Russische Invasion der Ukraine [Eingangspost muss gelesen werden!]

Big Stick Diplomacy nach Theodore Roosevelt hätte funktionieren können, aber dafür hätte auch jemand die Eier haben müssen, im Falle des Falls den "Big Stick" zu schwingen. Putin wusste genau, dass weder Bush Jr., Obama noch Biden den Mumm dafür haben. McCain wäre ein anderes Kaliber gewesen und evtl. auch Hillary Clinton. Die EU braucht man ja in der Hinsicht nicht groß ernstzunehmen und UK hatte er zu der Zeit wunderbar mit der ganzen Brexit-Scheiße beschäft, inkl. seinem Muppet von Farage.

 

Nicht allzu abwegig. Vor allem ist das russische Stromnetz ziemlich anfällig, weil es genauso wie ihre Bahninfrastruktur zentralisiert aufgebaut ist. Schaltet man ein paar der Knotenpunkte aus, fliegt ihnen das Netz um die Ohren. Ich wage zu behaupten, dass die Ukrainer im Winter ihre ballistischen Raketen an einigen solcher zentralen Punkte ausprobieren werden ...

Wenn's die Netzfrequenz zu stark runterhaut, kann das Wochen dauern, bis alles wieder läuft, weil man es nur sehr behutsam wieder hochfahren kann. Derzeit überlegt man ja wohl Kursk I aus Sicherheitsgründen abzuschalten. Einer der beiden RBMK 1000 ist wohl eh gerade abgeschaltet, wenn sie denn anderen runterfahren, fehlen also insgesamt 2 GWe (Kursk I besteht aus vier RBMK, aber die ersten beiden vor ein paar Jahren endgültig abgeschaltet worden). Ist auch abseits einer akuten Gefahr besser so. Je weniger von diesen beschissenen RBMK-Dreckskisten am Netz sind, desto besser.

Anstelle der Ukrainer würde ich Kursk II auch gleich entsorgen. Zwei unfertige Reaktorgebäude zu zerstören birgt keinerlei Sicherheitsrisiko und man kann den Russen damit wunderbar schaden. Ich vermute aber, dass sie's lassen, weil sonst das im Westen weitverbreitete naturwissenschaftliche Analphabtentum wieder in Panik ausbricht, sobald irgendwo Atom draufsteht ...

 

Auch wenn Biden grundsätzlich das richtige wollte und teilweise gemacht hat, ich denke auch dass Hillary und McCain deutlich besser gewesen wären als er. Die beiden wissen zu 100% wie man Putin entgegen treten muss, und ich glaube das ganze Gesabbel um rote Linien wäre sofort hinfällig geworden, bzw. wäre gar nicht erst entstanden.

Und Russlands Einfluss auf den Brexit war sicher unterm Strich entscheidend. Die haben mit so vergleichsweise wenig finanziellen Mitteln England kaputt gemacht, die USA kaputt gemacht und große Teile Europas.

Und ganz am Anfang dieses Angriffskrieges habe ich naiverweise dann sogar gedacht "wenigstens wird jetzt allen ein Licht aufgehen dass wir uns von Russland nicht auf der Nase rumtanzen lassen können" und "jetzt wo man keine Rücksicht mehr auf vermeintlich gute Beziehungen nehmen muss wird man alles kappen" - und stattdessen sind die Verräter und Russenfreunde der AFD und BSW die großen Gewinner. Es ist kaum zu ertragen.

 

Geht mir genauso. Auf Vernunft darf man wohl einfach nicht mehr hoffen. Genausowenig auf Lernfähigkeit. Mark Reicher hat das ja auch in seinem letzten Video angesprochen. Dass keiner die Muster erkennen oder gar aus vergangenen Fehlern lernen will, ist einfach erschreckend. Wir haben uns wirtschaftlich stark von Russland abhängig gemacht. Das Ende ist bekannt. Was will unsere Wirtschaft aktuell? Mehr Geschäfte mit China, also noch mehr Abhängigkeit. Was kann schon schiefgehen?

Es ist sogar in doppelter Hinsicht dumm. Einerseits natürlich, weil man sich wieder von einer Dikatur abhängig macht, andererseits basiert unsere Wirtschaft ohnehin schon viel zu sehr auf globalem Export. SPON hatte dazu vorhin ein Interview mit Robin Brooks (amerikanischer Ökonom und Wirtschaftsforscher, der lange in Deutschland gelebt hat). Sein Fazit war eindeutig: das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr und er hat auch noch mal eindringlich vor einer größeren Abhänigkeit Richtung China gewarnt. Versagen auf allen Ebenen. Die Wirtschaft sieht vor Gier nichts mehr und die Politik verschläft konsequent alle Probleme seit Jahrzehnten. All das spielt auch Putin in die Karten und es ist ein leichtes mit seiner Ausbildung, sowas auszunutzen.

 

++
Mit dieser Grundhaltung hatte man auch damals die zu der Zeit deutlich mächtigere Sowjetunion zum Zusammenbrechen gebracht.
Das jämmerliche Appeasement und Rumkuschen wiederum hat das heutige Putin-Regime erst wieder groß gemacht und dazu ermutigt Großmachtfantasien zu entwickeln und statt wieder Nägel mit Köpfen zu machen und die Eskalationshoheit zurückzugewinnen, glauben unsere Naivlinge anscheinend, dass ausgerechnet das was Russland wieder ermuntert hat Kriege zu starten nun zum Frieden führt oder was.
Das Rumgescholze sorgt für NOCH mehr Unsicherheit. McCain hatte das schon vor etlichen Jahren richtigerweise in einem Interview angemerkt. Es gibt nichts was Putin mehr provoziert als Schwächlinge


PS: Warum werden die weltweit aktiven Wagner-Söldner nicht wie IS-Terroristen behandelt
und aus der Luft "therapiert" ?

 

Weil Wagner keine Terroranschläge in Europa durchführt.

 

Battle of Khasham reloaded? Wäre schön, aber den Schuh wird sich auch niemand anziehen wollen. Erst recht nicht dann, wenn die Wagneriten von der lokalen Regierung toleriert oder gar angeheuert wurden.

 

Vor allem geht es ihn doch einen scheiß Dreck an welche Person oder Personen dahinter stecken.

 

"we confirm, there is no russian activities in this area" oder so ähnlich

 

Kann mir mal jemand kurz aufbröseln, was das mit dem varwick und der Lena berger ist?

 

Was läuft da auf Twitter für eine seltsame Fede zwischen Varwick und einer Userin? 500€ für den Beweis ihrer Existenz?!

https://www.faz.net/aktuell/feuille...er-professor-ruft-preisgeld-aus-19975275.html

 

Wieso ausgerechnet die?!

 

Aha, Deswegen hat der Kanzler Milliarden an Waffen in die Ukraine geschickt? Putin muss da ja was richtig fettes in der Hand haben!

 

Bloomberg meldet, dass die USA wohl bald die Freigabe für HIMARS-Schläge im russischen Hinterland geben. Hoffen wir mal, dass das stimmt.
Artikel ist leider hinter einer Paywall.

 

Der Schritt wäre schon längst, längst überfällig. russland muss überall auf der Welt bombardiert und bekämpft werden, nicht nur in der Ukraine.

 

Deutschland tut etwas. Aber man könnte mehr tun.

 

Clinton wird auch gerne als "Goldwater Girl' bezeichnet. Sie war also Anhängerin von Barry Goldwater. Ehemaliger Senator, Präsidentschafskandidat (gegen Johnson), extrem konservativ und radikal bis militant anti-kommunistisch. Clinton ist Putin gegenüber ähnlich eingestellt wie McCain.

Davon abgesehen: die Frau ist knallhart. Schau Dir die Bilder aus dem Situation Room an, als sich Seal Team Six bin Laden geschnappt hat. Sie würde Putin zum Frühstück verspeisen und die Knochen wieder ausspucken. Sie war auch nicht umsonst Vorbild für Claire Underwood.

 

Die nutzen das doch schon in Kursk für die Brücken...

 

Ich denke in den letzten Jahren an den großen US-Russland Gipfel in Genf der im Juni 2021 stattfand.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass da hinter verschlossenen Türen Dinge gesagt worden die Putin so gar nicht in den Kram passten und er danach die Entscheidung für diesen Angriffskrieg traf.

https://www.eda.admin.ch/eda/en/fdfa/fdfa/aktuell/newsuebersicht/2021/06/2021-geneva-summit.html



...

 

Das könnten viele Länder, aber heißt noch lang nicht dass die Putin alle in der Tasche hat.

 

Die Truppenverlegungen für den Angriff auf die Ukraine begannen im März 2021.

https://en.wikipedia.org/wiki/Prelude_to_the_Russian_invasion_of_Ukraine

 

OK, gutes Argument, gehe ich persönlich mit.

 

Liveticker Tagesschau (1:42 Uhr):
Die US-Regierung arbeitet nach Angaben von Präsident Joe Biden an einer Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen auch für Angriffe auf russisches Gebiet. "Wir arbeiten daran", sagte Biden auf eine entsprechende Journalistenfrage.

Vielleicht eine Reaktion auf die Raketen aus dem Iran. In jedem Fall eine Entwicklung in eine positive Richtung.

 

Wie vermutet hat Trump in der Wahlkampfdebatte Putins Aussage, dass dieser sich Harris als neue Präsidentin wünschen würde, als Argument gegen Harris verwendet.

Man muss sagen, dass diese Aussage Harris' vorangegangene stichhaltige und spitze Argumentation gegenüber Trumps Diktatoren-Affinität recht gut ausgehebelt hat.

Genau das dürfte Putins Absicht gewesen sein.

 

Stichwort Zeitenwende:

100 Jahre

https://www.ifw-kiel.de/de/publikat...iel-zu-langsam-gegen-russische-bedrohung-auf/

 

Nichts für ungut; aber ich finds ganz gut, dass Deutschland im Gegensatz zu Russland nicht auf Kriegswirtschaft umgestellt wurde.

 

Wir brauchen keine Kriegswirtschaft, aber ausreichend Kapazitäten. Auch das schreckt Leute wie Putin ab.

 

Ja da bin ich auch dabei.

Mich stört nur das Lob an Russlands Rüstungskapazität. Die rührt nämlich "nur" davon, dass das komplette Land auf Krieg umgestellt wird/wurde.
Und das hat für mich nichts löbliches oder was als Vorbild herhalten sollte.

 

Ob die Zahlen aus Russland stimmen ist ja noch die andere Frage. Klar ist aber, dass wir mehr machen müssen.

Bin echt froh, dass sie in Osteuropa die Bedrohung ernst nehmen. Grade Polen rüstet kräftig. Eigentlich sollten wir Polen Schutzgeld zahlen. Gilt dann aber als Reparation wegen 2WK.

 

Man hätte aber auch mal ein paar Millarden in der Erfoschung und Bau von automatischen billig Drohnen und Drohnenabwehr investieren können als noch mehr Leopard Panzer zu bauen, die einfach nicht Kosten / Nutzen effektiv sind...

 

Weil die schon vor langer Zeit einen sehr harten Ton gegenüber Russland anschlug und dafür von vielen Seiten kritisiert wurde ("Kriegstreiberin") Dabei hatte sie absolut Recht.

 

Statt 100 Jahre könnte man ja auch vielleicht 10 Jahre oder sowas anpeilen, das wär schon ein riesiger Unterschied. Zwischen Kriegswirtschaft und gefühlt gar nichts ist doch viel Spielraum.

 

Wieso ist da 2004 Benchmark? Einfach, weil „20 Jahre“ oder gabs da einen Höhepunkt von irgendwas?

 

Definitiv, vor allem werden die negativen aktuellen und zukünftigen Konsequenzen für die russische Gesellschaft sowie Wirtschaft komplett ausgeblendet.

Die russische Rüstungsindustrie bzw. der Staat hat sehr viele Leute mit hohen Gehältern aus der Privatwirtschaft gelockt, um genug Personal zu haben. Damit treiben sie die hohe Inflation zusätzlich an, die Mieten steigen usw. Gleichzeitig fehlt der Privatwirtschaft zunehmend Personal, während die hohe Inflation und die einhergehenden hohen Zinsen (zusätzlich getrieben durch den stetigen Kursverfall des Rubels) die Firmen zusätzlich belastet. Noch wird die Wirtschaft von einem Fond gestützt, aber er leer sich immer schneller, weil der Staat durch og. Faktoren immer mehr Geld in den Privatsektor stecken muss. Gleichzeitig steigen die Staatsausgaben durch den Krieg immer mehr, die Ukrainer sorgen zunehmend dafür, dass der Export von Öl und Gas schwieriger wird und die aktuelle Weltwirtschaftslage dämpft auch noch die Nachfrage.

Oben drauf kommen externe Faktoren wie die Sanktionen. Sie zu umgehen kostet Geld und es wird zunehmend schwerer. Es ist aktuell kaum möglich für chinesische Firmen ihre Rechnungen in Russland zu begleichen, weil die chinesischen Banken seit Juni aus Angst vor amerikanischen Sekundärsanktionen Milliardenbeträge nicht mehr auszahlen. Umgekehrt gehen den Russen daher die Yuan aus und sie müssen sich Yuan über Zentralbank Swaps besorgen (die Swaps sind besonders im August extrem stark gestiegen, fast so viel im gesamten restlichen Jahr). Das erfolgt zu den aktuellen Kursen, marktüblichen Gebühren sowie Zinsen und ist damit deutlich teurer. Chinesische Firmen akzeptieren schon lange keine Rubel mehr, weil der Kurs viel zu instabil ist. Genauso besteht z.B. Indien darauf, dass alle Transaktionen per Gesetz in Rupien abgewickelt werden müssen.

Oberflächlich betrachtet mögen die russischen Wirtschaftskennzahlen durch die Kriegswirtschaft gut aussehen, aber sobald man etwas genauer hinschaut, sieht man ein sehr wackeliges Kartenhaus, das nicht mehr lange halten dürfte. Außerdem obliegt die Organisation der Kriegswirtschaft dem Verteidigungsministerium, also Belousov. Er ist harter Anhänger der sowjetischen Planwirtschaft und zieht alles entsprechend auf. Der Mist hat nie funktioniert und wird nie funktionieren, weil er völlig an der Realität vorbeigeht.

 

Das Thema Drohnen haben wir hier komplett verschlafen. Alleine schon diese lächerliche Bürokratenposse um die Beschaffung der Global Hawk/Euro Hawk sagt alles.

 

Die Diskussionen wurden ja geführt, aber vor allem aus der SPD gabs halt Blockade. Die Diskussion lief seit mindestens 2014.

Das Ergebnis dann 2020 nach 6 bis 8 Jahren Debatte:

https://www.zeit.de/politik/deutsch...estag-anschaffung-bewaffnete-drohnen-heron-tp

 

Drohnen habe bzw. hatten bei vielen Deutschen auch einen schlechten Ruf. Stichwort: Autonomes Töten der KI. Geht zwar komplett am Thema vorbei aber Deutschland halt.

 

So traurig es ist, im Krieg tötet dann halt einfach der Gegner so "unsere" Leute.

Der Uraine-Krieg hat zumindest bisher klar gezeigt, wie zukünftige (asymmetrische) Konflikte aussehen werden.

 

Angeblich laufen gerade die finalen Gespräche, damit die Ukraine ATACMS für Ziele in Russland einsetzen darf.