Sammelthread Naturkatastrophen - Ein Sturm zieht auf

Und das nächste Starkniederschlagereignis kündigt sich an. Diesmal in Skandinavien.

https://x.com/Kachelmannwettr/status/1851708017735025104

 

Die Bilder sind der Wahnsinn. Teils über 500 mm am Tag bzw über 300 mm in 4 h. Das ist mehr als der typische Jahresniederschlag in der Region. Da kannst du nix planen, das gibt in jedem Land eine Katastrophe. Schon 95 Todesopfer verzeichnet. Und noch viele Vermisste...

 

Spanien sucht nach Vermissten – und nach Schuldigen

Ich weiss, dass die Überschrift mit "Schuldigen" die Behörden meint, die nicht gewarnt haben.
Ich konnte mir aber zynische Gedanken nicht verkneifen.
Wir alle sind schuld.

 

Also D ist kumulativ für 4 bis 5 % CO2 verantwortlich. Wir sind wohl grob 150 Millionen Deutsche seit der industriellen Revolution. Durch die Attributsforschung wird wohl irgendsowas rauskommen wie "Ist zu 30 % schlimmer/wahrscheinlicher durch den Klimawandel".

Ich bin also nur zu 0,00000001 % schuld. Also nur für 0,00000095 tote Spanier verantwortlich.

 

Schuldigen

Haben wohl die News nicht mitbekommen, dass das jetzt Alltag sein wird - und nur schlimmer werden wird. Hätte uns doch nur jemand gewarnt.

Aber klar, dass die Behörden und Regierungen immer noch so tun, als wäre das alles kein Problem und wir nicht in den Anfängen einer gigantischen, lebensbedrohenden Krise, außer die Gelder zusammenzukürzen, hilft natürlich nicht.

 

Spanien ist da halt auch schon einfach total lost. Es gab vor einiger Zeit eine Warnung für Madrid, wo dann am Ende glücklicherweise nichts passiert ist. Die Regierung dann so: Jetzt haben wir uns aber zum Affen gemacht, also ab jetzt am besten alles ignorieren. Ach, und wir lösen auch gleich mal die Spezialeinheit auf, welche für Katastrophenwetter (und Warnungen diesbezüglich) zuständig war und durch die vorherige Regierung eingesetzt wurde. Und regional war die Regierung dort sowieso schon völlig eisern am Klimawandel leugnen und hätte daher sowieso nichts gemacht (es wurden Gelder, welche dafür vorgesehen waren, sogar gekürzt und anderweitig verwendet).

Ja, gezielte Wettervorhersagen in Spanien sind durch die Orographie des Landes oftmals einfach scheiße ungenau und deshalb können solche Blindgänger wie mit Madrid passieren. Die Lehre, die die Regierung allerdings daraus gezogen hatte... einfach nur absurd. Vor allem, weil das mit dem Regen schon absehbar war und nur die exakten Details eine unbekannte Größe war. Und jetzt will es natürlich wieder keiner gewesen sein und "man konnte es ja nicht wissen."

 

Heftig

https://x.com/Kachelmannwettr/status/1851889014556574169

630 mm Regen sind da gemessen wurden.


Was in Zukunft besser laufen muss sind die Warnungen ernst zu nehmen, sofern es welche gab. Gab ja Berichte über Menschen die in Kaufhäusern nicht mehr rauskamen. Da gab es auch ein Kaufhaus was teilweise unterirdisch war, dass hätte man vorsorglich schließen können für den Tag.

https://www.bild.de/news/ausland/fl...25a135303794d25?t_ref=https://www.google.com/

 

Um 13:00 gab es den (jetzt natürlich gelöschten) Tweet von Mazón, dass der Regen ja schon gleich aufhören würde (Präsident der Region Valencia). Der erste große Knall kam dann um 15:00. Die offizielle Warnung der regionalen Regierung kam dann erst um 20:15....

Die zentrale Regierung hätte zwar einschreiten können, macht dies aber seit der damaligen Falschmeldung für Madrid vor einigen Jahren nicht mehr, denn hätte es sich hier wieder als Falschmeldung herausgestellt, wären sie die politische Lachnummer der Nation gewesen.

Der Artikel von BBC dazu ist recht gut: https://www.bbc.com/news/articles/cwyx75ppr79o

Das von mir schon zuvor angesprochene "Highlight":

"A shady outfit"... ausgerechnet von der super korrupten PP. Was für ein Clown.

 

Aber hier sieht man sehr gut, wie das mit dem Bewältigen der Klimakatastrophe dann in der Praxis laufen wird.

Genauso oder noch katastrophaler als bei der gescheiterten Prävention...

 

Ach, man muss das einfach etwas positiver sehen. Wenn jetzt der von so vielen vorangetriebene und gewollte Wandel kommt (ob nun Klimawandel oder Faschisten an der Macht oder sonst was), irgendwann kommt halt der Knall, und man kann in Ruhe mit den Fingern auf die Leute zeigen und ihnen "seht ihr, hab es euch doch gleich gesagt, aber ihr wolltet nicht hören" sagen.

 

In Spanien ist auch ein Atlenheim abgesoffen. Die armen alten Menschen saßen in ihren Rollstühlen und waren komplett auf die Hilfe der Pfleger angewiesen. Das Heim hatte 120 Bewohner, die meisten konnten noch in die oberen Stockwerke gerettet werden. Für 6 Menschen kam die Hilfe zu spät. Viele saßen gerade im Speisesaal.

Das ist so ein Fall, wo sicherlich hätte gewarnt werden müssen. Erinnert an die Ahrtal Katastrophe als in einer Lebenshilfe Einrichtung 11 Menschen starben. Dabei hatte der Oberlauf bereits 9 Stunden zuvor für die ersten Überschwemmungen und Todesfälle gesorgt. Damals war nur eine Nachtwache da und die unteren Stockwerke liefen da voll mit Wasser.
Bis heute soll keiner Schuld am Tod der Menschen sein.

 

Da haben wir nun eine antwort:

https://www.zeit.de/politik/ausland...ien-ueberschwemmungen-management-stadtplanung

Und warum die Leute nicht rechtzeitig gewarnt wurden sind wird im Artikel auch erwähnt:

https://www.zeit.de/politik/ausland...ien-ueberschwemmungen-management-stadtplanung

 

Heut mittag in Barcelona gelandet. Wetter war ganz okay, die letzte halbe Stunde aber ein anhaltender recht heftiger Schauer. Das Regenradar zeigt absolut nichts in der weiteren Umgebung an.
Wir werden belogen

 

Radarstation wurde einfach weggespült.

 

Das nennt sich jetzt Sonar

 

Zeigt trotzdem nichts an

 

Man könnte also sagen, du hast einem Spanier ein Haar gekrümmt. Schwein!

P.S. deine Rechnung grob überschlagen könnte man doch aber feststellen das wir Deutschen an jedem 100en Toten bei einer solchen Katastrophe Schuld haben...

 

Sorry, aber könnte man solche **** nicht wegen vorsätzlicher Tötung oder sowas drankriegen? Das ist ja Wahnsinn...

Am Ende kommt es sicher anders und er wird noch wiedergewählt...

 

Jahrhundertunwetter

Bereits mehr als 200 Tote in Spanien – Dutzende Menschen werden noch vermisst
Nach der Flutkatastrophe in Spanien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 205 gestiegen. Noch immer werden viele Menschen vermisst, die Rettungskräfte rechnen mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl.

https://www.spiegel.de/ausland/unwe...rmisst-a-481e4d71-a5b5-4b49-979d-12aa8d4ea52f

 

Die Opferzahl wird leider noch weiter steigen. Es gibt da ein sehr großes Einkaufszentrum mit Tiefgarage was noch komplett unter Wasser steht. Erste Taucher haben da nun nachgeschaut und von einen Friedhof gesprochen.

Diese hohe Anzahl von Opfern hätte nicht sein müssen.

 

Wie im Ahrtal hat die Politik viel zu spät eine Warnung rausgegeben. Ich bin gespannt, ob die spanische Regierung/Lokalpolitik es wenigstens schafft das ganze vernünftig aufzuarbeiten und daraus Konsequenzen zu ziehen.

 

Wenn nichts gekommen wäre oder nicht so schlimm, dann hätte es wieder geheißen "Warnung und nichts passiert. Immer das gleiche, Panikmache."

Liest man hier im Forum ja auch immer wieder.
"Nina, unwetterwarnung usw. haben Warnunen rausgegeben und nichts ist passiert. Lalalala"

 

Wir haben in Deutschland jegliche Beziehung/Einstellung zu Katastrophen- und Zivilschutz verlernt. Die Menschen sind einfach nicht fähig, solche Meldungen zu verstehen und entsprechend eine Eigenverantwortung wahrzunehmen. Wer weiß denn z.B. wieviel Regenmenge ungewöhnlich viel ist? Das muss alles wieder geschult werden, inklusive, dass man dann höhere Gebiete aufsucht und nicht in den Keller oder Garage geht. Man muss schulen, dass das Leben wichtiger ist, als das Auto. Hier laufen doch selbst bei Gewitter noch fröhlich Menschen draußen herum, anstatt Schutz zu suchen. Und dann wird am Ende über Staat etc. gemeckert.

 

War zum Glück nur eine Übung

https://www.rbb24.de/panorama/beitr...uebung-lichtenberg-verkehrsbehinderungen.html

 

Drei Stockwerke tief mit 5.800 Stellplätzen.

 

Gruselig und einfach nur schrecklich - ich darf da echt nicht länger drüber nachdenken. Was hier mit angemessenen Warnungen an menschlichem Leid hätte verhindert werden können... Ich hoffe, man zieht dort und auch sonst wo auf der Welt vernünftige Schlüsse.

 

Wird kaum passieren. Vermutlich wird die gleiche Partei wiedergewählt. Vllt. sogar die verantwortlichen Politiker, die verantwortlich für die Abschaffung der Katastrophenschutzeinheit waren?

Derweil wird übrigens der spanische König Felipe mit Schlamm beworfen. Weiss aber gar nicht, wieviel der König da überhaupt dagegen tun könnte bzw. wie gross seine politische Macht effektiv ist.

https://www.srf.ch/news/internation...wird-mit-schlamm-beworfen-nerven-liegen-blank

 

Man könnte fast meinen es wäre eine schlechte Idee professionellen Katastrophenschutz abzubauen statt zu stärken.

 

Es gab wohl eine Warnung, wenn sie auch viel zu spät kam.

https://de.euronews.com/my-europe/2024/11/03/valencia-dana-flutwelle

 

Der Regierungschef Pedro Sánchez war ja auch mit dabei, also war nicht nur alleine der König. Kann den Unmut und die Wut von den aber verstehen.

 

Am Geld liegts nicht; das waren ja freiwillige Kräfte.

 

Im Einkaufszentrum muss das nichts heißen. War selbst vor einigen Monaten mit meiner kleinen Tochter im Lokalen und als wir beim Feueralarm grad in der Tiefgarage waren, sind die ganzen hirnlosen Schafe alle zu ihren Autos gerannt, um zwei Minuten später im Parkhaus einen Verkehrsinfarkt auszulösen. Gruselig war das.
Ich hab mich selber noch kurz beim Gedanken ertappt: "Wie wahrscheinlich ist es, dass das ein echter und großer Feueralarm ist?", bevor ich Tochter und Beine in die Hand genommen habe.

 

Sanchez zottelte ab, nachdem er von einem Stock getroffen wurde.

Für mich müssen da mindestens zwei Köpfe rollen:

• Der von Ministerpräsident Pedro Sanchez. Er ruft keine Notlage aus. Die Menschen haben auch nach Tagen kein Trinkwasser, Lebensmittel und Strom. Die angekündigten Hilfen inkl. der versprochenen Soldaten rollen nur schleppend an. Fragen wollte er vor Ort natürlich keine beantworten. Wäre ja auch unbequem geworden.
  
• Der von Regionalpräsident Carlos Mazon. Er schafft das Krisenkomitee seiner Vorgänger ab. Und er hat Folgendes getan:

Mazon gehört hinter Gittern. Mit einem hohen politischen Posten geht auch eine hohe Verantwortung einher. Der Kerl hat schlicht alles falsch gemacht, und da muss man auch nicht auf andere zeigen, die ebenfalls was falsch gemacht haben. Was da ablief und abläuft, ist eine verdammte Schande.

Die Schweiz leistet übrigens keine Katastrophenhilfe, und zwar aus folgenden Gründen:

https://www.srf.ch/news/schweiz/nac...eine-schweizer-katastrophenhilfe-fuer-spanien

https://www.sueddeutsche.de/panoram...chez-koenig-felipe-lux.DmkhCkeudxqPPpee34sRfF

https://www.nzz.ch/international/na...jedoch-die-schuld-auf-alle-anderen-ld.1855559

 

Überregionale Hilfe läuft in ganz Europa immer nur auf Anforderung, und die muss von den jeweiligen Einsatzleitungen kommen. Das geht selbst bei Kommunen los (Hochwasser im Ort, und die Pumpen reichen nicht, die nächstgrößere Feuerwehr hat aber Pumpen? Anfordern, von alleine kommen die nicht), geht über die Landkreise weiter (Großes Feuer in einem Ort, und man braucht Einsatzkräfte aus dem Nachbarlandkreis, dessen Kreisgrenze nur einen Kilometer entfernt ist? Anfordern, von alleine kommen die nicht), dann über die Bundesländer (Ahrtal, Hilfe vom THW Niedersachsen muss erst angefordert werden / das gilt übrigens ganz algemein fürs THW) und schließlich über Ländergrenzen (Großfeuer in Feuerwerksfabrik in Enschede/Niederlande 2000, und die brauchen Feuerwehren aus Deutschland zur Unterstützung? Anfordern).

Von daher gilt allgemein: kommt eine KatSchutz-Einheit X bei einem Einsatz Y nicht zum Einsatz dazu, dann ist sie schlicht nicht angefordert worden. Das kann man aber weder der Einheit X noch deren Vorgesetzten/Verantwortlichen vorwerfen.

 

Jain. Mir ist bewusst, dass man die erst anfordern muss. Spanien könnte die Katastrophenhilfe natürlich durchaus selbst stemmen. Aber davon scheint man meilenweit entfernt zu sein, wenn man sich anschaut, wie die Menschen sich grossteils alleine helfen müssen. Und so passt es doch gerade ins derzeitige Bild, dass niemand es hat kommen sehen wollen und dafür geradestehen will.

 

Dennoch geht es nicht anders, als dass erst Hilfe angefordert werden muss. Man stelle sich mal vor, andere Kompetenzstellen (Länder oder andere regionale Einheiten) entsenden auf Gutdünken Gerät oder Hilfe - das kann mitunter völlig chaotisch enden, weil das ja auch koordiniert werden muss. Befehlsketten haben durchaus auch praktische Hintergründe.

 

Fehlende Vorbereitung und Nachforderung von Einsatzkräften sind zwei unterschiedliche Dinge.

Und überregional Einsatzkräfte nachfordern ist auf dem Papier erstmal schön und gut, aber da steckt dann doch etwas mehr hinter. KatSchutz-Einheiten haben in der Regel größere Vorbereitungszeiten, d.h. zwischen der Alarmierung und der Abfahrt liegen (wenige) Stunden, nicht Minuten. Das gilt nicht nur für das THW, sondern auch für Kreisfeuerwehrbereitschaften (die beiden wesentlichen Elemente des KatSchutz im Bereich der technischen Hilfeleistung in Deutschland).
Dass die Anfahrt lange dauern kann versteht sich von selbst, aber für solche Einheiten müssen Sammelplätze eingerichtet werden, und diese bestehen eben nicht nur aus Parkplätzen, sondern müssen auch die Versorgung der Einheiten ermöglichen (und wenn der Einsatz länger dauert wie bei Hochwassern auch noch die Unterbringung). Diese Plätze müssen gut erreichbar ein, gleichzeitig aber auch nahe genug am Einsatzgebiet sein, und da wird es überraschend schnell sehr schwierig.
Und selbst wenn die ganzen Logistik-Aufgaben erledigt sind sind es immer noch zu wenige Helfer, um alles gleichzeitig anzugehen. Großschadenslagen bedeuten grundsätzlich immer, dass nach Prioritäten gearbeitet werden muss. Es ist schlichtweg unmöglich, genug Leute und Material hinzuschleppen, um allen gleichzeitig und zeitnah zu helfen. Es wird in solchen Schadenslagen immer und überall Leute geben, die sich für einige Zeit selbst helfen müssen.

Man kann in Spanien sicher einigen Leuten Vorwürfen machen, und so wie es klingt auch zu Recht. Das sind aber die Leute, die die Gefahrenabwehr, also die Vorbeugung verkackt haben. Das sind (auch in Deutschland) gerne die politischen Entscheider.

Die, die jetzt im Einsatz sind (gerade in den Führungsstäben), wissen genau, dass man nicht nach Belieben Helfer und Material in den Einsatz werfen kann, gleichzeitig aber sind das auch die Leute, die jetzt die Suppe auslöffeln müssen, die die fehlende Vorbereitung ihnen eingebrockt hat.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Einsatzleitung in der Region gerne alles Mögliche an Hilfe anfordern möchte - aber gar nicht weiß, wohin sie damit sollen. Wenn diese Einheiten aus dem Ausland kommen und sich auch noch selbst versorgen sollen (bei solchen Lagen alles andere als selten), dann brauchen die mindestens drei Tage Vorlaufzeit, bevor sie in den Einsatz gehen können.

 

Uhm.. also es hat tagsüber so stark geregnet, dass da während des Center Betriebs (sonst wäre ja keiner in der TG) drei Stockwerke absaufen?

Wir hatten neulich auch Wassereinbruch in -2, aber das kam von unten (irgendwann öffnen die Sperren, weil sonst das Gebäude aufschwimmen würde) und hat nicht ansatzweise gereicht um die Etage zu fluten ..

Wieviel kam denn da runter? Oder war das eine Flutwelle aus höher gelegenen Gebieten?