Lost - Thread für Ami-Folgen-Gucker (Ersten Post beachten!)

Ich hatte bei lost ja von Beginn an geahnt, dass die Auflösung zum Ende hin eine Enttäuschung werden könnte, bzw die Serie gar nicht erst zum Ende kommt. Hab daher erst irgendwann in Richtung Staffel 3 damit angefangen, sie zu schauen.
Was für mich damals vor allem neu war (neben den herausragenden Produktionswerten - von den special effects mal abgesehen), ist, dass gefühlt kein Charakter plotarmor hatte - jeden konnte es mehr oder weniger zufällig treffen, was die Spannung enorm erhöht hat.

 

Ich bin mittlerweile wieder beim ersten Staffelfinale angekommen. Wahnsinn. Neben all den Dingen, die hier ja schon wieder aufgezählt wurden, kommen noch mindestens zwei weitere wichtige Aspekte hinzu: das setting und die damit transportiere Stimmung und die unglaublich geniale Musik.
Wenn sie bei Sonnenuntergang am Strand sitzen und nochmal so deep Talk mäßig abtauchen und sich ihrer Fehler besinnen oder einfach ihre Zuneigung oder ihre Fehler gestehen, ergreift mich das jedes Mal und es ist einfach so gut und plausibel geschrieben und gespielt.
Und Michael Giacchinos Score ist einfach so on Point und trifft diese emotionale Note aber auch wirklich Note für Note. Wahnsinn
Und das Finale ist einfach episch und tight, spannend, emotional und herzlich, mysteriös und lustig. Ich liebs

 

Ich hab das hier. Doppelt

 

Ach stimmt. Die hab ich ja auch auf DVD damals

 

Mit OV?

Gabs da ja schon mal, mal sehen wie lange es diesmal bleibt.

Würde ich unterschreiben. Das Setting ist für sich schon ein Star und die Musik ist wirklich genial.

Das Writing gefällt mir auch wirklich gut. Klar, da wird eine Menge Holz verhandelt und gerade die Rückblenden sind meist sehr kurz, was sie manchmal vielleicht etwas ins klischeehafte abrutschen lässt wie bei Jacks Arztgeschichten, die man wirklich schon in jeder Arztserie zig Mal verhandelt gesehen hat. Aber im Zusammenspiel mit den Inselgeschichten ist es dennoch angenehm auf den Punkt und meist einfach gut geschrieben.
Und dazwischen immer wieder so viele gut hergeleitete, epische Momente.

 

Umso schöner ist, dass der Schauspieler von Jack zurück ist und wieder Serien und Filme macht

 

Ja, mit OV. Gabs die Serie dort schonmal ohne OV?

 

Hab ihn auch im dritten Alex Cross Film gesehen.^^

 

Hab mittlerweile die zweite Folge der zweiten Staffel gesehen. Boy oh Boy, wie es einfach immer besser wird


Und ich hab noch was mitbekommen, was ganz gut zum aktuellen Diskurs passt und was ich an Lost noch so mag. Das wird mir jetzt erst bewusst. Ich hab noch nie so viele Männer in einer Serie weinen sehen. Oder über ihre Gefühle sprechen (und diese erleben). Das ist so richtig ein Idealbeispiel für einen gesunden sozialen Umgang miteinander, auch wenn's da immer Mal so toxisches Verhalten gibt.
Klar gibt's auch Mal ein paar Einstellungen bzgl Frauen, wo man denkt, das ist n bisschen zu freizügig (Kate, die in ihrer heißen Unterwäsche rumhängt oder saywer, der ständig die Frauen verführt), aber das Bild ist trotzdem nie über so komplett in Male Gaze getaucht und verhandelt Frauen fast immer würdevoll und tiefgründig. Und eben Männer auch. Verrückt für ne Serie, die zwanzig Jahre alt ist und so viele Themen streift... Beeindruckend.

Und wie gut ist der Moment, als saywer und Michael auf den Überresten des Floßes liegen und Michael weint und Saywer überfordert ist, während sie Sonne aufgeht...

Mir wird immer mehr bewusst, dass das Hauptthema der Serie ist, loszulassen, um anzukommen. Dann ist man nicht mehr Lost...

 

Manchen Spruch von Sawyer oder manche Kameraeinstellung würde man heute sicher nicht mehr so bringen. Der Cast bringt es aber dennoch überzeugend rüber soweit, ein anderer Sawyer wäre einfach nur ein Scheißtyp, so bleibt immer noch was interessantes hängen.

Andere Blickwinkel kommen sicher auch mit dem Älterwerden. Ich weiß gar nicht was passieren würde, würde ich nochmal Six Feet Under schauen Damals war ich Anfang 20, da fühlt man sich als gesunder Mensch ohne Trauererfahrung in der Regel noch unverwundbar und der Tod ist ein völlig abstraktes Etwas, das irgendwann mal kommt. Mittlerweile wäre das sicher nochmal ein ganz anderes Erlebnis.

Bin jetzt bei der Hälfte von Staffel 1 und die Natur als Network-Serie ist nicht so schlimm, wie befürchtet. Bisher war fast jede Folge ein Banger. Und so viel Herz und Menschlichkeit dazwischen, es ist einfach nur wunderschön
Was die Atmosphäre angeht fand ich Staffel 1 eh immer am besten.

 

Dann bin ich mal bei euch beiden gespannt wie ihr die Staffeln 4 bis 6 im Rewatch im Vergleich finden werdet.
Ganz subjektiv gesehen.

 

https://www.youtube.com/watch?v=4tk664MfQgU

Lost is a D&D session with a big budget and that was what made it so good

Acurate

 

Lost ist einfach eine der Top 10 Serien und sie wird es wahrscheinlich auch noch sehr lange bleiben, bei dem, was in letzter Zeit so an Serien veröffentlicht wird.
Daran kann (ganz im Gegensatz zu GoT) sogar das "schlechte" Ende meiner Meinung nach nicht viel daran ändern, weil die Serie nicht so von ihrer Geschichte, sondern eher von ihren Emotionen und Charakteren lebt.
Was GoT z.B. mit Jaime Lennister geschafft hat, passiert in Lost gleich mehrmals. Mal liebt und versteht man einen Charakter, nur um ihn wenig später wieder zu hassen und zu hinterfragen.

Zudem hat Lost...
- fantastische Soundeffekte
- einen überragender Soundtrack
- Schauspieler denen man ihre Emotionen abkauft
- Eine unverbrauchte Story mit viel Raum für Spekulationen
- Mit der Insel ein wunderschönes und gleichzeitig beängstigendes Setting
- So viele kleinen und großen Geschichten die einen geradezu in seinen Bann reißen

Allein die Szene, als Jack und Sawyer über Jacks Vater reden oder die Anruf Szene mit Desmond und Penny sind mMn besser, als andere Serien insgesamt.

Ich hab die Serie vor ca. 6 Monaten zum vierten Mal gesehen und bekomme bei manchen Szenen immer noch Gänsehaut, obwohl ich schon weiß was passiert.
The Leftovers ist wahrscheinlich die einzige Serie, die mal ähnliche Emotionen bei mir ausgelöst hat.

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten rewatch und jeder der mit Serien etwas anfangen kann, sollte Lost unbedingt eine Chance geben.
9/10

 

Unterschreibe ich zu 100%. An der Stelle auch ne Empfehlung für Watchmen, die ja auch von lindelof ist und die mich an ein paar Stellen ähnlich bekommt.

Und ich frag mich tatsächlich, ob sowas heute irgendwie noch möglich wäre. Einerseits ist man ja ganz schön übersättigt heute in dieser vielfältigen und reichhaltigen Serienlandschaft, zum anderen scheinen Serien irgendwie einem ewigen Schema zu folgen, das man einfach so verinnerlicht hat, dass sie einem allein schon aufgrund ihrer Formelhaftigkeit nichts neues zu erzählen haben.

Ein anderes Beispiel, obwohl noch nicht abgeschlossen, das mit noch einfällt ist Stranger Things. Da hat die Serie auch einen sehr guten (aber nicht perfekten) Spagat zwischen likable Characters, emotionaler Erzählweise und spannender Geschichte mit cooler Mythologie hinbekommen ...

Und, was ich bisher nicht gesehen habe, 'From' scheint ja auch bisschen die Lost kerbe zu bedienen. Aber ich hab kein paramount, daher kann ich es nicht gucken ..

 

CC: @Helli

 

Jau jau bin noch dabei.

 

Ich denke Lost war, neben 24, auch die Serie wo es qualitativ steil nach oben ging im Serien Bereich.
Ich bin sowieso der Meinung, dass inzwischen viele Serien um einiges besser sind als viele Filme die so erscheinen.

 

Mittlerweile bei Folge 8 von Staffel 2. Nicht nur, dass sie es schaffen, weiterhin die Charaktere auf hohem Niveau zu halten, sie führen neue ein die mindestens genauso spannend sind UND noch neue Formen der Erzählstruktur: die Folge mit der tail section ist ebenfalls großartig, der Switch der Flashbacks später, episch. Und wenn Bernard endlich Rose wiedertrifft...

 

Ja genau diese Szenen sind es auch dass die ersten 3 Staffeln so besonders gemacht haben unter anderem.
So langsam kommen die Erinnerungen wieder..

 

Die gibt es aber später auch noch. Desmond, Juliet und Saywer, Jin und sun...

 

Nicht in der Intensität wie in den Staffeln 1 bis 3.
Ab Staffel 4 ging das alles sowieso in eine andere Richtung.... Aber ja... Rewatch und so gg

 

Wie gesagt. Ich find alle Staffeln sehr gut. Die fünfte und sechste haben einen tonalen Shift, der nicht mehr so passt, aber die ergreifenden Szenen hitten auch da noch unendlich hart.

 

Ich mache ja gerade einen Rerun und bin gestern am Ende von Staffel 1 angekommen und eine Kritik möchte ich trotz dieser fantastischen ersten Staffel äußern: das CGI ist echt verdammt schlecht gealtert und es gibt nicht wenige Stellen die völlig verwaschen, so wie geblurrt aussehen - zumindest auf Netflix. Sehr stark ist mir das aufgefallen als Hurley die Passagierliste anschaut oder war es der Brief von Sawyer(?) und dann als Charlie im Jungle nach Hurley über die Holzbrücke läuft, da sieht das komplette Seil wie geblurrt aus, keine Ahnung ob das Bewegung simulieren sollte.

 

Also auf der Blu-ray ist das Rauchmonster oder der Eisbär schon ein bisschen Wischiwaschi, aber sonst geht's eigtl ... Hmm

 

Vielleicht ist das auch so ein Netflixding, aber das sah schon weird aus.

 

Das meiste, was du erwähnst, sollte ja auch praktisch sein und nicht CGI.

 

Wir haben es Disney + geschaut, klingt wirklich nach einem Netflix Ding

 

Folge 20

Jack und John sind zwei so fantastisch kaputte Charaktere. Einfach toll wie sie gerade mit Jack den klassischen Helden ordentlich dekonstruieren.

 

Wenn ich all das lese muss ich auch einen Rerun starten. Dabei hab ich mir grad Battlestar Galactica auf Bluray gekauft und das liegt hier rum. Hmmm

 

Puh, das Finale der ersten Staffel ist tonal bisschen all over the place und die Action zwischendurch etwas drüber

Dennoch toll wie die Charaktere am Ende zusammenkommen.

Jetzt Desmond, Locke vs Jack und Anna Lucia

 

Uh. Kollektives Lost-Schauen verpasst?

Noch immer sehr sehr sehr gut. Zumindest die ersten drei Staffeln. Danach wurde es mir zu melodramatisch und alle mussten nochmal und nochmal in neues Drama geworfen werden. Aber auch insgesamt noch sehr empfehlenswert. Emotional weiterhin eine der besten Serien.

 

Nach gerade mal der ersten Staffel kann man noch nicht von verpasst reden.

 

Vor allem habe ich mehr Zeit als ihr. Wäre im Nullkommanichts bei euch.

 

Ich hab die erste Staffel in 4-5 Tagen geschaut und wäre wahrscheinlich sogar schon durch, wenn ich nicht angefangen hätte, mir ner Freundin zusammen zu schauen. Bin jetzt fast Finale Staffel 2 und es ist einfach so gut )

 

Vor allem nicht bei meinen Tempo

 

Ich hatte komplett Lost damals auch in wenigen Tagen durchgeprügelt. Aber ich habe auf Netflix zu viele Sachen, die ich noch gar nicht kenne und Lost ist mir gerade viel zu groß und lang. Außerdem würde ich bei vielen Szenen, die ich früher richtig toll fand, heute bestimmt empfindlicher reagieren. Diese ganze Melodramatik mit Desmond und Penny (?), die Flashbacks/-forwards/-sideways mit Händeschüttel-aha-Momenten ...

Aber irgendwann: we have to go back!

 

Desmond und Penny<3 beste. Ich bin überrascht gewesen, wie viel mich immer noch berührt hat. Aber ich hatte auch das Glück, das Woche für Woche zu schauen

 

Desmond!

 

Ach komm! Gefühle sind nichts schlimmes, du Mann!

Naja, die Charaktere wechseln manchmal schon recht schnell zwischen sich gegenseitig verprügeln und dann plötzlich herzen und umarmen Sind aber auch in einer Extremsituation Sawyers Gespräch mit Jack vor seiner Abfahrt war aber richtig stark.