SARS-CoV-19-Diskussionsthread

Habe letztens durch Zufall ein Live-Konzert von Brings im Fernsehen gesehen, die spielten in einem Autokino. Ich fand, es hat ganz gut funktioniert.

 

Das geht an der Realität vorbei, da sich der R0 zurzeit ja auf alle Infizierten bezieht. Umso größer die Menge, desto schwerwiegender ist ein hoher R0 und mit >1 wächst sie zusehends.

 

Ich fand es schon immer befremdlich, dass es in Schulen keine Hygienekonzepte gibt. Allein in Jahren stärkerer Grippewellen würde sich es schon lohnen, in jedem Klassenzimmer einen Desinfektionsmittelspender zu installieren. Wieso ist das keine Selbstverständlichkeit in Einrichtungen, in denen jeden Tag hunderte bis tausend Menschen zusammen kommen? Man hat als Schüler ja nicht mal die Möglichkeit sich die Hände zu waschen, bevor man sein Pausenbrot auspackt.

 

Hätte er doch nur gesagt, dass es SARS-CoV 2 nicht gibt und dass das nicht im Konzept steht...

 

Laschet: "Wir müssen unbedingt die Möbelhäuser wieder öffnen!"

IKEA: "Höld my Köttbullar! #stayathome"

 

Ich habe vorhin einmal die Beiträge auf welt.de überflogen und, nun. Da ich nicht im Genuss eines Abo für Welt+ bin ist's mir leider nicht vergönnt die Beiträge vollständiig zu lesen, die sich hinter diesen Überschriften verstecken. Welche Stimmung innerhalb der Bevölkerung man allerdings bedienen möchte, ist gut erkennbar. Hier eine Auswahl dessen, mit welchen Beiträgen man das Welt-Abo an den Mann bringen will:

"Wir müssen hier raus!"
"Das Robert Koch Institut hat schwere Fehler gemacht"
"Wo der Sommerurlaub 2020 gar nicht so unrealistisch ist"
"Für den Lockdown gehen der Regierung die Argumente aus"
"Diese Reiseziele sind im Sommer denkbar"
"Wie gefährlich wird die zweite Welle wirklich?"
"Der Berufsreflex der Virologen: alle in Tiefschlaf versetzen"
"Das Virus transformiert die Gesellschaft. Jetzt hilft nur noch beten"


Ich fasse mal zusammen, was man den einleitenden Absätzen insgesamt an Aussage entnehmen kann:
"Ihr könnt ruhig schon einmal den Sommerurlaub in wenigen Monaten planen und überhaupt, falls es eine zweite Welle gibt wird's schon nicht so schlimm. Die Virologen übertreiben es sowieso gemeinhin, und wollen Deutschland keimfrei haben - auf Kosten der Wirtschaft. Denn weil das RKI nur Prognosen abgibt und die gemeinhin auch falsch sind, müssen wir den Lockdown nun beenden, denn Argumente dafür gibt's so langsam ohnehin keine mehr."

 

Virologen hassen ihn für diesen Trick

 

So in Zeitarbeit verliert man jegliches Zeitgefühl.

Das Konzept der Woche bestehend aus 7 Tagen halte ich inzwischen für ein Relikt aus alten Tagen. Welcher Tag wäre heute eigentlich?

 

Naja, also wenn die jetzt überhaupt rst damit anfangen, Seifenspender in die Toiletten zu schreiben, war das vorher glaub ich auch nicht so geil. Wobei ich da schon bei euch bin, dass die Beschaffung zentral erfolgen sollte, das macht an der Stelle mehr Sinn. Ändert aber nichts daran, dass die Schulen sich während der 6 Wochen Lockdown auch mal Gedanken hätten machen können, wie man den einen eingeschränkten Unterrrischt vor-Ort organisiert.

 

Handball-Sport-Verein Hamburg.

Das war eben keine Handball-Abteilung vom HSV, sondern ein eigenständiger Verein, der nur die Logorechte vom HSV gekauft hatte.

 

Wenn sich die Schulen während der 6 Wochen Lockdown keine Gedanken gemacht hätten, wäre jetzt gerade keine einzige Schule offen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Konzepte und diese massive Planung in den paar Tagen erfolgt sind, die zwischen Ankündigung und überstürzter Öffnung lagen?

 

Sechs Wochen?

In Niedersachsen sind die Vorgaben des Ministeriums erst vor 11 Tagen überhaupt auf den Weg gebracht worden, für einen Teil der Jahrgänge gibt es bis heute kein konkretes Rückkehrdatum. Das wesentliche, was in den Vorgaben steht, ist sinngemäß "Das wollen wir, jetzt seht zu, wie ihr das hinbekommt"

Es ist wirklich faszinierend, wie frappierend wenig Ahnung die Leute vom System Schule haben, über das sie lauthals besserwissend herziehen

 

Die Artikel sind allesamt dann differenzierter als die Headlines.

 

Das mag gut sein, aber die Headlines transportieren ein sehr bestimmtes Framing. Das entsteht ja nicht zufällig. Selbst wenn der Artikel differenzierter als die Headline ist - davon gehe ich mal aus - so bestimmt die Headline unter welchem Licht man den Artikel liest. Das ist auch mithin der Sinn einer Headline. Und offenbar werden bereits erste Hoffnungen auf den Sommerurlaub geschürt.

 

Der Artikel "Wo der Sommerurlaub 2020 gar nicht so unrealistisch ist" beschreibt recht nüchtern, wo es klappen könnte. Österreich plant zB schon mit deutschen Urlaubern.

Den Artikel "Diese Reiseziele sind im Sommer denkbar" finde ich grade bei WELT nicht.

Klar, die Überschriften sollen zum draufklicken animieren und sprechen die Sehnsüchte an.

 

Die Heimat Rainer Meyer eben...

 

Das ist's auch, was ich meine. Es wird die Sehnsucht zur Rückkehr der gewohnten Normalität bedient, dabei sollte auch die Welt-Redaktion wissen, dass dies unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist. Aber die Aussicht, dass es ja vielleicht doch möglich wäre, wenn auch die Politik entsprechend agiert, wird in den Headlines gefördert. Und damit auch die Akzeptanz der aktuellen Maßnahmen untergraben, weil in den Headlines ja durchweg die Botschaft impliziert wird: "Nicht mehr lange, dann ist's vorbei. So schlimm ist's gar nicht." Dass die Artikel in ihrer Länge differenzierter sind ist einerlei. Die Headlines aber transportieren ihre ganz eigene Botschaft.

Ich sehe es in der Hinsicht auch nicht so eng wie andere User hier im Forum. Die Ausstattung der Schulen variiert zum Teil stark und eine grundlegende Beschulung im Turnus, mit Schichtbetrieb, o.Ä. ist durchaus machbar. Das Distanzlernen wird man derzeit nicht vollständig aufgeben können, aber in den weiterführenden Schulen ist's umgekehrt auch keine Raketenwissenschaft die Personal- und Stundenpläne derart zu gestalten, dass jeder Schüler mindestens einmal die Woche für ein paar Stunden zur Schule kam, um so direkten Kontakt zu zumindest einigen Lehrkräften zu haben.

 

Nun ist es nicht die Aufgabe der Medien, die Maßnahmen der Regierungen zu flankieren, sondern sie kritisch zu hinterfragen. Ob die Artikel das jeweils tun oder einfach nur verkaufen wollen, sei dahingestellt, ich meine es generell.

 

Man merkt halt jetzt in der Krise ganz besonders, wie egal der Politik Schüler und Lehrer sind. Bei Laschet überrascht mich das nicht, der hat sich ein ganz bestimmtes persönliches Ziel gesteckt, und das muss halt erreicht werden. Was mich eher schockt ist die völlige Gleichgültigkeit der Schulministerin. Man muss ja nicht gleich mit der Theorie kommen, dass Schüler Schutzbefohlene von Lehrern sind und beide - Schüler wie Lehrer - moralisch gesehen Schutzbefohlene des Ministeriums sein sollten. Aber Gebauers totale Scheißegal-Haltung in Bezug auf die körperliche und seelische Unversehrtheit in Zeiten einer Krise empfinde ich persönlich als unglaublich zynisch.

 

Ist gar nicht so langweilig, wenn man selber spielt.

 

Das ist eine banale Erkenntnis. Ich kann dir aber durch das explizite Nennen von Dingen, die du ggf. auch so schon magst oder möchtest, diese Dinge wiederholt ins Bewusstsein rufen, und damit den Wunsch danach verstärken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass du entsprechend agierst. Einfach gesagt: so funktioniert Werbung. Insofern hier eine Werbeeinblendung: Vanilleeis. Weizenbier. Erdbeeren mit Quark. Obstasalat.

Das ist auch nicht meine Kritik. Aber die Headlines bedienen die Sehnsucht zur Rückkehr in die Normalität. Dass dies unmöglich ist, hat seine Grundlage nicht in der Politik oder dem Regierungshandeln. Während einer grassierenden Epidemie gibt es keine gewohnte Normalität. Auch eine Aufhebung des Lockdowns wäre keine Rückkehr in die Normalität. Dass man das Regierungshandeln kritisch bewertet ist Aufgabe von Journalismus. Dass man aber unmögliche - und im Hinblick auf die aktuelle Situation auch gefährliche - Sehnsüchte bedient, allerdings nicht.

 

Das Immunsystem soll halt in der Schule auch ausgebildet werden.

 

https://www.welt.de/vermischtes/art...ionszahl-ist-wichtig-aber-nur-ein-Faktor.html


@Rhaegar

 

Meine Freundin denkt immer noch dass SARS2-COV ein Schnupfen wäre und schickt ihre Kinder zu anderen zum spielen. Da kann man vor eine fb-induzierte Wand reden...

 

Die Kultusministerkonferenz tagt abschließend heute und morgen. Das muss dieser adäquate Vorlauf für die Schulen sein.

 

Die Commissioner of the Department of Health von New Jersey hat wohl mit unserem Spahn geredet und der hat ihr erzählt, wie toll bei uns die Leute zurückverfolgt werden. Das habe ich da zum ersten Mal gehört, dass wir das überhaupt großartig machen.

 

Die Welt ist immer nur einen Schritt von Tichys Einblick, Schweiger, Achse des Guten entfernt.

 

Spahn ist halt ein typischer Vertreter der "neuen deutschen Macher" - können nix, außer sich gut verkaufen.

 

In der heutigen Welt quasi perfekte Voraussetzungen für Erfolg.

 

Spahn wahrscheinlich auch.

 

Leider zu ehrlich für Politik.

 

So sind wir an @GODzilla gekommen.

 

Ganz einfach: solange bis die Zahl der Neuinfektionen soweit zurückgegangen ist, dass wir es mit der Isolation von Infizierten und deren Kontaktpersonen unter Kontrolle halten können. Und auch dann sind noch gewisse Einschränkungen im Alltag nötig, um nicht wieder in einen unkontrollierbaren Zustand zu gelangen, der harte Maßnahmen erfordert.

Es ist quasi die ultimativ basisdemokratische Entscheidung des Volkes mit folgenden Wahlmöglichkeiten, bis man einen Impfstoff oder ein zuverlässig wirksames Medikament hat:

• Jeder nimmt sich etwas zurück und akzeptiert über einen überschaubaren Zeitraum von 12 bis 24 Monaten leichte Einschränkungen im Alltag. (wenige Tote und die Wirtschaft hätte zumindest eine Chance nicht komplett einzubrechen)
• Ein sich über alle paar Monate wiederholendes Muster aus stärkeren Maßnahmen und Lockerungen. (viele bis sehr viele Tote durch wellenartige Überlastungen des Gesundheitssystems und massivere wirtschaftliche Schäden)

Ich wage zu behaupten, dass spätestens nach der dritten Welle so viele die Schnauze voll haben, um die egoistischeren Teile der Gesellschaft in arge Erklärungsnot und Bedrängnis zu bringen.

 

Die Begründung ist...naja, Laschet eben und ich bin sicher kein Fan des Subventionssumpfes Profifußball, aber andererseits ist "Dritte könnten sich motiviert fühlen Mist zu bauen" auch eine sehr schwache Aussage.

Tracing bedeutet vor allen Dingen Tests. In Deutschland war schon Anfang April eine Kapazität von >100k Tests pro Tag erreicht, im UK sind es jetzt aktuell 20k und in den USA sind es ca. 150k bei der vierfachen Bevölkerung Deutschlands.

 

https://www.youtube.com/watch?v=Lrj0c3Ta-Tg

(Und den Timestamp wieder verschluckt, geht bei 12:08 los)

Das wäre der Ausschnitt aus der Late Night Show dazu.

Finde leider das Orginal bei YT nicht auf die Schnelle.

 

Das machen wir schon seit Beginn der Pandemie. Darauf beruht ja auch die Taktik. Jeden Fall nachverfolgen können, um die potentiell infektiösen Menschen zu isolieren. Sonst bräuchten wir ja auch nicht testen. Ein Test bringt ja nur etwas, wenn man daraus dann auch eine Handlung ableitet: Diese Person in Quarantäne, die Kontakte auch testen bzw. in Quarantäne.
Wenn Laschet also fragt, warum ständig Anforderungen geändert werden, hat er anscheinend nicht richtig zugehört bzw. ein schwaches Gedächtnis. Die oberste Anforderung wurde nie geändert: Jeden Fall nachverfolgen, Infektionsketten unterbrechen. Hat im Fall von Webasto ja auch funktioniert. Danach ist alles außer Kontrolle geraten, vor allem durch irgendwelche Feste, Fasching und weil Kurz in Ö alle Urlauber ohne Tests aus dem Land geschmissen hat, die dann in ihren Heimatländern unkontrolliert für eine Verbreitung gesorgt haben. Damit waren die Gesundheitsämter überfordert und man musste den großen Hammer rausholen.
Sobald die Infektionszahlen so gering sind, dass man jeden Fall verfolgen kann, spricht nichts dagegen ein halbwegs normales Leben zu führen. Klar, große Menschenansammlungen, bei denen man vor allem anonym zusammenkommt (Clubs, Bars, Fußballspiele, Feste...) sind nicht möglich, da würde man das Kontaktermitteln unnötig schwer machen.

 

Das ist etwas, das zentral geregelt werden müsste, auch die Koordination der Schulen. Was ist passiert? Nichts. Ach doch, "wir machen die Schulen in weniger als sieben Tagen wieder auf" ist passiert.

 

"Man würde es gerne machen" =/= "Man macht es es wirklich"

Das man das gerne machen würde, weiß ich auch, aber dass das bei 150.000 offiziell erfassten Infizierten auch funktioniert...na ja...

 

https://www.youtube.com/watch?v=k1U7MtW-tKs

Ich mag die. Sind vielleicht ein bisschen Ballaballa aber vollkommen Friedlich.