SARS-CoV-19-Diskussionsthread

USA

Impfbeginn: 14.12.2020
Gelieferte Dosen: 102.353.940
Verimpfte Dosen: 78.631.601
Impfungen pro Tag (7-Tage-Schnitt): 1,94 Millionen

(Quelle: NYT)

Deutschland

Impfbeginn: 27.12.2020
Gelieferte Dosen: 8.802.345
Verimpfte Dosen: 6.394.364
Impfungen pro Tag (7-Tage-Schnitt): 0,16 Millionen

(Quelle: impfdashboard.de, 7-Tage-Schnitt selbst gerechnet)

Zum Vergleich: die USA haben 3,95-mal so viele Einwohner wie Deutschland.

 

Na gut. Und wie soll dieses Respekt und Emphatie zeigen nun konkret aussehen?

Sollen die Menschen bei der Erwähnung von Corona und Todeszahlen betreten den Kopf senken und "Ach wie schlimm" vor sich hinmurmeln?

Ich habe eher den Eindruck, unter Respekt und Empathie wird hier verstanden, sich klaglos in alles zu fügen und auch ansonsten die Schnauze zu halten.

 

Ich hoffe, dass Johnson&Johnson direkt an die Hausärzte geliefert wird, die dann alle ihre Patienten nach eigener Reihenfolge durchimpfen können. Zuviel Bürokratie schadet der Sache nur.

 

Das ist so ärgerlich. Wie konnte das so schiefgehen? Die Diskrepanz ist einfach zu groß, um das irgendwie schönzureden.

 

0,16*3,95 = 0,632 das noch weit von 1,94 entfernt.
Zeigt wieder einmal das impfversagen von Deutschland, weil man sich auf die EU verlassen hat!

 

Ein Beispiel wie sowas passiert: Während die USA J&J schon zugelassen hat, hat die EU eine mögliche Zulassung auf den 11.03 terminiert

 

Um mal was Positives zu sagen: Die Liefermengen in den nächsten Monaten werden steil nach oben gehen. Den Rückstand zu den USA werden wir nicht wieder aufholen, aber rückblickend betrachtet wird es vermutlich nicht so schlimm aussehen, wie es ganz aktuell empfunden wird.
Schon sehr bald wird der eigentlich relevante Test sein, ob wir die gestiegenen Mengen auch schnell verimpfen können.

 

Das Verständnis aufbringen, dass man noch eine gewisse, absehbare Zeit gemeinsam überstehen muss, um die Krise nachhaltig hinter sich zu lassen. Auf die Wissenschaft hören und nicht nichtfundierten Stimmen folgen, nur weil deren Positionen einem genehm ist. Wunschdenken und Realität der Natur vertragen sich nicht gut. Nicht mit der Gesundheit und dem Leben anderer spielen, um in eine Schein-Normalität abzutauchen, wo am Ende die Wirtschaft womöglich auf viel wackligeren Füßen stehen würde mit all den gesundheitlichen Langzeitfolgen für die Menschen, als wenn vorher konsequent und konsistent gehandelt hätte.

 

Selbst wenn wir heute schon genug Impfstoff für alle hätten, der föderal zerklüftete und lächerlich rückständige Bürokratie-Aperat würde es dennoch schaffen es so hart zu verkacken das bis Ende des Jahres kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen wäre. Meine Mutter ist Prio-Gruppe und das war jetzt auch ein so bescheuertes Hin und Her mit ihrer Impfung.
"Wir haben zwar genug Impfstoff hier und kriegen ihn nicht los ABER auf dem Papier hier steht der ist für Berufsgruppe X, der für Berufsgruppe Y angeraumte Impfstoff wird erst in 2 Wochen geliefert UNS SIND DIE HÄNDE GEBUNDEN."

Tags darauf dann doch die Meldung dass sie sofort drankommen könne.

 

So sieht es aus. Man kann natürlich noch Monate über den langsamen Start schimpfen oder sehen, dass wir jetzt schon schneller impfen, als viele Experten noch im Herbst für möglich gehalten haben und sich das Tempo aktuell auch Tag für Tag erhöht.

 

Das stimmt schon, aber wir befinden uns aktuell halt auch in einer sehr kritischen Phase. Der Lockdown kommt als Maßnahme an sein Ende, weil die Politiker nicht mehr durchhalten und die Bevölkerung ächzt, aber die Zahlen sind noch zu hoch und die Mutation breitet sich stark aus. Wir müssten viel weiter sein, um da durch Imfpungen was zu drehen.

In der nächsten Welle werden jetzt halt nicht mehr die Hochbetagten sterben/schlimm erkranken, sondern viele eher junge Rentner oder sogar ältere Leute, die noch arbeiten und dem Virus gar nicht richtig ausweichen können.

Und selbst wenn die Politik klug genug wäre, nicht zu früh zu lockern: Der Sommer ist dann trotzdem auch gelaufen, weil lange erstmal weiterhin nichts geht.
In GB könnte das Ding als schlimme Epidemie wohl im Frühsommer einigermaßen durch sein, in den USA vllt im Hochsommer und in Deutschland bleibt es dann anders als im letzten Jahr, als man die Zahlen auf "nocovid" bekommen hat und noch kein B117 wütete, wohl bedrückend.

 

Was bringen einen Liefermengen wenn man den Impfstoff nicht verimpft, weil es nicht erlaubt ist?
AstraZeneca-Impfstoff ist jetzt schon am einstauben, weil er nicht freigegeben wird für alle Menschen die ihn haben wollen.

 

Wieso das? Wenn die bisher keine hohen Todesraten hatten, wird sich das doch nicht ändern.

 

Nein, Ebola hat den Vorteil dass ein erkrankter seine Därme ausscheißt und nicht quietschfidel Leute anstecken geht.
Höhere Mortalität ist ein Nachteil für ein Virus.
Das war bei den "Vorgängern" von Corona also SARS oder MERS ich ähnlich. die hatten (glaube ich) 30% und konnten sich deswegen schon gar nicht mehr richtig verbreiten.

 

Komisch, in den USA sind im Verhältnis ähnlich viele Impfdosen noch nicht genutzt worden. Vielleicht ist die Darstellung der nicht genutzten Impfdosen hierzulande doch etwas übertrieben.

 

Das stimmt absolut. Die nächsten 4-8 Wochen halte ich genau aus den von dir genannten Gründen für äußerst problematisch. Impfungen werden uns so schnell noch nicht helfen. Wenn die Politik (auch auf Druck verschiedener Seiten) unvernünftig ist, wird jeder, soweit er will und kann, sich selbst helfen müssen. Für mich ist das alles gerade ziemlich klar - die nächsten Wochen könnten sogar die gefährlichsten dieser ganzen Pandemie werden; gleichzeitig ist die Lösung schon sehr nahe!
Für mich Grund genug, noch einmal extra vorsichtig zu sein. Würde mich schön ärgern, nach all den Nervereien und Einschränkungen kurz vor dem Ziel doch noch krank zu werden.

 

Ja das ist das Problem. Aber ist ja auch die Frage wo der Impfstoff steht. Wenn in München 1 Mio Dosen bereitstehen bringt das jemanden in Berlin, Bremen oder Flensburg nichts.

Dazu müsste das Pilotprojekt aus Duisburg eigentlich in allen großen Städten übernommen werden. Das würde gut angenommen werden.

 

Die Öffnungsdebatten haben mittlerweile auch gute Kumpels von mir erreicht, die bis dato ziemlich vernünftig waren. Es ist für mich irre zu beobachten, wie Menschen geneigt sind, sich die Fakten schönzurechnen, nur weil es ihnen gerade in den Kram passt.

 

Wenn die Inzidenz in diesen Schichten steigt, sterben da in absoluten Zahlen auch viele Menschen. Darüber hinaus ist B117 in allen Altersgruppen tödlicher, bis zu 30% afaik.

Und richtig uncool ist dieser Mist hier:
https://www.swp.de/panorama/corona-...lich-und-so-ansteckend-wie-b117-55326841.html

 

Besuche sind imo schon drin. Aber halt im Freien mit Abstand und wenn die regionale Inzidenz mitspielt. Da sollte das Risiko imo (!) minimal sein.

Ich denke wichtiger ist das Verhalten im Alltag, va. auf der Arbeit (falls man nicht im Homeoffice ist).

 

Es liegt nicht nur an der EU. Wenn's blöd geht, haben wir bis Donnerstag an die drei Millionen Dosen AZ auf Halde und Merkel weigert sich immer noch die Hausärzte mit einzubeziehen. In anderen Ländern geht man pragmatisch mit solchen Dingen um, während man hier blockiert und alles auf diese IMO inzwischen bescheuerte Impfreihenfolge abwälzt, die die Realität aktuell nicht abbilden kann. Aber dann kann man sich ja so schön hinter dem Ethikrat verstecken ...

 

Und die STIKO spricht seit gut einer Woche davon, dass sie AZ auch für 65+ zulassen wollen. Nicht reden, machen ... meine Fresse. So langsam ist die Scheiße wirklich nicht mehr zu ertragen. Sollen die Bundesländer die Sache einfach in die Hand nehmen und fertig. Was sollen sie in Berlin schon machen? Keinen Impfstoff mehr ausgeben? Geldstrafen? Fuck it.

 

Die Medien und Politiker reden gerade eine Inzidenz von 100 wenn nicht sogar 200 schön nur weil wir es nicht einen richtigen Lockdown hin bekommen haben. Da ist der Wunsch nach "freiheit" so groß dass sich viele anstecken lassen und am Ende wird rumgeheult wenn Mutti und Vati im Krankenhaus liegen.

Wenn es zu den Lockerungen kommt, kann mein Sohn auch endlich wieder seine Oma und seinen Cousin mit Familie sehen. Oder wir treffen mal Freunde mit Kindern auf dem Spielplatz. Das fiel alles seit Dezember aus und das war auch das was uns am meisten störte.

 

Kein Zweifel, es wird bald erheblich mehr Impfstoff verfügbar sein, aber das hilft das, wenn die Regierung hochgradig bürokratisch durch die Gegend irrlichtert?

 

Schön und gut. Dagegen hab ich keine Einwände.

All diese Dinge die du da aufzählst, könnte ich allerdings auch mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen tun, oder?

Mit dem ursprünglichen "Es schert sich keiner mehr gescheid um die Toten" hat das daher für mich nichts mehr zu tun.

 

Ebola hat auch den "Vorteil", dass es sich durch seine extreme Infektiösität (weniger als zehn Virenpartikel reichen für eine Ansteckung) und hohe Tödlichkeit quasi selbst eindämmt. Dass es in West-Afrika solche Schneisen schlagen konnte, lag oft an den dortigen Totenriten bzw. den Umgang mit den Leichen. In anderen Gebieten sind Ebola-Epidemien meist deutlich schneller zu Ende.

 

Die Bundesländer nehmen es doch schon in die Hand. IN BW bekommen Kontaktpersonen von Schwangeren und Pflegebedürftigen einen Termin und in Hamburg überlegen sie noch wie die personen mit Krankheiten ermittelt und benachrichtigt werden.

Aber alles ist sehr langsam. das Impfzentrum hier ist gerade mal zu 50% ausgelastet.

 

Ja gerade bei AstraZeneca-Impfstoff bin ich klar dafür das man es den Hausärzten gibt und es für alle frei gibt.
Es ist total egal wer ihn bekommt, einer mehr der Immun ist, ist nun mal einer mehr der Immun ist und genau darauf kommt es an.

 

Ist halt noch zu zaghaft. Wenn Merkel alles blockiert, müssen die Länder ein deutliches Zeichen setzen.

 

Eben und gerade Personen, die aus unabdingbaren Gründen viel mit anderen Menschen zu tun haben, müssen geimpft werden. So kann man auch wirksam unterbinden, dass noch mehr Mutationen entstehen. Immerhin geht man ja jetzt in Bayern dazu über, endlich die Polizei zu impfen. Andere Länder priorisieren lieber Lehr- und Erziehungspersonal. Im Endeffekt müssen alle davon geimpft werden.

 

wieso sollte es merkel blockieren. das imfen ist doch ländersache oder täusche ich mich da?

also das besorgen des Impfstoffes ist Saches des Bundes aber der rest...

 

+13% gegenüber der Vorwoche...

https://mobile.twitter.com/risklayer/status/1366846007808585736

 

Bin ich völlig bei dir. Habe schon zu Beginn des Jahres geäußert, dass eine echte Gefahr besteht, dass man sich zu sehr darauf konzentriert, niemanden "zu früh" zu impfen statt im Zweifelsfall einfach "jemanden" zu impfen. Jeder Geimpfte ist gut. Ändert nichts daran, dass Menschen wie der OB von Halle (Saale) Arschlöcher sind - aber das sollte uns nicht dazu bringen, uns auf die falschen Dinge zu konzentrieren.
Aktuell fände ich 1-2 vorpreschende Länderchefs zur Abwechslung mal gut. Öffnet man halt mal eine größere Menge von AZ-Impfterminen für die breite Bevölkerung. Gerade angesichts der Tatsache, dass die Lieferungen von Biontech ja auch zeitnah sehr ansteigen werden.

 

Das Impfen ja, aber nicht die Verordnung bzw. die damit einhergehende Priorisierung der Impfgruppen, das Einbeziehen der Hausärzte usw.

Söder hatte ja gestern schon gefordert, Haus-, Betriebs- und Schulärzte mit einzubeziehen und bzw. noch weit mehr Impfzentren (z.B. an Supermärkten etc.) und mobile Teams aufzustellen. Genau sowas brauchen wir, sobald genug Impfstoff zur Verfügung steht. Wurde gestern abgebügelt. Das Gesundheitsministerium hatte heute morgen verlautbaren lassen, ja ab nächster Woche zunehmend Ärzte mit ins Boot zu holen und mittags ätzt dann Seibert im Auftrag von Merkel auf der Bundespressekonferenz dagegen ...

Was soll diese Scheiße?

 

Die wollen halt ihre Wählerschicht nicht vergraulen. Wenn sich jemand vor die 50-70jährigen "drängelt" oder irgendjemand in niedrigeren Priogruppen vor deren hochbetager Mutter geimpft wird, gibts Stunk. Eventuell sogar vor Gericht.

 

aber sehen wir es mal so. in brasilienhaben die leute ne spritze bekommen und wissen nicht ob sie auch wirklich geimpft wurden. Da sind wir noch gut dran

 

Volle Zustimmung. Solche Arschlöcher wird's in solchen Situationen immer geben. Der Großteil der Leute wird vernünftig sein -- wenn sie das nicht wären, sähe es ja auch ganz anders in Deutschland aus. Allerdings strapaziert die Politik es langsam massiv über. Die Kommunikation, insbesondere seitens der Bundesregierung, ist eine Katastrophe. Es gibt kaum Perspektiven oder richtige Pläne und beim Impfen regieren die Schildbürger. Unter diesen Umständen muss ich mich schon fragen, wie lange diese vernünftige Mehrheit noch mitmachen wird. Ich bin nun wirklich für harte Maßnahmen in einer Pandemie-Situation, aber in dieser Länge und unter eben genannten Umständen, ohne dass irgendeine Besserung der politischen Umstände in Sicht wäre, bin ich langsam auch für zivilen Ungehorsam, natürlich mit Hygiene-Maßnahmen.

Warum traut sich z.B. jemand mal nicht, testweise ein einzelnen Regionen den Einzelhandel aufzumachen? Warum gibt es keine regelmäßigen Stichproben quer durchs Land, um ein besseres Bild der Ausbreitung des Virus zu haben? Warum hat man die DNA-Sequenzierung der Proben solange verschleppt? Warum macht man erst Pläne zu Impfpässen, wenn man schon mit der Impfkampagne ist? Und noch so vieles mehr ...

Man kann ja von Johnson jetzt halten was man will, er bzw. seine Regierung haben vor einem Jahr komplett gepennt und die Rechnung bekommen, aber wenn ich jetzt nach UK schaue, sehe ich eindeutig, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben und sich um ihre Bevölkerung kümmern. Wir dagegen sind ziemlich gut durch die erste Welle gekommen und haben anschließend so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann ...

 

Biden hat vorhin verkündet, dass jeder erwachsene Amerikaner bis Ende Mai geimpft wird, so er es möchte. Alle Lehrer/Erzieher sind bis Ende März geimpft (wenn sie wollen).

 

Es ist wohl das klassische Beispiel von "auf den Lorbeeren ausruhen". Wobei es in ganz Zentraleuropa kaum besser aussieht, selbst die Schweiz hinkt hinterher.