Shooter-Profis geben sich in Valorant als Frauen aus, spüren danach "Frust und Wut"

Kommt halt sehr drauf an.
Man kann sicherlich in Frage stellen, ob hinter diversen sexistischen Handlungen und Aussagen zwingend eine tiefe, sexistische Meinung stecke oder ob dies nur eine Variante der leider relativ verbreiteten Internettoxizität sein könne (was aber mMn nur bedingt zielführend bei dem Thema ist), aber hier wurde ja schon versucht den sexistischen Bestandteil an sexistischen Aussagen zu verneinen.

Wenn ich behauptete dass z.B. "Alle Männer sind dumm." gar keine sexistische Aussage sei wird's schwierig mit ner gescheiten Diskussion.

 

Definitiv, deswegen sollte man solche Meinungen halt entsprechend sachlich einordnen/analysieren so das der stille Zuhörer seine Schlüsse daraus ziehen kann.

Hier bestimmte Meinungen im Vorfeld nicht zuzulassen, führt nur dazu das sich die Lager immer mehr spalten. Wenn hier Menschen bewusst von der Diskussion ausgeschlossen werden, wird dies nicht dazu führen das diese ihre eigene Handlungsweise überdenken.
Mal davon abgesehen das man sich hier bei den Werkzeugen bedient die man selbst kritisiert. Meinungen/Ansichten direkt als minderwertig einstufen weil diese nicht von der richtigen Person oder aus der richtigen Ecke kommen....

Auch wenn es anstrengend ist sollte man solche Menschen nicht ausgrenzen...

 

Da sich das wohl auf meinen Part beziehen soll, nochmal eine Einordnung: Es ging nicht darum, "den sexistischen Bestandteil an sexistischen Aussagen zu verneinen", sondern darum, dass sexistische Aussagen/Beleidigungen nicht per se Sexismus sind. "Frauen sind grundsätzlich dumm" ist definitiv sexistisch, "Du Scheißschlampe" nicht zwingend.

Und warum ist der Verweis auf das Thema Internet/Gaming-Toxizität nicht zielführend? Es ist doch ein relevanter (wenn nicht sogar der relevanteste) Punkt der Debatte, ob der im Gaming stattfindende Sexismus ein natürlicher Ausläufer der Gesellschaft oder aber im Gaming-Segment selbst produziert ist (oder beides). In ersterem Fall müsste die Lösung vordergründig in der Gesellschaft gefunden werden und nur wenn wir uns in Richtung Zweiteres bewegen, hätten wir (als Gamer) hier eine besondere Verantwortung bzw. Chance, dem Problem zu entgegnen.

 

Insbesondere deswegen, weil es hier nicht nur um Beleidigungen geht (wenn das der Fall wäre, würde ich je nach Inhalt der Beleidigungen sogar mitgehen), sondern eben darüber hinaus einer deutlichen Verhaltensänderung gegenüber der Spieler, als sich sich als Spielerinnen ausgaben. Das ist ein anderer Bereich.

Das ergibt doch keinen Sinn. Vielleicht meinst du das, was ich auch schon schrieb. Aber eine sexistische Aussage bleibt auch dann Sexismus wenn die Aussprechenden keine überzeugten Sexisten sind.

 

Hab ich auch nicht gefordert. Dennoch muss man sehr vorsichtig sein, da diverse Internetforen ja bereits Abstiege in z.B. strammrechte Bubbles hinter sich haben, weil die vernünftigen Leute bei unmoderiertem, stark idelogischem Gedankengut irgendwann abziehen.

Sah man hier im Forum auch gut am PC-Thread. Am Ende war es eine Handvoll Leute, die jeden Furz zum Weltuntergangh erhoben, sich fleißig brav gegenseitig zuklatschten und die vernünftigen Stimmen mieden den Thread weitestgehend, weils ihnen schlicht zu dumm wurde. Am Ende sammelten sich da fast nur noch Leute, die offenbar einige Probleme mit Anstand, Rücksicht und Minderheiten hatten. Leider wurde wie viel zu oft nur der Thread geschlossen statt die Leute mal zu belangen.

 

Es hat ja auch niemand gefordert, das ganze Thema auf sexistische Beleidigungen zu reduzieren, es ist allerdings eine Dimension des Themas. Bei der erwähnten Verhaltensänderung steht aber ja auch gar nicht zur Debatte, dass das astreiner Sexismus ist. Die relevante Frage ist aber doch, ob bzw. inwiefern das ein Gaming-spezifisches Phänomen war/ist oder ob der Sexismus eher aus der Gesellschaft selbst in das Gaming hineingetragen wird.

Dann meinen wir doch dasselbe. Der springende Punkt ist, dass nicht jeder automatisch Sexist ist, der sich sexistisch äußert.

 

Ja, weil Schlampe auch als gegenderte Beleidigung verwendet wird, z.B. Analog zum eher männlichen "Wichser". Wenn eine Frau aufgrund von Abweichungen gegenüber z.B. männlichen Sexual-/Moralvorstellungen als Schlampe bezeichnet wird, ist der Kontextgebrauch klar sexistisch.

 

Das ist mMn. insofern von Belang, als dass sich das toxische Verhalten nicht nur auf Aussagen, Voice Chats o.ä. beschränkt. Wenn wir einfach mal im Zuge der Diskussion annehmen, dass sich hinter sexistischen Sprüchen nur der Wunsch verbirgt, anderen auf die Nerven zu gehen, wird eine effektive Unterbindung von sexistischen Sprüchen das Klima nicht sonderlich verbessern, weil man auf anderen Wegen das Match zu einer Hölle verwandeln kann - durch bewusst schlechtes Spielen bspw. oder den Mißbrauch der Reportfunktion, die in eigentlich fast allen Spielen semi-automatisiert ist. Kommen genug Reports rein, wird derjenige erstmal gebannt. Wenn das Streamern oder anderen Influencern passiert, haben die in aller Regel genug Reichweite, um das schnell beheben zu lassen, für den Ottonormalverbraucher sieht's anders aus. Der oder die darf sich dann mit den ebenfalls automatisierten Antworten des Customer Support Services herumärgern.

Deswegen fände ich es auch sinnvoll, im Zuge der Diskussion die Verantwortung den Betreibern der Spiele zu übertragen und nicht den Mitspielern, die dann unbezahlte Hilfssheriffs spielen sollen. Zumal einzelne Reports oftmals wenig bringen, ebenfalls aus o.g. Gründen.

 

Ich finds schon bezeichnend, dass Diskussionen 99,9% männlich dominiert sein können und Männer den Sinn von aktiv geschützten und moderierten Räumen dennoch nicht verstehen. Das zeigt doch das Problem auf und das liegt wie immer nicht nur an den Extremen, sondern auch an denen, die kein Problem sehen, weil es ihnen eben weithin egal ist. Wer sich wirklich interessiert, der sieht das Problem ohne weitere Hilfestellung, so einen Fall hast Du hier zum Beispiel ausgesucht. Das ist schön, aber eben die Ausnahme. Erinnert mich an das Artensterben oder die Klimaproblematik aus der Perspektive des Westens. Wofür man die zigtausend Insekten braucht, das kann man den meisten Menschen gar nicht erklären und was die Klimadebatte mit unserem westlichen Lebensstil zu tun hat, das möchte auch kaum jemand wahrhaben. Wie oben skizziert, kognitive Dissonanz erzeugt Müdigkeit besten- und Aggression schlimmstenfalls. Wenn man Forendiskussionen mal auf den Anteil an gesuchter Selbstbestätigung vs. gesuchter Irritation hin untersucht, dann findet man den Bedarf ähnlich verteilt wie die Frauenquote bei Sexismusdiskussionen in den Mainstreammedien.

 

Von "Safe Spaces" halte ich auch nicht viel,aus meiner Jugendzeit erinnere ich mich nur daß das Ausschließen einer Gruppe bei selbiger nur noch zu mehr Intoleranz führte.
Ich denke was wir konsequent fortführen müssen ist selbstverständliche Inklusion, Typen, die in der Gamingszene als Vorbild, gerade für hormonstrotzende juvenile A*schgeigen, gelten müssen konsequent Frauen als selbstverständlichen Teil der Community behandeln. Es ist schade daß es anscheinend ohne das nicht geht, aber wenn wir zum Beispiel die ganzen weibchen Gäste vom Cooptional Podcast nehmen (+ Cohost Dodger), dann waren die Reaktionen überwiegend super, und ehrlich gesagt hat es die Runde immer bereichert (und ja, Totalbiscuit soll Gamergate angeführt haben etc, aber der Podcast hat ziemlich viele coole Frauen ins Rampenlicht gestellt). Oder der Nachfolger im Geiste Friends per Second, in dem Co-Host Lucy oft als die Person mit der meisten Ahnung hervorsticht. Und da geht es nicht darum daß eine Männerrunde mal die einzelnen tollen Frauen vorstellt, sondern diese sind einfach selbstverständicher Teil der Diskussion und des Hobbies Gaming, das Publikum findet sie überwiegend toll und sie werden für voll akzeptiert.
Ich denke, im Kleinen kann das für jede Gruppe gelten, und die vernünftigen/älteren unter uns müssen nichts tun außer die Frauen zu behandeln wie jeden anderen Spieler auch und hin und wieder mal einem toxischen Teen über's Maul fahren damit er sich besser benimmt, oder ihn im Zweifelsfall mal 'ne Runde rausschmeissen. Daß genau das anscheinend immer noch nicht gut funktioniert oder selbstverständlich ist will mir nicht in den Kopf - der Anteil der toxisch maskulinen Knalldackel ist keine Mehrheit, nur scheint ihr Verhalten viel zu selten von der eigenen Community abgestraft zu werden.

 

Naja, Sexismus ist jetzt auch nicht direkt Raketenwissenschaft und auch für Ottonormalverbraucher im Großen und Ganzen leicht zugänglich. Wenn mir jemand unter kommt, der Sexismus nicht versteht oder als unbedeutend abtut, dem empfehle ich einfach mal im Gefolge einer Freundin über die beliebige Kerb zu gehen oder eine andere Festlichkeit zu besuchen. Da kann einem schon schlecht werden, womit man als junge Frau so konfrontiert werden kann. Fremdschamfaktor garantiert.

 

Es ging keine anonyme Community in quasi unbegrenzter Größe. In kleinerem Kreise, also zB Foren mit ein paar hundert Leuten stimmt das was du sagst. Die Community gibt einen Ton vor und welches Verhalten gefeiert, gefördert oder toleriert wird entscheidet über das Klima, dass sich über kurz oder lang bildet.
In einem Spiel wie Valorant mit Millionen Leuten und Matchmaking gibt es keine Community, es gibt nur Fremde, die man nie wieder sieht.

Ich find's ätzend. Ich bin bleib Voicechat fern und hab zeige auch sonst keine sichtbaren Marker für die ich speziell zum Ziel werde ( außer weibliche Charaktere zu spielen ), aber das ständig gegenseitig anscheißen ist schon im Chat blöde genug, dass es mir die Lust verdirbt, daran teilzuhaben.

 

Stundenlang streamen und dann aus diesen vielen Stunden ein paar Minuten negative Interaktionen zusammenschnipseln ist ja eine hoch wissenschaftliche Herangehensweise. Definitiv einen GS Artikel wert.

 

GS könnte auch einfach mal ein paar Streamerinnen interviewen. Wird dann lustig.

 

Weiß ehrlich gesagt nicht was das Neues zutage fördern soll. Wirkt mir eher wie die nächste Erfindung wie man als Streamer Aufmerksamkeit für sich generiert.
Ist so als würde man als offensichtlich sehr reicher Mensch in den hinterletzten Slum gehen und dann stolz sein bewiesen zu haben dass die Wahrscheinlichkeit ausgeraubt zu werden total hoch ist...Wow.

 

Dein Minirock Argument ist ja auch nichts Neues, dennoch fühltest du dich berufen es hier abzusetzen.

 

Korrekt, von Berufung zu sprechen halte ich allerdings für etwas übereifrig

 

Heute übrigens wieder beim Stream einer Freundin mehrfach Fälle gehabt in denen sie angegangen wurde, einfach weil sie eine Frau ist. Und da reicht schon ein Hallo, da muss die Runde nicht mal angefangen haben.

 

Hi, evtl. passt der Hinweis an dieser Stelle, die Kolleg*innen von der Betroffenenberatung für Betroffene digitaler Gewalt — HateAid, bzw. falls es um möglicherweise strafrechtlich relevante Inhalte geht auch von der Hetze melden! Gegen Hetze im Netz. (meldestelle-respect.de), können hier gute Anlaufstellen sein, sollte irgendwann mal der Wunsch bestehen sich auch mit Externen darüber auszutauschen.

 

Danke, aber es sind ja meistens internationale Spieler, viel kann man da nicht tun, außer sie direkt im Spiel zu melden.