vicarocha
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    Gab es da nicht einen ominösen Blog, der diese Diskussion überhaupt erst angestoßen hat? Oder wollen wir uns weiter im Kreis drehen?
     
  17. Rakato

    Rakato
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    Man ist doch nicht ominös. Sondern einfach nur unbestimmte Mehrzahl. Wer nicht in der Lage ist sich kritisch mit seiner/einer Religion auseinanderzusetzten hat ein problematisches Verhältnis zur Selbigen. Das schließt keine Religion aus und deswegen kann man halt auch nicht immer nur mit " aber aber die Anderen" ankommen.
     
  18. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Warum drückst du dich so vor einer Antwort? Nenn doch einfach mal Ross und Reiter.
     
  19. Rakato

    Rakato
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    Ich drück mich nicht die Menge ist nicht zu quantifizieren. Sie spielt ansich in der Sache auch keine Rolle. Mitglieder des radikalen Islam hat es ja in Form von Terrorgruppen genug gegeben. In meinem Ausgangsbeitrag ging es ja klar darum, warum es Länder gibt die man für seinen Umgang mit Christen überaus kritisieren sollte. Der Grund der Kritik ist genannt und der Adressat mit Beispielen auch. Danach hast du ja schlicht versucht das Thema zu wechseln. Was du ja auch weiterhin versuchst.
     
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    Das war in erster Linie ein Beispiel um zu zeigen, dass stark symbolische Kleidung nicht etwas ist, was sich auf einer für Individuen völlig privaten Ebene abspielt, wo Kritik daran Frauen ihr Selbstbestimmungsrecht abspricht. Kritik kann auch nicht erst bei Faschismus beginnen. Noch ein Beispiel: Rassismus beginnt nicht erst da, wo Dunkelhäutigen der Zugang zu Schulen verwehrt wird, sondern kann auch schon konstatiert und kritisiert werden, wenn er sich darin äußert, dass es meist Dunkelhäutige sind, die in den gewalttätigsten Stadtvierteln wohnen, die weiter zurückgelassen werden.

    Mir ist klar, dass nicht jedes einzelne Kopftuch getragen wird, um sich in die sexistischen Strukturen zu fügen, die es ausdrückt, sondern es auch als Zeichen gegen die Unterdrückung von Muslim*Innen als vermeintlich emanzipatorischer Akt gegen westliche Gesellschaften getragen wird, zum Beispiel. Das ist mE aber nicht besonders relevant, weil es nicht in erster Linie darum geht, Musliminnen, die Kopftuch tragen, zu kritisieren, sondern die sexistische Denkweise, die dadurch ausgedrückt wird.

    Wie gesagt: wir haben hier keinen großen Dissens.
     
  21. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Kleidung ist immer eine Mixtur aus privaten Vorlieben und gesellschaftlichen Normen, man könnte genau so darüber diskutieren warum Frauen (und selbst vorpubertäre Kinder) ihre Brüste bedecken. Aber ein Bikinitopverbot wird aus irgendeinem Grund eher selten diskutiert :D

    Sicherlich nicht. Das war eher eine Ergänzung du deinem.


    ...aber "man" ein Problem habe das zu tun. Seitdem drückst du dich davor die ominösen "man" genauer zu nennen.
     
  22. Sace

    Sace
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    Möglicherweise, weil für eine signifikante Anzahl von Menschen in Deutschland das Kopftuch symbolisch für starke Religiosität bzw. Unterdrückung der Frau steht.
    Bikiniverbote meine ich auch schon irgendwo gelesen zu haben. Ist aber für die Männer und Frauen nicht so relevant wie das Kopftuch. Vielleicht spielt da auch mit rein, dass eben dieses Kopftuch mit rückständigerer Gesellschaft oder eben Inkompatibilität mit unseren progressiveren Werten verbunden wird, was z.T. ja auch zutrifft.
     
  23. soahC

    soahC
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    Also hier in Bayern trägt ja gefühlt jede alte Frau ein Kopftuch, zumindest auf dem Land.
    Redest du von einem Kopftuch oder von einem Niqab?
     
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  24. Sace

    Sace
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    Vom Kopftuch bei mutmaßlichen Musliminnen. Für alle anderen entsprechenden Kleidungsstücke zählt das natürlich auch.
     
  25. soahC

    soahC
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    Hä? Also wäre ein Kopftuch für alle nicht-Muslima ok, für Muslima aber nicht?

    Zur echten, traditionellen bayerischen Tracht für Frauen gehört übrigens auch ein Kopftuch. Recht viel deutscher wird es nicht mehr werden...
     
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  26. Sace

    Sace
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    Davon gehe ich aus, oder gab es darüber Debatten, traditionell deutsche Kleidung zu verbannen?
     
  27. soahC

    soahC
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    Und wie soll so ein Gesetz formuliert werden?
     
  28. Sace

    Sace
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    Z.B. dass das Tragen von religiösen Symbolen oder Kopfbedeckungen an sich an bestimmten Orten nicht erlaubt sei? Ich bin kein Gesetzgeber. :parzival:
     
  29. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Wie heißt die Menge aller Punkte [edit: in definiertem Abstand] um einen Mittelpunkt im zweidimensionalen Raum?


    Tipp: Wenn du jemanden überzeugen willst, dass es dir nicht um um rassistische Doppelstandards geht, sei nicht so ehrlich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Juli 2021
  30. Habs mal korrigiert.
    Wenn das Kopftuch dann freiwillig getragen wird, ist es ja ok. Wenn es aber zu jedem Anlass getragen werden muss(!), deutet doch einiges drauf hin, dass es nicht so ganz freiwillig ist, gerade unter den jungen Muslima.
     
  31. Sace

    Sace
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    Herbert Grönemeyer

    Tipp: Kopftücher, die auf Grund religiöser Vorschriften getragen werden, haben mit Bikinis ungefähr soviel zu tun, wie ein Dawizard mit Textverständnis.

    Ich habe lediglich eine mögliche Erklärung auf deine unehrliche Frage gegeben. Dass das mein Standpunkt sei, kannst du da nicht herauslesen.

    Er meinte bestimmt Punktwolke. :aua2:
    Edit: Ne, geht ja um 2D. Dann doch Herbert Grönemeyer.
     
  32. Wollte erst Horst antworten. :ugly:
    Auch das wollte ich erst schreiben, habe es dann aber ebenfalls verworfen, weil ich nicht wusste, ob man von Wolken ausschließlich bei 3d redet. :ugly:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21. Juli 2021
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  33. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Also z.B. wenn eine Frau "unter die Haube" kommt?
     
  34. Die Frau rennt also 24/7 im Hochzeitskleid rum und wird schief angesehen, wenn sie dies nicht tut? Ok.
     
  35. Sace

    Sace
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    Öhm, klar.

    Eventuell meinte er die Praxis, die irgendwann vor 200 Jahren mal chic war.
    Also quasi etwas, das in Deutschland keine Rolle mehr spielt und damit ein weiteres Argument gegen Kopftücher (präziser: religiös vorgeschriebener Kopftuchzwang) wäre.
     
  36. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Hat damit nichts zu tun.


    ...das worum es gerade geht:
     
  37. Sace

    Sace
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    Naja, dazu habe ich ja nun schon etwas geschrieben. Mir persönlich ist's relativ wumpe bis auf den Fall, wo Kopftuchtragen zum Zwang wird. Die allgemeine deutsche Meinung dazu kann ich mir aber durchaus so vorstellen.
     
  38. Vicarocha gesperrter Benutzer

    Vicarocha
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    I.w.S. orts- bzw. situationsgebunden ergibt ein "Kopftuchverbot" (a) nur i.S.d. Vermummungsverbots bei öffentlichen Veranstaltungen und sonstigen öffentlichen Veranstaltungen, des Vermummungsverbots beim Führen eines Kraftfahrzeugs (wie bereits in § 23 Abs. 4 StVO normiert) und überall dort, wo ein berechtigtes Interesse besteht, das Gesicht einer Person sehen zu können, um gar nicht erst auf falsche Gedanken zu kommen (Tankstellen, Banken etc., die regeln das aber afaik bereits jetzt über ihr Hausrecht, zudem auch in universitären Vorlesungen etc.) und (b) nur ab einem gewissen Grad der Verschleierung Sinn, also Hidschab, Al-Amira und Chimar dürften davon nicht erfasst sein, der Tschador ist je nach Ausführung problematisch, Gesichtsschleier in Form des Nikab oder Vollverschleierungen in Form einer Burka wären erfasst. Halte ich für sinnvoll, ist aber bereits jetzt u.U. hinreichend geregelt (kenne mich da bei der einschlägigen Rechtsprechung allerdings nicht aus).

    Unabhängig von dieser Form der Gefahrenabwehr u./o. Betrugsprophylaxe, die vom Grad der Verschleierung abhängig ist, ist die Diskussion über ein professionsgebundenes Kopftuchverbot, hier - mit Blick auf die zu wahrende weltanschauliche Neutraltität des Staates - direkt und indirekt Beschäftigte des Staates, wie z.B. Beamte (Lehrer, Polizisten), Soldaten etc. Da kann man mit einiger Berechtigung schon verlangen, dass religiöse Symbole sich per se verbieten, sei es das Kopftuch bei der Polizistin oder der Kreuzanhänger beim Lehrer.

    Mithin, zum "Kopftuch":
    Trüge ein Beamter (offen) die Symbole einer religiösen Weltanschauungsgemeinschaft, die in ihrer kanonischen Obligatorik für ihre Mitglieder verbindliche, nicht verhandelbare Normen und Werte und eine diesbzgl. sozio-kulturelle/politische Programmatik bestimmt, die im krassen Widerspruch zu unserer aufgeklärten, pluralen, freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, also bspw. Misogynie, Homophobie, Antisemitismus, Rassismus, Gewalt gg. Andersdenkende, die Todesstrafe für ehem. Mitglieder und einen antiegalitären, -liberalen und -demokratischen Totalitarismus propagieren, sollte das eigtl. hochproblematisch sein.
    Ungenommen: Auch ohne explizite Distanzierung von den problematischen Inhalten der Weltanschauungsgemeinschaft indiziert das Verwenden eindeutiger Symbole der Weltanschauungsgemeinschaft ja keine unkritische Zustimmung, das ist klar. Ich glaube ja auch nicht, dass jeder evangelische Priester seine Tochter verbrennt, wenn diese sich als "Dirne" betätigt (s. Lev 21,9). Also in dubio pro reo: Der Beamte lebt ja u.U. nicht die reine Leere dieser Weltanschauungsgemeinschaft, bspw. weil er die Obligatorik (in Gänze) selbst nie rezipiert hat u./o. sich aktiv entscheidet, einzelne Normen und Werte zu ignorieren oder (ggf. auch entgegen ihrer Eindeutigkeit) individuell zu interpretieren (Stichwort: cherry picking). Mglw. ist der Beamte ja ein netter Mensch. Ich habe halt auch schon einige Kolleginnen mit Kopftuch kennengelernt, da war am vollen Bekenntnis zu unserer Verfassung nichts zu bezweifeln - die Menschen sind halt i.d.R. besser als ihre Religion, ob Muslime, Juden, Christen etc. Ist das Verwenden der Symbole aber trotzdem problematisch? M.M.n. Ja.

    Und damit wir uns weiterhin nicht falsch verstehen: Ich habe auch etwas gg. Beamte im Dienst(!) mit Habit mit oder ohne Schleier, mit Kippa o.ä.

    Was die Leute darüber hinaus privat machen, ist mir zwar nicht egal, das wäre gelogen: Ich finde bspw. die Rede vom "politischen Islam" immer sehr abstrus, als ob es einen unpolitischen Islam gäbe, als ob gerade die monotheistischen Religionen nicht ein inhärentes politisches Agens hätten. Zudem: Auf politische Entscheidungen Religiöser wird natürlich auch ihre Religion Einfluss nehmen, da habe ich als jmd., der sich Aufklärung, Rationalität und Co. verschrieben hat, als strammer Laizist. natürlich auch ein Interesse, dass das irgendwann hoffentlich nciht mehr der Fall ist (und bitte auch nicht durch Ideologie, politische Religion o.ä. ersetzt wird). Aber da möchte ich nicht mit entsprechenden Verboten u.ä. operieren, das wäre dann schon rechtlich sehr... heikel.

    P.S.: Für das Protokoll. Die Kritik an R. Dawkins trage ich größtenteils auch nicht mit, der Shitstorm, dem er sich da schon länger ausgesetzt sieht, ist m.E. ein durchschaubares Konglomerat aus Dekontextualisierungen, ad hominem-Argumenten, Aussagen-auf-die-Goldwaage-legen und miserablem Textverständnis, ungefähr auf dem Niveau des Shitstorms, den man J. K. Rowling entgegengebracht hat. Und an seiner Religionskritik ändert das mithin auch wenig. Aber OK, ist ein anderes Thema... habe keine Lust, hier große Verteidigungsreden zu schwingen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juli 2021
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  39. Sace

    Sace
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    Also von Vollverschleierung brauchen wir nicht reden, denke ich, sowas geht überhaupt nicht. Es geht ausschließlich um religiöse Symbole, die nicht in diese Kategorie passen. Und da sehe ich es definitiv dann sehr problematisch, wenn es von einem religiösen Zwang herrührt, also Menschen in ihrer Lebensweise eingeschränkt werden. Ferner dann derlei Stuss wie gekreuzigter Jesus, an der Wand des Klassenzimmers bzw. einer Behörde oder gar ein Polizist mit Kreuztattoo im Gesicht und Anhänger um den Hals. Hier spielt kein Zwang rein, aber die Neutralität ist nicht mehr gewahrt (vielen Dank für deine Ausführungen an dieser Stelle, @Vicarocha )
     
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  40. soahC

    soahC
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    Also auch Kippahs? Und Turbane? Da dann aber nur ganz bestimmte? Kreuze um den Hals dann auch?

    So ein Gesetz wird es niemals geben, weil es vollkommen unmöglich ist, damit nicht gegen die Religionsfreiheit zu verstoßen.
    Das müsste eben entweder für alle Resligionen gelten, oder für keine.

    Und zur Freiwilligkeit: Das wirst du nie und nimmer nachprüfen können, schon garnicht bei Frauen, die tatsächlich unterdrückt werden.

    Das Problem existiert ja, und ich sehe das genauso kritisch und würde mir wünschen, dass jede Frau selbst entscheiden darf was sie trägt.
    Ein Kopftuchverbot trägt aber absolut nichts dazu bei das Problem zu lösen. Das taugt höchstens dazu den rechten Rand zu zu befriedigen.
     
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