Political Correctness Sammelthread

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von abelian grape, 7. März 2019.

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  1. JFK

    JFK
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    In Anbetracht der Tatsache, dass es einen großen deutschen Markt für Journalismus über angeblich unfreien Journalismus gibt, kann da ja irgendwas nicht stimmen an diesen Thesen.

    Oder, um es anders zu sagen: wer sich beschwert, dass bestimmte Medien bestimmte Strömungen unterdrücken, will eigentlich eher sagen, dass einflussreiche Medien nicht bei der Verbreitung seiner Weltanschauung Steigbügelhalter sind.

    Das ist nichts neues – die schwulesbische Bewegung hat in den 90ern auch dagegen protestiert, dass die Mainstream-Publikationen nicht für die Ehe für alle trommelten, und andere sahen in der mangelnden medialen Kritik an der Rechtschreibreform ("Der SPIEGEL von früher hätte so was einfach weggeschrieben") ein Einknicken vor sozialpädagogisch geprägtem Bildungswahn. Da werden sich die älteren unter uns an ganz ähnliche Diskussionen erinnern, in den Anfangszeiten des Internets.

    All diese Klagen bleiben immer schwammig, weil sie auf einem Bauchgefühl basieren und auf einer gespürten Ungerechtigkeit. Jetzt will Birk Meinhardt halt nicht immer nur positive Geschichten von Flüchtlingen lesen, und ich finde das als Wunsch okay, wenn's denn glücklich macht. Aber als Journalist sollte man vielleicht ein bisschen mehr ins konkrete gehen, gerade wenn man die ganz große Kritik am Journalismus ausspricht. Meine Meinung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2020
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  2. endlaster ist Abfall

    endlaster
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    Welche Thesen? Dass sich in großen qualitativ hochwertigen Zeitungen eine gewisse Stromlinienförmigkeit breit machen kann? Vielleicht sind die Leser der SZ nicht komplett deckungsgleich mit den Lesern von Journalismus über angeblich unfreien Journalismus.

    Ich möchte nur darauf hinaus, dass dieser "und warum ist er dann nicht in einer Zelle"-Circlejerk absurd und kontraproduktiv ist. Wenn dann noch "Zensur findet per Definition im Vorhinein statt und deswegen deraille ich die Diskussion" hinzukommt, hat man jeden Diskurs erstickt und kann den Thread eigentlich zumachen, da sich dann hier nur irgendwelche Gestrigen darüber aufregen, dass sie "Schokokuss" sagen sollen.
     
  3. JFK

    JFK
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    Na ja, mit dem DDR-Vergleich hat ja der Journalist selber angefangen, und das ist halt schon ein schnittiger Aufhänger für den Buchverkauf. Es gibt einen Meinungskorridor im Land, heißt es, auf dem soll man hübsch bleiben, sonst wird es ungemütlich - das war der buchstäblich erste Satz, der hier im Thread zu dem Thema zitiert wurde. Da wird die Frage schon erlaubt sein, was "ungemütlich" heißt. Das kann aber nur der Autor selber beantworten, der wird die Assoziation ja bewusst geweckt haben.
     
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  4. Dawizard gesperrter Benutzer

    Dawizard
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    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass sich an diesem Diagramm wenig ändern wird.
     
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  5. endlaster ist Abfall

    endlaster
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    Ich habe das Buch nicht gelesen und kann deshalb nicht im im Einzelnen argumentieren - aber darum ging es mir ja auch nicht. Ich glaube, der wichtige und interessante Punkt ist eher die Frage nach dem Klima in den Redaktionen. Es ist völlig normal, dass es einfacher ist, mit seinen Kollegen meinungsmäßig mitzuschwimmen - das gilt ja nicht nur im Journalismus. Gerade für große Zeitungen ist es in meinen Augen aber auch wichtig, abweichende Meinungen und Gegenpositionen abzubilden.

    Ich finde den geposteten Tagesspiegelartikel sehr treffend:

    Aber wahrscheinlich hast du recht: Den Spruch mit den Zellen hat er sich selbst zuzuschreiben. Ich finde nur, diese Überspitzungen lassen sich leicht machen, bringen aber selten wirklich weiter, sondern führen eher zur Frontenbildung. Deshalb hat mich es vielleicht aweng getriggert :engel:
     
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  6. blurps

    blurps
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    Es ist allerdings schon auffällig, dass diese Pressekritiker praktisch immer mindestens...schwierige Charaktere sind. Vielleicht könnte das ja auch irgendwas mit ihren Problemchen zu tun haben ?
     
  7. als journalist sollte man schon schwierig und unbequem sein, ansonsten ist man quasi ein pressesprecher.
     
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  8. doppelpost aber egal:
    zum thema journalismus nochmal, würde ich gerne die aufmerksamkeit auf die folgenden zwei artikel richten.
    1.: https://www.rt.com/news/473848-reuters-afp-scrub-migrant-children-story/
    2.: https://www.tagesspiegel.de/politik...ld-trump-mein-t-shirt-vermieste/26072468.html

    die story schreibt sich fast von selbst: in Trumps konzentrationslagern an der US-mexikanischen grenze werden kinder gefoltert. aber was ist das, die zahlen stammen aus dem jahr 2015? unter der regierung von Obama? shit, passt nicht ins narrativ, welches wir im zweiten artikel klar sehen: Trump ist quasi der erfinder von allem schlechten, was in den USA so passiert. die unmenschliche behandlung von migranten(kindern) dient nur als backdrop für 'orange man bad'. es geht nicht darum, die leser zu informieren, sondern ihnen die korrekte meinung einzuhämmern.

    ich möchte hier auch nochmal einen bezug zu der killerspiel-diskussion herstellen, die in deutschland stattgefunden hat. wer erinnert sich nicht an die legendär schlechten reportagen, interviews und talkshows zu dem thema? natürlich gab es auch ausgewogenere berichte, die meinungsmache hat - zumindest in meinen augen - aber den löwenanteil ausgemacht. ich möchte den verantwortlichen ja nicht einmal bösartige absichten unterstellen, aber fehlendes wissen durch ganz viel meinung ausgleichen zu wollen geht meistens schief. ich habe mir damals schon gedacht, puh, der ganze unsinn, der durch alle kanäle gejagt wird, fällt mir ja nur auf, weil ich von dem thema zufälligerweise auch ahnung habe. bei vielen anderen themengebieten bin ich davon abhängig, dass neutral berichtet wird. wissen kann ich das aber nicht und wenn diese handhabe der standard ist, dann kann ich mich auf die medien quasi nicht verlassen.

    das problem mMn. ist, dass sich einige (viele?) journalisten anscheinend nicht als berichterstatter verstehen, sondern als menschen, die ihr persönliches empfinden über einen gewissen sachverhalt von oben nach unten durchsetzen wollen. die berichterstattung ist dann nur mittel zum zweck.
     
  9. JFK

    JFK
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    Das ganze mit einem RT-Artikel zu garnieren ist schon nicht mehr ironisch, das ist urkomisch.
     
  10. Dein Ernst? Das ist Holocaust-Verharmlosung. Und deine RT-Artikel kannst du dir direkt sparen.
     
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  11. unreal ..hat nun HSDPA :ugly:

    unreal
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    Warum nicht mit dem Inhalt beschäftigen?
     
  12. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Tastatur leuchtet
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    Windows XI
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    Der Artikel vom Tagesspiegel gibt leider nicht viel her.
     
  13. tbm83 politischer Dauerpatient

    tbm83
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    Betriebssystem:
    Kleinweich Fenster No. 10, 64 Becks, äh Bit
    Monitor:
    iiyama ProLite B2480HS
    Moment bitte. Wo hat er denn den Holocaust verharmlost? :hmm:
     
  14.  
  15. JFK

    JFK
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    Weil wir hier von der Angst davor reden, dass deutsche journalistische Erzeugnisse ihre Unabhängigkeit verlieren. Das dann mit einem russischen Propagandamedium - nein, dem russischen Propagandamedium - zu untermauern, ist albern. Wenn die Kritik an den Zeitungen ist, dass die nur „Orange man bad“ schreiben wollen, dann kann ich doch nicht ernsthaft ein ganzes Produkt zitieren, das nur für „Orange man good“ existiert und buchstäblich von der russischen Regierung finanziert wird.
     
  16. unreal ..hat nun HSDPA :ugly:

    unreal
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    Untermauern sollte man mit Fakten, wer diese präsentiert ist egal - solange die überprüfbar sind. Quellen ausschließen weil einem der Name oder Finanzier nicht gefällt?

    Ich hab mich mit dem Thema nicht beschäft. Trotzdem wundert mich dieses "RT - automatisch Bullshit"-Vorgehen. Gibts ja nicht nur mit RT und ist nicht auf Nachrichten beschränkt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2020
  17. endlaster ist Abfall

    endlaster
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    Ist es nicht. Wer an einer vernünftigen Diskussion interessiert, sollte diese auch durch einen vernünftigen Post einleiten. Und dazu gehört - bei einer Diskussion über die Unabhängigkeit von Medien - auch, dass man keine Staatsmedien eines Autokraten heranzieht und sich auf diese verlässt. Dies schon aus dem Grund, dass die Verlinkung von RT keinen Mehrwert für die Diskussion bietet. RT ist als Quelle absolut unzuverlässig und somit muss man vor dem Post jede Behauptung nachprüfen - dann kann man aber gleich die Primärquellen verlinken.
    Es geht also nicht darum, ob die Behauptungen in dem RT-Artikel in diesem Einzelfall stimmen.

    Letztlich nimmt @Hank J. einen RT Artikel und hängt an diesen noch überspitzte und ironische Bemerkungen ran, ohne sich inhaltlich damit auseinanderzusetzen und sogleich in eine andere Richtung (Killerspiele) abzubiegen. Als Diskussionsbeitrag ist der verlinkten RT-Beitrag damit nutzlos. Was soll man dazu groß sagen?
     
  18. JFK

    JFK
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    Mach das doch mal. Dann wirst du sehen, dass die Zahl der Immigrations-Häftlinge unter Trump steigt - und zwar um 40 Prozent seit seinem Amtsantritt, also schlimmer, als es der korrigierte Artikel ausgesagt hat, dass unter Trump zum ersten Mal seit zehn Jahren Kinder in Immigrations-Haft sterben - und zwar gehäuft, dass die Dauer der Haftzeit unter Trump weiterhin ansteigt, weil er die richterliche Anordnung zur zeitnahen Freilassung der Häftlinge bekämpft, und dass die Trennung von inhaftierten Immigrantenkindern und ihren Eltern weiterhin zur Strategie der Trump-Regierung gehört.

    Das alles wirst du allerdings nicht in einer RT-Story lesen. Wer für neutrale Medien plädiert, sollte keine Propaganda-Outlets pushen.
     
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  19. es gibt - soweit ich weiss - diesbezüglich keine primärquelle, weil die ursprünglichen artikel vom netz genommen worden und sich niemand damit auseinandergesetzt hat. ich bin mir der problematik mit Russia Today bewusst, aber wenn sie halt die einzigen sind, die was dazu geschrieben haben? ich meine, dass die betroffenen nachrichtenagenturen sich selbst nicht kritisieren werden, ist klar.
     
  20. blurps

    blurps
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    Dann ist es wahrscheinlich mindestens sinnentstellend verzerrt, vermutlich gleich erstunken und erlogen.
     
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  21. JFK

    JFK
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    Einer der ersten Treffer zu dem Thema ist Reuters eigene Info zur zurückgezogenen Story. AFP hat auf Twitter von der Löschung berichtet und den Nachfolge-Artikel verlinkt. NPR ebenso. Eine viel größere Selbstkritik als die transparente, vollumfängliche Löschung einer Berichterstattung kann es nicht geben – jeder korrekt gesetzte Link aus Fremdmedien führt jetzt zu einer Info über die falschen Artikel und im Fall von NPR und AFP zu einer Neubewertung. Was genau hast du dir denn gewünscht?

    Eigentlich ist das ganz witzig: du wünschst dir unbedingt eine bestimmte Narrative, und das so sehr, dass du sogar die denkbar ungeeignetste Quelle akzeptierst - eine, die bekannt ist für selektiv ausgewählte Fakten und Verzerrungen, und als staatliches Instrument sogar ein politisches Interesse an einer Besserstellung Trumps und Untergrabung von US-Medien hat. Und das in einem Thread, in dem es gerade um „Strömungen“ journalistischer Arbeit geht, die vielleicht einen Tick zu einförmig sind.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2020
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  22. der erste link - 40% mehr, wenn man 2018 mit 2019 vergleicht.
    der zweite beschäftigt sich damit, dass dieses system schon seit vier jahrzehnten besteht und ein multimilliarden-dollar geschäft ist. die +40% hast du aus dem ersten.
    der dritte beschäftigt sich mit dem tod eines kindes - nicht mit mehreren. das zuvor letzte kind ist vor 10 jahren gestorben, also unter der obama-administration.
    artikel vier vergleicht jahre 2015, 2016 und 2017. ich würde mich über eine bilanz der gesamten jahre der obama-administration freuen.
    im fünften geht es darum, dass Trump eine richterliche anordnung aus dem jahr 2015 kippen möchte, damit es erlaubt ist, kinder unbegrenzt festzuhalten. ich sage ja nicht, dass Trump nichts schlimmes tut, nur: das ganze spiel ist wesentlich älter als das, was Trump in seiner amtszeit getrieben hat.

    http://archive.is/vDkmd
    der artikel fasst es recht gut zusammen, imo.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. August 2020
  23. soweit ich sehen kann ist die berichterstattung hier korrekt.
    und was soll man aus diesen kurzen mitteilungen an informationen ziehen? die nachfolge-artikel beschäftigen sich ja damit, dass die zahlen falsch waren. okay, schön - geht es jetzt um die migranten oder nicht? hätte man sich überhaupt bemüht, die zahlen zusammenzutragen, wenn man von vornherein gewusst hätte, dass die zahlen aus der obama-era stammen?
     
  24. JFK

    JFK
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    Du hast keinen einzigen der Artikel gelesen, daher stellvertretend nur aus dem zweiten, dessen 40%-Nummer ich angeblich aus dem ersten habe:

    „In the meantime Trump continues to redirect funding from the US Coast Guard and other agencies to a detention system whose daily population has grown by more than 40% since he took office. And it’s only getting bigger.“

    Zu toten Kindern: 24 waren es vor einem Jahr, nachdem zehn Jahre keines gestorben ist.

    https://www.google.de/amp/s/www.nbcnews.com/news/amp/ncna1015291

    Bemerkst du das Muster?
     
  25. andererseits sehe ich mich nicht in der pflicht, speziell dich über den stand des aktuellen diskurses zu informieren. das ganze hat afaik ziemliche wellen geschlagen - das hättest du auch einfach googeln können statt direkt mit schaum vorm mund aufzustampfen.
     
  26. sorry, mein fehler. mit den 40% hast du recht.

    zum neuen artikel, den du gepostet hast: das spricht über vertorbene menschen in den lagern allgemein, nicht kinder.

    24 migranten sind bis zum 9. Juni 2019 unter der ICE gestorben. also entweder bin ich blind oder wir können beide nicht lesen.

    https://www.nbcnews.com/politics/im...detention-centers-during-past-2-years-n954781

    in diesem artikel wird auch von einem kind gesprochen: "One death is too many," said Homeland Security Secretary Kirstjen Nielsen during testimony before the House Judiciary Committee on Dec. 20, in the wake of the first child's death.

    2 weitere kinder sind in der 'obhut' der CBP verstorben, die aber iirc nichts mit den internierungslagern zu tun haben.
     
  27. Ist schon interessant. Als ich im Trump-Thread den Begriff des "KZ" für Flüchtlingslager in den Staaten kritisiert habe, hats nicht lange gedauert, bis der Begriff allen ernstes verteidigt wurde..... Der fiel dort auch oft genug, dass du mit der Suche gleich 2 Seiten Ergebnisse bekommst, scheint dort aber weniger Leute zu stören.
     
  28. Ich hab besseres zu tun als alles zu googeln, was du nicht kennzeichnest. Du zitierst hier direkt von dem Journalisten, also musst du es auch so darstellen. Tust du es nicht, kann ich dich allemal der Holocaust-Verharmlosung beschuldigen.
     
  29. Ich bin da voll bei dir. Den Begriff KZ für etwas anderes verwenden als für das was es war ist ein absolutes No-Go.
     
  30. ich stimme dir inhaltlich ja zu - ich empfinde die bezeichnung "konzentrationslager" für die internierungscamps an der US-grenze auch als relativierung des holocausts. es gab ja auch eine kontroverse diesbezüglich und nicht nur ein journalist hat diesen bogen geschlagen, sondern auch mehrere akademiker. und wenn ich über medien/politik rede, in einem thread über medien und politik, dann erwarte ich schon irgendwo, dass sich die teilnehmer mit dem thema auseinandersetzen. und wenn dann dochmal irgendwo ein fehler unterlaufen sollte, sollte man nicht den rückzug unter deckungsfeuer antreten, sondern einfach zugeben, dass man sich da zu weit aus dem fenster gelehnt hat.
     
  31. @JFK
    vielleicht kommt das missverständnis daher, dass die CBP und die ICE zwei verschiedene organisationen sind? die ICE sind die, die die internierungslager betreiben und da sind stand juni 2019 zwei kinder in den letzten 10+ jahren ums leben gekommen. die CBP haben deutlich mehr auf dem kerbholz: https://www.nbcnews.com/news/latino/why-are-migrant-children-dying-u-s-custody-n1010316

    das sind die, die die grenze patroullieren und leute aufgreifen, langfristig festhalten tun sie selten (wenn sie das allerdings machen, hat das oftmals desaströse konsequenzen): https://www.southernborder.org/deaths_by_border_patrol#2010

    todesfälle unter obhut der ICE: https://www.cato.org/blog/8-people-died-immigration-detention-2019-193-2004
    (ich weiss nicht, wie verlässlich cato als quelle ist, weil sie von grossen konzernen finanziert werden und libertär-konservativ sind, google hat die lediglich als erstes ergebnis ausgespuckt und ich habe auf die schnelle keine weitere aufschlüsselung dieser daten gefunden. immerhin scheinen sie gegen Trumps immigrations-ban argumentiert zu haben, better than nothing, I guess: https://theintercept.com/2017/01/28...terror-mentality-but-still-uniquely-shameful/ )

    €dit: auf deine 20+ toten kinder kommst du aber auch so nicht. daraus schlussfolgere ich, dass wir beide nicht lesen können, wieder was gelernt. :ugly:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. August 2020
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  32. HypNo5

    HypNo5
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    Bei der Diskussion über den Begriff "Konzentrationslager" darf man nicht vergessen, dass wir es hier mit zwei unterschiedlichen Sprachen zu tun haben: Deutsch und Englisch. In Deutschland ist Konzentrationslager eindeutig und unmissverständlich verknüpft mit der Nazi-Zeit. In den USA hat man aber schon die Camps für japanische Gefangene concentration camps genannt. Idealerweise verwendet man unterschiedliche Bezeichnungen, erklärt es oder schreibt eben den englischen Begriff - so wie ich - auf Englisch, klein, kursiv oder ähnliches; so wie man es bspw in der Regel auch bei race macht. Als Deutscher würde ich also die Camps an der mexikanischen Grenze nicht als Konzentrationslager ohne Kontext bezeichnen. In englischen Artikeln ist es aber nicht unbedingt verwerflich.
     
  33. https://www.newsweek.com/alexandria...ntion-centers-southern-border-experts-1445483
    ich glaube schon, dass die assoziationen zum dritten reich bewusst gemacht wurden. AOC spricht in dem video erst über 'internment camps', dann sind es 'concentration camps' die von einer 'faschistischen, autoritären präsidentschaft' geführt werden. auch in den USA dürfte das wort 'concentration camp' deutlich durch das NS-regime gefärbt sein. aber auch wenn nicht, mit dem bogen zum faschismus wird klar, was die absicht ist, imo.

    und das finde ich ein wenig unehrlich, da diese camps schon seit 40 jahren bestehen, sie aber erst unter Trump zu einer gewissen medialen präsenz geworden sind. wenn amerika von faschistischen präsidenten geleitet wird, wofür diese camps beweis sein sollen, dann also nicht erst seit Trump.
     
  34. JFK

    JFK
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    Hast vollkommen Recht - ganz unironisch. Korrektes Quellenstudium ist wichtig. :yes:

    Humor soll mit allen Mitteln draufhauen dürfen, aber man darf bloß nicht auf Humor mit allen Mitteln draufhauen. Alles rausposaunen, aber bloß keine Kritik einstecken. Ist klar, dass Schmidt so etwas gerne hätte - er kommt aus einer Zeit vor dem Internet, mit der eine fast vollständige Kritiklosigkeit einherging - aber Gott, ist das feige. Alternde Comedians, deren Erfolge weit in der Vergangenheit liegen, sind echt speziell.
     
  35. blurps

    blurps
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    Der Artikel ist doch gar nicht von oder über Harald Schmidt, sondern irgendein 08/15 Kommentar in der Welt, mit deren üblicher weinerlicher Weltsicht.
     
  36. JFK

    JFK
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    Schmidt hat sich vor ein paar Monaten mal zur PC und zum Stand der Comedy in Zeiten von öffentlichem Gegenwind geäußert. Seitdem wird er immer mal wieder gerne als Beispiel herangezogen für Comedians, die mit der heutigen Medienlandschaft hadern.
     
  37. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Gegen diese hervorragende Argumentation kann man wohl nix machen. :ugly:
     
  38. blurps

    blurps
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    Achso, deswegen seine Fidiokolumne bei SpOn...Ja, macht Sinn.
     
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