Rechtsruck in der weltweiten Politik - Fakt oder Wahrnehmung?

Als Beispiel taugt vielleicht sein Vorgehen bei der Entführung der "Landshut"?

 

Wen genau meinst du damit?

 

Bist du der gleichen Ansicht bei den Teilnehmern der #unteilbar- Demo?
Denn ich bin mir sicher, dass die Meisten der Demonstranten andere Ziele hatten als den Tod Israels, welcher von manchen Demonstranten und Rednern skandiert wurde.

Ich meine die Frage nicht zynisch. Aber es würde doch keiner auf die Idee kommen die 150-200 tausend Demonstranten als Antisemiten zu bezeichnen bzw. den Schulterschluss mit ihnen gesucht zu haben.

 

Ich glaub, dass 98% der Demonstranten überhaupt nicht mitbekommen haben, dass da Leute den "Tod Israels" fordern. Bei so einer großen Demo unter völlig anderem Vorzeichen kann man schlecht alle in einen Topf werfen.

In Köthen und Chemnitz muss man nur ein random-YT-Video öffnen, um zu sehen, was für eine aggressive Stimmung da geherrscht hat. "An die Wand", "Absaufen", "Volksverräter" waren da keine "seltenen Entgleisungen", sondern Standard.

 

Das erste Video, was YouTube mir anzeigt, ist ein Pakistaner, welcher die Demo begrüßt.
Aber spielen die Youtube Videos hier eine Rolle? Denn wenn ich nach G20 suche sind die ersten 6 Beiträge brennende Barrikaden und Autos. Dennoch wurde dahingehend im GSPB immer argumentiert, dass es einzelne Grüppchen sind, die völlig unabhängig der restlichen Teilnehmer agierten.

Wir haben zwei Demos wo auf beiden Seiten so eine Scheiße skandiert wurde. Auf beiden liefen Menschen mit, die aus einem anderen Grund teilnahmen. Bei Demo 1 werden alle Teilnehmer in einen Topf geschmissen und bei Demo 2 muss man differenzieren und bestimmte Gegebenheiten in Betracht ziehen?
Das erscheint mir nicht sonderlich konsequent.

 

Seit neuestem anscheinend Sonstige. :P

510.000 von der SPD, 420.000 von der Linken, 50.000 von den Grünen.
Allerdings wissen wir ja, wie diese Zahlen zustande kommen; man sollte dementsprechend etwas vorsichtig mit ihnen sein.
Src: https://wahl.tagesschau.de/wahlen/2017-09-24-BT-DE/wanderung_embed.shtml

... unter der Voraussetzung, dass besagte Personen auch davon ausgehen, dass die AfD auch tatsächlich eine regierungsfähige Mehrheit oder eine Koalition zusammenbekommt und nicht nur eine reine Oppositionspartei bleibt.
Anekdote: Ich kenne persönlich jemanden, der aus reinem Frust damit geliebäugelt hat, die AfD zu wählen. Dem ging es nicht um irgendwelche rechten oder linken Tendenzen oder auch nur um Migration, sondern ihm wurde im Laufe der letzten Jahre einfach übel mitgespielt und er wollte "seiner" Partei einen Denkzettel verpassen. Er hat es dann m. W. bleiben gelassen, weil er eben die Höckes dieser Welt zu sehr verachtet. Aber das hat mich schon einen Moment innehalten lassen.

Führungsriege austauschen und ein Rückgrat wachsen lassen wäre zumindest ein Anfang...
Es gibt hier zwei Gruppen, die wir unterscheiden müssen: Einerseits die politisch eher linken Protestwähler. Die bekommt man ohnehin nicht, indem man ihnen eine politisch rechte Alternative bietet, denn die sind nicht wegen programmatischer/ideologischer Differenzen gegangen, sondern m. E. eher aufgrund persönlicher Enttäuschung in ihre jeweiligen Parteiführungen. Die könnte man also nur wieder einfangen, indem man über mehrere Jahre hinweg konsistente und nachvollziehbare Politik betreibt.
Andererseits gibt es natürlich die politisch rechten Protestwähler. Von denen lassen sich sicher ebenfalls viele durch nachvollziehbare, ehrliche Politik (ja ja, ich weiß...) und eine Verbesserung des innerparteilichen Strukturen zurückholen.
Andere wiederum bekäme man lediglich durch eine tatsächliche inhaltliche Annäherung an die AfD wieder. Die Abwägung durchzuführen, was man in Kauf nimmt um diese Leute zurückzuholen, ist allerdings der Exklusivjob von CDU/CSU. Das müssen die Konservativen und die moderaten Rechten unter sich ausmachen. ¯\_(ツ)_/¯

 

Und es gab auch in Chemnitz eine ganze Menge Chemnitzer, die am Ende exakt das selbe über die Demos gesagt haben "Bei uns war alles friedlich, wir haben nichts mitbekommen". Gabs massig Videos von irgendwelchen Bürgergesprächen mit Offiziellen.

Und in Hamburg gabs dann massig videos, wo "Tot den BUllenschweinen", "Ganz Hamburg hasst die Polizei" gerufen wurde und wir vor laufender Kamera betrachten konnten, wie ein Ikea und ein Supermarkt geplündert wurden. Ganz ehrlich, ich hätte mich in Hamburg nicht wohler gefühlt als in Chemnitz.

Solche Idioten hast du in jedem Politischen Spektrum und damit auch in (fast) jeder Demo oder Gegendemo.

 

Unter anderem. Das war eine sehr schwierige Entscheidung, die niemand gerne treffen würde. Ob Merkel da die Nerven behalten hätte? Ich glaube ehrlich gesagt nicht.

 

Bitte werf nicht die Hamburger G8-Proteste mit der #ausgehetzt-Demo durcheinander. Sehr unterschiedliche Klientel.

 

Sprechen nicht die letzten Jahre dafür, dass sie Nerven wie Drahtseile hat?

 

Ich verwende dafür die Selbstbeschreibung der Parteien - international gehört Deutschland wohl zu den progressivsten Staaten mit einer der stabilsten Zivilgesellschaft überhaupt.

Das gilt besonders auch für den Umgang mit der Vergangenheit/Nationalismus/Rechtsextremismus. Es gibt nur ganz wenige Länder, die hier mit Deutschland mithalten können (auch wenn manches natürlich trotzdem besser ginge).

 

Das war keine Bewertung von ausgehetzt, sondern eher eine Bewertung der kommentierung von Demos auf unterschiedlichen politischen spektren.

 

Eher nicht. Sie taucht oft einfach ab und will etwas aussitzen, oder nimmt den Weg des geringsten Widerstandes.

 

Ich verstehe dein Argument nicht. Gerade G8 muss doch oft als Totschlagargument gegen linke Demos herhalten - eben weil es Plünderungen gab und Autos angesteckt wurden (was btw beides gar nicht geht und hart bestraft gehört). Für Neurechte ist "das Staatsversagen in Hamburg" neben der Grenzöffnung 2015 quasi DER Sündenfall unserer Regierung.

Nur muss man nichtmal wirklich links sein, um die rechte Hetze, Nazischeiß und Diskriminierung so schandhaft zu finden, dass man dagegen auf die Straße geht. Von Chemnitz hab ich neben den Videos übrigens auch etliche Eindrücke aus erster Hand mitbekommen, die meinen Eindruck alle bestätigt haben.
Es ist albern, jetzt die 250.000 Leute in Verruf zu bringen, nur weil irgendwo in Berlin angeblich Muslimbrüder mitmarschiert sind (was offenbar gar nicht stimmt) und man sich bei Chemnitz auf die Nazis einschießt. Es sind eben doch zwei unterschiedliche Dinge, man muss da nicht wieder eine Äquivalenz behaupten, die so nicht gegeben ist.

 

Ich glaub wir reden etwas aneinander vorbei. Man muss außerdem nicht rechts sein um G8 katastrophal zu finden.

Und man muss nicht rechts sein um den Hass und die diskriminierung und Scheinheiligkeit auf der linken Schandhaft zu finden. Ich sag es immer wieder, nicht links und rechts sind das Problem, sondern extremisten jeglicher Geschmacksrichtung.

Nun zu meinem eigentlichen Punkt. Was mich stört, ist dieses reflexartige „da waren rechte auf der Demo, alles böse“ und „da waren linke auf der Demo, alles polizeigewalt“. Das ist schlicht so nicht haltbar

 

Wer hat das hier im Thread bitte überhaupt behauptet? Du verrennst dich.

 

Lag das denn in Chemnitz vor? Wenn ich es recht sehe, dann waren die Demos organisiert von AfD, Pegida und "Pro Chemnitz". Mitgelaufen sind da viele Menschen, die sich offen zu rechtsradikalen und nationalsozialistischen Positionen bekannt haben und das waren in dem Fall keine unbedeutende Minderheiten, sondern signifikante Teile. Von den einzelnen Gewaltausbrüchen will ich gar nicht anfangen. Da ist für mich dann schon der Punkt überschritten, wo ich von den anderen Teilnehmern eine Distanzierung erwarte.

Um mal einen Vergleich zu bringen: Die Demo in Berlin wurde ja definitiv nicht von Rechtsradikalen organisiert. Wären da nun 500 Nazis mitgelaufen und hätten - wie auch immer das möglich sein soll - das Thema der Demo für ihre Ideologie verzerrt, dann hätte ich die in dem Kontext tatsächlich als "unbedeutendes Rauschen" bezeichnet. Ich glaube aber auchsehr stark, dass die da nicht unbehelligt hätten mitmarschieren und ihre Parolen skandieren dürfen...

 

Explizit nicht. Implizit sieht das schon anders aus.

 

Zitate bitte. Du interpretierst offensichtlich viel zu viel.

 

Hätten wir die Diskussion nicht damals schon? Wieso den Kram nochmal auffrischen, der hier vom Thema abweicht, wenn wir das in dem Politik Thread doch alles schon durchgekaut haben.

 

kA, du hast G20 ins Spiel gebracht, als es um Chemnitz vs #ausgehetzt ging. Zumindest ich habe die Ausschreitungen in Hamburg nie verteidigt und würde sofort heimgehen und mich beim Organisator beschweren, wenn ich bei einer Demo so etwas mitbekommen würde.

 

Soso, das Bauhaus in Deslau will, weil AfD Neonazis Demos angekündigt haben nicht das, dass ZDF dort ZDF@Bauhaus mit Feine Sahne Fischfilet aufzeichnen,...

Gut, dann sollte das ZDF da gar nichts mehr aufzeichen sondern die Sendung woanders Produzieren. Feige KING123KING123 Laden... Die Gartennazis der CDU natürlich geradewegs auf AfD Kuschelkurs

Gerade in Bezug auf die Geschichte des Bauhaus ist ein einknicken vor Neonazis ein absoluter Hohn...

 

Die Stadt heißt Dessau(-Roßlau).

 

Geil auch, wie sich alle über einen einzigen Liedtext der Band von vor x Jahren aufregen, aber geflissentlich ignorieren, dass Höcke im Juni diesen Jahres öffentlich Rache an allen Polizisten angekündigt hat, die sich nicht den Anweisungen ihrer Dienstherren widersetzen, wenn sie rechte Demos einschränken sollen.

https://www.jungewelt.de/artikel/338983.ideologe-zeit-des-wolfes.html
http://www.spiegel.de/politik/deuts...fd-landesverband-zum-prueffall-a-1226791.html

 

Was für ein Idiot.

Kann den bitte endlich jemand mal aus dem Verkehr ziehen?

 

Nee, er ist gerade dieses Wochenende mit...kein Scheiß... 88% der Stimmen im Amt bestätigt worden.

 

Nur, weil am Trauermarsch Nazis laufen, heißt das nicht, dass jeder, der da mit läuft, deren Ideologie teilt.
Wenn ich auf ner Anti-Nazis Demo mit laufe teile ich auch nicht zwangsläufig die Ansichten der Veranstalter oder teilnehmender Gruppen. Ich finde Nazis scheiße. Sonstige Überschneidungen sind optional.

Aber lassen wir das.

 

Wenn die Demoveranstalter aber plötzlich anfangen Autos anzuzünden oder den Tod der "Kapitalistenschweine" zu fordern, wirst du die Veranstaltung hoffentlich verlassen, oder?

 

Nein, das nicht - zumindest hoffe ich das. Aber wenn er da mitläuft, kann er nicht behaupten, von den Nazis nichts mitbekommen zu haben, zumindest nicht, ohne sich lächerlich zu machen.

 

Beim Letzten Mal bin ich gegangen, als sie angefangen haben Steine aus dem Gleisbett zu sammeln. Skandierungen der Art habe ich da allerdings nur am Rande mitbekommen. Wir sind dann weiter weg gegangen von der Gruppe.
Da finde ich den Hauptgrund der Veranstaltung wichtiger als ein paar sozialistische Kasper.

Spätestens nachdem von den Vorfällen berichtet wurde. Das stimmt. Dennoch kann man daran teilnehmen ohne, dass man die Nazis gut heißt.

 

Und wo ist unser Rechtsstaat?

Das war doch offensichtlich eine Androhung von Gewalt. Sogar gegen die sonst so geschätzte Staatsgewalt.

 

Nun mal keine Panik, der Verfassungsschutz prüft doch bei der Thüringer AfD, ob sie beobachtet werden soll.

 

Noch ist Maaßen der Präsident von dem Laden.....

 

Vom Landesverfassungsschutz Thüringens?

 

Erfreulich, dass Scheisshaus kriegt für die Absage einen massiven Shitstorm ab genau wie die CDU

 

Junge, Junge: eine halbe Million Menschen demonstrieren für ein zweites Brexit-Referendum. Ich versuche gerade, mir so etwas in Deutschland vorzustellen und kriege es - mal abgesehen von #unteilbar - einfach nicht hin...

 

Wann hast du das letzte Mal die AfD über ihre Forderung nach einer Volksabstimmung über Deutschlands Verbleib in der EU reden gehört?

Kleinstaaterei ist eine so dumme Idee, dass (zumindest in diesem Fall, zumindest unbewusst) es mittlerweile selbst die Leute bemerkt haben, die sich normalerweile nicht mit Fakten belasten. Also ist der Brexit klar ein Extremfall

Was genau ist dein Problem?

 

Hm also ehrlich gesagt, hab ich aus der Richtung von der AfD noch nicht viel gehört, hauptsächlich "diese pösen Migranten!!!" Zum Fall Khashoggi hat allerdings Herr Gauland eben in den Heute-Nachrichten eine Meinung vertreten, der ich mich absolut anschließen kann, er verwendete sogar das Wort Völkerrecht.