SARS-CoV-19-Diskussionsthread

Danke nochmal an die Impfstoffe und Maßnahmen(besonders Maskenpflicht!) , weswegen Delta hier "nur" zu regionalen Engpässen im Gesundheitswesen geführt hat.

 

Wenn ich fragen darf: Kriegst du da auch, je nach Tagesform, Beklemmungen, oder woran liegt's?

@abelian grape Um noch mal auf die Diskussion von gestern Abend zurückzukommen, auch weil ja hier schon öfter zu lesen war, dass Corona zum "Lebensrisiko" gehört bzw. Lebensrisiko ist:

Ich habe mich bisher in dieser Stadt nie unsicher gefühlt, bis Corona kam. Dieses Gefühl kann ich bei den unbedingt lebensnotwendigen Sachen gut ausblenden und hatte es auch vorgestern in der Buchhandlung nicht, obwohl hier bereits 2G/3G im Einzelhandel weggefallen ist (im ÖPNV aber noch nicht). Wenn jetzt aber ab 20. März von der Maskenpflicht abgesehen alle anderen Maßnahmen wegfallen sollten, dann werde ich dieses Gefühl wieder sehr stark haben, was zum Teil auch meinen Depressionen und Ängsten geschuldet ist, hauptsächlich aber eben der Tatsache, dass ich Angehöriger einer Risikogruppe bin.

Allein für diese Angehörigen einer Corona-Risikogruppe halte ich Äußerungen, dass Corona zum Lebensrisiko gehört, nach wie vor für einen Schlag ins Gesicht. Davon abgesehen, finde ich aber die derzeit in Aussicht gestellten Lockerungen verfrüht und nicht nur aus dem schon erwähnten Grund falsch, dass die Querdenker Siegespartys feiern, sondern, noch wichtiger, weil eben für die Angehörigen der Risikogruppen die Sicherheit wegfallen würde, dass sie explizit vor Infektionen oder doch zumindest schweren, lebensbedrohlichen Verläufen geschützt werden (sollen).

Von daher sehe ich mich schlicht nicht in der Lage, von meiner Position abzurücken, denn was habe ich von der Möglichkeit, Kinos etc. zu besuchen, wenn das mit permanenter Unsicherheit verbunden wäre?

 

Die CDC schreibt auch zur völlig unstreitig höheren Übertragbarkeit von Delta "may".

Wie gesagt, die Studienlage ist völlig eindeutig und unwiderlegt.
https://www.medicalnewstoday.com/ar...l-virus#Increased-risk-from-the-Delta-variant

Die Ergebnisse sind auch konsistent.

Es gibt auch Erkenntnisse, warum das so ist (das ist nur ein Teil der Erklärung), zB hier:
https://www.asahi.com/ajw/articles/14501321

Zudem: Es gibt keinen Experten, der das bestreitet.

Das rückt übrigens auch die "Milde" von Omikron in ein anderes Licht, "milder" ist Omikron nur im Vergleich zu Delta, nicht im Vergleich zum Wildtyp. Studie dazu wurde hier auch schon verlinkt. Übrigens: Schon Alpha war gefährlicher als der Wildtyp, allerdings nicht so extrem ausgeprägt wie Delta. Siehe zB die kanadische Studie.

 

Das hört sich gar nicht gut an. Für eine höhere Krankheitslast fehlen aber noch klare Belege. Die restlichen Punkte wurden aber auch schon in Dänemark beobachtet. Wie ich schon geschrieben habe, worst case ist das unsere nächste Welle, früher als erwartet.

 

Thema Schweiz

https://twitter.com/Ann_Waeltin/status/1494321555886665732

 

Verhalten sich was die Corona-Maßnahmen betrifft eigentlich alle Sprachgebiete gleich oder stechen bzgl. Nicht-Impfen und Maskenunlust die deutschsprachigen Landesteile besonders hervor?

 

Weiss nicht. Hab den Röstigraben schon lange nicht mehr überquert.

 

Corona wird doch aber nie verschwinden, oder? Was wäre dann also die Alternative zu Masken und Abstand? Auch kenne ich dein Krankheitsbild nicht, aber fürchtest du dich auch vor der regulären Grippe (kann ja durchaus berechtigt sein, interessiert mich nur)?

 

Mein Eindruck: besonders wegen Homöopathie und anderem Schwurbelkram.

 

Ich glaube, du missverstehst mich. Es geht mir ja eben darum, dass ich die weitestgehende Aufhebung von Maßnahmen ab dem 20.03. aus genannten Gründen (Schutz von Risikogruppen etc.) für verfrüht halte. Ich sehe also keine Alternative zu Maskenpflicht und Abstand und ggf. Zugangsbeschränkungen.

Nein, vor der Grippe (nehme an, du meinst die "richtige" Influenza) fürchte ich mich nicht, auch weil ich mich, nachdem das empfohlen wurde, Ende letzten Jahres erstmals dagegen habe impfen lassen. Bis dahin war mir davon immer abgeraten worden, die Grundlage dafür war aber weggefallen.

 

Naja... meine Patentante und ihre Familie greifen in einigen Fällen auf Homöopathie zurück, sind aber, soweit ich da auf Stand bin, alle doppelt geimpft und auch geboostert.

Ich würde also nicht mal unbedingt sagen, dass eine Affinität zu Homöopathie allein jemanden schon zum Impfgegner macht.

 

Woran machst du fest, dass es zu früh ist, d.h. was wäre für dich persönlich einen oder zwei Monate später anders? Ich nehme an, dass du die Inzidenz im Sinn hast - oder? Die wäre wohl noch niedriger.

 

Ja, die auch. Nicht nur die allgemeine, sondern eben auch die unter Kindern und Schülern. Und gleichzeitig hoffe ich halt auf eine weiter (wenn auch langsam(er)) stetig steigende Impfquote. Und natürlich entsprechende Vorbereitungen für den Herbst, jetzt, wo man noch genug Vorlauf dafür hätte.

 

Regionale Überlastungen und die damit verbundene Verlegung von Patienten in weit entfernte Krankenhäuser hatten wir schon öfters. Ich frage mich eh die ganze Zeit, wie es Länder wie Dänemark mit weitaus geringere Anzahl an Intensivbetten pro Kopf so gut durch die Pandemie kamen. Wir hatten die höchste Hospitalisierungsinzidenz.

 

Gibt nun eine Stellungnahme des Expertinnenrates der Bundesregierung zum Thema Kindeswohl.


Hier die Empfehlungen.

"Kinder müssen vor Infektionen und vor Erkrankungen infolge
der Pandemie gleichermaßen geschützt werden."

https://www.bundesregierung.de/reso...stellungnahme-expertenrat-data.pdf?download=1

Die Stellungnahme ist gut, aber kommt nach meinem Geschmack einige Wochen zu Spät. Jetzt liegt es an der Politik diese Empfehlungen ihres gegründeten Expertenrats auch umzusetzen. Die RKI, Leopoldina oder Paul Ehrlich Institut Empfehlungen sind meistens nur mäßig bis gar nicht umgesetzt worden.

 

7. Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID-19
Zur Notwendigkeit einer prioritären Berücksichtigung des Kindesw

Bis genau dahin liest ein Politiker
Dann ruft er den nächsten Lobbyvertreter an und lacht sich darüber tot.

 

Und er ist in der FDP.

 

Die Inzidenz wird einen Monat später aber immer noch niedriger sein und die Impfquote immer noch höher. Die Frage, die die Politik sich stellen muss, ist ja, ob das ein ausreichender Grund ist um Maßnahmen zu verlängern. Welche Vorbereitungen für den Herbst du meinst, müsstest du weiter erläutern.
Um das zu beantworten muss zunächst geklärt werde was das Ziel der Maßnahmen ist. Wenn es darum geht die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, wäre es derzeit wohl schwer begründbar noch viel länger zu warten sofern sich die Situation nicht noch unerwartet verschärft.

 

politik in a nutshell
reagieren statt agieren
symptombehandlung statt ursachenbekämpfung

 

Wat? Ich bin zertifikazitiert

 

Das ist halt eins zu eins die Argumentation der covidioten: Es ist noch Platz auf den ITS, wir brauchen keine Maßnahmen. Das per Definition immer Platz auf den ITS freigehalten wird, blenden sie aus Dummheit und/oder Menschenverachtung aus.

 

@legal Ist es nicht langsam Zeit die finanzielle Unterstützung von Springer einzustellen?

 

Als ob da irgendwas passieren würde, es wurde doch grade erst die maskenpflicht beendet, trotz einer Inzidenz der 10-19jährigen von über 3000.

 

Hä? Springer ist ein privater Verlag und erhält meines Wissens nach keinerlei Subventionen.

 

@legal wechselt seine Online-Abos durch, wenn ich mich recht entsinne.

 

ich glaube, er meint dein Abo

 

Update: seit Dienstag waren seine Schnelltests positiv, der PCR Test von Mittwoch ebenfalls. Heute ist Tag 6 nach wirklich intensivem Kontakt (3h im Auto, 2h essen gehen, 4h inner Kneipe, Rest war wandern im Freien) und weder meine, noch seine Frau, noch ich haben Symptome oder einen positiven Schnelltest. Er hatte laut eigener Aussage bereits letzte Woche Donnerstag eine verstopfte Nase. Die hat er auch heute noch, keine sonstigen Symptome. Alle Beteiligten geboostert.

 

Die komplette Einstellung der PCR-Tests an den Grundschulen sorgt bei uns im Umfeld für Irritationen. Es war eine gute Sache, PCR-Pools zu haben, selbst (oder gerade) bei häufigen positiven Ergebnissen und der drastischen Abwertung durch Schnelltests als Follow-Up. Eine Freundin hat gerade letzte Woche durch den Pool und anschließende PCR-Testung beim Kinderarzt herausgefunden, dass ihr Sohn positiv ist - vollständig symptomlos, nicht einmal Schnupfen, Schnelltest blieb und bleibt negativ. Das Kind hätte ohne den Pool Covid quer durch den Freundeskreis, den Sportverein und bis zu den Großeltern getragen.

Das gibt es jetzt nicht mehr. Ein weiterer Schritt in Richtung Blindflug.

 

Niemand hat die Absicht die Kinder zu durchseuchen.

 

Ach so, ja ich rotiere durch, die Welt habe ich allerdings schon sehr lange nicht mehr im Abo gehabt, ich fokussiere mich grade eher auf Google News und lese dort alles mögliche, ein Abo lohnt für mich kaum.

 

Ich dachte du hast ein Welt Abo?

 

Nope, das ist lang her im Rahmen der Rotation aber die gebe ich grade auf und schaue Google News.

 

Den Punkt kann ich absolut verstehen und das ist in der Tat ein Dilemma, weil der einzig sichere Ausweg aus dieser Situation wäre, die Pandemie komplett zu kontrollieren. Damit meine ich: Entweder gar kein Infektionsgeschehen oder nur maximal sporadische Ausbrüche, die man aber sofort einfangen kann. Davon sind wir leider sehr weit entfernt und ich glaube auch nicht, dass wir jemals wieder in diese Richtung laufen werden. Wie man mit dieser Situation umgehen sollte kann ich nicht sagen. Ich vermute nur, dass wir in Zukunft weiterhin signifikante Wellen haben werden, auch wenn wir sie in einigen Jahren vielleicht nicht mehr so gut messen werden und dass wir demnach immer wieder Situationen haben werden, wo es ein signifikantes Infektionsrisiko gibt. Ich persönlich werde mit solchen Situationen so umgehen, dass ich mich halbwegs sicher fühle, was aber leider immer mit persönlichen Einschränkungen verbunden ist: Konsequentes Tragen von Masken, Vermeidung von Menschenansammlung bei hohen Inzidenzen, Vermeidung persönlicher Kontakte, wenn die nicht ausreichend abgesichert sind, usw.

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Zum Thema Bild und "Intensivstationen waren nie überlastet": https://uebermedien.de/68394/bild-s...lsche-aussage-unter-die-er-nicht-gemacht-hat/. Bild zündelt mal wieder kräftig.

 

Spannend ist aber auch, dass man bei "bisschen Wind" die Schulen dicht macht.

Obwohl, wenn man sich den Zustand mancher Schulen so ansieht ...

 

War schon bisschen mehr gestern als bisschen Wind. Gegenüber von uns wurd ein Haus teilweise abgedeckt, Straße weiter lag ein Baum auf 2 Autos und überall dicke Äste und das ganze war in der Zeit von 7:30 bis 9:30 also schon sinnvoll da keine Kinder zur Schule zu schicken. Natürlich ist sowas immer lokal aber so genau kannste halt keine Warnungen aussprechen.

 

Meine Freundin hat seit gestern ne verstopfte Nase, hab da jetzt auch die Befürchtung dass sich das in ein paar Tagen als Corona herausstellt.
Hab ihr das mal erklärt, dass durch das Boostern die Tests unzuverlässiger werden, Zeitraum der Feststellung etc
Würde etwa in den Zeitraum fallen, wo ich umziehen müsste.
Naja, hoffe ich mal das Beste.

 

Ich finde diese Äußerungen vor allem deswegen so schlimm, weil sie eine konkrete Gefahr sehr lapidar abtun, während wir wie im Grabenkrieg um jeden Millimeter der Definition ringen, was zu akzeptablen Einschränkungen in der Hochphase einer Pandemie gehört. Als Risikopatient sollst du gefälligst die Klappe halten und hinnehmen, was das Schicksal dir zuteilt, aber ein Fetzen Stoff im Gesicht an der Rewe-Kasse ist für deinen Nachbarn nicht zumutbar.

 

Dazu gerne ein lokales Beispiel aus dem letzten Jahr aus der Zeit, als die FDP aktiv Digitalisierungsbestrebungen verhindert hat und es in NRW in die Hand der Schulen gelegt wurde, ob Kinder daheim bleiben dürfen:
- Mutter schwer krebskrank, unter Chemotherapie, drei Kinder in jeweils unterschiedlichen Schulen
--> die Schulen von zwei Kindern hatten zugestimmt, dass die Kinder zum Schutz ihrer Mutter daheimbleiben, Schule 3 hat verweigert

 

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind getroffen wird?

So'n kleiner Sturm ist doch sicherlich auch nur ein allgemeines Lebensrisiko.